Rr. 7«. 15« Jahrgang. Sia m ti nrgcr Echo SomiaüciiD, leit 23. Miirz 11)01 Anzeigen rottbtn die (cd)#g?lpaltcnt Petiljetle oder deren Ronin mit 30 für den ArbeiiSmarki, Vermiethung*» nnd Familieitanzetgen mit ao 4 berechnet. Anzeige» Annahme in der Expedition (6lö 0 lU)t Abends), in den Filialen, sowie in sannntlichen Aunoneen-Vüreau». RkdaNivnun» Expedition: Fehlandftrasie 11 in Hauiburg. Da» „Hamburger Echo" erlcheint tSglich, außer DIontaz«. Der Abe'tttettteniSpreiS ("'N. „Die Reue Welt") beträgt: durch die Pog bezogen (9lr. bei Post- latnloqi 3195) ohne Bringtgelb vierteljahrtich M 3,60; durch die tkolpviton wöchenll. 30 4 frei in'l Hanl •m;e(ne lNunnner 5 4 konnlagl-Nunimer mit iOufli. Sonntagi-Veila^ „Di« Reue Welt" 10 4. verantwoNlicher Redaktor: Gustav WaberSky in Hamburg. * Nord-St. Pauli, Eimsbüttel, Langenfelde, Lokstedt und Eidelstedt bei Carl Dreyer, BelleAlliancestr. 54, pt. I., Eimsbüttel. Hoheluft, Eppendorf, Ervh-Borstel, Fuhlsbüttel, Qhlsdorf und * »iH'llH» Wittterhude bei Ernst Großkopf, Lehmmeg 51, Eppendorf. Barmbek, Uhlenhorst bei Theodor Petereit, Heitmannstraße 12, Barmbek. St. Georg, Hohenfelde, Borgfelde, Hamm, Horn und Schissbek bei Carl Ortel, Baustr. 26, Hs. 8, 1. Etage, B0rafelde. Hammerbrook, Rothenbnrgsort, Billwärder und Bcddel bei Rud. Fuhrmann, Schivubenstr. 33, Hammerbrook. Eilbek, Aüandsbck nnd Hittschcufcldc bei Franz Krüger, Sternstr. 36, Wandsbek. Altona bei Friedrich Ludwig, Bürgerstr. 8S, Altona. Ottensen, Bahrcnfeld, Othmarscheu-Blankenese bei Johanne» Heine, Erdmannstr. 14, Ottensen. Hierzu eine Beilage. Franenaröeit in Fabriken. ein Theil der können, wenn jeder tüchtige Versaumnist ihrer Ehemänner die Haltung der Familie übernehmen müssen. AIS hafte Versäumniß wird angeführt: Arbeitsscheu, sucht und liederlicher Lebenswandel. Beachtlich Unter» schuld- Trunk- ist das Frauen im Hause nicht entbehrt werden die Ansprüche erfüllt werden sollen, die Arbeiter an sein Hauswesen stellt". Unter den Arbeitgebern steht Gewerbe 96; Industrie der Holz- und Schnitzstoffe 73; Chemische Industrie 57; Metallverarbeitung 61; Industrie der Steine und Erden 24; Industrie der Maschinen 8; sonstige Industriezweige mit 3 Frauen. In der Gruppe NahrungS- und Genuß- mittel nimmt fast überall da, wo die Zigarren - industrie besteht, diese den größten Theil der Frauen relativ oder absolut in Anspruch. Au» vielen Bezirken wird berichtet, daß in dieser Industrie die Frauenarbeit vorherrscht. Auch über da» Alter der tu Fabriken beschäftigten Frauen enthalten die Berichte Feststellungen. Die jüngste dieser Frauen war 17, die älteste 82 Jahre. Greisinnen von über 75 Jahren sind keine Seltenheit; Frauen zwischen 60 und 70 Jahren find häufig in dm Fabrikm anzutreffen. „Die harte Noth de» Lebens", sagt der Aachener Bericht, „zwingt Greisinnen zur Fabrik- arbeit." Und daS trotz unserer viel gerühmten gesetzlichen Arbeiterfürsorge I DaS Durchschnittsalter der verheiratheten Fabrikarbeiterinnen ist in den einzelnen Bezirken sehr verschieden. Der allgemeine Durchschnitt dürfte etwa 35 Jahre sein. Attgenblick versagen. So ging eS auch dem preußischen Jnstizminister Schönstedt. Dieser hielt es für ange - bracht, ttniercit Genossen Heine im preußischen Landtag, hoffen, daß sie ohne üble Folgen für unser öffentliche» Heben Vorübergehm werde." Die Frage, auf welche Gründe die Fabrikarbeit der verheiratheten Frauen zurückzuführm ist, wird in den Berichten vom Standpunkt sowohl der Arbeiterinnen selbst wie auch der Arbeitgeber behandelt. Einige Berichte lassen erkennen, daß die Ermittlung dieser Gründe vtehrfach Schwierigkeiten insofern bereitet hat, als die Klarlegung der betreffenden Verhältnisse mit umständlichen Verhandlungen verbunden war und zudem regelmäßig ein ziemlich weitgehende» Eindringen in persönliche und Familienangelegenheiten erfordert,wozu nach Meinung der Berichterstatter die Befragten keine Handhabe bieten konntm oder wollten. Andererseits wird bemerkt, daß auch die Mitwirkung der Arbeit - geber manchmal versagte. Wenn nun auch, wie einige Berichterstaiter hervor- heben, da» Ergebniß der zur Aufklärung der Gründe gehaltenen Rückfragen nicht al» vollkommen sicher gelten kann, so bestätigen die Berichte im Allgemeinen und in der Hauptsache doch alles DaS, waS seither schon über die auf Seiten der Fronen für bett Eintritt in die Fabrik maßgebenden Gründe bekannt war und so oft bereits Gegenstand eingehender Kritik gewesen ist. Eine genaue Grenzlinie läßt sich selbstverständlich nicht ziehen. Aber durchweg stellen die Berichterstatter fest, daß in der großen Mehrzahl der Fälle die Verau- laffung in der eigenen Noth der Arbeiterinnen oder in der Nothlage ihrer Angehörigen liegt. AuS der Reihe derjenigen Aeußerungen, welche daS Verhältniß der durch die Noth auf den Weg zur Fabrik angewiesenen Frauen gegenüber der Gesamnit- siimme der in Fabriken beschäfligteit Frauen ziffern - mäßig darzustellen suchen, sei Folgendes hervorgehoben: Nach den Ermittlungett der AufsichtSbeamten für de» Bezirk Ostpreußen werden drei Fünftel der Frauen durch den Zwang der Selb ft er Haltung ober daS Streben, der drückendsten Noth zu ent - gehen, zu ihrer Thätigkeit gedrängt. Die Umfrage deS Aufsichtsbezirks Schleswig ergab, baß von bett in Fabriken thätigen Frauen nur 3 pZt. nicht durch die unmittelbare Sorge um' s tägliche Brot zur Fabrikarbeit veranlaßt waren. Im Bezirk Aachen arbeiten — abgesehen von den alleinstehenden Frauen — 88 pZt. bet Frauen an» unmittelbarer Noth. Im Bezirk Niederbaiern befanden sich 74 pZt., im Bezirk Plauen 75 pZt., im Bezirk Mainz 73 pZt., im Bezirk Bremen 71 pZt. und im Bezirk Lothringen 83 PZt. bet Gesammtzahl in einer derartigen Nothlage. Wie leicht erklärlich, ist unter diesen Frauen die Zahl der Wittwen sowie der geschiedenen und ge - trennt vom Mann lebenden Frauen nicht un - erheblich. Alle diese werden fast ohne Ausnahme durch die Noth zur Fabrikarbeit veranlaßt. AIS nidjt gering wird in einigen Berichten die Zahl der Frauen bezeichnet, die wegen schuldhafter DaS öflerretchisch« Rbgeordnetenhau» hielt am Donnerstag eine geheime Sitzung ab, in Telegramm der .Voll. Reilmta" Daß, während der Mann seiner Militärpflicht genügt, die Frau zur Fabrikarbelt genöthigt ist, wird als grade nicht seltener Fall öfter angeführt. Ebenso daß vorübergehend eine Anzahl von Frauen nicht umhin kann, als Ernährer der Familie einzutreten, weil der Mann zur Verbüßung einer Freiheitsstrafe eingezogm oder in Untersuchungshaft ge> Marinevenvaiiiuig, welche durch die von deutscher Seite vor 1871 oder die vom Deutschen Reiche geführten Feld- züge Invaliden geiuoiben sind (Kriegs»,validen), sowie der Hinterbliebenen a„s solchen Feldzügen (Kiiegs- hinterbliedeue). Der Gesetzentwurf findet außerdem An - wendung ans die Angehörigen der vormals schleswig- hotsteinischen Armee, der kaiserlichen Schntztrnvpe und deren Hinterbliebenen. Auch ans die Theilnehm,-r an E» ist immer verdächtig. Wenn Jemand sich gegen etwas ■ vertheidigt, was man ihm gar nicht vorgeworfen hat. 1 Wenn irgend ein Vagabund bei einer Sistirung sagen ! würde: „Ich habe nicht eingebrochen und Silberzeug 1 gestohlen", bann wird jeder Kriminalist in dieser „Recht- 1 fertigung" eine Selbstbeschuldigung sehen. Genosse ' Haase war nun in der Lage, nachzuweisen, daß Schönstedt nicht ganz so unschnldig ist, wie er sich , in der zweiten Kammer des Laudmge» hinznstellen de- l liebte. Denn in bet ersten Kammer hat er in Bezug auf einen konkreten Fall eine Rede gehalten und später hat : er Instruktionen an einen Staatsanwalt gegeben, die dieser an das Gericht weitergab, die nicht ohne Ein- I fiuß auf die Rechtsprechung geblieben sind. Jetzt zeigte ' sich deutlich, wie vorsichtig Schönstedt gewesen war, nicht ' zu erscheinen. Nieberbing konnte crflären, daß i h m die Sache unbekannt sei. lvlit dieser Ausrede hätte Schönstedt nicht über den Fall Hinweggleiten können. In der weiteren Berathung wollten die Agrarier wissen, wann ber 3 0111 a r i f an ben Reichstag kommt. Aber Herr von Thielmann war nicht in der Lage, biefe Wißbegierde zu befriedigen. Die Agrarier kennen den Kurs. Heute haben sie günstigen Wind. Wenn im Landtage die .Kanalvorlage in’» Wasser fällt, sann leicht der Wind Umschlagen und die Kritik für ihr Verhalten im Landtage samt im Zolltarife gegeben werden. Der Elsäffer Fabrikant Schlumberger hatte bei der zweiten Lesung de» Etats für die ReichSeisen- bahnen über die Ueber laftuitg der Lokomotiven und Wagen geklagt, aber die Lage ber Arbeiter als rosig geschildert. Als er das im Stenogramm gelesen bat, mögen ihm feine Ausführungen doch etwa» übertrieben erschienen sein. Er hat wesentlich gemildert. Heute ver - suchte er noch mehr znrückzunehmen, woran er aber vom Genossen Segitz gehindert wurde, bet seine Aeußerungen wiederholte nnd ihm auch gleich seine Meinung über die Wirkungen derartiger Praktiken sagte. Ein kleiner .(krieg über die Thätigkeit de» Papier- kartellS kam zwischen dein nationalliberalen Rommeräiem rath Horn- Goslar und Richter zum Auswag, wobei der nationalliberale Papierfabrikant sich eine recht unangenehme Schlappe holte. Arendt und Hahn batten noch eine große Bankdebatte angekündigl. Der Reichsbankpräsident Dr. Koch macht es aber nicht wie Stöcker und Schönstedt; et ist anwesend und antwortet feilten Gegnern. Ader schon die Einteilung der Debatte fiel so ungünstig für Arendt aus, daß eS sein Glück war, mit dem Hinweis auf die vorgerückte Zeit auf die Fortsetzung der Debatte verzichten zu können. Zum Schluffe wurde noch übet da» sogenannte SchuldentilgungSgesetz gesprochen. Dieses Gesetz ist । eigentlich die schönste Satire ans die Finanzwirihschast de» Reiches. Seit das SchuldensilgungLgesetz besteht, wachsen die Schulden lawinenartig an. Znt Schuldentilgung haben wir ein Bratt Paptet. Für s Swuioenmachin tritt eine große Armee, ausgerüset mit den besten Kanonen und Gewehren, eine Marine mit ben größten Panzerschiffen und große etnstußreiche Kreise mit ihrer Schwärmerei für Welipolitik ein. Solchen Mächten gegenüber ist das Schiildentilgnngsgesetz nur ein bedrucktes Stück Papier ohne jede Einwirkung auf die Verhältnisse. Hunderte Millionen werden gepumpt und einige Tausend Mark werden abbezahlt. _ Also der Theil des Etats, der sonst aus den Ueberschüffen früherer Jahre bezahlt werden konnte, muß jetzt mit neuen Anleihen gedeckt werden. Nach Annahme deS Etats vertagte sich der Reichstag bis zum 16. April. Dcr Gesetzentwurf über die Versorgung ber Kriegdtnvaliben ist jetzt dem Reichs tage jugegangen. seine Vorschriften sollen gelten für diejenigen Personen des Soldateustandes und Beamten der Militär« und Verwendung verheiratheter Arbeiterinnen in den Fabrik - betrieben ablehnend gegenüber. Wiederholt wird berichtet, baß in manchen Betrieben Frauen überhaupt nicht angenommen werden, sei e» wegen grundsätzlicher Abneigung ber Betriebsinhaber, sei e» in Anbetracht bet üblichen Störungen, ber reichsgesetzlichen Beschränkungen uiib ber Rücksichten, welche bie Arbeiterinnen wegen ihrer häuslichen Arbeiten in Anspntt, nehinen. Andererseits geben — wie in den Berichten vielfach hervorgehoben wird — zahlreiche Arbeitgeber der ver - heiratheten Frau grade den Vorzug vor der unverheiratheten Arbeiterin. Erstere wird „als besonders gewissenhafte, stetige, billige, anspruchslose und erfahrene Arbeitskraft geschätzt". Auch wird häufig bemerkt, daß die Arbeitgeber bei dem herrschenden Mangel an männlichen Arbeitern zur Ein- stellulig weiblicher Arbeitskräfte gezwungen seien. I. Allgemeines. — Statistisches. — Gründe. In ber Sitzung vom 22. Januar 1898 hat bet Reichstag bie Resolution gefaßt: „Den Reichskanzler zu ersuchen, eine eingehendere Berichterstattung über bie Beschäftigung verheiratheter Frauen in Fabriken — Umfang, Gründe und Gefahren bet Beschäftigung, Möglichkeit, Zweckmäßigkeit und Wege ber Beschränkung re. — in den nächsten Jahresberichten ber Gewerbe-Aufsichtsbeamten zu veranlassen." In Verfolg bieset Resolution find bie Gewetbe- AufsichtSbeamten angewiesen worden, in ben Jahres - berichten für 1899 an ber Hand der in ihren Bezirken gemachten Erfahrungen bie in Rede stehenden Fragen nach einer genauen Anleitung im Zusammenhänge zu erörtern. Da» Ergebniß der im ganzen Reichsgebiete veran - stalteten Erhebungen ist in ben Jahresberichten ber Gewerbe-Aufsichtsbeamten für 1899 niedergelegt. Ueber« dem hat daS Reichsamt des Jnnem eine Bearbeitung ber betreffenden Mittheilungen vorgenommen, die soebm veröffentlicht Worden ist. *) Die Aeußerungen bet Berichterstatter lassen erkennen, daß sie zur Erledigung ihrer Ausgabe sowohl mit den Arbeitgebern als mich mit der Arbeiterschaft in Verbindung getreten sind. Fenier sind Vereini - gungen ber Arbeitgeber und ber Arbeiter, Arbeitet- auSschüsse, Krankenkaffenvorstände, Lehrer und Schul - behörden, Aerzte und ärztliche Vereinigungen, VertrauenS- personen ber Arbeiter, Hebammen unb überhaupt solche Persönlichkeiten, bie in Beziehungen zur Arbeiterschaft stehen, befragt. Erwähnt wird auch bie Mitwirkung ber Arbeitersetretariatc (Württemberg I) und bet Arbeiterpresse (Württemberg II, Chemnitz). Die Umfrage hat im Allgemeinen sowohl in schrift - licher wie in mündlicher Form flattgefunben. Au» Ham - burg wird berichtet, man habe es vorgezogen, birette Erhebungen in ben Fabriken durch Befragung bet Arbeiterinnen botzuiiehmen, weil bie Erfahrung gelehrt habe, „daß derartige Erhebungen durch Versendung von Fragebogen an die beteiligten Kreise nicht zu den ge - wünschten Resiiltaten führten, da gewöhnlich nur ein kleiner Theil solcher Fragebogen in ausreichender und brauchbarer Weise auSgefüllt und zurückgesandt werde. Die mündliche Befragung der Arbeiterinnen nahm atterbing» ganz erhebliche Zeit in Anspruch, Hai jedoch, wie zu erwarten stand, ein recht genaues und umfassendes Material zur Beantwortung der vorgeschriebenen Fragen geliefert". In dem Bremer Bericht wird mitgetheilt, daß sich die Gewerbe-Inspektion mit den Vertrauensmännern ber Gewerkschaften in Verbindung setzte. „Das Vercheilen, Ansfüllenlassen unb Sammeln der Frage - bogen wurde von den Gewerkschaften in anerkennenS- werther Weise in die Hand genommen, die sich in voller Würdigung der Umfrage und im Interesse ber Sache nicht nur einer bedeutenden Arbeitslast unterzogen, soli - dem auch mancherlei Geldopfet gebracht haben." Urtheil des Berichterstatter» für Württemberg III: daß solche pflichtvergessenen Männer erfahrungsgemäß meistens Leute sind, „die weder für bie Ver - besserung ihrer eigenen Lage, noch für die ihrer Mitarbeiter Sinn und Inter - esse haben". Also sogenannte „brave" Arbeiter nach dem Herzen eine» gewissen UntemehmerthumS; Arbeiter, die ber Arbeiterbewegung und ^Organisation fern oder gar feindlich gegenüberstehen, „Arbeits - willige", Streikbrecher. Sehr diel zahlreicher al» der hier in Rede stehende Fall ist ohne Zweifel der, daß Frauen, deren Ehe- männer durch Krankheit oder Invalidität dauemd ober periodisch verhindert find, die Familie zu unterhalten, sich zur Arbeit in der Fabrik entschließen müssen. Unter den 2220 Frauen, die in den Fabriken con Hamburg arbeiten, befanden sich 191, die wegen theilweiser Erwerbsunsähigkeit der Männer häufig die alleinigen Ernährerinnen der Familie sind, während 93 Wegen völliger Invalidität der Männer dir Familie dauernd zu unterhalten haben. welche im Dienste durch Schiffbruch Invaliden geworden sind; ebenso findet der Gesetzentwurf Anwendung auf bie fortan auf dem Kriegsschauplatz befindlichen Peisonen der freiwilligen Krankenpftege, sowie auf diejeuigeii Deutschen, welche sich in einem Dienst- oder Vertrags- verhäliuiß beim Heer, den Marine- oder Schutztruppen befinden. Tie in dem Gesetzentwurf beabsichtigte Er - höhung ber Einzelsätze ist bereits früher mitgetheilt worden. Der Gesetzentwurf soll mit dem 1. April in Kraft treten. Die Zahl der verheiratheten Frauen (einschließlich ber verwittweten unb geschiedenen), bie als in Fabriken des Reichsgebiets arbeitend ermittelt worden sind, beträgt 229 334. Außerdem wurden im Betriebe von Bergwerken nach den Berichten der preußischen Berg - behörden 1063 Frauen über Tage beschäftigt. Vollständige Genauigkeit ist ersterer Zahl nicht beizumessen. Ohne Zweifel bleibt sie, wenn auch im Allgemeinen nicht erheblich, hinter ber Zahl der zur Zeit ber Erhebungen in gewerblichen Betrieben beschäftigt gewesenen Frauen zurück. So sind z.B.nur 141 Frauen al» im Baugewerbe beschäftigt aufgeführt, während e» doch Thatsache ist, daß in diesem Gewerbe noch Tausende von Frauen Verwendung finden. Der AnssichtSbeamte zu O p p e l n erwähnt, daß bie in Ober - schlesien bei Bauten aller Art noch zahlreich beschäftigten Frauen „als auS dem Rahmen ber Frage - stellung herausfallend, keine Berück - sichtigung finden können". Diese Lücke in der Berichterstattung ist sehr zu bedauern und eS sann dem Äeid)»amt des Innern nicht erspart bleiben, daß ihm au» der in diesem Punkt unzureichenden Fragestellung «in Vorwurf gemacht wird. Die verheiratheten Frauen vertheilen sich, vom Bau - gewerbe abgesehen, auf die einzelnen Industriegrnppen wie folgt: Textilindustrie 111194; Industrie der Nah - rung»- und Genußmittel 39 080; Industrie dcr Steine und Erden 19 475; Bekleidung»- und Reinignngsgewerbe 13 156; Papieriudustrie 11 049; Metallverarbeitung 10 739; Industrie der Holz- und Schnitzstoffe 6635; Polygraphische Gewerbe 4770; Industrie bet Maschinen re. 4493; Chemische Industrie 4380; Lederindustrie 2063 ; Bergbau, Hütten- unb Salinenwesen (außer ben beim preußischen Bergbau beschäftigten Frauen) 1333; In - dustrie ber sorstwirthschafisichen Nebenprodukte 1162; sonstige Industriezweige 664. Die Frauenarbeit behauptet also in bet Textil. Industrie ben Vorrang. Relativ am bebeutenbsten ist diese Arbeit im Königreich Sachsen: 60 752Frauen, von denen 32101 auf die Textilindustrie kommen, während in P r e u ß e n 93 850, davon in der Textil - industrie 42 146, ermittelt wurden. Für Hamburg ist bie Zahl von 2220 festgestellt. Der größere Theil, 1135, ist in bet Industrie ber Nahrung»- unb Genußmittel beschäftigt. E» folgen: Bekleidnngs- und Reinigungsgewerbe 258; Papierindustrie 240; Textilindustrie 162; Industrie bet Von der Weltbühne. NnS dein Reichstage. Berlin, 21. März. Sehr reiche und sehr einflußreiche Leute haben oft das Unglück, daß sie in den Momenten, in welchen sie Ver - theidiger gebrauchen, am schlechtesten bedient werden, lllicht deshalb, weil sie unfähige Leute mit der Ver - theidigung beauftragen, hiergegen find sie gesichert, sondern mau wendet Mittel an, die im entscheidenden rathSmitglied berechtigt, im Reichstage zu erscheinen, also nach der sonst von der Regierung vertretenen Ansicht auch verpflichtet, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Aber der Spruch des kleinen Polen 5kripSkranski. „Bald so, bald so, wie'S trefft," scheint nach Schönstedt ein ebenso gültiger Rechtsgrundsatz zu sein, wie der bekannte Spruch: „Wenn Zwei dasselbe thun, ist eS nicht daffelbe." Schönstedt war nicht anwesend, und er mochte wohl gehofft haben, daß seine Abwesenheit unseren Genossen Heine abhalten werde, seine Meinung über Schönstedt zu sagen. Hierin batte er sich geirrt. Heine nahm sich den Herrn Justizminister vor und schüttelte und rupfte chit so, wie er wohl selten geschüttelt und gerupft ist. Die Vertheidigung mußte der Staatssekretär des Reichsjustizamtes, Nieberbing, übernehmen. Da e» sonst an Gründen zur Vertheidi - gung fehlte, so nahm er als Basis zur Vcrcheidignng den Grundsatz, daß eS nicht hübsch ist, einen Abwesenden anzugreifen. Er nannte bie Rede unsere» Genossen: „ein Meisterstück, wie man einen Abwesenheit mit spitzen Bemerkungen Verfolgs". Wenn da» ein Vorwurf jein sollte, bann traf er mit biesem Herrn Schönstedt biel schärfer al» unseren Genossen. Schönstedt griff Heine von einem P atz au» an, wo Heine nicht sprechen bars. Heine wählt einen Platz, wo Schönstedt nicht nur kommen und sprechen bars, jonbern wo es zu er - scheinen seine Pflicht ist. Schönstebts Abwesenheit war also nicht allein kein Grund zu einem Vorwurf für unseren Genossen, sondern ein schwerer Vorwurf für Schönstedt, ber e» al» BundeSrathsmitgsied unterläßt, dort zu erscheinen, wo die Pflicht seine Anwesenheit fordert. AIS Mensch traf ihn der Vorwurf, daß er auS- bleibt, obwohl er wußte, daß er angegriffen werden würde. Dieses Ausbleiben wirb wohl nur von Stöcker gebilligt werden. Aber Schönstedt Hal wohl empfunden, daß Vorsicht der bessere Theil ber Tapferkeit ist Im Landtage hatte er sich mit größter Emphase gegen einen gar nicht gegen ihn gerichteten Vorwurf vertheidigt Denn bie Richter- beeüifluffung, welche Heine erwähnt hatte, stammt au» einer Zeit, al» Schelling preußischer Justizminister war. 1 gehenberArbeitSlosigkeitde» Ehemannes auf i die Erwerbsthätigkeit der F-mu angewiesen. Da» ist be- sonders bann ber Fall, wenn ber Mann al» Saison- ober Gelegenheitsarbeiter keine Beschäftigung hat. Nach den Feststellungen der Hamburger Auf - sichtsbeamten ist der größte Theil der Männer der in Fabriken arbeitenden Frauen „Gelegenheits - arbeiter, wozu Kai- unb Hafenarbeiter, ungelernte Ewerführer, Heizer unb Trimmer auf Seeschiffen re. zu rechnen sind". Nächst denjenigen Frauen, die an Stelle des fehlen - den ober behinderten Ernährer» ben Unterhalt für sich unb zugleich für die Familie zu gewinnen suchen, kommen die Frauen in Betracht, die gleichzeitig mit dem Ehemann erwerbSthätig sind, um dessen ungenügendes Einkommen zu ergänzen. Ueber« einftimmenb bestätigen die Berichterstatter, daß die Noth - wendigkeit hierzu sich in erster Linie ans der geringen Höhe be8 Arbeitslohnes bet Männer ergiebt. Einige Anssichtsbeamte stellen ziffernmäßig fest, daß daS durchschnittliche Einkommen be» Arbeiters zur Erhaltung einer Familie bei Weitem nicht an»r eicht und die Frau zum Miwerdienen gezwungen ist. Der Berichterstatter für Baden stellt al» Thatsache fest, „daß die Arbeiter in Industrien, mit Löhnen, die für die Existenz einer nicht allzu großen Familie ge - nügen, z. B. Schlaffer, Schmiede, Schreiner u. A., unb daß auch in Industrien mit weniger günstigen Löhnen die Arbeiter zunächst ihre Frauen unb bann auch ihre Töchter niemals in bie Fabrik schicken. Sie find entweder zu stolz dazu, ober sie finden, daß ihre Lesung des Etats Herrn Schönstedt die Antwort geben werde. Schönstedt ist Bundesrathsmilglied; er darf in den Reichstag kommen nnd kaun, so oft c8 ihm beliebt, daS Wort ergreifen. Er hat vor den Slbgcorbnetcn nicht nur den Vorzug, daß er bann das Wort erhält, wenn er Will, sondern er Hal auch noch das Recht, über Tinge zu sprechen, die gar nicht auf der Tagesordnung stehen. ES giebt wohl außer Schönstedt und Stöcker keinen Menschen, der diesem Streit ausgewichen wäre. ES kommt aber noch ein Weiteres hinzu. Sehr ost, wenn in Regimm Vorlagen die Worte stehen: „eine Behörde ist berechtigt," und beantragt wurde, zu setzen: „die Behörde ist verpflichtet," dann ist dieser Antrag immer mit der Entgegnung bekämpft worden, baß für eine Behörde eine in einem Gesetz gegebene Berechtigung bie Pflicht einschließe, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Nach Arli'el 9 der Verfassung ist jedes Buudes- Die Ntehrkosten werden für baS Etalsjahr 1902 auf 13 Millionen Mark geschätzt, wovon entfallen auf Offiziere u. f. w. 2 200 Ouo auf Mannschaften 9 400 000 und auf Hinterbliebene 1 400000 Mark. Die Summen werben sich mit dem allniäligen Absterben der Kriegs - pensionäre unb Kriegshinterbliebenen allmälig vermin - dern. Für das Rechnniigsjahr 1901 ist die Entnahme der 13 Millionen aus den Kapitalbesländen des Reichs- invalidenfonds vorgesehen. Es heißt aber in der Be - gründung: Diese Art der Finanziruitg läßt sich bei der anderweitigen Belastung des JnvalidensondS nur als vorübergehend durch die augenblickliche Sachlage be - dingtes Auskunftsniittel rechtfertigen. Der Jnvaliden- fondS dürfe aber nicht vorzeitig gänzlich erschöpft werden, so daß alsdann noch eine sehr erhebliche Pensionslast auf allgemeine Reichsfond» übernommen werden müßte. „Aufgabe einer vorsichtigen Finanzpolitik wird es fein, einer solch bedenklichen Störung im ReichShauShalte, und zwar so weit erforderlich durch Erschließung weiterer Einnahmequel len des Reiches, vorzubeugen. Die nähere Erwägintg der in dieser Richtung eventuell zu ergreifenden Maßnahmen wird Vorbehalten bleiben können." Danach scheint daS Gesetz, baS bekannlltch nach langem Drängen deS Reichstages erscheint, als Vorspann für neue Steuerprojekte benutzt werden zu sollen. Die Znckcragrarier haben sich jetzt sogar bie Schule als Feld ihrer agitatorischen Thätigkeit gegen da» Saccharin auSersehen. Bei der Nr. 6 be» „Bremer SchulblatteS" Vota 15. März b. I. findet sich eine bei Thonuanu u. Götsch in Bertin gedruckte Beilage, betitelt: „Der Zucker und sein Werth als Nahrungs - mittel, eine Unterrichtsstunde für die Oberstufe 1 (6. bi» 8. Schuljahr) ber Volksschule, sowie für Haushaltung, Koch-, Mädchen-, FortbildiingS- und Sountagsjchulen nach Anweisung deS königlichen SeminarschullehrerS (Stiehl in Straubing entworfen " Die Beilage giebt sich den Anschein, dem Lehrer dehülsttch zu sein, um den Kindern die Herstellung und bie Bedeutung des Zucker» klar zu machen. Auf der letzten Seite aber kommt ber Pferdefuß zum Vor - schein bei Erörterung ber Frage, ob e» denn für den Zucker keinen Etffatz giebt; dabei wird Saccharin erwähnt und ben Kindern ber Genuß desselben Wte folgt verekelt: „Diese Stoffe sind zwar süß (sogar widerlich süß), haben aber gar teilten Nährwerth und sind deshalb nur scheinbar billiger wie Zucker. Ihr kennt den Theer; daraus Wirb z. B. Saccharin cheuttsch her- gestellt. Manchen Menschen wider steht das Saccharin, mandje 11 bekommt es schlecht." Als Nutzanwendung be» ganzen Flugblatt» heißt eS alsdann: Materiell sür das Leben: „Nun Ihr das wißt, wie werdet Ihr handeln?" Darauf sollen die Kinder antworte« : „Weil wir wissen, welch" treffliches Nahrungs - mittel der Zucker ist, wollen wir unsere Speisen und Getränke nur mit 3 it cf e r süßen und alle künst - lichen Ersatzmittel, wie Saccharin, Zuckerln unb Dulcin, und wie alle so oft angepriefenen chemischen Produkte heißen, von unserem HauS ganz s e r n b a 11 e it." Vermuthlich werden sich nicht gar zu viele Lehrer finden, die auf diesen agrarischen Leim de« (Seminar« schullelnerS gehen, ber nur bie Geschäfte desselben Zucker- ringe» besorgt, der ben deutschen Konsumenten über- thenert, um den deutschen Zucker im Auslande zu verschleudern. Wir sind gewiß die Letzten, bie den Zuckerkonsitm durch daS Saccharin verdrängt oder nur beschränkt sehen möchten. In Wirklichkeit liegt die Sache aber so, daß mit ber völligen Beseitigung der Konkurrenz deS Saccharins die Znckerdarotie noch mehr die Preise zu treiben im Stande sein werden und daß dadurch den Aermeren der Zuckerkousum noch mehr beschränkt wirb. Um bie ostnfrikanischc Zrntralbahu beginnen die Banken jetzt sich zu reißen. Die „Deutsche Wacht" meldet: In parlatneitlarischen Kreisen wirb bestimmt ver - sichert, daß die Dresdener Bank sich bereit erklärt habe, bett Bau ber ostafrikanischen Zentralbahn um fünf Millionen billiger zu übernehmen, als bie jetzige Regierungsvorlage für baS von ihr prolcgirte Koitsortium fordert. Auch stelle sie nicht das Verlangen, daß Die Antheile von M>. 100 später znm Kurse von Jt. 120 eingelöst werben. In Württemberg ist eine Min i ste r kr 1 se an», gebrochen, die jedoch nicht politischen Karakters fein soll. Der „Frankfurter Zcitmtg" wird darüber au» Stuttgart berichtet: „Die plötzliche Erkrankung de» 2'1 i 11 i ft er p r ä f i b en te n unb Kriegs - ministers Freiherrn Schott v. Schotten - stein und der ihm bewilligte „Urlaub" bedeuten nicht mehr und nicht weniger als das Ende des kurzlebigen Ministeriums dieses Namen». Ueberraschend koiumt bie landwirthschaftlichen Nebenprodukte 113; Polygraphische m er|uchungShaft ge> — *2 Die Beschäftigung verheiratheter Frauen In i Zahlreiche Arbeiterfamilien find für einen mehr oder »a nten. Beilin 1901. B. v. Decker» Verlag. j minder »roßen Theil be» Jahre» bei vorüber. viuryi, iiiiiii.il vy r. cy v i 11 v p it. llpt|Ujrn ■ ynn i viel also an einem Play anzugreifen, wo Heine nicht hin- ber gegen China gerichteten Expedition findet ber Geietz- komiuen und antworten kann. Lor bereits sechs Wochen I entwurf Anwendung; desgleichen auf diejenigen Per- Halte Heine im Reichstage erklärt, daß er bet der dritte» 1 sotten des Soldateustaudes und deren Hinterbliebenen, gesinnter unb nahestehender Staatsmann" habe darin einen Keim der Zwietracht zwischen dem baierifchen und preußischen KönigShauje erblickt. Ein preußischer Prinz aber würde alS Landesherr in Elsaß-Lothringen sachlich so gut wie nichts ändern, sondern nur einen finanziellen Mehraufwand von zwei bis drei Millionen erfordern. Von einer Angliederung an Baden, die früher mehrfach angeregt wurde, ist nicht mehr die Rede. Den Schluß bildet die folgende Auseinandersetzung: „Endlich bleibt noch eine vierte Möglichkeit : man macht auS Elsaß-Lotbriitgen eine selbst - ständige Republik wie bie freien Stäbte Ham - burg, Bremen und Lübek, etwa mit dem bisherigen UnterstaalSsekretär Petri als Präsidenten. Im vollen Ernste möchten Wir behaupten, daß diese Möglichkeit die einzige ist, die wir für praktisch durchführbar halten, und wir haben mehr Respekt vor einem Politiker, der für eine derartige Lösung der gauzm Frage eintreteii will, al» vor den anderen, die da» Volk mit praktisch un - durchführbaren Ideen hiuhalten und eS schließlich auf den Gedanken bringen, alS ob die Regierung nur au» Böswilligkeit nicht an die endliche Lösung ber Frage heranlrete. Daß wir freilich vom Staubpuukte bet nationalen Interessen de» Deutschen Reiche» die E-inrichlung einer elsaß-lothringischen Republik nur auf das Tiefste beklagen würden, bedarf wohl keiner näheren Ausführung. Auch wird man wohl kaum darüber im Zweifel sein können, baß der Präsident einer berartigen Republik als bet bemitleibenswertheste Mensch zu betrachten sein würbe I" CS ist eine politische Absurbität ohne Gleichen, zu behaupten, daß eine republikanische Verfassung Elsaß-Lothringens vom Staubpunkte be» nationalen Interesses zu beklagen sei. Im Gegentheil, nur eine solche Verfassung würbe dem nationalen Interesse entsprechen. Ober ist es etwa auch im nationalen Interesse bektagensiverth, baß Hamburg, Bremen unb L übet als selbstständige Bundesstaaten nicht von einem Menschen „von Gottes Gnaden" regiert werden I ? Weshalb sollte zu diesen drei VundeSsreistaaten nicht noch ein vierter hinzulomtnen dürfen? Nachricht für die Außenstehenden, während man in ein« geweihten Kreisen seit einigen Tagen mit der Möglichkeit rechnete. Tie Ursache dieser Minist-rkrise liegt weit ab vom politischen Gebiete. ES ist eine private Angelegenheit, bei ber anfänglich nicht zu erkennen war, ob eS sich nicht nur um einen unfontrolirbarcn Klatsch handle. Nun aber bat sie sich zu Thatsachen verbichtet unb außerdem politische Konsequenzen von Bedeutung gezeitigt. E» mag daher so viel gesagt werden, daß eS sich um eine Untersuchung Wegen Vergehens gegen § 180 bc8 Straf- gesitzes (Kuppelei, R. b. E.) handelt, in welcher ber Ministerpräsident v. Schottenstein als Zeuge auftreten soll. Die in Aussicht stehende Gerichtsverhandlung Die Srhebuug Elsaß-LothrlngenS zu einem selbstständigen, gleich berechtigten Bundes - staat ist im Laufe bet Jahre schon öfter vorgeschlagen worben. Wir haben schon früher einmal bemerkt, daß diese Frage durchaus diskutabel und daß ihre Ent- dürste volle Klarheit in die Sache bringen An der ent- icheidung im Sinne des Vorschlages wünschenSwerlh ist. scheidenden Stelle ist die Angelegenheit offenbar außer. Jetzt wird sie von einem Straßburger Korrespondenten ordentlich ernst anfgefaßt worden, und man geht wohl ber „Wiigeburger Abendzeitung" auf’3 Nene erörtert, nicht fehl, wenn man die gegenwärtige Anwesenheit be» Daß ben Reichslanden Stimmen im Bunde»- Freiherrn v Mittnacht in Stuttgart, de» bewährten Rath» rath zuertheilt werden, hält er für auSsicht-lo», weil gebet» bet Krane, mit ihr in Verbindung bringt. Wir dadurch entweder nur bie preußischen BunbeSralhs- Haden die unerquickliche Aiigelegenheit frei von jeder stimmen vermehrt Wurden oder, wenn man die preußische Sensationssucht hier zur Sprache bringen müssen unb Sttinmenzahl gleichzeitig um die teichsländischen Stimmen ' ~ - - - --- - - verkürze, „die ganze Sache beim Alten" bleibe. Una scheint eine solche Verschiebung denn doch mehr zu be» beuten als eine bloße „staatsrechtliche Spielerei", sie giebt dem Reichslande wenigsten» in der Form eine ge-, um «umitisiuy »mc u c y e i m c esiyung ao wisse Nküiibigkeit. Eine dritte Möglichkeit, bie Ein- welcher e» nach einem Telegramm ber „Voss Zeitung" sktzung einer eigenen Dynastie im Reichslande zu stürmischen Szenen mit den All- gilt dem Verfasser für Wenig aussichtsvoll. Denn deutschen kam. Diese Hallen drei Jnierpellasionen historisch käme dafür nur da» Hau« KittelSbach in Wegen Konfiskation deS aiititlcrifalcn Witzblattes bracht, unb „ein dem WittelSbachijchen Hause treu-; .Scherer" und eint wegen des vor Jahresfrist er»