Nr. 21 II. Iahrga»!! LamburgerEcho Freitag, den 26. Januar 1900 Hierzu eine Beilage Ter Bakel. Wir brauchen kaum des Näheren darzulegen, gegebene SRatf), baß bas ScharsinaLerlhum gcgeniväriig nasse S c g i tz, btr Antragsteller, kannte zur zweiten sehr niedergeschlagen und seine Wuth ohnmächtige Lesung nicht anwesenb km mib deshalb zeigte sich die Lvnniiission den Wünschen der Rcgicruia Wuth ist. ;g geneigter, hne EtN- Sie beschlaft nun einen Achtstundentag o Rundschau' Von der Weltbühne. Jugeuderziehiilig zu überzeugen in fünfund- Dieser Stolz eines tapferen Volkes, halten?" weil er trotz Hinweis auf die Erfordernisse der ist, zur Bcrdapplung der Mehrheit im ReichS- Verwarnung erhalten. Herr Saft wird an seiner Der Senat der Beleiiitgten Staaten berieth ihrer Privilegien, so würde es mit der Zukunst unseres Volkes sehr trübe aussehen. Denn sowohl in der Industrie wie in der Landwirlhschaft wird mit der Jugend in einer Weise umgegangeu, daß sogar der Klasscnstaat sich sehr bald Schutzuiaß« regeln herbeilicß; leider sind sie noch lange nicht genügend und in den ländlichen Bezirken ist über - haupt da fast nichts geschehen. Mögen die Freunde der Jugend und der Humanität nicht ruhen und nicht rasten, bis dies Instrument aus der Schule verschwunden ist. Im Interesse der Marine soll eine Reform der — höheren Schulen in Sicht sein. Wie die „Tägl. gieningen mehr als deutlich zu erkennen gegeben, daß für eine Beschaffung der Mittel ~ 1 Flotte durch Anleihen eine läge nicht zu finden ist. 1898 bat das Zentrum auch feierlichst versichert, daß e8 neue Steuern für die Flotte nicht bewilligen wolle. Demnach müßte es um die Aussichten für die fachen, durch die ganze parlamentarische Thätigkeit der sozialdemokratischen Fraktion, widerlegt wird, viele Worte zu widmen. Allein, wir werden ähnlichen Anwürfen in nächster Zeit wohl noch mehr begegnen. Darum mögen einige Worte dazu gestattet sein. Wer behauptet, daß die Sozialdemokratie den Arbeitern dauernde und lohnende Beschäftigung nicht wünscht, der lügt. und er lügt auf die Gefahr hin, daß ihm jeder ehrliche Mensch an der Hand der Thatsachen daS Gegen - theil beweist. Es giebt keine Partei, die sich nur ist den Flottenmachent ein Torn im Auge. Und in hämischer Weise fallen sie bei jeder Gelegenheit über uns her, weil sie sich in t ' ' . ■■***■■■ _ " „ ' „ _ _ „ auch in Arbeiterkreisen die Flottenfreudigkeft zu erwecken.' r a t h e n, denn wir würden ihr selbst auf diesem Gebiete zuhängen, aus denen man ersehen kann, wie stark ihr Getränk verwässert ist. Verkaufen sie aber zu schwachen Das Tuelluntvesen soll, wie von .gutgesinnten" Blättern bei jeder Gelegenlwit versichert wird, durch Sabineisordres und andere Erlaffe eingeschränft und be - seitigt werden. Wie es in Wirklichkeit mit dieser offiziellen Bekämpfung des Zweikanwlverbrechens steht, darauf wirft folgende Mittheilung der „Köln. Bolkszlg." ans Baden hinreichendes Licht: .Der praktische Arzt Dr. Kast in Triberg, Oberarzt der Reserve, macht besannt, daß ihm in seinem Militärverhältniß durch kaiserliche Äabinetsordre der Abschied ercheilt roorben Der gesetzliche Achtstundentag für Berg - arbeiter hat in Baiern cm kurzes Leben gehabt: In der ersten Lesung der Berggesetznovelle wurde er von der Kommission beschlossen und in der zweiten Lesung mürbe er schon wieder beseitigt. Ge- Vitie treffliche ftaraftrriftit der Klassenjustiz liefert der Berliner Professor Paul O e r t m a tt n in einem Aufsaß in der jurtstislischen Fachzeitschrift „Das Richt". Sich gegen die AuSdchnung des Prinzips de? freien richterlichen Ermessens wendend, schreibt der Ber- fafier : „Der Gesetzgeber würde, wenn nicht der Form, so doch der Sache nach abdanken und die richterliche Willkür dafür auf seinen Thron erheben. Und das wäre ein gefährlickes, ja verbängnißvolles Eppernnent. Sind auch unsere Richter glücklicherweise über den Ver - dacht erhaben, bewußt im Lowe egoistischer Solcher» intereffen der besitzenden Aolkrklassen zu stehen, so kann doch schließlich kein Mensch aus dem be - herrschenden Einfluß seiner Umgebung heraus, und so würde auch ein durch den ftndirten Richter gaiij frei gefundenes Recht sicherlich im Großen und Ganzen vorwiegend den Neigungen und Jiiteressen der sozialen Gruppen ent - sprechen, aus denen unser Juristenstand hervor geht. Wie wir wisicn, daß einstens im Rom die Plebejer gegen einen ähnlichen Zustand willkürlicher Anwendung des unsicheren Gewohnheitsrechts daS ge - schriebene Wort der Zwolfiaseln als Palladium ihrer politischen und wirthschasilichen Freiheit ertrotzten, so sehen auch in miserer Zeit voller sozialer Gährungen und Mißtrauens die Besitzlosen ihre Rechte durch ein Gesetz bestimmten Inhalts immerhin leichter gewähr- leistei, als durch ein System ungehemmter richterlicher Machtbefugniß." Die hier geschilderten Einwirkungen finb in ihren Folgen im Allgemeinen das, waS mir als Klassen - justiz bezeichnen. Die Richter stehen fast ausnahmslos unbewußt unter dein Einfluß ihres Klassenmilieus. Jedoch möchten wir nicht mit dem Versasset behaupten, daß alle Richter über den Verdacht erhaben find, bewußt den Souderintereffen der herrschenden Volksklaffe zu dienen. Wir haben in neuerer Zeil gar manches richter - liche Urtheil, zumal in politischen Prozessen, kennen ge - lernt, bei dem es sehr schwer wird, darin nur noch unbewußten Einfluß des herrschenden Sonder- intereffeS zu scheu. Bei der NeichstagsersatzN'ahI in Deggendorf wurde der Zentrumskandidat Graf Eonrad Pteysing mit ziemlich erheblicher Mehrheit gewählt. Reichsausgaben aus in direkten Steuern und Zöllen bestritten, die in der Hauptsache die Bedürfnisse der Blassen belasten. Tie Arbeiter müssen also erst die Millionen hergeben, von benm sie bann einen Theil wieder als Arbeitslohn verdienen können, d. h. für dasselbe Geld nochmals Arbeit liefern müssen, während ein mindestens ebenso großer Theil in die Taschen der 5krupp, Stumm, Schichau x. als Prosit wandert. Ta werden die Arbeiter es verstehen, daß es besser ist, sie behalten ihre Steuergroschen in der Tasche, statt sie nochmals verdienen zu müssen, damit die Unternehmer den Rest als Profit einsäckeln. Anders liegt die Sache, wo es sich um Arbeiten im Kulturinteresse handelt, die Allen zu Gute Anzeigen werben die skchrgcspaltene Petitzeile ober deren Manin mit 30 4, für den Arbeitsmarkt, Bcr- tuiethungs, und Familienanzrigrn mit 20 4 berechnet. Anzeigen ilunahme in der Expedition Ibis 6 Uhr Add».), sowie ui iämmtl «nnoncen.8üreeue. Redaktion und Expedition: Krofte Dheatrrftrafte 44 in Hamburg. das keine Sklaweuseelcn heranziehen wollte, kann heute noch als Vorbild dienen. Alle die hervorragenden Geister, welche neue Ideen in die Erziehungssysteine gebracht haben, waren weit entfernt davon, dein Prügel die Rolle znzuschreiben, die er heute zugewieseu erhält. Wie erklärt inan sich nur, daß die körperliche Züchtigung in der Schule so viele Anhänger hat? Zunächst ist cs die leidige Gewohnheit, die dem Lehrer immer wieder den Stock in die Hand giebt; man hat es ja nie anders gewußt. Es giebt ja auch andere Strafen als das Prügeln; allein sie wirken den Pädagogen nicht drastisch genug. Aller - dings gehört, lueim inan auf den Prügel verzichtet, ein gewisses feineres Verständniß für die geistige Entwicklung der Bkenschen dazu, wenn man sich doch seine Autorität wahren will. Aber eS schadet unserem Lehrpersonal nichts, wenn es sich mehr Rtühe giebt, als bisher, um zu diesem Verständniß zu gelangen. Ein anderes Moment tritt hinzu. Die herrschen - den Klassen fühlen sich nnsicher in ihrer Position, da überall die Zeichen der Zersetzung des Alten sichtbar sind. Sie sehen aber weniger den sozialen Prozeß, der die Gesellschaft umgestaltet; sie werden weit mehr erschreckt durch die „Unbotmäßigkeit" der ar - beitenden Klaffen, die sich naturgemäß auch auf deren Jugend erstreckt. Diese „Unbotiuäßigkeit" ist eine ganz natürliche Wirkung der allniäligen Demo- kratisirung der Gesellschaft. Die Sklawerei des Feudalismus ist dahin; die Lohnsklnwerei im In - dustrialismus, so schlimm sic an sich ist, bedeutet immerhin eine höhere Form. Das Unabhängigkeiis- bedürfniß im Menschen ist gewachsen. Demgegenüber wollen die Reaktionäre die alte Abhängigkeit möglichst festhalten, und zwar mit wirk - samen Mitteln. Als solche erscheinen ihnen die Strafverschärfungen jeder Art. Wie sie für schwere Verbrechen eilte häufigere Anwendung der Todes- sttafe verlangen, so für leichtere Delille eine häufige nicht bie zielbewußte Energie zutrauen, ohne bie ein Sieg nicht möglich ist." In ber Auslassung spiegelt sich bie ganze Wuth bet scharfmacherischen Gewaftpolstiker, bie e« nicht vertragen; können, baß eine Regierung nur einigermaßen vernünftig : mit bett gegebenen Verhältnissen rechnet, sondern sie auf - stacheln ntochben, mit beut Kopf gegen bie Wanb zu rennen, auf bie Gefahr hin, sich bett Schäbel zu zer - brechen. Uebrigens zeigt ber am Schluß ber Regierung auS unanfechtbarer Quelle" vernommen Ans dem Reichstage. Berlin, 24. Januar. Zum Etat bes Reichsschatzamts ergriff ber Mitbcgrünber des Bundes der Landwtrthe, der wilde Lucke bas Wort, um über Tinge zu klagen, unter welchen er als Brenner zu (eiben hat. Der Absatz des Spiritus leibet nach seiner Meinung sehr darunter, daß Dr. Kast habe sich der Militärbehörde gegenüber erboten, unter Eid zu erklären, daß die, Beleidigung (wahrschein - lich eine Thätlichkeit) nur von B. behauptet werde, in i Wirklichkeit aber nicht vorgekommen sei. K. erhielt vom Ehrengericht bie Auflage, entroeber „ftanbe«gcmäfe", b. h. auf bem Wege bes Zweikampfes, „die Sache zu , erlebtgen oder bie Entscheidung der Militärbehörde ab - zuwarten". Dr. K. habe daL Letztere vorgezogen. „Mit einem solchen Herrn, ber es mit bei Ehre Anderer derart leicht nimmt, ohne c8 mit der Wahrheit genau zu nehmen, mich zu duelliren, würde ich selbst baun unter meiner Würbe gehalten haben, wenn ich auch nicht schon als Kacholik und alter Herr einer katholischen Korpo - ration unb als vernünftiger Mensch mich auf Uernetnenben Standpunkt hätte stellen müssen. Nebenbei lichkeit die Beurtheilung der Frage, wer von Widm würdiger ist, des Kaisers Rock zu tragen.“ Bezirksarzt Bürkle, ebenfalls Reserveoberarzt, hat für bie von ihm behauptete Beleidigung 00m Generalstabsarzt eine — für ihre Anschauung zu gewinnen. Deshalb appellirt L sie nicht an bas Volk, sondern zieht vor, auf weitere nur die Frage anzufugen neuuztg von hundert Fällen wird er mit lächelnder Ueberlegcuheit erwidern, daß die humanen Theorien der Neuzeit ohne Zweifel sehr schön seien, daß aber die Praxis zu anderen Resultaten gelangt sei und daß man sich nicht von „falscher Sentimentalität" leiten lassen dürfe. In der Schule sei nun einmal ohne körperliche Züchtigung nicht ausznkominen; dazu sei die Jugend zu wild und zu roh, und sie würde bem Lehrer, der sie nicht mit dem Bakel behandeln darf, bald über den Kopf wachsen. Die Prügel-Pädagogen merken gar nicht, wie sehr sie mit einer solchen Auffassung sich selbst herab- setzeu. Teun der Lehrer und Erzieher, der seine Autoritär nur mit dem Stock aufrecht zu erhalten vermag, der kann doch nicht verlangen, daß man ihn als einen Aieister seines Berufs ansiehl. Und dennoch sind weitaus die meisten Pädagogen für die Anwendung des mittelalterlichen Instruments, wobei noch die merkwürdige Erscheinung zu verzeichnen ist, daß auch das tveibliche Lchrpersonal den Bakel nicht nur für unentbehrlich hält, sondern auch für dessen „zweckmäßige" Anwendung sorgt. Hier stechten die Frauen wirklich keine Rosen in's irdische Leben. Die Spartaner waren gewiß ein weit rauheres Volk, als wir Deutschen heute sind; sie waren ganz für den Krieg erzogen und ausgebildet und sogar die weibliche Schamhaftigkeit mußte sich von den Härten der spartanischen Jugenderziehung beeinträch - tigen lassen. Aber wenn noch im vorigen und in diesem Jahrhundert der militärische Drill mit dem Stock eingebläut wurde, so duldeten die Spartaner dergleichen in ihrer Jugend nicht. Die spartanische Jugend, die so viele Helden geliefert hat, durfte nicht geprügelt werden. „Wenn unsere Knaben," sagten die Spartaner, „vor Ruthen zittern, wie sollen sie dann einem blanken Schwerte Stand Da« „Hamburgrr Echo" erlAtint täglich, außer Montag». Der AbonncmcntspreiS (tull. „Tie Neue Welt") beträgt: durch die Post bezogen (Nr. det Pofl- tatalog» 3334) ohne Bringegeld vierteljährlich JH.. 4,20; durch die «vlportvre wöcheuU. 36 frei in’« Hau« Einzelne Nummer 6 /ij Sonntags-Nummer mit ifiiiflr. Sonntag« Beilage „Die Neue Welt" 10 /ij. ®eranhi)oiilid)er Nedaktiir: Gustav Wabcröky in Hamburg. Sowie wir Schutz gegen die kapitalistische und annöhernb so wie bie S 0 z t albem 0 kr a 11 e barum agrarische Ausbeutung der Jugend verlangen, des- beiiinht häne. oic'.Irbeitsverhällnisse lohnenb unb einiger- gleichen aber auch, daß man die Jugend mit dem, Mst ber bauemben unb lohnenben Beschäftigung Prügel in der Schule vetschone. Der Bakel gehört ^irch ben Flottenbau hat c8 aber so seine eigene Be- |IV UCl JCVl l VyVlCHCHlfCU UUtl Ull» Sie thut wohl daran. Wir würben ihr nicht einmal ober bie — burch Berabschiebmtg des Nichtbuellantcn — ber trügerischen Hoffnung wiegen, 'wegen ber Flotten frage zur Auflösung ben Zweikampf zur militärischen Pflicht machenden? bis Slotteufrcubiafrit tu erwecke».' ratb « «. denn wir würben ihr selbst auf bieient Üipbirtr —— SchuapS, bann sollten sie wegen Verfälschung von Nah- rmtgSmiUelu bestraft werden. Alle Büitbler im Reichstage hatten sich bicht vor ben Stenographentisch gestellt. Nun würbe Lucke ganz irre; et glaubte wohl, er beftube sich in einer Versamm - lung bes Buubes ber Laubwirthe. Mit vollem Brustton wurden bie Klagen in die Welt geschleudert. Er besprach bie schlechten Preise, bie Kanalvorlage, bie hoben Schitt- lafieiL Da kam bas Verhängniß, inbent Ballestrcm bie Glocke schwang unb ben eifrigen Dündlcr fragte, was beim alle bieje Sachen mit dem Gehalt bes Staats - sekretärs für bas Reichsschatzamt zu thun haben X Ueber biese Frage war Lncke offenbar verblüfft, beim es war wohl kaum ferne Absicht, zu biesem Titel zu reben. Er wollte eine bekannte Bauernbundsrebe stenographier Haden unb würbe grabe ba unterbrochen, wo es anfing, schön zu werben. Diese unliebsame Storung verdarb ihm bas ganze Konzept unb er machte schleunigst Schluß, woraus ber Rest bes Etats angenommen wurde. Bei ber fortgesetzten Debatte über ben Antrag unserer Genossen wegen Erlaß eines Reich s - berggesetzes schilberte unser Genosse Thiele die Zustände im Mansselder Bergrevier. Dort werben Silber- unb Kupfererze gefördert. Da die Erze nur in schwachen Adern Vorkommen, werben Gänge geschlagen, bnrch welche ein Erwachsener nicht hindurch saun und deshalb wird dort eine große Anzahl Kinder bei arbeiten unter Tag verwendet. Die Vertheidigung ber Grubenbarone würbe von Hildck, Arenbt und Franken übernommen. Die Herren vermochten zwar nicht zu bestreiten, baß im Vlansfelder Revier scheußliche Zustände herrschen, aber der ganze Profit geht verloren, wenn weitere Gänge ge - schlagen werden sollen unb erwachsene Arbeiter als Schlepper eingestellt werben. An ber Heiligkeit beS Prosits bars nicht gerüttelt werben unb deshalb müssen bie Kinber bie Schlepperbienste verrichten. In seinem Schlußwort fritifirte unser Genosse Sachse alle Entgegnungen, die seine früheren Aus- führungen gesunden hatten. Hierbei nahm er besonders den Herrn Hilbck auf’8 Korn, dem er manche derbe Wahrheiten sagte. Herr Hilbck kam ganz auS dem Häuschen; aber da fein Versuch, sich im Rahmen einer persönlichen Bemerkung zu vertheidigen, scheiterte, so mußte er sich, ergrimmt wie er war, setzen. Schließlich wurden die Anträge, durch welche die Regierung aufgefordert wird, baldigst ein Reichsderggefctz auszuarbeiten, angenommen. Die Flottenvorlage besteht, wie ber „Frks. Zkg." von ihrem Berliner Vertreter bestätigt wirb, nur aus brei Paragraphen. Im ersten wirb bestimmt, baß ber 93 e ft a n b der Flotte, wie er sich nach dem letzten Flottengesetz stellt, vermehrt werden soll — Ver - doppelung ber Schlachtflotte unb der großen Auslandschifse — unb daß baS Küsten- gefchwaber wegfällt, Der zweite Paragraph setzt bie Indienststellungen fest, und der dritte spricht aus, daß die S ch i f f 8 b a 111 e n jährlich direkt durch ben Etat festgesetzt werben sollen. Taun ist bem Entwurf eine sehr eingehenbe Begrünbnng beigegeben, beren Haupt- theil eine umfangreiche Darstellung ber deutschen See- intereffen bildet. Die Frage der Finanzirnng wird aber etwas weniger eingehend behandelt. Aus dieser Begrün - dung ergiebt sich auch, daß als Bauzeit I 6 I a h r e in Aussicht genommen wirb, wenn auch baS Gesetz selbst keine Frist bestimmt. Die klerikale „Germania" erklärt mtt Schärfe, schon ber Verlauf der GiatSbtbatte habe ben verbündeten Re- Eiue Zeit laug hatte es den Anschein, als ob in Preußen der Kampf gegen den Bakel des Schul - meisters erusthafl ausgenommen worden sei. Herr Bosse, dessen Worte und Thaten sonst so wenig mit einander übeieinftimmten, schien in diesem Fall einmal Ernst machen zu wollen. Aber als sein Erlaß gegen das Prügeln in den Schulen erschienen war, da konnte man erst sehen, wie viele Verehrer der Bakel in Preußen noch hat. Staatsrechtslehrer, Richter, Pfaffen, Bureaukraten und „Meisscheii- freiitide" jeglicher Art halten den Bakel für unzer - trennlich von einer „gesunden" Jugenderziehung. Es giebt ja eine starke Richtung, die auch für die Erwachsenen die glücklich abgeschaffte Prügelstrafe wieder eingeführt wissen will. 1848 hat das zum FreiheitSgefühl erwachte Volk überall die Prügel- böcke verbranut; nach einem halben Jahrhundert glauben die Reaktionäre, diese Knltnriustrumeute nicht mehr entbehren zu können. Ja ja, „Kultur" bei Juitkern, Pfaffen, Protzen und Spießbürgern! 2Bbt0tz. w., was bie Parteileitung ntchtwünscht, benn Die Negterungen sollten dem Braugen der , ec- mu ^ füreftten, baß sie alle diejeingm Arbeiter verliert, oftionäre nicht so leicht nachgeben. In solchen die zu der Erkenntniß kommen, daß ein Sperling in der Dinge» heißt es sehr sorgfältig das Allgemein- Hand besser ist al» eine Taube auf bem Dache, baß ein iutereffc abwägen. Auf der Jugend beruht die Zu- ^glichcr Gegenwartstaat vortheilhaster ist als ein sonst unseres Volkes. Wollte man den hen sehenden . Es verlohnt sich eigentlich nicht, dieser g efliss ent- Klassen keine Schranken ziehen in der Ausübung 1 i ch e n V e r 1 e u rn d u n g , die schon burch die That» anderswohin zielen X Die linfSliberalen Vertheidiger ' verbietet das Gesetz, das auch von Militärpeffonen zu des Reichskanzlers erzählen ja beständig, daß er jene! respektiren ist, das Duell. Wie aus der oben ange« Represfivvorlageu nur widerwillig eingebracht jzogenen KabinetSordre hervorgeht, ist mir keine uuehren- habe unb über ihr Scheitern sehr befriedigt iei. Wir haste Handlung Vorzuwersen. Ich überlasse der Oeffenl- denken anders über den Fürsten Hohenlohe ; urn so räthsel- ~ basier aber sind uns seine jüngsten Aeußerungen. Graf PosadowSkh nannte die Politik der Konservativen die Kunst des Unmöglichen. Richtiger würde man wohl die neueste Politik deS Reichskanzlers „ ...... bie ff un ft des Unbegreiflichen nennen. Je schlichten Verabschiedung dunkler Fürst Hohenlohe, um so klarer hat sich Gras schwer tragen, allein gr Posadowsky ausgesprochen. Dennoch ist kein Zwftsel essant. Nicht der Bele mehr: nicht das Verständniß für die sozial- : "... _.2_1 „ , demokratische Gefahr und für die zweckmäßigste Art ihrer durch einen „standesgemäßen" Todtschlag „bic Sacke zu Bekämpfung fehlt der Regierung, sonbernberMuth, ertebigen*, ober seine militärische Ehrenstellung, bie er .. _ „....B , daS für nothwendig Gehaltene durchzusetzen. Die Re- bis dahin ohne Tadel bekleidet hat, zu quitriren. Herr am Mittwoch ben Antrag Iones, die Abstimmung über