Das „Hamburger Crrfio" erscheint täglich, außer Montag». Der NbonurmeiitSprcis (infi. „Die Neue Welt") beträgt: durch die Post bezogen (Nr. de» Post- latalog» 3172) ohne Bringegeld vierteljährlich JK, 4,20; durch die Solporlöte wvcheiUl. 36 frei in'» Hau«. Einzelne Nummer 6 a^. Sonntags-Nummer mit illustr. Sonutagr-Bcilagc „Die Neue äBclt" 10 Berantwortlicher Rcdaltör: Gustav Wabersky in Hamburg. Sonnavend, den 26 Mürz 1898 Anzeigen werden die sech-gespaltene Petitzeile ob« deren Raum mit 30 4, sstr den ArbcitSmarkt, Der» miethungö- und Familienauzeigcn mit 20 ^4 berechnet. Anzeigcn-Anuahmc in der Expedition (biS 6 Uhr AbdS.), sowie in sammt! «nnoncen-Büreau«. Redaktion und Expedition: Große Theaterstraße 44 in Hamburg. Hierzu eine Beilage Von der Weltbühne Tie armen Nationalliberalen, die da hofften, durch Flotte als „Nebenarmee", so ungefähr hat in leihckredite verwandt. Für das Etatsjahr 1897/88 soll Landtag unser Genosse Fraßdorf an der Hand jetzt nach dem Beschluß der Budgetkommission behufs umfangreichen Materials die dringende Nothwendigkeit Bcrminderung der Reichsschuld die Summe, die das i einer Besserstellung der unteren Beamten und Arbeiter drastisch Erhöhung der Matriknlarbeiträge) quHtirt werden würde. Die Annahme des sozialdemokratischen An - trags würde daher den wohlhabenden Klassen selber zu Gute kommen, als eine Art Versicherung gegen die eigene Schwäche für die Schraube ohne Ende. Ans dem Reichstage. Berlin, 24. März. Mit kurzen (SrHärungen von Tirpitz und des Sauern« i bündlers Hilpert wurde die hellte fortgesetzte Debatte ■ unter die Einzelstaaten nach Maßgabe bet Bevölkerung • bertheilt werden. Das Zentrum hielt damals diese Be- stiuinlung, die sogenannte clausula Franckenstem, für Summe, die das Reich von den Ueberweisungen für sich behält, von 130 auf 180 Millionen erhöht. Das Plus von 50 Millionen wurde zur SSerminbenmg der An- wendigen Amtsverkündiger zu retten; er führte an, daß man ein KreiSverkündigunosblatt gedachter Art bereits in den sechszig« Jahren h« Für die Gisenbahubcamten hat man auch in Sachsen nicht viel übrig. Das zeigte sich, als bei Berathung des Eisenbahnetats im sächsischen Um waö eS sich bei der „Sammelpolitik" handelt, das fangen wenigstens einige noch nicht ganz in den agrarischen Banden »«strickte Rational- liberale au zu begreifen. So schreibt der.Hann. Sourier*: nothwendig, um den Einzel st aaten den Einfluß auf die Bemessung des Reichshaushalts zu wahren, den ihnen die Schaffung eigener Eiimahmm des $('' M,«.» in denen der Ein- . „ BundeSleitung unter den Bundes ¬ mitgliedern vorherrscht, bestätigt täglich, daß es sich hi« hatte, sucht sich au8 dem Zusammenbruch zu retten. Die Mandatsflucht ist nirgends so groß, wie unter den Nationalliberalen. Beispielsweise will keiner her big« i üb« § 1 der Flottenvorlage eröffnet Dann folgte eine « Richters gegen die Vorlage, gegen seinen Parteigenossen a. D. ®ie sozialdemokratjsche Fraktion hat darum mit vollem Recht von diesem Bedeuken sich nicht abhaltcn lassen, ihren Deckungsantrag zu stellen, den einzigen Mtter den ähnlichen Decknngsaiiträgen, der kein blauer Dunst znr Benebelnng der Wähler ist, sondern, wenn er angenommen ivürde, sichere (Garantie böte, daß den Eeringdemittelten wenigstens die Kostenlast der neuen Schiffe nicht mich noch Mtfgehalst wird. Die Annahme desselben würde aber auch die weitere sehr wichtige Garantie bieten, daß die oberen Schichten für fernere MUitär-und Mannevorlagen nicht so leicht wieder zu haben sein werden. Denn wenn sic zu befiirchten haben, daß sie die Kosten selber berappen müssen, statt sie auf die Schultem der Ätassen abwälzcn zu können, so wird das ihrer Hurrahstimmung und ihrem BcwilligungS- eifer einen nichtigen Dämpfer aufsetzen. Wir kennen Flottclietühnsiastcn, die schon jetzt ihre voreilige Der sozialdemokratische Deckungs- Antrag. Es braucht kaum hervorgehoben zu werden, daß wir dem Flottengesetz auch dann keine Sympathien eutgegenbringcn würden, wenn wirkliche Garantien gegeben wären, daß die breiten Volksschichten von jeder Mehrbelastung verschont blieben. Die Deckung Znr Wohlthätigfeitsanstalt für uothleidende Agrarier wollen diese die R e i ch s b a n k auSgebaut wissen. Der Freikonjervative Gamp hat in einer bereits früher erschienenen Schrift darüber Aufschluß gegeben, wie sich die Herren aus Dffdbien die Sache denken. Tie Gruudzüge sind folgende: Tie Reichsbank soll die Wechsel der ländlichen Grmid- besitzer mit nur einer Unterschrift, also Solawechsel derselben annehmen. Diese Wechsel sollen honorirt werden, auch wem: sie eine Verfall zeit von sechs tVionateu bis zu einem Jahre haben. Solche Wechsel sind nicht nur von denjenigen Grundbesitzern zu nehmen, „deren Unterschrift allein eine genügende Garantie für die Erfüllung der eingegaugenen Verpflichtungen zu bieten vermag", sondern auch von der „großen Masse der Griind- b e s i tz e r", insbesondere auch von den steinen Besitzen!, deren wirthschaftliche Lage „keine solche ist, daß man eine völlige Sicherheit für die Bezahlung der voit ihnen anzuneh - menden Wechsel anzunehmen berechtigt i ft". Für die unsicheren Wechsel soll die Reichsbank einen höheren Diskontosatz berechnen und damit also eine Art Kreditversicherung einführen. Den ländlichen Gnmd- besitzern soll, wie allen Kreisen, deren yntereffen die Reichsbank zu dienen bestimmt ist, eine Mitwirkung bei der V«walMng derselben eingeräumt werden. Endlich wird die Erweiterung des Louchardkredits für die länd - lichen Grundbesitzer verlangt und zwar speziell eine höhere Beleihung als für andere Kanfmaunsgüler chts zu 80 pZt. des Werthes) ; die Beleihung soll zu gleichem Zinsfuß wie die Diskontirung von Wechseln erfolgen; sie soll er - folgen in „formloser Weise", d. h. unter Belassung der verpfändeten Produkte im Besitz und Verwahrung des Schuldners, ohne die DiSpositionssähigkeit deffelben über die verpfändeten Güter zu beschränken. Namentlich die W e ch s e l g e s ch ä f t e würden nach Vttwirklichung dieses Plans einen unerhörten Auf - schwung nehmen. Ist die im trauten Kreis der Freunde und Freundinnen erwachsene Zeche bei einer an staubigen Summe angelangt, so stellt der „Herr Gutsbesitzer" ein - fach einen 'Wechsel auf die Reichsbank aus, und die Geschichte ist erledigt. verhallt ist und nur in wenigen journalistischen Parlamentsberichteu enthalten war, das aber für die Absichten der Reichsregierung bezeichnend ist. Der Militarismus aber ist für uns der „innere Feind". Notabene: nicht bezeichnen wir damit die zur Vertheidigung des Vaterlandes nothwendige Ein - richtung, sondern das bestehende militärische System, sofern es zugleich und hauptsächlich der Hort kapitalistischer und junkerlicher Ausbeutung und Unter - drückung ist, die ultima ratio, die Hanptwaffe der reaktionären Mächte gegen die Freiheit und den Kampf des arbeitenden Volkes um seine Rechte. Wie wir nichts gegen die Polizeiorgane haben, so - weit sie die Bürger vor Spitzbuben schützen, sondekn ihr nur entgegentreten, sofern sie die Bürger selbst vexirt, so bekämpfen wir im Militarismus nicht den Schützer und Vertheidiger Deutschlands gegen außen, sondern das Machtmittel der Klassenherrschaft. Die Flottenvermehrung, deren Nothwendigkeit für den Küstenschutz wir in Uebereinstimmung mit der früheren Ntarineverwaltniig bestreiten, würden wir daher auch dann und nicht weniger entschieden bekämpfen, wenn sie keine Mark kostete. Es ist darum selbstverständlich, daß der sozial - demokratische Antrag zur Deckmigsfrage als Even - tualantrag gemeint ist: erlangt das Flottengesetz eine Mehrheit, woran ja, dank dem Verrath des Zentrums, nicht mehr gezweifelt werden kann, so sollen wenigstens die breiten Volksschichten von sitianzieller Weiterbelastung verschont bleiben. Ein ähnlicher Gedanke tauchte schon bei der Eaprivi'schen Militärvorlage auf und merkwürdiger - weise erklärte sich damals auch die „Kreuzzeitung" dafür. Wir haben seiner Zeit an dieser Stelle geschrieben („Hamburger Echo" 1892, Beilage Nr. 230): „Der Gedanke liegt nahe, die Parole auszugeben: Mögen doch die Kosten der neuen Militärvorlage von den oberen Zehntausend resp, den Wohlhabenden bestritten werden. Aber schon der Umstand, daß die „Krenzzeitung" einen ähn - lichen Vorschlag macht, muß ihn verdächtig machen. Und in der That ist der Pferdefuß unschwer zu entdecken. Zu den zahlreichen Privilegien, die der Kapitalisten- und Junkerstaat dem Besitz einräumt, würden neue treten; denn bald würde es heißen: Die Klasse, welche die neuen Heereslasten aufbringt, muß auch mehr Rechte haben." Dieses Bedenken ist in Bezug auf die Flottendeckung vor einigen Wochen auch in einem bürgerlich-demokratischen Blatte geltend gemacht worden. Der Gedanke, hieß es da, sei besonders bedenklich in einer Zeit, in der ge - wissen Kreisen die Entlastung der arbeitenden Klaffen durch die Sozialgesetzgebung und die preußische Steuerreform für Bestrebungen zum Vorwande bient, die politischen Rechte der Arbeiterklasse, namentlich ihr Wahlrecht, zu schmälern. „Man unterschätze die Gefahr nicht, die darin läge, daß gewisse Parteien und Klassen behaupten könnten, die Kosten für die Landesvertheidigung zur See trügen sie." — Indessen fügt dasselbe Blatt in gleichem Athem hinzu, daß ein solches Argument durchaus falsch wäre, denn was wollen die durch direkte Reichssteuern aufgebrachten Millionen für die Flottenvermehrung besagen gegenüber der Thatsache, daß alle übrigen Reichsciimahmen auf indirekten Steuern und damit überwiegend auf den Schultern der großen Masse der Bevölkerung ruhen. — Er - wägt man überdies, daß die Flottenvermehrung auch eine Vermehrung der Mannschaften für die Bemannung und den Flottendienst überhaupt ein - schließt, und außerdem, daß die größeren Ver - mögen, die nach dem sozialdemokrasischen Antrag zur Marinesteuer herangezogen werden sollen, den vom arbeitenden Volk geschaffenen und ihm vor- enthaltcnen Mehrwerth darstellen, so wird jeder ehr - lich Denkende dem gedachten Argument alle Be - rechtigung absprechen müssen; was freilich nicht ausschließt, daß es eventuell von Umstürzlem der Lolksrechte schwindelhafter Weise geltend gemacht werden sonnte. nachwieS. Diese seien auch aieSiual im Etat wieder am schlechtesten bedacht. Die Staatsbetriebe sollten Muster - anstalten nicht nur in Bezug auf die Leistungsfähigkeit deS Personals, sondern vor Allem in Bezug auf Lehr - und ArbeitSverhältniffe desselben werdm, davon sei man aber weit entfernt. Redner führt nun eine ganze Reihe mit Belegen versehene Thatsachen an, welche die Lohn- unb ArbeitSverhältniffe der Bahnbediensteten als die denkbar traurigsten erscheinen lassen. Wie ein rother Faden, so führt der Redner ferner aus, ginge durch alle Beschwerden unb Wünsche, die ihm übermittelt worden seien, die Klage über die unerhörte Willkür der BahuhosS- inspektoren. Eine Festsetzung der Arbeitszeit giebt eS überhaupt nicht, so daß diese Beamten nach Belieben ihre Aiwrdnungen treffen können. Extradienft wird nicht vergütet. Der gewährte vierzehntägige Urlaub stehe nur auf dem Papier. Ein Inspektor suche dem anderen im Sparen über zu sein, um von der Direktion keinen Rüffel zu bekommen. Sechszehiistündige Arbeitszeit komme sehr häusig vor. Die AnsangSlöhne der Arbeiter betragen jetzt JL 1,80 be;w. K 2,30 und steigen nach 26 Jahren auf Jt. 3 täglich. Die Petition der Eisendabne: ver - langt X. 2,50—3,50. Dieser Forderung müsse Rechnung getragen werben. Unser Genosse beantragte am Schluffe feiner Rebe: Einführung des achtstündigen Arbeitstages für baS Personal vom 1. Januar 1899 ab, Sicherstellung des K o a l i ti o n S re ch t e S, Berücksichtigung aller borliegcubcn Petitionen. Der An - trag wurde nur von den 8Soztalbemo kra ten, also nicht genügenb unterstützt. UeberauS unzulänglich fiel bie Entgegnung bcS RegicrungSvertreterS aus. Er konnte anch nicht eine einzige der von Fräßdorf an - geführten Thatsachen bestreiten. Die konservativen Adgg. Heymann und Groß - mann traten zunächst, um ihre Arbciterfreundlichkeit zu beweisen, für einige Anfbefferungen beS Eisenbahnpersonals ein. Der Abg. Behrens (H.) bemängelte Fraßdorfs Krisis. Die minimalen Lohnerhöhuiigm und Zusicherung einer zwölfftündigen Arbeitszeit für baS Personal nannte er eine durchgreifende Reform. Die von Fräßdorf ge» knn zeichnete Willkür der BahnhofSinspektoren fei nicht vorhanden, wenn auch so ein Beamter im „Uebereifer“ mal einen Fehler begehe. Die Zusicherung von vier Shibetagen im Monat entspreche der „von Kott gewollten Ordnung". Der Regiermngsvertreter v. Ki r ch d a ch hob hervor, daß bei der 12ftüubigen Arbeitszeit bie EffenS- paufen mit inbegriffen feien. Ausnahmen würben freilich auch in Zukunft nicht bermieben werden können. Weiter- gehende Wünsche müßten mit aller Vorsicht ausge - nommen werden. Der persönliche Verwaltungsaufwand fei bei den sächsischen StaatSbahnen höher als bei allen anderen deutschen Staatsbahnen. Bon sozialifsischer Seite griff nochmals der Abg. Fräßdorf änderst wirffam in bie Debatte ein. Er erklärte sich bereit, baS in seinen Hänben befindliche Material der Regierung zur Ver - fügung zu stellen, aber ohne Unterschriften, und nur ab - schriftlich, damit die Arbeiter nicht etwa Rtaßregelungen ausgesetzt würden. Im Schlußwort trat der Abgeordnete Georgi nochmals den Ausführungen FräßdorsS ent - gegen ; er habe nur Tendenzreden gehalten. Die Deputa - tion sei an die Prüfung der fragen ohne jeden politi - schen Genchtspunki fferangetreten. — Das zahlreich aus der Tribüne anwesende Arbeiterpublikum äußerte bei den fozialistischm Ausführungen mehrfach Beifallsbezeugungen. Preffe aus der Welt geschafft werde, die auf Kosten der Allgemeinheit einer bestimmten Partei biene. Schließlich wurde bet Antrag Wacker von der Kammermehrheit (Zentrum, Volkspartei und Sozial- bemofrateit) angenommen. Hoffentlich wird er nun auch burchgeführt werden l Gegen den Minister Eisenlohr direkt richtete sich ein von Geck kurz begründeter Anttag der Sozialdemokraten, im Büdget baS Gehalt dieses Mnisters zu streichen. Weder Zentntm noch Volkspartei waren inbeffen muthig genug, die Konsequenz des bereits früher beschlossenen Tadelsvolums gegen baS Ministerium zu ziehen, unb so wurde der Anttag gegen die Stimmen bet Sozialdemo - kraten abgelehnt. Tie Sozialdemokraten stimmten sodann gegen die Gehälter der Beamten dieses SiiuiflcriumS überhaupt. gestrige Rede zu widerlegen, benutzte Richter die steno- m m . graphischen Berichte unb bewies, daß Rickert sich voll- ber EtatSberathimg etn Vertreter der Regierung ständig um seine eigene Achse gedreht hat. Früher hat beiläufig geäußert; ein Wort, das damals unbeachtet i er die Ansicht oertteten, daß Kriegsschiffe dem Lande 1 keinen großen Schaden zufügen können, weil sie im Kampf gegen Strandbatterien stets den Kürzeren ziehen. Jetzt in ben sechSziger Jahren hatte, es aber wieder wegen Mangels an Abonnenten eingeben lassen mußte. Auch oer. jetzige „Staatsanzeiger" sei ein Blatt, dem man Alle» anDerhauen könne, waS man verheimlichen wolle. Die », — u •— — Regierung müsse wie andere Parteien Blätter zur Ber-, Stand gegenüber Ungarn verbessern müssen. Dank der sügung haben, in denen sie ihre Ansichten knndgeben könne. Weisheit unserer Staatsleicker wirb man bald froh sein, Auch der natwnalliberale Häuptling Fieser sprach wenn wir baS nach Haufe bringen, was wir schon de» gegen ben Anttag, während ber Volksparteiler Heim- feffen haben." bürg er für denselben sich erklärte, damit endlich eine Die Wiederholung beS Vorganges zeigt deutlich, daß das Zentrum auch in ber Finanzpolitik feine alte Stellung aufzugeben gesonnen ist unb sich den Plänen des Herm v. Miquel zuneigt, die den ohnehin ziemlich geringen Einfluß der Einzelstaaten auf die Bemessung deS ReichShauShaltSetats noch mehr einschränken sollen. Die praksischen Erfolge, die mit der Verkürzung ber Ueberweisungen erzielt werden, liegen auf der Hand. In Folge der Vennntderung ber Ueberweisungen werden die Erwäge beS Reiches an Steuern unb Zöllen, bie den Einzel st aaten und damit Kulturzwecken zu Gute kommen, vermindert und bie Beträge, die ben speziellen Ausgaben beS Reiches fürMilitär. Marine unb Erdballpolitik dienen, erhöht. Das Ver - hältniß zwischen ben beiben Verwendungen ber Ueber« schüsse stellt sich etwa so: zwanzig Prozent für bie Kulturzwecke der Einzelstaaten unb achtzig Prozent für den ReichsmilitariSniuS. Daß bat ftottenbegeifterte Zentrum auch hierin den erhöhten militärischen Anforde - rungen oie Bahn ebnet, entspricht ganz feiner neuen „Würde" alS Regierungspartei. verfehlt mtb mancher Patriot würde gesagt haben: Wir wollen dafür sorgen, daß, wenn solche Zeiten toitber« kehren, ben Prinzen Wenigstens Kriegsschiffe zu ihrer Reise zur Verfügung stehen. Durch bie Angriffe unseres Genossen Bebel fühlte sich daS Zentrum unangenehm getroffen unb eS sandte noch einen feiner gewandtesten Führer vor. Herr Spahn hatte die Aufgabe, nachweisen zu müssen, daß baS Zentrum nie der energische Vertheidiger beS BüdgettechteS gewesen ist, als ben man eS hingestellt hat. Er konnte aus Reden von Windthorst unb anderen Führern deS ZenttmirS Die Frage deS Ausgleichs in Ungarn liegt der österreichischen R egierung sehr am Herzen. Sie hat aber weder bie Einsicht, noch die Kraft, den Ausgleich zu einem für Oesterreich nützlichen zu ge - stalten. Wie sie die Sache anpackt, ist Oesterreich von vornherein gegenüber Ungarn in Nachtheil gesetzt. Drei Regierungen haben an dem Ausgleich gearbeitet, und jede von ihnen hat, wie die Wiener „Ardeiterztg." be - tont, ben Fehler bet vorigen überboten, „juerft hoben bie Badeni und Bilinski die österreichischen Interessen veffchachert und ihr ganzes Heil auf bie Quote gesetzt. Die Quote ist nämlich daS, waS ben Leuten zuerst in'S Auge fällt, und daS, waS Jedermann versteht. Die Schwindelpolisik des Baden! ging also danach, bei ber Quote unter allen Umständen einen Erfolg zu erzielen. Wohl wurde bei den Verzehrungssteuern unb in ber Bankfrage viel mehr geopfert, als bei bet Quote her - aus Zuschlägen möglich gewesen wäre, aber mit ber irr» höhrmg ber ungarischen Quote hofften bie galizischen Schwindler ber Oeffentlichkeft schon bie Augen anSzu- wischen. Die Ungarn waren aber viel geriebener, sie nahmen alle Koltzessionm unb drehten baun ben österreichischen Kindsköpfen eine lange Nase. Nun kam Herr von Gautsch, der bie erste Dummheit noch übertrumpfte. Er übernahm nämlich die Erbschaft seiner Vorgänger, wie sie lag, und verpflichtete sich dazu, Die Ausgleichsvorlagen im Parlament bis Das österreichische Abgeordnetenhaus hat sich ein sonderbares Präsidium ziigelegt, daS recht drastisch bie Zerfahrenheit ber österreichischen Parteiverhältnisse illusttirt. ES besteht attS Herrn Dr. v. Fuchs, ber Vizepräsibent war, als man die Niederträchtigkeiten der lex Falkenhayn beging, unb aus ben Herren Dr. Ferjancic unb Lupul, dieBeide unter beut schuftigen Anträge des Grasen Falkenhayn als Antrag - steller fungiren. Würbige Herren, betten bie öster - reichische Volksvertretung bie Führung anverttaut! Namentlich bie Wahl beS Herrn Lupul ist ein Unikum ersten Ranges. Die „Fraktion" bicfcS Herrn, bie ber Rumänen, ist fünf Mann hoch Die ganze Rumänen- fraktion fimgirt als Antragsteller unter der lex Falkenhayn I Unter solchem Präsidium ist eS kein Wunder, baß die Verhandlungen sofort wieder g e s ch ä s t S - ordnungswidrig geführt werben, mit denselben Tricks, die in der vorigen Session so viel Aufregung hervorgerusen haben. Am Donnerstag verhandelte baS Haus zunächst weiter über die Erklärung des Minister - präsidenten. Der Abg. Steinwender führte au8, bas beutsche Volk müffe vor Allem erfahren, wie sich die Regierung zu ben Sprachenverordnungen ver - halte. Daß Die Regierung ihrer Pflicht gemäß die - selben durch ein Gesetz ersetzen wolle, sei bekannt. ES handle sich aber darum, daß die S p ra ch env er h ä 11- nisse sofort durch ein Gesetz geregelt würden, welches den Rechten beS deutschen Volkes ent - spreche. So lange biete Frage nicht geordnet sei, würden keine Rekruten, kein Büdget und kein Ausgleich bewilligt werden. Der Ministerpräsident möge sich dadurch nicht täuschen lasten, daß das Parlainent jetzt halbivegS ruhig berathe. Baron Dipanli (katholische Volkspartei) erklärte, er fühle sich durch bie Erklärung des Ministerpräsidenten nicht befriebigt Seine Partei stehe in keinem Ver - hältniß zur Regierttng, sie werde ihr aber gern voll - ständige Objektivität entgegenbringen. Er wünsche baS Zustandekommen DeS Ausgleiches, jedoch nur eines ge - rechten Ausgleiches. Er sei für eine gesetzliche Regelung der Spracheusrage unb wünsche, daß noch vor ber Session der Delegationen ein Sprachenausschuß gewählt werde, der als ein Permaneirzausjchuß fungiren solle, um die Frage bis zur Wiedereröffmmg des Parlaments nach ber LetcgationSfefston vorwärts zu bringen. Oesterreich sönne weder ein slawischer noch ein beuycher Staat fein. Oesterreich fei ein Staat der Nationalitäten. Wer Oester - reich erhalten wolle, müsse ben Frieden unter dm Völkern anstreben. Hierauf würd« die Verhandlung abgebrodjen. DaS Haus lehnte sodann den Anttag Steinwender auf Ver - tagung der Wahlen der Delegationen ab. Für die Wahl der Delegationen und der Ouotmdepu» tationen wurde eine Abendsitzmig anberaumt. Nachdem die Quotendeputation gewählt war und die Deleganons- wahlm baranfommen sollten, erklärte Wolf Santens ber Schoeneriauer, daß sie an ben Delegationswahlen nicht theilnehmen und an ber Obstruktion so lange festhalten würden, als bie Sprachen Verordnungen nicht aufgehoben feien; seine Partei halte ben von einem Theile ber deutschen Abgeordneten Böhmens mit ben Tschechen ab - geschlossenen jkompromiß für schimpflich. — Nach Vor - nahme ber Delegationswahlen protestirte Abg. Kayser (dtsch. BolkSp.) gegen Diese Bemerkung deS Abg. Wolf unb bedauerte Dieses Auftreten einer deutschen Partei gegen eine andere. — Abg. Pergelt protestirte gleich- falls gegen Wolf. Die Deutschen würden in ben Dele - gationen für bie Aufrechterhaltung beS deutsch-öster - reichischen Bündnisses als einer Herzenssache ber Deutschen eintreten unb bie gegnerischen Bestrebungen bekämpfen; er bebauere auf das Tiefste baS Vorgehen WolsS. — Abg. Wolf verwahrte sich dagegen, daß er die (Einigkeit der Detttfchen durchbrochm habe. Die Biehrheit deS deutschen Volkes in Böhmen sehe das Kompromiß als schimpflich an. — Die nächste Sitzung findet Dienstag statt. aber hat Rickert als Argument für feinen Gesinnungs - wechsel angeführt, daß die Schiffskanonen heute weiter schießen, aber er hat dabei vergessen, daß auch bie Kanonen ber Strandbatterien im selben Maße verbessert sind. Richter ging bann auch unbarmherzig gegen die freisinnigen und ultramontanen Anhänger des Gesetzes vor und wies befouberS auf die etatsrechtlichen Be - denken hin. Herr Tirpitz war mit feiner Entgegnung auf Richters Rebe sehr schwach. Auch hatte er noch das Pech, ein Zitat ber „Freisinnigen Zeitung", welches ihm von ben Mitgliedern be» PreßbüreanS in seine Akten gesiebt ist, als eigene Aeußerung ber „Freisinnigen Zeitung" zu zifiren, so baß er sich später von Richter belehren laffen mußte, daß bie „Freisinnige Zeitung" diesen Satz mit Quellenangabe aus ber „Germania" zitirt habe. Diese Schlväche ber Rede beS Marineministers wurde von den Flottenschtvärmern sehr unangenehm em - pfunden unb deshalb mußte Herr v. B e n n i g s e n ver - suchen, DaS wieber gut zu machen, toaS Tirpitz ver - dorben hatte. Er hielt eine „große" nationallibcrate Rebe unb brachte alle alten Bekannten zum Vortrag: bie Eiiunüthigkeit, mit ber in England unb Frankreich bie Forderungen für Heer unb Marine bewilligt werben, ben Aufschwung unseres überseeischen Handels und ähn - liche Dinge mehr. Herr v. Bmnigsm will für diese Frag eit einmüthige Zustimutung aller Parteien. Eine solche Zumttthtmg ist doch nichts Anderes, als zu verlangen, alle Parteien sollen nattonalliberal werden. Denn nur im Bewilligen für Heer und Marine fittd bie Nationalliberalen sich einig. In allen anderen Fragen gehen sie auseinander. Auf diese Thatsache wurde auch von unserem Genossen Bebel hingewiesen, der mit einer gradezu vernichtenden Kritik die Anhänger ber Vorlage vornahm. Mit Recht WieS er daraus hin, baß die Eni- müchigkeit mit der Regierung in anderen Ländern daraus zurüctzuführen sei, daß stets die Minister aus den MajoritatSparteien entnommen werden unb daher nur solche Forderungen kommen, für die von vornherein eine Majorität vorhanden ist. In keinem Lande der Wett würden ben Gesetzgebungen solche Znrnuthungeu gestellt, wie in Dentschlanb. Eine Nachahmung bet national- liberalen Politik sei durchaus nicht zu empfehlen. Wie wenig das Volk mit solcher Politik einverstanden sei, beweise der Umstand, daß die fDlajoritätSpartei von 1874 heute vor ihrer endgültigen Auslösung stehe unb Wahrscheinlich bei den nächsten Wahlen Von' ber Bilbfläche verschwinben werde. DaS Schicksal dieser Partei scheint aber für das Zentrum wenig Abschreckendes zu haben, beim die sämmtlichen Reden der ZenttimtSflihrer hätten auch von National- liberalen gehalten werden können. Lieber sagte in seinem Referat, der Eingeweihte hätte schon vor langer Zeit eiligeschen, daß diese Vorlage kommen werde und kommen muffe. Mit dieser Nebewendung hatte er ben Versuch gemacht, eS so barzustellen, als sei bie Vorlage bas noth - wendige Produkt einer ruhigen Entwicklung, unbeeinflußt vott augenblicklichen Einfällen und Neigungen in ben höchsten Kreisen. Da Lieber nicht gesagt hatte, w e r diese Eingeweihten sind, toieS Bebel nach, baß Weber die Führer beS Zentrums, noch der frühere Staatssekretär des Marineamts, noch Herr Lieber selbst zu den Ein- gewechten gehört haben, denn alle genannten Parlamentarier und Minister haben eS noch im vorigen Jahre als un - begründete Uebertteibungen bezeichnet, wenn von Seiten der Opposition behauptet wurde, eS werde eine ähnliche Vortage kommen. Der Redner der Freikonservativen, Herr v. Kar- dorsf, war durchaus nicht in seinem Element. ES war ihm nicht möglich, die Vorlage mit der WährungS- frage in Verbindung zu bringen und deshalb machte er oft lange Pausen, um einen sogenannten Gedanken zu finden. Berufenere Redner wären die Herren Stumm und Krupp gewesen. Diese hätten den Nutzen der Vor - lage sehr leicht beweisen können, wenn sie vorgerechnet hätten, welch riesige Profite bie Eisenindustrie einheimsen werde. Da aber von den Idealen, die mit sechs Nullen geschrieben werden, nicht gesprochen werden sollte, mußte Kardorff reden und andere Ideale vorführen. Dieser Junker griff in Ermangelung anderer „Gründe" auf die Geschichte zurück und behauptete: Hmte ist der Er- inuermtgStag der Erhebung Schleöwig-HolstemS ; hättt Deutschland 1848 eine Flotte gehabt, bann hätte eS im Kampfe gegen Dänemark siegen müssen. ES würde auf jeden Fall Herrn v. Kardorff schwer ge - worden sein, auch nur scheinbar den Nachweis zu erbringen, daß Preußen die Absicht gehabt hat, Schleswig-Holstein von Dänemark loszureißen. Damals wurde ber Krieg benutzt, Truppen zusammenzuziehen, um sie gegen baS eigene Volk zu wenden, welches die Märzsiege im Interesse der Freiheit und der Kultur- entwicklung anSnutzen wollte. Schon baS eine Wort: „Waffenstillstand von Malmö", sonnte KardorffS Argu - mente vernichten. Der Feldzug von 1848/49 spricht mehr gegen als für bie Flotte. Am 5. April in der Schlacht bei Eckernförde hatten bie dänischen Kriegs - schiffe „Gefion" unb Christian VIII." mehr unb größere Rationen, als die Sttondbatterien und doch waren beide Schiffe so ohnmächtig, daß baS Erstere gefangen würbe und daS Letztere in die Luft flog. Da Kardorff Er- innerungStage als Argumente vorführte, hätte er viel beffer gethan, wenn er daran erinnert hätte, daß heute vor 50 Jahren Wilhelm, Prinz von Preußen, von Hamburg aus die Reise nach England antrat unb zu dieser Reise ein Kauffahrteischiff benutzen mußte. Bei der Popularität, welche ber Prinz später als Kaiser erlangt hat, hätte dieses Argument seine Wirkung nicht zum 1. Mai einzubringen. Nun haben die Ungarn natürlich leichtes Spiel. Werden die Vorlagen in Oester - reich nicht eingebracht, baS heißt, will Oesterreich auf die Vereinbarung über die Quote warten, so Droben unsere lieben Brüder von da drüben mit Der Aufrichtung der Zollschranken' wird aber ber Ausgleich ohne Dit Quote gemacht. Dann können wtt Den Ungarn lange nachlaufen, bevor sie sich herbeilaffen, die Quote zu er - höhen. Gras Thun, Dessen Regierung die dritte ist, die bie Penelope-Arbeit DeS Ausgleiches betreibt, hat Alle- übernommen, genau so wie es verpfuscht vorlag, unb baS österreichisch« Parlament wirb mm sremtblichst ein« geloben, Alles stehen unb liegen zu lernen unb Dem schlechten Ausgleich ohne Qnotnwereinbarung feine Zu - stimmung zu geben — DaS im Namen beS „Patriotis - mus" 1 Di« Quote wird wieder in bte Duoteubeputa* tumen befördert; das sind bie famosen Abordnungen der beiden Parlamente, die sich bereits ein Mal nicht ge - einigt haben unb die dumme Komödie dieser Verhand - lungen nun zum zweiten Mal von Anfang bis zu Ende abspielen sollen. AIS die Ausgleichskampagne begann, war man in Oesterreich darüber einig, daß wtt unseren vinziallandtage Mittellandkanals haben, um der Regierung die Einbrin - gung der Vorlage zu erleichtern, in den Provinziallaiid- tagen von Hannover, Westfalen und Sachsen den Be - schluß beantragt, den auf bie Provinzen entfallenden Be - ttag der Z i n S g a r a n t i e zu übernehmen. Die Pro - vinzen Hannover unb Westfalen haben anstandslos den Beschluß, der eine wesentliche Förderung beS Kanal- projektes bedeutet, gefaßt. Im sächsischen Provin - ziallandtage ist jedoch der Anttag durch die Agrarier mtt 61 gegen 46 Stimmen abgelehnt worden. ES han - delt'sich um die Earantirung von 75000 jährlich; in dieser Summe ist gleichzeitig die AmortisattonSquote für ben auf die Provinz entfallenden Antheil der Bau - kosten enthalten. DaS Risiko, daS der Provinz zuge- muthet wird, ist nicht sehr groß, denn nach dem Urtheil der Sachverständigen ist bie Rentabilität beS Kanals ge - sichert. Außerdem unterliegt es keinem Zweifel, daß die Kommuiialverbände sich zur Deckmig etwaiger Fehldettäge verpflichten werden. Die Agrarier aber wollen von beut Kanal nichts wissen und setzten sich entschieden gegen die Bewilligung zur Wehr. An Gründen konttten sie fteilich nicht! Durchschlagendes Vordringen. Aber waS thut das? Sie stimmten den Anttag einfach nieder. ES nützte auch nichts, daß der vielgewandte neue Oberpräsident ber Pro - vinz Sachsen, Herr von Bötticher beredt für den Kanal eintrat und von einigen guvernementalm Konser - vativen dabei unterstützt wurde. Verminderung ber ReichSschuld Die Summe, die das Reich für sich behält, von X 130000000 auf JH 167 500000 ! erhöht werden. fällt für uns allerdings sehr schwer in's Gewichtheber § 1 der Flottenvortage er nicht minder aber der Umstand, daß das Flotten- i lange unb scharfe Rede Richt gesetz eine weitere und sehr erhebliche Verstärkung Sehr scharf war er g „ s ' _ .. des Militarismus bedeutet. Wir brauchen die Rickert Um des „muthigen" VertretnSi für Danzig Die badischen AmtSverkiindiger sind seit Jahr- zehntm baS beste Kampfmittel der badischen Natio - nalliberalen gewesen unb haben viel mehr und viel schädlicher gewirft als z. B. bie preußischen Kreis- blätter, obgleich diese gewiß an Irreleitung ber öffent - lichen Meinung in ßleüiftäbtcn unb auf beut Lande Bedeutendes leisten. Diese AnitSverkniidiger sind offizielle und offiziöse RegiernngS- und zugleich offizielle unb offiziöse Parteiorgane für einen ganz kleinen Bezirk, der aber immerhin groß genug ist, ihre Existenz zu sichern, da Zwangsabonnenten in hinreichender Zahl vorhanden find Gegen die Amtsverkündiger aufzukommen, ist der Lokalpreffe fast unmöglich; tst es doch sogar zur Kultur- kampfSzeit der damals gewiß mächtigen ulhamontanen Partei nicht gelungen, in'S Volk bringende kleine Blätter in nennenswerter Zahl zu halten. Neben Dem preußi - schen KreiSblatt, das immerhin für ein größeres Gebiet amtliches unb offiziöses Regierungsorgan ist, und baS dabei in der Regel elend rebigirt ist, sann eine Lokal - presse entstammen und sich halten; ber Amtsverkündiger dagegen ist d a S Lokalblatt, unb ein durchgängig mit rasfiiiirter Geschicklichkeit rebigirteS dazu. Man kann sich also denken, daß die badischen Oppo- sittonSparteien, welche zur Zeit im Landtag die Majorität haben, sehr daran interessirt find, den Einfluß dieser Re- gientngS- unb Parteipresse zu brechen ober wenigstens einzuschränken. Aus diesem Gedaitken heraus erklärt sich der Anttag Wacker, ber am Donnerstag in der Weiten Kammer zur Verhandlung kam, ber Antrag auf Ein - führung von Kreisverkündigung Sv lättern ohne politischen Text. Selbstverständlich suchte der nationalliberale Wahl- minister Eisenlohr feine geliebten, weil ihm so noth- Die in bet nächsten Zeit zu bauenben Panzerschiffe Erkenntniß nicht verschließen, daß sehr maßgebmde und Kreuzer sind zwar genannt, ebenso find die Torpedo- Faktoren innerhalb jener beiden Gruppen die Unter- boot-Divisionen genannt; wie groß diese Divisionen aber stützung der nationalliberalen Partei sich selbst- sein sollen und wie viel Kanonenboote, AvcsoS unb andere verständlich gerne gefallen lassen wollen, Schiffe gebraucht werden^ steht schon nicht Darin. Ob ohne aber ihrerseits irgend etwas von ihren extremen die Marmeverwaltung nächstes Jahr noch glaubt, daß politischen und wttthschastlichen Forderungen aufzugeben, die Panzer unb Kreuzer auSreichen, ist auch nicht be- Man verlangt eben eine Kapitulation unserer wiesen. Spahn sieht jetzt ein User. Wie baS Fernrohr Partei, unb baS Vorgehen der BundeSleitung in ver- auSsieht, durch welches er bas Ufer sehen kann, sagte fsiebenen hannoverschen Wahlkreisen, in benen der Ein - er nicht. fluß der Berliner Bundesleittcng unter den BunbeS- Htercmf wurde die Debatte geschloffen. Mitgliedern vorherrscht, bestätigt täglich, daß eS sich hier Nachdem Lieber bann noch ben Versuch gemacht nicht nur um graue Theorie, sondern um sehr rück- hatte, sich gegen bie vielen gegen thu gerichteten Angriffe sichtSlose Praxis handelt; es wurden angesehene, ‘ ZU vertheidigen, wurde ber § 1 in namentlicher Ab-1 erfahrene nationalliberale Landwirthe bekämpft, sobald j ftimmuttg mit 212 gegen 139 Stimmen angenommen, z sie sich weigern, sich formell auf baS ganze BundeS- ! Damit ist bie Annahme ber ganzen Vorlage besiegelt. ■ Programm zu verpflichten." leicheS herigen Vertteter bet Pfalz, die früher eine national» zu entziehen drohte. ~ liberale Domäne war, ein Mandat wieder entnehmen. Schon im Jahre 1896/97 wurde durch besonderes Es geht rasch zu Ende mit der naüonalliberalen Herrlichkeit. Gesetz bie Franckenstein'sche Klausel durchbrochen und bie — — Die junkerliche Kanal Feindschaft ttat recht isch in bett Verhandlungen beS sächsischen Pro- lerbor. Die Freunde DeS Eine neue Schwenkung hat baS Zentrum! die Sammelet sich vor völligem Schiffbruch retten zu in seiner Stelltmg zur Regelung der Finanzen des Reiches ! können, beginnen also einzusehen, daß sie im Begriffe vollzogen. DaS Zmttttm hatte im Jahre 1879 seine I find, Opfer der plumpsten Bauernfängerei zu werden. Zustimmung zu der Zollpolittk Bismarcks davon abhängig ' Aber sie sind schon so sehr die Partei der Schwäche und gemacht, daß die Nettoerttäge aus dem Zolltarif, dem Frucht, daß sie nicht mehr loSkommen werden von ber Tabaksteuergesetz unb der Branntweinverbrauchsabgabe, agrarischen Umarmung. So ober so werden sie baS soweit sie die Summe von 130 Millionen übersteigen,; Cpfer sein. Und die nächsten Wahlen werden von der ‘ ~ — nationalliberalen Partei nicht viel mehr übrig lassen als den Namen. Was irgendwie in der Partei einen Namen i nachweisen, daß auch diese bereit gewesen seien, wichtige NolkSrechte zu opfern, wenn dem Klerus hinreichende 1 Die nationalliberale Partei hat weder in der — ,. v . ! Sleguiöaleitte geboten Worben wären. Die jetzige Vortage konservativen Partei, von nicht ganz unzwei- LeivilligungSbereitfchaft verwünschen nachdeni ihnen $ crr Sloabtt nicht für baS, was feine Parteigenossen heutigen Erklärungen einiger Führer abgesehen, noch viel klar gemacht wurde ba6 ihnen ihr als uferlosen Flottenptan bezeichnet haben. Manerehe weniger in der Leitung des Bundes der L a n d - mtt dnftri Z' o , pr" Nott-nenhusiasmiis auä der Vorlage, so sagt er, wtt viele Schiffe gebaut Wirthe bie ernsthafte Bereitwilligkeit zu einer „Samm- Mtt bet Zett schon ans ihrem Steuerzettel (durch werben sollen. 1 taug auf mittlerer Linie" gesundem Man konnte sich ber 1