17. Jahrgang Rr. «7 Hamburger Echo Freitag, Sen 20. Miirz 1003 E22 Hierzu eine Beilage Durch den SrucksthltrttOl dewaskirl. I cs zur Ausstellung fern int Tr.Ec sind die Ausiälle 1 U'.l UtlVI' , Ul» UW U1HI' • »'M'••• Tie Nclchofiuantwirthschas» ist. wie iu andereni Aülow-PoicdawLlij werden sich den Weisungen siiaeu j. - <... s. : t j. .. 4„i. - ».ft Lnmt^iiS iimiMi.ittMti hnirh* • ^b'üL IVillen Ltrihüum .bejeiligl tverden,., cti. ceuna^. e.qiennifl hatte beantiaaf. den in der Druckerei Glaubens- und fiampfaem auch ui der w ii i il e in b e r g i s ch e n riandiagi Legierung hatte beantragt, den in der Druckerei abstimmimg unterbreitet werden Auch die feilet Verträge, die jetzt im Widerspruch 114] (Nachdruck verboten.) ■HK r < zmn Ausdruck AuZdrucksiveise nach der Ursache geforscht und vom Buudesrath die Abänderuug der ließ ein- daS ■j a ui in t r als die Ursache der Misbrc in den lriiizel- flaaten genannt worden. Ter Württembergische Finanz- minitter v Z e n e r «testierte auf die bezüglichen Be - merkungen der Redner, daß die würiteinbergische Re - gierung im Verein mit den übrigen Bundesstaate» mit aller Energie auf eine Reduzirnng der Reichsvoranschläge im Bundesrath eiiigetreten fei Ueber eine Reichsünanz- reform schwebten bereits Unterhandlungen. gebracht. Nach der sonst üblichen ist der Beisitzer oder Schöffe eines Ter schweizerische Nativualrnth hat mit 103 gegen 16 Stimmen bei 15 Enthaltungen beschlossen, bei dem Schweizervolk die Ablehnung der Ser» fassungstnitiative zu beantragen, welche dahin- gebl, cs solle bei Wahl des Nationalraths ausschließ - lich schweizerische Bevölkerung zur Grund - lage genommen, mit anderen Worten die Ausländer nicht e n des geringe Beachtung sanden. Gefruchtet hat diese Kritik nichts, denn auch im Jahre 1002 waren jene Vorschriften in 97 pZi der «Sibirien 16 000 Betriebe entweder gänzlich unbeachlei geblieben oder nur mangelhaft befolgt. Was brauchen sich die Agrarier auch um die Gesetze 5» kümmern Muß wirklich einmal in Folge einer Ver - kettung von llmskänden — so leichi kommi das nicht vor — einer dieser gewissenlos«! Burschen, die mit Leben und Gesundheit ihrer Arbeiter ein frevelhaftes Spiel treiben, vor Gericht gestellt werden, so wird er entweder freigesprochen oder mit einer unverhältnißmäßig geringen Strafe belegt. Las schreckt ihn natürlich nicht ab und er pfeift auch 'ernerhin auf das Gesetz Scharfmacher Bneck hat die Abgeordnetenver- iamnihing des Z e n t r a I v e r b ct n d « deutscher 3 n b u ff r i e 11 e r dazu benutzt, nach oben h i n zu erkennen zu geben, was die Schlotbarone verlangen und was sie an der jetzigen Politik zu tadeln haben. In seinem Jahresliericht sagte er, wie bereits kurz von uns erwähnt wurde, nachdem er beklagt hatte, daß die indu - striellen Wahlkreise sich in den Handen der Sozialdemo - kratie und des ZenteumS'besanden, nach dem Bericht der .Köln 3*9-"» „daß der Kamp' gegen die Sozial - demo k r a t i i das hauptsächlichste Ziel der m a ß - g e b e n d e u Kreise und der bürgerlichen Parteien sein sollte. Ta? werde aber bedauerlicher Weise nicht erkannt. Ter Staatssekretär de? Innern betrachtete die Sozialdemokratie nicht mehr als eine Partei, die den Anzeige» werden die sechsgespalieite Petitzeile ober deren Raum mit 30 4- für den Arbeitsmarkt, PlermiethungS und Familieiianzeigen mit 20 4 berechnet. Anzeigen Annahme in der Ezpedition (bis 0 tthr AbcndS), tu den Filialen (bis 4 Uhr Nachmittags), sowie in sämmtlichen Annonceii-Büreaus. Redaktion und Expedition: Fehlandstraße 11 in Hamburg 1. zNrückzuziehe n. Ta jedoch Herr von Clbcnbmg kurz vorher den (ilbuiger Konservativen und Bündlern versprochen halte, ihnen unter allen Umständen treu müssen, beim, wie einst juinmeriib zugestanden wurde: „Meine Herren, wir arbeiten doch nur für Siel" hatten sie tum direkt verlangt. Buudesrath Das „Hamburger t?d)o" erscheint täglich, außer Montags Der AbouuemrutspreiS (inf(. „Die Rene Welt") beträgt: durch die Post bezogen (Nr des Poft» kaialogS 3412) ohne Bringegeld Viertels M.. 3,60; durch die Kolportöre wöchenll 30 4 frei in s Hau? Einzelne Nummer 6 4. Sonntags-Nummer mit illustr Sonntagsbeilage „Dir Neue Welt" 10 4 Verantwortlicher Nedakiör: Gustav Wabcröky in Hamburg. z 11 G u n st e n d e r j c n i Zentrum gewesen, zu belveisen, daß es ihm ernst tvar, als cs den Versuch machte, den gestrichene« Satz wieder herznstcllen. Aber das Zentrum sagte, jetzt ist keine Zeit; ein solcher Antrag bedarf längerer Vorbereitung. Mau hätte doch die Spezialberathuug vertagen sönnen, aber der Antrag wurde abgelchut und Kirsch begnügte sich mit der Erklärung, daß das Zentrum irrthünilich für die Streichung gestimmt und das Verfahren in Hamburg bei der AuStvahl der Beisitzer zu den Seemannsämteru dem Gesetz zulviderläuft. Tie Vcrstaatlichnug der Eiscubahue» wird zur Zeit in Oesterreich ernstlich erwogen Der E i jenbahnausschuß des Abgeordneten- hanses nahm mit allen gegen drei Stimmen den Antrag des Subkomites an, in deut die Regierung auf- gefordert wird, Gesetzesvorlagen wegen Einlösung der Staatseijeubahugesellschaften und der beiden Netze der österreichischen Nordwestbahn baldmöglichst einzubringen. Der Ausschuß nahm ferner mit 24 gegen 16 Stimmen bett Antrag bes Subkomites an. die Regierung solle die Kaiser Ferdinands - Nordbahn ;»m 1 Januar 1904 einlösen. Schließlich wurde ein Antrag angenommen, in die Verstaatlichmtgsaktian auch die österreichische Siidbahu cinzubeziehen. In dieser Sitzung erklärte der Eiseitbahnminister, die Regiermtg fei ernstlich bestrebt, die Erwerbung der in Frage stehenden Bahnen unter für den Staat amtehm- barei: Bedingungen baldmöglichst herbeiznführen. Es fei bereits gelungen, bei der Nordwestbahn die Kon- vcrtiritng der Pnoritätsschuld und die Ausnahme einer Jnvestitiousanieihe für das Ergänzungsnetz sicher zu stellen auttages zit dieser Bestimmnug in der dritten Lesuug sagte der Zentrumsabgeordnete Kirsch: „Wir wollen die Fassung mit dem Secuufallversichernngsgesetz in Einklang bringen." Jeder Zuhörer mußte glauben, daß int Seennfallversicherungsgesetz eine ebensolche Fassung gewählt ist, wonach die Hinterbliebenen eines Seemanns nur Anspruch auf Rente haben, wenn der Seemaltu sie ati8 seinem Heuerverdienst ganz oder überwiegend ernährt hat. Nun wird aber int Seeuufallversicheruugsgesetz gar nicht vom Hener- verdienst gesprochen, sonder» es genügt, daß der Seemann die Angehörigen unterhalten hat, einerlei, ob er das Geld als Trinkgeld, wie z. B. die Stelvards, oder sonstwie erworben hat. Aber was noch schlimmer ist, diese Beschränkung ist mit in den 23, 24 und 25 vorhanden, wo die Frau und Kinder gar nicht genannt sind. Diese sind im 8 22 genannt und da tritt Reuteuauspruch ohne jede Eiuschräukitug ein. Wollte inan eine Unterstützung der Familien erkrankter Seeleute und diese mit dem Secuufall- versicheruugsgesetz in Einklang bringen, dann hätte mau Fran und Kindern die Unterstütznug unter allen Ilmständeu znbilligen müssen und hätte mir bei Aszendenten und Enkeln die Einschränkung machen können. Jetzt können aber die Ehefrau und die Kinder nur eine kärgliche Uiiterstützuiig erhallen, wenn sie Nachweisen, daß sie ganz oder iiberwiegend von den Zuwendungen des Ehemaimes gelebt haben und daß diese Zuwendimgeu ans dem Henerverdienst gekommen siiid. Da die Familiennnterstiitzung erst in langwierigen Prozessen erstritten werden kamt, so ist sie mehr eine schöne Dekoration, als ein Instrument zur Belvahrung der Familien vor dem Verhungern. Diese Irrthümer werden jetzt klar erkannt. Den Irrthum, betreffend die Beisitzer, ivollte das Zentrum bei der dritten Lesung wieder ausbesseru, aber das Vorhaben scheiterte an dem Widerspruch der Kon - servativen, die es als gegen die Geschästsorduiiug verstoßend bezeichneten, eine in dritter Lesung ab- gelehnte Bestimmung mm in einem anderen Para - graphen uuterbringen zu wollen. Gerichts nicht Bootsmaun, Rlatrose oder Heizer, sondern Richter, und der vor dem Gericht Erscheinende nicht Kapitän, Steuermann oder Matrose, sondern Angeklagter. In Hamburg hält man diese Bezeichnung für überflüssig und der Schöffe Bootsmann würde auch noch dem Befehl des Angeklagten Kapitäns miterstehen. Plan nimmt Kapitäne als Beisitzer, damit der Schiffsmaun, der sich gegen einen im Widerspruch mit der Seemauusordnmig geschlossenen Hcnervertrag vergangen hat, der Strafe nicht entgeht. Ein weiterer Irrthum hat sieh in die Seemanus- ordnuug cingeschlichen, indem die versprochene Nnter- stiitzuug der Familie des erkrankten Seemanns so nach Mütterchen, nichi wahr, mein süßer Kleiner? Die vöscn Menstlien, nickn ivabr? Hau, van! Tostictien wünscht Mütterchen allein für sich." Ta lachte Li.zzi kurz unb spöttisch auf, packte Kathi fest am Arm unb ’og sie. ohne Jemandem ..Gute Nacht" zu sagen, rasch zur Thür hinaus. Fünftes Kapitel. In welchem Snuklein von Lizzis diadv erzählt Iverben itnb die Eckiwesierii mit bei Majorin unb ihrem Bubi Freiindjchafr schließen — zusammt dem Ansgang von Lizzie- erstem StcUbidicin. Bar die Lizzi in einer Wuth geloesen, den Al>end in ihrem Ddilafzimmerl O Dn Griindgütiger! Wenn die Fran Geheimräthin mir ein halbe- Dutzend von dem Schwalle auSgewäblter Liebenswürdigkeiten batte genießen können, mit denen das tiefgekränkte Geburtstagskind sic bebadn batteI Nachdem es sich also gründlich ansgesprocksen hatte, wurde sein Schlummer von keinerlei unnihigim Träumen mehr gestört, während Kathi? liebendes Schioesterherz, dein Li • ;i ihren ganzen rachedurstigen Groll auvertrant hatte, fick' noch einen großen Theil der Nackst hindurch in schiverrn Sorgen abqnälte. Kathi war sehr erstaunt, als sie am nächsten Morgen davon crwackste, daß Lizzi, während sic sich wusch, ganz hell und munter lang, als ob sie sich in der heitersten Stimmung von der Welt befände. „Geh, geh. roa< hast denn r" fragte Kathi erstaunt, nachdem sie ein Wiilchen dem wunderlichen Treiben man aber bestehen, weil sie den Rhedern Geld bringen. Jetzt wäre auch Gelegenheit für Von der Weltbühne. Aus dem Reichstage. Berlin, 18. März. Nachdem heute die Novelle zur Seeiiiannsorbmmg er - ledigt, wobei einige Anträge unserer Genossen, die ver - schiedene Irrthümer beseitigen wollien, welche die Reichs- tagSmehrheit verursacht hat, abgelehnt waren, erledigte der Reichstag eine Reihe EtatSpofilionen. ES handelte sich um die Positionen des Etats des Reichsamts des Innern, welche der Budgetkommission überwiesen waren, die Bewilligung von Geldern für ein Tienstgebäude für das Patentamt. Dieses Amt kostet dem Reiche nichts, sondern die Unkosten werden durch Patentgebühren gedecki Das Amt braucht aber viel Platz, um alle Modelle, Zeichnungen und Akten unterzichringen Deshalb soll auf dem Platz, wo jetzt eine Kürassier-Kaserne steht, ein Riesenbau errichtet werden, der zehn Millionen Mark kosten wird. Ebenfalls brauchen die Biologische Ab - theilung unb das Aufsichtsamt für Prwawerficheruug Dienstgebäude und das Gebäude des Statistischen Amts »uiß erweitert werden. Alle diese Summen wurden ohne wesentliche Tebatte bewilligt Einige Erörterungen gab es bei dem Titel für die Beschickung der Weltausstellung tu St. Louis. Hier hatte Müller- Rteiningen Bedenken, weil VerlagSarlikel und Kiinstgegknsiäitbe in Amerika nicht hinreichend gegen Nachbildung unb Nachdruck geschützt sind. Paasche hat eine Antipathie gegen Amerika wegen seiner hohen Zölle. Alüllers Bedenken sind nicht un - begründet. Tas geistige Eigenthmn des Ausländers findet in Amerika wenig «chutz, unb lange Hai der amerikanische Bnchverlag vom Raub bet ausländischen Literatur gelebt. Cb das aber ein Grund ist, die Aus - stellung nicht zu beschicken, ist zu bezweifeln. Tenn Derjenige, welcher ein Bnch Nachdrucken oder einen I Kunstgegenstaub nachbilben will, wird nicht warten, bis „Ja Schnecken T ven meinem Zorn sollts Ihr > Verleben." Und während sie sich avtrocknete. begann sie mit noch lauterer Stimme den Jodler anzustimmen, mit dem sie gestern die Gesellschaft entzückt hatte. .Aber Lizzi ol»s D' still bist?" rief Kathi ängst nc I 2t 'Sauli bei Garf Lemeutzow, Wilhelminenstr. 11, pt. Nord-Tt. Pauli, Eimsbüttel, Laugeuselde, bei Gari Dreyer, Mar„aretheiistr. 48, Eimsbüttel. Hoheluft, Eppcudorf, Mroß-Porstel und fllialfli: Wiu,crl.i!de bei Erust GrVßkapf LÜhmweg 51, Eppendars. «ar.ubek, tthleuhors. bei Theodor Petereit. Bachstr. 12, Barmbek St. Georg, Hoheusclde, Borgseid-, Hamm, Horu und Schissbek bei Earl Ortel Baüfu -h Borafelde Hammerbrvok, NotheuburgSort, Billwärder und Peddel bei Rud. Fuhrmann, Schwabenstr. 33, Hammerbrook. Silbek, Wandsbek und Hiuschcufelde bei Franz Kruger, ttU Urle1, ' ^Sternstr. 36 Wandsbek. Slltvua bei Friedrich Ludwig, Bürgerstr. 118, Altona. Qtteuseu, Pahreufeld bet Johannes Heine, Erdmannstr. 14, Ottensen. 'Wilhelm II. als Organisator einer Reichs tagswahl. Zur Vorgeschichte der Ä au d i d a t it r des Fürsten zu T 0 h n a - S ch l 0 b i 11 e n im Reichstagswahlkreisc Königsberg - Land - Fischhauscn er - halt die „Königsb. Hart. Ztg." von , i u f 0 r m i r t c r konservativer Seite" eine längere Zuschrift, der wir die solgendcu iuteresianteu Mittheilungen entnehmen: Cb sich neuerdings von Berlin ans wiederum Einflüsse geltend gewacht haben, die die Kandidatur Tohna veranlaßten, wissen wir nicht. Tas jedoch ist Thatsache , daß im vorigen Jahre Fürst Dohna auf direktcnWnnsch desKaiscrs int Wahlkreise Elbing-Marienbnrg z u k a n d i d i r e n versuchte, daß der kaiserliche Wunsch, den Fürsten als Reichstagsabgeorbneten zu sehen, jetzt noch besteht und unter der ostpreußijchen Aristokratie allgemein bekannt ist unb gewürdigt wird. Es ist Angesichts der abermaligen Manbibatur Tobiia recht interessant, sich mit der Vorgeschichte der vorjährigen Elbinger Wahl zu beschäftigen. Drei S t a a l s b e p e s ch e n wurden damals versandt. Die eine an den Fürsten Dohna, die ihm a n s t r u g , für den Wahlkreis Elbing-Marienburg zu kanbibiren, btt pveite an den Minister des Innern, die diesem a n b e f a h l, den g c s a m m t e n Rcgiernngsapparat zu Gunst eit des S ch l 0 b i 11 e r S spielen 3 u lassen, unb eine dritte, die den Kammerherrn von Oldenburg ans Jannschau a u f f 0 r b e r t e, seine Kandi d a t n r gegkr. iüii unKiilunij^kU - „^mpfgenofscif Wäre Paasche in Amerika, baun würde er baffeibe thun, was er heute vernrtheilt. Hält er aber den Schutzzoll für ein Uebel, dann hätte er reichlich Gelegenheit, ibn in Deutschland zu bekämpfen. Aber auch dieser Titel wurde bewilligt. Ebenso die Gelder für den Ban von Kkeinwohnnngen. Dann wurde noch der Etat für den Hntmenzug bewilligt. Die Boxer haben die Steuerzahler doch arg ant Geld - beutel getroffen. Ten Hniinen, die nach Europa zogen, ist der Zug nicht so theuer geworden wie UNS "bet Rachezng Das ist eben der Fortschritt der Zivilisation. Diesem Ausinueu entsprach sofort. Die anderen Irrthümer Umsturz des Staates und unserer Wirthschaftsordnung erstrebe, sondern al- eine Arbeiterpartei, womit sie in die Kreise der bürgerlichen Parteien gerückt werde. Diese, abgesehen von den Konservativen, wetteifern in dem Streben um die Gunst der Arbeiter und der Sozialdentokraicit. Davon haben die jüngsten sozialpolitischen Pcrhaub- lnngen bei Berathung des Etats des ReichsanUs des Innern Zeugniß abgelegt. Diese Verhandlungen bieten in drei Richtungen besonderes Jnlereffe: Erstens, wie ’djon bemerkt, das Buhlen des Zentrums unb der lmls- liberalen Parteien um die Gunst der Arbeiter und Sozialdemokraten; zweitens das durch diese? Streben wesentlich gehobene Selbstgefühl der Sozialdciuoktateu, wodurch sie veranlaßt wurden, mit Wäscher Offenheit darznlcgen, daß sie dieselben geblieben und sich bezüglich ihrer Ziele und Zwecke nicht geändert haben. Die Sozialdemokraten liefern auch den Be oeis für den dritten Hauptpunkt, den schmählichen Mißbrauch der Tribüne des Reichstages zur Verhetzung der Massen und znr Vorbercit.ing der Wähler im sozialdemokrati - schen Sinne für die Reichstagswahlen Im Hinblick ans all" diese Vorgänge sammt der Redner zu der Frage, ob d i e z u r S ch r a n k e n l 0 s i g k e i t a u 6 = geartete Freiheit der Rede, der Presse lind wohl auch des Vereins- niid Per - l' a m m l u ii g s r e ch t s auch ferner, wie bisher, als unbedingtes Korrelat der höchsten Staats- und Stultur« entwicklung anjusehen sei, oder ob nicht grabe die Er - haltung des Staates und unserer Kultur mtbcbuigf erfordere. In Anknüpfung an die Vor ¬ entstandenen Irrthum anszimterzen. Die Irrthümer, die die Dtehrheit begangen hat, hätte der Reichstag beseitigen können und müssen. Aber es kam anders. Die. Irrthümer des Reichstages bleiben erhalten. Ein harmloser Beobachter wird vielleicht fragen: Sind die Irrthümer des Druckers denn so viel gefähr - licher? Oder finden diese Irrthümer größere Be - achtung? Die Antwort ist einfach, wenn man die Wirkung der verschiedenen Irrthümer betrachtet und tuen» inan weiß, von wem die Anregniig zur Aenderung ausging. Als die Secmannsordniing angenommen war, hatten die Rheder sie von schlauen Juristen durchsuchen lassen, um alle Vortheile, die sie ihnen bringt, sorgfältig registriren zu lassen, und hierbei hatte man die Unebenheit im § 52 entdeckt. Da diese den Rhedern einige Mark kosten konnte, Berlin, 18. März. Wenn Jemand die Absicht gehabt hätte, den Reichstag als Klasiengesetzgebnitg bloßzustelleu, dami hätte er schwerlich eine so rafsinirte Situation kon- struiren können, Ivie sie die heutige Sitzung bot. Bei der Schaffmig der Seemaimsordnnng sind ver - schiedene Irrthümer unterlaufen, wie es bei einem Gesetz, dessen Inhalt eine den Abgeordneten so fern liegende Materie behandelt, ganz unvermeidlich ist. Ein durch Versehen des Berichterstatters Dr. Semler oder des Korrektors der Druckerei entstandener Jrr- thnni hätte den Rhedern einige Himdert Rcark kosten können, während andere Irrthümer schivere Schäden in der Rechtsprechung oder den Aitgehvrigeii der Erkrankten bringen. Die Gesetzgebung beeilt sich, Irrthümer zu beseitigen, aber nicht alle, sondern sie greift mir den einen heraus, der in der Druckerei entstanden ist. Die Ursache lag zivar in der Druckerei, aber der Reichstag hatte den Fehler durch drei Ab - stimmungen zum Gesetz gemacht. Eine Lücke im Gesetz entstand durch einen Irrthum bei der Abstimmniig iu der dritten Lesung. Der letzte Satz des zweiten Absatzes des § 5 der See- mannsorduiiiig hatte folgenden Wortlaut: „Bei der Entscheidung in den im § 122 genannten Fällen müssen die Seemamisämter innerhalb des Reichs- • gebiete? mit einem Vorsitzenden und zwei schifffahrts- knndigen Beisitzern besetzt sein, von welchen der Eine, falls das Verfahren sich gegen einen Schiffsmann richtet, den Kreisen der see - befahrenen Schiffsleute zu culiiesjmen ist." Da eine Reihe von Abäudernngsatilrägen gestellt war, entstand eine etwas komplizirte Abstimmung, bei welcher das Zentrum entgegen seinem Vorsatz für die Streichung der gesperrt gedruckten Worte stimmte. Ties wurde ganz offen zugegeben und da sich ein Beschluß der dritten Lesung nicht riiekgäugig machen läßt, blieb der Satz gestrichen. Llber auch die Gegner des Saye? wollten die Schiffelcitte von ' -ven Beisitzerposien nicht ausgeschlossen tvissen. Dr. Seniler, der die Streichung beantragt hatte, sagte zur Begründung seines Antrages: „Ich bin der Meinung, daß nicht die Thatsache, daß ein Schiffs- titaim Richler sein soll, irgendwie bedenklich ist, im Gegentheil, dagegen wird überhaupt nichts einziiwenden sein. Aber gegen die gesetzliche Anerkennung, daß, lvenn das nicht geschieht, möglicher Weise der Mann - schaft llurecht geschehen konnte, gegen diese Tis- krediliriing der Seemannsämter habe ich sehr viel tiitjiilveuben, und das ist der Grund, iveshalb ieh die Streichnng beantrage." Daß Schiffslente Bei - sitzer sein sollten, war die einstimmige Voraussetzung des Reichstages, lind nun sündigt Hamburg offenbar gegen den Beschluß, wobei die Äitssehließtmg der Schiffsleute damit begründet tvird, daß sie abhängig sind, und daß die Untergebenen eines Kapitäns nicht als Richtet über diesen gesetzt werden Knieen. Hier wird unverhohlen der Ktassenstandpunkt der Rheder lick' ..Die Taute schlaft g'tviß noch. Wenn Tu f auf wecken thatst — jcjfat na!“ »Soll f doch," gab jene übermüthig zurück, „drum fing i ja grab, daß 1" si-v recht giften soll.“ Bald danach als Lizzi mit ihrer Toilette etwas uviter vorgeschritten war, begann Satbi von Neuem: „Du, geh her. Hersi, jetzt tag mir aiiwl aufrichtig: bete mar doch g'wiß blos Gh'paß, was b' da gestern Al>enb g'fagt haft, daß d' mit dem Tings da. dem fchtvarzeu Herrn durchbreunen willst?" „Nein, bet® it- schon wahr," versetzte Lizzi ernst txift. iS schon AlleS abgemadit. Unsre HeiratHS- auzeige kriegt:- Tin feit, druckt von PbitipPopel au? zug'schickt. Dort lassen wir uns als praktischer Arzt und Geburtshelfer nieder." „A geb schwätz net so dummes Zeugs daher," fuhr Kathi ärgerlich auf. „'s is wirklich wahr. Nir wie Sparifankerln hast im Kopf. Wie kann a veruüiistigs Mädel Überhaupts nur brau deuten, io an Manu zu veirathen, dem fein Namen la Mensch merken kann. Weißt 'n beim Du noch?" „Freist weiß ick, ’n," versetzte Lizzi achselzuckend, und befsamirtc volltönend: „Gregor strajesovicherl von Nemes Spanferkel Wenn dees net leicht zum B'halkeit iSI“ Kathi mußte lachen, und die Sache mit dem schönen Serben kam ihr gar nicht mehr so arg ge fährlick vor, da die Sckwester schon Witze über seinen Namen machte. Gleick daraus stimmte Lizzi ein neues lustige? Sieb an und öffnete habet die Thür zum Korridor, um ihre Stieseln hereinznholen Sie waren noch nicht ge putzt, da die Minna nach den Anstreugungeii des gestrigen Abends heute auch die Zeit verschlafen haben mochte, lind da sang Lizzi mitten in ihr „Hollderi- biöbiri* lautstvallend in den Korridor hinein: „Minna, wo san denn jetzt meine Knöpfftieserln hin? Holldri holldiridivt" Horch da regte es sich nebenan in dem geheim in,-licken Schlasgemack). Sie konnte deutlich da? lieb mehr mikgezählt werden Die Nichtzählung der Ausländer würde den E'm- O ' ' W l Städte, bereit Bevölkerung zu einem erheblichen Theil ans Fremden besteht, zu Gmisten des LandgebieteS schwächen, weshalb die reaktionären Parteien dafür agitirten, daß die Wahlkreise nach der Zahl der Schweizerbürger gebildet werden sollten. Tas Referendum gegen daS sog. militärische „M a u 1 k 0 r b g e f e tz" (Erweiterung des Buitdesstraf- rechtes wegen Austeizuttg x. der im Militärdienst be fiudlichen Personen) ist mit zirka 50 000 Unters <6riften zu Stande gekommen. Also muß das Gesetz der Volks animllirt. Genosse Herzfeld hatte einen Antrag sor- mulirt, der dem Treiben ein Ziel setzen sollte, aber auch hier lvollle die Mehrheit sich nicht zur An - nahme entschließen. Wäre es umgekehrt, würden die Rheder durch die Irrthümer des Reichstages beuachtheiligt und hätte der Dtuckfehlerteufel den Seeleuten Schaden zugesügt, baun hatte man die Irrthümer des Reichs - tages beseitigt und die Geißel des Druckfehlerteufels die Arbeiter' fühlen lassen. Wir leben eben im Klasseustaat. Diesen Beweis hat der Reichstag heute so schlagend gebracht, wie es treffender nicht denkbar ist. der Dckiwcsier ^ugefmaut batte, die sich im Walzertakt in den Hüften wiegte, während sie ihre Gliedmatzen mit dem Schwamm bearbeitete. „Hast beim Deinen Zorn etwa schon vergessen?“ setzte Lizzi ladieiib, „von rille noch saubere Stückln Dir Erbschleicherinnen. Roman von E r n jt v. W 0 lz 0 ge n. Als die Peudüle im Salou halb Eins schlug, war die Faiuilie Riemschneider allein. Der Geheimrath rauchte noch seine Zigarre. Er hatte Kathis Hand gefaßt, tätschelte sie zärtlich und war in bester Laune. Da trat seine Gattin iu die Mitte des Zimmers und wandte sich mit einer königlichen Handbewegiiug an die beiden Richten: „Ihr somit jetzt zu Bett gehen, ich hab' noch mit den Leuten zu thun Gute Rackst." Unb bann trat sie einen Schritt näher an Lizzi heran m * ( ’P* C 1,1 *i spöittseb ziisammengezogeneii Lippen: „Nun, tch denke, bas Geburtstagskind wird wohl mit feinen heutigen Triumphen zufrieden feinI Ich habe i« gar keine Ahnung gehabt von Deinen uerborgenen »Talenten. Wenn Du jodeln kannst, tvie eine Tirolerin » n «B das ja zu Deinem Privat xOsisiNUsiEii vnei auf hohen Bergen ganz angebracht Leistungen nickt^ ' Sn - k ? 1 pd '' cl1 dergleickzen Kmisi uinungeii l( ulOlt)tc Cv , mlu luiebft erleben, c-äufe Dal' meiner Gäste in meinem tpatijc va. wort Cafe chantant hören niutz Hebei W meine liebe Elisabeth, nmß ich Hr ( bafc ich mich schwer in Dir getauscht habe' Du ha t fc, T ‘ rr,, L ,mn ' n ’ ic ’ irt ' ^"'gebildetes jimgeS Pwdchen unserer fireife zu benehmen hat! Wst Du mit dem jungen Manu fofettut haft, ben wir Di> ms Tifchitackchar zugetheilt hatten, das war äradez» un anständig — ganz abgesehen von Deinen nx-uin „artfühlenbeu Witzen über die Berliner. jc, ja gar nicht sicher, ob Du Dir nickt über Deinen r-stikel und mich ähnliche Sawrze edaiibft! Fch iur Dich errötheu müssen. Etwas will ick ja Deiner v)stgeitd und Unerfahrenheit, Deiner gesanneichelten ^nelkat zu Gute halten-, aber das sage ich Dir ehe IU( W eine völlige Wandlung in Deinem Karakter uhrnehme und locnigstenS den aufrichtigen Willen zu Remedur erfordere. I» Ankunpsimg an die Vor - gänge in Holland spricht der Geschäftsführer dem Minister der öffentlichen Arbeiten Dank und An- erfemnuig für sein mamihafteS Auftreten der Sozial - demokratie gegenüber ans Er giebt seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die von deut Herrn Minister ausgestellten Grundsätze bei ihrer Durchführung Deutschland vor ähti- licheu Voigängen bewahren werden. Er erkennt an, daß auch die Reichspostverwaltnng sich von ähnlichen Grund - sätzen leiten lasse, und giebt sich der Hoffnung hin, daß sie auch bei den anderen höchsten ReichSbehörden Ein - gang siuden werden unb daß die Hoffnungen des Abg. Rösicke auf eine, seine weitgehenden sozialen Ideen und Pläne fördernde, soziale neue Aera Bnlow-PosadowSkn auf Sand gebaut fein möchten. Ter Geschäftsführer weist bann die Angriffe desselben Abgeordneten zurück, der behauptet habe, daß der Zentralverbaud ein Gegner der ArbeiterversichernngSgesetze gewesen sei, und kommt dabei auch auf den bedauerlichen Beschluß des Reichs - tages zu sprechen, der die Industrie mit der unbegründeten Erhöhung der Reseivesonds der Bernfsgenoffenschafteii so schwer belastet habe." Nach diesem ausführlichen Bericht hat Bneck ben ScharfuiacherstandpnnA in noch viel schrofferer Weise u er treten, als die ersten Mittheilungen annehmen liehen liehe Organ der Taute erkennen, bas sich offenbar nicht in einem frommen Morgengebtt erging. Hock befriedigt zog sie die Thür wieder zu unb machte eine vorläufige Panse in ihren Gesangsiibnngen. — Die Taute erschien erst am Frühstücketisch, als dir beiden Schwestern bereits mit ihoem Kaffee fertig waren. Sie war etiua» bleich und verschwollen int Gesicht Sie begrüßte die Kathi mit einem Händedruck, die Lizzi mit einem leichten Kopfnicken, bann setzte sie sich stumm an den Tisch, nahm ihren Joli auf den Sckooß und machte ihm in ihrer Untertasse etivaS Milch und Zucker zurecht, bevor sie sich selbst ein-- schenkte. Während ixr e-msimg mit 1 einem rosigen Jung sein die Milch aufjckUeckie. rief die Geöeimräthiu die Lizzi heran und begann also: „Mannst Du es Dir nicht vorstellen, mein Kind, daß eine ältere Dame nach einer so anstrengenden Nacht, wie die gestrige, das Bedürfniß fühlt, Morgens etwas länger zu schlafen?“ „Ja, liebe Tante,“ versetzte Lizzi tonlos, und schaute starr und steif mit großen kummervollen Augen gerade auf des Süßlings Schiiänzckieii. „Dann sehe ick nicht ein, warum Du gerade in früher Morgenstunde in so lärmender, immiffcnSer Weise nach Deinen Stiefeln rufen mußt. Ihr habt ja den elektrischen Knopf in Eurem Zimmer, wenn ^hr das Mädchen braurht." „Ja, liebe Tante." , „lleberhaupi finde ich, daß Tu nach '.llleui, ioa» ich Dir gestern sagen mußte, deute ferne besondere Ursache zu so lauter Heiterkeit vast „$a, liebe . ich wollte sagen: nein, liebe Tante." . . Tas Huudckten war jetzt mit seiner Milch fertig. >tnb bemerlte mit Mißfallen ben immer gleich starr auf sich gerichteten Blick der jungen Same. Die Tande begann aufmerksam zu werden Sie runzelte die Stirn und machte eine Pause. Joli knurrte. Dann, nachdeui sie ein paar Schlucke Kaffee zu zu bleiben, so lehnte er das ihm durch dienstliche Vermittlung deS Oberstkäinmerers, Grasen zu Solins- Barnth, zugegangeite Ansinnen ab. Er wurde in Folge denen in seiner Eigenschaft als Kantmerherr nach Berlin berufen. Dort las ihm Gras SolmS die bekannte KabinetSordre gegen die Kanalrebellen vor und versuchte wiederholt, ihn im höheren Auftrage zum Riicktntt zu bewegen, da es der dringende Wunsch 6 t. Majestät fei, daß Fürst Dohna kandidire und er als Kammerherr nicht gut gegen den Hoffägermetster vom Dienst auftreten könne. Herr v Oldenburg sonnte sich nicht entschließen, den Bund und die Elbinger Konservativen in: Stich zu lassen und bat in Folge dessen um seinen Abschied alS Kamnterherr Schließlich erklärte er jedoch, daß er, wenn Fürst Tohna im amtlichen Elbinger Kreisblatt mit Naineusnnterschrift verkünden würde, daß er auf Befehl Sr. Majestät d t? K a i! e r s die ihm angetragene Kandidatur für Elbing-Marienbnrg an - nehme, er — I). Oldenburg — seinerseits ebendort er - klären würde, daß er atisBefehl Sr. Majestät b e 8 Kaisers zurücktrete. Ter Kaiser war Anfangs bereit, diesen Ausweg einznschlagen. Ter darüber entsetzte Reichskanzler Graf v. B ü l 0 w stellte jedoch an höchster Stelle auf das Eindringlichste vor, daß diese neue Kanalrebellen - geschichte, nachdem die alte kaum erledigt sei, sehr viel böseS Blut machen würde. Ta zur selben Zeit auch ein Brief, den Fürst Dohna an Herrn von Olden - burg mit der Bitte richtete, zur Vermeidung einer Doppelkandidatur zu seinen Gunsten zurückzutreten höflich aber ablehnend erwidert wurde, so blieb sowohl den höfischen Interessen wie dem Herrn von Schlobitten nichts Anderes übrig, als diesmal auf seine ReichstagS- fanbibatur zu verzichten. T e r Kaiser ließ sich in dieser Angelegenheit nicht mehr sprechen, das Abschiedsgesuch des Herrn v. Oldenburg als Kammerherr wurde ainllich als nicht vorhanden an - gesehen, und daS Ende vom Liede war, daß Herr v. Oldenburg, wenn auch i r r t h ü in l i ch e r Weise, in den Reichstag einzog Gras Tohna" ober Herr v. Oldenburg — welcher von diesen Beiden „Volksvertreter" wird, ist ja voll - kommen gleichgülrig. Nicht gleichgstliig aber ist die Art und Weise, wie Zsiilhelm II. dein Einen aufträgt, pi fanbibireit, ben Anderen auf sortiert, znrnckzu- treten Wenn noch irgendwo die Meinung bestehen sollte, das verfaffungsmäßige Oberhaupt des Reiches stehe auch verfaffungsgemäß über den Parteien, so wird sie durch diesen eklatanten Fall gründlich zerstört »ns, den So - zialdemokraten, kann eS allerdings rechi sein, wenn Wil - helm II immer entschiedener mit der liberalen Fiktion vom Herrscher, der in unnahbarer Höhe thront, aufrämnt. einem ernsten, sittlichen Lebenswandel — eher werde ich. Dich an unseren Gesellschaften nicht mehr tbei(= nehmen lassen. Ich weiß mick hierin mit (eurem Onkel vollkommen eins." Lizzi war dunkelroth geworden. Ihre Lippen bebten und ihre Augen stauben voll Thränen. Sic schritt rasch auf den Geheimratb zu, ergriff ihn beim Handgelenk unb fragte mit bebender Stimme: „Ist bas wahr, Onkel's" Dee arme Mann blickte hülklos und ängstlich zu seiner Gattin hinüber und crloioerte stockend: „Hui, ja,, mein liebes Kind — in diesen Dingen — ich weiß nickn — da muß ich doch wohl die Verantwortung meiner Frau. . ." Frau Ida ließ ihn gor nickt auörebeii. Sie wies gebieterisch nach der Thür unb rief mit itiuin phirendem Lächeln: „Ls wird Dir ivenig Helsen, die Gntmüthigkeit Deines Onkels gegen mick anzurufen. Ich rathe Dir in Deinem eigenen Interesse, es ruhig Hinzunehuiru, waS ich über Dick bestimme, ilebvigens: die Frau Majorin von Goldacker hat da ein gewisses, sehr häßlickies Wort fallen lassen, welches auf die Ab sichten, mit beiten Ihr unser Haus betreten habt, nickt gerade das beste Licht wirst — davon reden mir ein ander Mal. Gute Nacht, Käthcken. Mit Deinem Be tragen bin ich im Allgemeinen zufrieden. Fabre so fort und suckie auch auf Deine Schwester veredelnd einzuwirke». - Ach, da ist ja mein Dolli — da bin» eben Du ja. mein SüßlingI" Die Minna batie eben die Flukthür geöffnet und den kleinen weißen Haiistnrannen, dem sie bei Ge legeiibeit des Hinansleucktens der Gaste noch den Genuß eines kurzen nächtlichen Spazierganges ver schafft, hineingeschoben. Mir putzigen, kleinen Sprün gen unb leisem Freudengewinsel zottelte das Thier chen auf seine Herrin los Die Geheimräthin lag trotz ihrer bvrdeauzrothen Seide und eckten Spitzen Halo mwgestreckt am Boden und drückte ben Süßling gart .v an ihren üppigen Busen. „Haven wir uns endlich wiedet mein Wonnevieh! Hast Du Dich so gebangt Tack Mnstcrlanb für die musterhafte Sozial - politik ist sicherlich das auch sonst so berühmte Sachsen Schon im vorigen Jahre ist scharfe Kritik I stutz der gröberen daran geübt worden, daß nach amtlichen FeststeNungen " in der sächsischen L a n d w i r t h s ch a f t die II n s a l l v e r h ü t n n g s - V 0 r s ch r i s t e n so überaus verklausulirt ist, daß sie so gut wie gar nicht erlangt Auch die Heuerverträge, die jetzt im Widerspruch werden kann. Bei Begründung eines Abäudernngs-1 mit dem Gesetz geschlossen werden, wurden nicht