Nr. 26. 11. Inliraana. M 4? Da« „Hanidurncr ffrtio" tdcbttiii tL,Iich. mifitr SDleuteg«. Dk« rlbonntmcutSprci» (iiikl „Tic »iriic "ttirlt") brnegc »arch bit Post bezogen (9tr. bort»rr ivSdxutl 36 4 frei tu*« Hau». SwyfHt Nummer « Sonmaqr-Nummer mit ifliifir eoiuit«ri«:»*ritage „Tic Neue Itielt" 10 verantwonlicher Redaktir: Gustav WaberSky m Hamburg. Sonntag, den 31. Jaunar 1897. «»zeiget, ■erbe» bit lechrgtfpaltene Vetitzeile ober beten «aum mit 30 4, für bat ®rbtU3m«rft, Oct* Miethling»- und Hamttiettanzeige» mit 20 4 beredtnet «»zeige» Annahme in ber Exvebmaa ag mü groher Masaiitäl tieDerOlia »er Die eniiat 1 pooen mon it> ra ein Siettit nimmt, welche» selbst Der 1 eitjobeu, bet batjiii ging, baß. gl. ich wie sation zuznweisen, benn diese ist es, welche elner- gegeben würben, abgelehnt, bagegen ein sogenannter Bet« seits allein einen Augenblick geneigt finb, die Hülfe und Unterstützung, Atiuela gieisen. Ein Weitaus die meisten Streiks unorganisirter Meinung, baß unorganisitte Arbeiter durch Nieber- giiltig fern. Unser fflenofie Singer hatte gestern schon eine ungünstige Ausgang auf bie Massen ber Betheiligten bte entgegengesetzte Wirkung ans. Wie viel von ben zirka 100 000 deutschen Bergleuten, welche Im Jahre 1889 als unorganisirte Masse in einen Streik eintraten, sind heute organisirt? Auch mehr oder weniger günstig verlaufende Streiks un- dauernden Organisation erkennen lernen inib dieser Erkenntniß entsprechend handeln", trifft nur in seltenen entspricht, durch die Geltendmachung einer Willkür- herrschaft über die Arbeiter Stteiks zu provoziren. Bei uns in Deutschland ist man noch nicht so weit; hier steht das Uutemehmenhum noch nicht auf dem Boden der Bereinbarungspraxis; eS hält noch fest an dem angemaßlen „Recht", willkürlich die Arbeitsbedingungen zu diktften. Umsomehr muß die Arbeiterschaft ihre ganze Kraft auf den Aus - bau der Organisation legen. Und ganz selbst - verständlich muß das Streben dabei dahin gerichtet sein, die Entscheidung über nothwendig er - scheinende Streiks, sowie die Entscheidung aufgehoben. Diese Behauptungen find völlig haltlos. zur Spracht. Tie Antwort auf bit Anschuldigungen unstrt-Gtn offen muhte Tireftor Schaeffer übernehmen Ueber beu Genosst noch einmal den Fall be« Rittmeisters von Auert- walb zur Sprache und fragte direkt an, ob bie rothen »lappen für bevorzugte Ferniprechabonnenien bestehen Auch brachte et bie in Haiubutg geübte Tepeschenztusut luiib, Pelit onen gegen Negierniigsmaßregetn zu unter - zeichnen. Er hat daran die Frage getnüpft, ob diese Veroibuung auch für die Postbeamten bestehe. Tirk Frage war nicht beantwortet worden; heule braucht unser Genosse die Antwort nicht ment, da er setzt im Besitze der für die Postbeamten erlassenen Anfügung war. E« ist ein eigenthümlicher Gegensatz Zwischen früher und Hanse zu einer Irbbifte» Tisknssiou, bei der die polnischen Vlbgeorbneteii Czat > inskh und MizerSki sowie die ZeiiiiiiniSabg, aidneten Roeren und Porsch dem yiiiitfter schais znietzteu und, siiheud auf der in der Berfassung ftipiitirteii RechtSgleichh.it die Unterordnung de» Recht» unter uerwaltuug-technische Erwägungen al» absolut unzulässig erklärten. Tie Gegeugründe de» Minister« erwiesen sich dielen scharf logischen Tailegungen gegenüber al« bnrdmii« unhaltbar. Tie# Gefühl mutz der Minister be# Inner» wohl selbst gehabt haben, beim er schuitl die Ti»- kufsiou nm der Bemeikung ab, datz weitere AuSsühruiigen seinerseits die Geduld de- Hause» wohl zu sehr in zu antworten, da die Setfügung eine vertrauliche sei und nur durch Sertrauenebrud) in bie Hände unsere» Genossen gekommen sein tonne. Alle Ber- CtreikwirknnW hö Arbeiter orflaBiiation. den Wetth der Machtwort be# DiiekloiS der grohen Berliner Preß» Akiirng.sestscha't mit ein« beendet ist, erst dann Hai die Ieituiig ibieii Beruf ganz Uli» gar erüllt. An, einer viifandisähigeu Druckplatte Alle« vereint, roal unser 80U fügungen, die eine Kritik nicht vertragen, werden al# vertraulich bezeichnet Damit fällt aber für die B (Übertretung nicht der Grund fort, sie zur Sprache zu bringen. Schließlich sind alle Angelegenheiten, welche den Erwerb d-r Beamten betreffen, auf Regieruug«- Derfügnngen zurückziisühren. Wirb den Beamten unter- sagt, sich durch Petitionen an die Gesetzgebung zu wenden, so werden vielleicht die Klagen verftummeii. die Mißstände aber nicht beseitigt „Seine zu dulde», ohne zu klagen" Tiefer Satz müßte gleich al« vornehmster Grundsatz in da« Reichsbeamtengesetz ausgenommen werden. Bou dieser Regel werben aber nur die Unterbeaiutrn betroffen. Die hohen Beamten sönnen die fbie Person betreffenden Mißftänbe entweder durch eigene Entichließnngen, ober zu bienen, nicht genügen. Das ist ein schlimmer Mißbrauch ber Solibarität, welchem bie organisirte Arbeiterschaft iii entsprechender Weise zu netberben, indem mau ihn „mit Feuer und Schwert" verfolgt ?* Ta» AentnimSblatt will durch diese Erinnerung ben preußischen Munster veranlassen, gegen die geplante „sittliche? Verhältniß" zwischen Capital unb Arbeit giebt es nicht; ber wirthschaftliche und soziale Jnteressen-Gegensatz unb -Kamps schließt ein solches Berhältniß völlig, unb zwar grundsätzlich ans; es ist Thorheit ober berechnende demagogische Heuchelei, geltend zu machen, die kapitalisttsche Wirthschaft lasse vvn irgend welchen sittlichen Monven in Rücksicht mtf bie arbeitenden Klassen und die Interessen der Allgemeinheit sich leiten. Der einzelne Unter» Schmer mag hin und wieder ber Berücksichtigung solcher Motive bis zu einem gewissen Grade sähig sein, aber für das kapitalistische System existtren sie nicht, denn dasselbe hat ja die höchste Unge- rechtigketi und demnach auch die höchste Unsitt- lichkeit, die Ausbeutung der besitzlosen Arbeit unter dem Zwange der Noth zur Voraussetzung. And grade dieses System ist es, welches that- siichlich die Gesetze der Kulturentwicklung verwirrt tmb aufhebt. Kulturfortschritt und Kulmr werden unmöglich, wenn die kapitalistische Ausbeutung in vollster anarchischer Ungebundenhcit sich bethätigen und da» Elend ber Massen zum unerschütterlichen Fundament ihres Systems gestalten kann. Das erste und oberste Gesetz allen Kultursottschritts ist: die «rbeitenden Massen müssen in immer stei - gendem Maße Antheil gewinnen an den Er - rungenschaften der Kultur, an den mate - riellen und geistigen Gütern, welche das Zu - sammenwirken der Kräfte schafft. Man nehme dieses Gesetz hinweg, mache es unwirksam — und bie Stagnation, der Rückgang, der Zerfall der Kultur ist unvermeidlich. Mr unter diesen großen Gesichtspunkten läßt sich die Frage nach den sittlichen und kulturellen Wirkungen der Streiks in vernünftiger und wahr - heitsgemäßer Weise entscheiden. Wie jedes Unter; «ehnieu, welches die materielle Hebung der noth- Idbeuben, vernachlässigten, noch so sehr verachteten «beitenden Klasse bezweckt, eine absolute sitt - liche Berechtigung hat, so auch der Streik, welcher demselben Zivecke dient. Atan denke sich, es habe nie eine Arbeiterkoalition, nie einen Streik flegeben. die Arbeiter der Kulturslaateu hätten nie- Hierzu zwei Beilage» «nd da» illustrirte UntertzaUungsblatt „Die Reue Welt". lagen in Streikkämpfen zunächst nothweickig gegen den Baun gewohn - heitsmäßiger Unterwerfung unter die Willkür des Arbeitsherrenthums. Ueberaff, wo dieser Bann besteht, muß er gebrochen werden, mögen die Untemchmer noch so sehr bestrebt sein, ihn zu er - halten. Nur durch diese Bresche geht der Weg zur Anerkennung der Gleichberechti - gung. Las Mittel zur Durchbrechung ist natur - gemäß der Streik überall da, wo die Anmaßung des Kapitals kein anderes Diittel zuläßt. Vor dreißig Jahren stellte der bürgerliche Sozialpolittker Professor Albert Lange in seinem Buche „Die Arbeiterftage" den Satz auf, daß be - sonders denjenigen Streiks, bie gegen bie Herab- brücknng ber Lebenshaltung gerichtet finb, ein besonders großer sittlicher und kultureller Werth beizumessen sei, und daß bie Lebenshaltung nicht allein burch bie erfolgreichen, sondern auch durch bie soge - nannten „erfolglosen" Arbeitseinstellungen vertheidigt werde. Ist auch bei letzteren ber unmittelbare Nachtheil auf Seiten ber Arbeiter weit größer, als auf Seiten I ber Arbeitgeber, so erhalten die Arbeiter doch im Verlauf eines solchen Kampfes, ber gegen bie Herab- briiefung ber Lebenshaltung gerichtet ist, baö Gefühl, baß sie nicht nur für ihr eigenes Wohlergehen, saubern für ihre Ehre unb für das Wohl des ganzen Arbeiterstanbes einstehen. Unb dieses Gefühl — sagt Lange — „ist ein mächtiger Faktor in ber Kulturentwicklnng". Er macht ben eng - lischen Arbeitern ben Vorwurf, baß sie nur allzu leicht geneigt seien, ihr Recht auf bem bequemen Wege ber Entscheidung durch Staatsbeamte, Ge- Tiefrii Beiuiiiiluiig«v01 schlag bekämpfte in der Magislraisätzung uameiillich ber Bürgermeister T c. 3 Schuh: „Ter Antrag hört sich fv uuschulbig an, kommen Sie aber auf bie rechte Spur, so werbt» Sie finden, baß Sie in eine Falle gerathen, so halb Sie aufangen, in ein politische» Garn zu gehe» Die aller« meiste» Streik« stehe» unter dem Tuick ber Politische, Parteien, unb e« ist gar nicht eiuzusehen, ba Sie dach bie AibeitSuachweifestelle von allem Parleigelriihe fer, Hallen wollen, warum eine« Streik« wegen bieje Stelle 'hre Thätigkeit einstellen solle. Die städtische Arbeit«, uachweisestelle ist ja doch nur wegen der Arbeiter ge - gründet worden, und wenn diese Einrichtung einige« Herren nicht gefällt, so haben Sie erst recht Sernnlafjung, bieten sog. Benniitluiig-autiag von vornherein mit aller Entschiedenheit abznlehiten." Der Betniiitlungsaulrog wurde mit allen gegen 2 Stimmen abgelehnt ll Ta» ist umsomehr von Bedeutung, als aus Wunsch der Regie,ung die Nürnberger Arbett«»achweifestellr für einen namhaften Theil de« Königreich« fnuflioiiiren soll wodurch die betreffeitben Unternehmer bei einem Streif sich von allen Seilen ohne einen Pfennig Auslage Streik - brecher kommen lassen Kimen. Ta« Bezeichnendste ist aber, daß nicht einmal bie, man möchte beinahe sage« äugei ft harmlose Bestimmung be« Würzburger Statut«, welche bie au« „Liberalen" unb Ultramomanen zusammen« geletzten gemeiiiblichen Kollegien Würzburg« angenentme« haben Gnade vor ben Angen ber „stet finnigen" Stabt» oäter Nürnberg« gesunde» hat. Daß sie damit, wie Rath Tauber zutreffend bemerkte, nicht einmal bet Möglichkeit eine« friedlichen Ausgleiche« eint« Streikt die Wege bahnen wolle», beweist zur Evidenz, daß diese Herre» damit ganz auf dem protzenhaft arbeiterfeindlichen un| zugleich kurzsichtigen Standpunkt de« Hamburger Arbert, geberverbaubc« stehen. Tie Monopoljsiruog der ^Sffcutkiche« Mei> »ung" ist eine« ber Ziele, auf welche das Großkapital pilematiftb hinarbeitel Seil einer Reihe von Jahre« schon besteheii kapitalkräftige Unternehmungen, welch« unter der Firma der „Paiteilofigleit" sich einführend« Blätter herau-geben, die im Grunde lediglich ben „nationalen* SeiviiiSmu« unb ByzautiniSmu« biene«. Aber da« hat noch nicht genügt; neuerbing« ist bet er - habene Pla» aufgetaudtt, für ganz Deutschland ei«« einzige köpf, unb farblose Zeitung herau«ziigeben. Uebe« diese Normal-Zeitung, bie „a Ile patitische« Fragen unter B e rücksi ch t ig « ng der »er« schiebenen Partei-Ansichten streng ob« feftib unb unparteiisch* behaabeln soll, sagt bte Wochenschrift „Gegenwart* : „Mobernr Journalisten kennen keine sachliche» Gegen« fätze mehr unb eigentlich auch keine perlönlichen. Ste haben klug unb falt ba« Geschäft im Auge, sonst nid»«. Porvorgestern, da war e« vielleicht noch Mode, mit Zähigkeit an einer Politischen Meinung zu hängen unb mit ber ober jener unvenoirkbaren Weltanschauung z« oropen. G fchntackvolli Leute hüten sich jetzt vor d-itel Lächerlichkiiten. Alle Leidenschast ist komisch, alle Ein« seiiigkeit schädigt den Reingewinn. Die« ein« lachi Räsotiuemeiit hat die unpoiitifdien Zeitungen ge- ichiffen unb groß gemacht. Al» Herr Moste vor nun U5 Jahren die deutsche Ze,mngbmeit reDolutionirte, mußte die Piofitsiicht noch schamhaft eine Marke tragen, und die braven Ideale hatten bet Annoure al« (Na 1 bebaute zu dienen Herr Scherl (Dom „Verl Lokalanz *) schob Anspruch nehmen würben, was jebeiisall« nicht zu befürchten gewesen märe, wenn feine Argumente dasselbe Gewicht gehabt hätten, wie diejenigen, welche zu Gunsten bet Wahrung be« Lersammluugsrechie« unserer polnischen Mitbürger vorgebracht roorbeii waren. Im klebrige» flüchtete er zu bem beliebten HülsSmittel der Reaktionäre : Wenn bie Gesetze nufere reaktionäre» Praktiken nicht zulasten bann — müssen die Gesetze geändert werden. Der Mitiistet erklärte, er würde, fall« die Eniicheibung de» Ober-Berwaltutigsgerichte« nicht in seinem Sinne ausfielt, den Weg der Gesetzgebung be - schreiten. Für feine Behauptung, daß bie Gefahren ber naiiouahpoliHfiten Bewegung so große sind, daß bagegen Maßregeln ergriffen werden mußten, brachte Herr v.d. Recke einen Beweis nicht bei; er beschränkte sich einfach darauf, in einer späteren Rede dem Abg. Rickert zu er wider», diese Gefahren seien so deutlich, daß er sie nicht nochzuweisen brauche; er würde damit offene Thüren einten iien. Die besonder« scharfe Tonart, bie jetzt gegen die Polen beliebt wird, wird selbst in deutschen Kreisen ber polnischen Lanbeetheile Preußen« al« schwerer Fehler empfunden. Die deutsche „Posener Zeitung* erhebt da- gegen energisch Protest. Dies Blatt, da« Land und Leute in Posen zweifellos besser kennt al« die Minister in Berlin, bemängelt an leitender Stelle in auffallend scharfer Weise die Unzulänglichkeit ber Informationen, auf welche sich ba« neuerbing« beobachtete Verfahren gegen die Polen stütze, beklagt e« auf’« T'elfte, daß bie bersöhnlichere Richtung be# Ober Präsidenten an - scheinend nichi aitfzukommen vermöge gegen dir schärfere Tonart de« 9iegierung«-$iäfibenten in Posrn unb ver - tritt eindringlich ben e-iaiibpunh, daß die ganze erwerb« thätige deutsche Bevölkerung nicht« sehnlicher wünsche, al« in Ruhr und Friedr» mit den Polen zu leben. Herr Mignek, feine« Zeichen« preußischer Finanz- minister unb Alleiweltsmann, ist mit bem Schwarzen Adler beglückt worben, womit ber persönliche Abel ver - knüpft ist. Dadurch mag er sehr erfreut worden fein; weniger erfreulich für ihn sind die Betrachtungen, welche bie Zeitungen bet verschiedensten Parteirichtungen an bie# Ereigiilß knüpfen Herr Miguel — lichtiger von Miguel, benu er ist fetzt abelig — hat nämlich eine Berga n gen- beit, unb Bebel war boshaft genug, auf bem Kölner Parteitag diese Brrgangenheit zu enthüllen. So hat letzt die ultramontane „Köln Bolksztg * Gelegenheit, dem prenßi. scheu Minister folgende Liebenswürdigkeiten zu widmen: „Herr von Miguel ist ein sprechend,r Beweis dafür, wie weit man e« mit Talent unb Schmiegsamkeit bringen kann Derselbe Mann, der nächsten» fein oOfähiige# Jnbilänm al# Anarchist unb Bauernimtwiegler feiern tau», ist heute preußischer Finanzmiiiister. Ritter be« hoheiiOibeii» Dom Schwar.irn Abler unb damit adelig. Wir erinnern an feine ferne ®ergangenbeil burrttäu« Nicht, um ihm au« brn Süiiben ferner „grünen Jugend* im ®reifeiialtn einen Borwurf zu wachen, sondern nur, um ihn al« < warnende# Beispiel gegen eine gewisse Art bei 1 Bekäuip'ung von Umsturzbestrebniige» hiiizustellen. Wer weiß, wie mancher Miguel sich in bet läimmben sozial- I demokratischen unb anarchistischen Jugend verbergen mag ? I Soll man ihiii bte ganze Zukunft unb Staatskarrisie 1 Organisation sind die englischen Arbeiter so weit gekonnnen. mit Erfolg dahin wirken zu können, daß Streiks überflüssig werde» und an ihre Stelle die gegenseitige Vereinbarung zwischen Kapital und Arbeit tritt. Die Periode, wo sie genöthigt waren, durch Streiks den Bann der gewohnheits ¬ heroischem Muthe und unglaMicher Anfopfernngs- fähigkeit diirchgefochten habm. „Sie wissen nicht," bemerkt er ferner, „wie viel sie in ihrer ganzen sozialpolitischen Stellung diesen Kämpfen ver - danken." Sie sollen durch den Kampf „etwas Wichtigeres gewinnen, als das nächste Ziel, nach welchem sie trachten"; dasselbe soll dazu führen, daß sie „bei den Verhandlungen mit den Arbeit - gebern nicht als eine tiefer stehende Kaste, sondern als gleichberechtigte Männer behandelt werden"; daß die Unternehmer die Arbeiterorganisationen als gleichberechttgten Faktor, als wirklichen Vertrags- faktor anerkennen. Die englischen Arbeiter haben dieses Ziel Arbeiter verlaufen, wie die Erfahrung lehtt, un - günstig; um so bedenklicher ist es, an solche Streiks die Hoffnung zu knüpfen, daß sie zur Organisation führen werden. Die ost gehotte S'nrourf, wie e« zu erkläre» fei, baß trotz ber bestehende» Verfügungen bie gleichartigen Klagen sich stet» roieber» holen, schwieg ber Herr Direktor Ta bie rothen »lappen nicht wegziileugne» finb, so versuchte ber Herr Direktor Fällen zu und niemals vollkommen; meist übt der' üt zu erlläieii — mit einer psychologischen Vorlesung - — — - - - — - über bie gesteigerte Nervosität, welcher alle Personen zum Spier fallen bie mit ber Telegraphie zu thun haben. Schon oft haben wir erlebt, daß bei großen, tief in die Interessen der Allgemeinhest eingreifenden Streiks die kapitalisttsche Presse ihre diesbezügliche Krstik auch auf die Frage nach dem moralischen und kulturellen Werth oder Unwerch solcher Kämpfe zwischen Arbeit und Kapital ausgedehnt hat. Auch anläßlich des Streiks der Haniburg-Allonaer Hafen- ardester und Seeleute ist das geschehen. Die Organe, btrttt Aufgabe die Vertretung des IInternehmer-Vor- theilS ist, sind einig in der Ansicht, daß der Streik als Eingriff in die Wirlhschafls-Ordnnng immer auch schwere Schädigungen der „moralischen sammenhänge" und der „Kulturentwicklung" mit sich bringe. Sie behaupten, das „sittliche Verhältniß" zwischen den ökonomischen Faktoren werde gestört bezw. zerstört und die Gesetze der Kulturentwicklnng würden „in Verwirrung gebracht" oder gar ganz sie niitzeu sollen. _ . Nur auf der Gnmdlage fester und dauernder ^füguug Preußen ©taatämimfterum# zur Sn^e gebracht. wonach e» ben preußische!, Beamte» verboten Run, ba da« Publikum selbst an ben Draht komme, habe sich biete Nervosität aus biefe« übertragen unb so seien Die „Piiterklapveu* entstanden. Diese seien von ben Beamten, aber nicht von bet obersten Leitung gemacht So brachte er selbst einen Beitrag zu bem Unterschieb - - 1 zwischen Theorie unb Praxis. Nach ben Beifügungen orgamfirtcr Arbeiter bieten keine sichere Gewähr bn=; fofieu alle Ferusprechabouneuten gleich behanbelt werben; lir, daß diese Arbeiter fortan sich zur Organisation thatiämiidt ist aber ein Unterschieb vorhanden. Müller- verstehen. Die gwße Masse der KonfektionS-^i'aan brachte ^och einmal bte Erhöhung be# Bries. •rl.ei.-r. »-!«- .°r -ta™. ta fid, 4 Sw f’ÄÄ K befanden und sogar der Sympathie eines Theiles auhuarf Tie @ininenbungen, bie gegen den Labeiischluß m«tö lilnsttengungen zur Verbesserung ihrer Lage, zur Geltendmachung ihrer Rechte unternommen, nie- m«ls einen Kampf gegen das Kapital gewagt — Zustände würden wir dann haben?! Treu ülllg hje unsere ganze Wirthschaftssrdnung ' sianze soziale und politische Leben beherr- ifctV’u "^^Gübermacht den Arbeitern niemals eilte her Vn| lUnfl il)re8 ^"oses gewährt; jede Verbesserung p, Arbeitsbedingungen, jede Hebung jede Zusicherung selbstverständ- ex,», C ""d. Freiheiten haben die Arbeiter sich erkämpfen müssen. dargelegt, wie überall, wo erreich'' hit hte eine bestimmte »ehe S ?c« «rtritern wie fid ’ 'wtl'wendig an berechtigten Interessen der'' Ark° iter° am' deutlichsten «nd faßlichsten hervortritt: am Lohuverhättuif- Aiese Einsicht bethätigt sich in der Arßeitettoalitton »Freisinnige" Sozialpolitik treibt bet .stete sinnige* Magistrat von Nürnberg. Dor« besteh! H« ft ä b t i f d) e t Arbeit-nachweis, dessen Ausuhuß- mitglttber Dom Staube ber Arbeitnehmer beantragt hatte«. Da« Statut unter Anderem auch bapin abzuäubern, daß ein ^genannter Streik-Paragraph angefügt wirb, b h. baß, sobald ein Stieik aitsbricht unb so lange der - selbe dauert, bte A rbeit«tiaa>iveisestelle den Bet heiligte» nicht zugänglich gemacht werde« solle. Dieser Anitas wurde im Ausschuß mit 9 gegen 4 Stimmen, die bon ben Mitgliedern aus bem Staube der Arbeitnehmer ab» der herrschenden Klassen sich zu erfreuen hatten, und andere Schutzbestimmungen erhoben werben, mußten stehen auch heute nochderOrganisationgleich- au * ?' rr , 1 ’ ei 8 r P* en ,D ' n - ° man beiartige Beschränkungen nicht Gehören denn etwa „ die gequälten und viel geplagten Postbeamten zu ben Das sind Lehren, die beherzigt fern wollen, wenn Reiche» ? und das gegenseitige KrAskA-erMkniß und damit dir jemge »och besitzt, bem man bie bürgerlichea Ehrenrechte Chancen eines Kampfes ir ,.tg bichcioeulüun, bu . abeifaaut hm andererseits aber auch dauernd die Lasten des Wirth- 1 ' . 'Ü ”f i ,h#n i*»ei*Benb fflr die deutsche» Nw*- »-»»,-> °— cksicherfolge zu entgelten hat. Es tll deshalb ein wüsten. Eine Regierung, welche sich bewi ßt ist, doß sie schwerer Fehler, wenn Arbeiter allerdings jeden ' gerecht unb human handelt, wird schwerlich zu ähnliche» Völl ber Vcltbllhue. Ans dem Reichstage. Bertin, 29. Januar. Daß Herrn von Stephans Popularität stark im Siukeu ist, wurde heute von bem tiatioiiatltberal-aiitife»iiiii(hen Abgeordneten Hasse- Leipzig konstatirt. Nur die Ron« fervatiDeu treten al» ttertheibiger der Post auf. Ter Umstand, daß die Gegner jeder Berkehrse,Weiterung für die jetzige Praxis der Post die Berthetdigung übernehmen, sollte Herrn Don Stephan stutzig machen Fast alle Silagen, bie vorgebracht werden, suche» die Leiter der Pvstverwaltung dadurch zu entkräften, daß sie auf er- (offene Verfügungen verweisen. Wie aber die Ver - fügungen befolgt werden können unb thatsächlich befolgt werden, darüber giebt e« keine amtliche Auskunft Aus d.rn Papier ist die So»tttag#ruhe bi« zu einem gewissen tlfier Organismen Berufs- und Klassengenossen in; Die Nitti - Pole» - Praxi» de# neuen preußische» Ampnicki zu nehmen, jedoch rhrer Pflicht, sich der , Minute.» des Z.u.ec», Herrn v'0 n der Recke, führte Organisation anznschließcn und ihr thatkräftig am Freitag im preußisch^» « b g e 0 ebneten« Verschlechterung be« Berein-rechtes einzittreten Gesinge» wirb diese Absicht säum ; Herr von Miguel wirb nicht weniger geschmeibig fein al« Herr Mtgirel schlechtweg Lr war ja lange genug $ntio»alUbetetetl Die RcichStagSersatzwahl i» Echwei», bte l» Folge der schon zum zweite» Male erfolgten Ungültig* keu»erkläruug der Wahl de« freitonfetoaiioei Herrn Hosts vorzunehmen ist, findet am 31. März statt erreicht, aber nur dadurch, daß sie den ensscheidenden (Stabe durch geführt Cb die angeblich zum Tieuft Per- Werth immer auf die Organisation legten; diese j ^ l / h * c,,n ob " '° d«.Lage sind, dte ihnen aufgebätbet, .. m ’c m , ,, Arben in den vorgeschnebenen Dfenfistunden zu be- wai bte Jmiiblage ihrer Kampfe. Von seltenen ro äitigen, ba# ist eine aubete Sache. Auf diesem Wrder- AuSnahmen abgesehen, erachteten und behandelten sie jprudt zwischen Theorie unb Praxi« beruht ber größte die Organisation als nothwendige, unerläßliche Bor- Theil der Beschwerden. Ä»f diesen Gegensatz wie» auch aussetzung für jedes Vorgehen zwecks Erringung Genoite B-bel hin und beronte e- fei doch M-r» wo ■» «w LLL MLL die Ausnahme, daß unorganisirte Arbeitennassen aller Parteien alljährlich eingeianbt werden. Da« fei die Unbequemen ganz bei Seite Dem Lesepöbel Lese» futter unb Spiele, derbe Sensationen und Original» Noirefpotibeitzen, im Uebiigen kostet (auf ben Anzeige» fetten) jede» Wort sechs Pienntge, in bet Urbed.-biift zwanzig. Scheil» Rui stuft inzwischen gemach zu Thate, unb bie Hmtermänier fielen auf den Plan Es wat eine ichöne unb herzbezwingetide That, Berit» dem .Soral» an,teiger* zu erobern, aber mein Vaterland muß größer fein. Kist wenn die ganze Nation ein einzige« Blatt hält unb völlig niv-llitt worden, wenn im Fro chmoUuskea» drei ber Unparteilichkeit jegliche« persönliche Empfinde» und Tenten ei sterben, aller geistige Stampf durch eia . „ — .»™l zum Beschluß wenn man ihm ein Recht nimmt, welche« selbst Tet I erhoben, der bahr» ging, baß. gl.ich wie in bei» Statut ’ für Die städtische Arbeitsnachweis,stelle in Würzburg bei einem att-hrecheitden Streik die Betheiligteii aufgeforbert werben solle,i, bie Streitsache vor ein 8uiign»g«amt zn otinge» 5*3» bu 'b.;dororck niehl rinaefa,« ober ein Au-gletch nicht *u Stande toiiiml, der Ait«lch,iß füi die Aibeitsnachweifeftelle berathen unb beschließen solle, ob bann bie Arbeiisnnchwei testelle für die strerlctide» Parteien zu schließen sei oder nicht. jUM Streik schritten, daß aus gelegentlichen f nur erklärlich, wenn man annehme, daß eine weiiver- Streikkoalitionen feste und dauemde gewerk- i” Verschwöru,,g unter den Postbeaniten bestehe; zu .* icIn rx ” ., einer wichen Ännahnie habe sich aber noch Nicht einmal schastllche Organisationen sich entwickelten, h, t yeituug ber Post verstiegen Ferner brachte unser mäßigen Unterwerfung unter die Arbeitgeberwiffkür : jetzt. 1881 hat eine ähnliche Verfügung des sächsischen zu brechen, liegt hinter ihnen; sie habe» damit! Oberpostdirektor« bie Serurtbe.lung de« jetzigen Unter- nichi Mi», ,ii »chnin UN- di, iini-m-hm., minier mehr, daß e« auch ihren Interessen nicht r - - - -- -■ richtshöfe zu erreichen, statt durch jene Kämpfe begegnen hat. der Arbeitseinstellungeu, welche sie so oft mit'