Str. 40. n ■ <»■ Z sW H Ä- ■ 'I ...... IT .. ,-Twiwr-M—— r MWWWWWWEWWMMMMMWWWWWWWWMWMWWWWWWWMÄ.*^-4 M ‘^amburqtr <*d>o w trf^int tSgiick außer Montag» >« Hi 6*nr*«et#piei» (Infi „UdrOfdiefter*) beträgt: durch btt toft de» gen (Nr bt» i ft. tauige' «VL) et>w 8ri igegtlb merteliähtl M 4,20; durch die tkolHortöre wSchtntl 36 4 f«« Hau» », antwort.'*« Rtdaftör: Ctto 2toltrn in Hamburg. Ticiic ng, Den 17 Februar 1SS>1. Anzeiger, werden die fünfgtspaltene Peritzeilc oder deren Raum mit 30 4 für der Arbeit-markt t nb Arrmiethung^anzeigei, mit SO 4 berechnet Auzetgcu Anuadme in der E;pedilton (bi# 6 11 br Übb#.), sowie in fämmtl «nnoncen-Büreau». Nrdakkton und Lzpedttton-. iKroiir Lheaterilraße 44 in Hamburg. tir Htmtii. Q O-anfU Wtrfid tt schwirren in der Lust umher, al» frttn die letteuden Zta»r»männer in Berlin gesonnen, sich de SntaPsnnßen an» dem Sachsenwald nicht mehr gHelrn j« lasten Wir stehen zwar jenen Areiken so fern daß wr bei dem Kampfe zwischen dem alter und neuen Konzl nt fnne andere 'l. lle al» die de» lää- .iden Zuschauer» übernehme» sönnen. Aber wir können in» dach lebhaft in die Smpfindungen und An fcharungen der Berliner Staat-männer verletzen, die bei all’ rtt '.Itfioivn ur aushorlich durch die Einsprache und die Kritik au» Rr edr:chsruh gestört werden. Tis , Veinbnrgrw Nachrichten", die unter der vor ;en Negierung da» nnjige Bestreben hatten, sich da» Wo'imoken de» leitenden Staatsmannes zu erwerben u. > erhalten, find mit einem Mal zu einem Blatt fl(iu rM t, da» btt Neich»nörgelei prinzipiell und btiui -mistig betreibt Ein unzweifelhafter .Reichs- feind ' — im Sinne der früheren ksfiziösen — steht hinter dem Lrgau der großen Kaufherren, dem gar Nichts im l)r recht gern icht werden kann In der äußeren und inneren Politik werden nach ferner Anschauung nur Fehler gemacht und er behauptet sogar, der europäische Ari y t tri qesiihrdet, n eil Teutschland nicht — hinreichend ruiteitsirundlich >st. Tas ewige Sticheln und Neijen ft :i e lirßltch auch eS in keutschland erlebt worden ist. Tenn q>'. cd das. was die .'zialistische Presse zu erdulden hatte, sind rlte Ber'.'lgung. n früherer Epochen nur ein Kinder- spiel irweien Ter rllniächtige Kanzler ließ Alles gegen »ns spielen, was ihn an Machtmitteln zur Verfügung p .id und m.’.n kann n cht sagen daß die Polizei und die Berichte zu wenig in seinem Sinne gewirkt hätten. '«'ein, wir wüujhen Preßfreiheit auch für den Ein- siedle, von Friedrich iruh, umsomehr, als er sich durch seine Plaudereien und seine Artikel völlig um seinen staaismännischen Nu gebracht hat Aber e» wäre bod> ein Schauspiel für Ülölter, wenn emes Tagt» gegen da» Blitt der so indus riellen Familie Hartmeyer die straliichtliche Prozeiur eröffnet würde. Ta» Blatt dieser publizistischen Großmogulschaft, daS mit dem ehe- maligen Neichskanzlir eine so bequeme Neklame für sich bette ,’t hätte denn auch einmal (Gelegenheit, die Schärfe des iHek6f», die e« so oft gegen andere Parteien em- pfohl n hat. an siih selber zu erproben Wie e» in solchen Fällen geben kann, dafür ist das Schicksal ElefsckenS rin ganz deutlicher Beweis und dem gesni i ihm yertmentrthum dürfte e» nicht wunder - bar erscheinen, wenn es derselben Strenge ver - fiele die einst fein eigener Protektor für angezeigt be- fünde. i hat. Nach ntereffanter würde die Sache, wenn es die leitenden Staatsmänner für zweckmäßig hielten, der ganzen Sache bis auf den Ursprung nachzuspüren «nd auestudig zu rrachen, von wem denn eigentlich die Ang.iffe ausgegangi n find, von denen Jedermann weiß daß ne nicht auf d m Beete der Herren Hartmeyer und ^em-ffen gewachsen sei» können Für solche peinliche Mach'orschlinq hat men bekanntlich den Zeugniß- zw c ng eriuiibrn Terselb« ist an opvosit mellen Jour- nalifen so ost erprob, worden und e» wäre nun auch intrigant, zu erfahren, w:e weit daS nationalliberale Mol.iisienthum denselben Stand zu halten befähigt ist Wie lange würden sich wohl Herr Hartmeyer und seine Iouinalisten einsperren lassen, bis sie den Inspirator ihrer Artikel angeben würden? Solch Märtyrerthum zu verkosten würde die praklische Erfahrung dieser Leutchen infpf -rn verbeffern. als sie nicht mehr so leichten Herzens den Verschärfungen der Strafgesetzgebung gegen oppo- sitioi elle Parieien zajubeln würden. Und dann gar der Herzag von Lauenlurg dem dock jedenfalls, wie einst itr rilliislrich d» „Wkiltt". Erz. ' nq von Ferdinand Herrmann. (Nachdruck verboten.) (12 Fortsetzung ) Tie Zofe ging, nackrem sie fick den Scklaf auS den Ang .1 gerieben und mit einem kleinen unverschämten Lächeln gefragt hatte, ob sie den Herrn Sarnow wirNich über die Hintertrepve fuhren muffe Fn athemloser Spannung die g>falteten Hände an das stürmisch ki.mf nde He: z gedrückt wartete Felicitas auf ihre Wiederkehr Zeke Minute des Harren- wurde ihr zu e.. endlosen Ewigkeit Tie Klänge der i'hifif, „ach welcher tm großen Speifrsaal getanzt wurde, drangen geb-, ipft bi» hie. er und zuweilen wenn eine der Thurm in der Nähe geöffnet waren, klang daS Rauschen des eefte» wie das Brausen eineS fernen Meere» an ihr £t)r. llnd ieyt, sie horckte angstvoll auf, jetzt näherte sich ei.-i mohlbekaiinter Schritt, der plumpe, selbftbewustie ' tt ihres hatten, und eine schwere Hand legte sich auf b:e 8liule der Thür .Bist Tu da drinnen, Felicitas?" fragte er ,9a 1" gab sie zurück, obwohl die Erregung ihr die ff'ble i'ifammenfchnurte al» wenn sie ersticken müßte .iiaruni hast Tu Tich au» der Gesell' hast zurück - gezogen ? Und wie kommst T» dar» . Dich hier etnzu- sch! eßen?" .Fch fühle mich nicht wohl und bedarf einer kurzen Zr t der Huhs ES ist mir unm. jliti, jetzt zu den P ‘i u qt •n.“ Weiberlaunen I* murmekte er — laut genug, um idi Felicita« ver,buch zu lein — und mit erhobener LstiMN'» finite er ;inru: „Wibä Tu nicht wenigstens die Gute haben, mir vie Thür zu Öffnen?“ Die iuiiflr Frau :uhr;e sich nicht von ihrem Platze Nun?“ btti.iqt er mit wachsender Ungeduld .Soll ich hier stehe» bl. .en *:e ein Schultnabe? Bist Tu bei dem idommissionsrath Pindter, nun bei dem Herrn Hartmeyer .eine Spalte weißen Papier»“ zur Berfügung steht I Außer der national- liberal-großkapitalistischen Presse würden sich nicht viele Blätter gefunden haben, die ihm diese Spalte zur Ber- fügung gestellt hätten. Aber wenn nun der Zeugnißzwang auch gegen den einst so allmächtigen Herrn von FriedtichS- ruh angewendet würde ? Würde er demselben entschlüpfen auf Grund seines weneralstitels oder würde auch er in einer der vielen Fallstricke hängen bleiben, die feine Juristen für politische Gegner früher so vortrefflich zu drehen verstanden? Aus alle Fälle wäre rin solcher Kamps das pikanteste politische Schauspiel, das feit Jahren über die politische Buhne Europas gegangen ist. und die Anzeichen sprechen dafür, daß wir wahrscheinlich einen solchen oder wenigstens einen ähnlichen Genuß haben werden. Wir wiederholen, daß wir eine solche Entwicklung ber Dinge nicht wünschen können, da wir prinzipielle Anhänger der Preß- und Redefreiheit sind Kommt eS ober so weit, so wollen wir bte Nutzanwendung daraus ziehen und da wollen wir denn nicht bedauern, wenn an einer gefallenen Größe daS harte Urtheil jener histo - rischen Lehre vollstreckt wird, die lautet: „Was Tu nicht willst, daß Dir geschicht, DaS thu' auch keinem Andern nicktI“ Dem Manne von Friedrichsruh gegenüber haben >vir keinen Grund, sentimental zu fein. Wir stimmen nicht ein in daS Gezisch jenes Reptiliengesindels, das nun in „sittlicher Entrüstung“ macht, weil ihm das Futter entzogen worden ist ; aber wir würden ein gewisse.' Walten der ausgleichenden historischen Gerechtigkeit darin er - blicken, wenn gewissin Leuten das Schicksal zu Theil wurde, daS so vielen Anderen bereitet worden ist Ten Redegreis von Friedrichsruh noch über Mangel an Preß, und Redefreiheit wehklagen zu hören — es wäre doch eine gewisse Genugthuung l ötr Mldöhtk. Ueber die Beitrage-vrlickit der Unternehmer zur Jnvaliditatei „nd Altere>verncheru>ig hat aus eine Ansrage des Magistrats von OelS (Schlesien) das ReichSversicherungSamt folgenden Entscheid getroffen: Ter § 100 Abs 2 des Invalidität»- und AO-rS- Versicherungsgesetzes legt demienigen Arbeitgeber, welcher den Bersicherten zuerst in der stalenderwocke beschäftigt, dir Berpflichtung auf, den vollen Wochenbeitrag zu ent - richten Da» istesetz bietet aber keinen Anhalt für die Annahme, daß dieser Wochenbeitrag von mehreren Arbeitgebern der betreffenden Wecke gemeinsam getragen werden solle. Im Gegentheil ist aus dem Berichte ber Reichstags Kommission, welche dem früheren § 88 deS Gesetzentwurfs die dem Wortlaute deS § 100 Abs 2 des Gesetzes entsprechende Faffung gegeben hat zu schließen, doß dem ersten Arbeitgeber, welcher den Wochenbeitrog entrichtet hat, ein R.-ckgriffsrecht gegen die übrigen Ar beitgeber derselben Woche, welche allerdings von icbci Beitragsleistung befreit find, nicht hat gegeben werden sollen Denn der erwähnte Bericht begründet die Be - seitigung der im urwrünglicken Gesetzentwurf vorgesehenen Beitragsmarken für halbe Wochen damit, daß im prak - tischen Leben ein Ausgleich eintreten werde und der Arbeitgeber, welcher heute den Arbeiter nur in den ersten Tagen der Woche beschäftige und dafür den ganzen Wochenbeitrag entrichten müsse, ein anderes Mal wieder einen Arbeiter nur während bet letzten Wochentage be - schäftigen werde, für welche ber Wvckenbeitrag alsdann schon von anderer Seite bezahlt fei Tic Absicht öce* Herrn O-ebhard, im 19 Han- noverschen W^'ff'.reife wieder zu kandidiren, paßt den Nattonalliberalen durchaus nicht recht, wenn sie eS Dor- läufig auch nicht öffentlich zugeben wollen Speziell ter Theil derselben, der mit den westfälischen Großindu - striellen und deren Frondiren gegen die offizielle Sozia'- reform sympathisirt und deren Sprachrohr auch die „Röl-:. Ztg ' bildet, batte gehofft, Herr Gebhard «werbe freiwillig verzichten. Tie Unlust an dem gegenteiligen Entschlusse desselben verbirgt das Blatt hinter der Bemerkung, daß derselbe den gegnerischen Parteien überraschend ge - kommen sei. Tas Blatt fügt bann an, man habe allgemein, also doch auch bei den Nationalliberalen, erwartet, „daß daS neue Amt be» Herrn Gebhard, die Direktion der hanseatischen Alters- und Fnvalidiläts- Berficherungs-Anstalt in Lübek, ihm keine Zeil zur Wahr - nehmung der Pflichten eines ReichSlagsoertrelers lassen werde Ten Natwnalliberalen, klagt die „Köln Ztg.“ dann, welche den 19. Wahlkreis ohne Unterbrechung be - saßen und denselben erst bei den vorigen Wahlen gegen die Sozialdemokraten vertheidigen mußten, sind d i e gegnerischen Stimmen überlegen Zm vorigen Fahre tarnen im ersten Wahlgange aus Gebhard 7357 auf v. Plate (Welfe) 2102, auf Hänel (freist) 1615 wirklich so krank, so werde ich den Sanitätsrath Holl - mann bitten, feine Whistpartie zu unterbrechen, um nach Dir zu leben." ..Nein I 3dj brauche feinen Arzt — ich brauche nur Ruhe I Und darum bitte ich Dich auch, mich nicht weiter zu quälen l Ich sann Dich letzt nicht entlassen 1“ Ter Generalkonsul zauderte noch eine kurze Zeit, wie wenn er mit sich selber zu R uhe ginge, ob er nach- geben oder mit Entschiedenheit auf seinem Reckt als Herr und Gatte bestehen solle Zuletzt mußte er sich doch wohl — vielleicht mit Rücksicht auf die in feinem Hause anwesenden Gäste - für das Erstere entschieden haben, denn er entfernte sich, wie er gekommen war, langsam und schweren Sckrittes. Raum fünf Minuten mochten nach seinem Weggange verffofien fein, als abermals — doch jetzt sehr bescheiden und vorsichtig — an die Thür geklopft wurde „Herr Sarnow wartet im Zimmer der gnädigen Frau!“ wisperte die Stimme der Zofe. .Ich werde ein Zeichen geben, wenn etwa der Herr Generalkonsul kommen sollte.“ Ter jungen Frau stieg das Blut in die Wangen. Sie hatte ein heftiges Wort der Zurechtweisung auf den Lippen; aber sie unterdrückte eS noch zur rechten Zeit; denn schließlich trug sie ia durch die Form ibies Ani- träges selbst die Sckuld daran, wenn das Mädchen sich herauSnahm, die Zusammenkunft wie das verbotene Stell - dichein zweier heimlich Liebenden zu beschützen Mil pochendem Herzen und inudiam nach äußerer Fassung ringend stand sie auf und ging :n das kleine, lauschige Gemach, wellte» mit ihrem Schlafzimmer durch eine Thur in Verbindung stand Tie Zofe hatte die Wahrheit geiprodien, denn Ludwig Sarnow harrte dort, den Hut in der .Hand, ihre» Kommens Tie vorige Er - regung war wohl mi» seinen Zü;en gewichen, ober er sah überwacht und angegriffen aus und Felicitas glaubte auch einen Ausdruck des Erstaunens in feinen Mienen zu lesen »Ich danke Ihnen von Herzen, daß Sie meinem Rufe gefolgt sind, Herr Sarnow ' sagte sie mit unsicherer Stirn'!-? .Ick bedarf der Aufkläning in einer Ange- und auf Bruhn» (ST) 4606 Stimmen In der Stich, wähl siegte Gebhard bann burch bie Hülse eines Theiles ber Freisinnigen und Kelsen. Tie letziqe Neuwahl wird besonders nach der sozialdemokratischen Seite einen erbitterten stampf Hervorrufen. Als fovab denn kritischer Bewerber um daS Mandat wird Herr I H Schmalfeld in Stabe auftreten, für den hier (in Geestemünde) ein Wahlausschuß thätig fein wirb, wahrend die Agitation im Elbe-Bezirk des 19. Wahl- kreise» von Hamburg aus nachdrücklich geleitet werben soll (?) Bon roelpicbet Seite wird dem Vernehmen nach wieder Herr v Plate kandidiren, während aus dem frei - sinnigen Lager über die Person des Aufzuftellenden noch nichts verlaut >t Die Svmpathieen welche in einem Theile des Wahlbezirks für Herrn G-ckhard aus - schlaggebend waren und sich auf feine Be - kämpfung bn ichten Sie nicht Ihrem Gat cn selbst diele Erklärung?“ Weil ich inacktlo» bin >0 lange fick sammlung in Gabel mundtodt machen ließ, zeigt deutlich, roeffen man sich von diesen Herren versehen muß Besser cing e» rt m. Hanser in Hernals, bet dem Fürsten Liechtenstein in ausführlicher Weise antwortete und nur von einigen gemüthlichen Zwffchenrufen rote „Juden- knecht“ rc unterbrochen wurde Ta» hinderte Hanser aber nicht den Standpunkt der Sozialdemvktatte in zweimaliger Rede deutlich auszufprechen und er hätte auch dem Dr Lueger, der dann noch sprach einige» Triftige sagen können aber die Herren zogen vor, die Bersammlung zu schließen. Indeffen hat die Organisation de» Bezirk- Wahl- fomite# Fortschritte gemacht und wurde bereit» an die Nennung der Zählkardidaten für einige Bezirke ge - gangen. Für Nieder-Oesterreich sind uns folgende Stan- didaturen besannt geworden: Wien Leopoldstadt : Gen Joses Hyde» Weber, Redaktör deS .Rovnost' in Brünn, au» Wien lAtf (Hrunb ber AuSnahmSverfügungen ausgewiesen seit 6 Jahren Landstraße: Sen Anton Kreuzer, Bäckergchülse; Wieden und Favoriten: Gen. Andrea» Große Äaneiibote; Mar - garethen : Gen Wad Höger Gehülsenobmann ber Buch- bruefer; Mariahils: Set Dr V Adler, Herausgeber der Arbeiter-Zeitung“; Neubau: Sen Hoger; Iesesste.dt: Gen Höger. Hernals und Sechshau»: Gen Reumann, GehiUfenobmann der Drechsler Außerdem werden für einige Bezirke Rordböhmer» Zählkandidaten aufgestellt werden; ebenso in Brunn, Proßnitz, Mähr Trübau In Wien wurde im Rahmen be» Bercuis „Gleich - heit“ fleißig gearbeitet Sonntag faub im X Bezirk 111 Rappel» Rosenfälcn eine ungemein zahlreich auch von Wählern besuchte Versammlung statt, bei welcher Gen Große und Adler in beuhther Gen Cpletal in tfckechi- scher Sprache da» Pcrteiprogramm entwickelte» In einer Versammlung in Meidling sprachen Reumann und andere Genoffe». Mittwoch Abend» hat zum ersten Male in Oester - reich ein Sozialdemokrat eine Jtanbibatenrebe für den Reichsrath gehalten. ES war die» Gen Höger der in einer Versammlung be» Vereines „Gleichheit' in Ham - burgers Saal, zu welcher di, Kähler eigen» eingcladen waren, für daS Mandat des V Bezirke» kandidin Der Saal war über füllt und ein» bedeutende Zahl von Demo- traten und Antisemiten ersch'cknen Trotzdem wurde die Ruhe der Versammlung bie Gen Leißner leitete, nicht im Mindesten gestört In 2sstündiger glänzender Rede gab Höger ein durch reiche» Ziffern material illustrirte» Bild der gesellsck istlichea und politiichen Zustände Oester - reichs und entro tfelte zum Schluß unser Programm Freund und Feind lauschte gespannt, und man sah e» manchen Herren an, daß diese Behandlung politischer Tinge ihnen neu fei Nach der Aufforderung dc» Vor- sitzenden, auch Gegner mögen sich zum Worte melden, bestieg Herr Dotzauer, der demokratische Kandidat, die Tribüne und führte aus, den Demokraten sei da» sozial- dcmoliatische Programm sehr sympathisch und seine Partei sei immer siir Freiheit und Humanität eingetreten Heutigen« meine euch er, daß der Sozialdemokratie die Zukunft gehöre Gen. Adler ergriff nun da» Wort, um klarznlegen, worin sich unser Programm von dem der bürgerlichen Demokraten unterscheide Daran knüpfte er eine Kritik des liberalen und des antiliberalen Programmes. Nach einigen Schlußworten HögerS wurde bie wirklich höchst befriedigende Versammlung mit dem „Lied d c Arbeit“ und Hochrufen auf die internationale Sozialdemokratie geschloffen In der nächsten Zeft finden in allen Bezirken ähnliche Versammlungen statt.“ Dem Genossin Dr Victor Adler wollte man da» Wahlrecht entzieh, n wetzen seiner letzten Gefängnißstrafe wegen Störung bet öffentlichen Ruhe; gelingen wird dieffr Streich natürlich nicht, weil diese -ireiriung au» den Wählerlisten nicht aufrecht zu erhalten ist; sic be - weist aber, daß man b e Sozialdemokratie fürchtet und jede Gelegenheit, dieselbe zu schädiacn, gerne benutzt, sei es auch baß man dabei bas Gefttz übertretet? muß. Der s 0 z i 11 be m 0 k r a t i s ch e Wahlaufruf zu den österreichischen Reichsrathswahlen wurde ton- fiSzirt Eine Anzahl Verbreiter btffelben wurden ver - haftet. In der belgischen Armee ist allem Anscheine nach ber Geist der „Unboftuäßigkeit“ schon tiefer ein - gedrungen. alS man von Seiten der Regierung zugeben möchte. Die Grundursache deffelben ist in erster Linie das ungerechte belgische Wehrsystem, daS allein bett Armen die Lasten des MlitärdiensteS aufbürdet Ohne Zweifel spielt aber auch die Frage des Wahlrecht» dabei ebenfalls eine brbeutende Rolle; die Soldaten, welche unter der schweren Bürde de» Militärdienste» seufzen, während die Söhne bet besitzenden »taffen von demseloen befreit sind, fühlen um so tiefer bas Unrecht, das in der Vorenlhaltung jedes politischen Rechts an die Armen liegt: den Reichen sind die Lasten abgenommen, dafür aber bie Rechte, d h in Wirklichkeit die Vorrechte gegeben Nur au» dieser Erkenntniß erklären sich die Vorgänge, die das „Joimal de Gand“ meldet: ,E,ne Abtheilung Grenadiere Zeht in Laekcn (bet königlichen Residenz) auf Wache. Tie Königin pajsirte die Wache und ber kommanbitende Sergeant rief feint Mannschaften in s Gewehr. Die Grenadiere erklärten, daß sie nicht heraustreten würden. Auf wiederyoften Befehl des Unteroffiziers kamen endlich vier Mailn heraus und stellten sich in Reih und Glied aus. aber al» niß seiner Absichten aui ;ene Allgemeinheiten beschränkt. Er würde meine Erklärungen verlachen und unbekümmert thun, was ihm beliebt * „Und trenn ich mich genöthigt sähe, Ihnen mit Rücksicht auf mein verpfändetes Ehrenwort dennoch jede Auskunft zu oerroe gern ?* „So würden Sie sich zum Mitschuldigen einer ehr - losen Handlung machen, und würden mich bitter bete: cn lasten daß ich meinen unbescholtenen Namen auf» Spiel fetzen konnte im thörichten Vertrauen auf Ihre Rechtschaffenheit und Ihren Muth !“ Ja bei leidenschaftlichen Wallung, mit welcher Felicitas ihm diese raschen Worte entgegcngctchlcudert l aite, wat sie von berückender Schönheit DaS malte Lickt ber roth umschleierten Ampel umfloß ihre schlanke, fast jungfräuliche Gestalt, und der ebie Zorn einer reinen Serie verklärte ihr Antlitz viel eher, al» daß er eS ent- stellt halte. Sarnow athmete schwer. Tas junge Weib ihm gegenüber konnte ja nicht ahnen, wie unbarmherzig der Kampf war, den et in seinem Hetzen bestand „Ick wollte. Sie hätten diese harten Worte nicht ge - st r chen,“ sagte et endlich, feine Summe bi» zm» Fft.ster» dämpfend, „denn Sie nürbcu mich noch viel haffens- weither finden, wenn ich mich nun wirtlich entschlösse, bie Absichten de» Generalkonsuls, die ich nur zu klar durchichaue, zu vereiteln. Es ist Ihr eigene» Unglück, da» Sie ahnungslos von mir fordern!* Felicitas konnte ihre Beftützung nicht verbergen „Mein Unglück — sagen Sie ? Wie soll ich da» verstehen?* ,Zch kann nicht länger schweigen, nachdem Sie solche Vorwürfe gegen mich erhoben; denn ich bin auch nur ein Mensch, und mich von Ihnen »nachtet zu wissen, ginge über meine Hraft. Die guten Wünsche, mit denen Sie in Bremerhaven Ihre Namensschivefter dcm Meere Übergaben, haben sich nicht erfüllt. Tie Felicitas“ hat auf ihrer ersten Reise Schiffbruck gelitten, und von Allen, die sich auf Ihr befanden, haben richt ro hr als sieben Personen das nackte Leben gerettet und Schiff - Alles ist (Fortsetzung folgt) Mannschaft Passagiere Ladung meine Rennt- ! verloren!'