Sr. 109 4. Jahr,«,, . 1. Etage. iehrock-Fa^onS 3 an bis zu Die , 1. Etage. inpulver mehr nicht versteht. im ver- all - dem Be« Und diese Herren wollen Gesetze wird berittet: Leu modernen 32. in eisenstarkcr 18 —38. —ÄS. —12 machen 1 Der .Boss. Ztg 8m Stiitt ter Zu» Harburger Echuhruacherftreik. em geehrten ?8orf§, uni ” i Preis eingekauiter fthcB belasteten leider Fabriken »d Ausstattung I abgtebt: x x che Hausfrauen, erprobt ist tu haben das Hald-Psd - leb (Aütc wird durch die Dat ^Hamburger Echo- erscheint tLglich, außer Moniagt. 9tr WWntmmfeprrie benagt: durch die Post bezogen (Wummer des Postkat-log» 9616) <** v^ngegeld rstrteljührlich 4^); durch die «olponör, wöchentlich 36 frei in't Haut. Verantwortlicher NedastSr: Otto ollen in Hamburg. Unseigen ^Rnnatsmr in der strvedition, sowie in sämmtlichen Annoncen»GRaeWg. Beda kn on und »rveditiim: Troste LhealrrVrast, 44 tat Hamlnrrg. sreitag^itzuug der Büdgetkorrmüsfion bei geordnetenhanset wurde bei der Berathung l 2.50 au. re. arantie des guten Ausständige Weber in Jserthal erzwangen die ArbeuSeinstellung in der Spinnerei Schmitt. Der Spinn- meister erhielt dabei einen Schlag auf den Kopf, mehrere Spindelschnüre wurden zerschnitten. Die Ausständigen zertrümmerten hierauf das Hofthor der Druckerei und erzwangen auch dort die Einstellung der Arbeit; alsdann zogen die Arbeiter nach Semil und erzwangen für sich Brer und Schnaps. Abends zerstreuten sie sich in die umliegenden Dörfer. Zwei Bataillone Infanterie sind nach Jserthal abgerückt. Die Arbeiter begehren zehn - stündige Arbeitszeit, zwanzigprozentige Lohnerhöhung, Straffrechett und Bezahlung der Putzstunde." Bern, 9. Mai. Gegenüber der Pariser Nachricht, daß die Schweiz dot einzige Land sei, welche- keine Fremdensteuer erhebe, wird von zuständiger Seite ge - meldet: Alle Niederlafiung-verträge mit dem Au-lande beruhen auf dem Prinzipe, daß die Fremden in den einzelnen Kantonen ebenso behandelt werden, wie die einem anderen Kanton angehörigen schweizerischen Bürger. Diese können aber gemäß BundeSversasiung Art. 45, Absatz t an anderen Orten nicht ander- besteuert wer - den alS die OrtSbürger; tS existirt somit keine besondere Fremdensteuer. Loudo», 9. Mai. DaS englische Unterhaus hat gestern die Spezialdebatte des BüdgetS begonnen. Nach Ablehnung der von der Opposition ausgehenden An- träge auf gänzliche Abschaffung de- Theezolles und Ko- rinthenzolleS mit mehr oder minder bedeutender Stimmen - mehrheit wurden die Artikel, betreffend die Erhöhung der Biersteuer und des Spritzolles, auf Verlangen der Opposition zurückgestellt, damit vor deren Genehmigung dem Hause Gelegenheit gegeben werde, die Zwecke, für welche daS Erträgniß der Zuschlag-steuern verwendet werden soll, zu erörtern. AuS dem Gelde soll nämlich ein dem GrafschastSrathe zur Verfügung gestellter Fond - gebildet werden für Entschädigung solcher Echankwirthe, denen im Jnterefle der Förderung der Mäßigkeit die Konzessionen entzogen werden. Diese Maßregel stößt aus starken Widerspruch der Temperenzler und dürste langwierige stürmische Erörterungen im Unterhause anlaffen. Nach einem Telegramm der .Daily New-' Petersburg wird die russische Regierung auf Gefängnißkongreß eine jede Diskussion über die Handlung der.Politischen" in den Gesängniffen Sibirieu ¬ sitz e r in Düsseldorf versammelt." In einem Zirkular an die deutsche« faafmä««! 1 scheu vereine führt der kaufmännische Verein in Duis - burg auS: .Leider ist die Thatsache nicht zu bestreik^ daß. besonder- in den Großstädten, eine ansehnliche Zahl Handlung-gehülfen in Folge ihrer geringen Ein - künfte und trostlosen Aussichten für die Zukunft... sich der Sozialdemokratie in die Arme geworfen haben — ." Wir meinen, darüber brauchte man sich doch gar nicht zu wundern. Auch da- kaufmännische Hülf-personal sind Proletarier, und da» fühlen die jungen Kaufleute jeden Tag deutlicher. Der deutfche Kriegerbuud zählt nach einem neuesten Jahresberichte zur Zeit in 152 Bezirken und 4868 Vereinen 413 900 Mitglieder. Da- BundeSver- mögen beläuft sich auf JL 479 054, e» kommt also auf da- Mitglied wenig mehr als — eine Mark. Wegen RedehaltenS auf dem Kirchhofe ist vom Schöffengericht in s ö p e n i ck ein dortiger Former mit JL 20 bestraft worden, nur weil er die Worte sprach: .Wir wollen unserem Gen offen durch Abnehmen der Hüte d e letzte Ehre erweisen." Pfäfiische Unduldsamkeit. Die mennonitische Gemeinde zu Henbuden in Westpreußen hat, ter .Marien- bürget Ztg." zufolge, den sich hier aufhaltenden Sozial- demokraten Buchhalter F. dadurch gemaßregelt, daß sie am Bußtage beschloffen hat, F. auS der Gemeinde auS- zustoßen, nachdem ihre Ermahnungen von demselben nicht beachtet worden sind. — Hoffentlich macht sich Herr F. nicht» auS seinem Ausschluß. Wie», 9. Mai. Die heutige Sitzung des Ab - geordnetenhäuser brachte eine ebenso unerwartete wie verblüffende Erklärung deS Ackerbauministers über die Arbeiterfrage. Falkenhayn erklärte näm - lich die Arbeiter al» keinen selbstständigen Stand, weshalb auch die Errichtung von Arbeiter - kammern unnöthig sei. P l e n e r entgegnete unter dem Beifall der Linken scharf auf die Ausführungen de» MinisterS und warf die Frage auf, ob diese Aeußerungen da» gemeinsame politische Eigenthum der aesammten Re - gierung seien oder ob eS sich nur um eine persönliche Liebhaberei deS christlich-sozialen Reffortminister» handle. Falkenhayn ist bekanntlich klerikal. Eine Antwort erhielt der Abg Plener nicht. — Die Die Harburger Schuhntacher sind seit dem 14 April AuSstand. Dieselben haben die Innung al» heftige Opposition gegen sich. Nicht allein, daß diese versucht, durch unwahre Berichte und ungeschickte Auslegungen der Bestimmungen der Werkstatt-ordnung die Ungunst de» Publikum- gegen die Streikenden herauf zu beschwören, dieselbe hat sich auch gegen die Streikenden verschworen, gangen ist, enthält außer den Forderungen .für Maß- regeln zur Unterdrückung de» SklawenhandelS und zum Schutze der deutschen Inter« ffen in Ostafrika" und zur Einrichtung und Unterhaltung regelmäßiger deutscher Postdampferverbindungen mit Ostafrtka noch zwei Posten, welche besondere Beachtung verdienen Zur .Instand - setzung de» Wilhelmstroße 77 belegenen DienstgebäudeS und der Jnventarienstücke in der Dienstwohnung deS ReichSkanzletS" »erben * 40 000 verlangt, und zur Be- gündung wird angeführt: .Der Amt-vorgänger be» Reichskanzlers hat da» Dienstgebäude seit dem Jahre 1878 bewohnt In Folge dieser langjährigen Benutzung hat sich bet seinem Au-zuge die Nothwendigkeit einer umfaffenden Wiederinstandsetzung deS Hause» sowohl ai - de» Inventar» herauSgestellt. Die Kosten, welche er - forderlich find, um dem jetzigen Amt-inhaber die Dienst - wohnung in einem angemeffenen Zustande zu überliefern, betragen nach den von sachverständiger Seite amtlich aufgestellten Kostenanschlägen JL 40 090." Der zweite Posten zeigt eine große Familienähnlichkeit mit dem ersten und lauter : .Zur Wiederinstandsetzung der Dienstwohnung de» Staatssekretär» (für da» Auswärtige Amt) und be» Inventar» X. 40000." Er wirb, wie folgt, begründet: .Die auf dem Dienstgrundstücke Königgrätzerstraße 136 belegene Billa, welche im Frühjahr 1882 zur Dienst - wohnung für den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes bergerichtet wurde, ist seitdem — abgesihen von kleineren Reparaturen — einer gründlichen Renovirung nicht unter - zogen worden. Um die Dienstwohnung dem jetzigen Amt-inhaber in einem angemeffenen Zustande zu Über- liefern, bedarf e» einer umfassenden Wiederinstandsetzung de» Hanse» und einer gründlichen Reparatur, sowie theil - weiser Ergänzung de» Mobiliars. Die Kosten der bau - lichen Instandsetzung, sowie der Reparatur und Ergän - zung de» Mobiliar- betragen nach dem von sachver - ständiger Seile aufgestellten speziellen Kostenanschläge X 40 000." Um diese Forderungen recht würdigen zu können, muß man wissen, daß zur Unterhaltung deS Dienst- gebäude- Wilhelmstraße 77 und be» zu demselben ge - hörigen Garten», sowie zur Unterhaltung und Ergänzung der Jnventarienstände und der Dienstwohnung be» Reichskanzlers im Etat jährlich 30 000 Mark auS- geworfen sind, und die Dienstwohnung des Staatssekre - tär» deS auswärtigen Amtes, sowie da» Mobiliar derselben von den im Etat des auswärtigen Amte- auSgeworfenen X 30 000 für daS Jahr unter - halten und ergänzt werden soll. Man muß sich ferner erinnern, daß der frühere Reichskanzler stets nur einen kleinen Theil deS JahreS in seiner Dienstwohnung zugebracht hat und darf ferner nicht vergeffen, daß die zur Unterhaltung de» Dienst- gebäude- deS Reichskanzlers bestimmten, in den Etat eingestellten Beträge in den letzten Jahren erhöht worden find, weil die früher geforderten und bewilligten Summen nicht ausreichten. So war die Etat-suerme für 1878/79 und 1879/80 je X 15 000, es wurden aber verauS- gabt X 29 558 und X 33 377. Dann erhöhte man die Jur Unterhaltung des Dienstgebäude-, de- Garten» und e» Inventar», sowie zur Ergänzung deS letzteren ein- gestellten Beträge auf X 80 000, aber auch diese Summe reichte nicht au», vielmehr wurden au-gegeben 1880/81 X 85 994, 1881/82 X 30 338, 1882/83 X 33 971. Im letztgenannten Jahre befanden sich darunter X 3328 für die Aufführung einer Grenzmauer gegen da- Grundstück Boßstraße Rr. 9, welche durch da- angebliche Bedürfniß veranlaßt wurde, .dem Reichs - kanzler die einzige Möglichkeit zu sichern, sich auch fernerhin unbeobachtet und in zwangloser Weise zuweilen die Erholung eines Spazierganges in dem zu dem Dienstgrundstück gehörigen Garten zu gönnen". Außer- dem wurden noch gelegentlich außerordentliche Ausgaben für bauliche Veränderungen im Dienstgebäude des Reichskanzlers durch den Etat bewilligt. In späteren Jahren wurde, da die Ueberschreitungen der Etats- summen nicht aufhörten, der für die Unterhaltung deS DienstgebäudeS u. s. w. bestimmte Betrag auf X 30 000 jährlich erhöht. Daß jetzt trotzdem X 40 000 — man bemerke wohl, außer den schon durch den Etat be - willigten X 30 000 — erforderlich find, um dem jetzigen Reichskanzler die Dienstwohnung in einem .angemessenen Zustande" zu überliefern, fordert den Reichstag zu einer gründlichen Prüfung auf; hoffentlich wird sich diese die Büdget Kommission angelegen sein lasten. Auch die Angabe, daß die erst vor acht Jahren ein- gerichtete Dienstwohnung für den Staatssekretär deS auswärtigen Amte», die während der letzten vier Jahre von einem Junggesellen bewohnt wurde, in einem nicht mehr angemessenen Zustande sich befindet, muß den Reichstag veranlaffen, sich Über die Ursachen dieses Zustande» genau zu unterrichten. Dies erscheint um so mehr als nothwendig, al» die Übrigen Dienstgebäude viel geringeren Aufwand erfordern. Da» Reich-.Justizamt z B. braucht blos X 4000 zur Unterhaltung deS DienstgebäudeS und X 3000 zur Unter - haltung und Ergänzung der Jnventarienstücke in den Repräsentation-räumen deS Staatssekretär-, im Etat des Reichsschatzamtes stehen für Unterhaltung deS Gebäude- und Unterhaltung und Ergänzung deS Inventar- nur X 5500, int Etat deS Reich-amt- des Innern X 23 500, da- Reich-postamt unterhält mit X 42 000 die Dienst - gebäude Leipzigerstraße 15, 16, 17, Mauerstrahe 70 und Französifchestraße 33 b und c nebst dem Garten in der Leipzig erstraße 15 Im vergangenen Jahre sind Neu - besetzungen der Stellen be» preußischen Justizministers und de» Etaat-sekretärS de» Justizamt» erfolgt; deren Dienstwohnungen sind in .angemeffenem Zustande", ob- wohl sie länger von den früheren Inhabern bewohnt waren, al- z. B die Billa deS Auswärtigen Amtes al» Dienstwohnung Überhaupt besteht, den Nachfolgern Über - geben worden, ohne daß e» nöthig gewesen wäre, außer - ordentliche Bewilligungen zur Instandsetzung zu »er - langen. * Der .Eaale-Ztg " wird au» Berlin geschrieben: .Ueber die vielbesprochene K»«fere«z Dr. Windt- horstS mit Fürst BiSmarrk erfahre ich z u v e r - lässig noch nachträglich solgende Einzelheiten: Die erste Anregung dazu war von dem greisen Zentrum», führet auSgegangen, und der Reichskanzler hatte sich be - eilt, sofort darauf einzugehen. Die Unterredung, über deren wahren Tenor sich Windthorst selbst zu feinen in - timsten Kollegen bi» jetzt nicht ausgesprochen hat, dauerte bi» spät in die Nacht hinein und war vom Reichskanzler ausdrücklich als eine streng vertrauliche qualifizirt worden. Umsomehr war er befremdet, als ant Morgen darauf, bevor er noch daS Bett verlaffen hatte, der Kaiser vor - fuhr und ihn zu sprechen verlangte. BiSmaick war pein - lich betroffen, al» der Kaiser sofort nach jener Unter- redung mit Windihorst fragte und ziemlich kurz darüber Auffchluß verlangte, woraus der Fürst darauf gereizt erwiderte, et müsse, da e» sich um eine rein private Angelegenheit handle, darüber jedwede Aufklärung ab- lehnen. Al» Kaiser Wilhelm dennoch darauf bestand, erklärte et in der ersten Aufwallung, er würde, falls er da» kaiserliche vertrauen nicht mehr besitze, um seinen «bvtjteb bitten Da der Kaiser daraus nicht» erwiderte, to0 ^ oder Übel dementsprechend daS Gesuch '^N«ch «'ederholen, woraus dann die sofortige An- erfolgte. Diese Version entstammt, ii* 0 ? mu 6. einer Dr. Windthorst nahe- AEe. Bon derselben Sette wttd dem Kaiser »ft n gelegt, .man" habe sein Ä« i , ut ä = n , 8 ™ 6 ‘“ ld "' um "°* U "9“ d°i° Ansichten de» Herm Minister» find karakteristisch und zeigen, wie man die Arbeiterfrage versteht, oder viel- XXX teiu| 30 c. 8 KXXXXXXX verhindern. Dem .Standard" wird auS Wien telegraphirt, daß Frankreich die Mächte sondirt habe in Betreff einer gemeinsamen Aktion gegen die Anarchisten. Brüssel, 9. Mai. Auf einigen Gruben in Char - leroi streiken die Schlepper. Die Bewegung dehnt sich nach Lüttich und Mon» au». Pari-, 9. Mai. Nach au» Kotonu eingegangenen Meldungen hat der König von Dahvmey die als Geißeln zurückgehaltenen Europäer gegen eine Anzahl der von den Franzosen gefangen genommenen Dahorneyern aus- gewechselt. Der Kreuzer .Roland" war mit einer Ab - theilung Schützen vom Senegal eingetroffen Der Ausschuß über die Anträge bezüglich einet Arbeitergesetzgebung vernahm gestern die Abgg. Clnseret, Lachtze und Thivrier, welche be - antragt haben, die Arbeitszeit auf acht Stunden anzrr- setzen, ferner zu untersagen, daß Arbeiter länger arbei - teten, und die Arbeitgeber, welche dies duldeten, zu be - strafen. Die Arbett von Frauen solle auf sechs Stunden beschränkt werden. Die Kinder sollten erst mit dem 14 Jahre zur Arbeit zugelaffen werden. Die Nacht - arbett solle ganz verboten werden. Die drei Abgeord - neten baten, man möge auch die Arbetter anhören, welche sie bei der Kundgebung de» 1. Mai begleitet hätten. Der Vorsitzende de» AuSschnffe» erwiderte, et könne Nie- munden einberufen, werde aber Jeden anhören, der ihn ersuche, über die Sache vernommen zu werden. Die Arbeiterabgesandten werden daher ein diesbezügliche» Ersuchen stellen Dir Besitzer der Strinkohlenwerke in St Etienne I haben e» entschieden abgelehnt, auf die Forderungen Hierzu zwei Beilagen und eine Extrabeilage, enthaltend de« Entwurf eines Arbeiterschutz- Gesetzes. $n kn Wkltdihic. Der Reichstag hat in Folge der Partei-er- Webangen au» Anlaß der Wchl.n ein- ganz andere» Aussehen erhalten Die Bänke de» Reichstag» find so geordnet daß die Abtheilungen keilförmig nach der Mitte auf die Rednertribüne und dcn Tisch te» Hauie» zu ■■»laufen; e» giebt sieben solcher Keile, Ptn denen jeder durch einen halbkreiSfermigen Rundgang in zwei Theile zerlegt wirb. Lon diesen Ketten besetzten den am weitesten nach link» belegenen früher die Freisinnigen; jetzt wird er von unseren Parteigen offen, den Sozial- demokraten besetzt, die sonst im Hintergründe de» zweiten Keile» an einem der SaalauSgänge ihre Plätze hatten Auf der ersten Bank hat Herr von Vollmar seinen P atz, ans der zweiten Bebel und Frohme, auf der dritten Ginger, Grillenberger und Meister rc — Die Frei- Innigen, welche bisher den ersten Keil links besetzt hatten, nehmen jetzt den zweiten Keil ein und noch einen Theil be» dritten Keile», wofür sie den Mitgliedern der Volks- Partei Unterkunft bei sich eingeräumt haben. Herr Richter sitzt auf der linken Ecke der vierten Bank des zweiten Keile». Herr Schrader hat den Platz be» Herrn Miquel eingenommen während Rickert vor ihm Platz genommen hat. Herr Miquel fitzt jetzt im dritten Keile, den die Nattonalliberalen, bi» auf einige von Freisinnigen besetzte Plätze, besetzt haben. Da» Zentrum nimmt den mittelsten Keil voll ein und beansprucht auch noch fast den ganzen fünften Keil, von dem e» einige Plätze an die Reich-partei und die Polen abgegeben hat. Im Zentmm sind wohl die wenigsten 8erAnbetungen vorgekommen Neben Winbthorst hat an Stelle be» Freiherm v Frarckenstein bet Abgeorbnete Graf Ballestrem Platz genommen. Die Elsaß-Lothringer waren heute noch nicht onwef?nb, sie scheinen im fünften Keil neben ben Polen untergebracht zu fein, welche wegen ihrer stärkeren Zahl etwa» mehr Platz einnehmen, al- früher. Im fech-ten Keil auf ben hintersten Bänken haben bie fünf Antisemiten Platz genommen, vorn an al- Flügelmann Herr Böckel, bet auch schon stützet dem Reich-tage angehörte, daneben Zimmermann und Liebet- wann v. Sonnenberg; auf einer Bank dahinter Werner und Pickenbach. Die Deutschkonservattven und die Reichs - partei haben meist ihre Plätze behalten. Neu ist heute die Erscheinung de» Herrn v. Puttkamer, der an von Hammerstein» Stelle gewählt worden ist: er nimmt ben ersten Platz der vierten Bank ein, während vor ihm Herr p. Klerst-Retzow fitzt. Graf Moltke, der Alter-präsivent be» Haufe», hat nach wie vor seinen Platz in bet ersten Reihe behalten. Die .Freis. Ztg" wibmet bem sozialistischen Sntwnrf de- Gesetze-, detr. de» Arbeiterfchntz, einen kritischen Arttkel, in welchem e» in Bezug auf bie Bestimmungen über SchiebSgerichte, Arbeitskammern, ArbettSämter unb Reich-arbettSamt kurzer Hand heißt: .ES liegt auf der Hand, daß eine solche Organisation, abgesehen von allen grundsätzlichen Bedenken, praktisch unausführbar ist." Unb zur Begründung diese- Richter- scheu Dtktum» wirb weiter gesagt, baß bie Arbeiter- kammern würbe» fortgesetzt .Tag unb Nacht' Sitzungen halten müssen, um die ihnen überwiesenen Aufgaben zu erlebigen. .Die Unternehmer würben babei nach bem ganzen Inhalt bet Borlage thatsächlich in Bezug auf rhren Geschäftsbetrieb unter bie Direktion von Arbeits - ämtern gestellt werben, welche ihnen jebe freie Bewegung im Geschäftsbetrieb unmöglich machen unb babei doch nicht ttn Stande fein würben, einen prompten Bescheid auf die eingehenden Gesuche zu ertheilen. Kurzum, wie man auch sonst über den Antrag denken mag, dieser Organisation-versuch ist al» total mißlungen anzusehen " Wir haben schon viel freisinnigen Wind gefühlt, aber eine solche ftritil haben wir nicht für möglich gehalten. Keine .sachliche Prüfung de» Gefüge-, keine Untersuchung der Grundlagen, keine eingehende Betrach - tung über die rechtlichen und moralischen Folgen de» Eutwurf», wenn er Gesetz würde, — nicht» von alledem 1 Ein einfache» Diktum: E» taugt nicht», weil der Ent - wurf sich gegen bie Unternehmer richtet. Ja bet Unter - nehmer l Der ist bem Herrn Richtet etwa- Heilige-, und bie einseitige Entschließung in Bezug auf den Be- triev, bei dem die Arbeiter ber wichtigste Theilsinb , ist ihm ein unlösbarer Glaubenssatz, gegen den zn reagiten eine der sieben Todsünden ist. Und da» nennt der freisinnige Höchstkommandirende Kritik! — Die .BolkS-Ztg." ist ehrlich; sie sagt: ,Jm Ganzen und Großen muß man dem Entwürfe da» Zeugniß anSstellen, daß er sich von allen utopischen Gedanken steihSlt, daß er nur Ziele verfolgt die auf bem Boden der heutigen Gesellschaft»- und Staatsord - nung erreichbar find und im Interesse unsere» nationalen Gemeinwesen» in einer jedenfalls nicht mehr fernen Zu - kunft erreicht werden müssen, unb baß er sich von bei Vorlage bet Regierung nicht nur, wie selbstverstänblich, durch bie Abwesenheit aller reaktionären Bestimmungen, saubern auch bnrch eine sehr viel erschöpfenbere unb um- iaffendete Regelung beS gesetzlichem Arbettetschutze» zu seinem Borihette unterscheibet." Wie Wahle» „gemacht" werde«, zeigt rin «ahlptotest, bet gegen bie Wahl be» Oberpräsibenten » Schlieckmann im Kreise TUfit-Niebetung erhoben worden unb beim Reichstage eingegangen ist In biesern Protest wttb ba» Resultat bet Wahl in 23 Bezirken be» Kreise» Nieberung unb in 26 Bezirken be» Kreise» Tilsit angefochten. Ueber bie Praktiken, bie zu bem Protest geführt haben unb benen bet Herr Oberpräsibent v. Schlieckmann seine Wihl verdankt, schreibt die »Tils. Allgem. Ztg.": ,Da» konservative Wahlkomtte hat tn Splittet die ganze Wählerschaft, welche sich zur Wahlrede deS Herrn Meyer einfand, traktirt, wäh- renb bet Wahlversammlung unb Stunben nachher Der Wirth hatte Auftrag, Betränke aller Art unb Zigarren in beliebiger Menge grati» zu vertheilen. Die Rechnung flnftanbtg. Ein Lehrer unb Wahlvorsteher am Wahltage für konservative Wähler «lies unb tajna#» geben werde, und ein Mann rin Wort I Lin anderer Lehrer unb Wahlvorsteher ' ließ e»zu, baß im Nebenzimmer eine Schankstube einge- nchlet wurde, wohl gemerkt im Schulhause Nach Schluß der Wahl wurde weitet gezecht.^ Die Folae wat, baß Schulkinber am andern Morgen in ihrer SchuMaffe trunkene Menschen liegen fanden, für deren Wegschaffung ein Lehrer dann sorgte." — g n Ostpreußen macht man bie Wähler trunken unb waktttt sie mit Zigarren, nm ihre Stimmen zu ergattern, and in Hamburg wählen die reichstreuen.Gebildeten" be* gesetzlichen verbot entgegen doppett, um ihren Kandidaten durchzubringen In beiden Fällen zeigt sich die poltti^che Moral derjenigen Klaffen, die kraft ihrer .«Übung" und veralteten Recht-titel ein größere» poli- tische» Vorrecht fordern zu können glauben. Die Ge - schichte wäre znm Todtlachen, wenn sie nicht einen so Men Blick fr bie Verschiebung der Begriffe von Recht und Stttlichke-t verstattete, wie sie in gewissen Kreisen *>»erer modernen Gesellschaft stattgefunden hat. Die»ftwvtz»»»ge» des Fürste» »»> M •rtfm» Vi-marK. Die Berl. .Voll»-Ztg." schreibt: . .. Nachlrag»etat, welcher bem Reich-tage zuge- Keinen wieder in Arbett zu nehmen und versucht, fremde Arbeitskraft zu imporitten, um dadurch die einheimischen Arbeiter, welche bi» auf 15 Mann abgereist find, kampf - unfähig zu machen. Wir richten deshalb einen Appell an alle deutschen Kollegen, auf derartige Verschreibungen nicht einzugehen. Wenn der Zuzug ferngehalten wird, so endet der Kampf zu unseren Gunsten. Wir erbitten also nicht» weiter, al» moralische Unterstützung. Die streikenden Schuhmacher Harburg». Anftagen und Sendungen find zu adtesfiten an B. Roth, per Adreffe Peter», Karnapp („Stabt Göttingen"). Alle arbeiterfreundlichen Blätter werben um Abbrnck gebeten. Luckenwalde, 9. IRaU «am Hutmacher- streik. Hier regnet e» jetzt veruriheilungen unb bie Verhältnisse finb sehr traurig. Bi» jetzt ftnb verurthrilt: W. Linke, Otto Schulze, Gustav Dähne zu je 3 Monaten, W. Scholz zu 14 Tagen, H. Schrvber zu 8 Tagen, W Mittag ist in 2 Fällen freigesprochen unb Fritz Helfinger in 1 Fall. Außerbem ftnb noch angeklagt: G Müller, HUdebranbt, Hellfinger, v. Wittke, Schrvber, Jaura, kkrüger, Schmibt, ®enbt. Der hiesige Fabrikanten- verein hat beschlossen, bie Führer be» Streik» in 5 Jahren nicht zu beschäftigen. Zum Bewri» dienen folgende vor- fälle: In einer hiesigen Zeitung wurde ein tüchtiger Presser gesucht, wozu sich v. Wittke meldete und zum Meister gewiesen wurde, welcher ihn auch gern eingestellt hätte, aber sagte, er müsse erst mit dem Herrn sprechen, und da wurde ihm der Bescheid: Da sein Name unter den Sammellisten gestanden habe, so dürfe er ihn nicht einstellen. Dieselbe Antwort erhielt et auch in der Hut - fabrik von Rosenberg n. Sander. Dieselbe und ähnliche Antworten bekamen auch Mellendorf, Müller u. A., ja selbst in ben Tuchfabriken bekommt Keiner «rbett. Die Fabrikanten haben el offenbar barauf abgesehen, bie Leute durch ben Hunger zu vertreiben Ratibor, 9. Kai. »ie ganze Belegschaft der Grube .Emanuelsegen" ist au-ständig. M. Z." berichtet vom Niederrhein: ..Da» Vorgehen der Metallindustriellen und der Chemnitzer Fabrikanten, welche zur Abwehr un b e • rechtigter Bestrebungen der Arbeiter sich zusammen geschloffen haben, findet Nachahmung. Um über gleiche Schritte zu berathen, waren heute die nordwestdeutschen Flachs-Spinnereibe- der Arbeiter rinzugeten. Gestern fand eine große Arbeiter Bersammlung statt, in welcher ehe sofortiger Ge - neralstreik beschloffen wurde. •» ist zu befürchten, daß von Sonntag ob ein solcher eintreten wird Madrid, 9. Mai. Im Anschluß an den Berliner Kongreß verstärkte unb teorganiftrte bie Regierung bie Sozialreform > Kommission behus» Bear - beitung von Arbetterschutz- Besetzen. Die Königin approbirte ba» Wahlreform. Gesetz, besten Publikation in ben nächsten Tagen be- vorsteht. R»w, 9. Mai. In Folge eine» Anttage» be» Hbgeorbneten Jmbriani auf Einleitung einer Unter - suchung betreff» ber vom Finanzminister mit dem Groß- raufmann Lemmi unter Umgehung be» üblichen 8er- steigerung-mobu» direkt abgeschlossenen Tabaklieferung verttäge wirb voraussichtlich bie Regierung heute in der Kammer bie Vertrauensfrage stellen Die Affäre erregt Aufsehen, da Lemmi Großmeister der italienischen Frei, maurerei ist Jmbriani behauptet, durch die erwähnten Lieferungen habe der Fi»ku» angeblich einige Millionen Schaben erlitten, (tute Interpellation Plebano- über biefelbe Angelegenheit kommt morgen zur Di-kusfion. Belgrad, 9. Mai. Da» Amtsblatt veröffentlicht ba» Gesetz, bett. Erhebung eine» Steuer-uschlage» für Heere-zwecke zum Höchstorirage von zehn Millionen Frank» mit sech» Prozent ber inbirekten Steuern. Costa, 9. Mai Die Anklage-Akte in bem Prozeß gegen Panitza erstreckt sich auf folgenbe Offiziere in Disponibilität: Panitza, Alexaaber Ritzoff, Tatoff, AbalanSky, Nojaroff, Stamenoff, ferner auf bie Kapitäne Molloff unb Kisfimoff, weiter auf bie Bürger von Sofia Arnoboff, Demeter Risoff, Matheff unb Kessimoff, endlich auf ben russischen Unterthan, Re - serveoffizier Kolobkoff. Dieselben werben sämmtlich eine» Komplotte- gegen bie Person be» Fürsten unb einige Minister, in ber Absicht einen Staatsstreich au-zuführen, an* geklagt. Die Anklageakte erwähnt zunächst bie bei Panitza mit Beschlag belegten kompromittirenben Papiere sowie bie Au-sagen Panitza» unb anberer Zeugen unb hebt alsdann hervor, daß im Jahre 1887 Major Panitza, als er sich in dienstlichen Angel^enhetten in Rustfchnk befand, auf Einladung de» Sekretärs der russischen Gesandtschaft in Bukarest, VÜianoff, sich nach Gtt'rgewo begab, um mit Letzterem Rücksprache zu nehmen Panitza wurde Bilianoff von Kolobkoff empfohlen. Seit der Unterredung mit Bilianoff trat Panitza mit der rus - sischen Gesandtschaft in Bukarest in Unterhandlungen zu dem Zwecke, in Bulgarien einen Staatsstreich au»- zuführen, 'so, daß Kolobkoff al» Bevollmächtigter und Agitator auftrat In ben Anklageakten liegt ein Brief be» Dragoman ber russischen Gefanbtschast, Jakobson, an Kolobkoff bei, welcher bie oben angeführte That - sache bestätigt. Die Korresponbenz zwischen Panitza unb ber russischen Gesanbtschast in Bukarest wurde bnrch Bermittlung Kolobkoff» unb Anderer chiffrirt und unter Anwendung erdichteter Namen geführt. Die Anklage führt eine Reihe mit Beschlag belegter chiffrirter Briefe und Telegramme auf, deren Schlüffe! gefunden wurde. Ga»fid«r, 8. Mai. Ein brittscher Kreuzer hat eine Dhan mit 40 Sklawen aufgebracht. Ein vollstän - diger Schiff-kordon ist in Pemba gebildet worden. New-Hork, 9. Mai. Dem „Berl. Tagebl * wird gemeldet: In Chicago wurde ein Anschlag entdeckt, welcher darauf hinau-lief, die zu lebenslänglichem Kerker ver- urtheilten Mörder Cronin» zu befreien. Bei diesen allen fand man namhafte Geldbeträge in Banknoten, Revolver und Feilen; der Hauptwärter be» Gefängnisse» war bestochen. Die Entbeckung würbe bnrch ben HanS- kaplon gemacht ber bemerkte, baß die verurthettten Ver - brecher etwa» unter dem Warn» trugen Die Mörder finb nun in mit Eisen verkleideten Zellen eingesperrt unb werben auf’» Strengste bewacht. Hlurisqn SWdtaL Hamburg, ben 10. Mai Höchst interessant ist gegenwärtig rin Spazier- gang auf ber „Esel»wiefe" ber Bourgeoi»pre»e In un - verfälschten Raturlauten ringt fich da der Angstschrei au» ber gequälten Spießbürgerbrust unb verdichtet sichzum mehr oder weniger gut stüifirten „Ettigesanbt . R«türlich beseitigt ffch Alle» noch immer mtt bet »mfder xnb mit ben fich daran schließenden Streik». Da finden wir »ter. 10 Mai: . •ael. Musikbrama in 4 AM Franchetti Große l dieser Papa! LustspA Connemy Hierauf: Do 1 Akt, von I Offenbach. eater. »aftspi-l WatkowNky. intern. Rach dem RussiA" en Zabel. Mittel-Pre"-- »•ter. Pariser Lebe«, von C. Treumann. Ansanp sei »all blemence«*- . H K. Dietz, Hamburg mal biese stets bebürftigtn Lewe nannte. E» wirb »ach Gesetzen gerufen, welche btt Miethe von bi» in A 400 «S monoHid) brflnnraeronbo zahlbar erklären und viertel lähriiche Umziehezett mtt sech»wöcheutlicher Mnbimn* einsühren sollen Natürlich soll bann dem Grunde!» thümer da» Recht zustehen. ben zahlung»losen (!) IRieSec ohne wettere gerichtliche Prozedur durch be» ObrUtf. volliieheramt auSseyen zu lasten. Begründet wttd biete Forderung mit den Streik», welche bie »rundeiaeutbüm« in Mitleidenschaft ziehen sollen - von riueäPs«^ Geselle« werden ferner bie nnverhettatheten Zimmerer und Maurer anfgeforbert, Hamburg nicht z« »e» lasten, denn sie hätten auch zu ber Sttrikkoste beigesteuert, ber Pseudo • Geselle sogar täfcrli* A 196,85. Der Pnsfiku», welcher unter bet Masst eine» Arbeiter» diese Aufforderung erließ, stuut den t» ber Arbeiterschaft herrschenden Geist denn doch zu schttchtr glücklicherweise i|r ber Eigennutz unter den zielbermrßte» Arbeitern durch da» Gefühl der Solldarität verdrängt - von Letzterem hat allerdings eie Spießbürger tri* Ahnung. — Ein Anderer schtett nach Polizei, um bst „besonnenen" Arbeiter, welche nicht streike», zu schütze«. — Am besten macht e» bet „Arbeitgeber" weichet st den S-alten ber „H. Nacht " hernmspukt. Derselbe faselt noch immer über ben SchreckeuStag, ben 1. fUL unb beschwört bie Arbeitgeber, sich zu vereinigen, um vor Allem ben verhaßten Fach vereinen den Gatau» z» machen „Diese müssen unschädlich gemacht werbe«. Wann werden endlich bie Arbettgeber sich dahin einiges baß sie grundsätzlich keinen Mann mehr beschäftigen, bet emew Fachverein angehört? Wir wüsten ferner bee furchtbaren Zwang eia Ende za machen suche», «wlche» die sozialbemostattsch verseuchte Minderheit ber Arbeitet auf bie arbeitswillige Mehrheit auSzuüben versteht." Dst „Guten" (Arbeiter nämlich) sollen solidarisch haftbar «M ben Bösewichten gemacht unb beim geringsten Steel ohne Gnabe au-gesperrt werbe», bamti „sich bie Arbeit». willigen, die braven und billig denstnden Leute ihrerseit» vereinigen und fich keine ftivole, «rbeitSeinstellunge» mehr vorschreiben lasten " Ferner sollen alle Streikend« tn schwarze Listen verzeichnet werden und in ganz Deutschland mindesten» ein Jahr lang teste Arbeit mehr erhalten. Auch einen Anti-Strettfand» will der Schlaumeier bilden und verlangt, daß bie Börse .ba» entscheibeube Wort gegen bie Sozialdemokraten und Feinde de» Besitze»" spreche. Dann fährt er fort: „Bekämpfen wir bie Streiket und Sozialisten mtt ihre« eigenen »affen. Boykotte! Ihr unsere Freunde, so bog. kotten wir bie Eurigen Jetzt streiken z. «. bie Maurer frivol genug, aber fakttsch, weil sie fich von be» Fleißige» bazu btt Mittel erpreßt zu haben glauben. Bi» zu Atz wöchentlich hat so rin Geselle an bie Streikkaste monat» lang zahlen müssen, viele Feiernde aber können e» nicht au-halten und sehen ihre Familie hungern, da laufen sie denn Hst und lösen sich einen Gewerbeschein, um al» Bauunternehmer auftreten und ben Meistern ein Schnippchen schlagen zu können! Da» gebt aber rar so lange sie von ben Hänblem Baumaterial kaufen können, und ba» muß ihnen verwehrt werben, inbem btt Meister ihrerseits jebeu Händler boykotteu, welcher Mato- rial an Solche verkauft, die erst nach bem 3. Mai ihre« Gewerbeschein gelöst haben." Da» find bie Ergüße einer Kapitalistenseele, bie an Offenheit nicht» zu wünsche» übrig lasten Daß aber der Boykott, ben btt vourgeoiste so nicht-würbig fand, al# er im vorigen Sommer von ben Arbeitern geaen bie Brauereien angemenbet wurde, schon jetzt von den Unternehmern gegen ihre eigenen Genoffen angemenbet wirb, bezw. werden soll, beweist ein Zirkular, da» der Bund der Maurer- und Zimmer- meister zu Hamburg erlieg und da» nach bem Schicksal aller vertraulichen Zirkulare un» prompt st btt Hände gefallen ist. In dem von «. Marsche!, Obermeister, unterzetthnettn, an die Lieferanten gerichtttt« Schriftstück heißt e» tn bem merkwürdigen Deutsch, bei Jnnung-erlaffe kennzeichnet: „Indem Sie bie Güte haben wollen an solche Meister, welche bie jetzigen Forderungen der Gesellen bewilligen, kein Material irgend welcher Art zu liefern, gleichfall» ersuchen wtt Sie mit den Meistern, bei denen bie Gesellen streiken, in Bezug ber Zahlungen bie weitgehendsten Rücksichten nehmen zu wollen." Ohne e» zu wollen, giebt dieses Zirkular kund, daß dtt Meister den Streit nicht lange au-halten können; da» geht deutlich au» dem verlangen »ach Zahlung-erleiLterungen hervor. Bit wünsche^ daß die Arbeiter diese Aufforderung znm Boykott nicht vergeffen und fich darauf berufen, wenn sie vielleicht ein- mal wegen eint» ähnlichen Vorgehen» Anfechtungen zn bestehen haben. Alle Manöver bet Arbeitgeber aber werben nicht verhindern, daß dtt Arbeiter chre berechtigten Forderungen durchsetzen, wenn sie nur einig bleiben ub sich nicht irre machen lasten. Grade bet fich bilbenbcn Arbeitgeberkoalition gegenüber ist ei» feste» Zusamneen- stehen doppelt nothwendig, denn e» wird nicht wemge» al» die Zerstörung ber Arbeiterorganisationen beabsichtigt, und wa» der Zerfall derselben bedeuten würde, ist Jedem klar, der fich die früheren Zustände vor Augen führt. ArbeitSeinftellUMD »egen Masieegelnnß »nn Kollegen. Da dtt Ewerfüyrer gegenwärtig sich in Folge der Maßregelungen für dtt Feier be» 1 Mai ttn Ausstand befinden, wird e» manchen Betrieben recht schwer, die sonst von den Ewerführem geleiteten 1> beiten vollführen zu lasten. So auch in ber Lach, mann ' scheu Spritfabrik. Der Eigner, b» kanntlich der Haupturheber ber zur Demüthigung bet Arbeiter gegründete» Unternehmer-Koalition unb daher nicht schnldlo» an allen Aussperrungen unb sonstigen Maßregelungen, lommanbtrte nun sechs seiner Arbeiter, die «rbett bet Ewerführer in ben Schuten zu verrichten ; diese aber, eingedenk ber Nothwendig kett, gegenüber dem schroffen Vorgehen der Unternehmet ebenfalls zusammen zu hatten mtt Allem, was «rbeitet heißt, verweigerten die Verrichtung dieser Arbett, worauf sie von Herrn Lachmann entlasten wurden. Ihre Kollegen waren aber sofort bereit, für sie einzutreten, und ersuchten Herrn 8„ bie entlassenen Leute wieder ettrzustellen, und als bie» verweigert wurde, legten sie sämmtlich, 19 an der Zahl, bie Arbeit nieder. Bezeichnend ist anch noch, daß Herr L. wohl darauf reflekttrte, Zwiespalt unter den Leuten erregen zu können, inbem er ihnen sagte, daß ihrer Drei aus bet eigenen Mitte der Kollegen ihm al» Auf - wiegler denuuzirt seien Dieser Liebe Müh' war jedoch umsonst. Die au-gespeerten Arbeiter der Isermann, fchen Fabrik beschloffen heute Morgen, btt Sperre über bas Geschäft als aussichtslos aufzugebeu. Dtt Tstchler hätten dtt Sperre fast allein erfolgreich aufrecht erhatteu können, denn ohne bereu Arbeit konnte» bie flbria« Arbeiter nicht arbeiten. Gegen 20 Tischler, bie für einen Wochenlohn von A 21 arbeiten, haben aber »ueber am gefangen. Damit kann bet Betrieb aufrecht erhalten werden, zumal Herr Isermann, wie der Portier eine» »onzerthaufe» behauptet, von Steinway u. Sou» «ntev- stützt wird. Die Unterstützung für die «u-gespcrrten fall die Kommission festsetzen. Die verhci ratheten sollen A4 mehr erhalten, al» dtt Ledigen. Eine tnmbtnitte Sitznng bet Vertreter ber Werft - nnb Metallarbeiter einerseits unb be- v-rstanbe- M Berbanbe- der Eifeninbnstrielk» anbererseit- fand heute Mittag im Patriotischen Sw bäude statt. Zweck derselben war, eine Verständigr*» über bie Mittel zum Ausgleich ber bestehende» 8erb^> niste herbeizuführen. Gleich zu Anfang yigt' ben Herren Eisen industriellen, vornehrolut- Hem» r-cW», t» nicht um eine gütliche Beilegung te» Streue« z» thun war, denn das Auftreten be» genannt :k Herrn gegen ein Mitglied der Kommission, welch » et d| über die AlterSznlage bet volk-schullehrer leiten - der Regierung dtt Erklärung abgegeben, daß ein Gesetz zur allgemeinen Regelung der Bolksschullehrergehälter und der Schulunterhaltungspflicht in Vorbereitung sei. Schließt die Phalanx in dichten Reihen. Dornbusch ß. ttchcu n. Föhren Tische , Hütten 129, 3. St. cher Butter. rtet pr. Pfd. 60, 68 A, Molkerei 110, 180 40, 50, Hochf. 60 4, im Marg. 80 Lchin Ganzen pr. Pfd. 90 /£♦ Neust. 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