12. Jahrgang. burgerEcho. Ta« Mainburger Scho" -rlchrml täglich, außer Montag«. Set Abounemcnt-prciö (in#. „Die Nene L>elt") beträgt: durch die Post be,ogen (Nr. de« Post» katalog« 3172) ohn« Brrnzegcld tnerteljährlich Jit 4,20; durch die Molportö« «öchcntl. 36 4 frei in’» Hau«. Einzelne Nummer 6 4. Sonntags-Nummer mit iklnstr. Sonntags-Beilage „Die 91 tue Weit" 10 4- Veramivortlicher Redaktor: Hermann Molkenbnhr in Hamburg. W_!" r/"!"777"i^" IUI III .1!» ■ iwwTTTiii-rT'iT-iiriiimwmffmrsrni jiiMnmBmnMinmrwBMiTiWFTi Freitag, den 9 September 1898. Anzeigen il)«rt«e di« s«chlgest»alle»« Petit, eile ober deren Raum mit 30 4, füt den Arbeit-Markt, Der- miethnngS- und sfamilienanzeigen mit 20 4 berechnet. Anzeigen-Aunahme in der Expedition (bi» fi Uhr AbbS.), sowie in lümmtl Nnnoncen-Büreau«. Redaktion und Expedition: «rohe Dheater(trahe 44 m Hamburg. Hierzu eine Beilage. Kommentare zur Streikrede des Kaisers. In dem Gakndiner-Trtnkspruch des Kaisers vom 6. d. M., welcher Zuchthausstrafe Jedem androht, „er möge sein, iver er will, und heißen, wie er will, der einen deutschen Arbeiter, der willig wäre, seine Arbeit ;n vollführen, daran zu hindern versucht oder gar zu einem Streik anreizt", ist darauf hingewieseu, daß der Kaiser bereits vor entern Jahre iu Bielefeld das „feierliche Versprechen", betreffend Schutz der Arbeits - willigen, abgegeben habe. Es ist intereffaut und sehr lehrreich, an dieses Faktum und die Ursache seiner Entstehung etwas eingehender zu erhniern. Es war am 18. Juni 1897. Der Magistrat der Stadt Melefeld gab dem Kaiser einen Ehren - trunk. In dem üblichen Trinkspruch, den bei dieser Gelegenhest der Kaiser ausbrachte, heißt es wörtlich: ,Lch habe hier das segensreiche Wirken eines gottbegnadeten, vom Himmel gesendeten Mannes, des Pastors von Bodelschwingh, zu bewundern Gelegenheit gehabt. Ich habe auch hier nmerdings D!uih geschöpft zu dem Kanipfe, den bereits seit dem Bestehen des Hoheuzollernhauses meine Vorfahren geführt haben: Für jeden Unter - than — suum euiciue — für seine Arbeit und sein Verdienst zu sorgen I So hülfe ich diesen Becher auf das Wohl Bi^efelds und das Wohl der treuen Westfalen, von denen ich weiß, daß ihre Treue mir sicherer steht als die Grundmauern des Sparen- bergs. Ich trinke den Becher mit dem Wunsche, daß mein Programm durchgeführt werde zum Wohle meines Volkes, zum Schutze der natio - nalen Arbeit und zur Zurückweisung jeder Umstnrzbestrebung! Die schwerste Strafe Demjenigen, der den Nachbar an freiwilliger Arbeit hindert!" Jin Anschluß an diese Mittheilung wiesen wir damals darauf hin, daß Pastor Bodelschwingh Derjenige ist, der die Arbeiterkolonien errichtet hat, die schon häufig in Handwerker- und Ar - beiterkreisen scharfer Kritik unterzogen worden find. In Handweickerkreisen Bielefelds und der Um - gegend ist lebhaft darüber geklagt worden, daß diese Kolonien durch verschiedene Arbeitsleistungen gewisse Handwerker schwer schädigen und das Gegentheil von dem bewirken, was man „Schutz der nationalen Arbeit" nennt. Die „Köln. Ztg." gab alsdann zu dem lchten Satze des Trinkspruchs folgenden Kommentar: „Die Motte des Kaisers von den schwersten Strafen gegen Diejenigen, die Andere au ihrer freiwilligen Arbeit hindern, beziehen fich vor Allem auf den seit Wochen in Bielefeld währenden Ausstand der Maurer und Zimmerleute, bei dem die Sozial - demokratie gegen zuziehende freiwillige Arbeiter den größten Terrorismus übte. Diese ent - schiedenen Worte find allen wohlmeinenden Bürgern aus dem Herzen gesprochen; bet Arbeitswillige hat sein gutes Recht auf Schutz gegen Schreckens - herrschaft." Ueber den Ursprung der Bielefelder Kaiserrede zerbrachen die Hofberichterstatter der bürgerlichen Blätter sich vergeblich den Kopf. Da, am 12. Juli, bereitete der nach des Kaisers Ansicht „gottbegnadete, vom Himmel gesandte" Pastor Bodelschwingh, der nebenbei auch als Teufels- auStreiber sich besannt gemacht hat, der politischen Welt eine Ueberraschnng, indem er die Urheber - schaft des zititteu Theiles der Kaiserrede fiir sich in Anspruch nahm. Er that das in der „Neuen Westfälischen Volkszeitung" mit folgenden Sätzen: „Wir standen hier grade in dem Waschhaus von Wilhelmsdorf vor dem Reinigungsofen der Wanderarmen, dem Se. Majestät besondere Theil - nahme znwandte. — Der Kaiser sprach gegenüber einer gegenteiligen Ansicht seine Ueberzeugung aus, daß schon dies eine große Barmherzigkeit sei und den Muth zur Arbest wieder neu beleben müßte, wenn ein solch' armer Wanderer, von Ungeziefer gründlich gereinigt, in reinen neuen Kleidern sich fühlte, und fragte, wie lange es dauere, bis solch' neue Kleider zu verdienen seien. Ich sprach von der großen Schwierigkeit unserer Lage, die rechte Mitte zu treffen, nm nicht zu viel und nicht zn wenig zu gewähren, imb daß wir mit der Barm - herzigkeit auch stramme Zucht verbuideu müffeu — ohne Zucht und stramme Ordnung fei keine Barmherzigkeit möglich. Namentlich sei eS auch Pflicht der Gesetzgebung, daß der natio - nalen Arbeit voller Schutz gewährt werden müsse gegen die Thraunei Derjenigen, welche den freien Mann, der arbeiten will, durch Drohungen an seiner freien Arbeit hindern! Ich freute mich, hier auch Sr. Majestät volle Zustimmung zu fuiden." Das enffpricht in der That fast wörtlich und dem Sinne nach ganz genau den Ansführnngen, die der Kaiser dann in seinem Triukspruch machte. Es ist ja aurf) von keiner Seite ein Versuch ge - macht worden, dem „gottbegnadeten" Pastor die Urheberschaft dieser Ausführungen abznsprechen. Bodelschiviugh wurde damit plötzlich eine „politische Größe ersten Ranges", de» man zuschrieb, den Kaiser auf „ein neues Programm zur Um- sturzbekämpfung" gebracht zu haben. Uebrigeus ist daran zu erinnern, daß die erste Anregung dazu, den „Arbeitswilligen" (Streik - brechern) Schutz gegen „Vergewaltigung" zu ge - währen, schon viel früher aus Unternehmer- kreisen gegeben worden ist. Gegen faktische Geivaltthat, Drohung, Ehrverletzung find „Arbeits - willige" allerdings durch die bestehendm Gesetze hinreichend geschützt. Aber das genügt den Unter - nehmern nicht, sie wollen unter „Vergewaltigung" auch Das verstanden wissen, was nach vernünf - tigen imd rechtlichen Begriffen etwas durchaus Zulässiges, ja Selbstverständliches ist, dir moralische Einwirkung auf Arbeitswillige durch Ueberredung, Ermahnung, Belehrung, Hinweis auf die Pflichten der Soli - darität K. Schon zwei Jahre vor der Bielefeld« Kaiser- rede haben Unteruehmer-Organisatiimen, so besonders die Bangewerks-Znnftler, in diesem Sinne sich ausgesprochen; die kapitalistische Presse hat ihnen Hülfe geleistet, mit diesen nngeheuerlicheu Ansichten auf die Polizei und Jnstiz einzuivstken, und zwar, wie unsere Leser wiffeu, leider mit Er - folg! Bei dieser Gelegenhest konstatireu wir nochmals, wie schon oft«, ausdrücklich, daß alle die behörd - lichen Maßnahmen, die gerichtlichen Urtheile, die gesetzgeberischen Vorschläge, welche, die Einschränkung des Koalitionsrechtes der Arbeiter, die Konstruirnng vo» Strafthate» aus an fich erlaubten Handlungen bezweckend, bis jetzt zu verzeichueu gewesen sind, durchaus den vorher geäußerten Wünschen und Prä- tensionen der Nnternchmer und der kapita - listische« Presse entsprechen. Diese Faktoren haben in auffälligster Weise den öffentlichen Ge- iitaüen eine Direktive gegeben für neue und bisher unerhörte Rechtsauffassuugen und Gesetzesauslegunge». Wenden wir uns zu den Aeußerungen der Prcffe über des Kaisers neueste Nedeleistung. Die „Köln. Ztg." möge den Anfang machen. Selbst dieses Kap tta ltsten blatt ist unangenehm überrascht, es glaubt, „daß man sich über des Kaisers Worte nicht zu beunruhigen braucht, daß es sich vielmehr nur mn einen lapsus linguae handelt, da fich kaum ein Gesetzgeber im Deutschen Reiche finden dürfte, der bereit wäre, ein solches Vergehen, wenn es allein steht, mit Zuchthaus zu ahnden". Weshalb lapsus linguae ? Und läge ein solcher wirklich vor, sollte es statt „Zuchthaus" heißen Ge - fängniß, jo würde das die r e ch t l i ch e BedenMng der Frage nicht berminbeni. Bemerkt sei übrigens, daß der „R e i ch s a n z e i g e r" die Rede in gleicher Fassung bringt, nach welcher der Kais« für „Aufreizung zum Streit" Zuchthausstrafe »«heißen Hal. Die „N a t i o n a l z e i tu n g" schreibt: JEBir können unmöglich annehmen, daß eine Vorlage für den Reichstag den, welch« „zu einem Streik anreizt", mit Zuchthaus bedrohen würde; har der Kais« das wirklich gesagt, so hat er wohl im Augenblick nicht bett genauen Ausdruck für den Inhalt der von ihm in Aussicht gestellten Vorlage gesunden . Zu einem Streik aufzuford«n ober auch .anzureizen", gehört zu dem fest Jahrzehnten gesetzlich bestehenden Koalitionsrecht, deffen Gefährdung den letzten Arbeit«, der noch nicht mit der Sozialdemokratte geht, dieser in die Arme treiben würde. Ohne Zweifel sann es auch Formen d« Anreizung zum Streif geben, die strafbar sind; ob mit Zuchthaus zu bestrafen, das ist eine Frage, die durch Vergleichung der für ähnliche Vergehen angedrohten Strafen zu prüfen ist. Die Meinung, daß „Aufreizung" zum Streck überhaupt bestraft — und vollends mit ZuchthanS bestraft — werden soll, würde aber, wenn sie nicht alsbald be- ridjtigt wird, der Sozialdemokratie ein Agitationsmittel liefern, toteste es feit langer Zeit nicht besessen hat; chre Aus- legmig des Posadowsky'schen Erlaffes, daß er die An - tastung des Koalitionsrechts bet Arbeit« einleitete, würde bestätigt «scheinen. Zwar halten wir für gänzlich ausgeschlossen, daß auch nur eine erhebliche Minderheit d es Reichs - tags, daß auch nur alle Konservativen einem der- artigen Gesetzentwürfe zustimmen würden, aber es wäre höchst bedauerlich, toemt die Meinung, daß eine derartige Vorlage beabsichtigt sei, von der Soyatbenmfratie monatelang auägebeutet werden tonnte." Die agrarische „Deutsche Tageszeitung" will zwar, daß den „frivolen Hetzern das Hmtdwerk gründlich gelegt wird", worin „jeder Verständige dem Kaiser beistimmen" müsse (es giebt Millionen Ver - ständiger, die das nicht thun I), aber sie meint doch: „®ne so hatte Bestrafung eines bloßen^ Versuchs ober einer nur wörtlichen Aufforderung zur Streikiheil- nahme ist wohl nicht zu erw arten." Der „Hamburgische Correspondent" be - merkt: „Wenn allerdings die kaiserlichen Worte den Jtthalt deS Gesetzentwurfs getreu toiebetgeben sollten, so müßte man sagen, daß die Bedrohung jeder „Aufreizung zum Streik" mit Zuchthausstrafe weit über daS hinausgehen würde, >vaS mau sich bisher unter der Ansgesialtuiig des § 153 der Gewerbeordnung vor - gestellt hat. Wir können uns auch nicht denke», daß eine gesetzliche Bestimmung dieser Art irgend eine Aus - sicht auf Annahme durch den Reichstag habe. „Etwas Anderes ist es mit d« Frage, ob di« Straf» beftiiiunungen des § 153 ausreichen „Viele Leitte find der Ansicht, daß damit »ohl a u s z u k o m m e n sei, und sieherlirlf läßt sich d a s auch mit vielen Beispielen aus der Praxis der letzten Jahre belegen. Wenn aber eine größere Anzahl von Regierungen der Ansicht ist, daß eüu Ergänzung imb Verschän ung des Gesetzes wünschen »werth und nothwnidig sei, so ist es selbstverständlich, daß mit einem Vorschläge dieser Art an den Reichstag heran - getreten wird — und « hat Anspruch aus eine vor- urcheilSlose Prüfung. Denn der TerrorisnmS Streikend« gegen Arbeitswillige ist eine direkt« Verhöhnung der staatlichen Ordnung und unter keinem Gesichtspunkte zu rechtfertigen ob« auch nur zu twrtheibigen." Das schreibt bafselbe Blatt, baS bot vierzehn Tagen (j. Leitartikel ber Rr. INS uns. Bl.) ben Arbeitern das Zugeständnis machte, daß sie ber Macht bes Kapitalismus bie Macht ber Koalition entgegensetzen müßten! Und jetzt kommt es Weeder iutt dem elenden Kn iss von ber Nothwendig- tcit der Bekämpfung beS . T e r r o r i S m u s ", ber boch nur ben Vorwanb abgiebt für die auf Vernichtung bes Koalitio nsrechts uub der Arbeiter - organisationen abzielenden Bestrebungen I Di« BiLmärckischen „Berl. N. Nachrichten" sind Feu« und Flamme für die in Aussicht stehende Vorlage. „Eine Zuchthansstrafe, deren Mi - ni mnmgesetzlicheiuJahr beträgt," so sagt daS Mott, „wurde doch wohl einigermaßen abschreckend wirken." Allerdings werde für leichtere Fälle wohl mit einer Gefängniß st rase auSjutomuten sein. Wie guäbig! Tas hiesige Organ des Geistes der BiSrnarck- schen Gewaltvolitik ist natürlich gleicher Meinung und begrüßt bie Worte des Kaisers „mit besonderer (genug» chttimg" wobei es hofft, „daß b« Reichstag beut ange- femiten 16463, baS Zentrum 5896, bie Welfe» 7382, bie «elfe« Arbeiter sich nicht ruhig barauf verlassen bürfen, daß Gefecht macheu, um ihr Recht zu schirmen. Bei Ucbcrlegung g e Opfer gebracht Bml der Weltbtthne. mpfung ber An denHanptwahlen haben gegen 1893 509 berechtigte mehr tijeilgenommen. Gültig waren und Pastoren, bie Herkner und Sombart, die Nau - mann und Göhre, diefe von dem Scharfmach« an der Saar so gehaßten Männer, w«den dann gelegentlich ein» mal in'S ^Zuchthaus wandern müssen. Und auSlegungS- mehr 66 811 Stimmen, ungültig gegen 1893 meist 8791. ES haben gegen 1893 bei den Hauptwahlen ver - loren: Konservafive 9O5L6, Reichspartei 70926, Sinti» 6 ur <6 g e. ...... . Lokal- oder Provinzial Organisationen, sondern nur durch eine feste, über ganz Deutschland sich «streckende Arbeit- gtberorganifation geschehen. Der Arbeitgeberverband rnüffe versuchen, die Streikkasse einmal dutchallgemeine vierwöchige Aussperrung bet Geselle« werben. Auch wir erheben diesbezüglich unsere warnende Stimme. Laffe fich Niemand zu unüber - legte« Aeußerungen Hinreisen! Das Dennnzianteugesindel steht auf der Lauer imb würde fich so schöne Gelegenhest, seinen „Pa- tttotisnms" leuchten zu kaffen, nicht entgehen lassen. Also Vorsicht! Hamburg-Altonaer Arbeitgeber-Verband propaganbitten Grunbsätze zur Bekä „Die Hamburger Ideen." Unter dies« Be - zeichnung sind in du kapitalistischen Presse bie vom als der in langweilige Paragraphen gefaßt« Gesetz - entwurf, was den um die Besserung ihrer Lebenshaltung und ihrer Arbeitsbedin - gungen kämpfenden Arbeitern bevorsteht. Er ruft schon heut« Alle zur Abwehr auf, welche in dem sozialen Aufsteigen deS ProletattatS die beste Gewähr für das Fortfchreiteit der Kultur scheu, ct schafft Zett zur Aufklärung deS Volkes üb« bett alletneueften Suri m bet Sozialpolitik, er «möglicht eS bet Wählern, btt Abgeordneten vor Zusammentritt des Reichstages zu fest« Stellmtgnahme zu veranlassen." Unser Zenkalorgau erinnert weiter baran, baß bie Sozialdemokratie schon vor du Wahl darauf aufmerksam gemacht habe, es gelte neben dem Wahlrecht da- KoalttionSrecht zu schützen, und betont, daß die aller Enuaie des KampseS um eut LcbenSmteresse der Arbeit«, sei vor Allem ruhta« nöthig, damit nicht u n n ö t h t g Respekt vor der ,,Autorität'! Der Arbeiter Hai in nichts hinetnzurede«, und wenn auch sein Leden aus dem Spiele steht l — Daß es noch imm« Leute giebt, die nicht wissen, daß wir uns ata Vorabend deS 20. Jahrhunderts befinden, sondern glauben, daß wir noch mitten tut 18. Jahrhundert zu sprenge«. Im Ucbrigeu soll, nach einem schon auf dem vor - jährigen Delegirtentage deS JnnungSverbandeS gefassten Beschluß die Streikbekömpsungstaktck d« BmigewnkS- iniiftler darin bestehen, daß auf Grrnid deS Systems d« schwarzen Listen sämmtliche auS Streikorte« kommende ob« ber Organisation angehörende Gesellen von der Arbeit ausgeschlossen werden. Die Führn d« BaugewerkSzünftln, die H«rm Felisch 2C, hatten vorher die Zustimmung der Regierung (!!!) zu diesem Beschluß eingeholtI Er Iwurde geiaht, nachdem d« Kaiser in Bielefeld Jeden, der Andere verhindert, zu arbeiten, mit „schwerster Strafe" bedroht. Wohlan, bie Herren mögen eS versuchen mtt bet Hungerkuri Die bedrohten Arbeiter, so „zum Kampf bis auf’S Messer" offen herausgefordert, werden ihren Mann stehm und das Unternehmerchum jede Stunde Hunger schwer entgelten kaffen. Die Strafe des Hunger- hat d« 13 Delegirten- tag de» JnnungSv er bände» deutscher Bau - gew e rk» m ei st er für diejenigen Maurer, Zim - merer und sonstigen Bauarbeit« festgesetzt, die es wagen, sich „auszulehnen" gegen die Unternehmer» „Autorität“, zweck» Erringung besserer Arbett»- bedingnngen Gebrauch zu machen vom Koalition-rechten Wir theilten bereit» mtt, daß der Delegittentag einen Antrag annahm, betreffend die sofortige Grün - dung eine» ganz Deutschland umfassen - den Arbeitgeberverbandes für da» Bau - gewerbe. Der Antragstell«, ein Herr Simon auS Bre-lon, führt nach ZeitimgSb«ichten u. A. au8: Der deutsche Maurerbund fei von 10000 in diesem Sonnn« auf 67 000 TOitg lieber gestiegen. Jedes Mit - glied deS MaurnbimdeS zahle einen lährlichen Beitrag von X 8 an die Zentralkaffe in Hamktrg. Diese Kasse habe somit eine jährliche Einnahme von wett mehr al» kündigten, von tmS schon seit Jahre« befürworteten GesetzenNvutt seine Zustimmung nicht vorenthalten wird". S«flanfulnrt äußert sich der fromme konservanve „Neichsbote". Er will da» KoakttionSrecht btt Arbeiter nidj t ganz prttsgebe«, aber doch die Jotentionen ber angekündigten Gesetzesvorlage vertreten. „Wenn man die Aufreizung zum Streck und Behinderung freiwillig« Arbett« unter so schwere Strafe stellt, bann wird bet Streik für bie Arbeiter so gut wie werth- Io 8; wenn ab« der Staat ben Arbeitern bitte» Schutz - mittel für chre Interessen wetthlo» macht, bann muß « ihnen ein andere» Rittel geben; denn schutzlo» bars « sie nicht machen, imb bas will ber Kmser gewiß nicht; beim er hat m Bielefeld allen Ständen schütz für ihre Arbeit zugttagt, mtd dieses Schutze- ist doch vor Allem b« arme Arbeiter bedürftig." Dieses pofifide Schutznntttt erblickt b« .Reichsbote" in exeku t ionS - fähigen SchrebSgerichten, vor welchen bie Arbeit« ihre Klagen unb Beschwerde» geltend machen könnten. Auch eine Idee! Doß mit b« Durchführung ber kaiserlichen Wünsche doS Koafitionsrecht so gut tote beseitigt sein würde, erkennt auch das hiesige „Fremdenblatt' an. Es bemerkt: „Hoffentlich — und in seinem eigenen Interesse täuscht sich d« Monarch in sein« Zuversicht zu ber Willigkeit „deS B o IkeS in seinen Zer - tret er n", nach bem Vorschläge de» Kais«- auf eine logische Konsequenz dos Koalinonsrecht baS „Zuchthaus" zu setzen. Wir verhehlen nicht, daß wir ein schaffes Entgegentieten gegen Gewaltsamkeiten gegen Arbeitswillige in Strerftäüen für geboten hakten, z» den, übrigens schon ber heutige Stattb ber Gesetzgebung die Stühe bietet, ab« wenn jeder Versuch, Arbtttswillige an der Arbei tsousimhine zn verhindern, «Ifo mich sihon ein solch« mit Worten mib nun gar die Aufreizung zu einem Streik mit Zuchthausstrafe bedroht w«den soll, bann kassire mau lieber gleich da- Koalitionsrecht. Ein solch« Schritt wird noch imm« weniger aufreizend wirke», al- die als die Folge einer solchen ©trafbeftimnning sich« Bor» cmszuseheude unaufhörliche entehrende Bestrafung von P«- sonen, dir, gestützt aus bas Koalitiou-rechl, bei Arbeits» cinfteUimgeu auf die Seite der Arbett« sich stellen und eilte bestimmte Arbeitseinstellung für berechtigt erklären. Denn schon diese Thätigkeit sälli nach ber Definition der zu bekämpfenden Schuld, wie sie bie kaiserliche Rede giebt, mtt« das angefüiibigte Strafgesetz, und der be - kannte Eiser derStaaisanwälte würde nament - lich in Folge der kaiserl. Urheberschaft des Gesetzvor - schlags nicht v«feh!en, alle und jede streik - empfehlende, die ArbeitSaufnahme wider- ralhende Thätigkeit als „Aufreizung" wnb Arbeitshinderung als ; u ch th a u - w n rd i g anzuerkennen. Wenn bie Gesetzvorlage der kaiserl. An - kündigung enffpricht — ob Tas der Fall ist, muß freilich abgemartet werden — wird sie schto«lich eine Vkehrhett im llteichStage finden." DaS freisinnige Blatt illustritt hier die „rechts- staallicheu" Zustände, die „Unabhängig - keit der Justiz" sehr gut. Die slaatsauwilt« würden eine Ansicht des Kaisers für sich als maßgebend erachte» 1 DaS ist zwar nichts Neue», aber doch interessant, es von berfeöen Seite kouSafttt zu sehen, bie bisher dies« Wirkung ihre stillschweigende Billigung ettheill hat. In auerkeuueuswerth« Weise fritiftrt die Berliner „VolkS - Zektung" des Kaff«S Worte, besonders die Zuchthaus - Androhung: „Zuchthaus kaun, wenn e5 nicht als lebens - längliche Strafe «sannt wird, bis zu 15 Jahren ersannt werden und beträgt im Mindestmaß ein Jahr. Die in Aussicht genommene Strafber« sch Srfung ist also die beul bar schwerste. Die Neuerung geiuiimt aber erst bann das richtige Angesicht, wemi man sieht, daß auch Derjenige in'SZuchthaus geschickt w«den soll, der zu einem Streik anreizt. Der Begriff anreizen ist vieler Deutungen fähig. Zum Streck kann ein Arbett« anreizen, der in einer Arbettrr- versammlirng de« Streik als einzige» Mittel empfiehlt, um eine Verbesserung der Lohn- imb Arbeitsbedingungen zu erzielen. Zmu Streif kann ein Unternehmer anreizen, der sich beu Arbeitern gegenüber so benimmt, daß sie ihn mir durch einen Streck zu ein« anderen Haltung bestimmen zu können glauben. An der Arbeit durch Trohimg gehindert werben kann ein Arbeiter eben - sowohl bnrch einen Arbeiter, wie durch einen Unter - nehmer, ber z. B. den Arbeiter wegen sozialdemokra - tischer Gcsimiung brotlos macht. Demnach kamt das Schicksal, m's Zuchthaus geschickt zu werden, eben - sowohl dem Arbeitgeber, dem Gewerbetrei - be nbeii, dem Industriellen passiren wie dem Arbeiter, roenn von dem Einen wie dem And«m die ttt Rede {üibeuben Delikt« erfüllt werden." Unter rein juridische« Gesichtspunkten trifft das zu. Aber ohne Zweifel iß die „Volks-Zeitung" selbst nicht des GlaubeuS, der Zuchthaus-Paragraph würde auch gegen Arbeitgeber Anwendung finden. In d« P r a x i S würde dieser Paragraph genau so, wie eS jetzt mit dem § 153 der Gewerbeordnung der Fall ist, ein Ausnahmegesetz gegen die Arbeiter darßellen. DaS ist ja die Voraussetzung der reaktio - nären Politiker, in erster Linie deS Unternehmer» thu ms, daß diesen gestattet sein soll, was dem Arbeiter als Verbrechen auSzelegt wird. Die ^LollS-Zeitung" fährt fort: Jfflir müssen ge - stehe», daß uns diese neueste üt sichere Aussicht gestellte Verbesserung der Sozialpolitik nicht üb«rascht; nein, wir glauben im Gegentheil, daß damit «och nicht d« Kreis d« Jd«u erschöpft ist, durch welche man die deutsche Industrie schützen zu können meint." Ganz Misere Ansicht. Weiter weist das Blatt darauf hin, daß der Stteik eine gesetzlich erlaubte Einrichtung ist. „Und roenn d«Kaff« von „wirthfchaftkich schweren Stunden" spricht, vor denen die I n d u st r i e be - wahrt »erden soll, so muß beachtet ronben, daß es in Deutschland Millionen von Arbeitern giebt, die etwa» Anderes all wttthschaftllch schwere Stunden überhaupt noch nicht «lebt haben, da bei ihnen die in anstrengendster und aufreibendster Thätigkeit erworbenen Löhne oft kaum zu dem Nothwendigsten auSreichen und die Ar stet ter nebst ihren Familien au» einer düsteren Sorge in die andere jagen. ES ist grabt die Ausgabe eines Streiks, den Arbeiter aus der Umklammerung dn Noth und de» Elend», die chn physisch nud geistig ruiniren und entwürdigen, M befreien. Wenn bal Anreizen zu einem Stteck birrst m das Zuchthaus führt, so wird Gras Posadowskv — Wir nehme« an, daß er im Winter noch auf seinem Posten ist — Mühe haben, den VolkS- Dcrtretern im Reichstage zu erklären, wie baS KoalttionS- recht dabei fahren wird, wenn alle Diejenigen, die davon Gebrauch machen, in Gefahr gerathen, daS ZuchchMS mit deut Herme! zu streifen." Der „Vorwärts" erklärt zu d« Rede: „Also die schwerste, entehrendste Freiheitsstrafe, die Strafe, zu der nur Mörder, Tobtschläger in ben schwersten Fällen, M eine i b ig«, Ku p p le r, Räuber ücrurtijcilt werden, soll künftig alle Diejenigen treffen, die zu einem Streck reizen. Dieser Kreis soll, wir aus den Worten: „er möge sein, wer er will, und heißen, wie « will," hcrvot geht, möglichst ausgedehnt werden, sicherlich auch auf die Presse, welche Streiks billigt ober für erforderlich erklärt, welche Ausrufe publi- zirt, Sammlungen ausschreibt und sonstwie den Streckende« zur Seite zu stehen für ihre Ehrenpflicht hält. Ab« auch bie sozialpolitisirenben Professoren üb« ganz Dentschlanb zu einem festgeschlossene« Arbeitgeberverbande zusam«e«schließen. Zu diesem Ardeitgeberv«bande müssen nicht nur alle geprüften Bangew«kSmeister, sondern auch alle Bau- nnternehm« herangezogen w«den. Wenn d« Kampf den Arbeitgebern auf Veranlassung der „Agitatoren" aus gezwungen werd«, datm müsse er bis auf'S Messer riflbrt »erbau Dies könne ab« nicht burch Arbeiterorganisation unb der Sozial - demokratie gefeiert worden, die am Montag die Sanktion ein« Konferenz von Vertretern d« Unternehnia-Koalition gefunden haben. (S. den bett. Artikel in gestriger Nummer uns. Bl.) Das Mtttel zur äkrgetoaUigung d« Arbeiter unb zur „Vernichtung" der Sozialdemokratie soll der Unternehmer-Arbeit»- u ach weis sein. An d« Handhabung der Arbeits - nachweise sollen die Arbeiter unter leinen Umständen Theil haben. Die ultramonfane „Köln. VolkS-Ztg." widmet diese« brutalen Wahnsinn folgende Kritik: Das soll nun auch wieder ein Mittel zur Be - kämpfung der Sozialdemokratie fein! Da» grabt Gegentheil ist bet Fall. Derartige Beschlüsse stich Wasser auf bie Mühle ber Sozialbemo- k r a t i e, welche barauf Hinweisen kann, daß die großen Arbeitgeb«, welche ben in Leipzig vertretenen Verbänden angehören, fich mehr und mehr gegen bie Arbeit« ab* chlössen, von einer Fühlung mit denselben nichts wissen möchten. Daraus ergeben sich für bie Sozialdemokratie die wirksamsten Argumente für die Aufforderung der Arbett« zum Klaflenkainpfe. „Einsichtige Sozialpoliüker können dagegen nur wünschen, daß auf einem Gebiete wie dem Arbeitsnach - weise Arbeitgeber und Arbeiter zusammenwirken. Der Arbeitsnachweis geht ja auch den Arbeit« nicht wenig« an als den Arbeitgeb«. Nur mtt Kopfschüttel« kann man Sätze lesen wie den: .D« Arbeitsnachweis ist das natürliche Recht des Arbeitgebers, d« die Arbeit schafft." SS ist auch nicht wahr, daß die Lecheiki- aung ber Arbeiter am Arbeitsnachweis bie Quelle un - säglicher Känipse to«ben muß. Die Erfahrung an manchen Orten, wo ein kommunaler ArbeiiSnachwei» imtcr Beiheiligung von Arbeitgebern und Arbeiter» be - steht, beweist daS Gegmtheil. D« Leipziger Beschluß stellt sich unter diesen Umständen alS ein gänzlich verfehlter, oerhängnißvoller dar. DaS Echo, welches d«selbe in der Arbetterwelt, unb zwar keineswegs lediglich in ber sozialdemokratischen, fttibtu wirb, dürfte bas bald beweisen." brinnen stecken, zeigt ein von b« „Deutschen B«g- unb Hüttenarbeiter-Zeitung" tnttgetheiltn Vorsall. Im kgl. preußischen Salzbngw«! zu S tafef urt befindet sich ein Schacht „Achenbach". Einige d« dort beschäftigten Arbeiter hatten dem Vorsitzeuben b« Staßfurter (Setters- schaftSkommisfion bie Mittheilung gemacht, baß sich ctot Strecke be» Schachte» in aesahrbrohenbem gufianbebt« find« unb nicht mehr al» fahrbar nachtet wnb« tonne. Der Vorsitzende b« GewerkschaftSkouimiffion holte davon den königlichen Berginspektor Kost benachrichtigt und ihn' ersucht, die Strecke einet eingehenden Befichtt- guug zu unterziehen und für Abhülfe Sorge zu ,ra ^”J» worauf der genannte Staatsbeamte antwortete, iwß » die Absicht deS erwähnlcn ArbettervntteterS, „sich M die inneren Verhütt,üsse deS königlichen SalzwerkeS ttnzu- jetzt wie für alle Zukunft ent» ' " ' :ife, „da sie von unberufenster — Da hab« wir ei wieder! einer halben Million Mark. Im 0ergangennt Jahre habe die Zentralkaffe JH 250 000 an Unterstützungen für ... „ . , Ausständige gezahlt. Die Arbeitgeb« müssen fich daher bie Mehrheit deS Reichstages daS KoalitionSrecht schütz« an ben Arbeitern, an deren Solidarität und Opferwillig - werb«. Die Arbeiter müßten also sofort klar z u m ; kett ein Beispiel nehmen und sich, ebenso wie die Gesellen. Ans den RbriistungSvorschlag deS Jaren haben nach einer Meldung des „Daily Telegraph" auS Petersburg beinahe alle europäischen Ri ächte bestimmte unb günstige Antworten gegeben. Man hege keinen Zweitel, daß bie noch ausstehenden Antworten ebenfalls günstig lauten werben. Verschieben« Regie - rungen hatten thre Haupitzäbte für die Konferenz an» geboten, bie russische Regierung «olle aber bie Deiegirten nach Petersburg einlaben. Auch btt „Kreuzzeitung" wird — uub zwar auS Rom — bestätigt, daß bie grundsätzlichen Ant - worten der Möcht« allstttig bereits «folgt find. Das SimferWatt ist jedoch vollständig twntbigt darüber, daß bannt uoch nicht viel gewonnen ist. Es sagt: „In Petersburg selbst giebt man fich ibn bie Schwierigkeiten, bie der Susftihrung bei Hon» sereuzprojekles im Wege stehen, keiner Täuschung hin und sucht bteselben, indem man zugleich einige« Wasser in den SB ein schüttet, auch im Voraus burch Darlegungen zu Derminbem, bie den Zweck haben, zu wett gehende Deutungen, die dem rusfischen Schritte gegeben worden, auf ihr richtiges Maß zurückzuführen. In diesem Sinne ist ivohl auch eine Petersburger Zuschrift ber „Polii. Korresp." auszufassen , bie hervorhebt, daß die angeregte Konferenz sich keineswegs mit der Abrüstung-frage, sondern nur mit der Ein - dämmung weiterer Rüstungen zu befassen hätte. Auch wird in diesem Briefe den Kommentatoren des Rundschreibens des Grafen Diurawiew vorgehalten, daß sie dasselbe viel zu wörtlich genommen, wenn sie in demselben einen Vorschlag erblickten, ber eine unmittel - bare Entscheidung über di« Annahme ober Ablehnung imb bie sofortige Einberufung ber Konferenz bezweckte. Man sei vielmehr barauf gefaßt, daß eine reifliche Ueber» legiuig seitens der zur Konferenz eingeladenen Regie - rungen vorangehen werbe; ja mun sei auch barauf vorbereitet, daß einzelne Regierungen bie Theil - nahme ablehnen wurden, in weichem Falle sie dann nicht ftattfinb en könnte, da ein praktischer Er - folg nur im Falle vollständiger Uebereinstimmung er - wartet werden könne. Die Zuschrift giebt jedoch der Ueberzeugung Ausdruck, daß auch im Falle ein« Ab - lehnung bie Grundidee der russischen Anregung fortleben unb unter günstigen Verhältnissen zur Verwirkstchuna brängen werbe. Auch wird auSgesührt, daß d« Zar sich schon fett Langem mit dieser Idee besaßt und den gegen - wärtigen Zeitpmckt für baS Hervorlreten mit berseiben deshalb gewählt habe, weil er chn mtt Rücksicht aus bie Anwendung des Prinzip» „Macht geht vor Recht", wie es seitens der Verciiugten Staaten gegenüber Spanien bethätigt worden ist, für besonders geeignet erachtet habe." Danach scheuit ber Zar resp, die russisch« Diplomatie nur bas Bedürfniß gefühlt zu haben, die anderen Mächte in die Rolle der „blamirten Europäer" hineiuzudrängeu. Dem geliebten Militarismus droht von d« Konferenz — selbst wenn sie zu Stande kommt — keine Gefahr. Das Ergebniß der Reichstagswahl 1898 für Preusteu. Die vorläufige Zusammenstellung im Bstrean bes Reichstages giebt für Preußen zum ersten Male amtliche Ziffern, während in Bai«n unb Sachsen bie Regierungen bereit» »ine Statistik veröffent - licht haben. ES solle» biesmal auch bie entsprechend« Ziffern für bie Stichwahlen von 1898 angeführt werde«. 1 I« Preußen (für da» Deutsche Reich haben i wir bi« Ziffern vor einigen Tag« veröffentlicht) warm 1898 wahlberechtigt 6 931 197 (gegen 6 421 628 im Jahre ' 1893). Gültig waren bei ben Hauptwahlen 4 723 215 । (gegen 4 666 404 im Jahre 1893), bei ben Stichwahlen 2 480 553, ungültig 20 291 Stimmen (gegen 11 500 im Jahre 1893), bei b« Stichwahlen 14 015. Aus bie Konservativen fiel«: 664 860 (gegen 755 386 im Jahre 1893), bei dm Stichwahlen 364 310; aus die Reich»» Partei 288 883 (gegen 369 309), bei dm Stichwahlen 157 482; ans die Antisemiten 100 638 (gegen 117 001), bei ben Stichwahlen 18 561; auf btt Antisemiten, bie nicht d« deutsch»sozial« Partei cmgehörm 18 996, bei den Stichwahl« 13 830, auf daS Zen - trum 950 366 (gegen 956 248), bei dm Stichwahlen 227 889, aus die Palm 243 809 (gegen 229,531), bei den Stichwahlen 30 019; auf die Nationalliberalen 469 187 (gegen 406 136), bei den Stichwahl« 439 091; auf bie Freisinnige Vereinigung 139310 (gegen 184 202), bei ben Stichwahlen 140 664; auf bie Freisinnige Volkspartei i mischen", . - . . . 427 749 (gegen 461 563), bei bm Stichwahl« 297 682; schieben zuruckwetie auf unbestimmt liberale Richtung 12 624, bei bm Stich- Seite ^eichrhen wort- .,-y. . . b „„ . wählen 13 834; Deutsche Bolksparlei 1161 (gegen 7091); »-in Sm^erstänbiger mehr daran, daß e» den aus die Sostalbemokrateii 1 141 667 (acarii 963 307), bei staatlichen AuffichtSbehörben nur bienllch sein kann, wenn b« @TiÄ«Är ; auf b« ÄbXr ifaubroirtbe st. bei ben Besch.oerben bet Arbeiter die »«mtttlung»- 61 522, bei den Stichwahl« 27 545; ans die Welsen 94359 dtenste d« SewerkschajtSkommmwmn akzepttrm. Und da (gegen 101 741), bei dm Stichwahlen 101217, aut die kommt nun DtrgmsPtktor Kost und spricht von „unbt* Tön« 15439 (gegen 14363), unbestimmt und zersplittert' rufenftcr »eite" — natürlich nur deshalb, toeil man ernt waren 26 531 (gegen unbestimmt: 29 781 mid zersplittert : s Arbeitetverttetung nicht anedenutn will, „Herr im 8238) bei den Stichwahlen 7818; aus bie Rational- 'Hause" sein möchte unb das letzte Jahrhundert der» sozialen fielen 18 674, aut die Ehristlichsopalen 47 360., schlctien hat. — „M er kwür di ger w eis e" ist nun bei den Stichwahlen 12 099. i grabe im Schacht „Achenbach" am vorig« Sonnabend ein ;cn 1893 509 669 Wahl- Häuer derschüttetunbgetödtetworben... i gegen 1893 Wie hieß es doch in den kaiserlichen Erlassen von 1890? freudige Richter würben auch für ben Koinmerzienrath Freisinnige Bereinigung 44 892, bie Freisinnige Rösicke ein« Platz im Zuchthaus« finben, roenn b« Partei 33804 Stimmen Dagegen haben gewonnen: Reichstag bem zustimmt, was bet Kaiser verspricht. bie Nationalliberalen »4 051, btt Polen 19378, ber Däne „Wohl wissm wtt, daß die gehcüurälhlicheu Juristen 1136, die Sozialdemokraten 178250 Stimmen. eine Form de» Gesetzes ausklügeln werden, die all« AuSIegungSkünsten der Gerichte Thür und Thor öffnet, bie aber nicht so schroff kling« wirb, wie bie Ankünbi» gung be» Kaisers. Deshalb fiub mir für den kaiser - lich« Trinkspruch aufrichtig dankbar. « zeigt u n v e r h ü l l t unb unabgeschwächt, weit besser,