ringen, ifcen, "wig-Holstekn, rn, lein, land, n oben nach unten unt ' ergeben eine Stad» i n r H thsel. H, 11, 13, U. «int iutzland. r Donau in Thtna fiuß der Elbe. erzieruvq. n $ren^en. in Frankreich. Borname i Deutschland. ’W. der Hunnen, szeit _ « Birr «bei la Nr 59 e M e i e n f i m i t | i ( i e n b u t g d e n b u r a ' t e t i I f 4 t r a f 4 e "been bürg a n m a n o n t Harnisch — Vcacie — Lachsen — Biber — Binet — Tanne — — Cauaster - Haiti, «bek. De nergneugten esten-Vood in de Toll- Üonii Schäller, de der» bfittel Der langweilige »«»weg. Larl u. «wert Emil Walter, der nn» t Wohler». De Ifittje 1 Et L Ziesche un de au »barg 25. Friedrich lingenberg un fieu Froo ölten. Twee QueesenkVpp. Klimbim, au» der Georg- «dwerker un Hein Sottors nnent, Eim»küttel. «ox Schwarz, Eppendorfer- «e «bje Bumm Georg kt De dicke Hein ut de rstraat. Karl u. Martha , Altona W Schroeder, büttel Erne, Hetty und rina. Badder .m Söhn, n’n Billwarder Reend'ek lustige Dischergesell. De den vergneuten Seelen ut Adolf Feddern, de vcr- imermann ut Wandöbek» Wenigen Auflöser werde» -mei der gestellten Aul - en, die Auflösungen bi» Ifltlltt. Rt 1. it Marie Auguste Krüger, üsabeth Wilhelmine Lhri- rdinand Willi «mandu» t. — Alwin Matthia» Louise Weder. b Plie» mit Anna Louise Christian Earl Heinrich — Peter Pa.'l Henry Emma Oldenhaber. — charina Maria Elisabeth Heinrich Arno sttaumann Hurling. — Peter Hein- rgantö Elisabeth Brandt, Henrich Loui» Hermann Theodore Nette'beck. — nit Kriederik Marie Do- Nr. 83. I Schulst mit Maria Do- lrz 1890 en physische Gewalt, tröst nte Gerard, gutmüthig ' sei, al» ich vcr weniaen auf der Brücke fhpen sah, konnte ich nicht um- i Vossen eher d.izu, daß inen Bozen spanne, al» 'indeln beaufsichtige." iffchen und der Spindel ii," sagte Sybil lebhaft, nbUben fönnten, die solch' ), mein Bater, ich glaube nderstehlich, wolsin sollen >f mit seinem gewohnten en wir thun ? Sie haben rt un». Die Normannen ibe lasest. Ja »neun wir ante man vielleicht etwa» glaube, wenn ich unser eben so schlecht sein, wie ff Sybil mit Nachdruck; würden so adelig ft in, Führer würdest Du dem und knurrte klopft." Und er canst abgebrochene Gäste: igtn" — .Ist wir / *. m— Und da »kam ihr । herein mit den Aorten : trt Franklin, von dem Nachbar wftd - .uhig (Kvrisestung 'olgt.) onl force) ob moralische n die zwei Schlagwörter, beiterbeweqog der 30er "rden. Dft Ehartisten torce men und phyei- raUscheu und Männer Ur. «5. 4. LamburgerEcho. I Dienstag, den 18. Riirz 1890 Mnptgrn - Annnhmr in btt tpebitixm, sowie in sämmtlichen Annoncen. vürtmM. RcMftion nnb Expedition. 9ro^t d^ratrr44 tat M H^antirttran? Echo« erscheint täglich, «ußer Rontog». A9ourrauUtU«Pr»i* betrügt: durch die Post bezogen (Nummer de» Posttatalog» 2616) °h« Wngegetb vierteljährüch JI 4^0; durch die Kolportöre wSchentlich 8« 4 frei in'» Hau». $11 btt NtlMhit. „Ätbeit8(ammem nnb et« ReichS-ArbeitS- amtS schreibt da» .Berl. BolkSbl.', .waren bekanntlich in dem von der sozialdemokratischen Fralnvn auS- gearbeiteten Arbetterschutzgesetz. Entwurf vorgesehen. Da - mal» brachte die bürgerliche Presie dieser vernünftigen Forderung nicht da- geringste «erständniß entgegen Jetzt hat sich da» Blatt gewendet. Die beiden Bor- schlüge tauchen fast gleichzeitig in Zeitung-meldungen auf. von den Arbeit-kammern (fälschlich Arbetterkammern ge> nannt, denn e» war an eine gleichmäßige Vertretung der Unternehmer und Arbeiter in ihnen gedacht) soll im Staat-rath die Rede gewesen sein. Und da- Reich-. Arbeitsamt wird in folgender Mittheilung der .Rhein.- Wests. Ztg." erwähnt: .ES läuft da- Gerücht um, daß dem Geh Ober* Regierung-rath Hintzpeter eine Anstellung al- Leiter eines möglicherweise zu schaffenden ReichS*Arbeit-amtS zugedacht sei, da- ähnlich dem englischen Fabrik- inspeftorat eine völlig selbstständige Verwaltung bilden würde. Vertraute Freunde de- Herrn Hintzpeter ver - meinen jedoch Voraussagen zu können, daß derselbe die Absicht habe, da- ihm zugedachte Amt abzulehnen." Mit den Ramen allem ist natürlich in beiden Fällen uoch gar nicht- gesagt. Entscheidend ist, wie man sich die innere Gestaltung dieser Vertretung-körper denkt. Da werden wohl die Unterschiede beginnen." LSi»dthorst ist abermals beim Kauzler ge- mese«, also verkünden nattonalliberale Blätter schreckens - bleich. Eie sehen ihr Kartenhaus stürzen und ihre Träume grausam vernichtet, und darum ihre klappernden Gebeine. — Die Offiziösen stellen eS Übrigen- so dar, alS wäre Windthorst den Kanzler um eine Unterredung angegangen. Da- entspricht der Logik der Thatsachen durchaus nicht. Wa- hat Windthorst beim Kanzler zu suchen? Der Kanzler muß Windthorst kommen, denn dieser gebietet Über die stärkste Partei im Reichstage, settdem da- Kartell in sein wohlverdiente- Nichts ge - fallen. So dumm ist die Meppener Perle nicht. Wohl aber befindet sich der Kanzler in der Lage, den Gang nach Meppen zu machen. Und er hat ihn gemacht, trotz de- Geflunker- der Offiziösen. — Zn der Thatsache selbst bemerft die .Frkf. Ztg." mit feiner Ironie: .ES ist eine seltsame Wendung de- Schicksal-, daß Fürst BiSmarck jetzt sich an seinen alten, von der offi - ziösen Preffe bi- in die jüngste Zeit vernnglimpsten und beschimpften Gegner wendet und mit ihm politisch Ion» ferirt, in einer Zett, wo die Stellung de- Reichskanzler- so unficher geworden ist, daß Personen, die die Bor- ginge der letzten Wochen näher kennen, die Ausdauer bewundern, mit welcher Fürst Bismarck auf seinem Posten auShält; wahrscheinlich weil er es im Jntereffe de- Vaterlandes für nothwendig erachtet Fürst BiSmarck wird sich überzeugt haben, daß über den Kopf Windt- Horst- hinweg mit dem Zentrum nichts anzufangen ist. Wenn Freiherr von Franckenstein noch lebte, hätte er sich vielleicht an dielen gewandt. WaS der „ReichSfeind" Windthorst und Fürst BiSmarck mit einander gesprochen haben, ist nicht bekannt und wird, wenn nicht die offiziöse Preffe deS Reichskanzlers plaudert, auch sobald nicht be- bannt werden Vielleicht geht man nicht fehl, wenn man annimmt, daß Fürst Bismarck Herrn Windthorst glaubt überzeugen zu können, daß e r an der Spitze der Ge- schäfte immer noch beffer sei, als ein unbekannter Nach- folger, und daß eS daher politffch klug und patriottsch fei, ihm keine Schwierigkeiten zu machen, sondern ihn, nachdem die Kartellmehrheit vernichtet ist, in gewissen wichtigen Fragen, die den nächsten Reichstag beschäftigen werden, zu unterstützen. Man wird das ja bald er - kennen, wenn der Reichstag zusammentritt " Die „91. A. Ztg." macht sich Über die von allen Seiten gegen die Politik des Reichskanzlers ein- stürmende Opposition lustig; sie schreibt mit scheinbar heiterem Gleichmuth: .Der humoristischen Pointen bietet dieser Lärm so manche; in humorvollerer Zeit wird eS vielleicht eine angenehme Zerstreuung bieten, auf dieselben zurück zu kommen und dann zugleich für die Anerkennung zu danken, welche dem Ansehen und Einfluß der .Offfziösen" unbeabsichtigt dargebracht wird, wenn ihnen so groß- artige, weltbewegende Erfolge zugeschrieben werden. Die Sache hat aber auch eine ernstere Sette. Seit Dezennien ist e- Mode in der deutschen Preffe geworden, für jede Schlappe, für jeden unerfüllten Wunsch der eigenen Partei oder Klique die .Offiziösen" anzugreifen. In diesen Schmähungen bewährt sich fast ausschließlich der Löwenmuth von Mannesseelen, welche den wirk- Lchen Gegenstand ihrer Angriffe nicht zu nennen wagen, «n dem eigentlichen Zielpunkt dieser Angriffe kann man für diese m den Taschen geballten Fäuste gewiß nur ein aeringschätzende- Lächeln haben; den Geschichtsforschern einstiger Tage wird sich aber auS diesen kleinlichen Ma- növern der Journalistik unserer Zeit von der letzteren etn nicht- weniger denn schmeichelhaftes Bild ergeben." Der sreikoufervative «bg. Ritter, der am Frenag tm preußischen Abgeordnetenhause die bekannte schöne Rede gegen die Grubenarbeiter und die Sozial- bemohatie hielt, ist Mitglied deS preußischen Staat-rath S. Sozialpolitischer Roman von DiSraeli. Uebersetzt von Natalie Liebknecht. (Fortsetzung.) Und er stellte seiner Tochter den Begleiter de- Herrn St. Ly» beim Besuche in der Wohnung des Hand- weber- vor, wo sie selbst den Vikar von Mowbray ge - troffen hatte. Sybil erhob sich und die Äugen sittsam auf den Tisch geheftet, empfing sie Egrernont mit Würde und liebenswürdiger Än mut b. Es ist die Zivilisation, die «n- unaei'chickt und linkisch macht, denn sie giebt un- eine unsichere Stellung und Haltung. Berwirtt, nehmen wir unsere Zuflucht zur Heuchelei, und verlegen, suchen wir Hülse in der Geziertheit. Die Beduinen und In- bianer verlieren nie ihre Geistesgegenwart, und eine Bauer-frau empfängt uns, wenn wir in ihre Hütte ein - treten, häufig mit einem Anstand, der sich Vortheilhaft abhebt von unserem Empfang durch eine Dame der hohen Gesellschaft, die ihren Gästen abwechselnd mit übertriebener Höflichkett ober hochmütiger Zurückhaltung entgegentritt < * Ti' T *7*. .Ich vermuthe," sagte Egrernont, indem er sich vor Sybil verneigte, .Sie haben unseren armen Freund, den Weber, wieder einmal gesehen, settdem wir un- dort begegneten?" _ .Ich verließ Mowbray an jenem Tage, erwiderte Sybil .die Leute find nicht ohne Freunde." ,Ah, Sie haben meine Tochter schon getroffen?" fragte Gerard .Bei einem Werk der Barmherzigkeit," sagte Egrernont. .Sie sanden die Stadt wohl nicht sehr angenehm, Herr Franklin?" fuhr Gerard fort. »Nein, ich konnte nicht bleiben, die Rächte waren so schwül. Außerdem habe ich eine ganze Masse von Da- durchschnittliche Monatseinkommen der ans de» deutschen Nausfahrteischiffen beschäftigten Seelente stellte sich in den hier angegebenen Jahren folgendermaßen • 1884 1885 1886 1887 1888 JMl Jli JL Mk JKl Mattosen 58,0 " 510 48,8 46,9 48,3 Leichtermattosen 33,9 33,3 31,7 31,7 31,5 Schiffsjunge 19,3 17,9 18,7 18,0 18,1 Im selben Maße, wie sich die Löhne verschlechterten, nahm auch die Zahl der Desertionen von den Schiffen zu. ES desertirten: 1885: 2861, 1886: 3166, 1887: 42,17 und 1888: 4412 Seeleute. Die wirthschaftliche Lage der Seebevölkerung ist also die gleich üble wie die der Landbevölkerung. Militärische Ffordernngen. Die .Poll" ver - langt wenigsten» drei neue Bataillone Fußartillerie, die .Kreuzztg." will außer hundett neuen Feldbatterieen, Pionieren und TrainS auch noch einige kleine Infanterie- bczw. Kavalleriekaders als Reservestaffeln für neue Truppenmaflen. Dieses Verlangen wird wohl nächsten- durch noch eifrigere Offiziöse überholt werden. Dre-de«, 15. März. Die Sozialdemo - kraten haben in der Zweiten Ständekammer folgende Jnterpellatton eingebracht: Ist eS wahr, daß seit Ein - führung der neuen Gerichtsverfassung 1879 kein einziger jüdischer Referendar den Richtere d erhalten und daß die Gesuche der jüdischen Referendare um Gewährung deS Richtereides erfolglos und unbeantwortet bleiben ? Ist eS ferner wahr, daß jüdische Referendare die Jahres - remuneration nicht erhatten? Für den Fall der Be- jahung dieser Fragen ersuchen die Interpellanten um Darlegung der Gründe für das Verfahren. Sächsische Justiz. Redaktör und Verleger der .Chemnitzer Prefie" sind von dem Schöffengericht in Chemnitz zu 4 Wochen Hast wegen groben Unfugs ver- urtheilt worden, weil dieses fozialdemottattsche Blatt .es sich fett Ende vorigen Jahre- zur Aufgabe gemacht, eine Anzahl Gastwirthe auS Stadt und Land, welche Inhaber von Sälen sind und diese Lokale der gedachten Partei zur Abhaltung von öffentlichen Versammlungen nicht zur Verfügung stellten, in Verruf zu erklären und zu boy- kottiren, um das Publikum vom Verkehr bei den be - treffenden Wirthen abzuhalten und die Letzteren durch die ihnen hieraus erwachsenden Nachtheile zur Hergabe ihrer Räume für Arbetterversammlungen gefügig zu machen." Berichtigung. Herr Hoffmann-Halle schreibt dem .Berl. Bolksbl ": .Die in Ihrer Donnerstag-Nummer gebrachte Notiz über ein Attentat auf meine Person entbehrt jeder Begründung. Daß man jetzt überall im Kreise Naumburg-Weißenfels-Zeitz mich auch bei dieser Nachricht wittert, ist bezeichnend für das .böse Gewissen" unserer Gegner, und so war vielleicht der Wunsch der Vater des Gedankens. Zur Beruhigung kann ich mit - theilen, daß der recht schwer wiegende Wahl- Protest bereits in Händen des Wahlkomites sich befindet und in den nächsten Tagen an den Reichstag sowie an die fozialdemottattsche Fraktion abgehen wird; eS werden dann recht erbauliche Geschichten über die Art und Weise, wie es gemacht wird, an daS Tageslicht kommen" Der Berl. .Bolks-Ztg." schreibt man auS Lübek, 13 März : .Die auch von der „Bolks-Ztg." übernommene Nachricht von der Einleitung einer Untersuchung wegen Erpreffuug gegen Arbeiter einer hiesigen Sägemühle entspricht nicht in allen Punkten den that- sächlichen Verhältnissen. Richtig dargestellt ist nur die Vorgeschichte deS in Aussicht stehenden Prozesses. Die hier in den großen Holzhandlungen und Sägemühlen beschäftigten Arbeiter haben den Unternehmern, bei denen sie beschäftigt sind, vor der Wahl am 20 Februar in sehr höflich gehaltenen Zuschriften die Mittheilu g ge - malt, daß sie am Wahltage — in manchen Unter - nehmungen den ganzen, in anderen nur den halben Tag — nicht arbeiten würden. Die Firma Sager und Klüß- mann, bei der den ganzen Tag die Arbeit ruhen sollte, erklärte darauf ihren Arbeitern: Wenn Ihr Donnerstag feiert, so feiern wir Freitag und Sonnabend Die Arbeit wurde denn auch thatsächlich erst am Montag, den 24. Februar, wieder ausgenommen. Nachträglich aber erschien bei den Chefs der Firma eine Anzahl nicht bei ihr beschäftigter Arbeiter, welche sich als Lohn- kommifsion vorstellte und erklärte, daß die Arbeiter der Firma das Feiern an den beiden Tagen nach der Wahl als eine Maßregelung betrachteten und deshalb streiken würden, wenn ihnen nicht für diese beiden Tage auch der Lohn bezahlt würde. Die Firma Sager und Klüß- mann sah sich, da sie aus einem Ausstand schwere Nach- theile fürchtete, gezwungen, den Lohn für nicht geleistete Arbeit zu entrichten. Denn auf eine Anfrage bei den eigenen Arbeitern erklärten diese rundweg, sie würden streiken. Sie gaben diese Erklärung aber ohne jeden Zusatz, ohne Bedingung ab, zogen dieselbe jedoch zurück, nachdem ihnen von den Unternehmern — ohne Zwang von Seiten bet eigenen Arbeiter — der entgangene Ver - dienst ausbezahlt worden. Bon einer Erpressung seitens dieser Arbeiter kann also gar keine Rede fein. Wohl aber glaubt der Staatsanwalt in dem Borgehen der Lohnkommisfion eine .Nöthigung" erblicken zu können Notizen, die ich in der Zurückgezogenheit schneller zu einem Bericht zu verarbeiten hoffe. Deshalb habe ich ein Zimmer in der Nähe genommen, mit einem kleinen Garten, der zwar nicht so schön ist wie der Ihrige, aber ein Garten ist immer etwa-, und wenn ich noch einer näheren Auskunft bedarf, so ist eS ja nach Mowbray nur ein Spaziergang." .Sie haben wohl gethan und werden es nicht be - reuen. Außerdem dauert der Tag lange in London und die Arbett ist schwer. Die Landluft wird Ihnen aus- gezeichnet bekommen Die Journalistenttibünc muß sehr langweilig sein. Berstehen Sie Stenographie?" .Eine Art Stenographie, die ich selber erfunden," sagte Egremont. .Ich verlaffe mich viel auf mein Ge - dächtniß." .Ah, Sie sind jung. Meine Tochter hat auch ein ausgezeichnetes Gedächtniß. Was mich anbelangt, so giebt eS viele Dinge, die zu vergefien mir nicht leid ist." „Sie sehen, ich nehme Sie beim Wort, Nachbar," sagte Egremont. .Wenn man den ganzen Tag gearbeitet hat, fühlt man sich am Abend etwas einsam." .Sehr wahr, und ich glaube, Sie finden Ihre Schreiberei manchmal sehr trocken; ich machte mir nie viel auS Schreiben und Geschriebenem. Mit einem Buch kann ich allenfalls fertig werden, wenn es gut ge - schrieben ist und von Dingen handelt, an denen mir etwa- liegt; aber ich höre stets lieber zu, al- daß ich lese," erklärte Gerard. .In der That, ich wäre wirklich froh, wenn die Minstrels") und Erzähler wieder die Runde machten. Nach de- Tage- Mühe und Arbeit würde die- gar angenehm sein, vorausgesetzt, daß man nicht, wie ich letzt, eine gute Tochter zum Bor- lesen hat." .Aus diesem Buch?" fragte Egremont, indem er feinen Stuhl zu dem Tisch zog und Sybil ansah, die deiahend nickte. • x. ®^ tct °ti ct ti(he Sänger in England und Frank - reich, ähnlich unseren Minnesängern Bern, 16. März. Der Schneiderstreik in Aarau ist beendigt. Die Ausständigen haben 10 pZt. Lohnerhöhung erhalten. Der HuugertyPhnS ist nach dem .B T." mit erschreckender Heftigkeit unter der ärmeren Bevölkerung des adeligen Gute- Buckhagen (in Angela) ausgebrochen. Ein elfjähriger Knabe ist bereit- gestorben. London, 16. März. Die Zahl der in den ver - schiedenen Theilen Englands streikenden Bergarbeiter wird auf 250 000 geschätzt, die Dauer deS Streiks läßt sich nicht voraussehen, jedoch sind Anzeichen vorhanden, die auf Konzessionen der Arbeitgeber schließen lafien. Der greise Settetär des großen GewerkvereinS der englischen Maschinenbauer, Robett Austin, theilte einem Berichterstatter fein Urtheil über die englischen ® elegirten zur Berliner Arbeits- Kon - ferenz mit. Der Fähigste für die Ausgabe, sagte er, fei ohne Zweifel Burnett, der Arbeits-Berickterstatter deS Handelsamts; dieser werde jedenfalls der Wahrheit Worte verleihen. An David Dale sei nicht viel auszu- setzen; derselbe habe mehrfach erfolgreich zwischen Kapital und Arbeit vermittelt. Bor dem Manchester Großkauf - mann, Sir William Houldsworth, hätten seine Ange - stellten Achtung und er fei ein ganz paffender Vertreter seiner Klasse. Die Wahl Sir John Gorsts aber sei un - begreiflich ; derselbe habe sich seines Wisiens noch nie um die Arbeiterfragen gekümmert. Bon allen englischen Wien, 16. März. Das neue ungarische Ministerium ist wie folgt zusammengesetzt: Orczy Hoflager, Fejeroary Landesvertheidigung, Baroß Handel, Czaky Kultus, Unterricht, Szilagyi Justiz Josipowitsch Kroatien, Slawonien, Bethlen Ackerbau. DaS Ministe- rium des Innern übernimmt Szapary Der bisherige Finanzminister Weckerle behält sein Portefeuille bei. Vertretern könne Burnett allein die Forderungen der englischen Gewerkvereine darlegen. Pari-, 16. März. Die Kammer nahm gest m Wahlprüfungen vor Bestimmter verlautet nunmehr, daß Frrycinet zugestimmt habe, ein Rabinet zu bilden, er habe auf CamotS Ersuchen eingewilligt, da» Krieg-- Ministerium zu behalten. ConstanS soll einyewilligt haben, in da- neue Äabinet einzutreten. Frevcinet soll Letzterem die Wahl zwischen einer großen Botschaft und dem Portefeuille de- Innern oder de- Aeußern frei- gestellt haben; da ConstanS da- Ministerium be» Aeußern vorzuziehen scheine, so werde er wahrscheinlich Nachfolger Spuller- werden, wenn nicht eine neue Kom - bination Frevcinet nöthige, ConstanS zu ersuchen, da- Porteseuille de» Innern zu übernehmen. Eine gestern eingettoffene Depesche au» Rotonu schildert die Lage alS unverändert. Die Dahomey- Krieger lagern zwischen Godomeh und Abomehkalavy, welche» von dem ftanzösischen Kanonenboot beschaffen wurde. Die Nachricht de» „XIX. Siöcle" von einer Einschließung KotonuS durch 30 000 mit Flinten be- waffnete Neger ist durchaus unwahr. Eine Kompagnie Marine-Jnfanterie, welche vom Senegal am 18. März in Kotonu erwartet wird, soll da» ftanzöfische Fott be - setzen; unter den dortigen Gefangenen befindet fich weder ein englischer noch ein deutscher Staatsbürger. Rom, 16. März. Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" au- Mafiauah wurde Antonelli benachrichtigt, daß Menelik am 25 Februar die Zusatzkonvention zum italienisch-äthiopischen Bettrage genehmigt habe. Die be- treffende Konvention war am 1. August v. I. von Crispi und dem Führer der Schoa-Mission, Makonnen, unter- zeichnet. Wie „Kapitän Fracaffa" meldet, hat König Menelik, um seine ernste Absicht, dem den Sklawenhandel ver - bietenden italienisch-äthiopischen Berttage nachzukommen, zu bethätigen, die italienische Regierung ersucht, Abessinien auf dem Brüsseler Anti-Sklawerei Kongreß durch einen eigenen Delegitten vertreten zu lassen. Athen, 15. März Die Regierung beschloß, daß die Reserven an den nächsten Manövern nicht theil - nehmen sollen. Kairo, 15. März Wie eS heißt, reichte Emin Pascha bei der egypttschen Regierung sein EtttlafiungS- gesuch ein. New Aork, 4. März. Seit den in Deutschland stattgehabten Wahlen konzenttirt sich erklärlicher Weise das ganze Jntereffe der hiesigen deutschen Sozialisten auf die Weiterentwicklung der Dinge drüben, und in den diversen Versammlungen und Zusammenkünften dreht sich die Diskusnon und Unterhaltung fast nur um diesen Gegenstand Es herrscht eine Stimmung, wie man sie wohl mit derjenigen der gesammten Deutschen in Amerika (von einer kleinen Minorität abgesehen) ver - gleichen kann, als die ersten Siegesnachrichten vom Kriege zwischen Deutschland und Frankreich eintrafen. Wie da - mals die verachteten „Dutchmen" (die es kaum wagten, an öffentlichen Plätzen, wie in den Pferdebahnwagen u., eine deutsche Zeitung zu lesen) die Köpfe in die Höhe streckten und fich in die Brust warfen, so gehen heute die deutschen Sozialisten Amerikas mit erhobenem Haupte einher. Und wahrlich, mit mehr Berechtigung, als die „Pattioten" von dazumal. Diese waren stolz auf den Sieg, der durch die militärische Gewalt errungen war, und hofften dadurch im persönlichen Ansehen bei der anglo- amerikanischen Bevölkerung zu steigen, welche ja der physischen Überlegenheit (s. Boxerei) eine wahre Ver - ehrung zollt; die Sozialisten aber sind auf den auf friedlichem Wege errungenen Sieg stolz, weil sie nun den Arbeitern der Ber. Staaten sagen können: seht, das vermag die Begeisterung, der Opfermuth für eine große Sache! — Bis heute sind die Nachrichten Über den Ausfall aller Stichwahlen bis auf neun eingetroffen, wonach die Sozialdemokraten im Gesammten 36 Wahlkreise erobert haben. Für die Sozialisten drüben kommt freilich die Zahl der Mandate nicht so sehr in Betracht, als die Zahl der Wähler, die für sozialistische Kandidaten ge - stimmt. Für den Amettkaner indeffen, der nur für prak - tische, nicht aber für „moralische" Erfolge Sinn hat, sind die 36 sozialdemokratischen Abgeordneten im deutschen Reichstag eine imponirende Erscheinung. (Hierbei ist selbstverständlich nur auf Diejenigen Bezug genommen, Die sich überhaupt um die Dinge bekümmern, die außer - halb der „glorreichen Ber. Staaten von Nordamettka" vassiren.) — Jnterefiant ist, wie die deutsche kapitalistische Preffe hier die sie vollständig verblüffenden Nachrichten aus dem „alten Baterlande" ausgenommen. Noch bis vor dem Wahltag konnte sie ihren Lesern mit dem Brustton vollster Ueberzeugung versichern, daß den Sozialdemokraten durch die kaiserlichen Resttipte voll - ständig „ber Wind aus den Segeln ßcnemmen" sei, so daß die Erfolge der ersteren bei Weitem nicht derartige sein würden, wie seitens der herrschenden Klaffen drüben befürchtet werde. Und nun andern Tags schon diese niederschmetternde Dcmentirung! Wa» eS den be - treffenden Redaktören nun eine Gehirnverrenkung-- Arbeit kostete, um ihren Lesern „Hat" zu machen, wes - halb sie mit ihrer Prophezeiung so hereingefallen, kann man sich lebhaft vorstellen und geht nicht minder klar aus ihren Leistungen hervor. Merkwürdiger Weise ist „Ah, es ist ein schöne- Buch," sagte Gerard, „ob gleich es von einem traurigen Gegenstand handelt." „Die Geschichte der Eroberung Englands durch die Normannen," las Egremont daS Titelblatt, auf welchem auch geschrieben stand: „Ursula Trafford an Sybil Gerard." „Sie kennen daS Buch?" fragte Sybil. „Nur dem Ruf nach." „Vielleicht interessirt Sie der Gegenstand nicht so wie un-," meinte Sybil. „Er muß Alle interefflren und Alle gleichmäßig," sagte ihr Vater, „denn wir sind getheilt in Eroberte und Eroberer." „Aber meinen Sie nicht," bemerkte Egremont, „daß dieser Unterschied längst aufgehött hat?" „Ich bin anderer Ansicht. Manche Formen der Unterdrückung sind zweifellos nach und nach verschwunden. daS kam aber durch den Wechsel der Lebensweise und Sitten, nicht von der politischen Erkenntniß der Unge - rechtigkeit. Derselbe Laus der Zeiten, der viele Unge- heuerlichkeiten beseitigte — von denen ich freilich zugeben will, daß sie unserem modernen Gefühl in einem viel schlimmeren Licht erscheinen als denen, die sie einführten und erduldeten, — derselbe Lauf der Zeiten hat zugleich viele mildernde Umstände abgeschafft. Wenn die Faust des Barons nicht mehr so schwer auf dem Volke li'gt, so ist auch die Kirche nicht mehr so bereit, die Vor - kämpferin der Armuth zu sein. Der Geist der Erobe - rung hat fich den veränderten Zuständen der Jahrhun - derte angepaßt, und so verjchieüen er sich auch in der Form äußern mag, im Grad und im Wesen ist er so ziemlich derselbe geblieben." „Aber wie zeigt sich dieser Geist der Eroberung?" „In vielen Verhältnissen, die verschiedene Klaffen betteffen; aber ich spreche von denen, die meiner eigenen Klaffe angehören, und deshalb sage ich gleich — in der Erniedrigung des Volke-." „Aber ist das Volk denn erniedrigt?" „In England ist jetzt mehr Sklawenthum. als vor der Eroberung. Ich spreche von dem, wa- täglich vor meinen eigenen Angen vorgeht, wenn ich sage, daß Die - jenigen, welche arbeiten, so wenig ihre Herren wählen oder wechseln können, al- wenn sie Leibeigene wären. Mafien von Arbeitern unsere- Lande- find in ihren Lebensbedingungen dem Thierzustande näher, als sie e- jemalS feit der Eroberung gewesen sind. In ber That sehe ich nicht, was sie vom Thier unterscheidet, mit der einzigen Ausnahme, daß ihre Moral eine niedrigere ist. Blutschande und KindeSmord sind bei ihnen so gewöhn - lich, wie bei den niedersten Thieren. DaS Prinzip der Häuslichkeit wird in England mit jedem Jahr schwächer, und wie können wir uns darüber muntern, wenn eS für die Mussen keine Behaglichkeit giebt, die das Heim er - heitert, und kein Gefühl, da- eS heiligt?" „Ich habe neulich ein Buch gelesen," sagte Egremont, „in welchem statistisch bewiesen ward, daß die allgemeinen Lebens bebingungen deS Volke- in diesem Augenblick viel bessere find, als zu irgend einer bekannten Zett der Geschichte." „Ach ja," antwortete Gerard, „ich kenne diesen Text. Heutzutage hat ein Arbeiter ein Paar baumwollene Socken, früher batte König Heinrich der Achte keinen solchen Luxusartikel, und wie da- Geschwätz sonst noch lautet Die Lage der Arbeiter muß nach dem Zeit- ali er und nach dem gegenseitigen Verhältniß ber Klaffen zu einander beurtheilt werden. Ich verneine, baß bie Lebensbebingungen des größeren Theile- be» Bolke- jetzt besser sind, al» zu irgend einer früheren Zeit; ich verneine, daß sie so gut sind, wie sie schon mehrere Male gewesen. Ich behaupte zum Beispiel, vor dem Krieg der Rosen war da- Volk beffer gekleidet, wohnte bester und war bester genährt al» jetzt Wir wissen, wie damals ein englischer Bauer lebte; ex aß jeden Tag Fleisch, trank gutes Ale, wohnte gut und war in »arme Wolle gekleidet. Die Chroniken brauchen unS da- nicht zu sagen. Die Parlamentsakten von den Plantagenet- bis zu den Tudor- lehren unS sowohl den Prei- der Leben-mittel, wie auch die Löhne, und wir sehen sofort, daß die Tagelöhne ber bamaligen Zett so viel Unt^halt ^ anbcm 6on ihnen eingefallen, daß ja grabe lene Reskripte daraus hinwirken mußten, baß ba» Vol r e m t viele Ar bester-Abgeordnete in den Reichstag am besten über die Mittel und Wege zur Herbeiführung besseret Zustände Bescheid wissen, sowie unzweifelhaft den guten Willen dazu haben! Der Bunde-kongreß zu Waidingion hat sich für N'/ago entschieden. Die Republikaner befielen (ein- ^ließlich der New-Yorker ftbgeorbneten selbst) haben e# für bester gehalten, den ganzen „Booble" ihren in Chicago bomtntrenben Parteigenossen zuzuwenden statt den Demokraten New-York- den Löwenanthett zu über - lasten. Mit dem angeregten internationalen Arbeiter- kongreß in New-York ist e» also nicht»; indessen ist an - zunehmen, daß der Fahrprei» von hier oder andere Häsen nach Chicago gelegentlich ber Ausstellung dort bebentenb herabgesetzt wirb, so baß bie Delegation-kosten nicht so sehr viel höher kommen. Wahrschetii.ich werden die Chicagoer organisttten Arbetter binnen Kurzem (nach - dem ber Senat ben Kongreßbeschluß gntgeheißen) bie Angelegenheit in Berathung ziehen. — In ber Arbeiter - bewegung ist als neueste Illustration zum Thema „poli - tische Drahtzieher" mitzutheilen, baß Jame» Quinn, der frühere „Mastetworkman" der Knight» in R y (Distrikt Affembly 49), der besonder» eine hervorragende Rolle gelegentlich be» Streik» bet Dockarbeiter und Kohlen- schaufier gespielt, nun endlich auch feinen Lohn für „freue Dienste" empfangen, gleich seinem früheren Gegner dem „Union-Mann" Mc. Mackay, und so vielen vor diesem. Et ist nämlich im internationalen Atchivamt in Washington angestellt worden Die noch der Abfütte - rung harrenden „Drahtzieher" in den hiesigen Arbeiter- Organisationen, deren geheime Wühlerei in der letzten Zett (in der Central-Labor Union) fich wieder sehr be - denklich verspüren ließ, werden also seht bald stärkere Anstrengungen machen, um ben „Herten" zu zeigen, daß sie ebenfalls noch einigen „Werth" für biefclben besitzen! Nun, einmal wird ba» auch ein Ende nehmen, ob- wohl schon manche» Jahr vergeben» bareuf gehofft würbe! — DaS Exekutiv-Komite ber Federation v. L hat au alle mit ihr verbundenen Arbetter-Organisationen ein Zirkular mit ben Anfragen gerichtet, wie lange bie Arbeitszeit in bem betreffenden Gewerbe sei, waS die Organisation zur Erringung deS Achtstundentage» am 1. Mai zu un - ternehmen gedenke, und ob dieselbe event finanzielle Unterstützung ton anderen Organisationen verlange? — Plasterer (welche die GypSwSnde in den Wohnungen machen) sind jetzt schon in N. y. vorgegangen; sie haben mtt ben Unternehmern Kontraft auf zwei Jahre abgeschlossen, baftit auf achtstündige Arbeit und 4 Dollar» Lohn (gegen ftüher 3,50). Die Maurer dagegen wollen 9 Stunden abmachen und eine Lohnerhöhung durchsetzen. Die Maler entschieden sich auf ihrer Konvention für 8 Stunden, verwiesen aber bie enbgültige Entscheidung zur Urab - stimmung. John Burn» ist feiten» ber F. v. L nochmal» dringend zu einer Agitation-tour eingeladen worden. Die Bewegung unter ben Zigarrenmachern und Konfektionsschneidern New-York- nimmt stetig zu. und hat dieserhalb gegen bie Kommission bie Unter - suchung eingeleitet. Wa» dabei herauskommt, wird fich ja zeigen. Hoffentlich nur ein neue» Blatt in dem reichen Ehrenkranze deutscher Staat-anwaltschaften." Etaftfurt, 14. März. Auf dem benachbarten her - zoglich anhaltischen Salzbergwerke Leopold-hall ist seit dem 17. Februar ein Arbeiter - Aeltesten- lo Ile giu m — da- erste auf einem fiskalischen Werke in Anhalt — gebildet und jetzt vom Staat-ministerium bestätigt worden. Die Belegschaft de- Werke- umfaßt za. 1100 Mann. Das Kollegium besteht au- 21 Mit- gliedern, bie von ben verschieoenen Arbeiterabtheilungen frei gewählt find Nach dem bezüglichen Zahlenverhältniß wählten die Hauer 6, die Förderleute 5, und die übrigen verschiedenen Arbeiterarten je 1 Mitglied. Die 21 Ver - treter konstttuirten sich unter sich durch Wahl eine- Vor - sitzenden, eines Stellvertreter- für denselben und eine- Schriftführer-. AuS Baden, 14. März, schreibt man ber „Frks. Zeitung": „In bem Städtchen Gengenbach, woselbst eine Zweianiederlaffnng einer Tabakfabrik in Offenbach besteht, ist ein Streik der Tabakarbeiter seit bald drei Wochen im Gange. Die befferen Arbeiter ber Gengenbacher Fabrik, etwa 40 an ber Zahl, hatten zur Verständigung über eine Lohnverbefferung eine Deputa - tion auf das Kontor gesandt, sie erhielten aber dort von dem Vertreter der Firma bie Antwort, baß Alle sofort entlassen seien. Nun gehören bie sämmtlichen 40 Arbeiterinnen und Arbeiter bem Unterstützungsverein deutscher Tabakarbeiter an und haben dadurch einen ge - wissen Rückhalt. Deshalb sahen sich die Unternehmer genöthigt, in der Bezahlung der Arbeit eine Konzession zu machen, mit welcher sich die Arbetter auch zufrieden erklärten; sie stellten jedoch al- Hauptforderung die Ent - lassung eines Aufseher-, welcher nachgewiesener - maßen in den Mittagspausen, während der Abwesenheit der Arbeiter, ihnen Zi- garten entwendete, und über dessen sonstiges Verhalten die weiblichen Untergebenen ein Recht zur Beschwerde zu haben behaupten. Ueber diesen Punkt ist man noch nicht einig geworden; die Arbeiter haben jedoch mit dieser Forderung alle rechtlich denkenden Leute, welche den Sachverhalt kennen, auf ihrer Seite und man zweifelt nicht, daß die Unternehmer diese Forderung ihrer Arbeiter nicht zu gering schätzen. Schon lange würde übrigens die Diffe - renz beigelegt sein, wenn nicht für die Firma ein in Offenburg ansässiger Fabrikant die Vermittlung führte, der die Arbeiter mit Schimpfworte n anredet und mit Hülfe der „Badischen LandeSztg." und des „Ortenauer Boten" unrichtige Nachrichten über die Streikenden verbreitet, um das Publikum gegen diese armen Tabakarbeiter, welche als Zigarrenmacher ^4.1,50, als Wickelmacher JL 0,90 pro Tag verdienen, ungünstig zu stimmen. WelckeMittel angewandt werden, die musterhaft sich verhaltenden Leute zu beeinflussen, zeigt schon die eine Thatsache, daß man durch Wohnungskündigung die Familien obdachlos machen und durch Verweigerung des Kredits für Waaren auf sie einwirken will. Die größte Zahl der AuSgesperrten sind weibliche Tabakarbetter, die theilweise noch für ihre Eltern zu sorgen haben." Die Herren Fabrikanten rechnen sich sicher zu dem „gebildeten Bürgerthum", wenigsten- läßt ihr Betragen daraus schließen. und Romfort gewährten, al- ein vernünftiger Mensch nur wünschen kann." „Ich weiß, wie tief Eie für diesen Gegenstand fühlen," sagte (Egremont, fich zu Sybil wendend. „ES ist in der That der einzige Gegenstand, bet jemals meine Gedanken in Anspruch nahm, außer einem," erwiderte Sybil. „Und der eine?" „Ich möchte unser Volk noch einmal vor ber heilige» Jungfrau knieen sehen," erwiderte Sybil. „Befrachten wir die durchschnittliche Lebensdauer," fuhr Gerard fort, nutz kam bannt unbewußt (Egremont zu Hülfe, ber etwa» verlegen war. „Die durchschnittliche Lebensdauer in dieser Gegend ist für bie arbeitende Klaffe siebzehn Jahre. Wa- sagen Sie hierzu? von den in Mowbray geborenen Kindern stirbt mehr al» die Hälfte vor dem fünften Jahre." „Und doch hatte man in früheren Zeiten schreckliche Pestilenzen," entgegnete Egremoitt. „Die Pestilenz traf Alle gleichmäßig," sagte Gerard. „Wir haben jetzt in England mehr Pestilenz al» zuvor, nur daß sie heute die Armen allein trifft. Man hört nie davon, man schweigt da» tobt. Der Typhus allem rafft jede- Jahr au» ben Wohnungen ber Arbeiter nnb Bauern eine Bevölkerung hinweg, bie berjenigen ber ganzen Grafschaft Westmoreland gleich ist. Da» geht jedes Jahc so fort, aber die Vertreter ber (Eroberer werden nicht betroffen, e» find nur die Abkömmlinge ber (Eroberten, welche die Opfer bilden." „Manchmal scheint e» mir," sagte Sybil, „daß die Engel Dom Himmel herabsteigen müssen, um zu retten." „Mtt ist manchmal," sagte Gerard, „al» hörte ich einen kleinen Vogel, ber fingt, daß ber lange Wmterftost nun bald enden muß Ich habe einen Freund, — der, von welchem ich Ihnen neulich sprach; er «ernt Heilmittel." „Aoer Stefan Morley glaubt nicht an (Engd," be - merkte Sybil mtt einem Seufzer; „und habe rem vertrauen zu feinem Plan." ~ (Fortfetzaug folgt.] ZMizsfiitzim. Die „Frks Ztg." fährt fort: „Eines der auffälligsten Merkmale ber bisherigen deutschen Fabrikgesetzgebung ist, daß fie ben Schutz fite Frauen außerordentlich vernachlässigt. In wenige Zeilen lassen sich die bedauerlich dürftigen Bestimmungen der Gewerbeordnung, die hier in Betracht kommen, z» sammenfaffen: fie beschränken fich auf ba» gänzliche Verbot der Frauenarbeit in einem Produktionszweige, nämlich im unterirdischen Bergwerk-betrieb, sowie auf die nur theilweise Untersagung der Beschäftigung von Frauen bei bestimmten Thätigkeiten in Watz- und Hammerwerken, Glashütten, Drahtziehereien mit Wasser- betrieb, Bleifarben- und Bleizuckerfabriken, Zigarren - fabriken und ©ummiwaarenfabrtfen. Man sieht, baß die Liste der Anstalten, deren Betrieb für einen schwächerem Organi-mu» besonders gefährlich ist, hier noch ebenso lückenhaft blieb , wie bei den jugendlichen Arbeitern. Dazu kommt nur noch die unzureichende Vorschrift, daß Wöchnerinnen während der ersten drei Wochen nach ihrer Niederkunft in Fabriken nicht ange - nommen werden dürfen; e» besteht also die volle Freiheit, hoffende Frauen bi» unmittelbar vor der Geburt arbeiten zu lassen. Da» ist Alle-, wa» da» Deutsche Reich bis - her für den Schutz derjenigen Bevölkerung-schicht gethan hat, welche ihm die Hauptmafie feiner Kämpfer für’» Feld und feiner Arbeiter an der wttthschastlichen Größe de- Lande- zur Wett bringen und aufziehen soll. Wie viele Familienmütter au- dem Volke derartig unbe - schützt in deutschen Fabriken schaffen, hat man bi-her, vielleicht mtt einer gewissen Scheu, tm Dunkeln gelassen. Die preußischen Fabrikiufpettoren zu« Bei'piel hatten nie Auftrag, eine entfpre$enbe Zählung vorzunehmen Aber da- Königreich Sachsen erwarb sich ba» Verdienst regelmäßiger Feststellungen über die Ausdehnung der Frauenardett. Dort schafften im letzten Jahre nicht weniger al- rund 93000 er - wachsene Frauen und Mädchen im Atter von über 16 Jahren neben rund 194000 erwachsenen männlichen Arbeitern in Fabriken. Wie viele Zehntanfende mehr mögen e» im ganzen Deutschen Reiche fein? Die soziale Hygieine hat fich begreiflicherweise feit Langem vielleicht am eingehendsten grabe wtt dem 6m*