Rr. 254. 14. Jahrgang. Hamburger Echo. Da« „Hamburger Ech»" tr|d)tint täglich, äuget Montag«. Der NbounemeutSprei« (infl. „Die Nene Welt") beträgt: durch bie Post bejogtn (Nr. dk« Post- katalog« 3334) ohne Briiigigklb vierteljährlich M 3,60; durch die Kolportöre wöcheull. 30 frei in'« Hau« einzelne Nuuimrr 5 4 Soimlagl-Nuinnier mit istnstr. EoniitagS-Beilage „Die Neue Welt" 10 4- Bcrautinorllicher Ncdaklöf Gustav WaberSky in Hamburg. nEW«i um uw»«» w iwmu ■«■rrr vas man wolle, auch ihre Zustimmung zur Hinaus - schiebung der Reichstagsverhandluugcn über die chinesische Angelegenheit gegeben. Nunmehr haben die Staatsmäunchen der Zentrumsfraktion doch mehr oder weniger Furcht vor einer „Rebellion" unter den Wählern, denen immer mehr neue Steuern und Lasten aufgebürdet werden, die aber von „Erfolgen" der Zentrnmspolitik nichts zu sehen bekommen. Anzeichen, daß eine solche „Rebellion" möglich ist, sind inehrfach zn bemerken gewesen. Nun mochte man die Wähler beschwichtigen, und zwar dadurch, daß man ihnen einige solcher „Erfolge" vorweist. Alsdann glanbeu die schwarzen Häuptlinge, ihre Eiertanz-Politik mit Erfolg weiter betreiben zu können. Darum verlangen und „erwarten" die Zentrums - Organe von dem neuen Reichskanzler die Aufhebung des Jesuitengesetzes. Der alte Hohenlohe, so sagen sie, habe Ver - handlungen eingeleitet, mu die Znstimmnug der verbündeten Regierungen zu der vom Reichstage schon vier Mal beschlossenen Aufhebung des Gesetzes endlich einzuholen. Graf Biilow habe dies mit übernommen und es hieße den Reichstag „briiskiren", wenn man nunmehr der Frage nicht ernstlich näher treten wolle. Das ist an und für sich richtig, wenn auch von anderer Seite bestritten wird, daß Fürst Hohenlohe irgend welche ernsthaften Verhandlungen betreffs Aufhebung des Jesuitengesetzes eingeleitet habe. Graf Bülow würde allerdings am besten thun, wenn er das Jesniteugesetz, dieses letzte Ueberbleibsel des „Kulturkampfes", aus der Welt schaffen iviirde. Man wird doch in der Regienrng selbst nicht an die Ammenmärchen glauben, mit denen die Furcht und die Feigheit blasser Liberaler den Jesniten- orden umgeben hat. Der Kulturkampf wurde bc- gouuen, um dem thatendiirstigen Liberalismus einen Knochen hinznwerfen, an dem er nagen und sich dabei austoben und ausknurren konnte. Der Jesuiten - orden ist anch nicht mehr, tvas er >var; er stellt nicht mehr die ungeheure Macht vor, die er einst war. Wenn ivir sonach aufrichtig und entschieden nach wie vor für die Aufhebung des ganz zwecklosen Jesnitengesctzes eintreten, da wir Gegner aller Aus - nahmegesetze sind, so köuneu tvir uns andererseits einer gewissen Heiterkeit nicht erwehren, wenn wir die krampfhaften Anstrengungen sehen, die das Zentrum fortgesetzt macht, nm die Belohnungen für seine verschiedenen „Umfälle" zu erhalten. Einmal hieß es, die verbündeten Regierungen wollten die fakultative Wiederzulnssnng der ausgewiesenen Jesuiten gestatten, aber davon hört man nichts mehr. Auch jetzt versichern Blätter, die es wissen können, daß man gar nicht daran denke, das Jesuitengesetz anfzuheben. Die Art und Weise, Ivie zur Zeit die Zentrumspresse für die Aufhebung eintritt, hört sich aber fast so an, als wolle das Zentrum von der Erfüllung dieser Forderung sein Eintreten für die Politik des neuen Reichskanzlers abhängig machen. Wenn die Zentrumspartei ungefähr fünfhundert Mal so viel Energie, Geschicklichkeit und Karakter- festigkeit hätte, als sie wirklich hat, dann könnte sie oas Jesniteugesetz zu Falle bringen. Wir vergessen nicht, daß die Machtbefugnisse des Reichstages an sich gering sind und daß die Re- gicrnugen dies stets weidlich auszunützen verstehen. Allein das Zentrum befindet sich doch in einer günstigen parlamentarischen Situation und hätte sicherlich bei geschickter Ausnutzung der parlamen - tarischen Machtmittel Gelegenheit, der Regierung das Leben so sauer zu mache», daß sie gern in diesem und jenem Punkte nachgeben würde. Aber zu einer energische» Taktik kann man sich im Zentrum nicht entschließen. Die Regierung ihrerseits spart ihre Trümpfe ans, so lauge sie samt, uud sie wird erst mit den „Belohnungen" hcransriicken, wenn sie gar keinen anderen Answeg mehr sieht. Inzwischen könne» die Lieber uud Geuossen damit fortfahren, im Bewilliguugseifer die Nationalliberalen noch zu übertreffen. Viel politischen Kredit haben diese Herren nicht mehr zn verlieren. Die von Dr. Lieber anSgesprochene Be- hatiptnng, es werde ein neuer und schärferer Kulturkampf konunen, wirb schwerlich irgend welche Bestätigung finden. Das Zentrnm könnte zwar eine solche gelegentliche Auffrischung seiner Popu - larität ganz gewiß gut brauchen, aber die Re- giernngen werden sich hüten, ihm den Gefallen z» thun. Man denkt noch, an die negativen Erfolge dieses Kampfes und wie' er, gleich dem Sozialisten - gesetze, das politische Leben im Deutschen Reiche vergiftet hat, und um» schent sich, dergleichen wieder heranfzubeschivören. In, klebrigen würde ein neuer Kulturkampf auf das katholische Volk denn doch nicht den mächtigen Eindruck machen, den Dr. Lieber offenbar erwartet. Gewiß sind die Gläubigen be - sorgt für da? Heil ihrer Seele und hoffen, im Paradiese die Belohnung für die in diesem irdischen Jammerthal anSgcstandeneu Leiden zu erhalten. Wir wollen sie in dieser Hoffnung auch nicht stören, aber es giebt irdische Faktoren, die sie in dieser Hoffnung zwar nicht direkt stören, wohl aber ihre Gedanken aus den himmlischen Regionen wieder in die irdischen unwiderstehlich zurückführen. Zu diesen Faktoren gehört auch der Magen, der so dreist ist, sich mit den Aussichten auf die ewige Seligkeit nicht vertrösten zu lassen. Er fordert täglich seinen Tribut uud alle Religionssysteme der Erde können das nicht ändern. Da es nun unter den Gläubigen Millionen giebt, die kein genügendes Einkommen haben, um menschenwürdig zu leben, so empfinden diese um so schmerzlicher die hohen Lebensmittelpreise, uud wenn ihnen in's Gedächtniß gerufen wird, daß das fromme Zentrum an diesen hohen Preisen, an dieser Theuerung mitschuldig ist, so wird die An - hänglichkeit dieser Leute an das Zentrum und das Vertrauen aus dessen Politik nicht grade gestärkt werden. Nunmehr soll ein neuer Beutezug der Agrarier und ostelbischen Junker unternommen werden und das Zenlnnn hat sich von vornherein bereit erklärt, de» Erfolg dieses Beutezuges zu garaiitireii. Das wird und niilß eine erhöhte, kaum mehr erträgliche Theuerung der noth - wendigsten Lebensbedürfnisse hervorbriugen, und wenn man weiß, wie sehr die arbeitende Bevölkerung jetzt schon durch die hohen Lebeusmittelpreise gequält und geschädigt wird, so kann mau als sicher aunehmen, daß sich in den Wählerinassen eilte große Erbitte - rung gegen die Brotvertheuerer vorbereitet. Davon wird auch das Zentrum sein gebührendes Theil ab- bekommen. Die Aufhebung des Jesuitengesetzes könnte, wenn sie erreicht tuürbe, diese Erbitterung nicht beschwich - tigen, denn schließlich gehen auch bei den frömmsten Leuten die Bedürfnisse des Magens den Bedürf - nissen nach Seelsorge und Missiouspredigten vor. Und die christliche Charitas kann wohl einzelne Arme ab uud zu mit des Lebens Nothdurst und Nahrung versehen, sie kaun aber gegen eine syste - matische Theuerung, die die Wirknng einer ver - kehrten Gesetzgebung ist, nicht entfernt aufkommen. Schließlich ist den ultramontanen Führern das Jesniteugesetz selbst nicht so wichtig, wie sie ihrtn; sie wissen doch auch, daß dasselbe fast ganz ohne praktische Wirkungen geblieben ist. Aber es dient als ei» treffliches AgitatiousruUtel und deshalb schon kommt man immer wieder auf dasselbe zurück. Ob nun die verbündeten Regiernngeu in diesem Punkte schließlich nachgeben oder nicht — der Nieder - gang des Zentrums wird dadurch nicht aufgehalten werden. Die heuchlerische Doppelrolle, sich bald als Volks-, bald als Regierungspartei auf - zuspielen, muß, Ivie immer in solchen Fällen, dahin führen, daß das Zentrum zwischen zwei Stühle zu sitzen kommt, daß e- das Vertrauen aus beiden Seiten verliert. Posadowsky und Genossen. Alle uns vorliegenden Blätter nehmen Notiz von der in gestriger Nummer uns. Bl. mitgetheilten Auf - klärung 'der „Leipziger Volkszeitung", wonach der Buecksche Brief wirklich vom 3. 9t u g u ft 1898 datirt ist. Da weiß sich denn eines der HülfSorgaue des Grafen Posadowsky, die agrarische „Deutsche Tagcs- zeituug", keinen anderen Rath, ans der schlimmen Ver - legenheit herauszukonimen, als daß sie krampfhaft an ihrer „Vermuthung" festhält, das Datum sei gefälscht, wenn man nicht „die Möglichkeit einer Verschreibung seitens des Herrn Bueck" annehmen wolleIII Weiter erklärt das Blatt: „Die ganze Dalinmgssache und die Art, wie sie jetzt verwendet wird, muß nachgrade den blindesten und b l ö d e st e n Politiker davon überzeugm, daß es sich um weiter nichts handelt, als um eine ebenso gemeine wie grobe Intrigue." Man kennt den Zweck, der mit solchen die politische Moral verhöhnenden Behauptungen verfolgt wird. Dazu hält das edle Blatt nicht einmal für unmittelbar noth - wendig, daß das ReichSami des Innern sich gegen diese „neueren Ausstreuungen" vertheidigt, „weil die Be - schuldigungen so gegenstandslos sind und so in der Luft schweben, daß es kaum möglich ist, eine sachliche Berichtigung irgendwie zu verfassen". III Dem wird hinzugefügt: „Wollen aber die sozialdemokratischen Helfershelfer und ihre sie am Gängelbande führenden Hintermänner, daß ihre neueren Beschuldigungen ernst genommen werden, so müssen sie mit greif - baren Thatsachen vor die Oeffentlichkeit treten, nicht mit dunklen Andeutungen, die das Gepräge des Gemachten an der Stirn tragen." Es giebt eine Art Unverschämtheit, der gegenüber die Kritik sich darauf beschränken kann, ledig - lich die offenkundigen Thatsachen sprechen zu lassen. Eine solche Unverschämtheit liegt hier vor. Die Echtheit deS Bueck'schen Briefes ist nachgewiesen. Die ministerielle „Berl. Korresp." hat zugegeben, daß sein Inhalt der Wahrheit entspricht, lieber die Richtigkeit deS angegebenen Datums kann kein Zweifel mehr bestehen. Und damit vergleiche man nun die Auslassung des Agrarier-Organs. Wer oder was hindert denn das Reichsamt deS Innern, öffentlich zu erklären, daß das Datum nicht richtig angegeben, wenn eS dazu in der Lage wär es Die „Leipziger Volkszeitung" berichtet im Anschluß an ihre daS Datum betreffende Blittheilung weiter, daß der Scharfmacher-Verband seit dem Mai 1895 einen besonderen Preßfonds, hauptsächlich zur Her - ausgabe der „Neuen Reichrkonesp.", die kostenfrei an 465 Zeitungen verschickt werde und dem „energischen Kampf gegen die Umsturzparteien" diene, unterhalte. Die Beitrage schwanken zwischen 10 und 5000 Mark. Dieser Fonds bestehe noch heute, ruhe in der Kaffe der Diskonto-Gesellschaft und sei seit 1895 erheblich gewachsen. Wenn der Scharfmacher - Verband zu Gunsten der Zuchthausvorlage agitiren wollte, so bedurfte eS also nicht der Anregung deS Herrn von Woedtke nach einer Zahlung von .». 12 000 an ihn, noch seiner Vermittlung bei einer Preßstelle. Der Scharfmacher-Verband baue seinen Propaganda-Unsng ja schon so prächtig organifirt. DaS Bittgesuch des Reichsamtes des Innern, das in dem Bueck'schen Briefe vom 3. August 1898 behandelt wird, hat nichts mit dem Preßfonds zu thun, soliden, wendet sich an die „Industrie" schlechthin. Die „zum Zwecke der Agitation für den Entwurf eines Gesetzes zum Schutze deS gewerblichen Arbeitsverhältnisses" ge-' forderten X. 12000 werden aufgebracht nicht aus dem Von der Weltbühne^ sehr erwögen ausführlich dargelegt haben, keine größere Gefahr, als die wildeste mid wüsteste Jiiteresseiitenwirthschaft nach ein gewaltsames Aufdrängen der europäischen 1 amerikanischem Muster steht. Kultur in China. Wenn dieser Gefahr begegnet werden soll, so muß man den Kapitalismus in China au» sich selbst heraus sich entwickeln lassen, damit gleichzeitig mit diesem Entwicklungsgänge die Bedürsinsie der Bevölke - rung anmachseu. Dazu bedarf eS natürlich einer Arbeit von Generationen. Au direkten Millheiluirgen ans China liegen Henle nur wenige vor. AuS Tientsin, 28. Oktober, meldet das Reuter'sche Büreau: Die E x p e d i t i o u, die von hier am 23. Oktober uach Hsiangho und Paoti abging, kehrte heute hierher zurück, ohne zum Üauipf gekommen zu sein; 4000 Boxer hatten sich, wie gemeldet Teufel auch nur den kleinen Finger, so ist die Bahn frei für eine Entwicklung, au bereit Ende abschreckend PreßsondS, saubern durch bst Pridatwohlthätigkeit mehrerer Großindustrieller, unter denen Exzellenz Krupp sich mit dm üblichen Jt 5000 einstellt. Aus allen diesen Erwägungen folgert unser Leipziger Parteiorgan, daß eS sich nicht um eine publizistische Agitation handelt, daß die >t. 12000 von 1898 für andere „agitatorische" Zwecke gebraucht worden sind. Die „Doss. Ztg." bemerkt zutreffend, daß bie erstaun - liche Angelegenheit wenn sich diese Behauptungen be- wahrheileteit, noch viel dunkler und ernster »erben würbe, als sie schon bisher erscheinen mußte. ES liege im brmgrnbftcn Interesse der Regierung, darüber keinerlei Unklarheit bestehen zu lassen. Die ultramontane „Köln. VolkszeiNmg" stellt nun sich ergänzend ein „Stimmungsbild ans Shanghai" im „B. L.-A." an. Der Korrespondent dieses Blattes ergebt sich z>var reichlich in kriegerischen Drohungen gegen das rebellische China, doch sind ihm allerlei Bedenken ans- gestoßen, ob ans China wirklich so viel „zu holen" fein werde, Ivie man bei uns anzunehmen pflegt. Der Korrespondent schreibt: „China mit feiner bedürfnißlosen Bevölkerung ist nicht der große Marktplatz für europäische Waaren, als bet es so lange galt. Wohl mögen einige Wenige hier große Vermögen erworben haben, aber ihre Zahl wird immer geringer, denn was diese Wenigen thaten, was fte konnten, das ihnen so gut bezahlt wurde, das hat ihnen der Chinese längst a b g e g u ck t und er wird nun selbst reich, statt den Europäem den Gewinn zu überlassen. Es wird nicht bebacht, baß der Chinese, sollte er in der That zum Beispiel in das Wesen unserer Industrie tiefer einbringen, bei seiner natürlichen Begabung für alle mechanischen Verrichtungen, seinem außerorbentlichen Nachahmungstrieb uiib seinem überaus billigen Arbeits - markt bald bie europäischen Konkurrenten aus beni Selbe schlagen und, statt als Konsument fremder Waaren, als siegreiche r^K o »k u r r e n t aus beut Weltmarkt in Wettbewerb treten bürste. „Sott sei Dank, baß bieser Fremben- haß, diese Verachtung alles Slicht- chinesischen besteht, sonst würde sich btc Kon - kurrenz Chinas schon längst sehr empfindlich bemerkbar gemacht haben. Gott fei Dank, daß der Chinese alle unsere Erfindungen mit einem über - legenen Lächeln vousichZweisst und unsere Waaren verschmäht, sonst dürften wir bald auf beut Gebiete der Industrie erleben, waS der Kaufmann in China schon jetzt erfährt, nämlich, daß selbst der Europäer den chinesischen Hänblcr dem eigenen Landsmann vor zieht. Selbst die fremden Regierungen bevorzugeit schon jetzt in Shanghai einen Chinesen — er nennt sich Cheap Jack — als Lieferanten für ihre Kriegsschiffe, und die Geschäfte, bie dieser unter Anderem auch mit der deutschen Marine macht, belaufen sich auf Millionen. Wie gesagt, w i r können recht froh fein, daß der bedürfnißlofe Chinese, der von Reis und Thee lebt und französischen Champagner uni) holländische Austern verschmäht, für unsere Dampfmaschinen und elektrischen Erfindungen nur daS Lächeln über eine hübsche Spielerei hat. Ein Be - dürfniß dafür existirt nur im europäischen China, nicht aber im Innern, wo die ungezählten Millionen kon - servativer Mongolen Hausen, wo die menschliche Arbeits - kraft so ausgebildet ist, daß sie selbst bie Hülfe ber arbeitendere entbehren kann." Damit ist bie völlige Verfehltheit ber europäischen Chinapolitik erneut dargelhan. Für Europa giebt es, wie wir schon gelegentlich der „Pachtung" von Ktaulschon fdnebener Kenner von Lanb und Leuten in China. Ten initgetheilten Darleguttgen bc» Herrn v. Brandt, ehe - maligen deutschen Gesandten in China, und bc5 Ver - walters ber chinesischen Zolle, Sir Robert Hart, reiht Die chinesischen Wirren. Die europäische Chmapolitik wird neuerbing? in ein beachtliches Licht gerückt durch AuSlaffungen vcr- Zuchthausgrsctz und Flottenpropaganda — wie reimt sich das zusammen? Zur Entschuldi - gung Posadowskys in Sachen der Scharfmacher- Liebesgabe führen einige ihm woblgesumte Blätter au, daß bei der Agitation für die Flöuenborlage nicht minder private Mittel in Anipruch genommen und auch zur Verfügung ber Behörben gestellt worden find. Die Thätigkeit des Fl o i i env e reins, seine Bettelei im Lande — diese private Thätigkeit voll luiberroärtiger Erscheinungen kennt man. Aber daß Behörden das erbettelte Geld zur Verfügung gestellt worden ist uud daß sie es angenommen haben, darüber hat die Oeffentlichkeit bis jetzt nichts er - fahren. Sollte das geschehen fein, so würde auch dieser Fall privater Subventionirimg ber Reichsbehörden für Propagaudazwecke entschieden zu verurtheilen sein. ES zeugt für eine erschreckende moralische Konfusion, wenn die „Nationalliberale Korrespondenz" allen Ernstes auS „Gerechtigkeitkgeffihl" die Agitation für die Zncht- hansvorlage mit der für die Flottenvorlage ent - schuldigen möchte. Das wäre ja ein feiner Zustand, wenn nach amerikanischem Muster schließlich alle größeren staatlichen Akttonen „in einem würdelosen Adhängigkeils- verhältiiiß von potenten Interessentengruppen" sich be - fänden. „So weit" — sagt bie „Franks. Ztg." — „wollen wir beim boch nicht kommen, unb darum muß hier, beim konkreten Fall, beim Fall Bueck-Reichsamt des Innern, mit ber größten Schärfe gesagt werden, baß bie Keime solcher Entwicklung auszutilgen finb. Schon die Flotten - geschichte sah sich trübe an. Man wird sich erinnern, daß Tirpitz eine Rundreise bei den in Frage kommenden Industriellen machte, um sie über ihre Leistungsfähigkeit zu befragen, und daß unmittelbar daraus die Organe eben dieser Industriellen ans ihrer Kenntniß der vorbereiteten Tinge heran- eine s ch a in - lose Agitation für das „patriotische Werk der Vergrößerung unserer Flotte" entfalteten. DaS war nicht grabe schön, dieser lose Faden zwischen Mattneam! und Flottenagitation, aber trenn in einem anderen Amte die Beziehungen schon b i S zur klingenden 5PI ii n z c gediehen finb, dann hört die Gemüth - lichkeit auf. DaS „Bis hierher und nicht weiter" reicht hier nicht mehr ans — hier heißt eS Umkehr I" Selbst die „Köln. Ztg." muß zngeben: „Wenn sich thatsächlich die Sitte eingebürgert haben sollte, daß bei großen nationalen Fragen der patriotische Eifer dem Staat Geldmittel für bie Agitation zur Verfügung stellte, so handelt es sich um einen Brauch, dessen Bruch mehr ehrt als die Befolgung" Freilich Iveiß daS rheinische Kapitalistenblatt über diesen Brauch auch etwas „Rühmliches" zu sagen: „Wir haben es alSdann mit einer Sitte zu thun, die aus der reinsten Quelle, auS hochherzigem O p s e r m u I h und treuem Bürgersinn ent - sprungen ist." Nun, man hat ja genugsam erfahren, was in Wirktichke't hinter dem „hochherzigen Ovsermuch" steckt. Hub selbst ber „Köln. Ztg" wirb's bänglich zu Muthe, beim sie sagt, daß diese Sitte „den Keim zu einer vcrhänguißvolIen und verderblichen Entwicklung in sich trägt“. Dann fügt sie hinzu: „ES liegt nun einmal in der Menscheiiuatur be - gründet, daß neben die selbstlosen Bürger, brnen die Begeisterung di e Taschen öffnet, sich Männer drängen, denen die q u ä l e n b e S e h n s ii ch t nach einem klangvollen Titel, »ach den l e u ch t e n b e u Sternen am OrbeuShimmel da- Herz schwer macht. Auch daS wäre im schlimmsten Falle noch zu ertragen; bie Titelsticht gehört zn ben lächerlichen, aber nicht zu ben bösartigen und gemeinschädlichen Schwächen der Menschen. Die Weltgeschichte wird ihren ruhigen Gang weiter gehen, auch luenn Dutzende von Männern sich oder ihren Namen mit glänzenden, aber sachlich bedeutungslosen Verzierungen behängen. Unbedingt vermieden aber muß eS werden, baß auch nur der Schein entstehen kann, als ob ber Staat sich in einem würbelosen Abhangigkeitsverhältniß von potenten Interessentengruppen befinde. Giebt man hier dem „Tie Sozialdemokratie bietet Alles auf, um die Massen mit dem Glauben zu erfüllen, baß wir in einem KIassenstaat leben, baß die Regienrng be - herrscht tuerbe von bem Uitternebmerthum. Wir sönnen der Sozialdemokratie keinen grösseren Gefallen erweisen, wir können ihr keinen wirffamereii AgilationSstoff liefern, als lueiut wir durch irgend etwas der Ausbreitung dieser Irrlehre Vorschub leisten. Wir bekämpfen dagegen die Sozialdemokratte, wenn wir durch bie That beweisen, daß ber Staat nicht in ben Händen ber reichen Leute ist, baß bie Regierung vielmehr auf ber stolzen Höhe einer richterlichen Unabhängigkeit über dem Gewühl streitender auch alle? Ernstes bie Frage, ob der Fall Woedtke der erste dieser Art ist? „Sollte Herr v. Woedtke vielleicht mit eine auch sonst übliche Praxis fortgesetzt haben? Ist es z. B. nicht möglich, daß auch die feit einigen Jahren so lebhafte Preßagitation gegen die Polen auf solche irgend einet Stelle zur Verfügung gestellten Geldmittel ziirückzuführen ist?" Dem „Hamb. Cortefp." ist völlig fiat, was die jetzige Sittiation von ber Regierung fordert: „ES wirb behauptet, der Bnecsifche Brief stamme wirklich aus dem Jahre 1898 unb beziehe sich nicht auf bas Woedtke'sche Verlangen von 1899. Darüber muß unverzüglich Klarheit geschaffen «erben, und zwar muß sich diese auch darauf erstrecken, ob das Neichsamt des Innern von diesem früheren Fall gar nichts gewußt hat ober ob wirklich versucht worden ist, an dem ersten Fall vorbeiznschlüpsen, indem man den zweiten harmloseren eingestand. Ist das Erster: der Fall, dann müssen d i e Schuldigen uunach- sichtlich fest gestellt unb gefaßt werden. Sollte aber, wa- wir freilich nicht für möglich halten, die „Leipz. Volkszig." mit ihrer Behauptung Recht haben, dann wäre unseres Erachtens nicht nur Herr v. Woedtke, sondern auch Graf Posadowsky unrettbar verloren." Man bars völlig überzeugt fein, daß man in den maßgebenden Kreisen bereits völlige Klarheit hat. Aber vorläufig hüten wir uns, alS sicher anzunehmen, daß diese Kreise sich schon mit dem Gedanken deS Abgangs Posadowskys vertraut gemacht haben. Das Gegentheil scheint der Fall zu sein. Anknüpfend an die Behauptung ber .Teutschen Tages - zeitung" , daß dieVeröffentlichung des Bueck'schen Schreidms nur erfolgt sei zu dem Zweck, ben Graten PosabowSky zu stürzen, giebt bie „Norbdtutsche Allgemeine Zeitung", offenbar auf amtliche Veranlassung, folgenbe Auslassung ber Münchener „Allgern. Ztg." wieder: „Läge wirklich die Absicht vor, Posadowsky zu stürzen, so würde dieser ErfolgvorauS- sichtlich nicht in Erscheinnng treten. Leim wir glauben bestimmt zu Reichskanzler Gras B Ü I o w alsbald »ach seiner (fmennung dem (tira-en Posadowsky die Hoffnung anSgebruckt hat, daß ibm dessen hervorragende Erfahrung unb Sachkenntnis!^ bei Führung seines verantwortungsvollen Postens zur Seite stehen werde." Also Posadowsky wird vorläufig vomReichS- sondier gehalten und eS erscheiirt itun so gut wie sicher, daß die Entscheidung seines Schicksals erst im Reichstage erfolgen wird. Die „Hambg. Nachr." lassen sich heute Abend aus Berlin telegraphiren: „Der Generalsekretär Bueck erläßt die Erklärung, daß die Vorgänge, auf welche sich die bekannten Angriffe der „Leipz. Volks-Zig." beziehen. Mitte August 1899 sich zugetragen haben und, daß alle sonst in Verbindung mit dieser Sache angeftellten Behauptungen, insbesondere in Bezug auf den angeblichen ähnlichen Vorgang ans dem Jahre 1898 unwahr sind." Wir müssen den Wortlaut der Erkläning adwarten, um ein Urtheil darüber fallen zu können. Eiu Pendant zur Zuchthansgesetz-Liebesbabe. Wie wir schon berichtet haben, hat daS preußrsche Oberverwaltungsgericht rs für zulässig er - klärt , daß einem Verein, der bie Sozialdemo - kratie zu bekämpfen sucht, von der Provin» zialsynobe erhebliche Geldbeihülfeu zugcwiesen roerbat. Es handelte sich um ben Verein „evange - lisch-sozialer Zen tr a la us s chu ß", welcher nach bem Statut die Ausgabe verfolgt, die Organe ber evangelischen Kirche in Schlesien gegen die sozialdemo - kratische Bewegung zu unterstützen und Werke ber christ - lichen LiebeSthätigkeit sowie die christliche Presse unb das evangelische Dereinsleben zn fordern. Diesem halte die Provinziassynode eine durch Umlage aufzu - bringende Beihülfe von jährlich M. 12000 für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Eine Kirchen- gemeinbe weigerte sich, hierzu beizutragen, da diese Aus - gabe weder eine kirchliche sei, noch proviirzielleu Zwecken diene. Ein Verein, welcher die Sozialdemokratie be - kämpft, biene nicht religiösen, sondern politischen Zielen. DaS OberverwaUungsgericht wieS aber im Prinzip bie Klage ab. Diese 12 000 Mark-Geschichte sieht im Wesentlichen der anderen, welche die Herren Posadowsky uud Genossen angeht, sehr ähnlich. Hier Gelder ber Scharf - macher, dort Kirchengelder zur Bekämpfung der Sozialdemokratte. In ber Begründung war bekanntlich gesagt, daß die Endziele der Sozialbemokratie auf die „Vernichtuirg der religiös sittlichen Grundlagen", welche die Kirche zu ver- thetdigen haben, gerichtet seien, unb deshalb bie Kirche Ausgaben für bie Bekämpfung der Sozialdemokratie mache» dürfe. Die „Franks. Ztg." bemerkt dazu: „Diese Begründung mag ein Kunststück juristischer Klügelei jein; mit dem euffacheu Rechtsbewußssein aber hat sie ganz und gar nichts zu thun. Schon die einfache Thatsache, daß die Sozialdeuwkratie als solche sich von kirchlichen Fragen grundsätzlich fernbäll, genügt, um diese ganze GerichtSweisheit in sich zerfallen zu lassen. Es ist durchaus denkbar und wird sicherlich auch ber Fall sein, daß unter den hier in Aiispnich genommenen kirchlichen Steuerzahlern Sozialdemokraten find, welche also damit zu Geldopsern gezwungen würden, die zur Bekämpfung ihrer eigenen politischen Ueberzeugung bestimmt sind. Wenn die Kttche sich in solcher Weise mit Politik befaßt, bann wird sie am letzten Ende selbst ben Schaden haben." Sozialdemokratie und Waarenhänser. Zu diesem Thema macht bie „Teutsche Volkswirthschaftliche Korresponbenz" folgende Ailsfiihmngen: „Ein Grund für die B e g ü n ft i g u n g ber Waaren- häuser durch die Sozialdemokratie scheint sich zu ergeben, wenn man die Folgen betrachtet, welche die Grrmdnng von Waarenhäiffeni für weite wirthfchaftliche Streife, namentlich für ben gewerblichen Mittelstand, ge - habt bat. Wenn es auch richtig ist, daß die Ursachen des Niederganges dieser Kreise vielfach in anderen Um - ständen als grabe in bem Auskommen bet Waarenhänser zu suchen sind, so muß doch andererseits zugestanden werden, daß ein großer Theil des Umsatzes der Waaren- häuser den bisherigen kleineren Lieferanten entgeht, und daß diese in ihrem Absatz und in ihrem wirthschaftlichen Fortkommen erheblich geschädigt werden. Tie Sozial - demokratie aber weiß nur zu gut, daß alle diese unzufriedenen Existenzen ihr verfallen finb. Je mehr kleine Geschäftsleute durch die Waaren- hänfer zu Grnude gerichtet werden, um so stärker müssen die s o z i a I d e mo k r a t i f chen St im men a n s ch w e 11 e n. — Den wahren Grund ber sozial - demokratischen Vorliebe für die Waarenhänser findet mau aber dann, wenn mau die Inseraten- t bei le der sozialdemokratischen Parteiblätter durch - mustert, vom „Zentralorgan" aitgefangeu bis herunter zum kleinsten lokalen Hetz- unb Gewerkschaftsblättchen. Die Inserate der Waarenbänser ermöglichen es heute dem „Vorwärts", namentlich an Sonntagen, mit einem halben Dutzend Beilagen zu erscheinen, die großentheilS mit ber Reklame bet bekannten Berliner Waarenhänser angefüllt finb, in benen aber doch noch Raum genug bleibt, um ein gutes Stück redaklionellen Theils, ange- fülll mit verhetzenden Notizen aller Art, zu bringen. Aiff diese Weise machen sich die W a a r e n b ä u f e r zuMitschnlbigen an derAusbreitung ber sozialistischen Propaganda, and hierin beruht eine ihrer gefährlichsten Wirkungen. Man wird c5 bem Geschäftsmann nicht verübeln können, weim et seine InsertionSorgaue ohne Rücksicht ans ihre parteipolittsche Stellung nach ber Zusammensetzung ihres Leserkreises anSsncht; für die Bevorzugung ber sozialdemokratischen Presse durch die Waarenhänser liegen die Dinge aber doch anders. Die Stärke der Sozialbemokratie beruht ja eben darin, daß sie von einem Theil ber bürgerlichen Kreise als „Partei", nicht als eine Vereinigung von ausgesprochenen Feinden aller bürgerlichen Gesellschaft unb ber heutigen Wirthschaftkordnung angesehen unb behandelt wird. Wer die Ausbreitung ihrer in diesem Sinne wirkenden Presse fördert, macht sich zum Mit - schuldigen an den staatsfeindlichen Be- strebungeii ber Sozialdemokratie." Tie im Dienste nnklänfiger Bestrebungen wirkende Korrespondenz wiederholt hier lediglich, was die Demagogen der sogenannten „MittelstandSpolilik" wer weiß tote oft schon gesagt haben. Die Sozialbemokratie nimmt bekanntlieh von jeher zu der sogenannten „Mittelstands - frage" und ber Entwicklung ber großkapitalistischen Be - triebe einen durch die Thalsachen gerechtfertigten grund - sätzlichen Standpunkt ein Sie behandelt die „Mittel- standspottiik". deren die rcotiionären Parteien, das Junker- unb Agrarierthmn an ber Spitze, sich befleißigen, als das, waS sie ist, als Sdjroinbel. Verführe unsere Partei weniger grundsätzlich, ließe sie sich von reut praktischen Erwägungen im P a r t ei - I n t e re s s e leiten, so könnte sie in diesem Interesse nichts mehr wünschen, als einen vollen Sieg ber „Miltelstani>spolitik". Teint solch ein Sieg müßte bett Massen der kleinen Handeltreibenden binnen kurzer Zeit die f ü r ch t e r I i ch st e Euttäuschung bringen und sie ein für alle Mal darüber belehren, daß sic T h o r e n finb, bett reaktionären Parteien Gefolgschaft zu leisten. Ter Etat des ReichSfchanarirteö ist bem Bunbesrath zngegaugen. Für die SJerroaltung unb Unterhaltung des ÄaifcrbalasteS in Straßbuy war, bei Paoti bemühen, beim Heraunahen bet Expedition I »doch zerstreut. Blau befürchtet hier, daß jede Spedition gegen bie Boxer sich als verfehlt erweist, da die Boxer, obwohl sie nach wie vor die eingeborenen Christen ver- olgcn, sich zerstreuen unb ihre Waffen verbergen, sobald ie von bet Annäherung ber fremden Truppen Kenntniß erhalten. General G a f e l e e meldet aus Paotiusu vom 24. Oktober: Nach Anordnungen WalderseeS kehren die britischen Truppet, nach Peking und Tientsin zurück, wo sie am 6.November eintreffen; siewerben mit >en deutschen unb italienischen Truppen gemeinsam operiren. Die nach Peking zurückkehrenden Abtheilungen marschiren ii drei parallelen Linien, um die auf bem Wege be - findlichen Boxer abzufangnt. General Richardson befehligt die Hauptkolonne. Tie unter bem Befehl des Generals Campbell stehenden Truppen kehren ohne besondere Beschleunigrmg nach Tientsin längS des rechten Users des Flußlaufes, der von Paoliugiit wich Tientsin führt, zurück. Auch diese Truppen fabnben auf Boxer. Eine RekognoSzirungSabtheilung bengalischer LanrerS traf am 22. Oktober auf Boxer, 30 Meilen von Paotingfu, unb töbtete etwa 20. Tie Gesundheit der Truppm ist gut. Tie „Agence HavaS" meldet ans P eki n g, 29. Oktober: Tie Seratbungen der Gesandten zur Feststellung ber an China zu stellenden Forderungen dauern fort. Eine Kom - pagnie ftanzösischer Soldaten ist einen Tagemarsch weit in "westlicher Richtung von Peking entsendet, um bie Gegenb von ben Boxern zu säubern; acht berfetbett wurden getödtet, einer gefangen genommen unb eine Mitraillose erbeutet. Tie internationale Abtheilung, bie von Peking nach Paotingfu marschirt war, kehrt zurück, um alle auf dem Wege befindlichen Dörfer zu säubern. Bewohner, bie Waffen tragen, sollen bestraft unb bie Waffen unbrauchbar gemacht werden. Li-Hung-Tschang zeigte den Gesandten an, baß N u h s i e n sich vergiftete. AuS Washington, 29. Oktober, wird berichtet: Staatssekretär Hay "liefe heute Nachmittag nach Berlin und London die Antwort der Regierung ber Ver - einigten Staaten auf die Noten ber deutschen unb bet englischen Regierung, betreffend das deuts ch-englische Abkommen, abgeben. Tie Antwort wird erst, nach - dem sie in Berlin unb London ansgehändigt ist, ver - öffentlicht. Interessen thront." Die „Slöln. Ztg." thäte doch wohl besser, sich nicht so auf bas hohe Pterd ber politischen Moral zn fetzen. Aber bie Thatsache, daß wir in einem Klasseustaat leben, unb daß bie Negierung von ben henschcnben Interessen abhängig ist, kann sie mit ihrem Moral- Erguß nicht hinwegtäuschen.