Feuilletsi». äSenry Hartig Snccr^ Neuerwall 54, 1. SS» ilriiparirtc galmtii ll. Uculjtitnt in kiinftl. ßlunien ™ Grösstes, behaglichstem erstes Haus. Central-Hotel, Berlin. 500 Zimmer von 8 ,0k. — 25 Mk. Neue Direktion. Glänzend reiiouirt. . Gegenüber Centralbahnhof Friedrichstrasse. -Mz T Wanöverzeit. Es klinge» die Hufe die Gaffen entlang, Ulanen durchreiten den Flecken, Sie singen den stolzen Soldatengcsang Und tmnmeln die Braunen und Schecken. Der Bauer am Fenster verzieht das Gestcht, Als ob er der Jugend gedenke, Die Knechte im Hofe vergeffen die Pflicht, Hell wiehert ein Gaul von der Tritnke. Die trotzigen Bursche beeilen den Schritt Und treten zusammen und raunen, Es springen die Kinder voll Jugeitdlust mit, Die Mädchen, die lausche« und staunen. sDichterhcim.) Kronz Llndhelwer. Gerichtliche Entscheidungen. Zur Sonntagsruhe. Ein Kranzhändler in Berlit war wegen Uebertretnng der Polizeioerordnung vom 20. November 1844 verurtheilt, weil er Svnuiags nach 10 Uhr Vormittags an der Wand seiner Verkansohallc zwischen der Thür und den Fensteröffnungen Kränze so auf - gehängt hatte, das; sie von dem vorbeigehcnden Publicum ge - sehen werden konnten. Die Strafkammer hatt- das ver- urtheilende Erkenntnis des Schöffengerichts bestätigt, das Kammcrgericht dagegen hat, wie die „Bl. f. Npfl." mittheilen, die Entscheidung aufgehoben, weil cs den sestgestellten Thatbestand nicht für aus - reichend zur Anwendung jener Polizeiverordnung er - achtete. Diese verbiete, abgesehen von dem Oeffnen der BcrkaufSlocale und „Ausstellen" von Waaren an den Ladenthüren und Schaufenstern", lediglich den öffent - lichen Gewerbeverkehr zu der näher bestimmten Zeit. An einer Ladenthür oder einem Schaufenster seien die Kränze nach der Feststellung des Vorderrichtcrs nicht ausgestellt gewesen, ebenso wenig fei festgestellt worden, dnst die Verkanfslocalitütcn geöffnet gewesen, oder datz ein öffentlicher Gewerbeoerkehr statt - gefunden habe, int Gegentheil habe der Angeklagte be - hauptet, das, er die Thüren verfchloffen und die Schau - fenster verdeckt gehalten habe. Durch das Aushange« der Kränze an der bezeichneten Stelle habe Angeklagter gegen die Strafvorschrist nicht verstoßen. Ausstellung von Amatrnr-Photographien in der Knnsthaür. . ÄnSÄ’V'' vierten Jahres-Ausstellung bet (MeUldiaft zur Sorbeum« b er Amateur-Photographie kW# ft* an tun« IkberbM bet bi^et nbgcbaUenen WZMtzUW Amateur-Photographen auf» Schlagenbste manifestirtc. Reicher noch als die vorjährige an hervorragenben Kunstiverken auf dem Gebiete der Photographie ist die gegenwärtige Ausstellung, sie enthalt em überreiches, gut gesichtetes Material an vollendeten Jjieiiterftütfen, an Versuchen mit den verschiedensten Verfahrungsartcn und Papieren, eine Fülle von Bclcuchtungsstudien und Farbentönen, die nicht nur den Besucher über - rascht, sondern in manchen Fällen den Experimentator selbst überrascht haben mag. Der photographische Laie — ivenn noch irgendwo einer exütirt —der d,e große Jugend dieser Kunst in den Kreis seiner Be- trachtuligcii zieht, muß erstaiincn über die künstlerische Höhe, zu ivelcher sie sich cmporgeschivungen hat; m einer Sammlung von Kreidezeichniingcn,von Radirungen und Pastellen, von Aquarellen und Oelgemälden glaubt er zu wandeln, nicht in einer solchen von Bildern, die ausschließlich auf dem Wege der Photographie gc- wonncn wurden. Beim ganz großen Publicuni ist der photographische Tiilettant ein ivenig in Mißcredit gerathen; der Mann mit dem „snap shot - Apparat", ar?laiifchigen, von Liebespaaren ausgesuchten Waldplatzchen, die Badeorte und die Witzblätter aller lvelche jede Cntlmtfelung in großem Stile begleiten, und es braucht Nicht erst versichert zu lverden, daß das vornehme, rem künstlerische Ziele verfolgende und den - selben große Opfer bruigende Amateurthum mit dem Dilettantismus absolut Nichts zu schaffen hat. Bekannt 'st auch de,n großen Publicum, wie auf der anderen Seite die Wissenschaft eine Anzahl großer Entdeckungen und neuer Bahnen einzig der Photographie zu danken hat. Man kann im Allgemeinen drei Gebiete in der Schlaganfall getroffen und war in kurzer Zeit aus dem Leben geschieden. Der Entschlafene, der seit 1883 an der Anstalt als Lehrer wirkte, wurde im Frühjahr 1894 an Stelle des verstorbenen Directors Meyer zum Dtrector der Höheren Töchterschule I gewählt. q. Aus Mecklenburg, 6. November. Schuß. Der sechsjährige Sohn eines Kaufmannes in Waren machte sich mit dem Gewehr seines Vaters zu schaffen, m dem schon seit einem Jahre ein Schuß saß, der ganz und gar vergessen war. Plötzlich entlud sich die Flinte und die Schrotladung ging dem Kindermädchen, dessen Aufmerksamkeit durch die Arbeit abgezogen worden war, in das Oberbein. Erhängt hat sich in Güstrow der alte MaurerP, der seit längerer Zett kränkelte und von großen Schmerzen heiiugesucht war. Blutvergiftung. Ein Gartenarbeiter in Ivenack bei Stavcnbagcn zog sich durch eine gering - fügige Wunde an der Hand eine Blutvergiftung zu, so daß seine Ueberführung in das städtische Kranken - haus erfolgte. Ehe er aus demselben entlassen wurde, traf auch seine Frau dort ein, die sich am Nagel die Haiid geritzt hatte. Leider war es nicht möglich, ihre Blutvergiftung zu beseitigen, an der sie alsbald nach qualvollen Leiden verstarb. Brauerei. Eine größere Brauerei hat vor dem Steinthor zu Gadebusch ein Grundstück erworben, auf dem sie eine Filiale errichten will. Schlag. Im Schlachthause zu Rostock schlug ein Bulle hmtenaus, wobei einem Manne die Backe ganz aufgeschlitzt wurde. Das Kaiser-Panorama an der Renstädter Fuhlentwiete 34-, I, führt seine Besucher in dieser Woche, vom 8. bis 14. November, an die wegen ihrer romantischen Schönheit berühmten Gestade des „Adriatischen Meeres". Zunächst ist es die wichtigste Hafenstadt Oesterreich-Ungarns: Fiume, mit ihrer herrlichen Umgebung und ihrem reichen Verkehr, welche sich dem Beschauer darbietet. Es folgen alsdann die Orte: Jka, Lowrana und Lussinpiccolo. (S. Ins.) Der Club „Obotrit" hielt am 5. d. M. im Clublocal des Herrn Rundshagen, St. Georg, Lange - reihe 98, eine geschäftliche Sitzung ab, die sehr gut besucht War. Der Obmann des Aufnahme-Ausschusses berichtete über die im lausenden Monat erfolgte Auf - nahme von 16 neuen Mitgliedern und der Vorstand theilte mit, daß die Verhandlungen mit der Ver - sicherungsgesellschaft „Urania" in Dresden wegen Collectivversicherung der Mitglieder zu einem durchaus befriedigenden Resultate gestihrt habe. Weiter machte der Vorsitzende daraiif aufmerksam, daß innerhalb des Cliibs „Obotrit" jetzt eine Liedertafel gegründet sei, welche ihre Uebungen jeden Montag im VereinSlocale abhalte. Das erstjährige Stiftungsfest des Clubs soll am Sonntag, 6. December, in der Alsterburg ge - feiert werden. Ausverkauf bei M. & I. Buch Nachfolger. Diese bekannte Mänufactur- und Seidenivaaren-Firma in der Gr. Johaimisstraße 10—12 hält in Folge gänzlicher Aufgabe des Geschäfts einen Dotal-AuSverkauf ab. Die Preise sind derartig billig gestellt, daß man dort schon jetzt Weihnachtseinkäufe machen kann. (S. Ins.) Das renommirte Restaurant und Pierhalle „Würzburaer Krug", St. Pauli, Reepcrbahn 85/86, ist mit Heutigem rn die Hände des bekannten Wirthes Herrn Heinrich Ehrck übergegangen, der das beliebte Local zur Zufriedenheit der Gäste weiterführen dürste. (S. Ins.) Bus bett lt. Aus Wilhelmsburg, 6. Nov. Schwerer Unglücksfall. Der Schlächtermeister Brandenburg auf Neuhof wollte gestern seine Marquise vom Fenster losmachen. Zu diesem Zweck hatte er eine Leiter an - gestellt, die aber ausrutfchte, wobei B. mit dem Arm an einen Schlachterhaken hängen blieb. Da keiner der Anwesenden den Unglücklichen losmachen konnte, mußte man einen Arzt holen, der den Haken aus dem Fleuch herausschnitt. Ern bestohlener Polizeibeamter. Em Polizeibeamter, der sich zur Ermittelung eines Dieb - stahls an Bord eines im Reiherstieg liegenden Dampfers begab, stellte feinen fast neuen. Regenschirm neben sich, als er_ben Thatbestand aufnahm. Gleich darauf war der Schirm verschtoundcn und hat sich auch nicht wieder angefunden. Aus Altenwerder. Todesfall. Gestern früh starb nach kurzem Krankenlager der. Kirchen - vorsteher uiid Kirchenrechnungsführer Herr Nie. Rübcke im 82. Lebensjahre. (Nordd. Nachr.) Aus Cuxhaven, 5. Nov. In der gestrigen General - Versammlung der Cuxhavener Seebad - Stetten - Gesellschaft waren 47 Actien vertreten. Nach der Tagesordiiung legte die Direction zuiiächst die Abrechimng über das letzte Geschäftsjahr vor. Dieselbe schließt mit einem Reingewinn von 2288 M 62 5), sodaß den Actionären eine Dividende von 5 Procent ausbezahlt werden konnte. Dann wurde der ausscheidende Director Herr F. Segelcke durch Zuruf und ebenso die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichts- raths, die Herren B. I. Brady, H. Linders und G. Rauschenplat, wiedergewühlt. Herr Dölle berichtete iivch, daß der Verkauf der Badeanstalten an ein aus - wärtiges Konsortium, welches sich bis zum 1. November entscheiden sollte, noch nicht perfect gewordeit sei, weil emes der Mitglieder des Konsortiums inzwischen ver - storben sei. Der Abschluß des Verkaufs sei deshalb nur hinausgeschoben. Herr Segelcke theilt dann noch mit, daß am 7,/8. November in Hamburg Abgeordnete der Nordsecbädcr Borkum, Norderney, Helgoland, Wyk, Antrunt und Sylt tagen werden, um über gemein - schaftlich intercssirende Fragen zu berathen. Auch an die Cuxhaveiier Bade-Direction sei eine Aufforderung ergangen, sich daran zu betheiligen. Er schlägt vor, die Herren E. Dolle und G. Nauschenplat zu delegiren, was angenommen wird. A»S Eidelstedt. Hofverkauf. Herr Hof- beutzer Wiesels, Hierselbst verkaufte vorgestern seinen hier belesenen Hof für 85 5co M ohne Inventar an einen Herrn Kohrs aus Neuhof. (Nordd. Nachr.) n. Aus Elmshorn, 3. Nov. Die Elmshorn- B ärmst cd ter Eis en bahn-Actien-Gesell schäft hat in der Zeit der Eröffnung des Betriebes (16. Juli) bis ultimo September eine Gesammteinnahme von 13 223 M> 45 d) zu verzeichnen. Die Ausgabe betrug 11 334 M 44 & Eine socialdemokratische Versammlung fand am gestrigen Abend im Kaiserhof statt. Hein aus Ottensen berichtete über den Gothaer Parteitag. Für die am 25. d. M. stattfindende Stadtverordneten - wahl wurde Schuhmacher Göttsche und Tischler Ham- dorff in Vorschlag gebracht. L Set der zweiten Treibjagd m der Hörster Feldmark — Jagdpächter Canel aus Hamburg — wurden 79 Hasen und fünf Rebhühner erlegt. ■ch- Aus Neumünster, 6. November. Die goldene Hochzeit feiern der frühere Zimmermetster Rentter C. F. Kalckmann und Frau hierselbst am heutigen Tage. "■. Aus Kiel, 6. November. Schleswig- holstetntscher StädtxsVerein. Heute Mittag fand eine Vorstandssitzung dos schleswig-holsteinischen Stimmung. Die große Tigerausnahme von Alexandre, ein Thierbild von seltener innerer Ruhe. Die wijen= den Miniaturstücke von Desir« Declercg: „Des Scs Tochter" und „Stellmacher", das letztere eine tätte darstellend. Als Bilder von großer Voll - endung müssen ferner des Amsterdamers B. Albach „Holländische Bäuerin", Harry Parson's in Edinburgh „Eitelkeit", „Moderne Madonna", „Eine säugende Frau" von Archibald Goldie in Swansea und last not least das große Bild „Eine Operation im inter - nationalen Spital, Abtheilung Dr. Hubcau" von G. Berteaux in Neuilly-sur-Seine, bezeichnet werden. Dieses letztere, eine bedeutende Vergrößerung, enthält die Scene einer Operation, und ist ein bis in’S Kleinste ausgearbeitetes Meisterstück. Auch manche Curiosa sind vorhanden; zu diesen rechne ich außer einigen seltsamen Aufnahmen auch die Moirdphotographien, eigene Vergrößerungen (des Herrn Oscar Hofmeister in Hamburg) nach Original- Negativen der Licksternwarte auf dein Haniiltonberge in Californien, sowie Diapositive der Original^Aega- tive. Zu den Curiosa sind auch die Rciscaufnahmen des Dr. W. v. Ohlendorff zu rechnen, die allerdings großes Interesse, aber nicht eigentlich ein künstlerisches erwecken. Schließlich sei noch auf eine hübsche Collection Diapositive verschiedener Aussteller hingetviesen und der Besuch der lehrreichen und interessanten Aus - stellung dringend empfohlen. rh. B. Bild — geben dem uneingeweihten Beschauer Die ausstellende Gesellschaft, die ihre Mitglieder in aller Herren Ländern besitzt, hat eine Collection zusammengebracht, an welcher dte Anmteure vieler verschiedener Länder betheiligt sind. Sie gegen ein - ander abzuwägen, ist selbstverständlich nicht der Zweck dieser Zellen. Aber der Hintveis auf die Verschiedenheit der sich äußernden künstlerischen Geschmacksrichtungen, deren Beobachtung von großem Interesse ist, soll doch nicht unterlassen werden. Wie auf jeder Gemälde - ausstellung, an welcher französische Künstler sich bethciligen, so tritt auch hier der Geschmack an Nuditäten, freilich in aller Grazie, klar zu Tage. Die Ausstellung verdankt demselben einige hervor - ragende Stücke. Paul Bcrgon's (Paris) „Actstudie", eine halbnackte Frauengestalt mit unsäglich weichen Linien und in einer Beleuchtung, die den Künstler verräth, ist eins von diesen Bildern. Ein anderes ist Herrn Le Bögnös Kohledruckbild „Si - rene", ein nacktes, im Felsengcklüft liegendes Weib, das im Ausdruck nut ein klein wenig steif scheint, und Herrn Alexandre's seltsame Aufnahme, die sich „vor - geschichtliche Menschen" nennt. Am tiefen Walde sicht man zwei nackte Menschen. Der bärtige Mann ist im Begriffe, auf die bekannte primitive Planier Feuer zu machen, indem er einen Holzkeil mit der Spitze in trockenem Laub umherwirbelt, das Weib klimmt über Felsen bergan. Stellt man sich, aus „vorgeschichtuchen Träumen wieder emportauchcnd, den Moment der Aufnahme vor, so fehlt im Hintergründe nur noch die — — — Meisterstücke und ganz hervorragende Arbeiten finden fick' in jeder einzelnen Sectwn, auch Hamburg selbst hat eine Anzahl bedeutender Schöpfungen neben Geringerem beigetragen, aber die allgemeine Fülle ist zu groß, um näher auf Einzelnes einzugehen oder gar eine kritische Auswahl zu treffen. Zu den Hambur - gischen Beiträgen von künstlerischer Vollendung gehören Dr. Ed. Arning's „Auf der Weide", Dr. Rich. Linde's „Kartoffelernte" und Herrn Trink's herrlich auSge- führte Bilder „Holsteinisches Bauernhaus" und „Landschaftliche Studien in Wellingsbüttel." Unter den sensationellen, oder, ivenn man will, wenigstens auffälligen Stücken möchte ich noch nennen: I. .S: Bergheim's in Wien packendes Bild „Mutters Besuch", das zugleich ein wunderbares Pröbchen der sogenannten Geisterphotographic darstellt. Der Geist der Mutter erscheint am Bette des kranken Kindes. Staunenswerth und des höchsten Lobes würdig ist die Beleuchtung dieses Bildes. Dann Ritter Robert von Stockerls reizendes Blumenstück von geradezu greifbarer Plastick. Dr.Henneberg's„AmSck)ilfweiher"und„Sonncn- J Untergang a. d. March", beides Bilder voll ergreifend" Dritte Beilage znm Wittib Sonntag, de» 8. November 1896. Städte-Vereins unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Fuß, im Rathhause statt. Es nahmen an der Sitzung Theil die Herren Stadtverordneten - Vorsteher Justiz - rath Schmidt-Altona, Director Bruhn-Flensburg, Consul Thormann - Rendsbum, die Herren Bürger - meister Koer - Neumünster, Menge - Lauenburg, Dr. Petersen - Sonderburg. Nachdem in -i vertraulicher Sitzung die geschäftlichen Puncte berathen waren, wurde Flensburg als nächstjähriger Versammlungs - ort für den schleswig-holsteinischen Städtetag gewählt. Von der Germania-Werft. Dem, Ver - nehmen nach beabsichtigt Geheimrath Krupp die Er - richtung einer großen Maschinenfabrik in Kiel. Allen Pächtern von Terrain der Germania-Werft wurde gekündigt. Auch die Krupp'schen Wohlfahrtseinrichtungen sollen allen Angestellten der Kieler Werst zu Gute kommen. -eh- Aus Ostholstein, 6. Novbr. Goldene Hochzeit. Der Hofbesitzer und Kreisdeputirte A. Meier auf Heuriettenhof bei Cismar und Frau feierten am 4. d. M. im Alter von 75 resp. 71 Jahren das Fest der goldenen Hochzeit. — Aus Flensburg, 6. Nov. Der Husumer Brandstifter Sellhorn wurde heute Morgen zur Verbüßung seiner 15jährigen Zuchthausstrafe nach der Strafanstalt in Rendsburg abgeführt. Musikdirector Heinebuch, langjähriger Organist an der St. Marienkirche und beliebter Musiker, ist heute nach längerem Siechthum gestorben. — Ans Rordschleswig, 6. Noveinber. Zur Sparcassen-Affaire in Norburg wird mit - getheilt, daß die vom Regierungs-Cassenrevisor Stanitzky vorzunehmende Revision sich bis zum Jahre 1863 zurückerstrecken soll. , , Dividende. Die Actienbrauerei m Tondern zahlt für das abgclaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 5%. Grundstücksverkäufe. Gastwirth Clausen m Apenrade verkaufte sein Gewese an einen Sohn des Gastwirths und Pferdehändlers Nissen daselbst für 20 200 M. — Hufner Jörgen Petersen in Maibüll verkaufte seinen 54 ha großen Landbesitz an den Hufner P. Feddersen in Twedt für 19 400 M. — Aus Fütland, 6. November. Vom Zuge über fahren wurde bei der Langaa-Station der Handelsagent S. Ehnhuus aus London. Ehnhuus wollte, auf einen Zug springen, kam jedoch zu Fall, und die Räder des Zuges zermalmten ihm den linken Arm und das linke Bein. Getödtet wurde der Knecht Paul Christensen in Hemdrup bei Stalburg dadurch, daß ein mit Rüben beladener Wagen umschlug und der Knecht derart von den Rüben bedeckt wurde, daß er erstickte. Atts Syke (Kr. Verden), 5. Nov. Ein glück - licher Kreis. In der „Syker Zeitung", Kreisblatt für den Kreis Syke, steht zu lesen: „Syke, 30. Octbr. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Viehbestände des Vvltmeiers Heinrich Meyer zu Lehmkuhl (Malsch) ist erloschen. Es ist nunmehr der ganze Kreis Syke steuerfrei. Der rönigl. Landrath v. Schulzen." Ach die Freude wird nur kurz sein, die Berichtigung wird nicht ausbleiben. O, diese bösen Druckfehler. Aus Bremen, 6. Nov. Der Schnelldampfer „Saale" des Norddeutschen Lloyd wird nach Rückkehr von der jetzigen Reise auf der Werft der Actiengesellschaft „Vulcan" in Stettin einem größeren Umbau unterzogen werden. Nach den günstigen Resul - taten, welche der im vorigen Jahre vorgenommene Umbau der „Trave" ergeben hat, ist eine ähnliche, zum Theil noch weitergehende Umgestaltung auch für die „Saale" in Aussicht genommen. (W.-Ztg.) + Aus Hannover, 6. November. Neues Armenhaus. Für ein neues Armenhaus in unserer Stadt ist ein in der Nähe des St. Stephanstiftes gelegenes, der Stadt gehöriges Terrain in Aussicht genommen. Besitzwechsel. Der Senator Lampe hat sein zwischen der Dnvenstedter- und Wittekindstraße ge - legenes Grundstück für den Preis von 220000 M> an Senator Niemeyer verkauft. Folgenschwerer Sturz. Der Schmied D. stürzte beim Errichten der Eiseneonstruction für die Wagenhalle der Straßenbahn an der Glockestraße vom Gerüst in die Tiefe und trug schwere Ver- letzuiigen der Schädeldecke und des Rückgrats davon. Vom Zuge übergefahren wurde der auf der Zuckcrfahrik Thiede beschäftigte Arbeiter Casimir Klaskala; er war auf der Stelle todt. Schwerer Unglücksfall. Gestern Abend um 6 Uhr stürzte der Altentheiler P. aus dem benachbarten Grasdorf von der Galerie unserer neuen Markthalle. Er wurde schwerverletzt ins Henriettenstift übergeführt. Auf der That ertappt. Als der Anhauer Heins vor einigen Tagen mit seinem , Gespann auf der Straße von Bergen bei Celle nach seinem Heimats - orte Bleckmar fuhr, wurde er von einem Unbekannten überfallen, der ihn vom Wagen zerrte und mit einem starken Eichenknüppel bearbeitete. Der des Weges kommende Gensdarm P. holte den fliehenden Strolch ein und lieferte ihn ins Gefängniß in Bergen ein. Feuersbrunst. Heute Mittag gegen 12 Uhr entstand in dem Saale für Herstellung von Weich - gummi in der Gummi-Kamm-Compagnie wiederum ein Brand, wodurch der Dachstuhl des Gebäudes zum Theil zerstört wurde, doch gelang cs der Fabrik- Feuerwehr, durch ihr energisches Eingreifen das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Höchst betrübender Todesfall. Am heutigen Vormittage wurde der in vielen Kreisen unserer Bevölkerung hochgeachtete und allbeliebte Dircctor der Höheren Töchterschule ft Dr. Georg Müller, mitten in seiner Berufsthätigkeit von einem Ges. rc. sofort an das Bürgermeisteramt das. — Dänische Grenze, West- und Ostküste Schleswig- Holsteins: Mehrere Grenzaufseher, Eink. 1000 M jährt., 80 M Dienstbekleidung und gesetzmäßiges Wohnungs - geld. Ges. rc. sofort an die Provincial-Steuerdirection in Altona. — Bremen: Aufseher für das Gefangenen - haus, Einkommen 270 M jährl. und freie Station. Ges. rc. sof. an die Jnspection der Gefängnisse das. — Bremerhaven: Hafenpolizist, Eink. 1000 M jährl., Diensthekleidung und Stiefelgeld. Ges. rc. sofort an das Hansestadt bremische Amt Bremerhaven. Gartenbau - Ausstellung. Das Comite ist wiederum mit einer hervorragenden Art von Reclame hervorgetreten. Die Reclame besteht in einem Aufdruck der officiellen Spaten-Marke unserer Ausstellung auf die Rückseite des Geschäftscouverts. Haben andere Ausstellungen sogenannte Dingelmarken zum Auf - kleben verwandt, so hat unser Comite den guten Gedanken gehabt, direct die Couverts der Geschäfts - treibenden mit der Marke zu bedrucken und so die Arbeit des Klebens entbehrlich gemacht. Es wäre sehr zu wünschen und liegt ja auch im allgemeinen Interesse, daß recht viele Geschäftsleute an dieser Rcclame mithelfen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, sind schon über eine Million Couverts, dem Comite von Seiten Hamburger Firmen eingeliefert worden. Diejenigen, welche mitwirken wollen, auf diese Weise für die Ausstellung zu, sorgen, dürfen ihre Couverts nur dem Comite einliefern resp, dem - selben ihre Absicht zu erkennen geben. Die Couverts werden auf Anfordern Seitens des Comites kostenlos abgeholt und nach erfolgtem Aufdruck kostenlos wieder zurückgeliefert. Sammlung Hamburgischer Alterthümer. Im östlichen Lichthof der Sammlung sind jetzt vom Verein für Hamburgische Geschichte die Original - zeichnungen zu dem soeben erschienenen Werk über die St. Catharinenkirche ausgestellt. Verfasser dieses vom genannten Verein mit Unterstützung des Kirchenraths herausgegebenen Werkes ist Herr Architekt Julius Faulwasser, von dessen Hand auch die ausgestellten 36 Zeichnungen herrühren. Letztere zeigen den Grundriß und das Aeußere dieser Zweitältesten Kirche Hamburgs in den Veränderungen, welche beide im Laufe der Jahrhunderte erlitten haben und geben so ein lebendiges Bild von der Baugeschichte der Kirche. Niemand wird sich bei Betrachtung dieser Zeichnungen den Eindruck entziehen können, daß die St. Catharinenkirche das werthvollste Baudenkmal Hamburgs ist, dessen dauernde Erhaltung als eine Ehrenpflicht der ganzen Stadt angesehen werden muß. Bei Herstellung der Illustra - tionen für die Beschreibung der Kirche haben die Faul- wasser'schen Zeichnungen bedeutend verkleinert werden müssen. Darauf waren sie von vornherein berechnet und die Neproduction ist auch trefflich gelungen, aber die ganze Schönheit der Zeichnungen kann doch nur beim Anblick der jetzt aufgestellten Originale, zur Geltung kommen. Es sollten daher auch Diejenigen, welche sich das Werk über die St. Catharinen-Kirche hercits angeschafft haben, nicht versäumen, die gegen - wärtige Ausstellung zu besuchen. Die Sammlung ist jeden Sonntag und Mittwoch von 11—8 Uhr geöffnet. Eingang vom Fischmarkt. Eine Wecitatio» des Herr« C. SÄirbaum aus Fritz Ncutcr's Werken hatte der Bildungs- Verein für Arbeiter für den letzten Donnerstag-Abend auf das Programm seiner Vorträge gesetzt, und diese Ankündigung hatte genügt, eine so zahlreiche Zuhörer - schaft heranzuziehen, daß der große Saal des Vereins um 9 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt war. Zum Vortrag gelangten eine kleine Episode aus „Ut mine Stromtied" und verschiedene „Lauschen und Riemels", nämlich „Dat Sößlingsmetz, „Ne Oeberraschung", „Ne schöne Gesellschaft" und „Gruglige Geschichten". Lebhafter Beifall der Anwesenden lohnte den, Vor - tragenden. Am Donnerstag, 12. d. M.,. findet ein Experimental - Vortrag des Herrn Seminarlehrers Pieper über „Die Kohlensäure und ihre Bedeutung für die Natur und im Haushalte des Menschen" statt. Der Eintritt ist frei für Jedermann. Horuhardt. Die große Reichhaltigkeit des sich auf der Bühne abspielendcn Specialitäten-Prvgramms gibt dem Orchester nur selten am Abend Gelegenheit, fein Können zu entfalten. Um nun diesen durchweg aus tüchtigen Musikern zusammengesetzten, vom Musik- director Herrn Alphous Roe hl ausgezeichnet geleiteten Musikkörper, besser ins Treffen zu führen, plant die Direetion ein neues Unternehmen, das allgemeine Beachtung verdient. Sie wird vorläufig versuchsweise an jedem Sonntag von 11%—1% Uhr eine Monstre- Matinöe veranstalten, zu der Jedermann der Eintritt gratis freisteht. Für diese Matineen wird das stän - dige Hornhardt-Orchester durch künstlerische Kräfte auf 50—55 Musiker verstärkt; auch die Programme, die ohne Pause absolvirt werden, sollen besonders gewählt und reichhaltig fein. Aus dem für nächsten Sonntag aufgestellten Programm heben lvir folgende Nummern hervor: Als Einleitung wird die „Euryanthe-Ouver- ture" gespielt, Liebhaber classischer Musik finden Händel's „Largo" verzeichnet, dessen Violin-, Harfen- und Harmonium-Part durch die Herren Trost, Kulper und Tiemann ausgeführt werden. Ganne, der Com- ponist der beliebten „La Czarine“ erscheint mit einer neuen Mazurka „La Mousine“ Altmeister Strauß mit einem Walzer „Acceleration u. A. in. Es wird beabsichtigt, für diese Matineen auch hervorragende Solisten heranzuziehcn, unb wird kommenden Sonntag der ausgezeichiiete Flötcn-Virtuose, Herr Laubender, auftreten. Man sicht, die Direction des Etablissements „Hornhardt" ist nach jeder Richtung hin bestrebt, dem Publicum entgegen zii kommen; hoffentlich wird sie in diesem Bestreben durch eine recht rege Theilnahme auch bei diesem neuen Unternehmen unterstützt. die reichste Befriedigung findet. Gan- läßt sich ja das Mittelmäßige arich bei schärfster Wabl nicht vermeiden. In zweiter Lime erst wird er sich darum bekümmern, auf welche Weise auffällige Wirkungen zu Stande kommen, die aiigcnvlicklich weder mit ber Beleuchtung, noch mit der „(SmftcUung" oder der Dauer, während der die Platte dem Lichte ausgesetzt war. zu thun haben. Und mut wird er finden, daß viele dieser Effecte einem Verfahren oder einem Papier zuzuschreibcn sind, welche er noch nidjt kannte und die ihm natürlich auch hier nicht eingehend erläutert werdeit können. Da ist z. B. eure künstlerisch bedeutende Landschaft in grünem, metallischen -tun, die dein ungenauen Be - obachter Zuerst wie übermalt erscheint. Die hellgrünen Lichtreflecte auf dem Wasser, der dunklere ton bei' Sbolkn. bw|md(il%c 3arbatbUb, büß mie ein Klang auf den Beschaticr überspringt, übt eine eigenartige Wirkung aus. Dieses Bitd „Sombre clarte“ von Pierre Dubrev.il iit Lille, ist vermittelst des Kohledruckverfährens hergestellt. Ein aitderes Bild „Vlcknstudien von Mamyco Vuccquet in Paris, das den Emornck einer Kreidezeichnung macht und an bem 90:%% bw ed;t fm,bie Auswahl des Waldstllckes zu rühmen ist nimmt seinen Haupteffect von dem grobkörnigen Bromsilbergelatine- babia-, auf baß (g btoitcirt ist M bic ftablfti4: tme baß %ilb „Weg/ beß Bank# Maurice Bromard, ein Waldstück mit wundervoller Bachspiegclung, find meistens aus diesem Papier her - gestellt. . Bwr srauenköpfe, Studien tion Oscar Du'Ui'nt m Lille, ganz tn sanften, bunten Farbeiitönen, fesseln den Besucher; sie find vermittelst des Chrom- Gumml- Processes hergestellt, welcher der Ausstattung zumnnchcm hübschen Effect Verholfen hat. Und so geht es Wester. Die in der Bernfspl-otvgraphie schon allgemein verwandten Albumin- und Platinpapicre kommen zur Verwendung, das gelbliche Platinsepia- papier und das Verfahren der Heliogravüre, daneben aber auch das weniger bekannte grobe Salzpapier, das Ansto- und das Chlorcollodiumpapier. Dann und wann aber stößt der Besucher auf seltsame Kunststucke, bei denen selbst diese Hülfsmittel nicht zur Erklärung ausrcichen, und er kommt in die Lage des Publicums, dem ein ganz neues Zauberkunststück vorgeführt wird; es weiß ganz gewiß, der Mann da oben auf der Bühne kann nicht wirklich zaubern, und doch vermag es sich das geschaute Phänomen nicht zu erklären. Zu den Bildern dieser Gattung inöchte ich Herrn E. Hannon's (Brüssel) „Nach dem Gewitter" zählen, eine Vergrößerung, die aufs Haar einem in impressionistischer Manier her - gestellten Gemälde gleicht. Die feuchte Kühle, die das Bild gleichsam ausströmt, die geisterhaften Baum - stämme — ein Waldstück ist nämlich dieses eigenartige Hermaiinsba,d„ Kneipp'fche Heilanstalt. Eimsbütteler Park, Lockstedterwcg 23/25. Sprechstunden des Anstaltsarztes: Vorm. 10^-12^ Uhr. Knallbonbons, Eis, Torten, Tauf- n. zlinrrWffeln, Kastrtru, Ninrrronftrt: Rieck s Eoraohans, Slrinboinm 37. Wie schwer es ist. für die Ernährung erncs Kränkelnden zn sorgen, Das wisien am besten die Hausfrauen, diese unermüdlichen und sorg - samsten Pflegerinnen ihrer leidenden Familien - mitglieder. Die eine Nahrung mundet nicht, die andere ist zu schwer oder bekommt nicht wegen ihrer Eigenart, die Lieblingsspeise kann gerade nicht be - schafft werden — kurzum, die Anforderungen des Magens bereiten auch in solchen Fällen gar viel Sorgen. Da ist zu neuerer Zeit ein sehr werthvoller Helfer in der Noth erschienen, und Das ist das Fleisch- Pepton der Compagnie Liebig, hergestellt nach Prof. Kemmerich's Methode. Der Leidende, der es einmal genommen, verlangt fortan danach, denn das Fleisch-Pepton vereinigt hohen Nährwerth mit unübertrefflich leichter Verdaulichkeit, die den Magen der Anstrengung, aus der Speise die dem Körper nöthigen Bestandtheile zu ziehen, fast völlig überhebt: das Fleisch-Pepton verdaut sich sozusagen von selbst. Billige Winter-Moden. Die Mode vereinfacht sich, die Äermel erhalten wieder normalere Formen, die Röcke sind enger, werden jedoch mit Borden- oder Bandgarnirungen geputzt. Die Abendkleider zeigen sehr häufig plissirte Schöße und originell arrangirte Äermel. Es ist ein großes Verdienst der „Wiener Bkode", biefc, neuen eleganten Formen durchgcsctzt zu haben. (Siehe das eben erschienene Heft 4 der „Wiener Mode", das in allen Buchhandlungen erhält - lich ist.) Das Abonnement dieses Blattes ist auf das Beste zu empfehlen, da sich die „Wiener Mode" durch die Graüsschnitte nach Maß billiger als alle anderen Modejournale stellt und den Abonnentinnen hilft, sich elegant, praftisch und billig zu kleiden. I modernen Photographie unterscheiden: das wissen - schaftliche, das künstlerische und das erwerbsmäßige, und ich glaube, es ist richtig, wenn man sagt, daß alle drei zu einander in Wechselbeziehungen stehen, einander ergänzen — das letztere Gebiet allerdings nur inso - fern, als es sich die Errungenschaften der anderen zu Nutze macht. Dem professionellen Photographen fehlt die Zeit zum Experimenttren, auch muß er sich nach dem Geschmack des PublicumS und nach seinen Preisen richten, die ihm die Güte des zu verwendenden Materials verschreiben, der fachmännisch gebildete, mit Ernst arbeitende Amateur dagegen ist sein Pionier, die künstlerischen Errungenschaften der Amateure kommen, zunächst der professionellen Photographie zu Gute, die deshalb auch ein ganz erhebliches Interesse an den Ausstellungen der Ainateure haben dürfte. Wer freilich, ohne sich eingehend mit den verschiedenen Seiten der photographischen Welt zu beschäftigen, durch die Ausstellung wandelt, dem wird es scheinen, daß zwischen Amateuren und Professionellen eine tiefe Kluft besteht, äußerlich trifft Das auch zu, im Uebrigen ist es aber eine Täuschung. Beide lernen von einander. Der Amateur ist der Bahnbrecher und Pfadfinder, der Professionelle der Ergänzet', der Erweiterer, der Ab - runder und natürlich auch der materielle Ausbeuter. Dem Künstler innerhalb des photographischen Gewerbes Md Grenzen gezogen durch die Rücksicht auf seine Käufer; der Amateur ist ganz frei, er ist nicht einmal durch bestimmte Kunstgesctzc gebunden, denn er arbeitet ja mit daran gewissermaßen erst eine neue Kunst zu schaffen — und manche verschleierte, überexponirte oder zu kurz expomrte Platte, die der Berufsphotograph erbarmungslos opfert, macht als ein überraschendes, nebelhaftes Bild unter dem Titel „Abendstimmung" oder „Hcrbstmorgen nicht geringen Effect. Frei ist der Amateur aber auch in der Anwendung der ver - schiedensten Reproductionsverfahren, in der Benutzung der eigenartigsten, seltsanie Einflüsse ausübenden Papiere und hier ist der eigentliche Weg,, auf dem er seinen „armen Vetter", der durchaus nicht weniger Künstler zu sein braucht, weit hinter sich läßt. Der Fülle überraschender Wirkungen, die durch bestimmte Processe und Anwendung eigenartiger Papiere erzielt werden, gegenüber, gehört auch der Berufs - photograph zum Publicum. Er zwar kennt diese Processe und Materialien, aber er hat noch keine Gelegenheit, sie seinen Interessen dienstbar zu machen, und so ist erst mit der dankcnswcrthen Unternehmung photoaraphischerAmateur-Äusstcllungcn weiteren Kreisen die Möglichkeit geboten, sich mit den Fortschritten und den neuesten Errungenschaften der künstlichen Photo - graphie' bekannt zu ,nachen. Obenan aber steht für den Laien, welcher die Ausstellung besucht, der Kunstgenuß, welcher hier auch Tagesbericht. Hamburg, Sonnabend, 7.November. VermindernttgderThätigkeitvonDiätaren bei der Senatskanzlei. Dem Budget-Entwurf für 1897 entnehmen wir folgende Erläuterung zum Ausgaben-Artikel 71 (Senatskanzlei): Im dienstlichen Interesse erscheint es dringend Wünschenswerth, die Beschäftigung von Diätaren und Hülfsschreibern bet der Senatskanzlei, insbesondere bei dem Bureau für oie auswärtigen Angelegenheiten, niehr als bisher einzuschränkcn. Es wird daher die Umwandlung zweier Stellen von Diätaren in etatsmäßige Kanzlistenstellen beantragt, für deren Besetzung geeignete und ausreichend Vorgebildete Bewerber vorhanden sind. Neuer Beamte« - Etat für die Stadt- WafferkunsL. Der Budget-Entwurf für 1897 enthält folgende Mittheilung : Der im Jahre 1893 cingetrctene Betrieb der Filtrationsanlage der Stadt-Wasserkunst, sowie die Ausdehnung des Rohrnetzbetriebes und der Controls der häuslichen Wasserleitungs-Anlagen hatten bereits im Jahre 1898 zu dem Wunsche geführt, den technischen Beamten-Etat der Stadt-Wasserkunst, den veränderten Verhältnissen entsprechend, neu zu gestalten. Da jedoch damals bereits die mit der Verwaltungs - Reform zusammenhängende Ablösung der Stadt- Wasserkunst von der Bau-Deputation und die Ein - setzung einer besonderen Deputation für die Stadt- wasscrkunst den Gegenstand von Verhandlungen bildeten, so glaubte die HI. Section der Bau-Deputation, vorläufig von einer Wiederbesetzung der vacant ge - wordenen Jngenieurstelle der Stadt-Wasserkunst absehcn und sich darauf beschränken zu sollen, den neu auf - getretenen Bedürfnissen durch Einstellung diätarischer Hülfskräfte nach Thunlichkeit gerecht zu werden. Daneben wurde cs als in der Billigkeit liegend erachtet, den in leitender Stellung befindlichen drei Beamten, nämlich dem commissarisch mit der Verwaltung der vacanten Jngenieurstelle der Stadt - Wasserkunst betrauten Maschinen - Ingenieur des Central-Bureaus, dem BetriebS-Jnspector für das Rohrnetz und die Wasser - abgabe und dem Vetriebs-Jnspector für den Filtrations- und Pumpbetricb aus dem vacanten Gehaltsposten der Jngenieurstelle der Stadt-Wasserkunst entsprechende Functionzulagen zu gelvährcn, um den an sie gestellten erhöhten Ansprüchen Rechnung zu tragen. Nachdem inzwischen mehr als drei Jahre vergangen sind,, ohne daß die erwartete, ein solches Vorgehen rechtfertigende Entscheidung bezüglich der Verwaltungsreform erfolgt ist, beantragt die III. Section der Bau-Deputation die Aufnahme des neuen Beanttcn - Etats in das Budget für 1897. Durch die Annahme der ,gemachten Vorschläge wird eine größere Anzahl seit wahren diätarisch beschäftigter Ingenieure, Maschinisten rc zur festen Anstellung gelangen und werden die an dieselben gezahlten Diäten in Wegfall kommen, woraus eine Ermäßigung verschiedener Bureau- und Betriebskonten in einer Gesammthöhe von 40 470 M resultirt. Nenlmftellmigen nm Hase«. Das Staats - budget für 1897 theilt mit: Die Anstellung eines Musterungsbeamten und eines Hafenmeistergehülfen wird erforderlich, weil nach Eröffnung des neuen Hafens die An- und Abmusterungen der Mannschaften der Schnelldampfer der Hamburg-Anierikanischen Packet- fahrt-Actien-Gesellschaft und anderer Schiffe in Cux - haven vorgenommen werden müssen und der Hafen - meister, welcher gleichzeitig Wasserschout ist, dann nicht im Stande sein wird, die Geschäfte im Bureau- und Außendienste allein wahrzunehmen. Borlesungswesen der OberschulbehSrde. Das Staatsbudget für 1897 beantragt: Im Hinblick crfoIaTä*« Sbätiokit beö Dr- Wohlwill, welcher das ihm jetzt zustehende Ge- halt beut 6000 J« fett dem 1. Juli 1880 bezieht, sowie mit Rücksicht auf die den übrigen Beamten der I. Section der Oberschulbehörde durch das Gesetz vom 30. März 1896 zu Theil gewordene Gehaltsverbesserung Wird die Erhöhuiig des Gehalts auf 8000 beantragt. Ferner erscheint es im Interesse einer weiteren Ent - wickelung des Vorlesungswesens Wünschenswerth, daß die Rubrik um fernere 4000 M erhöht wird. Erlösche« der Maul- und Klaucusenche im Stabttheil Ottensen. Es wird von unserer Polizei- Behörde zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß laut Bekanntmachung des Polizeiamts Altona die unter dem Viehbestände des Landnianns Kock im Stadttheil Ottensen ausgebrochene Maul- und Klauenseuche nun - mehr erloschen ist. Jinmatriculatio« eines Arztes. Nach vor - gelegter Approbation ist Herr Dr. med. & chir. Hans Peter Marius Carl Vierth in die Matrikel der hiesigen Aerzte ausgenommen. Abbruch von Baulichkeiten. Die Baupolizei- Behörde inacht bekannt: I. P. A. Hintzpeter hat den Abbruch eines Hintergebäudes an der Billhorner Canalstraße, neben Nr. 3, und Billhorner Röhrendamm — Billwärder pag. 2052 — angczeigt. — Der Staat hat den Abbruch der auf den Grundstücken Speckstraße Nr. 88/40, 44, 48/50 und 54/58 befindlichen Gebäude angezeigt. Für Militäranwärter im IX. Armeekorps sind vacant: Hamburg: 2 Hülfsschreiber beim Amts - gericht. Eink. 20 M wöchentlich. Ges. rc. baldigst an die Senatskanzlei das. — Hamburg: Hülfsbote, Eink. 22 M wöchentl. Ges. rc. sofort an die Senatskanzlei das. — Hamburg: Briefträger, Eink. 800 M jährl. und 240 M Wohnungsgeld. Ges. rc. sofort an das kaiserl. Postamt Nr. 6 das. — Zollenspieker: Land - briefträger, Eink. 700 M> jährl. und 60 Jl Wohnungs - geld. Ges. rc. sofort an das kaiserl. Postamt das. — Meldorf: Jahreswächter, Eink. 30—40 M monatl.