■ * W -«’ $ O La« „»»ambnrflrr <*Ao" erfthtmt tLgiich aufer Di Hag# $et «b0NNrmcMte>*rei« (infl „»cüMAahcr“) (rträgt: durch me Pc ft de;vqrn'Rr drs Voft- | j etdfog» Äit«) 0w VnnjqeU »uritliUftl M 4.20; durch bu »olpcrtön cchmN 3T. 4 fm in'« Hau» Brr^n nrorllichrr «tMtör: Ctto Zielten in Hamburg. Mittwoch, Vt» 7. Aaiinar 1801. B a j e t g e n wrrdrn dir fiinfgffMltrnt Prtit»ril, ober dcrrn Raum mit 30 4 sür bert ilrbritümarft und Pcrmicthnugi>an;eigrn mit SO 4 berechnet Ln;eigku itnuflbme in der trpebut dis ß Udr 4tddS.> sowie in fämmtl Ännoncen Düreau» Redakriou und Espedilion: (#rofce Ibeaterftra^e 4-1 in Hamburg. Zit Lshl-lßtttt. o Wer bejahst eine k iche? Btt «He bezahlen sie in bin'em Augenblick und zwar ist e- nicht der 2taat, de. Fe von uns einfordert sondern die «a v i t 01« «acht, ces» ein Theil derse.ben in Gestalt der Sohlen - de rvne Der Sapuakismu« geht dabei viel ungenirter vor al- die «taat-q'walt. Lcnn die Lytere eine 'teuer erheben will, so tft dazu erst die Einwilligung der Bolls- Vertretung ersorderlich; so weit Halen wir ti im modernen Staat glücklicherweise so ziemlich überall ge - bracht Auch zur Lerw nduug der steuererträgnifie ge- hört die Zustimmung der Polttverw-tunz und wenn fte auch heute nicht nach unseren. Wünschen zesch'-ht, so ist doch eine Art «ontrole vorhanden Co wenig auch da« Cteuenyftem der Slassenstaair Lem allgemeinen Interesse entspricht, muß doch betont werden, daß die Art, wie L*er SavitalitimuS seine Steuern erhebt, unendlich r ü ckj i ch t - l 0 s e t ist, al» die der Staate- Die Kapitalisten, wenn sie dar «olk be- pei'ern vollen, haben nicht erst die E.nwilligung einer Bolksvertretung einzuholcn; sie huben sich höchsten- einigermaßen nach den Berhultnifien des Welt Waaren markte- zu richten. Der Sapitali-muS lastet mit einer tausendsachen Besteuerung aus allen Kon- jume.nten und 0rst da« B e d ü r s n i ß nachzu - weisen Die Kohlenbarone Haden eine solche Pflicht nicht; sie schreiben einfach ihre neue stohlensteuer in Ge - palt erhöhter Kohlenpreise auS und das Publikum muß sie oezahlen, wenn e- nicht frieren oder mit theurem Holze Heizen will. WaS diese kap-talistiiche «ohlensteuer wohl noth, wendig gemacht hat? Haben die Kohlenbarone, die Aktionäre und die Grabcnverwaller vielleich' Mangel leiden mühen ? Man tvird nicht wohl anaehmen dürfen, daß die Herren zu wenig ,Unternehr.>ergewinn'' ein» geheimst hätten, um davon leben zu kennen; ,m Gegen - theil haben die Bilanzen der verschiedenen Hüttenwerke den Beweis geliefert, daß recht hohe Dividenden und recht niedrige Löhne gezahlt worden fint» Trotz alledem haben sich die Grubenvenvaltungen jefct «-Nen im W.nter nidrt gennt, zu einer Preissteigerung zu schreiten Cie geben an, e- sei augenblicklich Mangel an Kohlen, ea< erstens nicht in dem behaupteten Um - fange richtig und zweitens »och lein Grund ist, die Preise in die Höhe zu treiben Zweiten- wird an- gegeben, e- drohe ein Streik der Bergarbeiter und man müsse mit den Kohlen zurückhaitcn, waS einer- seit» gänzlich aus der Lust gegriffen ist und andererseits eine Preissteigeri'ng gleichfalls nicht rechtfertigt. Nein, die Sache liegt sehr einfach: der große Kohlenring, d. h die Kohlengrubenbesitzer haben die Zeit für günstig gesunden, ihre Taschen zu füllen; es handelt sich einfach um eine gewinnsüchtige Spekulation bte gar keinen anderen Zweck hat al» die Sinkünftc der Kohlen- darone zu erhöhen. Te-Halb wird einfach die Kohlensteuer au-geschrieben und die Strenge de- Winter - benutzt. sie einzutreiben. Niemand kann sich weigern, sie zu l>ezahlen, denn die Kälte ist ein unnachsichtiger Exe futor. Tie Konkurrenz ist durch den Ring ausge- schloffen und die ganze maitchesterliche BourgeoisweiSheit geht dabei in bte Brüche Mit ausländischen Kohlen aber kann nur c.n Theil von Teutschland versorgt werden da un» die Waüenoege mit dem billigen Iran»- Port fehlen Wenn auch bei unS hier am Plötze die Kohlenkrisis nicht mit so heftigen Nachwirkungen wie anderwärts auf- tritt, so ist eS doch interessant genug, diese Erscheinung auch auS der Ferne in ihrer ökonomi'chen Bedeutung zu betrachten. Wir empfehlen sie besonder- Jenen welche nicht müde werden, darnach zu fragen, w i e s i ch die Zukunft gestalten wird Hier haben wir einen Au-biick in bte Zukunft Ter Großbetrieb monvpolisirt für sich die Herstellung der nothwendigsten Leben-mittel und GebrauchSgegeiiftLndr und die Bcrsorgung bet Ge- sellfchast mit denselben. Eisen, Koble, Petroleum und hundert andere Dinge hat er bere - in den Bere ch seiner Monopole gezogen Ta» Srr 'al erlangt b ; er* durch einen Machtbereich, der grrßer ist al# der d e S Staate» selber ES versteht sich von selbst daß Am fiampic um Jf» i'Sstu. Tcrferjäbiung von Sewe- Maeieio osli Mn Erlaubniß des Autors nach dem Polnnchen b eitet von C Kanemann (Nachdruck verboten ) (4 Fortsetzung) Sw wandt» sich damit ad trat aus den Hof und kehlte da- Hemd auf der Hecke aus die ,wette Sette um e in trauriger Stimmung ließ sie sich bann auf eine Bank, btt vor der $ mte stand, nieder und streckte die nackten Fuße gegen die Sonne Ihr Blick verlor sich IN der Ferne und v. ■ =te zui? Himmel biuauf, wo sie eine davonsagende Wolke 1 eol> ich f en .Ein nänijd fr 'S» t * . meinte d>e Gevatterin in der Stube indem sie a.i das t.-.ctra de» Subeiteig# in einer Mulde sich machte „Iie viacht bindnrch hat si' mit dem Barschen Tollheiten geiu, unb bef immcrt sich nun um ihn wie um den r»e.:en .id da f.auben Feder glaubte. Füra.l wäre ihr £ eblrng Zndei' en ist der Krieg mit deut Schulzen unven leib! ch und ge..: der Sturm einmal los. icirb uuier (Sin? nicht so leichten Kaul'- davonkommen! Ta soll mau nun daraus ge- sibe-dr werden l Ach die Sorgen, die Sorgen l' Zrn Topfe brodelte das siedende Safer, sie eilte an »'n Herd, warf mit einem Jlc.i e! die Nudeln hinein, mischte und salzte di» Gebräu und immer wieder kam ba* Lob von ihren Liypin: ..Ein Teufelsniädel I Sie hat aber Verstand!* Ste schüttete die Nudeln in eine Zchüstel. fetzte die Treise .urecht und rief dann Hanna zur Mahlzeit .Wii müssen heu'e da# Mittagmahl ohne Fett Kieijen Tas letzte Geld hast Tu gestern für die Tlas- kl eichen Tuegegeben.“ »Achte ich denn bcatif, ma? ich in den Mund bringe? lautete bte Antwort. .Was nützt un» das »eit? Tamil werbe ich weder hübscher noch reicher * ’ für die Aufrechterhaltung de» Jes.titenge'etze» in erster Meinung bei Untergebenen und Anderen unnachsichtlich Linie grabe von dem Bunde betrieben wird, scheint un- verfolgt hat, muß e# recht bitter fein, sich so vor der der politische »araltet desselben noch greifbarer hervor- Welt dar- resp blosgeftellt zu sehen Daß ihm Un- reckt gcichiehi kann man aber wahrlich nicht sagen die ganze Gesellschaft abhängig ist von denen, die ihr die unentbehrliche! Leben»bedürfniffe liefen: Ter Groß - handel wird mit der Zeit Alle- an sich ziehen und einige Ge'ellichaflen werden allein Korn und Mehl und der - gleichen liefern, da sie Alle- vor bet Zett au'faufen, soweit ihnen nicht der Grund und Boden selbst gehört Mittel- der Preissteigerungen kann bann diese Verhältniß- mäßig geringe Anzahl von „Ringen" die ganze Ge ell- schäft nach Belieben besteuern und au-beuten Tic- System ist augenblicklich noch im Entstehen begriffen; ti wird aber bald einen ungeahnten Umfang erreichen und Alle» verschliß;cn, wa» an kleinen Bcirieben zwüchen ihm und dem Konsumenten liegt Ta» ist die unvermeidliche Entwicklung des heutigen kapitalistischen Betrieb-system- ; sie wird die Menge von Betrieben groß nnb klein zu einer Reihe von Monopolen verdichten und diese werden in den Händen weniger Eroßkapitalisten bleiben Diese werden dann bte wahren .Könige fc t r Welt" sein unb werden von ihrer Urbetgetcalt einen Gebrauch machen, den Niemand mehr ertragen so 1 Tie ganze übrige Gesellichast wirb sich eiiijchließen müssen, diese ProduktionSfoim durch eine andere zu ersehen, wenn sie nicht in Sklawerei dahin- oegetiren will ES ist da- Verdienst de» wissenschastlichen Sozialis - mus. diese Entwicklung ersannt und ihr fein System an- gipaßt zu haben Alle anderen wirthschaftlichen Theo - rien nehmen auf diese Entwicklung zu wenig ober keine Rücksicht und müssen, je mehr sie vorschreitet, um so ver - alteter erscheinen Tie- ist besonders von dem soge - nannten Manchesterthum zu sagen. Tie Stärke be» modernen Sozialismus beruht aber grabe darin, daß er berechnet, was sich au» unseren Produktionsvcrhaltniffen mit Nothwendigkeit ent - wickeln muß $on der Stllbiint. Webt es int Teutschen Reiche ein gleiches tHertit für Alle? Wenn wir diese {trage aufwerfen, so kling: herber Sarkasmus hindurch, denn wir haben jo so ost nöthig gehabt, sie mit .Nein" zu beantworten, vaß keiner unserer Leser meinen kann, wir suchten bas gleiche Recht für AUe noch wo anders als nur auf dem Papier Ist ti doch hundertfach zu erweisende That - sache, daß Handlungen ober Unterlassungen, aus denen mal den Sozialdemokraten strafbare Gesetzes Verletzungen konstruirt, von unseren Gegnern beständig begangen werben ohne daß Polizei und Staatsanwalt - schaft dagegen einschreiten Tie gewerkschaftlichen Arbeiterorganisationen z B werden al» ,p 0 111is die“, den Verein-gesetzen unterworfene Bereine erachtet und behandelt; ihre Leiter werden wegen BergchenS gegen das BereinSgefetz bestraft, wenn sie zweck- ErlaneS von Petitionen an die Ge'etzgebung x sich mit andern Bereuten verbinden ^ast überall versucht die Polizei, bet Arbeiterorganisation durch rigorose Hand- babung der Beretnsgeietze die Existenz so schwer al» möglich oder ganz unmöglich zu machen Aber wenn Unternehmer-Koalitionen, Innungen x sich zu notonidi politischen Zwecken mit einander verbinden, dann hat keine Behörde etwa» dagegen einzuwenden Und die Gegner der Sozialdemokratie haben auch nicht» dagegen einzuwenden Nur, wenn ihreeigenen Interessen bei bet ungleichen Handhabung der Gesetze in Frage kommen, dann erinnern sie sich, baß die Verfassung die .Gleich - heit vor dem Gesetz" bestimmt Und dann nageln sie die behördliche Bevorzugung des Gegner» fest So ge - schieht es in folgender in der „Germania" veroffent- lichten Zuschrift: ,,Nachdem der ,, Evangelische Bund" in's Leben ge - treten ist unb insbesondere auch die Bekämpfung der ,,au» falschen Paiitätsbegriffen herstießenben Nachgiebig - keiten gegen römische Anmaßung' für feine Ausgabe er - klärt hat, ist von katholischer Se-te unter Hinweis daraus, daß der Bund auch nach seinen weiteren Aeußerungen mit diesem seinen Programmpunkte die verfaffungsrecht- liebe Stellung der katholischen Kirche im Auge habe, bereits wiederholt die Frage aufgeworfen worden, welche Stellung wohl die Behörden zu dem Bunde einnehmen mochten, da derselbe al» ein politischer Pcrein jm Sinne hei BereinsgesetzeS erscheine, insofern er auch auf,.öffent - liche Angelegenheiten" ein,zuwirken bezwecke Unter fernerem Hinweis daraus, daß die einzelnen sogenannten Zweigoereine deS Bundes mit einer gewissen Selbst - ständigkeit ausgestattet sind, ist ferner die Frage ausge Worten, ob der Bund nicht al» eine Bereinigung mehrerer polnischer Vereine an^uschen sei. welche sich, entgegen dem preußischen BereinSgesetze, mit der Zentralstelle unb unter einander in Verbindung befänden Tie strafrechtlichen Berurcheilnngen, welche über den Mainzer Katholiken- Verein und über verschiedene sozialistisch angehauchte Ber- einigungeii verhängt worden, legten diese Fragen be - sonders nab« . Bon Seiten des Bundes wurde der ihin so beige- legte politische Karaktcr bestritten; die Behörden hüllten sich in Schweigen Nachdem seht aber die Agitation getreten zu sein, unb bürsten baher auch bie Behörden nicht mehr Umgang davon nehmen können zu unter - suchen. ob da? Bei halten be» Bunbe» für mit dem Vereins irietz vereinbar erachtet werben könne Zum arc gen Theile ist die Agitation so hinter den Kulmen betrieben worden ; der eine oder andere Zweigverein aber ist offen hervor getreten; ob eine Verbindung unter den verschiedenen Zweigvereinen bezw mit der Zentralstelle statigefunben. wird un"chwer zu konstatiren fetr — salls (eiten» der rben nur mit annähernd so viel Ei'er vorgegangen ro rb, wie ba# den obengedachten ^staats - feindlichen" B reinen gegenüber geschehen ist „Was un» zu dieser .Denunziation" veranlaßt, haben wir obe • bereit» angebeutet; es ist nickt bie Ab - sicht. den Bunb zu vernichten — sondern die Absicht, auch in diesem Falle klargestellt zu sehen dap in unserem Staatswesen gleiches Reckt für Alle gilt und ob unb wie der Bund selbst die S'aatSgesetze refpektirt * Ter Einsender ist dock ein reckt kindlich naiver Mensch Er roeig nickt daß e» längst eine .berech - tigte Eigenthümlichkeit" bet unter Berufung auf .,Patriotismus", . Ordnungsliebe" tc für den Staat" eintretenben Parteien und ftliquen ist sich an unbequeme Staat-gesetze nickt zu halten und zu glauben, die vereinSgeietzlichen Beschränkungen seien so ein Stuck Ausnahmegesetz für bie „staatsfeindlichen' Par - teien Unb bie behördliche Praxis hat bieient Glauben ein gute» Fundament gegeben Fürst Pi-marck, der eS für gut befindet von feiner »laufe im Sadifenroalbe aus durch Vermittlung seine- hiesigen Sprackrod-s, genannt .Hambg Nackt." an den Handlungen feiner Nachfolger in bet Regierung herumzum rgeln unb bie Konservativen zum Widerstanbe gegen die Regierung aufzustacheln muß sich recht bittere Kritiken seines Thun- geiaüen lassen selbst von Leuten, die ihn früher sehr geschont haben Schärfer unb tr-ffenbrr aber noch gehen ihm seine alten Feinde zu Leibe So schreibt eine Korrespondenz für Zentrums- blätter : .Tie Interviewer werden gradezu aufgefordert sich gefälligst in FriedrickSruh einfinden tu wollen, da Fürst Bismarck .daS Bebüifniß und das Recht hat, seine politischen Ansichten öffentlich au-zusprechen" Wenn nun die Prozession der Reporter nickt wieder in Gang kommt, so wird wohl nächstens noch Erstattung der Reisekosten versvrochen werden, d d nur in dem Falle, wenn sich Perehrer finden welche dazu einen Fonds stiften Immer ean, meine Herrschaften, die Vor - stellungen sind wieder eröffnet I Wenn wir die Sache spöttisch bebanbeln, so veranlaßt un» dazu der Umstand, daß Fürst Bismarck mit dem ganzen Aufgebot deS besten Theil» der Tapferkeit sich soNwährend bemüht, bei seinen Expektora - tionen sich ein Hinterthürcken offen zu halten um sich an der vollen Verantwortlichkeit vorbeidrucken zu können. In den jüngsten Artikeln wird wieder 'mal Einsprache dagegen erhoben , daß man die Urheberschaft der aus- fallenden Artikel der .Hamb Rachr " in Betracht ziehe Und auf diese Ablehnung der Veiantwortlichkeit folgen bann sofort Ausführungen Über Gefühle und Handlungen be» Ex - Reichskanzlers , die nur von diesem selbst her- rühren können Artikel mit NamenSunter- schrift veröffentlicht Fürst Bismarck nicht; er hält auch keine Reden im Herrenhauie ober irgenbwo sonst wo ein offizielles Stenogramm ausgenommen wirb ÄaS er vor Interviewer- geplaudert hat, kann immer „berichtigt* werden Es ist bie Sortierung der alten offiziösen Wirthschaft: er greift an, aber wenn ber Angegr-ffene sich wehren will bann sieht er sich einem vorgeschobenen Strohmann gegenüber Zu dieser .Hinterhältigkeit kommt der Mißbrauch von amtlichen Kenntnissen, die Fürst Bismarck al» Privatmann nich: ohne Genehmigung der Regierung in die Leffentlickkeit bringen darf In dem Neujahrsartikel bet „Hamb Nachr " findet sich z B bie bösartige Be merkung, daß e- bei den früheren handel-- politischen Verhandlungen mit Lesterreich - Ungarn oft einer großen Mannigfaltigkeit diplomatischer Reoewendu.igen bedurft h:be, um die Zumuthungen von ungai.'cher Seite ohne Unhöflichkeit abzulehnen Wenn unter dem Regime des Fürsten BiSmarck ein ehemaliger Beamter de» BuSwär- t i ge n nutet f 0 etwa S hättedrucken lassen so würde 1 h m alsbald der Prozeß gemacht worden fein Aber die tetzige Regierung hat ersten» keine Neigung zu Arnim-Prozessen, und zweitens würde es bei der bekannten Vorsichtigkeit des Fürsten BiSmarck schwer werden, den juristischen Beweis feiner Autorschaft zu erbringen. Tie Redaktion ber ..Hamb Nachr * wird zu Gunsten ihres werthvollsten Mitarbeiters sckon das RedaktionSgeHeimniß wahren Taß wir diese Indis - kretion mH Recht .bösartig" nennen dürfen, ergtebi sich au» der Neujahrsrede des ungarischen Ministerpräsi- deuten. Tie unganidie Regierung legt einen außer - ordentlich großen Werth auf ba# Zustandekommen de» ungebahnten Handelsvertrages, unb nun kommt grabe im kritischen Moment dieser Knüvpel aus dem Friedrichs- ruber Hinterhalt Unter Verletzung bet Amt-versckwieg n- bett wirb gehetzt gegen eine befreundete Nation unb gegen eine schwebende diplomatische Unternehmung de# 'Jia-h- folger» des Fürsten Bismarck I" Für einen Mann, der so lange ,ede ihm feindliche (tin sozialdemokratiickier Parteitag für Rheinland unb •Westfalen hat am S.'intng den l Januar in Köln staitgciunden Sämmtliche Sahl- ’re e b'i’frr £ d-sthrilc waren durch R9 Telegirte ver- ; treten ES handelt fick haupifäcklick um bte Rege- lunq ber provinzialen Preßverhältnisfe, die Agitation unb ben engeren Zusammen- fchluß der Parteigenossen Tatvi war selbst- vei stündlich die Envägung der Nothwendigkeit und ber besten Art de» Kampfe» gegen ba» Zentrum best Mn end unb leitend Der erste Redner, Genosse Lucke-Köln, trat Namen» seiner Mandatgeber für die Gründung eines größeren, wenn möglich täglich in Köln, als dem Hanptfitze de» Zentrum», erscheinenden Lrgans eui — Grimpe- Elberfeld wünschte man möge al» »robinv.a'r» Organ die bereits seit Jahren in Elberfeld en.tm-r.'>e Neue Freie Presse" anerkennen die speziell den Kampf gegen den Ultramontaniemu» erfolgreich ge - führt habe Reichstagsabgeordneter Schumather- Sc'ingcn führte aus ber Schwerpunkt ber Agitation gegen bie Ultramontanen liege nicht auf ber rechts- rheinischen, se ibern auf ber link» rheinischen Seite. Tenn bu» Wupperthal, Solingen n f w. gehören un# Hamm wirb später unser fein ES Hanbelt sich setzt um die grosen Fai iikreviere Köln Kretelb Viersen Das in Köln zu grundenbe Blatt soll bie Leute zwischen Köln unb Koblenz, Köln und Krefeld an uns heranziehen Wenn hier gesagt roi d, bis Blatt soll bas Zentrum bekämp'er. so bekommen wie biese Kreise nur auf unsere Seite, wenn ba» Wort .Religion ist Privatsache" auch w rklich durch- gen brt wird Hier bekommen roi- nickt die Lanbbe- völkcrung so leicht ’uf unsere Seite. Nack Bonn und Koblenz werden niemals die EigenthumSverhältniffe sich so konzentriren können wie anderwärts Wenn auch dort die kleinen Gütchen hoch mit Hypotheken belastet sind so fallt es ben Leuten doch nicht ein, Sozialdemo- traten zu werden, so wenig wie sie Liberale roe-ben Da» ganze Rheinlanb war liberal, bis bet Kulturkampf kam Es ist ganz gl nch. ob ber Kulturkämpfen Bismarck ober Sovalbemofrat heißt Wenn ber Thurm be# Zen - trums gestürmt ober, aufrichtiger gesagt, die Leute für die Sozialdemokratie gewonnen werden sollen, dann müssen wir von Köln au» besonder# vorgehen Es müssen für ein Zentralorgan hier in Köln Kapital und geistige Sraste gewonnen werden Die Sache ist nicht so schwierig Au# kleinen Anfängen entwickeln sich große Tinge, dies beweist die .Kölnische Zeitung", deren DimMref im Ansarg dieses Jahrhunderts Marcus D11 Mont für I4- traut» und trug ti in einen kleinen Siaü hin: er, welcher au» Reisig und Lehm zujammengeleimt, tcfi:« >m Hofraum gelegen war. Eine ii'igerc Heine Kuh blickte auf bie Gevatterin unb bas Gras mit stauen, weit geöffneten Äugen unb kläglichem Gebrüll „Tu beklagst Dich auch schon über die Noth, Strafulfa, daß mir schier ba» Herz brechen könnte Sie schüttete da» Futter hinter bte Heuleiter unb als die Kuh giftig baran zerrte, nalmi Kuboska ein M Ick r: ckt» einen Schemel l/ert -| i:nb fetzte sich zum Melken nieder. „Gedulde Dich, armes Gefchöp- ‘ setzte ste ihr Sei" st 3 : ach fort Tu betörn mit im Winter duftendes Heu und iiden in Fülle und Den Stasi wird warm wie eine Stut c Unserem E-end wirb Hanna ein Enbe macken Jetzt aber gieb noch ein ro-nig Milch ein f'.ftn wen:g Mffch “ V! 1 ■ ob Oie Bub bie Bitte verstehen wüi^e blöfte -1 klag l en !o,is unb ihrem Euter entquoll ein kärg - licher Niiickftrow D'e :ine berührte bereits w'e eine ro'hglähenbe Stuiel den Wipfel des Waldes, als ber Schulze in n ßern mit einem ledernen Riemen gegürteten Rittel, t o-n giauen Filzhut auf bem Hauvie, gestutzt auf einen die Strobf herauftani unb plötzlich vor der fiutte trr Gevatienn Halt machte KuboSka -rblickte ihn durch s Fenster und e, : irrte beinahe vor Schuck „Do ist der Bösewicht schon!" kam es st isternd von .. 1 11 erblaßten Lippen „Gott im Himmel, erbarme T.ch nieturt!" Regun flo», die Hände verschränkt, wagte sie sich n-ckt vom Fleck und blickte nur unverwandt auf den Mann Tie Hütte betrachtend, wackelte der Schulze mit dem 5. . fr, als ob er sich über etwas wunderte Seit alati ranne», hageres und knochige» Antlitz hatte «her den verschm'tzten Ausdruck eines Jesuiten, al# den eines Bai-eis. während die fpipige gebogene Habichtsnase und d'.e kleinen, bierbraunen stechenden Augen von Starrsinn und Habsucht sprachen. Selbstbeherrschung bekundete der schmale und zusammengepreßte Mund „4 1 • liehst Ta vor ber Hütte und hast Maulaffen feil ? Siehst Du sie zum ersten Mal ?" S.i Schulze stellte die F. ße breit auseinander, stützte die .väi' t au r den Stock und betrachtete, wie über etwa» nack- ai-nb, unablässig die Hlitte Ta verlor bte Ge vatteun die Geduld Sie faßte sich einigermaßen und trat, von N-ugier gedrängt, au» der Stube Mit einem nefen Vückling 'nm sie auf den Schulzen zu und harrte sich wieder hoch aufiiibtenb, feiner Anrede irch'et Ihr Euch Nicht, in der Bude zu wohnen?" begann dieser phlegmatisch 'halb sollten wir unS silrchten ?" klang eS festen Tones zurück. T v; sie einmal zufammenstürzt und Euch um S Leben br-ngt" ,Ssteht bereits über zwanzig Jahre so." Iwaitzi., >.bre?" r.'inte bet Schulze mit einem traurigen Kor'"chutieln .Ob nicht länger?" rilr-cbt auch länger Wer sann ti reisten Im Torfs wird chwerl'ch nch Jeii.and erinnern, wann o» Huue erbaut würbe * „H ; hm machte ber Schulze gelassen .Aber einmal muß sie ja buch zufammensiärzen * ,£o# glaube ich kaum," meinte ne leichthin. Bö'- Ahnung beschlich die Gevakierin .Tan fomii-'r Einern Kommissionen auf den Hals allerlei Beschwerden, Gott weiß welche Unannehmlichkeiten. Und ffi-!ießlich heißt esg Gemeind« zahle I" Eine Wei« lang wackelte er noch kummervoll mit dem Kopie, dann fetzte er langsamen Schritte», rote e» einem gefetzten Mann einem Reichen unb einem Schulzen geziemt, seinen Weg fort Agitation-teuren iu unternehmen • 2) „Ter Parteitag erklärt * 1 * * * S für Pflicht in ben Organen der Provinzen eine besondere Rubrik einzuführen. in welcher Vertrauen», männer der versch - denen Parteiverefne und gleichzong d:e Ak.effen für die Sammelstellen für di« gelesene Partei Literatur regelmäßig aufgefübrt werden " Schumacher-Solingen widmete dem am 29 Tezember r I verstorbenen ffuderen MitgUede der soffalistische» Reichstagsiraktion, Rntinghausen der 40 Jahre in Röte für die Freiheit gerenkt habe, einen warmen Rach- rui Mit bem Al singen ber Arbeiter-Marseillaise und einem Hoch aus die Internat onale Sozialdemokratie würbe der Parteitag, ber von 11 Uhr Vormittags bi» 7 Uhr Abend» währte, geschloffen (^iu sozialdcmvkratisckicr Parteitag für bie Provinz Schlesien ro.rb am Sonntag, ben 1 Februar, in IP r e 6 I a u stattfinbeii Als Tagesorbnung wirb ti t'orfdilag gebracht: 1) Tie schlesische Pattei orgo nffatitm. ■21 Unsere Agitation in der industriellen, ländliche« und bergmännischen Bevölkerung 3' Unsere Parteiprrste 4) Besondere Anträge 5) Verfchiedene» 41 nS Sarhirtt sind wieder eine Anzahl sozial - demokratische Stege bei den <•'emeinderatb». Wahlen zu melden; so entfielen in Schönau von 216 abgegebenen Stimmen 116 auf uivere Kandidaten, in R 0 ichau wählten die Unanfäistgen mit 57 gegen 51 Stimmen die von un# ausgestellten Männer. Bei den Ansässigen fehlten un# nur zwei Stimmen zur Ma- jorität In Gelena« wählten die Hausbesitzer mit 121 gegen 80 Stimmen Sozialdemokra'-n Die llnan« lässigen gaben 26S sozmldemokratiiche und nur 96 rnti- lozialistiiche Zettel ab In Gcsau ' egten wir bei den Unansässigen Ueber eilten cigentfinmlichrn Fall von ..Peamtenbeleivigniig" wirb au» Plauen berichtet. Vom dortigen Landgericht wurde kürzlich ein Arbeiter zu einem Monat Gefängniß verurtheitt weil er gelegentlich einer soziildernokiat-'chen Volksversamm - lung. in der er mit der Durchs hn-ng einer Teller- f a m m l u n g » «traut war, audi an de» übcrrontfienbe« Beamten, einen Affeffor der An tShauptmannschast, mit der Bitte um einen Beitrag bera t getreten war. Als der Verurtbeilte feinen Irrthum gemerkt hatte, war er nach den Aussagen der Zeugen sofort weiter ge - gangen Auf die <ür diese- Urtheil maßgebenden Gründe kann man wirklich gespannt sein Vrüfl, 5 Januar In der heurigen Sitzung be# Landtage- kam eine Zuschrift de- Statthalter- zur Verlesung welche auf den vorjährigen Beschluß de» Landtage» in der Eprachensrag« antwortet In der Z». fChrist wird auf die veröffentlichten Spracheiiveiordnungen hingewiefen unb erklärt, die Regierung sei noch n.cht in der Lage, .bem Landtag darauf bezügliche Vorlagen zu unterbreiten, werde jedoch nicht unterlassen, sofern die Durchführung der Beschlüsse der Wiener Konferenz zur Aenderung der Gericht-organisation in Böhmen führe, ba» Gutachten de» Laubtage» über bie Grundsätze der Ge- ri (^Organisation einzuholen. In Betreff der Revision der Sprachevverordnungen vom Jahre 1880 wird au», geführt die Regierung könne bu Revision im Sinne der Wiener Kouserenzbeschlüste. an denen die Regierung in allen Punkten frfthalte, erst nach bet Durchführung der Aenderung ber Gericht-Grengel in Erwägung ziehen Bei bet Revision der Aenberung der Gericht-organisation werbe bie Regierung bie Wünsche de- Laubtage» ein - gehend würdigen unter Wahrung der Einheit be- Laube», der Gleichberechtigung ber Volk-stämme, brr berechtigten Interessen brr Rechtsuchenben und ber Anforderung be- Dienstes. Der Statthalter erklätt« sodann, mit der ver» Icfrnben Zuschrift erscheine di« Interpellation Rieger et» IcJigt Ter Landtag übenvie- die stnitrift an die Au», gleichskommission und begann sodann die Berathung btl g 18 der Lande-kulturvorlage Wien, 6 Januar Die .Presie" melDet: Di: Österreich, >ch.ungarische Zollkonserenz beschäftigte sich gestern mit den Handcl-vertragsverhandlungen mit der Türkei and wird heute den Handelsvertrag mit Deutschland berathen. Loudon, 5 Januar Ueber den schottischen Eijenbahnstreik liegen verschiedene Meldungen vor, welche darthun, daß bi-: Bahngesellichoften in jeher Weis« bie Bebiensteten ber Bahn zur Umerrotrfung zwinge« wollen Aus Motherwell weiß der Telegraph zu berichten, daß dort in Folg« der Austreibung der ftreifenben Bohnleute aus ben von ihnen bewohnte», f'tr Effenbahn-Gesellschaft gehörenben Wohnungen schwere Ruhestörungen staitsanben: Sine aus viele» Tausende» Streikenden und Bergleuten bestehend« Menge halte sich versammelt und wollte sich nicht zerstreuen, woraus da« Tumultmandat verlesen wurde Die Truppen und bie Polizei chargirteo Tie Soldaten fdioffen blind und zerstreuten die Menge Biel« Signalhünen sollen von den Ruhestörern geplündert worden fein Wie weit die Nachricht zutreffend ist, läßt sich bisher nicht tontroliren, ba bet Telegraph sich leibet fast immer in ben Dienst des Unteinehmerthums stellt unb sich bie Verbreitung von ben Arbeitern ungünstige» Rachrichte» angelegen sein laßt Aber bie Richtigkeit bet Nachricht angenommen, läßt sich die Wuth der Lenke, die Ein Frösteln ging durch die Glieder der Gevatterin. Sie veigrub den Kops in beide Hände und duckte sich fast zu Boden. -Wa- kann er nur im Schild« haben? Was küm- mert ihn meine Hütte?" Sie schaute zu ihrem Wohnsitz aus. Rie war ihr l ie ant’ flige Hütte hübscher und grober erschienen als in d eiem Augenblick Mitten auf der Straße stehend, ver- ’olgte sie den Schulzen mit bem Blick Dieser ging langsam von bannen, er bog in bie Lindenallee ein, wo '.'ine G-stalt immer kleiner ward und nur sein breiter F'lzhut hin unb wieder aus dem grünen Laub« hervor- euchtere „Er ist in die Schenke geaanaen * murmelte di« Be - sorgt, „Ter Jude wird mir Alle« berichten." Der Boden brannte unter ihren Füßen Fing» kehrte sie in d-e Stube zurück, warf ein Tuch über die S t.ultern und flog wieder h,nau» Am Lache blieb sie unschlüssig stehen Tann eilte ff« groberoeg# in bie Hütte der Magiera, die abseffS gelegen, von einem dichten Obst. :arten mit Bienenstöcke!, umgeben, kaum in bem Dick-cht ber Bäume zu bemerken war. Tie Thüre der Hütte w r mit einem Hänge'chlvß versperrt Die (Scjatterie e !f auf bie nahe Wiese Hart am Bachufer bleichte bie Magiera an der Senne Leinwand, indem sie Waffer aus dieselbe goß .WaS bringt Ihr Nene», Gevatterin? Wann wirb die Hochzeit des Mädchen» mit dem Schulzensohn fein?* »Habt leicht zu spotten, Nachbarin," lautete die Ant- roort .Mir ist ei aber nicht zum Lachen Tie Sorgt« drohen mich zu erwürgen Soeben war der Schulze be: mir " Die HSi'.k-« auf die Hüften gestemmt, lauschte die Magiera auf die Neuigkeit „Er bftradjtftr meine Hütte.' erzählt« btt KuboSka kläglich „Er schüttelte mit dem Kopse und meinte, fir werde bald umstürzen " „Er schein: Angst um die Schwiegertochter zu haben, daß sie in den Trümmern um » Leben fommc * .Redet stiren Unsinn “ (Fortsetzung folgt )