Rr. ISS. 14. Jahrgang. Hamburger Echo. Das „Hamburger Echa" täglich, außer Montags. Der AbomiemeutSprciS (mtl. „Die Reue Welt") betragt: durch die Post bezogen (Nr. de« Post- katalog« 3334) ohne Briugrgcld vierteljährlich M 3,60, durch die «olporlöre wöchenll 30 frei in'» Hau« Ciiijclnc Nummer 5 -4 Souukags-Nuuimcr mit illuflr. Souuiags Beilage „Die Neue Welt" 10/4- V-raulwartlicher R-daktört Gustav Wabersky in Hamburg. Dienstag, den 28. August 1900. Anzeigen werden die sechrgespaltene Pctilzeile oder deren Raum mit 30 <4, für den ArbeitSmarkt, VermiethnngS- und Familirnanzeigcn mit 20 4 berechnet. Anzeigen - Annahme in der Expedition (bis 6 Uhr Abends), in den Filialen, sowie in sämmtlichen Aimoncen-Büreau». Revoltiern und Expedition: Groste Theaicrstraye 44 in Hamburg. ivc, Borazeldc, Damm, Eilbek, LÜandsbek und Hierzu eine Beilage Herrn Hädicke zum Mitarbeiter hat. Aber respektabel ist der „Hamb. Eorr.' doch, sehr respektabel sogar. Von der Weltbühne. Wie heißt cs doch in Lessings Zimmerkultur findet man Alpenveilchen, Erica, Fuchsien, themiim, Linerarien, Geranien, Primeln, Ledkoyen, Rosen, Seeoffizier begleitet die verwundeten italienischen Marine- j Bcrdächtigimgcn anstvorten. Ich gestatte mir übrigens, soldateii nach Tietitsin. In Peking stehen 5 Kompagnien zur Kennlniß der mehr oder iniuder geehrten Austrag ¬ gegriffen; nach zweistündigem Chinesen, nachdem 300 von ihnen etwas mehr ist als eine Kampfe flohen die Peking unter dem 20. August: Es gelang den bündetcn Tnippen — darunter befindet sich auch ver- das schreibt nämlich: „Der gute Herr Hädicke, der durch eine viertägige Bierreise eine ernste Gefährdung der diplomatischen Be - ziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland ver - hütete, ist übrigttls auch der H. - K 0 r r e s p 0 u d e ii l des „Berliner Tageblatts", des „Hamburgischen Correspondentcn" und eines halben Duhmd anderer Blätter. ES liegt aus der Hand, tvelchen Werth die „unabhängige" Berichterstattung deS Herrn Hädicke für die graste Oeffcntlichkcit besitzt, und es ist zum Lachen, wenn Auswärtiges Amt und »Hamburgischer Corre- spondent" sich vereinen, und auf die^von mit gegen ihren I gemeinsamen Agenten erbrachten Thatsachen mit leeren einem Manöver. P, v , steigern, und da man schon immer bis an du Grenzen des Lächerlichen gegangen ist, muß man bei der Steige- nina des Tons über diese Grenzen hinwegkommen. .. y . • L . r . _ t - k» AAvailb tau tti ATtl: lu , v ! Sohr lehrreiche Zahle» werden in einem Streit beweist nicht nur, wie stark zilirt, der zwischen den Vertretern der Junker und den Goldlack, kurz, die allgemein bekannten und beliebten Zimmerblumen neben manchen weniger verbreiteten; t8 werden Winterhärte Stauden ansgeführt, Schlingpflanzen, Der russische „Regierungsbote" fljeilt folgender letzte, in gewissem Maß« sogar auch für deutsche Tiplo-'bas Deutsche Reich gegenwärtig an allen internationalen Telegramm des Generals Lenewitsch aus Taku vom' malen mastgebend« Instanz, an die O e ff en t l i ch keit überseeischen Frage» belhciligt ist, sondern läßt auch er- 28. August mit: Am 16. August bestellen die vereinigten ' wende? D i e Auftraggeber des „Hanibur-, kennen, wie vicljache neue Einrichtungen in der Heimath russischen und französische» Truppen die französischen gischen C 0 r r e s p 0 u d e n t en" werden sich, nothwendig sind Nach den ersten Erwerbungen von Missionare und ihr seit 2 Monalen von den Boxern be-^das verspreche ichJhnen, in Zukunft st der ^Kolonien im Jahre 1884 lag die Bearbeitung der Sachen lagerles Kloster, dann winden dx Boxer voii den rujfi- 01e „Dürftigkeit" meiner Veröffent- einem Dezernenten des Auswärtigen Amtes ob. Im "' Jahre 1890 wurde eine eigene Kolonialabtheilung ge- Palmen u. s. w. genannt, Stauden auch in Sortimenten „für Ansänger", ferner Stachel-, Johannis- und Erd- — Sparaelpflanzm und Feigen, Lpeisekartoffelii, irrüben und Spinat, endlich, Repfel, Birnen mundeten, Frauen und Kinder nach Tientsin bringen soll. Die Familie des italieni - schen Gesandten Salva^oraggi schließt sich diesem Zuge an, um sich einige Zeil nach Japan zn begeben. Ein zu treten! „Nathan": der Machthaber Hai man es protegirt zu Gunsten theils kapitalistischer, theils weltpolitischer Interessen. Mit dem geistigen Lasso des Christen - thums sollten die Chinesen für kapitalistische 1111b weltpolitische Ziele eingefangen werden. Aehnlich wie man in der Heimath mit der Religion die Massen für die oberen Schichten und die Macht - haber gefügig und traktabel zu machen sucht. Aber der Liebe Mühe ist umsonst, da wie dort. italienischer Marinesoldaten. Am 29. August werden italienische Truppen unter dem Beseht des Obersten Es kann ebenso wenig wie die Religion oder Religionen der Chinesen auf die Ueberzeugn n gs kraft logischen Denkens sich stützen, sondern muß wie sie an den Glauben appelliren. Und was das Andere betrifft, die ethische Wirkung: du lieber Himmel! man kann dieses Kapitel nicht anschneiden, ohne bittet, gallenbitter zu weiden. Die herrlichen sittlichen Lehren und Maximen des Christenthums und ihre prächtige Fassung, wie solche namentlich die Bergpredigt enthält, „goldene Aepsel in silbernen Schalen", in Ehren! Aber welche Zugkraft können sie aus die Chinesen ans- übeu, wenn diese wahrnehmen, daß die christlichen Völker sich nicht um sie kümmern, daß die private wie die soziale und politische Praxis in flagrantem Widerspruch zu ihnen steht! Der Chinese, der ein nüchterner Verstandesmensch ist und sich nicht leicht von bestechenden Worten berauschen läßt, sagt sich: Wie kann die Religion der Christen der unserigen überlegen sein, wenn ihre schönen Sprüche keine praktischen Fimchte zeitigen, wenn der Jnteresseu- kgoismus bei ihren Bekeunern in ungebändigter Wildheit entfesselt ist und jene weisen und guten Sprüche blos heuchlerisch im Munde geführt werden, um sie praktisch nur nm so iiiigeiiirter mit Füßen Aufhebung der Missioneu in China. Die Aufhebung der Missionen in China wird gegenwärtig, bei der Erörterung der Frage „Was nun?*, von vielen Politikern empfohlen. Wie viel oder wenig die Missionare in China an dem Haß und den Ausschreitungen der Chinesen gegen die Weißen Schuld tragen, darüber ist in den letzten Monaten viel geschrieben worden. Daß ihnen jedenfalls ein nicht geringer Theil daran zu Lasten fällt, darüber sind so ziemlich alle Lesarten einig. Man braucht nicht einmal das Schwergewicht auf Zudringlichkeiten und Taktlosigkeiten, die von Vielen unter ihnen unstreitig begangen wurden, zu legen. Die christlich-missionarische Thätig - keit an sich geht den Chinesen nun einmal wider den Strich: lind nicht den Chinesen allein. Jedes Volk, das nicht mehr auf niederer Stufe der Bar - barei steht, vielmehr seit vielen Menschenaltern in eine bestimmte, seinem ethnischen (die Bolkseigenart betreffende») Karakter entsprechende mythologische Weltaiischailung (Religion) mit dem Zubehör in Kultus, Gebräuchen, Sitten und Lebensregeln sich eiugclebt hat, fühlt sich verstimmt und abgestoßen, wenn Agenten einer anderen mythologischen Welt - anschauung, zumal einer solchen, die das nationale Gepräge gänzlich fremden Volksthums an sich trägt, diese als die einzig wahre und gute aupreisen und die andere als falsch und schlecht erklären. Eine neue Weltanschauung kaun bei den An - hängern einer alten nur dann Sympathien werben und Glück machen, menn sie der Letztere» durch ihre Vernünftigkeit, sowie durch moralischen Fein - gehalt überlegen ist; wenn sie durch „die Kraft der Argumente und der Logik Kettenschlüsse" die andere in's llnrecht zu setzen iveiß, und resp, oder sich ansiveisen kann, daß sie auf Gemüth und Wille» ihrer Bekenner eine» heilsamen Einfluß ansübt, die rohen Instinkte bändigt und friedliche Gesinnungen und gutes Einvernehmen unter ihnen stiftet. Bestimmtheit scststelleu, daß in' den maßgebenden Kreisen eine frühzeitige Einberufung des Reichstages für aus - geschlossen erklärt wird". — Wer diese „maßgebenden Kreise" sind, ist schwer zu beurtheile», da der Reichs - kanzler, die meisten Münster und Staatssekretäre von Berlin abwesend sind. Ein gleichfalls als „informirt" auftrelenber Korrespondent der „Schles. Zig." hat die Einberufung soeben unter der Andeutung, daß darüber eine Verständigung mit Parteiführern der „Mehrheit" stattgefunden habe, für Mitte Oktober angefüiibigL So rathen die ZeiNmgeii hin und her. Es zeigt sich hier deutlich, daß in Deutschland der Parlamentarismus noch in den Windeln lieg» Alle Parteien, außer der Sozial - demokratie, haben bisher darauf verzichtet, Fragen der auswärtigen Politik im Reichstage eingehend zu be - handeln. Nur mit Handels- und Zollsragen hat man eine Ausnahme gemacht. Die Regierung kaun sich daher für ihre Unterlassung auf Gepflogenheiten des Reichs - tages stützen. Vielleicht trage» die letzten Vorgänge dazu bei, mit dem bisherigen Gebrauche zu brechen. Die heitere Geschichte vom verhüteten deutsch - englischen Konflikt - verhütet durch die mehrtägige Bierreise eines journalistische» Helsers der deutsche» Ge - sandtschaft in den Vereinigten Staate» — haben wir unseren Lesern vor einigen Wochen erzählt und dabei auch erwähnt, daß der biedere „Hamb. Eorr." den Schrisl- steller E. Witte, der die interessante Enthüllung über die Geheimnisse der deutschen Diplomatie in der „Schucäb. Tagwachi" gemacht, als eine Art Revolverjournalist be- z.ichnet hatte. Nun verönentlicht Herr Witte ein vom 2. Februar d. I. datirtes Empfehlungsschreiben für ihn, von Dr. v. Holleben an die deutsche Botschaft in Wie» gerichtet, in welchem es heißt: „Gestatten Sic mir, Ihnen in dem Ueberbringer dieser Zeilen den deutsche» Journalisten, Dr. Witte, vorzustellen, der etwa ein Jahr lang der hiesigen (Washingtoner) Botschaft in Pretzaiigelegen- beiten ersprießliche Dienste geleistet hat und jetzt nach Wien überzuficdeln gedenkt, wo er schon früher thätig gewesen ist und gutePerbindnngen besitzt. Er wüiMst, daß ich ihn Ihrem Wohlwollen empfehle, was ich gern und in der Erwartung thue, daß auch Eure Durchlaucht Anlaß nehmen mochten, seine Dienste in Anspruch zu nehmen." Wirklich sehr interessant, daß ein „Revolver- jonrnalist" der dnitschen Diplomatie ersprießliche Dienste leistet. Aber Herr Witte verräth noch mehr und bringt dadurch den „Hamb. Corr." in eine arge Klemme. Er Die Kampfe in China. Aus Peking liegen heute mehrere Depeschen ver - schiedenen Datums vor. Der Befehlshaber der japa - nischen Truppen in Peking telegraphirt unter dem 18. August: Die Stadt ist jetzt vollständig v 0 m F e i n d e g e s ä u b e r t. Das lapanische Kavallerie - regiment, das »ach Mansan gesandt wurde, berichtet, die kaiserliche Familie, die Peking am 14. Anglist verlassen habe, fei nach einer kurzen Rast, in diesem Dorfe in west - licher Richtung weiter gezogen. Dieselbe stand unter der Eskorte des Generals Ma. dessen Truppen nur etwas über 500 Mann Kavallerie mit 20 Wagen zählten. — Ein anderes Telegramm vom 23. August berichtet: Die Boxer und die chinesischen Truppen, die in Nantyen ver - sammelt sind, stehen int Begriff, die Alliirten in Peking von der äußeren Stadt aus anzu - greif eit. Es wird erwartet, daß vereinte japanische und russische Kavallerie sie am 25. August angreisen wird. — Ferner wird gemeldet, daß der Feind in Stärke von 9000 Mann Infanterie mit 15 Kanonen von Schanlung in nördlicher Richtung vorrückt, nm die Alliirten in der Hauptstadt anzugreifen. Mach einer Meldung des „Daily Telegraph" aus Timtsin vont 24. August ist eine aus Russen, Deutschen und Japanern gebildete Abtheilung von 1000 Mann von Peking aus vorgegangen. Man glaubt, sie solle die Kaiserin-Wittwe verfolgen. „Daily Telegraph" meldet ans Hongkong: Der Gnvernör der Provinz Kwangtung, ebenso wie die Gnvernöre der anderen Provinzen haben heute von der Kaiserin-Wittwe telegraphisch Befehl erhalten, 300000TaelS für den Unterhalt der Truppen zu zahlen. Der zweite Admiral des deutschen Krenzergeschwaders meldet ans Taku vom 25. August: Russische, am : Hebrr ein Betjatidhaus sät Gartenbau, erzeugnisse bringt die „Berliner Aolkszig." folgende interessante Mittheilung : „Vor einigen Tagen führte ein Gärtner in einer Versammlung seiner Berufsgenossen in Liegnitz aus, daß für die Handelsgärtucr die wichtigste Aufgabe nicht die Einführung eines Schutzzolles auf Gartettbau- produkte, sondern die Beseitigung der Konkurrenz durch Staats- und Gemeindeverwaltungen, Privatleute und Großgrundbesitzer sei, die selbst oder durch ihre Gärtner mit den Erzeugnissen ihrer Gärten Handel treiben, ohne, wie die Handelsgärtner, Gewerbesteuer zu bezahlen. Dieser Hinweis sagt nichts Neues; in früherer Zeit ist in Versammlungen von Gärtnern und in den Fachzeit - schriften häufig über die Bevorzugung jener Blumen-, Pflanzen- und Obstproduzeitlen verhandelt worden. Ins - besondere sind es Großgrundbesitzer, die den Gärtnern scharfe und vielfach erdrückende Konkurrenz machen, eine viel schärfere Konkurrenz als das Ausland, das in der Hauptsache nur Erzeugnisse seines Gartenbaues zu uns schickt, die wir überhaupt nicht proditziren können, ober die wir wenigstens in der Zeit, in der sie nach Deutsch - land kommen, nicht zu produziren vermögen. Leider hak sich ein großer Theil der Gärtner so von den Agrariern umgarnen lassen, daß sie alles Heil von hohen Schutz - zöllen auf Gartenbauprodukte erwarten und den Kampf gegen die Konkurrenz derselben Agrarier ganz aufgeben. Wie empfindlich diese Konkurrenz sein muß, lehrt ein uns vorliegendes Preisverzeichniß der v. Podbielski'schen Gar t en -P er w a l t un g in DaI l min. Daß der Staatssekretär des Reichs-PostamteS sich mehrfach als unternehmender Kaufmann erwiesen hat, ist bekannt; war er doch z. B., bevor er in sein jetziges Amt berufen wurde, Theilhaber der Firuta v. Tippelskirch u. Co., die mit dem deutschen Offizier verein in engen Beziehungen steht und die Ausrüstung der .Kolonialtrnppe» und .uolonialbeamten als Spezialität betreibt. Auf feinem Gute Dallmin betreibt Herr v. Podbielski, wie daS Preisverzeichniß lehrt, Handelsgärlnerei in großem Um - fang oder, wie am Kopfe deS Verzeichnisses steht, „Obst- unb Gartenbau und Versand". Die Agrarier sclfiinpfen, wenn sie einmal „Mittelstandspolitik" treiben, über die Verscmdgffchäfte, von brn Großgritnbbesitzern aber ist es wohl nicht Herr v. Pobbielski allein, der etn Verfand- geschSft eingerichtet hat. Tas Preisverzeichniß wenbek sich iiäuilich nicht etwa blos an Gärtner, sondern auch an Karten enb Blumenfreunde und giebt bei fast allen Pflanzen den Preis für ein Exemplar an, rechnet also grobem auf das Detailversanbgeschäft. Die Garteuanlagen zn Dallmin müssen sehr groß - artig fein, denn das Preisverzeichniß weist eine große Reihe Pflanzen auf, die versandt werden können. Unter den empfehlenswerthen Pflanzen für Gewächshäuser und fchligt. Die „Times" melden aus Shanghai vom 26. August: Li-Hun g-Tschang erhielt von dem spanischen Minister des Auswärtigen ein Telegramm, in dein es heißt, Unterhandlungen feien unmöglich, so lange nicht China Bevollmächtigte ernenne, die von den Mächten gutgeheißen würden. Der Minister bezeichnet alsdann als genehm die @rneunuitg der Vizekönige van Nanking und Wuchang zu Beisitzern Li-Hung-Tschangs unb macht schließlich auf die Nothwendigkeit aufmerksam, daß China sein Bedauern ausspreche, formell sein Unrecht eingestehe und freiroiöig vollen Schadenersatz anbiete. Schließlich heißt es in der Depesche, wen» die Rath - schläge befolgt würden, sei Japan bereit, bei ben Ver- hcmblungen jede mögliche UtUerstützung zu gewähren. „Dai») Mail" melbct aus Yokohama vont 25. August: Das japanische Kriegsschiff „Suma" ist nach Korea ab - gegangen. Die Presse schlägt vor, man solle Ruß - land volle AktiouSfreihieit in der Man - dschurei gewähren, vorausgesetzt, daß Japan die gleiche Freiheit in Korea zugestanden werde. Wie „Daily Telegraph" ans Matas vom 20. August berichtet, ist die feindselige Stimmung der chinesischen Bevölkerung gegen die Boxer int Zuitehmen begriffen; die Landbewohner sollen die Boxer angreifen und töbteii. Der China.zng deS Grafe» Waldersee ist von den Reklantentachcnt aller Art so dargestellt, daß die Grenze , welche das Erhabene von dem Lächerlichen scheidet, nicht immer beachtet wurde. Darüber, daß sich Zeiwngen aller Parteischattirungen fanden, die auf die Lächerlichkeit dieser Reklame binwiesen, scheint man sich an einigen eittflußreichen Stellen schon geärgert zu haben. Gleichzeitig erscheinen im „Reichsanzeiger" und in der „Norddeutschen All gern. Zeitg." inhaltlich fast gleichlautende Artikel in welchen man sich scharf gegen die Zeitungen wendet, die etwas mehr Takt besaßen und daS Treiben nicht niiimachten, welches so stark den Witz der Satiriker herausforderte. DaS merkwürdige Schriftstück, in dem sich der „Reichsanzeiger" rebaftionefl jebem Irrthum gewachsen zeigt, hat folgenden Wortlaut: „In entern Theil der deutschen Prcffe tritt immer weniger verhüllt das Bestreben hervor, den nach China in See gegangenen deutschen Oberbefehlshaber über die Truppen der verbündeten Großmächte durch Angriffe vom Stmidpunft der varlamentarischen Fraktionspolitik zu verunglimpfen. Den General-Feldmarfchall Grasen v. Waldersee begleiten auf seiner Fahrt nach Ostasien neben der ehrenvollen Anerkennung der seiner Wahl zum Ober - befehlshaber beigetretenen ausländische» Staaten das unerschütterliche Vertrauen Seiner Dtajestät des Kaisers und Königs unb die Segenswünsche der Nation, die in dem zur Erfüllung einer hohen Aufgabe ausziehenden Feldherrn ben Schildhalter ihrer Ehre in fernen, über - seeischen Ländern erblickt. Scho» die Rücksicht ans diese einzigartige Stellung, wie sie bisher niemals einem deutsche» Heerführer zu Theil ward, sollte hi»reicheu, um ihren Träger gegen parteipolitische Befehdungen zu schützen. ES kommt hinzu, daß Gras WcU^rsee nicht in der Lage ist, sich der Angriffe von Gegnern zu erwehren, die dem fern von bet Heimath Weilende» jetzt in den Rücken fallen. Eben deshalb muß an dieser Stelle mit iÄund|£be»hgi baaeam Verwahrung eingelegt wezdcu im Namen der Tausende von deutschen Etter«. o«mSohne draußen vor dem Feinde stehen, wie im Namen dieser unserer braven Truppen, die getreu ihrem Eibe mit für Kaiser unb Reich den von ben Vätern überkommenen Ruhm der deutschen Waffen erhalten und erneuern werbe» I" Die „Berl. Volks-Ztg " bemerkt hierzu: „Niemand hat das Bedürfniß gehabt ober kann es haben, den Grafen Walberfee zu „verunglimpfen", wie der „NeichSauzeiger" ebenso forsch wie falsch sagt; ledig - lich den' widerwärtige» N e f! a ni e I ä r ui der Korybanten der patriotischen Phrase, die de» ausziehenden Feldmarschall liebedienerisch umtobten, lediglich diese Aus - wüchse einer wildgeworbenen Sensations-Publizistik hat „ein Theil der deutsche» Presse" gebührend gegeißelt Hätte bet „NeichsanzeicW" die Güte gehabt, diese That - sache ans seiner eigene» Ersahrmig mit de» Triumvhzug- bepeschen heraus objektiv >11 würdigen, er hätte sich seine höchst verfehlte unb überflüssige „große" Walberseeaktto» ersparen können. Was uns betrifft, so werden wir nach wie vor, indem wir dem Feldmarschall selbst das Beste wünschen, dem Unwesen der lächerlichen Reklame, die mit ihm getrieben wird, im Interesse des guten Geschmackes, im Interesse Deutschlands mit aller Schärfe entgegen treten." Die „Freis. Zig " weist die Strafpredigi ebenso ent - schieden zurück. Sie schreibt: „Man scheint zu glauben, baß die unabhängige Presie wie ein Jnsanterie-Bataillo» nach dem Kommando „S t il l g c st a n b e n" dergleichen Ge - rede hinuehuien muß. Ter General selbst hatte schon durch seine Reden an die Oeffentlichkeit appellitt und muß sich barmn auch die Kritik zu ben mehrfachen Eutgleisuitgeii in diesen Rede» gefallen taffen. Die Kritik der offiziösen D.iherrlichung der Ausreise des Grafen Waldersee aber ist die deutsche Preffe auch unserem Ansehen im Auslande schuldig. Es könnte sonst scheinen, als ob der Tamtam, mit dem die Offi - ziösen die Ausreise begleitet unb wobei sie den Feld- marschall. mit Vorschußlorbeeren überschüttet Haden, wirklich, wie behauptet, im Einklang steht mit bet allge - meinen Volksstinmiung." Selbst die agrarische „Deutsche Tageszeitung" be - merkt: „In beiden Erklärungen tritt ferner jene Ueber» fchwenglichkeit zu Tage, die in ben letzten Tagen oft genug von der ernsten Presse aller Parteischattirungen als bedenklich bezeichnet worden ist. Dadurch, daß man das Vertrauensvotum der Mächte, das angeblich Umgegend von Tientsin sind jetzt außer Gefahr. In ben Dörfern würben von den Chinese» Grausamkeiten ver- Mon „ übt, mehrere Leichen wurden aufgefuuden, denen die 41 1 , luir ° 111 der Beiirthcililng dieser Dinge Köpfe adgeschiütten inaren. s m ‘" ä • ' . Dörfern kominen täglich ungefähr 1000 Dorfbewohner Anklage, mein Appell an die G.nechtigkeitsliebe dcs vor " -utiiuytuuiig uteier ttuiine übrigens nicht übersehen dürfe», daß das Mtssions- - wesen nt China keine blos muckerischen min,»,. »°ch Tientsin, wo wir nur noch für einen Monat Lebeiis-antwortlichen L Halle. Von Seiteu der berrsch! dev » ^ ^ " I,ttcl für bic ^völkcrnug haben, so daß in kurzer Zeit' ist unbeaiitmori. üut huschende» Massen und, Mangel au Nahrungsmitteln zu erwarten ist. ' bildet, 1894 bekam dieselbe durch kaiserliche Verordnung eine besondere Stellung, sie blieb nur noch politisch beut Staatssekretär deS Auswärtigen Amtes unterstellt. Der Arbeitsbereich ber als Kolonialverwaltung im Etat be - zeichneten Abtheilung wuchs nicht nur au sich mit der Entwicklung ber Schutzgebiete und ber Ausdehnung der Verwaltung innerhalb derselben, souderu die Zahl der Schutzgebiete selbst nahm ansehnlich zu. Zuerst wurde das Neu-Guinea-Schutzgebiet in die Verwaltung deS Reiches übernommen; baun kam Mikronesien hinzu und bald darauf Samoa. Somit unterstanden der Kolonialverwaltung des AuswäUigen Amtes sieben Schutzgebiete. Eine vollständige Nenerung bildete die Erwerbung von Kiantjchou Ende 1897, weil wir da - mit in Asien festen Fuß faßten und namentlich, weil dieses Schutzgebiet dem Reichsmariueaint überwiesen wurde. Dadurch war eine Zweitbeilung unserer über - seeischen Besitzungen entstanden. Gegenwärtig ist aber schon die Bildung einer dritten Verwaltungsbehörde für überseeische Sachen erfolgt. Im KriegSmiiiisterium ist eine oftasiatische Abtheilung für die Angelegenheiten der Truppen in China geschaffen worden. Die überseeischen Fragen greifen- in die verschiedensten Verwaltuugszweige ein und verlangen ununterbrochen neue Organisationen. Wir sind nun auf dem Punkte angelangt, auf dem Frankreich vor einigen Jahren staub, als es fein Kolonial- ministerinm errichtete. Tie verjchiebenen Ministerien, die an der Erledigung der Koloitialangelegenheiten beteiligt waren, kamen in zahllsse Streitigkeiten; eS mußte eine Behörde errichtet werden, welche die Kolonien emheitlich leitete. Auch bei 11118 werden allem Anscheine nach die - selben Ursachen zu der gleichen Wirfting führen. Die Begründung hätte ber offiziöse Schreiber viel kürzer machen können. Er hätte mir zu sagen brauchen, baß bie Kolonialpolitik dem deutschen Volke schon so viel Geld kostet, daß es auf bie paar Hunberttausenbe, welche die Unterhaltung eines Ministeriums erforbert, auch nicht ankommen sann. Jetzt, ba bie Kolonialangelegenheiten in brei Verschiebenen Ministerien bearbeitet werben, kosten dieselben dem Volke sehr viel Geld und daS werben sie auch kosten, wenn wir ein Kolonialministerium haben. Ob es bem Kolonialminister gelingen wirb, nnS noch in mehr Konflikte zu verwickeln, als wir jetzt schon haben, möchten wir bezweifeln. Indeß, Kolonialminister bringen Manches fertig, wovon sich bie Schulweisheit eines ge - wöhnlichen Sterblichen nichts träumen läßt. Das beweist ! in England der Kolonialminister Chamberlain.- filtrtlbii» Nord-St. Pauli, Eimsbüttel, Langenfelde, Lokstedt unb Eidelstedt bei Carl Dreyer, Marthastr. 5, Eimsbüttel. Hoheluft, Eppendorf, Eroh-Borstel, Fnhlsbnttcl, Ohlsdorf unb Winterhnde 1 mUiril ♦ bei Ernst Großkopf, vorläufig Meißnerstr. 5, Hs. 1, 2. Et., Eimsbüttel. Barmbek, Uhlenhorst bei Theobor Petereit, Stsickenstr. 18, 1. Et. r., Barmbek. Tt. Eeorg, Hohenfelde, Borgfeldc, Hamm, Horn unb Schiffbek bei Carl Ortel, Baustr. 26, Hs. 8, 1. Et., Borgfelde. Hammerbrook, Rothepbnrgsort, Billwärder unb Veddel bei Rub. Fuhrmann, Schwabenstr. 33, Hammerbrook. C? 7.d Hinfchenfelde bei Franz Krüger, Sternstr. 36, Wandsbek. Altona bei Friedrich Ludwig, Bürgerstr. 89, Altona. Ttteuseu, Bahrcufeld, Othmarschen-Blankenese bei Johannes Heine, Erdmamistr. 14, Ottensen. lagerte? Kloster, dann wurden b Düngemittel für alle Gewächse". . ansehen Tie Stimmung, in welcher viele Leute dar . Ma» sieht, eS fehlt mchts, was der Hande^gartn« Gefühl bah'ir, was lächerlich ist, verloren haben, ist zum ‘ zu führen pflegt, der Handel?gärtner aber muß Gewerbe- nicht geringen Theil selbst mit von ber Presse geschaffen steuer zahle», wahrend beim „X worden, b e sich jetzt übet bie Fruchte ihres Treibens Handel»gärtnerei "«d da» damit tn B.rdtn^n« stehncke entrüstet. In ber Berichterstattung selbst demokratischer ; Versandgeschaft als landwirthschaftlicher etne gJtcn, Blätter über Paraden, Manöver unb Hofsestlichkeiten ist. für ben c»w Gewerbesteuer nicht gezah i w b ei» Ton einsterifien, der auch zur Kritik herauSfordert. s Vielleicht veriiicht Herr v. Miquel es, auch >esen aiiiu sammt Vie 'Weife des Grafen Waldersee die doch Feind des Mittelstandes durch live «teuer in der Art Run kommt oder'der Waareiihansst.mer, zu treffen. Schließ sich kann doch Pflichtschuldigst will man den Ton , der dem Mittelstand angehörige Handelsgartiter deinelben - *»” >"'»« ” “* sä 2®?“ 1 ta «ff«; »» »WÄ SS tu ifliai. o«» „ . ■■■> ,,, 1 dasselbe , sich auch auf solche Fragen anwenden laßt Ter Junker kaun ungestraft den Mittelstand vernichte». Aiiflösnitg begriffe» ist, wie gegenwärtig, uiib sogar eine große Zahl Derjenige», die äußerlich sich ssioch ~ vn „ « fernen nicht von ihr losgesagt haben, ihr doch innerlich Ganoni, von Hongkong kommend, in Peking erwartet, längst entfremdet wurden, die Bekehrung der Chinese» * ® cr englische General Dorward telegraphirt ans « dich- »***-, Md*. M j geschieht eS am Ende eben deswegen? Will sich , führ 1000Manii Amerikaiiern,Japanern,Oeflerreichern und die Klerisei bei den Chiiiesen Ersatz für die in der Engländern eine stark« ch inesif che Trn p p en- Heiniath Abgefallene» und täglich mehr Abfallende» tL 6 fiebern * — \ Svcnnpte floßen utc uuu/wm ow von igncn m.' . gefallen und 60 gefangen genommen waren. Ung.sähr -Ulan konnte ja die eadje auf sich beruhe» unb 800 Mann flohen nach Süden das bebeufenb stärkere bie Missionsgesellschaften in ihrer Liebhaberei ge- HanptkorpS nach Westen. Aus unserer Seite wurden wahren lassen, wenn die Geschichte nicht so politisch' Mann verwundet. Die Verbindungslinien in ber verhäiignibvolle Folgen haben ^ie es in (äptna der Fall gewesen. 22. August in Tientsin eingetroffene Telegramme sagen, daß in" dem Südtheil Pekings noch starke Boxer mengen unb in der Kaiserstadt chinesische Truppen unter Prinz Tsching stehen. Der Kaiser und die Kaiserin verließen Peking. In Peking ist eines il»uiuui>eium!umg emgtinuui. «*tu <.». liü-> sollen ungefähr hundert Flüchtlinge aus Peking von Tungtschou aus auf Prähmen abgereift fein. Der französische General Freh telegraphirt aus thut es aber ein Großkausmamt oder gar ein Jude, bann p iH flolonirtlnifitiftcrinra in Sicht? Die Be muß er mit schweren Steuern bestraft werde».' DaS ist Appell an oie ^rechttgtetlSlteve ves ver- theiligung Deutschlands am Kriege gegen (■ ina unb tue .nun einmal Suajl m Deutschland. 'eiter« ber deutschen auswärtigen Politik Absenbung einer größeren Trupvenmacht nach C Italien ... .„„„Jet geblieben 1 Wer will es mir bamm 1 bie sich fortdauernd verstärkt, so schreibt man aindkinenb । verargen, wenn ich mich mit meiner Angelegenheit an die! offiziös der „Schles. Ztg ", ’ 1 '" - geber meines Freundes Hädicke zu bringen, daß mir im Vorjahr, als ich den amerikanischen Westen bereisen mußte, um eine direkte Verbindung zwischen der deittschm „ , , - Botschaft und den großen deutsch-amerikanischen Blättern Tientsin unter dem 23. August: Ich habe am 19. Ang herdeizuführen, in Chicago und Milwaukee die artigsten ° ° 1 ’"'*" Geschichten über - den Revolver deS Herrn Hädicke erzählt wurden. Der „Hamb. Correspondent" hat schließlich noch mitgetheilt, daß ich in Paris gewesen sei und dort meine Enthüllungen fcilgeboten hätte. Diese Mittheilung be - weist weiter nichts als das liebebolle Sntcrcffe, das dar Auswärtige Amt meinen Bewegungen entgegen - bringt und das so weit geht daß eS gar über die Be - suche unterrichtet ist, die ich einigen Freunden und Kollegen abgestaltet habe. Ich habe dem Herrn Grafen Bülow in ihiui, i»h« w .<>, ----- i am 22. Mai einen eingeschriebenen Brief aitk Wien ge- und amtlichen O'.ganen wird daran nichts anbern, ftnbern d- - .... fanbt und darin schwere Beschuldigungen eher noch die Situation verschlimmern. 311 aufgefuuden, betten bie 1 ge g e it b c n Botschafter v. Ho11eben erhoben. AttS den umliegenden Meine Bitte um Einleitung einer Untersuchung meiner