Nr. 255. 11. Jahrgang. Da» „Hamburger 63, Schulz (Frsi VolkSp.) 221ii, Wohlfahrt lAntis.) 1009, v. Salbern (Kons.) 1199 Stimmen. Von 153 Orten stehe bas Resultat noch an« Stichwahl zwischen Schulz unb v. Salbern fei wahrscheinlich. Bei der Wohl int Jahre 1893 wurden von 17 45« Wahlberechtigten 12 524 Stimmen abgegeben und der konservative Kandidat v. Pod- bielski siegte im ersten Wahlgang mit t>2«5 Stimmen. Außerdem wurden abgegeben 2900 Stimmen für ben Kandidaten ber Freisinnigen Volk-partei, 1798 Stimmen für ben sozialdemokratischen Kanbibaten uiib 1458 Stimmen für ben Kanbibaten ber Freisinnigen Bereinigung. Herr Komnterzienrath Moller Brackwede, welcher schon fünf Jahre den Dortmunder Wahlkreis, ohne gültiges Mandat, im Reichstage vertreten hat, will jetzt im Duisburger Wahlkr eise seiu Gluck versuchen. InTuiöburg war 1807 unser Gcnoffc Hasenclever gewählt. Seit 1871 ist ber .(freie bnrch Dr. Hammacher tm Reichstage vertreten Hammacher ist, wie gemclbet, parlament-müde unb will fein Mandat wieder annehmen. Jetzt rüsten sich die Natiouallcheralen, nm ben tkrei- für Möller zu erobern Hoffentlich gelingt e- Möller, auch diesen KreiS an unsere Partei zu verlieren. Der Bund der Landwirthc veröffentlicht eine längere Erklärung betreff- seiner Stellung zu den Nationalliberalen in derProviuzHan» notier. Er bezeichnet darin die B e k ä in p s u n g ber dortigen nationalliberalen Abgeorbneten für „n »bedingt geboten, da die sämmtlichen jetzigen naflonallibcralcn ReichStagsabaeorbm'ten der Provinz Hannover für bie Eaprivsische WirthfchaftSpolitik eingetreten sind", und fährt bann fort: „Born Bunbe ber Lanblvirthe würbe einfach Schwäche an den Tag gelegt, wenn er diese Männer fernerhin bei RcichStagSwayle» unterstützen wollte. Mag boch bie uatioiialliberalc Partei tn ber Provinz Hannover andere Kandidaten aufftcflen ohne Eaprivi'fche Vergangenheit, Männer von B i L m ar ck i s ch e r Gesinnung in der Wirthschaft-» olitik, dann würde ber Umstanb, daß solche Kandidaten nationalhbcral wären, für die Mitglieder dc- Bundes der Landwirthe in der Provinz Hannover keine Beranlaffung fein, sie zu be - kämpfen. Eine Mehrzahl nationaler Kandidaturen aber wird in verschiedenen hannoverschen Wahlkreisen mit dem Augenblick vermieden werden, wo die imtioitalliberale Parteileitung sich entschließt, darauf Rücksicht zu nehmrn, daß die überwiegend ländlichen Wahlkreise der Provinz ging das Verhör mit bem Mädchen nahe. Zuerst schwieg sie auf alle seine Fragen und sah theistwhmsloS mit ver - schränkten Armen, die Unterlippe ein wenig herunter« gezogen, zu ihm empor, lind ganz allmälig erst gelang eS ihm, sie zur Aussprache zu bewegen Aber schon d«e Art, wie sie mit ihm verhandelte, bewegte ihn. Sie wollen oder sollen mich vertheidigen?" .Jal' „Dann werden Sie eine rührende Rede halten, bie in die Zeitungen zu stehen kommt, nicht?" „Ich mochte nicht rührend, sondern wahr sprechen," entgegnete er ernst, „und grabe dadurch Ihrer Sache nützen." „DaS möchten Siel' Sie sah ich beinah spöttisch an, grabefo tote Frau Heller ihn bei ihren Gksprächen öfter angesehen Halle. Dann sagte sie: „Um die schöne Rede werden zrie kommen, Herr Doktor Ich leugne nichts — gar nichts." „Es kommt nicht auf das Leugnen an, Fräulein. ES kommt darauf an, ob Sie au« Motiven gehandelt haben, nach denen Sie vor ben Geschworenen Milder beurtheilt werden könnten. Und an ber schönen Hiebe liegt mir absolut nichts." (Sitte Weile hatte sie vor sich hingcfonnen, bann fragte sie: Was soll ich beginnen, wenn ich herauS» koinme Herr Doktor, ich will Ihnen ba- Leben nicht sauer machen. TaS Kinb hab' ich mit voller Ueber« legitng' — sie schüttelte sich einen Augenblick wie im Krampf ehe sie noch einmal roieberfeolte — „mit voller lleberlegiing fortgefdjafft. Unb würd' eS heute grab' so ch,». In all' ben Monaten war ich bar über mit mir im Klaren." , Wollen Sie mir sagen, fragte er, „warum Sie da- gethan Haden?" Da liefe sie die Arme finken unb sah ihn still an. Enblich antwortete sie: „DaS Wurm sollte nicht so un - selig werden wie ich." Und bann setzte sie langsam hmzu: .LS war ein Junge . . . ich hatte Furcht, e» könnt' einen Schurken geben, wie feinen Batet." lSottskSmm folgt)