Jahrgang. «r. 3. Das „Hamburger l> cho" erscheint tiglich, aichrr Montag». Der AbonnemeiltSpreiS (mkl. „Die Reue Welt") betragt: durch bie Post bezöge» (Nr. de« Post, katalogs 2846) ohne Bringegeld vierteljihrlich X 4^0 ; durch die «olportöre wochenU. SS frei in', Hau«. Pcrantwortlicher RedaktSr: C. Heine in Hamburg. Freitag, den 5. Januar 1894. A »«eigen werde» die sechsgespattme Petltzcile oder deren Raum mit 30 ij, für den ArdeitSmarkt, BermiethungS- und Familicnauzeigeu mit 20 4 berechnet. Auzeigen Annahme in der Szpeditiou (bis « Uhr «bdS.), sowie in sammt!. «»noiuen-Büreau«. Redaktion und Expediüon: Grohe Thcaterstrahe 44 hi Hamburg. Em Bries. * Einer der bedeutendsten amerikanischen Groß' sabrikauten, Carnegie, soll kürzlich gesagt haben: „DaS achte Weltwunder ist folgende« : 2 Psnnd Eisenerz, eingekauft am User de« Oberen See« und nach Pittsburg geschafft ; 2 Pfund Steinkohle, gegraben in LonnelS- Ville, in 1t Pfund Koaks verwandelt und dann nach PittSburg geschafft; i Pfund Kalkstein aus dem Osten der Alleghanie-Berge nach Pittsburg befördert; ein Stück Manganerz, in Virginia gewönne» und nach Pittsburg übergcsührt; endlich auS diesen 4j Pfund Rohmaterial 1 Pfund solider Stahl her- gestellt und für 1 Cent (4 Pfennig) verkauft: dieses Wunder zu vollbringen war vergangenen Jahr - hunderten ganz unmöglich." Einverstanden; aber wir kennen noch ein »Sher liegendes mindestens ebenso großes Wunder: einen gewöhnlichen Bries. Der Hamburger klebt eine Zehnpfennigmarke aus einen Bries, wirst ihn in den nLchstbesten Schalter und in kurzer Zeit ist er in der Hatid dc« Adressaten in Wien. Oder ein Karlsruher klebt eine Zwanzigpfennigmarke auf einen Brief, der in wenigen Wochen an feine Adresse in New-Aork oder San Franzisko gelangt. DaS heißt: Für den gelingen Betrag von 10 Pfennig ist Jemand f» freundlich, den Brief von Hamburg nach Wien zu tragen und dem Adressaten einzuhLndigen. Und für 20 Pfennig trägt er den Brief von Karlsruhe nach Hamburg, schwimmt über den Atlantischen Ozean nach Siew-Vork, resp, durchquert auch noch den ganzen nordamcrikanifchen Kontinent und sucht den Adressaten in Sau Franzisko auf, um ihm den Brief zu über - bringen. Einem Feuilleton von Bruno Köhler in der Monat«, schrift „Vom Fels zum Meer" über „Neujahrsglllck- wünsche und Wellpostverkehr" entnehmen wir, daß noch im Jahre 1863 für einen einfachen Bries nach Norwegen 95 Psennig, nach Nordamerika 120 Pfennig, nach West- Indien iiub Australien 165 Pfennig, nach Ecuador 245 Pfennig aufzuwenden waren, wogegen heute die ein- fache Brieftaxe für das ganze Erdenrund blos 20 Pfennig beträgt. Ju der Form der WeUpostvereins umschließt eine große postalische Gemeinschaft alle fünf Erdtheile und fast 1000 Millionen Menschen nehmen an den Wohlthaten dieses großartigen Kulturwerks Theil. „Ueberwältigend sind die Zahlen, welche der von allen lästigen Laris- und Verwaliuugsschraiiken befreite, in der vollen Entfaltung seiner Kräfte nicht mehr be> hinderte Poftverkchr gezeitigt hat. Wer kann sich einen Begriff machen von der ungeheuren Zahl von 17 Mil- liarben Postsendungen, welche im Weltpost - verkehr während de« Jahre« 1891 zur Beförderung ge - kommen sind ? Deutlicher schon wird die Vorstellung, wenn man sich auSrechuet, daß da« 46 Millionen Sen- düngen auf den Tag ausmacht. Reichlich ein Sechstel davon entfiel auf Deutschland; der Brief- austausch allein umfaßte im ReichSpostgebiet 1815 Mil- Honen Sendungen." — Ueber den NeujahrSbriesverkehr enthält der Artikel folgende Date»: „In Berlin zählte man zu Neujahr 1864/65 130 000 Stadtbriese, d. h. solche, die in Berlin selbst anfgegeben und bestellt wurden. Zehn Jahre später war die Zahl bereit- aus 622 000 Stück gestiegen, und wiederum zehn Jahre später hatte sie sich verdreifacht. Neujahr 1892/93 konnte mit 2,8 Millionen aufwarlen, das heurige Neu - jahr wird die dritte Million erreichen. Hierzu trete» aber noch die von außerhalb eingehenden Sendungen; während diese zu gewöhnlichen Zeiten fich auf etwa 300 000 Stück täglich beziffern, schnellt da« Neujahr diese Zahl weit über das Zehnfache in die Höhe. Und diese Millionen fließen der Post nicht etwa langsam zu sie stürzen durch die zahllosen Kanäle, mit welchen das ganze Land von der Post überzogen und befruchtet ist, mit plötzlicher Gemalt herein wie ein augeschwolleuer Gebirgsstrom, der seine Dännne durchbrochen hat." Ein noch viel größeres Wunder aber ist e«, daß «S noch so viele Menschen giebt, die dem Prinzip, auf welchem dieses Wunder des Wellpostverkehr« beruht, feindlich gegenüber stehen. Was sonst hat diese groß ¬ artige Errungenschaft der Kultur ermöglicht, al« da» sozialistische Prinzip, da« Prinzip der «sso- ziation, der internationalen Krästevereinigung oder der zweckmäßige» ArbeitStheilung. Mit vereinten Kräften, aus dem Wege zweckmäßiger Organisation de« Weltbries, verkehr« hat die Menschheit dieses Wunder geschaffen, das sicherlich vor hundert Jahren al« eine wahnsinnige Utopie verlacht worden wäre. Und doch kämpft man mit allen Malizen gegen diese« Prinzip aus ökonomischem Gebiet. Der Sozialismus ist ja nichts Andere« als die Anwendung des Prinzip« der Assoziation oder zweckmäßigen Organisation der g e- jammten Produktion. Wäre da- Postwesen der individualistische» Produktion ähnlich, so müßte Jeder seine Briefe durch eigene Bolen von Hamburg nach Wien «der von Karlsruhe nach Rew-Kork ober San Franzisko befördern lassen 1 — Die Gesammtwirthschast aus der Stufe der indivi - dualistischen Produftion mit freier Konkurrenz ist eine primitive Form, nicht eine hochentwickelte, gesteht auch der Sozialökonom Emanuel Herrmann. Aus dieser Stufe, sagt er, giebt e« mehr Hindernisse der Entwicklung, als fördernde Umstände. Der Kamps braucht mehr Kräfte auf, als die Freiheit entfaltet. Die Stufe der freien Konkurrenz folgt aus die Stufe gebundenen Feudal- und Zunftwesen« allerdings als eine Erlösung von diesen AuSbeutungssystemen bodenständiger Wirthfchastssormen. Sie führt die Freiheit des Wettbewerbe« ein, aber fie schafft nicht auch die Mittel, im Wege dieser Freiheit zu vollkomineneren Formen überzugehen. Sie ist selbst Uebergangsstadium zur Konzentration der Wirthschafls- zweige in wenige Hände und muß mit Nothwendigkeit in die vollendetere Form des Kollektivbetriebes über - gehen. — Das ist nur eine Umschreibung dessen, was Marx über die Akkumulation des Kapitals, die schließlich zur Expropriation der Expropriatöre führt, ausführt. Der wirthschastliche Individualismus, beruhend auf dem Privateigenthum an Produktionsmitteln, daS ge - schichtlich auf einer sehr niedrigen Stufe der Produktions - entwicklung sich vollzogen hat (s. Engels, Der Ursprung der Familie, des Privateigenthum« und des Staats), ist eine Rückständigkeit, die mit der sortschreitenden Entwick - lung der Produktion immer krassere Mißstände herbei- führt, welche Mißstände der Kapitalismus dermaßen ge - steigert hat und steigern mußte, daß der Widerspruch zwischen Produftion und Jndividnalwirthschaft nicht länger mehr haltbar ist. Ihn muß nothwendig der Sozialismus ablösen, die planmäßige Organisation TtrProTnrrmTchurch die Gesellschaft für die Gesellschaft. Fürwahr, so ein harmlos anssehender Brief ist ein verkappter Umstürzler, ein sozialdemokratischer Agitator, selbst wenn ihn der Staatsanwalt Romen absendet; denn er predigt Dette», die nicht blöde an den alltäglichen Wundern vorübergehen, laut und deutlich diefoziali- st i s ch e Idee. Fürst Bismrtk in) Hm Blm unter Der Maze kr VerleniMng. Allerdings ist eS nicht daS „ordentliche" Gericht, das mit dieser Anklage sich zu besassen hat. Sie ist er - hoben vor dem Forum der ö s s e n t l i ch e n M e i n u n g, in der Press e. Ankläger ist Gras Arnim- Schlagenthin, der Sohn eines Opfers der Bismarck- schen Gewaftherrschaft, de« im Jahre 1874 aus Se - treiben BiSmarcks nach vielverbreiteter Auffasiung völlig nitschnldig wegen „Laudesverraths" vernrthetlten fran - zösischen Botschafters Grafen A r ii i m. Dieser Mann wurde ans Betreiben DiSmarckS aitgeklagt und im Namen des Gesetzes unschädlich gemacht. Nun steht die Wahrheit auf gegen den damaligen Ankläger und einen feiner Verherrlichet?, den bekannten Herrn Hans Blum, welcher die Bismarck'fchen Be- hauptungen in Bezug auf den Grafen Arnim kürzlich in einem der Verherrlichung Bismarcks dienenden Buche kolporlirt hat. Der Sohn des ehemaligen Botschafters veröffentlicht in der „Franks. Ztg." ein Schreiben, welches er ant 8. Dezember 1893 an den Fürsten Bismarck gerichtet hat. Ju dem Begleitschreiben sagt er, da ihm eine Antwort darauf nicht jugegangen fei, so sehe er sich gezwungen, au die öffentliche Meinung zu appellireii. Dann fährt er fort: „Es handelt sich heute nicht mehr darum, ob für daS alberne Märchen, welches Dr. Blum verbreitete und ich unwiderlegt al« elende Verleumdung laratterifirt habe, nämlich, daß mein Vater, Gras Harry Arnim, seine amtliche Stellung als Botschaster in Pari« dazu benutzt habe, um mit Baron Hirsch Spekulationsgeschäfte z» machen, auch nur der Schein eines Beweises beigebracht werden kann. ,E« handelt sich heute vielmehr darum, ob die un- vergleichliche Stellung, welch-- Fürst Bismarck der un- vergleichlichen Dankbarkeit. Bescheidenheit und Muuifizenz des hochjeligeu Kaisers Wilhelm 1. und des deutschen Volkes verdankt, das Maß der ihm obliegen - den Ehrenpflichten so verringert hat, daß er über den Gesetzen steht, die für Andere gelten. „Ich vertrete die Ansicht, daß Fürst Bismarck, ganz wie jeder Andere, die selbstvetständliche Pflicht hat, wenn er über Andere ehrenrührige Verdächti - gungen verbreitet, wie er die« über meinen Baler in feinem später von ihm veröffentlichten Briese vom 14. April 1873 gethan hat, die Wahrheit der. selben zu beweisen, und daß er nicht da«Privileg hat, sich dieser Pflicht mit der bequeme» Ausflucht zu entziehen: Beweisen läßt sich dergleichen nicht . . . „Erfüllt er diese einfache klare Pflicht nicht, jo wird kein rechtlich denkeuder Mann darüber im Zweifel fein, wie die Handlungsweise deSFürsten Bis- m a r ck zu bezeichnen i st." Der Brief an den Fürsten Bismarck hat solgenden Wortlaut: .,Ew. Durchlaucht richteten angeblich am 14. April 1873 ein Schreibe» an Seine Majestät de» Kaiser Wilhelm, welche« 1876 durch bett „Reichsanzeiger" veröffentlicht wurde. Dieses Ihr Schreiben entbleit eine Reihe von Anschuldigungen gegen meinen Vater, welche, wie dieser Ihnen durch feinen Brief d. d. Gens, September 1876, nach wie«, falsch waren. „S i e haben auch bei Lebzeiten meine« Vaters nie eine Widerlegung versucht! Es wäre Ihre natürliche Pflicht gewesen, Ihren Irrthum au- znerkennen und meinen Vater um Verzeihung zu bitten. Ich will vorläufig nur auf ein. u Theil Ihres Schreibens vom 14. April 1873 Ihre Aufmerksamkeit lenken. Der - selbe lautet: „Ich habe, und nicht ich allein, den V e r- dacht, baß er (d. h. Graf Harry Arnim) seine geschäft - liche Thätigkeit gelegentlich feine» persönlichen Interessen uiiterorOuet. Beweisen läßt sich dergleichen ni ch t." „Sie verdächtigten 1873 also meinen Vater bei Seiner Majestät i m Geheimen und denunzirten ihn 1876 der ganzen Welt, all Sie ihn durch Krankheit und durch die Verfolgungen, deren Urheber Sie waren, wehrlos gemacht glaubten. „Es war eigentlich nicht meine Absicht, jetzt diese alten Geschichten wieder auizurühren; ich verließ mich daraus, daß eine spätere unparteiische Geschichtschreibung nicht nur die Frage klarstelle» würde, ob grabe mein Vater Derjenige war, der im „Prozeß Arnim" aus die Anklagebank g.hoetc, sonder» ’>;rh nl- so nianch, hoch, m üt h ig e B e l e h r u n g , welche Sie meinem Vater vor Begiiin des Konfliktes zukommeu ließe», wie z. B. über die Bmidnißfähigkeit der französischen Republik, so völlig am Platze war. „Indessen ttia. Durchlaucht zwinge» mich selbst, sehr gegen meine Neigung au« meiner Reserve heraus- zutreten. „Die unerhörte Verdächtigung, die Sie 1876 mit dem merkwürdigen Zusatz: „Beweisen läßt sich Dergleichen nicht," der erstaunten Welt durch den „ReichSanzeiger" verkündigten, hat jetzt, zwölf Jahre »ach dem Tode meines Vaters, z» einer bestimmten Au- schuldignng sich verdichtet „Herr Dr. Blum erzählt in seinem neuesten Werk« : „Das Deutsche Reich zur Zeit Bismarcks", mein Vater habe im Mörz 1873 die Verhandlungen wegen Zahlung der französischen Krtegsentfchädigung verzögert, um so das Gelingen eines von ihm in Geselltchatt mit dem Baron Hirsch in Paris unternommene» SpekulationS- gcichästS zu ermöglicheit. — Woher hat nun Herr Blum diese Fabel? „Ich habe und nicht ich allein den Verdacht, daß Ew. Durchlaucht dem Blnm'fcheii Buch so nahe stehen, daß Sie zwar nicht als Mitarbeiter im strengen Sinne des Wortes auznfeheit find, wohl aber al« die Auto - rität, auf welche hin Blunt, wie er sagt, „für lebendig empfindende Vaterlaudsfrenude" Geschichte schreibt, wie alle Itunbigen sehe», Geschichte fälscht. „Für diesen Verdacht sprechen, außer einige» an- deren, die heute unerwähnt bleiben mögen, folgende (Srünbe: 1) Daß Sie, wie Blum behauptet und Sie bisher, soviel ich weiß, nicht bestritte» haben, dem Verfasser mündliche Frage» über Ereignisse und Verhältnisse de« dargestellten ZeitraniuS gestatteten und darauf persönlich eingehende Antwonett und Erläuterungen gaben. 2) Daß die volkSwirthfchaftlichen Nachrichten von Dr. Frankenstein in Fetifchnft, auf Grund einer Mit- tHeilung von zuverlässigster Seite erklären, daß die Kor - rekturbogen de« Blum'fchen Werke« den Weg über Friebrichsruh genommen haben. 3) Daß sich in der Blum'fchen Darstellung Insi - nuationen und AuSlasiunge» finde», welche darauf schließe» lassen, daß Jemand hinter ihm stand, der Kenntniß von Vorgänge» hat, die nur einem kleinen Kreise von Perionen, zu dem m. W. Dr. Blunt »ichl gehört, bekannt sind. „Ew. Durchlaucht könnten vielleicht darauf Hin - weisen, daß der Umstand, daß das Buch so »tauche offenbare Unrichtigkeit enthält, den ausgesprochene» Ver - dacht auSschließeit müsse. — Indessen dürste dieser Ein- wand nicht sehr überzeugend sein, da Blum sich shste- ntatisch z» Ihren Gunsten und zum Schaden Ihrer Gegner irrt, und Ew. Durchlaucht sich auch früher uicht für verpflichtet hielten, solche» „Irrthümern" zu wider- spreche». „Ew. Durchlaucht wolle» mir geneigtes! gestatten, Sie daran zu erinnern, daß, als der Staatsanwalt meinen Vater des LattdeSverrathS anklagte, weil er die Verhandlungen im März 1873 absithtlich verzögert habe, er diese Anklage damit begründete, Sie hätten meinen Vater zur schleunigen Behandlung bet Sache durch ein Telegramm aufgefordert, welches bezüglich der Vertragsbedingungen die Anweisung enthielt: c’est ä prendre ou ä laiseer. Das Telegramm schloß, f 0 sagt bie Klageschrift, mit bett Worten: „Wenn nicht, nicht." „Ew. Durchlaucht konnte es indessen nicht unbe - kannt fein, daß hier ein bedauerlicher „Irrthum" vorlag. — „Deun thatsächlich schloß da« Telegramm mit de» Worten: „Wir können e« abwarten," welche allerdings den Eindruck, daß die Verhandlutigen sehr eilig waren, Hervorzurufe» nicht geeignet waren. Tiefe Worte waren fortgelaffen. Es wirb Niemand so naiv fein, den Staats - anwalt für diese» Irrthum verantwortlich zu machen. — Ew. Durchlaucht haben ohne Zweifel diesem für die Sicherheit Deuttchlands so nothweitdigen Prozeß damals Ihre ganze Aufmerksamkeit gewidmet. Sie mußten also diesen merkwürdigen Irrthum kenne». —Sie aber schwiege»! „Bon de» vorher angeführte» Gründen, welche dasür sprechen, daß Sie für das Blum'sche Buch verautwortlich sind, dürften für das große Publikum die beiden ersten jedenfalls genügen. Diesen Gründen gegenüber kann ein seichtes 'Dementi in den Ihnen ergebene» Zeitungen, für welche Niemand verantwortlich ist, von keiner Bedeutung jein. — Denn ein solches Dementi wirb von Wenigen gelesen und bald vergessen. DaS umfangreiche Blnm'fche Buch aber bleibt für alle Diejenigen, betten, wie Blum sagt, „des Tages Müh' und Arbeit uicht die Zeit gönnt, sich selbstständig in die einzelnen Quellen unserer Ge - schichte leit 1871 zu vertiefen", dauernd ein reicher Bor», dem Gift und Unwahrheit entfließt. „Unter diesen Umständen ist eS meine Pflicht, Ew. Durchlaucht um eine bestimmte, jeden Zweifel auf- schließende Erklärung zu bitten, wie Sie zu der — Seite 189 seines Buches — von Blum gegebenen Dar - stellung stehen, insbesondere auch, ob Sie dieselbe vor dem Erscheiuen deS Buches gekannt habeu, und dadurch, daß Sie keinen Widerspruch erhoben, billigten und dasür die moralische itiernnnnnrtnua Oherunljin»» „■CTnrF“TSlefe letztere Frage zu besahen f» würde Ew. Durchlaucht ich ferner bitten müssen, mir gütigst lagen zu wollen, welche Beweise für die Richtigkeit der Blum'fchen Darstellung Sie m Hände» haben. „®w. Durchlaucht werben gern anerkennen, daß, wie heule die Dinge liegen, ein bloßes Wiederholen von Berdächligungen mit dem bequemen Zusatz: „be - weisen läßt sich Dergleichen nicht" etwas deplazin fein würbe. „Ew. Durchlaucht werden eS sicher verstehen und entschuldigen, wenn ich es, in der Erinnerung au frühere böse Erfahrungen, für möglich halte, ober vielmehr als möglich behandele, daß Sie der Blttm'ichen Darstellung eutgegenzulreten nicht geneigt fein könnten. „Ew. Durchlaucht sind heute ganz ohne Zweifel in der Lage, die Richtigkeit meiner an verschiedene Zeitun- gen gerichteten Erklärung, von der ich eineu Abdruck („Norddeutsche Allgemeine Zeitung" Nr. 569) beijulegen mich beehre, ohne Weiteres zu bestätige». Den» heute k a u 11 e« Ihnen nicht mehr zweitelhajt fein, daß, soweit die Thätigkeit meines Vaters in Frage kommt, eine Ver - zögerung der Verhandlungen im Mäiz 1873 überhaupt nicht stattgefnuden hat. „Was damals sich ereignete, »ar kurz FolgeudeS: Feldmarschall Manteuffel, dem frauzöfifcherieitS Herr vott St. Ballier atlachirt war, verhandelte selbfts-ändig, während der Botjchafter in Pari« der eigentliche Unter- Händler War, mit der französischen Regierung durch die Vermittlung von St. Ballier. Ter deutsche Botichaster in Paris wurde über das, waS Herr v. Manteuffel that und zu thun angewiesen »ar, utcht genügend auf dem Laufenden erhalte». Der uuausbleibliche Erfolg dieser Verhandlutigcu an zwei Stelle» war eine heillose Ron- susiott, die die srauzöfiicheu Diplomaten sehr geschickt sich zu Nutze gemacht habe». „Ew. Durchlaucht sind heute über diese» Zusammen - hang der Diuge, über ben bei untrerer Gelegenheit noch Erörterungen ftaltfiicheu werden, orientirt und wissen ganz genau, daß, soweit überhaupt ei, Schaden entstund, Sie allein dafür verantwortlich waren. „Da heute Ew. Durchlaucht ganz genau wissen, daß eS ganz ausgeschloffen ist, daß, wenigsten« soweit mein Pater in Frage kam, eine Verzögerung versucht werden konnte, so konnte, abgesehen von allen anderen Gründen, auch daraus keine Spekulation begründet werden. „Ew. Durchlaucht haben sich selbst gegenüber, wie ich kaum ausdrücklich hervorzuheben brauche, wenn da« Andenken eines Mannes, der nie etwa« Unehrenhafte« gethan, in so schändlicher Weise in einem Buche angegriffen wirb, welche« Jedermann al« von Ihnen infpirirt anseheu muß, für die Wahrheit einzutreten die Ehrenpflicht. Sie können sich dieser Pflicht nicht ent- ziehen, wenn ich als Sohn Sie bitte, sie zu erfüllen, um mir zu Helsen, da« Andenken meines Vater« da, wo die Gesetze einen Schutz nicht gewähren, vor Verunglimpfung zu bewahren „WaS ich von Ihnen erbitte, ist so ungemein ein - fach, die ganze Sachlage ist so klar, daß ich tzewiß nicht» Unbillige» verlange, wenn ich Sie bitte, mir innerhalb acht Tage gencigteft eine Antwort zugehen zu lasten. „Sollte ich iuiicrhalb dieser Frist eine befriedigende Antwort von Ew. Durchlaucht uicht erhalten, so werde ich aunehmen dürfen, daß Sie meine Bitte nicht erfüllen werde». „Die weiteren Kotisequenzen ergeben sich bann von selbst." DaS bet Bries de« Grase» Arnim. Er hätte sich sagen können, daß der Appell an bie „Ehrenpflicht" de« ExkaiizlerS ein vergeblicher fein Werbe. Wie Bismarck durch die von ihm selbst zugegebeue Fälschung der Emser Depesche zum Kriege gegen Frankreich trieb, so hat er den Prozeß Arnim durch Fälschung der Thatsachen herbeigeführt. ES ist im Jutereffe der historischen Wahrheit nicht hoch genug anzuerkrnuen, daß der Sohn des Bismarck'fchen Opfers dem Versuche, die Verleumdungen feine« Vaters mit Hälfe deS Herrn HunS Blum als „Wahrheiten" in die Geschichte eiuzu- ichutuggel», so energisch eiitgcgcutritL Lon Her NkltbiilM. Caprivi ober (kuleuburg? I» einer Be- fprechung der inneren Lage bemerkt der „Haun. Tour.", wenn die Dinge sich so zuspttzeii sollten, daß entweder Gras Caprivi oder Gras Eulenburg gehen müsse, so werde fich säum jetzt schon eine berechtigte Vermuthung darüber aufteUeit Jaffe», wer im kritische» Momente an der entscheidenden Stelle fester stehe. Dann fährt das natioiialliberale Orga» fort: Ein» aber haben diese mit dem Geiste der Reichs- Verfassung durchaus unvereinbaren Gegensätze zwischen der preußischen Regierung und der Retchsregierung ge - lehrt, daß mau da« Experiment einer Trennung der beiden ersten Aemter iu Reich und Staat nicht wieder - holen darf, daß man e» um so weniger darf, wen» e« nicht möglich ist, an die eine Stelle eine Persönlichkeit zu setzen, deren thatsächliches Uebergewidjt uubepriUeu ist imh «nerfnimt luirb 11 nb diese Möglichkeit scheint doch nicht vorzuliege». Ein Kompliment für len gegenwärtigen Reichs - kanzler liegt in dieser Bemerkung des nationolliberole« Blattes grabe nicht. Die Möglichkeit des Hutfatte« eines Theile» deS JfMtruiud bei der Entscheidung bei RetchSsteuer- resorn,trage wirb jetzt selbst von bet ultranioiilaien „ftSlu Bolksz^z." zugegeben. Sie sieht sich Bet- anlagt, davor M warnen, daß das Zentrum unter leinen Umständen in der Frage bet Reiche Steuervorlagen „die Staftanicn für Andere au« beut Feuer hole". „Diese Aufgabe sähe» vor Allem die verehrlichen Rational, liberalen gar zu gern übernehmen. Nachdem sie die Militärvorlage, welche bie neuen Steuern nothwendig macht, mit zu Stande gebracht habeu, möchte» sie jetzt die mißliebigsten der geplanten Auflagen auf da« Konto der Zentrumr-Fraklion setzen können." Da« Blatt sährt fort: „Möge man auf diese Manöver Derer von „Bildung und Besitz" eiu wachsame» Auge haben. Möge aber auch anbererfiit« bei ben Entschließungen innerhalb der ZeutruniS-Fraktiou über die Reichs-SteuervorlageR nicht vergeße» werden, daß die Zustimmung auch nur eines Theiler der Fraftivtt zu Steuern, welche als eine ungerechte Belastung einzelner Erwerbskreise sich dar - stellen und cmpfuiitien werden, der gesummten Fraktion auf« Kerbholz geschrieben werden würbe, wie c« b-züglich der mißliebigen Bestimmungen der Afters- und Jnvaliditäts-Bersicheriing so oft geschehen ist und immer noch geschieht, obwohl die große Mehr - heit de« Zentrums diese Bestinunuogen entschieden be» kämpft und hui ein kleiner Theil namentlich baierifdter Mitglieder der Vorlage zugestimutt hat. Bei der letzten Luticheidung übet die ReichS-Lteuervorlage wird auch diese Erwägung mit in Betracht zu ziehen sein " Tie „Köln. VvlkSztg." sürchtet be» Eindruck, den eine „Abkvmmaudirung" sott Zeutrumsleulen zu Gunsten bet Steuervorlagen bei den Wählern Hervorrufen müßte. Im Allgemeinen sann man sagen, daß die Stimmung der Zeutrnmsanhäuger den neuen Steuer» Leitung des Reue» bie Wirkung zu einet „Und meine Azalee ?* — Da« Rädchen lächelte. Sie lächelte über diesen Gedanken, sie war kräftig genug, um ihre Blume selbst nach Hause zu tragen. Rascher begann sie auSzufchreiten und da sie den Sonnenschirm, ben fie an einem Bande ant Handgelenk trug, nicht anszufpannen vermochte, ließ sie sich die warme Aprilsonue in das Gesicht scheinen, daS frisch und frei in die Welt blickte. Eie fühlte fich hetfte wieder einmal so froh und sicher. Der Vater hatte ihr in der Zeitung die Notiz gezeigt, baß Baron Morre München »erlassen habe, um feinen Posten bei der Gesaudtschaft in Kairo anzu- treten. Ihretwegen bitte er nicht gar s» weit zu gehen ge - brandet, aber es war doch sehr gut, denn von dor1 kam er wenigsten« nicht {• bald wieder zurück. Als sie aber jetzt in bie Hauptallee einbog, ftanb fie vor diesen unaufhaltsam dahinrollenden Wagen be - troffen still. Wie sollte fie ba hinüber kommen? Sollte sie um- kehre» ? Aber da erspähte sie eine Lücke und rasch ent - schlossen, ihre Azalee fester an fich drückend, hüpfte sie über die Straße. AI« fie drüben angefommen war, wandte fie den Kops und blickte zurück, wie auf eine glücklich über - standene Gefahr. Aber plötzlich war eine Stauung eingetreten, und darüber entstand ein Lärm, ein Schimpfen und Schreie» der Kutscher. Ein junger Manu, der eineu eleganten Phaeton selbst kukschirle, hatte mit einem kräftigen Ruck seine Pferde «um Stehen gebracht, dadurch fuhr der nächste Wagen in ben feinen unb der nächst nächste in ben vor- Haus zu, dessen Thor weit offen stand. Ader da strauchelte» ihre zitternden Füße über eine« vorstehenden Pflasterstein, fie stürzte, bie Azalee fest an fich drückend, zu Boden und verlor das Bewußtsein . . . Da« Gefühl der Kälte brachte sie wieder z« sich. Ihr Gesicht war feucht von Wasser Sie riß die Augen auf, wie ans einem Traum er - wachend, und begegnete dem freundlichen Antlitz eines Daß bei dieser »ie.fr durch jene Länder nun alle möglichen prächtigen unb interessanten Silber wifomtnew, - - Und die Leitung de« Renen Es vermehrte nur ihre Angst. Wenn sich wiederhole» sollte, wo« ihr tveiblicheS Zartgefühl so tief verletzt hatte, wenn ihr eine neue Schmach zugcdacht wäre und sie sich abermals zu vertheidigen hätte gegen eine unverdiente Beleidigung? I Ihr Blut wallte stürmisch, ihre Be- sonueuheit schwand unter der sich steigernden Angst unb Verwirrung und ihre Nerven gehorchten nur mehr dem einen, rein instinktiven Antrieb, dem ihr Nachsetzenden zu entkommen und sich feiner Verfolgung zu entziehen. So rannte sie wie ein gehetztes Wild über ben Moxmiliaiiplatz dahin. Ihre Wangen brannten, ihre Brust keuchte. Sie trug »och immer die Azalee ht bett ermattenden Armen, aber sie ivar ihr so schtver geworden, daß fie meinte, sie müsse sie schon im nächsten Augenblick von sich werfen, als eine nicht länger zu bewältigende Last. Dort schob sich eine Gebäudekomplex in einer charfen Ecke in bett Platz herein, dorthin richteten sich ihre Augen. Wen» sie diese Ecke vor ihm erreichen könnte, wäre Alles gewonnen. Dann blieb fie ihm einige Augenblicke entzogen, sie tonnte sich in ein Haus flüchten und verstecket. an empfand. Unb et ging hinter ihr drein unb examinftte genau jedes Glied und jede Rundung diese« jugendlichen Körper«, den er mit ben Angen zerpflückte. Sie waren ans dem Park durch den Hofgarten ge - gangen und betraten den Ldeonplatz, in ben eine An - zahl Straßen einmünben. Er hielt sich nun knapper an ihren Kerfen, um ihr keinen Borsprung zn lassen. Sollte er sie onfprechen? Nein Auf der Straße brauchte sie chm keine Antwort zn geben; er gedachte ihr in anderer Weise näher zn treten, sobald er nur erst wußte, wer sie war unb wo fie wohnte. Jene« immer raschere Gehen irritirte ihn, seine dezente Haltung forderte keineswegs zu einer Flucht heran«. Sie befanden sich überdies in einem belebten Stadttheil und fie hatte nicht« zu befürchten. KeL'ene. Roman in zwei Bünden von Mirrncr Kaulslip. (Nachdruck verboten.) (7. Fortsetzung.) V. E« war ein wundervoller Apriluachmiitag, warm sonnig, unb iu ben großen Alleen des englischen Gartens fuhren die offenen Wage», elegante Equipagen u»b schwerfällige Miethskaroffen iu einer fast geschloffenen methe bis zu>n chinesische» Thurm dicht hintereinander her. Tie übrigen Partien des Parkes hingegen blieben vereinsamt und das junge Mädchen, das leichten Schritte« 00» den Glashäusern daher kam, hatte keine Ahnung, dag es bej ber nächste» Wendung in daS Getümmel eine« Wagenkorsos gelange» werde. Es war Lene, die mit beide» Hände» einen großen tocl B blühenden Azaleen stock hielt, bemüht, ihn so weit als möglich von ihrem Leibe hinwcgzuhaften, damit geknickt werde. Ihr graue« Filz- x" j a E tc .fllb ein wenig noch rückwärts geschoben, und der Fruhtingswind, der ihr entgegen wehte, zerzauste oas darunter hervorquelleude Hwr »nd trieb e«, da fie ^r"in ' iuruckstreichen konnte, immer tiefer in die Stirne „Die muß einen neuen Tops bekommen, bann Wirb 1 kann man sich denken. fie fich schon wieder erholen. Aber denken Sie nicht Theater« hat Alles anfgeboten, um bereit hinein unb die Verwirrung war allgemein. Lene kümmerte sich nicht barmn unb lief vorwärts. Aber auch ber Schuldige, ber bie Zügel dem Be- dienten zngcworfen hatte und vom Wagen herab ge- i sprnngeu war, kehrte fi» nicht Weiter daran und flüchtete ! gleich ihr in derselben Richtung. Es war Dr. Hartmann, ber in bem bie Straße übersetzende» Mädchen Diejenige erkannt hatt«, die er •feit Langem suchte. Sie sollte ihtn nicht mehr entkommen. Bald hatte er sie ecngeholt und Überhoft. 1 daran und erholen Sie sich vorerst selbst, das ist wich- , tiger," unb sie drückte Leue sanft in die Listen zurück. I Diese leistete keinen Widerstand, sie lächelte und ■ nickte, al» wolle sie sagen, ich verstehe jetzt Alle« und habe keine Angst wehr. (Fortsetzung folgt.) Nküks Ttzeater. Ein alle« BuSstattttugSstück in neuer Auflage geht jetzt Abend für Abeud im Reuen Theater am io ei- budeiiplatz in Szene, n»d zwar bei sehr mäßigen Preisen an Wochentagen. sEs ist Jule« Bernes bekannte „Reise m m bie Erde in 80 Tagen" Jules Verne ist der betamite Verfasser sogenannter Jugcird- romone, van denen wir allerdings verschiedene nicht gerne in den Händen unserer Jugend seh „ Dieft Romane hat et dann mit irgend welchem Mitarbeiter zu Schau- und Ausstattungsstücken umgearbeitet. Mit diesen ist es nun etwa# anderes als uul jenen Romanen. Sie bieten manchen interessanten Zug, manch' heitere Abwechslung und vor Wllent auch manche« prächtige Bild für das Ange Wenn das im Allgemeinen von allen diesen Anssmttnngsstucke» gilt, so doch un Besvn- bereu von bet „Reift um bie Erde in 80 loget". Da« Stuck, welche« zur Zeit feiner ersten Jugend, in ben siebziger Jahre», einen mächtigen Triumphzug hielt übet alle größeren Bühne» der Welt, zergliebert sich in 15 Bitter, welche un« nach allen möglichen und unmöglichen Punkten der Erde führen. Tie Reise des Phifta« Fogg, Mitglied des .Exzenlrik. Klubs" in Londvu, eine« echte» Engländer« mit deut gehörigen Spleen, beginnt in England Bon Lene hastete indeß immer weiter; sie wußte, daß sie verfolgt war. Sie konnte, sobald fie einen raschen Blick seitwärts warf, die Gestatt ihre« Verfolgers in ben Schaufenstern fich widerspiegeln sehen, und sie verhehlte sich nicht, daß diese jung, elegant unb unmuthig war. jungen Mädchen«, das sich besorgt über sie beugte. „Wo bin ich?' fragte bene. _ . . ... Sie sand sich in einem fremden Gemach, sich ftlbst , dort geht'« über Egypten, Indien, Borneo, Norbanicicka auf einer Ottomane hingestreckt. Sie wollte empor- »wber zurück »ach Alt-England Unb das Alle« in springen, aber bie Muskeln versagten. 80 Tagen, nm eine Wette, bei ber (« sich um nicht wehr „Bleiben Sie rnhig, Fräulein," flüsterte bas Mädchen uud nicht weniger handelt alsum eine Million. Man denke in einem süßliche» Ton. „Seien Sie unbesorgt, er ist eine Million um ein Nicht«, eine spleenige Idee! und Ihnen nichts »cschehei». Sie waren nur betäubt von dabei mehr beim eine Willio» ehrlicher Menschenkinder bem schweren Fall Sft find vor unserem Hotel gestürzt, am Hunzeriuche nagend I Hier ist’# im Bilde, und brausten der Portier hat Sie heranfgetrageu." im Leben in ber Wirklichkeit! er erkannte jebe» Zug in dem lieblichen Gesichtchen wieder, das er vor seinem Blick errötheu sah. Er blieb stehe», um eine Zigarre au« seinem Etui z» nehmen und langsam aiizuzünden — so mußte sie wieder au ihm vorbei kommen. Sie wendete den Kops von ihm weg, »ach ber anderen Seite. Der Schelm, sie wußte es wohl, daß sie im Profil noch entzückender war. Durch die rasche Bewegung war in dem Papier, das ihre Azalee umhüllte, ein Riß entstanden, die weißen Blüthen drängle» sich ausbreilend daraus hervor und umrahmten das rosigste uud frischeste Mädchenantlitz, bas selbst wie eine Blume im Dufte der Jugend da - hinter hervorsah. Ihr Gang war leicht, er hatte etwa« Schwebende«, und tote fie durch die lichtglüiizeude Au dahin schritt, deren dtospende Bäume den ersten grau - grünen Schimmer zeigte», erschien sie ihm wie bet Früh - ling selbst, ber eben in’« Land zieht. Jede Andere, die mit eigenen Hände» ihre Blume» vom Markte trug, hätte er in die niederste Stufe ran- girt, sie trug sie, als ob sie zu ihr gehörten, wie ein Emblem. I Schon an bet Grenze ihre« Können«, raffte sie noch Gewiß, sie verdiente seine Aufmerksamkeit und bat I einmal ihre Kräfte zusammen uud lief, nein, stürzte vor - tiefe Interesse, das et für sie von dem ersten Augenblick ' wärt«, bog um Oie Ecke unb rannte gegen ein große« ni-it^e. *“? 9nr kokett und reizend au«, sie wußte ei ber sie n/n ba * ,c ,u,t an die prachtvolle Azalee mit stucksi sich «ebur^age des «ater«, ben Früh. ÄWäV»« - — Etwa« so schöbe« aber batten 6, „n* 1 fomn.cn und in ihrer Freude'fi bem Säriuerjungen, der ihr den Stock sorglich in Papi^ 6r,/'"<^'°'"'^k>pftunigstÜck in die Hau- gerückt ergeben, 'venu sie « Ä Wttt fie «e» **tSÜ Äritj dös Mte fie bo» Umfahrt benutzen «nie, aber »iel z» uvvia ."*£* Ih« Azalee breitete sich f fich damit tnter J u ,* * d,eR «»«geföhen, wenn sie pfercht hafte eute ,n e * 1,e " Dramwagen ge- ■ Er blickte sie schmf an, um sich zu vergewiffent, daß er sich nicht getäuscht hatte; sie war eS wirklich und