Nr. 22S. 7. Jahrgang. LamburgerEcho ^..SBßx-JBX*H6"'SfrTr - y;^£5kA ,v X3QBHMHHRiTSAÄaDE3e3eeKSMHSe^e Das „Hamburger Echo" erscheint täglich, außer Montags. Ler NbonnementSpreiS (intl. „Sie Neue Welt") beträgt: durch die Post bezogen (Nr. de» Post, katalog» 27SS) vhue Bnugegeld 6ierteliä6rl.X.4,20; durch die Kolportöre wöcheull. 36 4 frei in’» Hau» Beraiitwvrtlicher Ziedaktdr: C. Heiue in Haiubnrg. »»Mn uw Freitag, den 29 September 1893 «»zeige» »erden die fechrgefpulteiie Petitzeilc oder deren Raum mit 30 4, für den «tleitSmnrft, PermiethungS- und ffaunlieuauzeigen mit 20 4 berechnet. «nzeigeu-Auunbme in der Expedition (bis fl Hbf ZibdS.), somit in fSuiiutl. Anuoncen-Bäre«» Redaktion und Erveditioii: Broste Tbeaterftraste 44 in Hamburg. Hierzu eiue Beilage. AbsiiiikittitlsMilliidttg. Am 1. Oktober 1893 hat das „Hamburger Echo" sein sechstes Lebensjahr vollendet und wir könneu mit Genugthuung und Stolz konstatiren, daß dasselbe sich Während dieser verhältnißmäßig kurzen Zeit einen festen, langsam aber stetig wachsenden Leserkreis erobert, feste Wurzeln im arbeitenden Volke gefaßt hat. Stets un - entwegt auf dem Boden des sozialdemokratischen Pro - gramms stehend, hat da? „Hamburger Echo" den Kampf mit de» herrschenden Klassen ausgenommen und wird auch ferner, unbekümmert um das Gekläff der Gegner, denselben fortsetzen. Und wir >v erde il in diesem Kampfe f i e g c n l Ist es der Regierung auch gelungen, die Militärvorlage durchzudrückeu, wird sie es auch mit Hülse der Vertreter der besitzenden Klassen fertig bringen, die Kosten für die Vermehrmig des stehenden HeereS wieder zum größten Theil dem arbeitendeit, ilichtbesitzeil- den Volke anszubürden, so sind wir doch dessen gewiß, daß die ganze heutige bürgerliche Gesellschaft, durch und durch faul, der baldigen Auflösung entgegengeht, und daß eine neue, gerechtere Weltanschauung Platz greisen wird. Schon ringen neue Ideen nach Gestaltung, schon ist der Glaube an die nothwendige Umgestaltung unserer Wirthschastsordnung in Fleisch und Blilt des Volkes übergegailgen und spornt dasselbe zu fortgesetztem energischell Ringen um die Siegespalme in diesem Kampfe. Und an diesem Ringen, an diesen Sümpfen muß die Presse nicht nur regen Antheil nehmen, sie muß „Rufer im Streite" fein. Das „Hamburger E ch 0" wird, wie bisher, so auch ferner, dieser Ausgabe mit allen Kräften gerecht zu werden suchen. Wie bisher, wird es alle wichtigen Tagesfragen in fachlichen Artikeln vom sozialdemo - kratischen Standpunkte aus besprechen, energisch gegen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen — gleichviel in welcher Gestalt sie geschieht — Front machen und entschieden Stellung nehmen gegen die un - gleiche Bertheilung der Steuerlasten. Ter Arbeiterbewegung wird im „Hamburger Echo" ein breiter Raum, gewährt werden; das ist bei einem Arbeiterblatt selbstverständlich. Ebenso wird das „Ham bürg er Echo" bestrebt sein, durch gediegene Aussätze tvissenschaftlichen Inhalts seine Leser über alle Fragen auf diesem Gebiete zu unterrichten. Besondere Aufmerksamkeit werden wir den Ham - burgischen Staats- und Gemeinde-Angelegenheiten widmen und niierinüdlich immer wieder auf die Schäden Hin - weisen, an welchen das Hamburgische Staatswesen krankt. Die Forderung der Abänderung unserer Verfassung in Einsicht auf eine Theilnahme aller Staatsangehörigen an der Gesetzgebung, welche bei der traurigen Zeit, die Hamburg während und nach der Cholera-Periode durch - machen mußte, besonders in den Vordergrund getreten >var, wird von uns immer und immer wieder erhoben werben, bis unsere Herren Gesetzgeber sich bequemen, der- selben Rechnung zu tragen. Rach wie vor wird das „Hamburger Echo" für schnelle und umfassende Berichierstattung über die Ver- Handlungen des Reichstages und der Hamburger Bürger- schäft Sorge tragen, mittheilen, was bei den Gerichten nild sonst Interessantes pafsirt und nicht ermangeln, seine Leser über die Vorgänge in unserer Schwesterstadt Altona, in Harburg, Wandsbek u. s. w. ans dem Laufenden zu erhalten. Auch >vas Neues und Wissenswerthes auf dem Ge - biete der Literatur, der Kunst, des Theaters ?c. zu ver - zeichnen ist, wird int „Hamburger Echo" Berück - sichtigung und eingehende Besprechuilg finden. Dem Unierhaltungsbedürfniß unserer Scfer werden wir durch Veröffentlichung spannender Romane, Novellen, Er - zählungen belehrenden Inhalts, aus der Feder der tüch - tigsten Schriftsteller, besonders anch durch die Sonntags- Beilage „Die Neue Welt" Rechnung tragen. Indem wir, Wie bisher, auch ferner versuchen werden, allen Wünschen unserer Abonnenten zuvorzukommen, bitten wir die Leser, anch für die Folge mit uns in enger Fühlung zn bleiben und uns nicht mir durch Zu - schriften über Vorkommnisse aus dem geiverblichcir und öffentlichen Leben zu unterstützen, sondern auch dafür zn agitiren, daß dem „Hamburger Echo" immer neue Freunde geworben werden. Unsere Zeitung ist ein Faktor, mit dein unsere Gegner rechnen müssen, und das um so mehr, je stärker die Zahl unserer Abonnenten ist. Möge jeder Arbeiter bedenken, daß er mit dem Abonnement auf gegnerische oder sogenannte farblose Blätter nur unsere Gegner stärkt und unsere eigenen Reihen schwächt. Also, Genossen, werbt für Eure Zei- t u 11 g l Wir laden hiermit die uns »och fernstehenden Streife beim Quartalswechsel zum Abonnement auf das „Hamburger Echo" ein und hoffen, daß sich ein immer größerer Kreis von Lesern und Genossen nm die Fahne deS Proletariats schaaren wird, die wir Hochhalten werden, so lange das „H a m b u r g c r E ch 0" besteht. Der AboimementspreiS de» „Hamburger Echo" be - trägt (einschließlich des Unterhaltungsblattes „Die Neue Welt") 36 Pfennig pro Woche und wird dafür von den Kolportöreu frei jji’3 Hans geliefert. Tas Abonne- »teilt bei der Post "tostet vierteljährlich jH» 4,80 ohne Bringegeld. Tas „Hamburger Echo" ist unter Nr. 2796 in dem Postzeitungskatalog eingetragen. Wir bitten unsere Leser, besonder? aber die Post- abofinenten, um rechtzeitige Erneuerung ihre? Abonne - ments Wird, bei der Post nicht wenigstens 3 Tage vor dem QnartalSersten das Abonnement erneuert, so ent - stehen unliebsame Verzögerungen. Die Redaktiou und Expedition des „Hamburger Echo". Sittlichkeit unb Glaube. □ Wir mögen in der Kulturgeschichte zurückgeheit, so weit wir wollen ober können, bis zu ihren Ansängen, wir werden in jedem Zeitalter Moralisten finden, welche Klage erheben über die zunehmende Schlechtig - keit und Sittenverderbniß. Aber die Mora - listen der früheren Zeiten, im Alterthume, wie noch in der ersten Periode des christlichen Mittelalters, waren ehrlichere Menschen, als die Massen Derjenigen, die in unserer Zeit bas Sittenrichteramt sich angemaßt haben. Jene Alten geißelten vorzugsweise ober nur die Laster, Verbrechen, Tollheiten und Frivolitäten der herrschenden Klaffen und Stände, die Fürsten nicht ausgenommen; auch nahmen sie wohl gegen diese die Unterdrückten in Schutz. Nie hat einer der alten Moralisten die Unterdrückten verhöhnt und gescholten ob ihrer Fehler und ihnen heuchlerisch zugeninthet, das zn sein, was die Privilegirten niemals waren, Muster aller Tugend. Heute ist's anders, das genaue Gegentheil. Freilich — könnte man einwenden — die Unterdrückten von d a - .als galten ja anch nicht als gleichberechtigte Men - schen; ihr sittlicher Werth kam nicht in Frage, son - dern nur ihr materieller; das sittenlose Leben ihrer Herren tiachzuahmen, dazu hatten sie weder Freiheit noch die Mittel. Als ob der „gleichberechtigte" Unter - drückte von beute sich in anderer Sage befände I Und doch können wir tagtäglich beobachten, wie Vertreter der sogenannten „bessere n" Gesellschaft, die fein Ang' und Ohr für die Sittenlosigkeit und Schlechtigkeit dieser Kreise haben, „sittlicher Entrüstung" voll zetern und jammern über die „wachsende Verderbniß der unteren Volksschichten". Da heißt es, das komme davon, daß dem Volke „die Religion nicht erhalten bleibe", daß „der Geist der Gottlosigkeit und des Unglaubens es beutel- ftert habe". Von den „oberen Zehntausend", von „hohen und höchsten Herrschaften" ist nicht die Rede; immer nur von den Armen und Elenden, welche die ganze un - geheure soziale Schuld zu tragen haben. Und nebenbei von den „steigetfügen Künstlern und Libe- r a l e n". Sind die Privilegirten besser und die Unter - drückten und Ausgebeuteten schlechter geworden im Laufe der Jahrhunderte? Wahrhaftig nicht! Eher könnte das Gegentheil als historische Wahrheit gelten. Allerdings, wer die als „berufenste Stützen von Thron, Altar und Gesellschaftsordnung" sich ge- berdenden Moralprediger hört, btt sollte, so er» nicht besser weiß, glauben, eine sittenlosere und ver - derbtere Volksmasse, wie die gegenwärtige, Ijabe es nie gegeben. Ein Blick ans die Geschichte aber belehrt ntts eines Anderen und liefert uns zugleich den Beweis, daß wahre Sittlichkeit und Tugend sich niemals auf theologische Dogmen, die fälschlich als „Onintessenz aller Religion" abgegeben werden, stützen läßt. Die Geschichte bietet unzählige Beispiele dafür, daß man einen religiösen Glauben haben sann, der Betge versetzt, und dabei der denkbar schlechteste, verworfenste und liederlichste Mensch sein kann. Treffend sagt der alte Kümpser gegen den Dogmen-Unfug, Karl Schall, in einem kürzlich er - schienenen Buche *): daß nicht einmal die Zeiten, in denen sich eine „Reinigung und Läuterung des Glaubens" vollzog, weder die vor achtzehnhnndert noch die vor vier - hundert Jahren, uns das Beispiel zeigen, daß Diejenigen, welche zu dem geläuterten Glauben sich bekannten, zu - gleich auch als die besseren Menschen sich bekannten. In der That, entsetzliche Klagen sind uns über - liefert über den sittlichen Zustand in den ersten Christen - gemeinden, wie über den in den Gemeinden der neu- gegründeten protestantischen Kirche. Man lese nur, was einer der begeistertsten ersten Verkünder des Christenthums, Paulus, über den von ihm borge- sundenen Zustand einzelner jener Gemeinden, namentlich desjenigen von Corinth, in feinen Briesen sagt. Er spricht da von Räubern, Dieben, Trunkenbolden, Knaben- schändern :c. „Es gehet ein gemeines Geschrei, daß H unter euch sei, und eine solche, da selbst die Heiden nicht von zu sagen wissen, daß einer seines Vaters Weib habe." . . . „Euch zur Schande muß ich das sagen." Man lese, was über die ersten pro- testantischen Gemeinden Luther sür ein Urtheil fällt: „Jetzt sind die Leute mit sieben Tenseln besessen, da sie zuvor mit einem besessen waren; sie sind geiziger, listiger, vortheilischer, unbarmherziger, unzüchtiger, srecher und ärger denn unter dem Papstthum." Unter diesem war's wahrlich schon schlimm genug! Und wohlgemerkt, in den Zeiten, wo der mittelalterliche Glaube noch ganz ungeschwächt die Gemüther beherrschte, wo man meinen sollte, die „lieben Heiligen", die „jung - fräuliche Himmelskönigin", die im „Jenseits" winkenden ewigen Belohnnngen und die in der Hölle drohenden ewige« Strafen und Qualen, sie hätten nicht verfehlen können, einen sittlich veredelnden Einfluß auf die Men- scheu anSzunben. Da? Gegentheil war der Falll Psafferei nnd Sittenverderbniß reichen sich, wohin man in der Geschichte auch blickt, immer die Hand. Wie sah es ans an den Höse» der Fürsten, in den Palästen der Reichen, in den Pfarrhäusern, den Mönchs- und Nonnen- : flüstern, den Häusern und Familien der Bürger, auf den i Burgen des Adels, bei den höchsten Würdenträgern der Kirche, ja, bei den sogenannten „Stellvertretern Gottes", den Päpste», selber'? Da gab es keine Laster, keine Schandthat, für die in den Kreisen der Privilegirten nicht nnansgesetzt daS Beispiel gegeben worden Wäre. Und zur Sühne für jedes Laster, jedes Verbrechen, jebe Schandthat hatte die „liebreiche Mutter Kirche" ihre „Gnadenmittel"; Paar Geld für Ablaß l Man braucht ja mir den Namen eines Alexander VI., ; eines .3 u 1 i u i II. unter denen der vielen „Stellvertreter i GotteS" zu nennen, man braucht nur an das Dirnen- ' regiment der Römerinnen Theodora iindMarozia am päpstlichen Hofe zu erinnern, und da? „Sodom und . Gomorrha" steht lebendig vor uiti, das uns von wahrheitsliebenden Geschichtschreibern geschildert wirb, ♦) „An der Grenzscheide zweier Welten." Verlag der HandelSdruckerei Bamberg. — ein Abgrund sittlicher Verworfenheit — trotz des Glauben» jener Zeiten, und trotzdem dieKirche den ganzen Menschen beherrschte; oder vielmehr eben deShalbi Kardinal Bar 0 niuS, ein eifriger 83er- theidiger de» Papstthums, schildert in seinen „Annales ecclesiasticae“ die Päpste des 10. und 11. Jahrhunderts also: „Im Tempel und Heiligthume deS Herrn war ein Greuel der Verwüstung; auf Petrus' Stuhl saßen nicht Menschen, sondern Ungeheuer in Menschengestalt. An - maßende, wollüstige, in allen Lastern erfahrene Weiber regierten in Rom und besetzten den päpstlichen Stuhl mit ihren Beischläfern und H . . . . lindern." Die „Gotteshäuser" wurden von den Pfaffen al- Tanz- lofalitäfen benutzt, in denen die unfläthigsten Orgien aufgefühtt wurden und die unzüchtigsten Lieder ertönten. Tie Päpste waren, sagt der gutkatholische Kirchenschriststeller Gerbert, „Ungeheuer der Gottlosigkeit". Als Papst Jnnoeenz IV. Englands Gastfreundschaft in Anspruch nehmen wollte, ließ ihm das englische Parlament erklären: eS könne „den ab - scheulichen Gestank des päpstlichen HofeS nicht im Lande dulden". Die niedere Geistlich- teil ahmte der höheren nach, — und es ist gewiß keine Uebertreibung, wenn Herzog Albrecht V. von Baiern durch seinen Gesandten Paumgarten auf dem Konzil zu Trient erklären ließ: „er getraue sich nicht, unter hundert Geistlichen einen Einzigen zu finden, der nicht öffentlich Unzucht treibe." So zieht sich das böse Beispiel, welches die zur Pflege der Religion sich berufen erachtenden Elemente den Völkern gaben, durch Jahrhunderte hin. Unsere modernen Moral-Mucker gehen bekanntlich soweit, „ewige Grundsätze der Sittlichkeit" erfinden zu wollen. Und dabei wüthen sie in hero- stratischer Weise gegen die freie Kunst und die freie Literatur. Die elendeste Prüderie keift wider den Genius, nnd die konventionelle Sittlichkeitslüge Hilst ihr dabei, das Dichterwort verhöhnend: Nur durch das Morgenthor deS Schönen Drangst Du in der Erkenntniß Land; An höher» Glanz sich zu gewöhnen, liebt sich am Reize der Verstand. Die politischen Duckmäuser, welche in den sogenannten „maßgebenden" Kreisen und für dieselben, in Parla- j niesten, Konventikeln und Zeitungen da? große Wort führen, versichern alles Ernstes, die Kunst und Literatur habe es noch niemals zu solch' „scheußlichen Aus- gebürten iejLÜJtJi_ttli.hkei t" gebracht, wie in unserer „gotteiitfrembeten" Zeit. Und sie fordern die Hülfe des Polizeiknüppels gegen diese „Ausgeburten", Gemach, gemach, ihr Tröpfe und Heuchler Wirk - liche Unsittlichkeit in Knust und Literatur, ist heutzutage Ausnahme, die ganz und gar aus Rechnung der sogenannten „besseren" Gesellschaft kommt. Aber in den guten alten Zeiten, wo der religiöse Wahn noch in seiner ganzen unheilvollen Kraft sich äußerte, da war die Uiisittlichkeit in Kunst und Literatur Regel. Wir haben alte Kirchen- und Klofiergemälde gesehen von beispielloser Unsläthigkeit, gegen welche die bekannten „pikanten Bilder", die gewisse Firmen heute an die Lebemänner der „befferen" und „besten" Gesell- schäft verkaufen, von inadonnenhafter Reinheit erscheinen. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts schrieb die Nonne Roswitha sechs Dramen, von denen sie selbst sagt, sie hätten den Zweck, die Unzucht „wie PeiTerenz", aber in Gegensatz zu der „löblichen Keuschheit christlicher Jungfrauen" zur Anschauung zu bringen. Was die „fromme" Nonne Pictet, daran reicht auch nicht im ent - ferntesten ein „Unzuchts-Literat" unserer Zeit heran. Und diese Dramen wurden unter dem Beifall der Pfaffen, Fürsten und Ritter von Nonnen in de» Klöstern anfgeführt, wobei die absoluteste „Natürlichkeit" zu voller Geltung kam. Tas Zeitalter deS Minnesanges und der höfischen Poesie, mai war es anders, als die Periode der poetischen Sauerei, woran Adel, Fürst und Pfaff gleichermaßen Gefallen fand? 91 ieh - rt g ff e Sinnlichkeit ist's, waS diese „Poesie" karakterisirt, die sich kaum andeutungsweise wieder - geben läßt. O, hol' euch der Henker, ihr Heuchler und Narren, mit eurem Hinweis auf die „Sittlichkeit" der „frommen, guten, alten Zeit" 1 Die Geschichte berichtet auch, daß an den Höfen so vieler weltlicher Machthaber, die eifrig bemüht waren, „dem Volke die Religion zu erhalten", zügelloseste Sittenlosigkeit ihre Orgien feierte. So lehrt die Geschichte von Blatt zu Blatt, daß es eine der tollste» Dummheiten bezw. eine der dümmsten Lügen ist, zu behaupten, der Glaube biete in Beziehung ans das Sittengefetz und seine Be- folgn 11 g auch nur die geringste Bürgschaft. Je gläu - biger ein Zeitalter war, je sittenloser war es anch; je frömmer im Sinne der Psafferei, je roher waren die Menschen. Diese geschichtlichen Thatsachen soll man der Fana - tiker- und Heuchlersippschaft entgegenhalteu, welche den öffentlichen Gewallen anräth, mit „mehr Religion", mit der „Stärkung des Glaubens" für die „bedrohte Sitt - lichkeit" einzutreteii', und es dabei besonders auf psäsfische Verhunzung deS BolkSgeistes abgesehen hat. Den öffentlichen Gewalten versucht die Sippschaft glauben zu machen, daß grabe int „niederen" Volke ein „Unmaß von Sittenlosigkeit" existire. Ach, ihr Herren, lasset doch das „niedere" Volk ans dem Spiele! DaS hat in seiner ehrlichen Arbeit und im Bewußtsein der Würde und de» unverjährbaren Rechte» der Arbeit einen vollen und aus- reichenden sittlicheir Halt, wie ihn der Glaube nie gewähren kann. Da liegt die Wurzel aller wahren Sittlichkeit; und die praktische Geltung der echten Humanität, de» MenschthumS, deS Menschenrechts, der Nächstenliebe in diesem Recht, der Freiheit und Gerechtigkeit, — das ist die einzig e ch t e B l ü t h e aller Sittlichkeit. Nicht der Glaube saun diese Blüthe erzeugen; sie ist, nm mit Kant zu reden, ein Postulat der praktischen Vernunft. der Mbshut. teilte« »»glaublich plumpe» Schwindel leisten sich nütioiialtibcralc Blätter, vorweg die „ton - angebenden", Wie die „Magdeb. Ztg " it. Sie schreiben: „Die Sozialdemokratie will da» Königreich Polen wiederher st eile it 1" DaS ist die aller- neueste Sensationsnachricht, zu lesen im „Vorwärts", der die Wiederaufrichtung des polnischen König- reiches zu den Aufgabe» der Sozialdemo, k r a t i e zählt." Sehen wir, was der „Vorwärts" (Nr. 226 vom Dienstag d. W.) wirklich geschrieben hat, — Fol. gendeS: „ Auck> ein Jubiläum. Jin Jahre 1793 wurde ein König enthauptet, Ludwig XVI. von Frank- reich, der sein Vaterland verrathe» hatte; nnd ob dieser „Schandthat" zetert alljährlich an dem Jahrestag de» „Verbrechens" die gesaminte monarchische Preffe. I» demielbeu Jahre 1793, anch im Januar, wurde ein Volk ermordet - Polen, dessen zweite, eutscheidende Theilung am 4. Januar 1793 von den Monarchen Niiß- lands , Preußens und Oesterreichs beschlossen warb. Dieses »lillionenmal größere Verbrechen wirb von keinem Monarch! schenBlatteverurtheilt. Die Polen aber in Galizien haben vorgestern, al» am Tag, wo Galizien von den Oesterreichern thatsächlich iu Besitz genommen warb, be» „hundertjährigen" Erinue- ruitgelag dieser Schandthat durch Trauerfeierlichkeiten nnd Schließen aller Geschäfte sich und der Welt in's Gedächtniß gerufen. Anch dieses s ch m a ch v 0 l l e B e r- brechen, das den von der Kaiserin Maria Theresia verwünschten Völkermord vollendete, wird durch die Sozialdemokratie gesühnt werben, die ben unnatürlichen und unvernünftigen Zuständen auf politischem und wirthschastlichein Gebiet ein Ende be - reiten wirb. „Noch ist Pole» nicht verloren" ... — Daraus zn folgern, oer „Vorwärts" trete für die Wiederherstellung deS K ö n i g S r e i ch s Pole» ein, das bringen eben nur ordnungsparteiliche Skribisaxe fertig, bei denen die Vernunft ebenso auf den Hund ge - sammelt ist, wie der Respekt vor der Wahrheit. Nicht d^e Absetzung des polnischen König» „von Gottes Gnaden", sondern die von anderen Bottesgnaden- männern vorgenommene Vergewaltigung des polniichen Volkes, das wie eine Hamniclheerde unter Räubern anfgetheilt wurde, daS ist's, worüber die „staatserhalteude" monarchistische Presse allerdings alle Ursache hat zu schweigen, was aber die Sozial- bcmotratie frei und offen als Verbrechen zu be - zeichnen hat. Dieselbe Presse, die über das an Ludwig XVI. vollzogene V 0 lksgericht zetert, hat für das B e r b r e ch e ii des koalirten Gottes- gnadeuihnms am polnischen Volke feilt Wort des Tadels. Wenn Könige „von Gottes Gnaden" Ihresgleichen stürzen und verjagen, die auch auf „göttliches Reet t" lieh berufen, bann sind das.Ruhme»- thaten" und die Räuber werden als „Helden" gepriesen; wenn aber eilt Volk Gebrauch macht von seinem natürlichen Rechte, einen hochverrätherischen König zu strafen, — baun ist das eine „Schandthat", über bereit Urheber und Vollbringer der „Fluch des Himmels" herapgehenlt wirb. Das unverjährbare Recht der polnischen Nation, feine Geschicke selbst zu regeln, dieses Recht eine» jeden Volkes, das der S e I b st P e st i in nt 11 n g, ist's, welches die Sozialdemokratie vertheidigt nnd fordert Und wahrlich nicht im Interesse des monarchischen Prinzips, das für uns ganz ans dem Spiele bleibt „Noch ist Polen nicht verloren", — so hat ehe - dem auch biet deutsche Liberalismus gerufen. Eine Reihe unserer besten Denker und Dichter haben sich des vom GoiteSgnadenthnm vergewaltigten Volkes an - genommen in deniselben Sinne, wie es heute noch die Sozialdemokratie thut Sie ganz allein, abgesehen von vereinzelten bürgerlich - bemokratischen Ideologen. Deutsche liberale Mänuer und Jünglinge — allerdings bessere, als sie der heutige Schandliberalisinus erzieht — haben für die Unabhängigkeit Polens , aus Siebe zum B ö lkerrecht, Gut, Blni und Leben eingesetzt. Int Hinblick auf alle diese Thatsachen erwäge man, welches U n in a ß du in hi ft e r Unverschämtheit dazu gehört, wenn „liberale" Blätter dem Philister vor- schwindeln, die Sozialdemokratie strebe die Wiederher - stellung des „Königreichs" Polen an I Tie „Magdeb. Ztg." schließt ihre Notiz mit folgender Be - merkung : .Nan hat feit einiger Zeit viel davon gehört, baß es mit bet sozialdemokratischen Bewegung unter der polnisch redenden Bevölkerung Preußens gar nicht von der Stelle wolle, daß sie vielmehr nicht mir in'S Stocken gerathen, sondern sogar im Rückgänge begriffen sei, wo - von die verfehlten Preßnnteriiehinnngen in polnischer Sprache Zeugniß aPlegen. Die Polen werden aber schwerlich so dumm sein, dem Sirenengesänge des „Vor- ivärts" Vertrauen zn schenken und aus die Leimruthe zu gehen, die ihnen in so plumper Weise eiugegeiige^alteii wirb." Rach alledem, was wir bereits ansgesührt haben, ist es wohl überflüssig, diesem Gefasel deS national- liberalen Organs Worte der Kritik zu widmen. teilt Vertreter des baierische» Biilglir- Libcrnkisi'tus macht in der „Nordd. Allgeui. Ztg." über die Sozialdemokratie im ueugewählten paierischeu Landtage seinem Herzen solgeiider- maßen Luft: „Ein ganz neue» Element bringen die Sozial- bemotraten iu den baierische» Laubtag. Dieselben sind durch ihre geringe Zahi auf eine mehr kritische Thätigkeit beschränkt, von welcher sie aber voraussichtlich umfassende» Gebrauch machen werden. Der im Ganzen gemüthlich behäbige, häufig in'S Spießbürgerliche ver- fallende Ton der Laiidiags-Berhanblungen mag dadurch hier nnd da eine empfi dliche Störung erleiden, und es giebt Viele, die aus d-esein Grunde das Einziehe» einiger Sozialdemokraten in bas Landtags - GcPäube an der PranuerSgasse für kein Unglück Hallen, zumal da Die- jenigen, welche mit dem von ben Abgeordneten zu leistenden Verfassnugseid „Treue beut König, Gehorsam dem Gesetz und Beobachtung der Slaatsversassuug" eidlich geloben, dock schließlich keine blntrothen An ar- ch i st e n sein können Zu bedauern wäre nur, wenn das Auftreten der schärferen Tonart im Landtage die Zahl der in Regiernngs- nnd Volkskreisen vorhandenen ängstlichen Gemüther verstärken würde, welche in der Meinung, die Religion zu festigen, unter die Fittiche ulltainontaner Weltanschauung sich flüchten." Tic ultramontane „Köln. Vrlks-Ztg." sieht in dieser Auslaffnng eine „f r e » n b l i ch e" Behandlung bei neuen Kainnier-Soziatdemokroteu, die eigentlich auf gleichem Fnß wie die „ehrgeizigen Vertreter" der Kon - servativen behandelt werden " Ra, sowohl der Liberalismus wie der U l t r a m 0 n t a n i s in u S wird die kritische Thätigkeit dieser „Kammer-Sozialisten" empfindtich genug zu verspüren bekommen l Schon jetzt ist erkennbar, daß die klerikale Partei int baierischen Landtage versuchen wird, die sozialistische Gruppe von jeder Vertretung in Ausschüssen auszuschließen,- nm dadurch eine aktive Mitarbeit bet Sozialdemokraten an Per gesetzgeberischen Thätigkeit z u verhindern. Eiue anscheinend partei-offiziöse AuSlaffung der „Donau-Ztg." beutet hierauf hin: „Die fünf Sozialdemokraten im Landtag beginnen . bereits Prätensioneu zn machen. Herr Grillenberger in Nürnberg, der bekanntlich auch einer der sozialistifcheu s Volksvertreter ist, schreibt nämlich in seinem Organ: ! „Die Sozialdemokraten werden zur Konstituirnng der Kammer da fein. Ihre Stellung wirb sich nach dem Sntgegentonimen der Anderen bestimmen, das sie al» Vertreter einer großen Partei beanspruchen können, wenn diese Partei in Folge eines widersinnigen, unge - rechten Wahlsystems augenblicklich auch nur durch fünf Abgeordnete repräsentier wird." Bescheidenheit haben Wir von diesen Herren noch nie erwartet, da» zeigt sich anch in diesem Falle wieder. Wen» sie aber im baierischen Landtage bei ihrer kleinen Zahl von den großen Parteien besondere Berncksichtignng ihrer Leitte erwarten, so ist da» doch eine Selbsttäuschung. Eine Gruppe von fünf Mann hat nach parlaineiitarischen Gepflogenheiten keinen An- sprnch auf einen Sitz im Hauptausschuß, im Finanz- ausschuß. Sie bilbiii nur den 32. Theil der ganzen Körperschaft Eine Ausnahme wird man deshalb, weil die Herren sich damit brüsten, daß sie eine große Zahl Wähler hinter sich haben, nicht niachc» Im Uebriger ist es auch gar nicht so arg. Die Sozialisten haben im Ganzen 376 Wahlmänner zusammengebracht gegen 4726 Wahlmänner des Zentrums, 3625 Liberale 833 Bauernbündler, 198 Konservative, 210 der Volks- Partei und 85 ohne bestimmte Parteistellung. Wen» also Jemand einen Anspruch erheben könnte, so wären das immer noch in erster Reihe die Banernbündler, da sie die verhältnißmäßig größte Gruppe bilden Mit großen reitommireuben Worten wirb Herr Grilleuberger und seine Genossen sicher im Paierischeu Landtag gar nichts erreichen, das können wir ihm heute schon pro - phezeien." Diese klerikale Unverschämtheit geht selbst der „Voss. Ztg." über das Bvhnenlied; sie schreibt: „Wenn die parlamentarischen Gepflogen- heilen der kleinen sozialistischen Gruppe vielleicht auch teilt Recht aus einen Sitz in ben Ausschüssen einränmen, so wirb matt boch von dem parlamentarischen A ti st a n d erwarten bürfen, daß auch einer Gruppe von fünf Abgeordneten in bei einen ober andern Form Ge - legenheit gegeben Wirb, ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Au» bet schroff ablehnenbeu Haltung de» baierischen Zentrums spricht nichts als der schlecht ver - haltene Groll über die Niederlage bei ben letzten Wahlen, die seine bisherige prädoininirende Stellung im Land - tage allerdings empfindlich erschüttert hat." Sozialbeutokratischer Wahlsieg. Ans Olden - burg, 26. September, wirb berichtet: Bei den gestrigen Wahlmännerwahlen j it m olbenPnrgischen Landtag Haden die Sozialdemokraten, die sich bisher nie an den Wahlen beteiligten, in ben drei stark bevölkerten olden - burgischen Vororten WilhelinshavenS, Saut, Heppen» und Neuende ihre säiunttl-chen Wahlmänner, 30 an der Zahl, durchgebrachl In Bant erhielt die sozialdeino- tratische Liste 138 Stiminen, während auf die gegnerische nur 55 Stimmen entfielen. „Dieser große unerwartete Erfolg der Socialdemokratie", — so wird der „Boss. Ztg." geschrieben-- „ist vor Allem auch bet sorgfältigen Gehei in Haltung ihres Planes zu verbaicken. Das ganze Jeverland, zu dem die genannten drei Ort« gehören, Hal 78 Wahlmänner Iiifzustelleu, und diese haben zusammen fünf — bei bei letzten Wahl Wegen der geringeren Bevölkerungszahl nur vier — Abgeordnete zu wählen Es ist deshalb nicht un - wahrscheinlich, daß in Folge eine» Kompromisses als neuer fünfter jeverlänbischer Abgeordneter der durch- gefallene sozialdemokratische ReichStagskandidat Paul Hng in den oldenburgischen Landtag gewählt wird." Ueber die Gr»»bzügc der neuen Tabaksteuer- vorlage berichtet die „Süddeutsche Tabakzeituiig" weiter: „Es in ein Irrthum der „National-Ztg.", wenn sie von einer Art Verständigung zwischen den Regieruiigskom- miffaren und den Sachverständigen spricht Das Gegen - theil ist bei Fall. Sämmtliche Sachverständige ohne Ansimhme erklärten ihre schärfste Gegnerschaft auch gegen ben zuletzt aineiibirten Entwurf. Daß sie an der Berathung theilnahmen und anch Abänderung:Vor - schläge machten, ist leicht begreiflich, wie aus Folgendem hervorgeht: Nachdem der erste preußische Entwurf zurück - gezogen war, forderte die neue Vorlage 40 pZt. jür Zigarrensadrikate und 120 pZt. für Schneid-, Sau-, Schnupf- x. Tabake, damit die Lohuherabsctzung und Arbeitereutlassnug durch den überiuä;', gen Konsumrnckgang der Zigarren zn Gunsten der Pfeife" nicht allgemein werde. Das Verhältniß 1 zu 3 war so gedacht: Au» einem Zentner Tabak 6j Mille Zigarren L z y. X 50 fiud X 325 x 40 pZt. — Fakturasteuer X 130, während der Zentner ordinären Pfeifentabaks von ebenfalls X 50 X 60 Fabrikatsteuer (120 pZt. vom Wert de) zahle» würde. Ter Vertreter der sübdentfchen Schneidiabak- fabritütion machte demgegenüber geltend, daß Tckiieid- giu ebenfalls nur 40 pZt. zahlen könnte; schließlich einigten sich die Regierung-kommissare — nicht etwa die Sachverständigen — für Pfeifen- zc. Tabake 100 Prozent mehr als von der Zigarrennmsatzsteuer zu fordern, das find also 80 pZt. für Schneidtabake und 40 pZt. für Zigarrensadrikate." Znm Schluß bringt die „Süddeutsche Tabakzeitnng' eine Vergleichung zwischen den Sätzen der ursprüngliche» Vorlage, ivelche man schon vor vier Wochen publizire» wollte und beut heutigen Staub der Angelegenheit. Die Steuersätze, ivelche bann von der Kommission angenommen wurden, habe» wir gestern schon niitge- theilt. Zur Beruhigung der kleineren Fabrikaute» bringt der „Haun Courier" folgende Mittheilung: „Die Erleichterung bei Erhebung der TaPaisabrilat- steuer soll vor Allein darin bestehen, daß die Steuer für die kleinen Tabak- nnd Zigarrenproduzeiiten auf Grund des ans deren Büchern ermittelten jährlichen Fabrikation»- quantums panschalirt wirb." Es scheint, als solle bet kleine Fabrikant erst am Schluffe be» Jahres die Fabrikatsteuer zahlen Der - jenige, welcher alleine arbeitet und im Saufe be» Jahre» vielleicht 100 000 Zigarren ä X 50 pro 1000 verkauft, müßte am Jahresschluß X. 2000 Steuer zahlen. Daß der Fiskus einem kleinen Manne nicht solchen Kredit gewährt, bürste Jedem klar fein. Da» Publikum zn be - ruhig, n, ist jetzt die Hauptaufgabe der Offiziösen. So schreibt der „Hamb Korrespondent": „Daß einfdiuei- ! benbe Reformen, welche immer Peitnruhigend auf die Industrie wirken, auf lange Zeit hinaus anSgefchioffe» 'lein werden." Die Seelen der TaPakintereffente» müßien ■ der schwärzesten Undankbarkeit voll sein, wenn sie nunmehr nicht dem Herrn Finanzminister l'iiqucl jn- jubelten. Zwar hat man bei bet TabakfleuTv- ci Höhung im Jahre 1879 das Gleiche versichert und trotz- dem drei Jahre später dem stieichstag da» Monopol »»gesonnen; zwar ist im Oktober vorigen Jahre» ■offiziell erllärt worben, baß der Plan einer Erhöhung der TaPak^euer fallen gelassen fei und dieser Plan ist bald hinterher boch gekommen; zwar ist dem deutschen Volke schon ein halbes Dutzend Mal versichert worbe», bie Militärvorlage, um bie c» sich grabe handelte, werbe auf laugt Zeit einen Abschluß ' bilbii. lind ebenso regelmäßig ist bald hinterher eine ueue Militärvorlage gekommen — aber alle solche Kleinigkeiten 1 werben bie deutschen Tabakfabrikanten sicher nicht ab- halten aus Grund der Autorität der Offiziöse» sich über- 1 zeugen zu taffen, daß es sich diesmal wirklich um eine I Beendigung der Beunruhigung auf lange Zeit handelt ' und dem bielgeplagten Industriezweige, falls der Reichs- 1 tag den nöthigen .PatriotiSmu»" au den Tag legt, wirf-