Rr. 147. 15. Jahrgang. LambnrgerEcho Donnerstag, den 27. Jnni VJ01 Hierzu eine Beilage Von der Weltbühne ein- rilhr eine .Unterftüßun unciiivcu üciK qm minier nocy rcqi unitrreu.iajen, ruye eine »Unterstützung andererseits aber doch wieder noch recht glücklich ver-lasten wollte. Hundert Mark u [aufntMl llnhll firfvrftA fn rni* l Ck r . r.x N für ein eine gleiche — man darf sich darauf verlassen, errschenden Klassen würden anf'Ver- So aber sönnen Sie sönnen nach M Fiihigkelten niid Leistungen Reserve und andwehr vorgeschlagen werden betrachten sie als eine „Ehrensache", weil damit in Wer behaupten wollte, diese Enirichtliiia' den Augen bei lieben Beschränktheit ein „erhöhtes der allge- peilönliches Ansehen" verbunden ist. WaS daraus ist und dem Begriff der allge mchk, mürbe sich damit sehr icht ei in's Unrecht setzen. ie involvirt eine nach unserer Uebe Bildung und Besitz" sich benifen können rind die in Betracht kommen kann. Diese Tüchtigkeit ist durchaus und völlig miabhängig davon, daß Jemand die oberen Klassen höherer Lehranstalten besucht hat, womit er ohne Weiteres die Berechtigung gewinnt, oder sich in besonderen Vorbereitungsanstalten hat „wissenschaftlich" notdürftig drillen lassen, um bil. ine bemerkt dazu: »Also fein d i e 7006 Manu uoth - Bildiur freitvill sichtlich wehr geleistet hat, ist bekannt. Ein Jahr später, am volksthiimlich meinen Wehrpffi Vertheidigung Anspruch erhoben werden darf oder muß, läßt sich in noch viel kürzerer Zeit als in einem Jahre erreichen. Erst wenn die Dienstzeit auf dieses unbedingt nothwendige Maß herabgesetzt und das Einjährig- freiwilligenweseu beseitigt ist, kann von allgemeiner und gleicher Wehrpflicht, wie sie dem Volks- interesse entspricht, die Rede sein. Und erst dann werden wir eine wirkliche Volkswehr haben, wenn das Bernfssoldatenthnm ausscheidet. Es be - darf für die Vertheidigung des Vaterlandes keines ständigen Korps von Offizieren und Unteroffizieren. Die Wehrfähigkeit muß ihre Wurzel haben in einer wirklich volksthümlichen militärischen Jugend - erziehung; diese ist zu verbinden mit der Jngend- erziehnng überhaupt. Es ist ein in jeder Hinsicht, besonders auch unter volkswirthschaftlicheu Gesichts - punkten entschieden zu verurtheilender schwerer Fehler, daß Hunderttauseude junger Männer grade dann einer militärischen Zwaiigsdressur unterworfen werden, wenn sie einen Beruf sich erwählt haben und beflissen fein müßten, sich in demselben Weiler aus - zubilden. Bestände das Einjährigfreiwilligenwesen nicht, wäre für die Besitzenden wie für die Unbemittelten nach einjähriger i Reieive entlassen. um Ches deS neuen ReichSanUs für das privale Ver - sicherungswesen zu werden. Das Blatt beiiierft dazu: »Die Vcrmuthimg liegt nahe, daß die (Ernennung des Direktors v. SSoedike, für den dieselbe weder eine Rangerhöhung, noch eine finanzielle Verbesserung be - deutet, auf bie gespannten Beziehungen zuruck- znsühren fein würde, die zwischen ihm und dem Siaals- sckreiär Grasen Posadowski; feit der 12 000 Mark ¬ in i t t e l n z u u » t c r st ü tz e n. — Jedermann weiß, daß inzwischen derSchwiegersohu des Bankiers B l e i ch r ö d e r Sozialdemokrat geworden ist, und daß Da« „Hamburger Echo" erlcheinl täglich, außer Montage. Der Abonnemciltspref» (inkl. „Die Nene Welt") beträgt: durch die Poll bezogen (Nr. des Post. fatnloge 3195) ohne «ringegeld vierteljährlich M. 3,60; durch d,e Ikolportöre wöchentl. 80 4 frei in s Hauß Einzelne Nummer 5 4 Sonmaga-Nnmmer mit illnllr. EonntageBeilage „Die Rene Welt" 10 Veronlwonlicher Redatlör: Reinhold Stenzel in Hamburg. r Schwiegersohn des Bankiers Sozialdemokrat geworden ist, und dah die bekannte Bernstein'sche Literatur von der Die 18 000 Mark Affäre macht wieder von Wie die »National-Zeitnng" hört, soll Ein militärisches Privileg der Besitzenden. Anzeigen werde» die fechtgefpaliene Petitzeile oder deren Raum mit 30 für den ArbeitSmarkt, VermiethnngS- und Familienanzeige» mit 20 4 berechnet. Anzeige»-Annahme in der Expedition (6i8 6 Nhr Abends), in den Filialen, sowie in fämmllichen Annoncen-Büreau« SfebaUion und Expedition: Fehlandstraste 11 in Hambnrg. Und dieser Schluß wird bestätigt, wenn wir die Preis - bewegung in anderen Ländern vergleichen." Es dars auch wohl daran erinnert werden, daß der bekannte Antrag Kanitz, betr. den Gctreidehandel für Rechnung d e s Reichs, der den Reichstag in vier Sessionen beschäftigt hat, nichts Anderes war als das versteckte Zugeständniß der Agrarier: man könne durch Getreidezölle überhaupt eine Preis - bewegung nicht hindern, die vorübergehend zu Uiiguiisten der Landwirthschaft ausfällt. geböte, wo sie nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten Verhälliilsse die ersten Ansprüche auf Offizierstellen habe» sollen." Damit war der Einjährigsrciwilligeiidieilst Der uioderne „Rechtsstaat" beruht auf dem Grulldsatze der rechtlichen Gleichheit. Vor dem Gesetze, rücksichllich der Ausübung öffentlicher Rechte und Pflichten, sollen alle Staatsbürger gleich sein. Standesvorrechte soll es nicht geben. Das ist aber mir Theorie, der die thatsächlichen Verhältnisse nicht entsprechen. Denn dieser „Rechtsstaat" hat durchaus den Karakler des Klassenstaates, dessen Einrichtiingen in erster Linie auf die Wah - rung und Fördernng der Statidesinteressen herrschender Stände und Klassen berechnet sind. Diesen Ständen und Klassen sind politische Vorrechte (wie z. B. in den Klassen- und Zensuswahl-Systemen) gewährt, die ihnen die politische Macht über die niederen Klassen sichern sollen, und zugleich genießen sie weitgehende Einschränkung resp. Erleichte - rung politischer Pflichten. Sehr scharf tritt dieses Verhältniß mich im Militärwesen hervor. Man sagt, unser stehendes Heer sei ein auf der allgemeine» Wehrpflicht beruhendes „Volkshecr". In Wahrheit ist es das nicht. Abgesehen davon, daß cs ein Staat im Staate mit eigener Verfassung und eigenen Gesetzen ist, möglichst losgelöst von den Beziehungen zu den Bürgern, kommt in Betracht, daß die ver - schiedenen sozialen Schicl)ten des Volkes an der Er - füllung der Wehrpflicht in höchst ungleicher Weise betheiligt sind. Dem Adel ist, zwar nicht gesetzlich, aber doch thatsächlich, das Vorrecht eingeräumt, die O f f i z i e r s st e l l e n in ihrer überwiegenden Mehrheit zu besetzen, die Spitze eines Berufs - sol d a t e u l h u in s zu bilden. Ausweislich der Rang- und Qnarlierliste bilden bürgerliche Offi - ziere mir einen geringen Prozculsatz. Viele Regimenter haben überhaupt keinen bürgerlichen Offizier. Eine gesetzlich anerfaimte und geregelte Ungleich- ... ..... ..- eme giciiye — man oais uw Darauf vertanen, . "gelegt haben werben schon gnch die Kl.ss... '«i. „Ä"-$ eeie . 5Ur kürzung der Dienstzeit dringen. C. ' 'f> rer sie ihren Söhnen eine Verkürzung um die Hälft« v sstjterftelleii der gtoei Drittel erkaufen. Und das zu thun. Graf Ballestrem und der Brotwucher. Der Gleiwitzer Onsverband Hirich-Tunker'scher Gewerkvereine hatte kürzlich beschlossen, zwei Resolutionen gegen die Erhöhung der Zölle auf Lebensmittel auch dem Vertreter des Gleiwitzer Wahlkreises, Grafen Ballestrem, znzufenden. Der Vorstand deS Verbandes hat darauf nunmehr eine Antwort erhalten. Graf Ballestrem schreibt: „Da ich zur Zeit die Ehre habe, Präsident des deutschen Reichstages zu fein, ist mir in dieser Eigen - schaft eine gewiss «Zurückhaltung in der Partei - nahme sowohl für als gegen einen vorliegenden Gesetz - entwurf auferlegt Daher würde ich der Aunordernng deS geehrten Vorstandes, „im Reichstage einer Erhöhung der Getreidezölle energisch entgegenzuarbeiten", selbst bann nicht nachkommen können, wenn dieses meiner Ansicht von der Sache entspräche. Als Vertreter deS Wahlkreises Lublinitz—Toft—Gleiwitz im Reichstage nehme ich jedoch feinen An stand, dem geehrten Vorstand zu erklären. daß ich für meine Person für eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle bin, und bei einer eventuellen namentlichen Abstimmung auch in dieser Richtung meine stimme abgeben werde. Mit dem weitaus größten Theil meiner Wähler glaube ich mich hierin in Uebereinstimmung zu befinden." Hoffentlich klären die Wähler des Kreises ihren Abgeordneten darüberauf, daß sein Glaube ein irriger ist. diesem wollen wir unS hier beschäftigen. Dieses System ist auf preußischem Bode» erwachse». Seine Entstehung fällt in die Zeit der sogenannten „Befreiungskriege" zn Anfang des bongen Jahrhunderts. Unter dem Einfluß der für Deutschland und speziell für Prenßkn so schlimmen kriegerische» Erfolge des gekrönten Korsen veifielen Männer wie Stein und Scharnhorst auf die Idee der wirklichen allgemeinen Dienst - pflicht, welche au die Stelle der willkürlichen Aushebutigeu treten sollte, so daß nicht mehr der Kriegsdienstvetpflichtniig lediglich „die Söhne dxr niederen Handwerker, der Bauern, der Tage - löhner und anderer gemeiner Leute" unterworfen blieben, Der preußische König konnte sich nicht entschließen, der Attsführung dieser Idee zuzustimnieu. Als aber int Jahre 1813 das Volk aufstand gegen Napoleon, erlangte Scharnhorst vom Könige die Getiehmignng zur Errichtung von „Detache - ments freiwilliger Jäger", deren Ausrüstung zuni großen Theil aus freiwillig aufgebrachten Mitteln erfolgte. Was diese wirkliche Volks- laufenen Unfall sicherlich so rasch wie möglich aus Kopf und Herzen verbannen in der freudigen Gewiß - heit, daß auch r : "’ i *■- - - - ja kein Geheimniß, daß hinter dieser sogenannten „höheren Bildung" oder richtiger Dressur gar oft eine wahrhaft erschreckende Geistesarmuth sich verbirgt. Fest steht, daß das geistige Vermögen, die Fähigkeit und die Lust zu lernen, bei der Jugend der besitzlosen Klassen sehr viel stärker ist, als bei der Jugend, die auf den Besitz pochen kann. Darin stimmen alle vornriheilsfreien militärischen Fachleute überein, daß für die Zwecke des Militätdienstes auf die Einjährig-Freiwilligen und deren „höhere Bildung" gar nichts aitfomint und daß die Massen der „gewöhnlichen" Dienst - pflichtigen, die ihre zwei ober drei Jahre aushalten müssen, und keine Amvartschaft auf Offizierstellen haben, ungleich tüchtiger sind, als viele der Herren Einjährigen. Für die Beurtheilung der praktischen Be- dentimg des Systems spielt die „höhere Bildung" gar keine Rolle. Diese Bedeutung liegt lediglich darin, daß dieselbe thatsächlich nichts Anderes ist, als eine Konzession an den Besitz. Denn dieser und nicht die Bildung ist der maßgebendste Faktor. Ein junger Manu mag über eine noch so bedeutende wirkliche wissenschaftliche Bildung ver - fügen, wenn er nicht das Geld dazu hat, sich selbst zu bekleiden, anszurüsten und zu verpflegen, so muß er seine zwei Jahre abbieiteu. Hingegen wird mancher recht beschränkte, nach allen Regeln der Kirnst nothdürftig dressirle, aber über die erforderlichen Geldmittel verfügende Sprößling der „besseren Ge - sellschaft" Einjähriger und Reserveoffizier. Während man dem Einjährigen Rücksichten auf sein Studium, seine wissenschaftliche Ansbildnng, seinen Beruf zubilligt, greift der Militarismus rücksichtslos in die Berufs- und Bildungsinteressen, ja in die ganze wirlhschaftliche Existenz Derjenige» Seine verkehrserleichterude» Reuerunge» bei der Poft, weil das Reich die Ueberschüsse nothwendig für Soldaten und Schiffe braucht — das iss das Pro - gramm des neuen Staatssekretärs deS ReichspoftamtS^ »rätke. Ein Berliner Journalist hat den Postininiste? über sein Prograinm interviewt und das Rejullat der KilllltzaUuuL Dubliiin g xo ß eil Reformen im Tarifwesen Hält der Staatssekretär d i e Zeit nicht für gekommen. Es wäre in dieser Beziehung mehr als genug geschehen. »Im Gegentheil waren die Sätze, auf welche die Porti für offene Lris- und NachbarorlSsendimgen herabgesetzt worden sind, seiner Zeit aut den Wettbewerb der Privat- beförderuugsanstalten berechnet. Erst der Reichstag bat ja dann die Privatposteii ganz beseitigt. Die Einbuße, welche unsere Einnahmen in Folge der Ermäßigungen erlitten haben, bilden einen wesentlichen Theil des Er - trages der PoftverwalMiig. Das Reich ist auf die Ueberschüsse der Post angewiesen. Mau spricht von neuen Steuern. Da ist an eine Schmälerung der vorhandenen Einnahmen nicht zu denken Wie sich auch Leistung und Gegenleistung im Einzelnen verhalten mag, an weitere Ermäßigungen ist vorläufig nicht zu denken. Mein Vorgänger hat schon im Reichstag erklärt, daß ein Ausgleich des Ausfalles an Einnahmen in Folge der Ermäßigungen nur mit der Zeit zu erwarten sei. Noch ist die Wirkung der neuen Gebührensätze nicht abgeschlossen. Wir be - finden uns im Zustande oeS Uebergänges. Da verbieten sich neue Versuche von selbst. Den zahlreichen Wünschen aus Ausdehnung der OrtSbrieitaxe im Einzelnen ver - mögen wir nur schwer stattzugeben Die Erfüllung eines einzigen Wunsches in dieser Beziehung zieht hundert andere Wünsche derselben Art nach sich Jede Aus - dehnung deS RachbarortverkebrS auf zwei Orte bedeutet eine Einbuße von Tausenden von Mark. Das er - lauben unsere Finanzen nicht." Ties und Anderes, hier weniger in Betracht Kommendes, sagte der Postminister. Man könnte hiuzu- fügeii: Und wenn wir mehr Geld haben, so ist dasReich aufdieUeberschüsse angewiesen, wie Herr Kräike selbst sagt. Also: man sann alle Hoff - nung fahren lassen, daß zunächst ein frischerer Zug in das Postwesen fouiuie. Tei Büreaukratismus und der Fiskalismus behaupten ihre Position auf der ganzen Linie. Vollwichtigen deutschen „Staalsmänneni" darf natürlich niemals der Gedanke kommen, daß ein Institut wie die Post des Verkehrs wegen da ist Wie alle anderen Einrichtungen des preußisch-deutschen Reiches ist auch die Post nur darum vorhanden, um für Sankt Militarismus und feinen Zwilliugsbruder, den MariiuS- nius, die Mittel zu liefern. Napoleon I. stellte den Grundsatz auf: „Der Loskauf vom Soldateustaiide muß erlaubt sei». Bei einem Volke, dessen Existenz auf der Ungleich - heit des Vermögens beruht, muß es den Reichen gestattet sein, sich einen Ersatzmann zu stellen." Das Loskaufsystem hat lange bestanden. Das preiißisch-deiltsche Heerwesen kennt zwar keine Ersatz- männer, aber — so sagt der Militärschriftsteller Schulz-Bodin er*) — „die Institution der sog. einjährigen Freiwilligen, die sich durch außerordent - liche pekuniäre Opfer die sonst vorgeschnebeiie Dienstzeit verkürzen können, ist auch ein Surrogat für die Ersatzmänner". Genügt für die junge» Leute „von Bildung" ein Jahr, um sich die für die „Vertheidigung des Vaterlandes" erforderliche militärische Tüchtigkeit anzueignen und sogar noch Reserve- und Land - wehroffizier zu werden, so bedarf es nach ver - nünftigem Ermessen für die Söhne des „genieiueii" Volkes erst recht nicht einer längeren Dienstzeit, denn sie stehen an geistiger Tüchtigkeit wie an physischer Leistungsfähigkeit den Söhnen der „besseren geführt. Später wurde dann ein förmliches folgt, ist nicht selten ein Geist schlimmer persön - licher Ueberhebung im bürgerlichen Leben, der für ehrliche und oernünftige Menschenkinder ebenso verletzend wie wideiwärtig ist. wurde dann das Gesetz vollzogen, welches den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht aus - spricht mit den Worten: „Jeder Eingeborene, so - bald er das zwanzigste Lebensjahr vollendet hat, ist zur Vertheidigung des Vaterlandes verpflichtet." Dieser Grundsatz aber wurde zugleich durchbrochen mit der Bestimmung: „Junge Leute aus den gebildeten Ständen, die sich selbst kleiden und bewaffne» können, sollen die Erlaubniß bekommen, sich tu die Jäger- und Schützeukorps aufnehmen zu lassen. Nach einer einjährigen Dienstzeit können sie zur Fortsetzung ihres Berufes auf ihr Verlangen beurlaubt werde». Nach de» abgelaufeiien drei Dieustjahre» treten sie in die Landwehr ersten Anf- und Armen die jetzt bestehende Dienstzeit unbedingt Die „Nalioiiatzciluiig' Wort darüber, ob tragsverkehr ftehen. Oder will man den Vertrag-tarif erhöhen? Tann soll man bedenken, daß ein 'clcher Schritt nicht vom BundeSralh und Reichslaz allein ab - hängt, sondern von einer Verständigung mit denjenigen Staaten, mit denen wir Verträge abgeschlossen haben. Und ferner: ist eine Rückkehr zu den Sätzen, die vor Abschluß der HandelSvertrüge bestanden haben, noch eine mäßige Erhöhung? Oder will man, um seine Mäß: feit zu beweisen, den Unterschied zwischen den heutigen Zöllen und denen vvr zehn Jahren Heilen? »Wichtiger als diese Fragm ist freilich die, welchen Nutzen man sich von einer mäßigen Erhöhung der Zölle verspricht. Tie Setreidezölle erhöhen dm Getreide- preis. TaS ist unzweifelhait, und die vor Zeilen qe- V 0N A 100' . Gesellschaft aus den Gefahren der Mililarherrschaft. Leipzig 1859. S. 93. rechtung derjenigen dienstpflichtige» junge» Leute, die auf — Ausgabe aller Freunde der HandelsverttagSpoliiik. Auch möge die Bewegung sich jetzt mehr als bisher darauf erstrecken, auf die einzelnen Abgeordneten deS Reichstages zu wirken. »Namentlich im Zentrum herrschen die veifchiedeusten Strömungen und die größte Unklarheit. Es sitzt in dieser so ziem - lich führerlosen Partei doch noch eine erhebliche Zahl von Nlilgliedern, die nicht agrarisch und von der Noth - wendigkeit guter Handelsverträge überzeugt sind. S i e Verhalten sich nur Angesichts deS agra - rischen Geschreis still. Darum sind die Wahlkreise des Zentrums ein wichtiges Gebiet, auf dem die antiagrarifdje Bewegung sich zu bethätigen hat." Hccrcsverstiirkung und Schntzzöllnkr Politik. Tie „Post" erörtert, ob die Regierung in der nächsten Session die 1899 abgelehnte Heeresverstärkung von 7006 Mann nachfordern werde. Ganz offenherzig schreibt Abg. v. Zedlitz-Neukirch in der »Post": „Die Forderung von 7006 Mann genügt vollkommen, nach allen Richtungen hin klar zu stellen, daß eine kraftvolle natio - nale Politik nach außen sich nur auf die schutz- z ö l l n e r i s ch e Mehrheit des Reichstages stützen kann, während ihr das Gros der Freihändler völlig ab - lehnend gegeiiübersteht." JC 159. DaS ist eine Preisschwankung von JL 36 in den Spruch deS Reichsgerichts der legitime Boden zwei Jahren, die sich vollzogen hat ohne den Einfluß gänzlich entzogen." von Zöllen, hauptsächlich in Folge des wechselnden AuS-1 Ob diese Mahnung Gehör findet, umß die Zukmist falls der Jahreserntm. In Frankreich, das sehr hohe lehren. kapitalistischen Presse, wie „Frkf. Ztg.", »Berl. Tagebl." u. s. w., in olle Hinimel gehoben wird. Es ist also genau gekommen, wie ich 1893 bereits erwartet hatte." Ter „Vorwärts" erblickt in diesem Geständniß eine »ulkige Kuriositäi". Wir nicht! Daß die Großkapitalisten gern bedeutende Mittel aufroenben würden, um die Ver - flachung und Versumpfiing der Sozialdemokratie zu fördern, daß sie »zersetzende Kritik" gern subveutioiiiren würden, glauben wir Ob sic die geeigneten „Männer" gefunden haben ober finden werden, ist eine andere Frage. Ter Liebesgabe» Bettel für Ostasien. Auf Wunsch deS KriegsmiiiisterininS Hal daS Teutsche Hül'S- komite für Lstasieii in letzter Zeit wiederum wichtige Gebranchsgegenstände nach dem Kriegsschauplätze gesandt. Tas Hülfskomile giebt ein Verzeichnis der Spender, und bemerkt dazu: »Es bedarf nun das Konnte jetzt, da die Aktion in i'hina sich ihrem Ende zuneigt, neuer, reichlicher Mittel, um für unsere (ibinafrieger, für die rück- kehrenden sowohl wie auch für die dort bleibenden, besonders aber auch für die Angehörigen der auf dem Felde der Ehre Gefallenen in gebührender Weise Sorge tragen zu können." Tiefe Liebesgaben Bettelei ist beschämend für das Reich. Sie beweist, daß das Reich nicht in erforderlichem Umfange für die China-Krieger und deren Hinterbliebenen sorgt Wie das Reich ein zerstörtes Menschenleben bewerthet. Tie auch von uns gebrachte Dleldung, daß vom Reichsniarineanit den Hinterbliebenen des beim „Gneisen au" - Untergang ertrunkenen Maschinisten Scher ein Schadenersatz von hundert Mark migeboteu worden sei, erschien Vielen nicht glaublich. Tie Zweifel bestätigen sich indessen nicht Ani Baden wird der »Franks. Zig." zn dieser Angelegen - heit geschrieben: »Ter Vater des Todten, Herr Karl Seher in Mesbach, stellte uns die A k I c n zur B r'ügung, und wir foiiftatiren nun, daß thatsächlich bei Staatssekretär bei R 'chSlliarineamtS ben Eltern des Untcrgegaiigeiien durch die Intendantur des 14. Armeekorps in Karli- Wege» die Ausbeutung des Weiland'schen Laschcuwnrfs zu Lcharfmachcrzweckeii hat sich der „Hamb. Corr." von Aissang an gewendet, und jetzt er - klärt er sich auch zum Voraus gegen alle Versuche, ben Spruch bcs Reichsgerichts etwa anzufechten. Es 'o!gt nun eine in ben üblichen Ergebenheitsphrasen ge - haltene, aber immerhin verstänblich genug gehaltene Aufforberimg an ben Kaiser, »ber eine Zeit lang baS vermeintliche Attentat sehr ernst z u n c h m e ii und den unter biefer VoranSsetziuia begreiflichen.und berechtigten bitteren Gedanken und Empfindungen einen tiefgehenden Einfluß auf fein GemüthSlebeu zu gönnen schien. Nun wird der kaiserliche Herr, der, wie man hört, die Akten der Voruntersuchung gegen Weiland sich Hal vorlegen lassen, die Erinnerung an den nach seiner objektiven Seite hin immer noch recht unerfreulichen, „Mässige Getrcidezollerhöhuug." Zwischen ben Agrariern, die Thron, Altar und Vaterland bedroht sehen, wenn ihnen nicht so hohe Getreidezölle bewilligt werben, wie sie forbern, unb ben Gegnern biefer Brot - wucherpolitik, bie j e b e Erhöhung ber Gctreibezölle resp, biese Zölle überhaupt für vcrberblich halten, stehen die Anhänger „mäßiger" Zollerhöhung in der Mitte. Zu einer solchen hat der jetzige Handelsminister Möller unb in ben letzten Tagen auch der ReichStagSpräsidcut Gras Ballestrem stch besannt. Tas Wort von ben „mäßigen" Getreibezöllen wirb ein Räthselwort bleiben, bis man die Regierungsvorschläge über ben Zolltarif kennt, bie vorläufig noch A mts- geheimniß finb. Tic »Voss. Ztg." bemerkt dazu: „Will man ben Generaltarif mäßig erhöhen? Dann bleibt bas einflußlos auf ben Preis derjenigen GelreibeS, das wir auS Staaten beziehen, mit denen wir in Ver. itg in jeder Hinsicht unzulässige Bevor Recht zur Ableistung eines mir ein Jahr dauernde» Dienstes bei der Fahne begründet. Nach verschie - denen Wandlungen wuidc dieses System im § 11 des Gesetzes, betr. die Verpflichtung zum Krficgsdienst, vom 9. Dezember 1867 dahin geregelt: „Junge Lerne von Bildung, welche sich während ihrer Dienstzeit selbst bekleiden, ausriisten und veipflegen und welche die gewonnenen Kenntnisse in dem er forderlichen Umfange da Angelegenheit bestehen." Unsinn! Man erinnere sich mir der Thatsache, daß Graf Posadowsky bie Annahme ber 12 ooo im Reichstage als biirchans schön unb tabelloS veitheibigt hat; er unb Herr v. Woebtke waren in ber Beurtheilung bet Affäre ein Herz unb eine Seele. Wie kann man ba von einer aus derselben rcfultirenben „Spannung" zwischen ben beiben Beamten reden? Pom Kampf gegen die Sozialdemokratie unb der Dabei befolgten „modernen" Taktik entwirft der Sozialiftenveruichter Pros. Dr. Ruhland in einem Briefe an bie „Deutsche Tagesztg." — biefer Brief ist bie Folge einer Polemik, die uns zunächst nicht iuterrjfirt — ein anmnthigeS Bild Zur Abwehr einer anderen Behauptung erzählt nämlich der Professor: „In großkapitalistischen Kreisen, die mit dem Bunde der Lanbwirlhe auch nicht im Ent - ferntesten in Beziehung stehen ober stauben, kam in meiner Gegenwart im Herbst 1893 bie Siebe barauf, auch noch bicfen unb jenen Herrn in ben bentschen ^ieichStag zu wählen, bamit ber Angriff gegen bie Sozial - be rn o k r a t i e noch erfolgreicher anSgeführt werbe» könne. Die Herren hatten sür ihre Reich- t h ü m e r vor ben Sozialdemokraten Angst, weil sie vorgeblich beabsichtigten, das Privateigenthnm aufzuheben. Ich erlaubte mir, biese Befürchtungen mit bem Hinweis abzuschwächen, daß bereits alle Anzeichen dafür borlägen, daß auch bie Sozialdemokraten ihr radikales Progranim selbst besei - tig t e ii. Die Großkapitalisten meinten darauf sehr erfreut, daß sie zur Unterstützung dieser sozialdemokratischen Literatur, welche an dem eigenen Programm zersetzende Kritik übt, gern beliebige Geldsumme» bereit halten würben, tturze Zeit daraus habe ich mich als Dozent für National - ökonomie habilitiri und zur Ausarbeitung meine! ttalleaienheste» in Mauchen alle neu erschienenen iojial» demokratischen Flugschriften aufgefauft. Es fand sich barunter als billige Volksausgabe bie Vorrede von L. Bucher zu Lassalles System bet erworbenen Rechte, die Sammlung von lluiversiiätsvoilrägen beS Professor Silber über die Philosophie ber Sozialdemokratie u. s. w. Beim Einkäufen dieser Schrjsten bemcrfic ich dem Geschäfts - führer ber sozialbemokratischeu „Münchener Post", daß solche r u h i g e r gehaltene k r i t i s ch e S ch r i f t e n das Ansehen der sozialdemokratischen Partei jedenfalls eher zu fördern in der Lage wären als blinde Ver - hetzungen gegen Altar, Thron unb Eigenthum, unb baß nach meiner Information bie großkapita - listischen Kreise geneigt wären, grabe diese Bewegung eventuell mit Selb« Getreidezölle Hal, halte bie Tonne Weizen im Jahre 1896 ben Preis von Jt. 157 unb im Jahre 1898 kostete sie Mi. 206. Tas macht eine Schwankung von JI 49, also sich reden, i— — „ „ . . . . um 34 v. H. größer als in England. Man kann hier- Herr v. Woedt ke, ber Empfänger ber «chartmacher- aus ben Schluß ziehen, daß die Zölle die Schwankungen Liebesgabe, aus dem Reichsamt deS Innern ousschetden, ber Gelreidepreise nicht abmilbern, saubern verschärfen. 1 ,,m nennt Renbsamis für baS vrivate Ber ¬ schen Anschlages zwischen bem deutschen Kaiser unb bem beutschen Volke steht. Wenn aber trotzdem von ben seelischen Bewegungen, bie sich an ben Bremer Vor - fall knüpften, etwas zurückdlciben so" außer dem Tank gegen Gott ein gewisse i illllh'ir Sö.d Tt. Pauli bei Carl Lementzvw, Kastanienallee 25, I. l. Nord Tt. Pauli, Eiinsbiittel, Laugeusclde, bei Carl Dreyer, Margaretheustr. 48, Eimsbüttel. Hoheluft, Eppendorf, (Yrost-Bvrstel und »IltPIl II ♦ L^iuterhndc bei Ernst Großkopf, Lehmweg 51, Eppendorf. Barmbek, llhlenhorst bei Theodor Petereit, Heitmannstr. 12, Barmbek. Et. Georg, Hohenfelde, Bvrgfelde, Hamm, Horn und Schiffbek bei Carl Ortel, Baustr. 26, Borgfelde. Hammerbrook, Nothcnbnrgsvrt, Billwärder und Peddel bei Rud. Fuhrmann, Schwabenstr. 33, Hammerbrook. (Eilbek, LLandSbek und Hinschettfelde bei Franz Kruger, Sterilstr. 36, Wandsbek. Altona bei Friedrich Ludwig, Bürgerstr. 118, Altona. Ottensen, Bahrenfeld bei Johannes Heine, Erdmannstr. 14, Ottensen. Flottbek, Othmarschen-Blankenese bei Max Meisner, Gr.-Flottbek. bestreite», daß das Maß von besonderer , welches für bie Berechligtiilg zum Einjährig- fenbimft i» Anspruch genommen wird, nick- der niililärischen Tüchtigkeit überhaupt :. Gesellschaft" wahrlich nicht nach. Diejenige mili- 3. September 1814, tärische Ausbildung, ans die im Interesse der Landes ¬ wendig sind, ob eine „erheblich größere militärische Fordenwg" sachlich gerechtierligt sein würde; sondern lediglich parteipolitische Spekulationen mit der ausgesprochenen Absicht, die Regierung durch eine gleichzeitig mit bem Zolltarif zu verhanbelnbe Militärvorlage möglichst in Abhängigkeit von ber „schutz- zöllnerischen Mehrheit" zu bringen l Unsere Andeutungen über die intriganten Absichten, welche bei der Anfrollimg einer „Militärsrage" für bie nächsten Reichs- tagsverhanbliingen im Spiele sind, könnten nicht wirk Tie „Freis. Ztg." weift barauf bin, baß bie Fr:.ze ber 7006 Mann fick, wesentlich verschoben hat auch für die Minorität, welche 1899 dieser Bewilligung zustimmte, durch die durch das Gesetz von 1900 auge - bahnte weitere Verstärkung der Flotte. Bei der Berathung der Flottenvorlage wurde Dom Zentrum unter Hinweis auf die Leute noth die Frage einer „MaximalprSsenzzifser, für Heer und Flotte z u f a m tu e n g e r e ch n e t, im Interesse der Landwirthfchaft" aufgeworfen. Auch wurde in Anbetracht der künftigen Steigerung der Reichsausgabeu durch das Flotteugesetz Umfrage gehalten bei den verschiedenen Ressorts, welche Mehrforderungen seitens derselben in den nächsten Jahren bevorständen. Tarauf antwortete das Krieasuiinisterium nach dem Komuiissions- bericht wörtlich, daß im Jahre 19(13 die Anforderung ber 7006 Köpfe, bereu Bewilligung ber Reichstag burch bie Resolution vorn 16. März 1899 in Aussicht gestellt habe, beginnen müsse. Also bas Kriegörninisterium hat selbst banials zugegeben, baß erst zum Oktober 1903 die Erhöhung ber Friedenspräsenzstärke um 7006 Mann in Frage kommen könne. Aber bie Schutzzöllner wollen bie Regierung drängen, schon in der nächsten Reichstags- s e s s i o n mit bet Forderung der 7006 Manu hervor - zutreten. Die nltraniontane »Germania" aber ver - sichert, es bestehe gar keine Aussicht, dafür eine Mehrheit zu gewinnen. Ein militärischer Mitarbeiter des Blattes weift auf den empfindlichen Ar - beitermangel auf dem Lande hin, welcher durch die Erhöhung des Rekrutenkontingents noch mehr gesteigert würde. TaS derzeitige Zurückströmen bet Sachfengänger aus ben westlichen Jubusttiebezitken erfolge nicht etwa nach ben östlichen Provinzen, sondern nadj Posen und Galizien» so daß den ersteren daraus keine Arbeitskräfte erwachsen. Die Mtßeruten in den östlichen Provinzen machten dort den Arbeitermangel doppelt empfindlich, da vielfach neue Bestellungen stattsinden müßten und dadurch Betriebskapitalverluste cintreteii. Derselbe Mitarbeiter bemerkt auch, daß in ver - schiedenen Zweigen ber K r i e gs a usrüstung deS Heeres ohnebies kostspielige Neue - rungen bevorsteheu. Absolut geheim soll, wie auch bet Berluier Korre- sponbeilt ber „Franks. Ztg." bestätigt, ber Zolltarif- entwurf gehalten werben. Aber bie Geheimhaltung wird in diesem Falle besondere Schwierigkeiten bieten, - - „ , . 'weil die gedruckten Exemplare des Entwurfs doch ein Examen ablegen zn koimen. Uebngens ist es nun in großer Zahl in die Hände und zur Kenntniß WM WWWW' WÜWWMW ' von einigen Hundert Menschen gelangen. Zutreffend be ¬ merkt ber Korrespoubeut, daß jetzt auf bett Reichs - kanzler, nachdem er ben Entwurf eingebracht, burch Eingaben unb Agitationen nicht mehr viel zu wirken ist. Wohlaberläßtsichaufdie einzelnen Bundesregierungen einwitken, bie jetzt erst ihre Meinung und Stimme übet ben Entwurf abzugeben haben. Das mit allen Mitteln zu thun, ist bie ernste e'«Sri. e ' nt hochvertachensche ober überhaupt feindliche lagen für Ihren Sohn können Ihnen auch ,um Theil solch anerkannt. A.er so unzwei'elhast es tft, baß bie Absicht bei Thäters sprachen, ben Kaiser von dem Vor-Intcht aus MarineiondS erstattet werben." Wohl aber 3oae aus bte «etteibeptetse emwtrken, w unzweifelhoft, liegen eines förmlichen Attentats zu üderzeuaen unb die'finb bem Vater Rechnungen von Kieler Lieferanten zu- "uch. batz btt Zolle nicht der emzme unb mcht batauS refultirenbe Stimmung inrekt oder mbtreft für 'gege: gen, bie nach Restzahlungen für bie Ausrüstung d-S ^"mmungsgrunb für bte Höh trgenbwelche politischen Zwecke zu nutzen Todten beanspruchen. Ta» Stmmanbo bet Nordsee- :2 9Ta V r( “l b 1 n schwierigsten 'such te. Bit haben unS in einem früheren Stadium, statton hat am 12 Januar dem Later mitgelh 4, baß nn 9” Tn 9 t T- s der Angelegenheit scharf gegen diele Lhr.ndläf.-reien auS- fein „Schtetkcn wegen Regelung der Entschädigung s- bi, Äun WmlX