Jahrgang Bnarem Min'aiTiw ~ rr-V-l —TTTTTT- tl n 4 e t g c n werden dir fünfgeipaltnte Pe>rk,rrlr oder deren Raum mit 80 4, fflr den «rbeitSmarkt und «crmiethuna-anzetge« mit SO 4 beregnet. Vlnictflrit tlnnnbme in der E^veLinoii (bi- 6 Uhr ÄddS.), somit in (ämmtl Annoncen-Büreru- Redaktion und Expedition: ©ro6e Tbcdtrrftra^e 44 in Harndnrg. Tienstag, Den 15. Tejtmber Taj „f>aMibuifttr (*d»o“ erichtrnt tLglich, au&t Montag« Bet Avo««k»eutsvrer- (:nü. .(Sdenidmfter-) beträgt: durch die Poft de,rzen (Rr de« P7 ft. »at-log- 26»6)»6nt «ringeztl» »ittttltilid * 4,20; durch die »»lp.rtSrt wochentl 36 4 ftei in «tau». Beroniteortlt<6n «r6eh»t: Ctte € teilte in Hamburg. Hierzu eine Beilage. ?ic Lshlkibmik. Q Herr von Berlepsch, der preußische Handel«. mtti.per. hat eine Untersuchung »der da« cheschäft-ze. bohren der rheinisch - »eftsältschenlkohle«. 4 e ch t n austelltn lassen Au« eine« Schreiben dr« Herrn Äintfter« an den «eiqbaulichen verein i« Dort- mundet «e«r< eriährt mau die Resultate dieser Unter- suckilng ES wird durch dieselbe, bestätigt, daß die Zechen zeitweise mehr Sohlea in do« Ausland al« tn da« Inland besLrdert hätten; doch meint Herr von Berlepsch da« liege an Verhältnißen, die van den Zechen nichtherbeigeführt worden seien mid sie richt ändern konnte?». Weiter wird aber durch btt Untersuchung auch bestätigt daß an vielen Absatzorten de« Auslandes rheinisch » westfälische Kohlen billiger verkauft werden, al« im Inlande. Die« geschieht zu tintt Zeit, da in Leutschland die 5-hieopreise selbst in einer weithin beunruhiget den We-.ie htnaui'getrieden worden stnd Unter den deutschen Ar - beitern herrscht 8!rbeitdo jigfett, die Arbeitslöhne haben immer noch eine sinkende lendenz, die LebenSmittelpreisr stnd hoch und man fürchtet, dost der Winter lang and streng werden könne Alle- «hw legt den Kohlenbaronen nicht die mindeste Rückficht auf ihre Uolk-geuossen au ,hö sie lassen uns Teutsche die Kohlen theurer bezahlen, al» d 'S Ausland Diese Lpeknlation »ns Re Roth, diese herzls'e und q.erige Prontmacherei motivire» sie mit de - a 'geblichen Verlusten, die sie durch die Au-stände nl'tten im den wollen, während sich zistermätzig nach- et 'tu liiht, daß die Kapitalisten und Unternehmer ou« den ».! uutzUiAteu Stieik« eine, ungeheuren Profit ge. ji jen Haden Den Schaden der veruuglückten Streik« L. jea die Arbeiter selber aus ihre Schullern gewälzt be- lamme, Die Kohienbarone haben nicht alein dte edle Dreistig- tc : gehabt, ihr Verfahren zu rechtfertigen; fie liefern auch nm demselben einen interessanten Beitrag zur Kritik der kapitalistischen Wii'hschasts-,Ordnung" oder bester Unordnung Denn in emer Eingabe an be« Han- delsmiinfter sagen sie ganz unverblümt die Berech - tigung zu diesem Verfahren liege in der Nothwendig» In: den Prei« der Kohlen in ausländischen Absatzge - bieten noch den dortigen Konkurrenzpreisen zu gestalten D-c!e B.rechtigu-ig stehe jeder Industrie und jebem einzeln.n Gew:rt>rtreil>e«de, zu und so müsse sich auch die Koblenindustrie die Freiheit für da« Au etzen der Prr fe Vorbehalte» „so lange sieSegenftand privater geschäftlicher Unter, ehmun- gen ist H.1 habiu wir also wieder ein LtÜck jener schönen kausal Hiitben „Freiheit ', welche darin besteht, daß der K'hleuproduzent u::b Kohlenhändler dem ärmsten Kon- fetienten die höchsten Preise abuehmen darf, welche die Gewinnsucht eben eingiebt *»eri von Berlepsch, cl» Minister eine« modernen »lahenfiadte#, kann natürlich der Auffassung bet Kohlen- baiooe an sich die Berechtigung nicht absprechen; in- beffen stellt er in Aussicht, daß die Regierung erwägen werde ob die Masjnahmeu, die sie zu »unsten der Ab- satzver: iliniffe der Kolstenindustrie eingeführt, u iter den jetzigen oeränberten BerhLltniisen nicht zu einer unver- hälinißmastigen Schädigung anderer Industriezweige führe,' müßten Man sieht, dem Minister geht da« Ge. bahren der Kohlenbarone auch über die Hutschnur Aber der heutige Staat kann nicht viel oder nicht« dagegen machen wenn er nicht an den Erundforme, der kapt- talistischen Produktion rütteln will, und so droht der Minister nur mit der Zurückziehung der Bergünst-gungen die den Kohlenbaronen für ihren Betrieb bei den Verkehr«- anftalten u s w gewährt worden sind AVer wenn sich nn Minister anscheinend so leicht über eine so weitreichende Kalamität Hinwegsetzen kann, so könne« da« weniger leicht jene Millionen von Deut, scheu, die von den hohen Kohlenpreisen in einem harten Winter mehr geplagt werden. «IS Herr von Berlepsch Und diese werden nicht einsehen wollen, daß die Auf- fassung der Kohlenbarone ,en sich" ihre .Berechtigung" habe. Auch die gesammte meherne Cozialökononne, so- wett sie nicht von literarische i Lakaien der Großkapitalisten auSgeht wild der Ausfastung de» Herrn Minister« nicht bet - heten sännen Wenn e« einer Gesellschaft von Großkapi- eMÜtrinrt eiroiinntt. Koman Don Max Kreyer (Rachdrnek verboten ) <18. Fortsetzung) Und er lehnte sich zurück mit geschlossenen Augen asb begann zu erzählen. Sr erzählt» vou seiner glück» liehen fugend, frner Mutter, die im Leben so lieb und gut war, die durch ihre Sanftmulb so manche Ibräne Tm Krankenhause getrocknet hatte und dabei nahm seine Stimme einen Slang an, als müßte jede- Wort sich erst mit Gewalt den Weg durch seine Seele bahnen, ehe e« halbjchluchzend zur Kehle herauSkam Sr erzählte wie Slückl'ch er war in feiner Irgend, als er ferne Mutter k atm dielt IL.b bann wer! r rri der Tug kam. wo er die Augen ferner Mutter im Samants ü.'stnal zu- drücken müße, wie bie Strassen und barmheeigen Schwestern bei ihrem Tode alle geweint hätten, und wie man ihn selber schließlich mit Sewall von der Leiche sortreißen mußte Wie er bann am Tage seiner Groß'ährigkeit in den unerwarteten Besitz einer halben Million gekommen sei. und wie brr Trieb die Welk kennen zu lernen, ihn plötzlich gepackt und mitMacht in dieFremdehinausgellieben hätte Wie er überall Gute« stiften wollte und mm ihn schließlich immer al« Schwärmer auSgelacht hätte. II nb al« er nun be« Augenblick« erwähnte, wo er den $nef ieinei Mutter empfing, der ihm zum ersten Male die RSthe der Scham in die Waiigc.: trieb, nahm seine Stimme plötzlich eine andere Färbung an u.id die Seligkeit her Eri:: erung war verschwunden „Ich begann zn schachern, zu wuchern, zu geizen, und ;ebtr Mensch war für mich unr noch ein bloße« Obte*t — eine Zitrone, die nur da»,': da ist, um an'ge» prebi zu werden TaS große tMot der Humanität: Hilf deinem Nächsten, wurde für mich zur leeren Phrase, und mein Slaubeubekenntniß wurde von nun an : Zedei .st sich selbst der Nächste. Ich sah Tausende um mich herum im Elend schmachten, und roenn mrn: Hand tL listen gelingt, d.e Konjunkwren so auSzunutzen, daß bte dürf - tigen Klassen bi« auf« Mark auSgepumpt werden können, 0 sieht man darin eben nirgend« eine natürliche oder auch nur eine .erworbene" Berechtigung, fonbrrr nur hie einsache Sewall Such können die Kohlenbarone für chre Handlungsweise nicht einmal eine geschäftliche Noth- wendigkell geltend machen, denn in Wahrheit haben sie keinen anderen Srund, al« die ohnehin hohen Dividen - den noch höher hinauf zu treiben Ta« Bild de« Armen, der tn seiner kalten Stube fitzt und für den ;eder Pfennig ErhShung be« Kohlen- preise« vermehrte Qual be« Froste«, vermehrte Sorge und Entbehrung tm Kampfe um da« Dasein bedeutet, muß wohl die Herzen fühlender Menschen rühren; von den Kohlenbaronen freilich kann man bte« nicht erwarten, die in ihren kalten und nüchternen geschäftlichen Au«- etnandersetzungen eine steinerne Unbarmherzigkeit und Mitleidlosigkeit an den Tag legen Ein Gute« aber bringt diese- Sebahren der Kohlen - barone auch mit sich; e« zwingt mit unwiderstehlicher Sewall dem gejammten Bolle die Ueberzeugung aus, daß .private geschäftliche Unternehmungen" im Gang der gegenwärtigen Entwicklung zum Unheil führen und daß wir un« au« diesem Elend nur befreien können, wenn an Stelle der privaten Unternehmungen eine Pro - duktion-form gesetzt wird, welche nicht die Bereicherung einiger wenigen Profitmacher, sondern da« Inierefie Aller zur Richtschnur hat. $tn ftk Sflfiijnt. WiSmarckS Fernbleiben von de« Handel«» vertragSverhaudluuge» im NeichAtage wird aus der einen Serie verspottet, während seine Getreuen an «hm zu zweifeln beginnen. So läßt die .Frkf Ztg." sich folgendermaßen au-: „Im Allgemeinen gestattet die Höflichkeit der Welt Zemandem, der sich einet Arbeit oder einem Vergnügen entziehen will, die A u - r e b e erschü tterter ober gefährdeter Gesund- heit, zumal wenn sie noch durch ein ärztliche«Zeugniß beglaubigt wird Nur darf der Jemand nicht früher mit so pölzen Worten, al- da sind: „patrix* inser- vinndo con«nmor u (im Dienste für da« Baterland zehre ich meine Kraft auf) und: Ein gute« Pferd stirbt tn den Sielen" um sich geworfen haben; er gilt bann al« ein Held und Helden lasten in historischen Momenten nicht wegen Unwohlsein« absagen , rote irgend eine launenhafte Primadonna Wo soll aber die Höflichkeit be« guten Glauben« Herkommen, wenn der Jemand, der mangelnde Gefunoheit vorschützt, zu gleicher Zeit in bester Gesundheit sich der Gell leigt, den Tag in Ham- bürg zubringt, an dem er sehnlichst in Berlin erwartet wird? Da kommt Trübsal auch über die Getreuesten, da sie zugleich die Gefoppten sind und in solcher Rolle fühlt sich Niemand behaglich In der „Rhein »Westf Ztg ", einem 4)i«mard«blatt von echter Farbe, lesen wir: „Man wird e« in weiten Boll-kreisen, in denen die Bewunderung, Verehrung und Liebe für den Altreichs - kanzler nicht aufgeftorben ist, nicht verstehen, baß er an einem solchem Tage im Parlament fehlen konnte Tie Entschuldigung, daß Profestor Schweninger dem Fürsten Bismarck die Theilnahme an den ReichStagSverhand- hingen nicht gestattet habe, wird man wohl 1 m Ernst nicht gelten lassen wollen Hütte bet Fürst tm Reichstage erscheinen wollen, so würde et ’.inj ge:rt nickt auf etwaige Einweichungen feine« Leibärzte« gehört haben Indessen ist ja die Hoffnung noch nicht ganz aufzugeben, daß er zu den noch folgenden Lesungen der Handelsverträge kommen und seine Gegnerschaft zu den- selben im Angesicht seine« Nachfolger« aufrechterhalten und begründen werde Wit würden e« weniger der Sache bte längst entfchieben, al« bet Person be« Fürsten Bismarck wegen bedauern, wenn er sich von diesen ganzen wichtigen Verhandlungen fern hallen wollte . .* Schweninger, erbarme dich dieser geprüften Seelen, und dulde nicht, daß ihr Bi-marckkultu- einer Ent - fettung-kur erliege " Da die „erschütterte Gesundheit" von Niemanden ernst genommen wird, so hat der Exkanzler bereit« einen andern Grund seine« Nichterscheimn« gefunden; er er- klärte dem ihn interwievenben Redaktör der Lübeker .Eisenbahnzeitung", selbst wenn er Rücksichten auf seine Gesundheit nicht gelten lassen wolle, würde er „e« dennoch abg el ehnt haben, an den Berathungen der Handel-verträge im Reichstage theilzunehnten Ich bin nicht in bet Lage, über die Verträge mri; Votum al« Abgeordneter abgeben zu können, und zwar au« dem einfachen Grunde, roetl un« nicht genügend Zeit gegeben i st zur Information Kein Abgeordneter sollte sich über etwa» entscheiden, roa« er nicht ginau kennt E« ist kaum möglich, in drei Tagen ein wissenschaftliche« Werk Bin fcem Umfange der Vor - lage zu ftubiren, viel weniger denn eine so komplizirte Materie mit ihren zahllosen Tabellen ES ist doch un. logisch daß sich «■Ul Abgeordneter in drei Tagen beschluß. fertig gemacht haben soll über eine Vorlage, an deren Fertigstellung die Regicrung viele Monate lang ange- auch in meiner Tasche mit dem Golde klimperte, i» ging kalt und theilnahmlo« vorüber Da« Mitleid für die Menschheit war in meiner Brust erdrosselt und die Selbstsucht, bte nackte, erbärmliche nicht-würdige Selbst, »ucht beherrschte mich — denn ich wollte reich werden, unermeßlich reich. Ich wollte zum KröfuS werden, bte Belt zu meinen Füßen sehen, um desto sicherer den Fuß der Verachtung auf ihren Nacken setzen zu können. Und ich scharrte und scharrte, und der Schweiß, der mir dabei auf der Stirn perlte, war doch nicht so glühend heiß, wie der Schweiß der Armen und Niedrigen, die mich reich machen halsen Und eine Million nach der andern rollte zu mir heran und blieb zu meinen Füßen liegen. Und dabei blieb ich einsam — hatte keinen Freund, keine Seele, dir mit mir fühlte, mit mir litt renn bet all' diesem Geizen und Sinheimsen der golbe. nen Ernte litt ich furchtbar. In den Augen der öffent. Uchen Meinung hatte ich da« Brandmal beS Geize« auf der Stirn, und doch — ich schwöre Ihnen Lora, e« gab Stunden, wo ein Ekel vor mir selber mich ergriff und wo ich eine Million mit Freuden für eine einzige Stunde reinen Genüsse« htngegeden hätte, für eine Freude, wie sie dem in Lumpen gehüllten Bettler fein Loo« er- leichtert. Jeden Menschen hielt ich für einen Schurken, für einen Ehrlosen, einen Betrüger und Dieb, und so blieb ich einsam auf meinem Haufen Millionen, nur um- ringt von einer Schaar feiler Bedienten und Beamten, die mir täglich hundertmal Treue und Ergebenheit schwuren und von denen ich doch nur zu genau wußte, baß ihre Treue mit dem Tage aufhören würde, wo ich sie nicht mehr — bezahlte. Doch nein, nein, — ich blieb nicht ganj einsam, eine« Tage« fand ich einen Freund, einen armen, zerlumpten blutig geschlagenen Schwarzen, beut da« Fletsch in Fetzen von feinem nackten Rücken hing — Sam. den Neger der draußen im Vorzimmer hock: Ich begegnete ihm in Mexiko zur Karneval-zeit inmitten einer Horde maSkirter KaballeroS, die ihn mit ihren blanken Klingen bearbeiteten, als hätten sie ein »'Ides Thier vor sich Zum ersten Male vergoß ich Blut Ich zog meinen Revolver und schoß die ersten strengt gearbeitet hat Ich bin auch bet Ansicht, bah die Wähler, bte öffentliche Meinung überhaupt zu wenig unterrichtet sind über bte Handelsverträge und ihre wirthichaftlichen Zwecke uub Folgen Ich habe meinet Zett immer banach gestrebt, so früh al« nur irgend möglich, da« Urtheil der Leffentlichkeit hetauSzufordern Die Regierung hat letzt tm Geheimen gearbeitet und ist mit der Vorlage übet die Handelsverträge ol« mit einer Art Weihnachtrüberrafchung hervotgeirrten Ich halte da« nicht für erforderlich tm Interesse dieser hochwichtigen Sache." Cb Furst Bi-inarck wohl glaubt, daß seine Angriffe auf den Handelsvertrag, ben er noch nicht kennt, bereit« vergessen sind? Sßernünittge Leute werden auch in dem neuen .Grunde" nur einen .Vorwand sehen. Uebti» gen« kann sein Verhalten un« nur btfntbicen; e« be- deutet da« definitive Verschwinden bei tfjfanjler« von bet politischen Buhne. „Schutz der Probnktivstanbe" mit die .Ger- mania* und bricht eine Lanze für die Landroirth. schäft Sie führt au«: .Die diesjährige teilweise Mißernte in Europa müßte doch den Staatenlenkern die äugen darüber geöffnet Haden, baß der Landwirthfchaft, weil sie die Grundlage alle« Eedeihei!« in winhfchaft- lidier Hinsicht bildet auch die erste Rücksicht, die aus - giebigste Pflege gebührt — — .Die Landwitthfchaft, die dem Gefammtvolke die Nahrung liefert, ben größten Theil be« Heere« zur Ver - theidigung de« Paterlande« stellt und somit außer der drückenden Steuerlast den Haupttheil der Bliitsteuer trägt, besitzt do« erste Anrecht auf ben Schutz be« Staate«; denn der Stand der Landwirthe bildet ia für den heutigen Staat selbst eine, vielleicht die letzte Schutz, roehr gegen ben drohenden Umsturz feiten« bet Sozial- bemofrane! In unseren maßgebenden und selbst in anderen weiten Kreisen scheint man aber die ® e f r i e • bignng der Forderungen b er pra l etari - sieten Fabrikarbeltermasfen höher zu stellen al« bte Erhaltung der Produktivstänbe, insbesondere der Landwirthfchaft Und doch ist die Arbeiterbewegung nur bann wirklich staatSgefährlich wenn die Produktivstände so wett geschwächt sind, daß sie dem Anprall von oben, dem Großkapital, und dem von unten, der Sozialdemo - kratie, nicht mehr zu widerstehen vermögen " Unter diesen Umständen, heißt e« weiter, fei e« sehr erfreulich, baß der K l e r u « wenigsten« (ll!) ein .warme« Herz" für die Landwirthfchaft und ihre wahren Vertreter, die Bauernvereine, besitze Za freilich, da« .warme Herz" ist ba, aber für die Interessen der „Mutter Kirche", denen der Bauern- staub dienstbar gemacht werden soll Die .Germania" verweist auf eine „herzergreifende' Erklärung von zwöl Geistlichen, die folgende Sätze enthält: „Bedeutsamer noch al« die Zufrieden- Peilung de« Proletariat« mit feinen zum großen Theile unerfüllbaren Forderungen erscheint aber die Erhaltung eines lebenskräftigen christlichen Bauernstände«, de« Sterne« un- feie« Mittelstände« Dem Bauernstand müssen wir also unsere Aufmerksamkeit und Sorge zunächst znroenden, in. dem wir die besonderen Verbältnisie de« örtlichen Bauernstände« und die lokalen IM•"'(ben seine« Nieder- gange« kennen lernen und zur Beseitigung bet letzteren, soweit e« auf diesem Wege möglich ist, auch außerieel- sorglich mitwirken Bezüglich der allgemeinen Ursachen biete» Niedergänge« sann e« sich für un« nur um ein Mitwirken zur Eindämmung der verheerenden Folgen desselben und zur Vorberettung einer besseren Zukunft für ben Bauernstand handeln " Tie Geistlichen, bte sich hier für bte Interessen de« Bauernstände« au'werfen, würden gut thun, zu bedenken, m welch brutaler und unverschämter Weise der Äleru« im Bunde mit ben weltlichen Machthabern am Bauernstände Jahrhunbette hindurch gefrevelt hat. Unter Berufung auf die Interessen und Rechte der Kirche bat der Kleru« mitgeholfen, den freien selbst- ständigen Bauernstand zu v e r n i ch t e n , ihn zu b e - rauben und zu entrechten Pfaff und Ritters» mann thaten in dieser Richtung Jeder nach Kräften ba» Seine Der .heilige" Thoma» von Aegedion, der vielgerühmte and berufene „Kirchenvater", erklärte die Bauern für u n s ä h i g und unwürdig Bürger de» StoaieS zu sein; ihr Beruf fei, in geistiger Be- fchränktheit den herrschenden Ständen zu srohnden Heute erklärt der Kleru« den „christlichen" Bauernstand al# beste Stütze be« Staate» unb der „Ordnung" Wohl - verstanden : wenn derselbe sich den Interessen der Kirche und den herrschenden Privilegien unterwirft Gewiß, dem Bauern thut die Hülse grabe so nöthig, wie bem Fabrikarbeiter Wenn er ober diese Hülse vom Kleru« und seinem Verbündeten, dem „Hohen Adel", erwartet, wirb er schlimme Enttäuichnngen erleben Die Herre» Kohlenbarouc werden immer über- müttiger Ihre Preßorgane suchen durch Drohungen die Behörden einzujchüchtern bezw den ausbeuterischen Wünschen der Grubenbarone geneigt zu machen Irr Antrag der Bielefelder Handelskammer unb de« Verein« zur Wahrung -der Siegerländer Eisenindustrie auf Be- feitigung der Au-nahmetarifr für den Transport von Kohien unb Koak» nach den Eeehä'en und tn’« Ausland hat alle Aussicht, von bem Plenum de« Bezirk-eisi-nvahnralh- Köln angenommen zu werden Diese Ansicht scheint sich nun auch schon der Zechenkreise 1- i 1. 111 ~i|~ 1 , drei Kanaillen nieder, die andern entflohen Ich brachte den Schwarzen in ein Hospital und ließ ihn fuhren Seit der Zeit ist er mein Kettenhund, der mich bewacht bei Tag und bei Nacht Und wenn mir heute Jemand die Wahl stellte zwischen meinenMillionen und dieser freuen schwarzen Kreatur — ich würde mich vielleicht besinnen, roa« mich glücklicher machen würde." Er hielt inne und bei der Erwähnung Sam« klang feine Stimme wieder so bewegt, al# erzähle er noch von den Tagen feiner Kindheit und feiner Mutter Und dann wieder von einem plötzlich überquellenden Strom der Emvsindung gepackt, faßte er Lora« Hand abermals und begann von Neuem: .Lora — Sie muffen meine Verbündete werben in dem Kampf auf Leden und Tod, den ich gegen meinen Vater begonnen habe " Und er begann, ihr jetzt die .Gefälligkeit", die er von ihr verlangte und für die er zehn Millionen hin- zugebeu nicht für zu hoch fand, zu enthüllen Er wollte reisten, ob Graf Kraft noch im Besitz der Briefe feiner Mutter fei und auch noch im Besitz jene« Ringe«, der in dem Vermächtniß erwähnt war .Diese Cruse, dieser Ring müssen mein Eigenthum werden Lora, Sie können mir dazu verhelsen " Lora begann ba« Blut zu stocken Also bas war bie .Gesälligkeit'I? Sie sollte zur Diebin werden I Und das verlangte er von ihr, der er noch vor einer Viertelstunde seine Liebe gestanden? Zehn Millionen um au« der unbescholtenen Lora Hellmann eine Diebin zu machen — wahrhasttg, jetzt fand sie diesen Prei« nicht mehr zu hoch, aber ihr begann zu schwindeln Sie wollte reden, doch er kam ihr wieder zuvor Er sagte ihr, sie sollte keine Mittel scheuen, um seinen Wunsch zu erfüllen Sie sollte versuchen, die Diener zu bestechen, alle möglichen Wege einschlagen, bie Briefe und den Ring müsse er haben „Hier find zwanzigtausend Thaler in Banknoten — nehmen Sie vorläufig sparen Sie nicht, kaufen Eie die Lakaien ben Kammerbtener — kaufen Sie Alle, bie Ihnen hinderlich fm Wege stehen können — Gold nachgrade bemächtigt zu haben unb suchen bieselben fett nach einer anberen Taktik, um bie Au«nahmerarife. diese Grundlage der Machenschaften von Seiten der Syndikate, zu retten Hatte man früher ben Är.trag für eire Un- gebeuer'.ichkeit erklärt unb eine ernsthafte Beachtung be«- selben für überflüssig erachtet, so versteig» sich ba« Zechen - organ, die .RhelN,-Weftf. Ztg.", letzt zu folgender Au«, lasjung: „ES herrscht tn dem ganzerr Lohlenbezirk nur eine Stimme: Im Augenblicke wo un» künstlich der Absatz .ach dem Auslande versperrt wird, entlassen wir 26 (XX) Arbeiter und werfen den dann noch verbleibenden Ueberschuß bet Förderung um leben Preis in'« AuSlanb Von einer Ermäßigung der Kohlen, unb KoakSpreis« au# Rücksicht gegen irgend eine anbere Industrie wirb bann überhaupt nicht bie Rebe sein!" Diese Aeußerung ist bezeichncnb sür den , Seist", der die Kohlenbarone beherrscht. Welch freche« E>noe- ständniß de« gemeinsckiädlichen Treiben# jener Kreise I Und da« bars sich offen vor aller Welt herauswagen, ohne Furcht vor Züchttgung de« Uebermukhe« Auch da« ist bezeichnend Lieder wirft man S6 00U Arbeiter auf« Pflaster, als daß mau der deutschen Industrie die Genugthuung zu Theil werden läßt, zu billigeren Preisen das nothwendige Brennmaterial beziehen *u können Was gilt ben Ausbeutern da» Semermoohl ? Und um die „nationale Arbeit" angeblich zu schützen, hat man den Kohlenbaronen Vergünstigungen ertheilt, die sie be - fähigen, ein unerhörte« Trucksystem über alle Industrien und alle Kohle ikonsumenteu au-zuüben Die Drohung zeigt, wie die Kohlenbarone den „Schutz der nationalen Arbeit" verstehen Müßte nicht gegenüber solcher Unze- heuerlicbkeit bei Jedem der Gedanke auftauchen, daß eS eine unbedingte Nothwendigkeit ist dieser lrevelhasien Ausbeutung der Güter bei Nation durch Pnrate ein Ende zu machen? Aber — so will e« einmal unsere gesellschaftliche „Ordnung', an der nicht gerüttelt werden dars. Spate Chkenntniß ist über dr« National- liberalen gekommen, wohl veranlaßt durch den Näq- lichen Niedergang, den, die Partei verfallen ist. Solche Tinge regen ja gemeiniglich zum Nachdenken ar. und so finden -otr denn in der „Nattonalzeitung" folgende# Be- kenntniß: „Im Jahre 1879 und noch eklatanter 1885 und 1887 ist einfach von bet parlamentarischen unb noch mehr von bet RegierungSmacht znm B 0 rthei l rück- sichtsloser Jnteressen-Koalitionen Ge- brauch gemacht worden ES ist lebensallS ein außer - ordentlicher Gewinn, daß die Negierung wieder sich zu der, grabe ihr in einem Lanbe mit allgemeinem Wahl- recht in erster Reihe obliegenben Aufgabe bekennt, für die Ausgleichung der einander bekämpsenden materieUen Interessen zu wirken, währe-d 1679 unb in bem folgen- den Jahrzehnt die Zollpolitik nicht am wenigsten nach her Methode betrieben warb, mächtigen S 0 nber. Interessen zu Willen zu fern unb dadurch Unterstützung seitens der Vertreter dieser fflr andere polt- tische Zwecke zu erlangen " Tie „Nationalzertung" vergißt nur, hinzuzufügen, basi - chre eigene Panei jene Politik ebenfalls unterstützt, sich mit zum Träger bedelben gemacht hat Tie „Külniiche Ztg." nennt d,e Auslassung eine „beschimpfende Cer- bäduigung gegen bie Brsmarck'sche Politik", wenn sie sich auch nothgedru^gen zur Zustimmung au den Handel». Verträgen bequemt, liegt ihr doch die Millionärezüchterei gar sehr am Herzen (»in Spinne« - Gesetzentwurf soll, wie die „Kreuz.Zig." wissen will, dem Reichstage demnächst zu- gehen D'e Nachricht ist um so auffallender, al« bisher nicht# davon besannt geworben ist, daß bie bestehenden Strafbestimmungen nicht ausreichend wären Eden so wenig ist in der letzten Zeit etwas über ein Anwachsen der Spionage an die Oeffentlichkeit gedrungen. Wie arg haben sch seinerzeit unsere patriotiscken Blätter und namentlich auch bte der Regierung nahe- stehenden über ba« französische Spionengesetz lustig gemacht I Unb setzt sollen wir mit einem ähnlichen be- glückt werden I Freilich, in her Spionenriecherei haben wir bie Franzosen längst erreicht Nach den im Reich«.Bersicherungsamt angefertigten Zusarnmeiisicllun ,cn, welche auf den von den Vorständen der Juvalibitatck «nb Slitrrspersichcrungbaa- staltru ur.ö der befo.'beren vom Bunde-cath zugelassentn Kasiene.niichtungen gemachten Angaben beruhen, betrug am Schlüsse der ersten eis Monate seit dcm Iukrasl. treten dcs Invalidität«, und AlterSversichecung-gesepeS (Ende November 1891) bie Zahl ber erhobenen An- sprüche auf Bewilligung von Altersrenten bei den .31 Jnvaliditäls. und Altersversicherungsanstalten und den acht Kasjeneinrichtungcn 168 070 Bon diesen wurden 128 201 Rentenaiisprüche anerkannt, 28 010 zuruckge- wiesen und 8920 als unerledigt auf oen Monat De - zember übernommen, während die übrigen 2939 Anträge auf andere Weise ihre Erledigung gesunden Haden. Bon den erhobenen Ansprüchen entsaven aus Schlesien 18 491, Ostpreußen 16 818, Brandenburg 12 820, Rheinprovinz 11 324, Hannover 9911, Sachsen Anhalt 8975. Posen 7945, SchloSwig-Holstein 6724, Westfalen 6442, Pommern 5952, Westpreußen 5943, Hessen-Nassau 3610 und Berlin 1781. Aus die acht Aistalten des Königreich« Baiern kommen 16 851 Alter-rentenansprüche, auf ba« König- reich Sachsen 7123, auf Württemberg 3768, Baden 3136, MEK«. ia HU'« I"— JI!» ■ macht Alle- Unterthan, den ehrlichen Menschen zum Spitzbube», ben Spitzbuben zum ehrlichen Menschen. Mem.etwegen kaufen Sie den Minister selbst," setzte er beißenb hinzu, „nur bie Briese unb den Ring — Lora, ,ch muß sie haben " Er hatte einige ber Banknoten vom Boben auf. gehoben unb reichte ihr bieselben hin, aber er ließ die Hand wieder sinken, al« er jetzt in da« Gestcht Lora« schaute, die erdfahl mit weitausgenffenen Augen ihn anstante. Mühsam preßte sie hervor: „Ah — Sie verlangen, daß ich zur Diebin werde — dafür wollen Sie zehn Millionen der ehrlichen Finderin als Angebinde veruiackeu — 0, 0 — ich verstehe Sie, Herr von Roloff, trotzdem ich gewünscht hätte, daß mir, Sie so ;u verstehen, nie Gelegenheit geboten worden wäre. Ja, Sie chaden Recht Geld macht Alle« unter- thau, den ehrlichen Menschen zum Spitzbuben; ich will aber doch nicht zur Spitzbübin werden Eher sollte noch das Schreckgespenst van vorhin, der Gedanke, daß Sie das Weib doch roic alle anderen Männer nur als Waare betrachten, an mir verwirklicht werden, verstehen Sie: ich sage, ich möchte, ehe ich zur Diebin mich erniebr gte, lieber Ihre Geliebte werben, benn ba« gäbe mir doch das Recht unb die Gelegenheit Ihnen auch meine Liebe zu beweisen " sie tastete nach ber Lehne de» Sessels wie um sich zu stützen Da« Zimmer begann sich um sie zu brehen Sie hatte ihm Alle- gesagt Roloff 'prang auf fie zu, faßte ste an bie Schulter und brückte fie sanft auf ben Fauteuil nieder. Was er zuletzt vernommen, mußte er noch einmal hören ganz in ihrer Nähe, damit er e« auch glauben konnte. „Lora Sie lieben Horn nicht? Lora, vrechen Sie die Wahrheit Sie st-d bloß reif dor Tod — sam soll eine Erfrischung bringen — Sie hielt ihn zurück .Nein, nein — lassen Sie nur Sie haben recht gehört: ich Hebe nur Sie, Sie allein vom ersten Moment, da ich Sie erblickte, zum ersten Male Gi Heffen 3097 (bk in bet vorigen Nachweisung ange - gebene Anzahl von 8112 beruht auf einer irrthümliche« Angabe), beide Meklenburg 3463, Thüringische Staute» 3610, Oldenburg 570, Braunschweig 1217, Hansestädte 1061, Elsaß-Lothringen 5161 unb aus dir acht zage- lafieucn Kasirneinnchtungen iti-grsamntt 2244 Bon de» sämmtlichen Ansprüchen find 162 003 tn den zehn ersten Monaten de- Jahre-. 6067 im Laufe be« Monat« No - vember erhoben worden Die katholische Hierarchie, so tu tu .bet triumphircnb ba» päpstliche Organ „Offervatore Romano", ist durch eine päpstliche Bnue für Japan fonstituld worden Die Hauptstadt Tokio wirb Metropole und erzbischöfliche Rkfidenz; brei B:«lhümer werden in Naga- jfi, Osaka unb Hakodade errichtet Die Bulle spricht die Hoffnung au«, „daß die japanische Regierung den Bischöfen die Freihe.t lasst, welche b‘e Religion unb Bildung fBibere." Bei den hierarchischen Unternehmungen Ist noch nie. mal« etwa« für die Bildung und die Kultur hertu«. gefominen. Wir vermögen nicht einzufehen, roa« di« „katholische Hierarchie" den Japanern sür Pottheile tn dieser Richtung bieten könnte. Sie haben nicht unbe - deutende Fortschritte in dcr Bildung und Kultur ge- macht, ohne diese Hierarchie. W-»nn nun da« Pivft. thnm eine solche dort eriichtei, so geschieht e« zu dem bekannten Zweck, tm Trüben zu fischen, den Kultuttort. schritt der Kirche zvzuschreiben, ihn al« ihr Verdroß in Anspruch zu nehmen E« wäre schlimm, wenn dieser Fortschritt für die Japaner davon abhängig sein kö: nte, daß man ihnen bie katholische Religion aufpfropft In Heibeuheim (Württembergs wurde bei ben Gemeinderath«»Wahlen ein Sozialdemo - krat gewählt Die Zusammenstellung der Stimmen, welche auf die Kandidaten für b'e erleb taten vier Man - date insgesammt entfielen, betrug bei ben vereinigten Gegnern 1069. bet ben Sanbibaten unserer Partei 101» Stimmen „Neuer KurS." Nach einer Veröffentlichung de« Parieivorfianbe« tm „Vorwärts" find im Monate No - vember für „politische" Vergehen nicht roenmtr al« 4 Jahre 6 Monate unb 14 Tage Gefängniß unb M 1019 Geldstrafen erkannt Da sage man noch daß mir keinen „neuen sture* haben 1 Pest, 12 Dezember. Dervolk«wirthschaft- Uche Au «schuß de« Abgeordnete nhau'e« nahm in der Svezialdebatte bie Handel«verträge mft Deutschland, Belgien und ber s chroeiz, sowie die ?>(arkenschutzkonvention mit Deutschland nebst Sch'nß- Protokoll an Die iveriafsungSrevisto« in Belgien ist fort- laufend Gegenstand von Erörteruagen, wobei eine be - zeichnende Erscheinung ist, daß sich die Stimmen selbst au« gegnerischem Lager mehren, welche anerkennen, daß da- allgemeine Wahlrecht nicht zu um gebot fein ro?rbf. So veröffentlicht der Herzog von Ursel, Senat-mitglied für Meckeln, einen langen Aufsatz in dem ultraNecikalen „Bien Public", in welchem er sozusagen nothgedrungen dem allgemeinen Wahlrecht zu- stimmt Persönlich wünscht er dasselbe nicht; der He, zog ist aber der Meinung, diesem Au#gange der zur Noth - wendigkeit gewordenen Revision sei nicht zu entgehen: e« fei also geboten, ber Frage in'# Gesicht zu sehen und dir Mittel aufzusuchen, durch die den au« dem allge - meinen Wahlrecht entstehenden Uebeln -ntgegrnzntreieu fei Diese Mittel findet der Herzog in einer Reform be« Senat«, indem er die Ernennung der Mitglieder de« hohen HsnseS zum Theil dem Könige, zum Theil einer beschränkteren Wählerschaft ertheilen will Dieser Vorschlag macht ziemliche» Gasfesten Die klerikalen Blätter st »men ihm zu, ebenso einige liberale Paris, 13 Dezember. Im weiteren Fortgang der gestrigen Debatte in der Devutirtenkammer über die Umtriebe der Klerikalen erklärt« Frehcinet, er werde e# niemals zulasten, daß der Kleru» den Anspruch erhebe, den Gesetzen nicht itn'er- morse» zu sein. Man muffe au» der gegenwärtigen Lage herauskommen, aber bie Regierung lehne di« Trennung der Kuche vom Staate ab Die Regierung werde im Januar ein Gesetz über die Gesellschaften ein- bringen, ohne grabe auf den stiern« abzuzielen Letzterer müsse aber eine Warnung erhalten, und bte Äbstimming he« Parlamente« werde eine solche sein Alle, die bi« Oberhoheit dr« Staate« wollen, dürften nicht da« stabinet schwächen Bischof Freppel trat der Behauptung ent- gegen, der Kletus verhalte sich feindselig gegenüber der Republik und betonte, die dem Konkordat beigefüg en organischen Artikel seien außer Uebung gekommen, mii könne daher sich der Waffe nicht gegen ben stiern« be - dienen Die Diskussion wurde geschloffen und die von Hubbard beantragte Tagesordnung, welche die Trennung der Kitche vont Staat fordeN, mit 346 gegen 181 Stimmen abgelehnt und mit 243 gegen 223 stimme» eine von Rivet beantragte von der Regierung akzeptier Tagesordnung angenommen, die identisch mit der cm Mittwoch vom Senat angenommenen ist. Ter Senat lehnte ein Amendement auf Erhöhung de« vorgefchlazenen Seidengewebszolle« ab mit Begeisterung Sie von den Rechten bet Mensch - heit sprechen hörte — aber Cie, Sie wollten mih erniebrigcn — lasten Cie mich jetzt gehen, behalten Sie Ihr Gelb. Ihre Millionen, Alles, Alle#, Sie sollen die Briefe haben, den Ring — nur lasten Sie mich jetzt gehen, ich bitt« Cie. ober ich werde wahnsinnig bei aT bem ChaoS von Raffininheit, Edelmuth, Haß und Liebe, bie in einer Menschenbrust begraben liegen." A» ber Thür wurde ein Gepolter laut und wirr« Stimmen ließen sich vernehmen. „Zum Teufel, schwarze Bestie, laß mich loS, Tu würgst mich ja, ich bin ein Freund Deine« Herrn " schallte e« deutlich Dann folgte ein Geräusch, al« hätten sich Zwei ge - faßt und mären in deftigem Ringen begriffen. Bestie, Du würgst mich — Hülfe, Roloff I" Darauf ließ sich eine Art diabollfchen Lachen« vernehmen, ba« unnrtif-jlirt wie von einem Thiere klang „Gott — machen Sie auf, ba« ist Horn! Gott — wenn er mich hier sieht — wo soll ich hin I" „Bleiben Sie ruhig hier —" „Nein, nein — um Alle« in ber AeU nicht, er darf mich hier nickt bei Ihnen sehen, ich fl »he Sie an —" Dann gehen Sie in jene« stabinet dort, e« führt direkt nach dem Treppenhau«; auf Wiedersehen — mögen both?" Er hielt sie noch bei der Hand zurück, fie riß sich aber schnell lo» ,Ja, ja — lasten Sie mich nur jetzt I* Sie war verschwunden unb Roloff öffnete die Thür nach dem Vorzimmer, in bem da« Rufen unb Gepolter immer ärger wurde. „Sam, laß den Herr» los —" Sam grinste und ließ von Horn ab, der tm bloßen Kopf, mit zerzaustem Haar und aufgrristenem Hemd- kragen halb hrreimanmelte „Zum Teufel, die Bestie ist wohl betrunken — roa# ist denn lo« bei Dir?" (Fortsetzung folgt )