Nr. 298. 10. IahrMlst. Jie FMsehimg i)t§ Streiks der Wmbeiter niiö Seeleute wurde am Sonnabend Vormittag in fiinf Versammlungen, an denen nnr Streikende Theil nahmen, beschlossen Bon 10930 Streikenden erklärten sich in geheimer Abstimmung 3071 für Wiederaufnahme der Arbeit, 7205 für Fortsetzung des Kampfes Der Kampf dauert aiso fort Arbeiter! Biirger! Laßt dcit Ansständiger» a»»ch fernerhi»» E»»re bewahrte Hiilse zn Theil werde»»! Nch irr Wimmz er- ,Trr Senat ist der Ansicht, daß der AnSsiand HStte'und der «voll unter den Arbeiter» darüber ist oeiftäiiMid). . ui L. ißetiuurj nur die Wicdtrljotung t.jjfii l lins' zu machen sein durch stelle». Loo der Weltbülme gewajchen werden !a ii Sonntag, den 20. Dezember 1890 machen ohne tage fußte, auch bis zm» Ualjer gedrungen sind. Aber das allein würde nicht den Wideiivrnch Nachdem die ausstSndigeii Hafenarbeiter und Seeleute sich verschiedene Male bereit erklärt haben, z» einem Friedensschluß die Hand zu bieten, von der Seite der Unternehmer aber entschiedene Abweisung erfolgte, hat sich das Zentral'Streikkomite mit einer Eingabe «u den Senat gewendet und um dessen Vermittlung ersucht, um endlich zu einem friedlichen Abschluß zu kommen. Die Arbeiter gingen dabei von der Voraussetznug aus, daß der Senat einen Weg finden werde, die vom Arbeit, geberverband den Arbeitern zugedachte Demüthi- gung zu vermeiden. Tas ist nicht geschehen. Die bereits in gestriger Nummer mitgelheilte Antwort des Senats besagt in ihrem entscheidenden Theile: ruhige krSrteruug der Lohn» und ArbeitSverhält- nisse unmöglich machte, indem er jede Verhandlung ablehnte und erklärte, den Streik niederzwiugen zu wollen. Di« Herren vom Arbeitgeberverband machen den Arbeitern zum Vorwurf, daß sie als urspiünglich am Streik nicht Beiheiligte deu im Ausstand Befindlichen da- durch zur Hülse eilten, daß sie sich dem Ausstand an- schloßen. Wer aber fiud die Haupthetzer im Arbeitgeber- verband gewesen? Nicht die Rheder und Stauer, die direkt Betheiligten, sondern Schiffbauer, Zigarren- sabrikanten, Jnnungsmeister, Gärtner re., alles Leute, die die Sache direkt gar nicht- angcht, die aber schon s r ü tz e r sich durch ihre ausgesprocheneArbeiter- seindlichkeit hervorgelhan haben. Was diese Leute selbst thaten, machten sie den Arbeitern z n m Vorwurf. Sie waren es, die die ruhige Erörlernng von vornherein verhinderten; sic Halle» es nur aus eine Demüthigung der Arbeiter abgesehen. Darum muß es verwunderlich erscheinen, daß der Senat deu bereglcu Vorwurf gegen die Arbeiter erhebt. nnbeirs derarliges sprzisiisches lkikennungsmillel zu finde» ist. Schon in der Huiiiiiuliiou de« vorigeii Jalnr« wai al# solch.# rin ganz gciinger Znintz non S t ä , k e ni e h l genanul worden. E« ist zu ttbtkin, welchen Werth Da» „Hamburger erscheint täglich, anher Montag». Der AbonlicmentSprciö (inkl „Die Neue Welt") beträgt: durch du Poft dczage» (Nr. de« Poft, lalalog« 3041) ohne Briugcgcld vierteljährlich M 4,20; durch die ftokportöre wedienrt 3« 4 frei in’# Hau«. Einzelne Nummer 6 /£. Sonntag»,ftiummer mit illustr. Somitagr-Beilage „Die -icuc twclt" 10 -4. Verantwortlicher Redaktor. 8t. Stenzel in Hamburg. Stärkemehl für diesen Zweck hat Veisache mit dem. selbe» sollen im Rei-1 sgesiiiidheilsaint in der Zwischenzeit ongeftellt worben sein und gliilstige Resnltale ergeben ha ne». Vielleicht gilbt'# aber nnili noch andere Mittel. Schwierig bliebe bann noch wenn sich ein solche# Mittel findet, di« ftoiiliole der Margariiie. Eivsuh« an der Grenze Alle dose l^chwierigkeilen wftiden naillilich wieder in einer ikammissiou zu rt61 Irrn Irin. — Weiler, hin bekundet dec Artikel, daß die llnterzeichner des An< lrages Aiigst haben vor den Agitationen der Biliibler iür weitergehende tliorschläge, insbesondere für eine inten, jive Färbung der Mai garine. -ml dem B e r w a I I 11 11 g # lv seiner A-ihtfertinUng gr’.:gt hat. ohne sein Veil alten damit rechtsertsgcn zu können. Die bedingunhskose Wieder- ausiiahme der Arbeit wurde ja auch von dein Arbeitgebcr- oerband gefordert. Einen solcheii Schritt zu tkun'enlschließt man sich mir schwer, zumal nach langem heroische» Stampf und nur bann, wen» dazu die zwingende Nothwendigkeit vor - liegt. Daß diese bereits eiiigelrelen ist, taun die Mehr, zahl der Streikenden bisher nicht ancrkeniien. Taher wurde die Wiederaufnahme der Arbeit, über die am Coiiiiabciid Vormillag in fünf großen Versamm- hingcn berathe» wurde, abgelehnt, und zwar mit fast Zweidriltclmajoriiät, mit 7265 gegen 3671 Stimmen. Ta die neue Anregung zum Friedensschluß von den Arbeitern ansgegange», glaubte die hiesige Presse, die sich dem Arbeitgeberverbande mit Haut und Haar verschrieben hat, schon, nun einen billigen Triuiiiph über die „sozial - demokratischen Führer" feiern zu können Die „Börseii- Halle" schrieb zu dem Seiiatsvorschlag: „Dieser Weg ist durchaus gangbar. Die Arbeit - geber werden sich der Verpflichtung nicht eiitziehen können und wollen, in solche, vom Senat geleitete Verhaiid- luiigen einzutreten und al» nolhweiidig erwiesene» Ab - änderungen, namentlich hinsichtlich der ArbeitSbediiignngen, ziijnstiminen. Jedenfalls ist hier das Mittel zuiii Frieden gesuiiden, und wenn die Führ er, die ja nach ihren Aeilßeruilgen so friebiertig gesinnt ftub, ihn jetzt nicht wollen, so werde» die Arbeiter selb st ein- lenken." Was wird daS Rhederblatt nun sogen? ES theilt am Schluß schon d»S Resultat der Äbfliniinung mit, ohne sich dazu zu äußern. Vielleicht ist die Verblüffung am Altenwall nicht klein darüber, daß man die Situation so völlig falsch beurtheilt hat. Währeiid der gaiizeii Taner de# AnsstaudeS Hal man daS Märchen verbreitet, die eigentlichen Ireibendeii Kräfte feien einige „Führer"; die Muffe habe sich in ihrer Duminheit nur .verführen" taffen. Rn» — die .Führer" waren eS, welche heute in den Versammlungen zur Wiederaufnahme »er Arbeit riethen, die .Verführten" waren eS, die dieses Ansinnen ablehiiten. Die Streikenden finb eben keine Kinder, sondern Männer, die die Skouseqneiizen ihres Haiideliis tragen Und wenn der Senat vielleicht geglaubt hatte, durch den erörterten Vorwurf, daß die Arbeiter sich von vorn - herein in'# Uiirecht gesetzt haben, die Arbeiter über - zeugen zu (Innen, daß sie Unrecht haben und sie da- durch zum Nachgeben geneigter machen zu können, so wird der Senat sich jetzt überzeugt haben, daß er sich getäuscht hat. Noch mehr aber werden sich Diejenigen täuschen, welche jetzt die Streikenden, die für die Wiiderauf- nahme der Arbeit stimmten, mit Sireneiigesängen zu unistricken versuchen uiib sie, wie der .Hamb Corresp * in feiner Abendnummer Boni Sonnabend thut, verleiten möchten, nun ihre ftaiiieraben im Stich zu lassen und zum Schluß noch zum Berräthec zu werden. Nein, dazu haben die Streikenden in ihrer Gesaiiimtheit zu viel Disziplin und Solidaritälsgefiihl bewiesen. SB011 »eil Taufenden sind kaum einige Dutzend abtrünnig ge - worben und sie werde» auch bis zur e i n m ü t h 1 g e n Beendigung de# Stampfe# zusammenftehen. erfolgten. Nach den Mittheilungen soll bet Kaiser seine Freude darüber ansgelpiocheu haben, daß die A rbeit- g c b er in Hamburg den kräftigen Widerstand gegen bie unberechtigten Forderungen her Ausständigen geleistet hätte», und dann den Gebaiiken einer Koalition der Arbeitgeber eingehend ausgefpviineii Hal en. Durch die Bildung einer solchen Koalition würde allen Verführungen und Verhetzungen mit Erfolg entgegen, getreten werde» können. Eine solche Koalition iverde auch der Arbeiter w eit selbst juui Segen gereichen. Die Nachricht stammt ollem Anicheine nach ur- fyrünglirt) ans der Stnmm'scheii „Poft", die anch der Telegraph als Quelle a »giebt. Vielleicht sind die Mu- theil 11 »gen übet die Aeußeriingen des Kaiser# auch von der eigenen Gedankeiiiichiuiig der „Post", die sich im Stürmischen Geiste bewegt, beeiiiflnßt und darum nicht znverläisig. Ist daS der Fall, so dürste wohl demnächst eine anitliche Richtigstellung erfolgen. Es wäre aber auch möglich, daß sie richtig sind unb wir hülfen, wenn dies der Fall sein sollte, wohl annehmen, daß die salichen Jiiforniationen, ans denen Herr von Bötticher im Reichs- Hierzu zwei SBcilagex und da- illustrirte llntcrhnitiiiiaeiblrttt „Die Neue Wett". «uzeigei, werden die fechsgespaltene Behl,eil. »der deren Nanni mit 30 4, für den Brbeitsninrkt, 8.1er» mirthnnqs. und Faiiiilieuaiizeigcii mit 20 berechnet. ^llrzeiften-Auualnne in der Erpedilio» < bis <1 Uhr •»(Uhe*. >, sowie in saunn» Aniivneeii-Bürraitz Redatlion und g>ptbition: Vroße llicaterilraffe 44 ui Hamburg. ist; auf der anderen allzu große Mühe aus- Es fragt sich, ob nicht rin vermieden werde» können, wenn„ ch t oa£ Herr Miguel hat sich erweichen lassen, den Lehrern ein kleines Zugeständnis, zu matten. Bel der Berathmig des Lehreibesoldiiugsgefetzes tu der vorigen Session wurde vom Adg K n ö r rf e ein Zusatz zu ff 20 beaiitiagl, bahingehrii», den Lehrern und Lehrerinnen an öffentliche» Volksschulen bei Dienst, reisen z» amtlichen Kansereuzeii nngeinefleite Vergütung an» bet -taatskasse zu gewähren. Der KotNiinffar de# Fiiiai,ziiiiu>fteiS eiflaile diesen Am rag damals für bedenklich, obwohl der B-tiich der Kon, fereinen zu den Amtspflichten des Lehreis gehört. Der ".ulrng stieß In bet Kommiifiou aus keinen Wider, ipinch mit' gelangte in etwas veränderter Fassung in ■ er ersteii_ Lesung »ui Anual nie, ^n der Aiveueu Le» ialhniig äugeite der Fnianzminister weitere Ve» Der Kaiser soll, wie gestern schon ein Telegramm meldete, bei dem letzten parlamentarischen Diner beim Reichskanzler ein neue# sozialpolitisches Pro- gram ui eniwickelt haben, da# für Hamburg ein belon bete# Interesse erregt, weil die Darlegungen im Anichlnß an deu Hamburger Hase narbeitetauS st and Nicht einer, sondern gleich zwtlMargarine- Antinge sind dem Reichstage jiigegaiigeiL ■ Eine, stammt von Den Itoiiferoatiöen, einer vom Zentrum. Da# rheintäiidische Organ des letzteren Nicht die Anträge ul# Entgegenkommen zu beuten darin, daß er Die Trennung «er Verkaufstokale nichi mehr in vollem Um- fange, sondern nur mehr für siebte mit mehr als öOOO Einwohnern Bed ingt Als Kompensation fei dafür beantragt, voizuschreiven, die M a r g a r i 11 e - F ä s f e r mit einem breiten, scharirotheti Streifen zu umgeben, der sie von Weitem und ohne Ans- nahiiie kenntlich macht. E« war die Rede davon, vor- znichieiben, sie g a ii z roth anzustreichen. Doch wurde davon VltiftanO griuminien, weil eiiie solche Boi chiisl dem deutsche ii Buchenholz ft ins geich idet hoben winde. Henle weiden die Mar.,aii»e-Voitiche fast aiisschtießlich aus Buchenholz heigeitellt, weiche# vornehmlich im Siiu-rlaiiD ivächit Schreibt mau einen totlieii Anstrich iür las ganze ifteiäß vor, so lieg, keilte Veraiitonuiig mebr vor, das saubere und schönere, aber auch thrinerr dentiche Bnchenholz Kainr zu beiintzen; dasselbe ivürde daun foioit dmch das bilhgeie tchwediiche Weißtannen- Hatz ersitzt w,rden Was da# Färbeoerbot aulaugi, so wird e« sich bariim handeln, wenn der BnudeSraih dasselbe abioliil Nichi annehmen in-ll, da'ür einen Ersah zu finden. Dann bleibt nichi« übiig, al# wiederum auf die Suche nach einem s p e z 1 f i i ch e 11 E r k e n u n n g # - 1111 fiel zu geben. Waiqarine ii ib Butter sind nach Ansieben, Eeruch und W schmack li cht ober fast mchi zn niite-fchiideu. Die lliiieilrbeibuiig bind) bie chemische Analyie ist theuer unb schwierig. Deshalb mar finher uorgeidtlagen . der Margarine Phenolphihaleln znzmetz-ii. Abei ant der einen Seite hat sich gezeigt, daß bi. jer chemishe Stoff den Konsumeuten nicht bitte Novelle zntu «sertchtSverfassttngjkgrseh hat Der Abgeordiiete Johannsen (Taue) mit Unter- iiätzniig der polnischen Abgeordneten im Reichstage eingebracht Dieselbe ei Härt die Zuziehung von Dol - in e I j ch e r u für obligatorisch, wenn unter Be - theiligung von Peisviieii verhandelt wirb, welche der deutschen Spinche iiicht mächtig sind Die Ziiziehnng eines Doluiitjchers bars nur baun unterbleiben, wenn sämmtliche betheiligten Personen der fremden Sprache iiiaititig sind und ausdrücklich aut Znziehiiiig eine» Dol - metsch. r» verzichte,i. Ju den Theilen des Reiche#, in denen auch eine andere Sprache al# die deutsche bie Umgangs- obe. Volksiprache der Bevölkerung bildet, muß an Den betnffriiDrn Amis-, Land- UND Oberlniidesgrrichieu ein Dolmetscher a„gestellt luerDen, der durch ein Ezanieu liachgewieseii Hai dog er bie beireffe,ide nichtdentfche Umgang», ober Volkssprache vollstäudig beherrscht. die Nothweiib skeit gezogen wriden, die benische In. dnstiie aus dem Wellniarkte koukurreuzsäliig zu er- butten und dadurch ihre riuD Der Arbeiter Existenz zu sichern. Der Rückgang der heimischen Süeliiebc Durtb Verlust ihres Absatzes tin Anslaude würde nidit um die Unternehmer, sondein auch ihre Arbeiter brotlos mad eil Die in der internationalen Konkurrenz be - gründeten Schwierigkeiten Der Verbesserung bet Lage unserer Arbeiter lasse» sich nur durch internatio - nale Verständigung der an der Beherrschung des Weltinarktes betheiligten Länder meint nicht über- winden, doch abidjiuä theil. In der Ueberzeugung, duß auch andere Regieiungeii von dein Wunsche beseelt sind, die Bestrebiingen einer gemeinsamen Prüsiuig zn unlei- zieheii, über welche bie Arbeiter bietet Länder unter sich schon internationale Verhandlungen führen, will ich, daß ztinächst in Frankreich, England, Belgien und der Schweiz buitti . meine dortigen Vertreter amtlich angefragt werde, ob die Regieiuiigen geneigt sind, mit uns in Unterhand. hing zu treten Behufs einer internationalen Verständigung über die Möglichkeit, den - jenigen Bedürfnissen und Wünschen der Arbeiter e n t g e g e N z u k 0 m ni e n , weiche in den Ausständen der letzten Jahre und aiiDeiiueitig zu Tage getreten sind I" Und in dem Erlasse an den HanbelSiniiiister wirb gesagt: „So werthvoll und erfolgreich die durch bie Nefetz. grbung unb Verwaltung zur Verbesserung bet Lage de# Atbeiterstanbes bisher getroffenen Blaßnahnien finb, so erfüllen dieselben doch nicht Die ganze mir ge - stellte Ausgabe. Neben dem weiteren Aiisbau der Arbeiter-Versicherungsgefetzgebiing finb die bestehende» Vorschriften der Gewerbeo-dnuiig über bie Verhältnisse der Fabrikarbeiter einer Prüfung zn unterziehen, um den aus diesem Gebiet laiu gewordenen Klage» und Wünschen, soweit sie begründet sind, gerecht zu werden. „Diese Prüfung hat davon ausziigehen, daß es eine der Ausgaben der Staatsgewalt ist, bie Seit, die Dauer unb die A r t der Arbeit so z» regeln, daß die Erhaltung der Gesundheit, die Gebote der Sittlichkeit, die w i r t h s ch a s t I r ch e n Bedürfnisse der Arbeitet unb ihr Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben. „Für die Pflege des Frieden# zwischen Arbeitgebern unb Arbeitnehmern find gesetzliche Beftinimunge» über bie Formen in Aussicht zu nehmen, in denen bie Arbeiter durch Vertreter, welche ihr B e 11 r a 11 e 11 be - sitzen, an der Regelung gemeinsamer A n - gelegenbeiten betheilrg 1 und zur Wahr- nehmung ihrer Interessen bei Verhaiid- llliig mit den Arbeitgebern und mit den Organen meiner Regierung befähigt weiden. Durch eine solche Einrichtung ist deu Arbeitern der freie unb friedliche Ausdruck ihrer Wünsche und B e s ch ro e r d e n zn ermöglichen unb den staai# bebörben Gelegenheit zn geben, sich über bie Veihäli- Nisse der Arbeiter fort laufen b zn uniettidjlen unb mit btu Letzteren Fühlung zu behalten." Weiter sprach der Kaiser 1890 seine Ansichten bei Eröffnung de# preußischen Staatsrath# in einer Rebe aus, bie im „Reichsanzeiger' von, 14 Februar ver - öffentlicht wurde unb lolaenbe Stellen enthielt: „Der ben Arbeitern zu gemäbienbe Schutz gegen eine willkürliche und schranken lose Ausbeutung der Arbeitskraft, der Umfang des mit Rücksicht auf bie Gebote der Menschlichkeit und der iiatürlidten Entwicklungsgesetze einziischiänkeiideii Kinderarbeit, die Berücksichugiiug der für das Familienleben in sittlicher und roirtbfdraiiltdlei Hinsicht wichtigen Stellung der Frauen im HonSholle . der Arbeiter unb anbere damit znf.immenhäng iide Verhältnisse des Arbeiter st an de« sind einer verbesserten Regelung fähig. „Richt mürber wichtig für bie Sicherung eines friedlichen Verhältnisse# zwifcheii Arbeitgebern und Arbeitnehmern finb die Formen, in welchen den 21 r heitern die Ge> . Währ dafür zu bieten ist, daß sie durch Ver- , Erörterung der von ihnen erhobenen Forderungen unb Beschwerden nnmög - ki ch gemacht haben wkrdc. Der Senat erachtet e# deshalb als die Pflicht »er Ausständigen, zunächst die Arbeit, soweit eS unter den veränderten Verhältnisse» noch aussührbar ist, ohne Verzug wieder ausziitiehtiieii, so baß der Ausstand als beendigt anzusehen ist. „Nachdem dies geschehen ist, wird der Senat veranlassen, daß unter Vornahme der erforderlichen Ber- uehmungen eine eingehende Prüfung der Lohnverhältniffe und Arbeitsbedingnngen der Hafenarbeiter und ver - wandten Gewerke ftaltfinbet, um sodann eine Beseitigung etwa sich ergebender Mißstände in gemeinschaftlichen Verhandlungen mit Arbeitgebern unb Arbeitnehmern in die Wege zu leiten." Wir haben uns gestern jeder Aeußerung zu dieser Antwort enthalten, um die Streikenden {elbst ganz unbeeinflußt durch eine an sich sehr noth- wendige Kritik eutfcheiden zu lassen. Der Entschei» ist gefallen und damit tritt die Pflicht der Kritik wieder in ihr Recht, um so mehr als es tut# ganz unzweifelhaft er - scheint, daß der Inhalt der Antwort des Senats einen erhebliche» Antheil an dem Ergebniß der Abstimmung hat Ueber die Wiederaufnahme ter Arbeit an sich hätte unter den gegenwärtig obwaltenden Umstänbeu und in Rücksicht auf die vor der Thür stehenden Festtage sich reden lassen , wenn dafür die s i ch e r e G e w ä h r ge- boten wäre, wenigstens einen Theil der ausgestellten Forde- ruugen bewilligt zu erhalten, und zwar bald. Da# ist aber in ben vom Senat gegebenen Zusicherungen in weite Ferne gerückt, zumal in dem fragliche» Satz noch der Zweifel zum Ausdruck kommt, ob überhaupt Mißstände bestehen. Der Rath an die Ausständigen, die Arbeit wieder anszu- uehmen, ist aber zudem in eine Form gekleidet, die von den ausständigen Arbeitern sehr unangenehm empfunden ist, ja unter ihnen gradezit eine große Erbitterung erregt hat. Die Ansicht des Senats, daß der Ausstand hätte vermiede n werden könne», wenn nicht da# Vorgehen der A r b e i t e r eine ruhigeErörterung der v»n ihnen erhobenen Forderungen und Beschwerden u n - möglich gemacht habe» würde, wird Den den au#, ständigen Arbeitern nicht getheilt und sie haben ben in diesem Satz enthaltenen Vorwurf, der die Schuld an dem Ausstand unk seinen Folgen auf ihre Schultern legen will, als tief verletzend empfunden. Unb biefer Vorwurf ist auch unberechtigt. Der „Hainbg. Corresp." wiederholt in seinem Mittag#blalt von heute (Sonnabend), daß die Schuld der Arbeiter in der Art lag, „wie sie ihre Forderungen geltend gemacht haben. Die meisten der Branchen, die sich den Schauer- leuten in bet Nieberlegnng ber Arbeit a n f d) I » f f e u , fegten ben Arbeitgebern einfach die Pistole ans die Brust; bie Frist, bie sie für ben Bescheid iiormirten, war grüßten- theil# so kurz, daß von Verhandlungen gar keine Rede fein konnte, selbst wenn der angeschlagene Ton die Unter - nehmer nicht verletzt hätte." Etwas «ehnlicheS scheint auch der Senat bei dem erhobenen Borwurs im Ange gehabt zn Haden. Das ist ober eine vollständige Verkennung der Thatsachen. Man vergegenwärtige sich nur einmal Den Beginn de# Ans- staube#. Die Schauerleute, welche den Anfang mit dem Busstande machten, haben vorher mit den Stauern verhandelt. Erst als man jedes vernünftige Zngeftänduiß ablehnte unb nur etwa# „zugestehen" wollte, was einer Verschlechterung ber Lohnverbältiiiffe gleich ge - kommen wäre, erst dann würbe die Arbeit niedergelegt Die übrigen Branchen folgten nach, und zwar im Wesent - lichen zur Unterstützung ber Schanerlente. Dann abei war eS ber Arbeitgeberverband, der die 1 uiShults tut Mittel Aii dem Zwecke bereit zu Euispiecheiib dieser R solntion hat denn dir Finaiizmintster, wie bie „Votk#ztg." initlheilt, in den neuen Etat nunmehr eine Summe von 800 Otto Mark i u bem erwähnten Zweck eingestellt ►-r-irf* n mrirgen Hn Der Vtnidcsrnth hat, wieergänzeiib berichtet wird, in seiner düng am inieistug noch beschirmen, den Win Reichstag angenommenen Gesetzentwurf, b.iieifeiib die » 0 111 r 0 I e De# R e i ch s h » n s h a 11 # , des Landeshanshalt# von Elsaß.Lothringen und de« Haushalts bet Schutzgebiete für das Eiatsjnhr 1896/97, dem Kinser zur Vollziehung vorzn- legen unb Die ReichSiagsbeschlüffe zn euiei Petition wegen Entschädigung für im letzten Kriege in Folge einer Vieh- lieferiiiig eililicue Vertilge, zn einer Petition wegen Ab, ändernng der Berner Uebereinlun(t, betreffend die Bildung eines iiiternntioiialen Verbandes zum 2 chntze von Werken ber Literatur unb K u n ft, zu Petitionen, betreffenb Abänderung bet M 1 l i t ä 1 p e n s i 0 n # g e s e tz e und wegen Voilage einer Statistik, betreffend die nach dem Gesetze vom 22 Mm 1895 in Beiiacht koionienden KriegStheilnehmer, den, ReichSkniizler zu überweifen. (Sublim wurde von einer Mittheilung, betreffend eine Nachweisung ber Geschäfts- und R ech ii u n g s e r ge b ii 1 s s e ber I n- naIid 11ätS - 11 nb A ltersversicherungsa li - st a 11 e 11 für da# Jahr 1895, Kenntniß genommen. miinbgetedit zu Seile, daß er Die nnrnvifrhcii IlutrrjochiiiistS - Versuche gegenüber der Börse haben Eriolge. bie sich Die Verteil wohl kaum g-dacht haben. In Halle hat um Donnerstag eine zchlteich besuchte Hanptversa hing ber Mitglieber der dortigen Boise einstimmig beschlossen, Angesichts der uom Haiibelsminister ergangenen Ster« füi.uiiaeii, bie bisherige Börse 0 n s z ii l S , e n. Die Bestiiiiiiinng üb.r ben Eintritt von 8 bezw. 5 Ster« tretet» der Landwirthfchast in ben Vorstand könne man nicht billigen E# müsse für bett Raufmanii#fiaub ehr - verletzend fei«, Leute in den Voistand zu brfommeii, welche bie anderen Mitglieder braus« sichtigen sollten, zu den Lasten aber nichts beizniragen hättet,. Außerdem sei die AnSsithrnug ber Preisiioiirung in der geiorderteii Stzeise in Halle ganz unmöglich. Ein fluirag, nochmals mit bem Minister durch eine Deputation zu verhandeln, wutde tu Vin. betracht bes feftgelegten R ichSgeietzeS abgelehnt. Gleich, zeitig wuibe eine neue Vereinigung ge. grün bet, zn welcher sich alle Anwesritden sofort alS Mitglieder einzeichiieteu. klnfuahme einer Sunlme tu den (Etat. In Fuige htr|er Erklärungen hob die Kommission breit iu erster Lesn g gesagten Beschluß wieder ans. No.h Abs.lttntz d-u :< c , ralhunge» des Gesetze# wntde dautt eine lohiitoii ge - fußt, die Staatsregtentug zu etsuchen, im nächstjährigen Staatshaushalts tat Mittel z>t bem Zwecke bereit zu so führte an# — sei die spnechenrnq, Mist die Keftrei nicht tu 1 gaben gezwitngeu tiflicht, gewiß nid zu einem gefetz fei zn befüidltrii, Höhe auwachse» Wahrung berechtigter Interessen k.< Hl Mich bet Prei.e al# Sira,ans,chlie,jnng#giiiud zneikanul werben; leider ist das aber bisher nur in ganz bet. einzelten Fällen geschehen, vielinehr haben nach dem Vorbild de# Reichsgericht# fast alle Gerichte in P,.,,. piojeflen ben Schutz des § 193 ben augeflagten Redak- töten nicht zugebilligt Es ist darum wohl erwählten#, werth, daß da# Brellau et Gericht 111 einem aii sich idioti sehr bemerkenswert Heu Fall zn einer an deren, voll - ständig richtigen Enifcheidung kam. Wegen Beleidign ug des Laubgerichisdireklor# Polte in Mogbebnig Halle sich am 17. b. M bei Redaktör ber „votkswachi", Genoffe Si 1 u h n # , vor bem Landgericht zu oeiautivorteii. Im Inti b. I war der veraniivorlliche Redakiör ber „Magbebutger BolkSslimnie", Genosse Schroeter, wegen giobeu Unfug# in jH. 100 Geldftrme genommen, weil er für da# Wart «ölkets tlachtdeuktual ein anOeie# gewählt halte. Die gegen jene# Urtheil er. hobene öeiufuiig wurde vom Sttagdeburger Laudgericht jiiiiickgewieseii. In der Begriinbung de# abiuenciiDen Urtheil# ging bet Vorsitzende des tHeudit«, eben Der Laiidgenchtsdirektot Polte, in ichärsster Weife gegen bie sozialdemokratische Partei unb Piesse vor, inbeni er diese b-ichuldigie, in „gemeiner Weise das Andenken de# hoch, seligen Kaisers Wilhelm L, de« Großen, Siegreichen, 111 bei, iiaiib gezerrt" zu haben, daß „diese ganze »ligue Nicht fähig fei, patriotische Begeistermig zu enipfitiden" u (. w. Ter angehogie Redaktör Bruhn« hatte diese anst tägige Begründung ber „Magdeburger VoikoftiNiiue" entnommen und in der „Volksmacht abgedinckt und dabei tii einer Benieikuttg Dem betreffenden Richtet die ersoiderliche nchiertich- Lbjekriviiät abgefprochei,. ,vorauf ^trasuntrag wegen SeleiDtgiiiig de# Henn Polle er. folgte. Ja der Verhandlung erklärte Oer Angeklagte, bei der von ihm aii«gifprod)eiieu Würdigung jener llribeil#begrün»uiig »ei bleiben zu mflifen. Wenn ein Richter in solche- leibenschaillichen Weise feinet Abnei. gung gegen Poliiifch Ander«de»kenbe in einem Unheil Ausdiuck gebe, so sönne man ba« al# objrkiive Recht« fprechuiig nicht erachten. Und ba bet Richtet von den Svziatdemokiaten schlechlhi» unb besonders von der ioziatdemokraiischeu Pieffe g l fprod)tn habe, so habe er, flngillogter, al# Leitet eines lozioldemoktatr« scheü Blatte«, nur in Wahrung betechligtet Jiiteteffen gehatidili, al# er jenen Richteifpinch fit feinem Blau in durchaus maßvoller Weise fntifiile. Der LtaatSauwalt erblickte in jener Kritik, bie den Vorwurf ledi ,nnq einer '’lmt#. 1 abei diese,joideruug e n hoben werde, so it ein- r bedeute »den er Wörde diese Sadie amaligen Erlaß an ben lest eJ: sechs e neiflnssi-,, ■:• ,-r mir können nicht glauben. ' ,,^ch bin" en'ischlöffefi, ,