Nr. 315. Lam 17 Jahrgang. Dienstag, den 15. September 1903 Anzeigen werden die sechSgespallene Petilreile oder deren 91aum mit 30 4, für den «rbeitSmarN, Bcrmictung« und Aamilirnanzeinru mit 20 4 berechnet. Anzeige» Annahme in der Kxpediiio» (bi8 "S HauS. (SiiiÄcliic Nummer 5 4. Sonntags-Nummer mit illustr. Sonntagsbeilage „Die Neue Welt '10 4- Berantwortlicher Redakteur: Reiuhold Stenzel in Hamburg s 2 bei Carl Lemenkow, Davidstr. 35. Nord-St. Pauli, (Eimsbüttel, Langcnfelde bei Carl Dreyer, Margarethenstr. 48, CimSbüttel. Hoheluft, (.»ppcuborf, ();roh-Vorstel und Witttrrhiibr bei Grnft Grokkopf Lebmweg 51, Eppendorf. Barmbeck, tthleuhorst bet Theodor Petereit, Dachstr. 12, Barmbeck. ®t. Georg, Hohenfelde, Porgseldf, Hamm, Horn und IrfitRbrrf bei Car^Drte Baustr 26 Borafeld/ Hammerbrook, Nothenburgsort, Billwärder und Veddel bei Rud. Fuhrmann, Schmabenstr. 83, Hammerbrook, (»ilbeck, Wnndsbeck und Htuscheufelde bet ^^"ffbeck bet COrte0rg^„oua^bei Friedrich Ludwig, Dürgerstr. 118, Altona. Otteuseu, Vahreufeld bei Johannes Heine, Bahreufelderstr. 140, Ottensen. Hierzu eine Beilage. „Wir sikhc« bitt sir die MnsGeit!" In Harden» „Zukunft" tumbe unlängst der nunmehr „deplacierte" russische Staatsmann Witte als der „Organisator der Reuolutiot, in Nnsilanb' bezeichnet, weil er das Aufblähen der Industrie in Rußland gefördert habe. Mag dies Wort tunt mehr oder weniger „geistreich" sein — wenn Witte die Revolnlion in Nusiland „organisiert" hat, so war dies jedenfalls nicht seine Absicht, und er gehört zu den „Nevolntionären wider Willen", an denen die Weltgeschichte bekanntlich nicht arm ist. Wie in anderen Fällen, darf auch in bicfciti die Bedeutung einer einzelnen Pcrsöiilichkeit nicht überschätzt werden. Die Industrie ist zur Zeit in der ganzen Knltur- welt auf einem großen Erobernngsznge begriffen, mit dem bekanntlich das Wachstum des Sozialismus gleichen Schritt hält, und die Industrie überwindet viel größere Schwierigkeiten, als ihr in Rußland entgegeustehcn. So weitreichend auch Wittes Ein - fluß gewesen sein mag — es ist doch die allgemeine Entwicklung des modernen Verkehrswesens, welche in erster Linie in Rußland eine industrielle Epoche gezeitigt hat. Ein Land, das so sehr auf Handels - beziehungen mit Mittel- und Westeuropa angewiesen ist, konnte unmöglich völlig unverändert in dem alten Znstande verbleibeit, so krampfhaft auch der Despotismus sich abmühte, eine chinesische Mauer uni das Reich zu ziehen und alle ihr gefährlichen Einflüsse des „faulen Westens" ab- zuhalten. Eine Bourgeoisie in deutschem ober französischem Simie kam in Rußlanb nicht auf ttnb die russische politische Entwicklung hatte keine bürgerlich- liberale Epoche durchzumachen; sie sprang aus bent Feudalismus direkt in die Epoche des proletarischen Klassenkampfes hinein, nachdem die vielen Ver- schivörnngen zum Sturze des zanschen Despotismus gescheitert waren. Im vorgeschrittenen Europa schufen die bürger - lichen Revolutionen erst den Boden, auf dem sich die moderne Arbeiterbewegung lueiter entwickeln konnte. 2»t Rußland dagegen haben wir das^ merkwürdige Schauspiel, daß durch eine ganz plötzlich ins Leben getretene Arbeiterbewegung andere Schichten bet Be - völkerung ans dem politischen Schlummer ertveckt unb zum Kampfe gegen bas herrschenbe System ge - trieben werben. Das zeigt sich bei ber nkabemischen Jugenb unb im Heer. Namentlich ist bie Erscheinung revolutionärer Teubenzen im russischen Offizierkorps bemerkenswert, die bort jedenfalls uinfangreicher anf- treteu, als ivir aus den dürftigen Mitteilungen der rnsfischen Presse erfahren. Bezeichnend ist jedenfalls, daß eine eigene Polizei zur Ueberwachung der politischen unb revolutionären Strömungen in der Armee eingerichtet worden ist. Das ist neu in seiner Art und beweist, wie sehr der Koloß des russischen Despotismus, der sich ein so furchtbares Ansehen gibt, von innerlicher Fäulnis zerfressen ist. Aber bie so stoß- unb sprungweise Entwicklung der Dinge in Rnßlanb beweist noch mehr. Die dortigen Staatsrechtwächter hatten zweifellos vor einem Jahrzehnt noch geglaubt, vor einer modernen Arbeiterbewegung sei Rußland auf absehbare Zeit hinaus gesichert. Es schienen alle Vorbediugungeu zu fehlen. Die Intelligenz dieses Landes schmachtet in beni Massengrab Sibirien. Eine Verfassung ist nicht vorhanden; von Koalitionsfreiheit, Wahlrecht und dergleichen nicht bie leiseste Spur. Die Presse steht unter ber Knute der Polizei-Zensnr. Uub dennoch plötzlich eine Masseiibewegnng ; mit einem Male große Ansstände an Orten, von denen vor einigen Monaten noch kein Mensch geahnt hätte, daß sie tausende von Arbeitern in sich bergen, denen ein Schimmer von Klassenbewußtsein anfgegaiigen ist und bie keine Furcht vor beu Brutalitäten des Despotismus haben. Man biilbet keine Organisa - tionen unb biese Proletarier organisieren sich doch; mau duldet keine Zeitungen unb biese Proletarier [82] (Nachdruck oerboten.) 3ena oder Sedan ? Roman von Franz Adam Beyerlein. Als der anfführeubc Gefreite uub bie Ablösung erschienen, machte er seine Meldung. Er wies dabei ein paar Mal auf den Wald. Der Gefreite zuckte die Achseln und fragte zurück. Schließlich verschwand er mit dem abgelöften Posten hinter dem Tor. Die Flügel klappten aufeinander, und das Schlüffelbund klirrte beim Schließen. Die neue Wache lauschte eine Weile hinter den Schritten der Kameraden her. Dann bummelte sie ge - mächlich ihren Weg entlang, zuweilen nach dem Ab - hang hinüberspähend. Sie nahm sich Zeit auf ihrem Patrouillengang, und es tvährte endlos langes bis sie Um die Ecke des ^tavsgeväudes bog. Heimert nützte die günstige Gelegenheit. Ge - schwind war er den Pfad nach der Kaserne hinab - gerannt. Er zog sich mit ein paar Kltmmzügen am Blitzableiter in die Hohe, die Füße erreichten die Bianerleiste. und gleich darauf stand er aufotmenb tn der Kliebe. Er brauchte teiii Licht anzustecken. Der Monb war über das Gebünde vorgerückt und warf Helle Lickt- streifen durch das Fenster. Die kleinen Gärten dicht an der Mauer, Mnnas werßgeskrichene Laube und darüber hinaus das Birkengehölz und der bewaldete Abhang — alles war hell beschienen. CCtC Ein Mondstrahl traf auf etwas Glänzendes das lose wider die Lehne des Küchenstuhls gestützt war Heppners Sabel war es. Heimert nahm ihn vorsichtig auf und hängte ihn im Flur an den Haken. Einen Augenblick lang stand er lauschend still Bei den Heppners meinte das Kind. Man hörte deut- ktch das beruhigende „psch, psch" der Frau. Auf den Fußspitzen schleichend trat er zurück. Er Sog die Tür geräuschlos ms Schloß und machte sich geben doch solche heraus. Die Macht des Despotis - mus beginnt langsam zu versagen, was am bestell dadurch bewiesen wirb, daß die Gelvalthaber zn demagogischen Experimenten ihre Zuflucht nehmen uub de« Arbeitern allerlei Zugestäilbiiisse machen, mit beiten sie die große Betvegung zu spalten und zu schwächen hoffen. So hat es Herr Witte sicherlich nicht gewollt. Er glaubte, mit der Förderung der Jiidustiie Ruß - land mehr zu modernisieren. Und so mächtig ist der Eiliflliß der sozialistischen Ideen, daß sie sogleich auch die Massen der von der neuen russische» Industrie konzentrierteu Arbeitskräfte in Bewegung setzten. Wo sich ein neues Gebiet für bett Sozialismus austut, ergreift er Besitz davon, mag es nun bei russischen Fabrikproletariern, bei ungarischen ländlichen Tage - löhnern, bei norwegischen Fischern oder bei japanesi- schen Textilarbeitern sein. Man sieht, wie die alten Mittel immer mehr ihren Zweck verfehlen, jene Mittel, die mit Gewalt die ans den ZeitnuistLnden heraus geboreiieii neuen Ideen niederhalten und er - sticken sollen. Wenn die Knute, die Kosakenpeitsche, Sibirien und die blauen Bohnen sich lohnmächtig erweisen, auf welche Faktoren soll sich der alte Absolniismus noch stützen? Mit der Demagogie wird er nichts erreichen, als daß er den Boden unter seinen Füßen selbst unterhöhlt. Die rnssischeu Arbeiter verrichten eine eminente Kulturarbeit int Interesse der ganzen Kulturwelt. Wie jene Vorposten der Pariser Kommune können sie von sich sagen: „Wir stehen hier für die Mensch - heit!" Indem sie dem alten Despotismus den Boden abgraben, tun sie mehr für den Weltfrieden, als tausend „interparlamentarische Konferenzen", bie zwar schöne Worte gegen die Kriegsgreuel fiuben, bie sich ober niemals bazu anfschwingen können, den Militarismns energisch zn bekämpfen. Der Genins ber Weltgeschichte nimmt eine Neu - verteilung der Rolle» vor. Unsere europäischen Diplomaten, wie sie die herrschende» Klaffen hervor- b ringe», sind unfähig, mit ihren znnftmäßig er - lernten und geprüften Künsten ber russischen Diplo - matie staub zu halten. Diese ist ebenso gewalt - tätig uub gewissenlos wie schlau uub geschickt. Mit ihren Schiebereien hat sie Rußlaiid bie Oberhand in Europa verschafft; bie nnberen Mächte müssen ihr bie Kastanien aus dem Feuer holen. Mit dem einfachen alten Satze: „Divide et impera!“*) be - herrscht sie bie Welt. Frankreich und Deutschlanb werben in Feinbschafk gehalten, gegen einanbeij aus - gespielt unb dadurch zu der Steigerung der Rüstnugen getrieben, welche die Völker erschöpft ober zu einer Katastrophe treibt. Zu ihren eigenen Rüstungen borgt die russische Diplomatie das Geld von der durch Geldgier verblendeten europäischen Bourgeoisie, unb wenn sich bie europäischen Mächte einmal unter- eimuiber zerfleischen, kann Rußlanb ruhig znseheu, bis es bie ersehnte Beute an sich zu reiße» im staube ist. Jebeufalls werden sich die eventuellen Kämpfe ber Zukunft schwerlich auf russischem Boden abfpielen. Es besteht in Europa jetzt schon eine Art Diktatur der russischen Diplomatie, von der uns bie alten Mächte nicht befreie» könne». Gegenüber bei» „divide et impera!“ erscheint bas internationale Solidaritätsgefühl ber Arbeiter erst in seiner ganze» welthistorischen Be- beiitimg. Hier bildet sich die Macht, bie gegen den alten unleidlichen Zustand mit Erfolg ankämpfen kann; hier wird daS Bollwerk errichtet, gegen das der russische Despotismus seine Kosaken vergebens Sturm laufen läßt. In allen Ländern wird Unter - drückung und Ausbeutung gleichmäßig bekämpft; hier liegt die Garantie für eine bessere Zukunft, während die herrschenden Klassen sich mit der Kosaken-Znkunft schon halb und halb ansgesöhiit zn haben scheinen. Ihre Geschäfte können sie ja in derselben weiter betreiben, sowohl was industrielle als agrarische Ausbeutnug betrifft. War Herr Witte „ein Teil von jener Kraft, *) Entzweie unb Du wirst herrschen. die stets das Böse will unb doch bas Sitte schafft" — sei's drum! Aber bie wahren Organisatoren der russischen Freiheitsbewegmig sind jene Opfer« mutige» Proletarier, bie »ns an das Dichterwort mahnen: „Demi auch in Rußland kommt der Lenz und auch der Newa Blöcke tau'u," Von der Weltbiihne. DaS voNständtge Resultat vou der Deffauer Reichstagöwahl, das wir noch in der SonntagS- nummer mtfteiten konnten, hat den Sieg Schraders bestätigt. Die für beide Kandidaten angegebenen Zahlen — U392 für Schrader und 13 046 für Käppler — mögen durch die amtliche Feststellung vielleicht noch eine kleine Korrektur erfahren, an dem praktischen Ergebnis wird nichts mehr geändert. Die Agrarier baben, wie ein Zahlenvergleich ergibt, fast Mann für Mann für Schrader gestimmt; diesem fehlen nur 185 an der Zahl, die er unb der agrarische Kandidat am 3. September zusammen erhielten. Für unseren Genoffen Käppler sind bei der Stichwahl noch 331 Stimmen mehr abgegeben worden, er hat damit auch die Stichwahlziffer gegenüber Roesicke noch nm reichlich 100 überholt. Habe» wir diesmal den Sieg noch nicht erringen können, das nächste Mal ist er nnS wohl sicher. Der Meinung scheint auch die „Kreuzztg." zu sein. Sie bemerkt: „Angesichts des Stimmenverhältnisse» dagegen sollte sich auch die liberale Presse keiner Täuschung mehr darüber hingeben, daß die Freisinnige Vereinigung in dem 1. anhallischen Wahlkreis ihren letzten Sieg erfochten hat." Da» Iiinkerblatt möchte freilich einen weiter rechts - stehenden Kandidaten haben. Aber daß ein solcher siegen könnte, ist so gut wie ausgeschlossen. Die agrarische „Deutsche TageSztg." ist allem An - scheine nach mit dem Verhalten ihrer Parteigenossen nicht einverstanden. Sie erklärt: „Soviel steht aber fest, daß nicht nur die Nationalliberalen, die am 3. September zu Hanse geblieben sind, in der Hauptsache für Herrn Schrader gestimmt haben müssen, sondern vermutlich auch ein Teil der Wähler des konservativen Kandidaten Schirmer. Sie haben damit, wie wir bereits vor der Stichwahl sagten, eine T a t poli - tischer Selbstverleugnung getan, für die sie allerdings nicht den m i >i d e st e n D a n k e r n t e n werden." Die llrwnhlcn zum preiißischen Landtage werden, wie der „Vorwärts" mitteilt, sicherem Vernehmen nach frühestens am 10. unb spätestens am 14. November stattfinden. Aus diese Tage flxncn bie Parteigenossen ihre Wahlvorbereitungen cuirutie». — Der Freisinn spielt Im Landtagswahl - kampf eine fast noch jämmerlichere Rolle als bei den ReichLtagswahlen. Ohne Hülfe anderer Parteien kann er auch bei den Landtagswahlen kaum mehr erreichen als Bei den Reichstagswahlen. Da sollte man meinen, daß wenigstens die sich am nächsten stehenden Fraktionen des Richterschen und des Barthschen Flügels sich zu gemeinsamem Vorgehen verständigen würden. Aber weit gefehlt. Der traurige Fraktiönligeist ist besonders auf der Richterschen Seite bis zur ekelhaftesten Mißgunst ent - wickelt, die nichts ängstlicher fürchtet, als daß der „Freund" ins eigene Gehege kommen könnte. Daß Dr. Barth nun noch gar ernsthaft für ein Zusammen - gehen mit ber Sozialdemokratie eintritt, macht die am Sozialistenkotler leidenden Richterianer ganz wild. In widenvärtiger Weise fallen sie über Barth und die Seinen her. So läßt sich die „Freis. Ztg." über die Kieler Konferenz, bereu Verlauf wir schon mitgeleill haben, berichten: „Dr. Barth hat es gestern glücklich bahin ge - bracht, bie hiesigen Freisinnigen s 0 gründlich zu veruneinigen, daß nicht nur seine eigene Kandidatur ausgeschlossen ist, sondern auch jeder andere freisinnige Kandidat keine Aussicht hat, gewählt zu werden. A t l e b i s h e r i g e ii F ü h r e r der Frei - sinnigen Vereinigung in Kiel stiminte n gegen B a r i h. Seine Anhänger setzten sich zum allergrößte» Teil auS jüngeren Theoretikern zusammen, welche meist noch keine praktische politische Arbeit geleistet habe». Einige Naumänner, welche zum ersten Mal in der Versammlung waren, erklärten natürlich ihre Zu - stimmung zu Barths Ausführungen." Die „Freis. Zig." fügt hinzu: „Barth schlitg in seiner naiven Weise vor, die Sozialdemokraten für die Unterstützung feiner Kandidatur dadurch zu gewinnen, daß in Altona d i e F r e i - sinnigen für die Sozialisten stimmen sollte». — Wiederum geht also Abg. Barth darauf aus, aus anderer Leute Leder Riemen zu schneiden. In Altona hat Dr. Barth nichts zu sagen, uub ist dort bereits seitens der Freisinnigen ein Kandidat der Freisinnigen Volksparlei in Aussicht genommen. Die Verhältnisse, so schließt die Zuschrist, find augenblicklich hier so zerfahren wie möglich." Das letztere ist richtig. Trotzdem ist die Wut ber | „Freis. Ztg " wegen des „naiven" Vorschlags vou Dr. Barth so dumm wie möglich. Die Freisinnigen können, wie schon daS Wahlresultat vou 1898 ergeben hat, das Altonaer i)i a n b a l nicht aus eigener Kraft ge - winnen. Fischbeck erhielt im ersten Wahlgange nur 35 Stimmen, unser Genosse Mollenbuhr dagegen 149 und Mohr 215 Stimme». Das Verhältnis wird sich in diesem Jahre für uns zweifellos noch gitustiger stellen. Und so könnte wohl der Sozialdemokrat mit Hülse der Freisinnigen, aber nicht ber Freisinnige ohne Hülse der Sozialdemokraten gewählt werde». In Kiel liegt bie Sache für den Freisinn ähnlich. Und darum >var ber Vorschlag Barths keineswegs naiv, sondern trägt den vorliegenden Verhältnissen Rechnung. Die Richterschm jammern, daß die Sozialdemokratie Anspruch auf ihren „Besitzstand" mache. Aber die wütende Abwehr der „Freis. Ztg." zeigt, daß die Freisinnigen Richterscher Couleur nicht einmal auf das verzichten wollen, was sie nicht besitzen unb nicht erobern können, um dem feindlichen Bruder vom Freisimt ein Mandat zu sichern dadurch, daß ein anderes ber Sozialdemokratie verschafft wird. Eine fast vergessene Geschichte bringt bie „BreStauer Zeitung" wieder in Erinnerung, indem sie schreibt: „Sollte Gras Balte st rem vou dem neuen Reichstag abermals zum Präsidenten gewählt iverden, so wird er zunächst eine höchst peinliche Pflicht zu erfüllen haben: die Wahrheit zu erforschen über einen jetzt schon vier Jahre rücktvärtS liegenden Vorgang in der inneren Verwaltung des Reichstages. Man erinnert sich gewiß noch der damals das größte Aufsehen erregenden Tatsache, daß in den amtlichen stenographischen Berichten deS Reichstages eine Aeußerung d e S Präsidenten Grafen Ballestrem über bie Redefreiheit gegenüber Kundgebungen deS Kaisers hinterher von unbekannter Hand eigenmächtig geändert worden war, ohne daß der Präsident eine Ahnung davon hatte. Die abenteuerlichsten Gerüchte über die Täterschaft jenes unerhörten Eingriffs in die Befugnisse des Präsidenten gingen seinerzeit durch die Presse. Jetzt, nach vier Jahren, stellt sich heraus, daß nicht einmal der Präsident damals die volle ungeschminkte Wahrheit erfahren hatt Die Uulersuchung jenes Vorkommnisses wirb sogleich nach dem Beginn der Tagung des Reichstages von neuem ausgenommen werden." Es wurde damals angenommen, daß Herr Knaak, ber Leiter des ReichStagSbureauS, die Aenderung vorge- ttommen habe. AuS eigener Initiative hat er eS zweifellos nicht getan. Wenn aber jetzt der Anstifter ermittelt ist, so bürste Graf Ballestrem am wenigsten da» Bedürfnis haben, ber Ocfjentstchkeii barübet reinen Wein einztt- fcheitke». Auf abschüssigem Wege sieht Herr Eugen Richter die Handwerksmeister unaufhaltsam in den vou ihm so tiefgehaßten Pfuhl des Sozialismus hinabrutschen, wenn deren Wunsch, dieJnval iditätS- Versicherung auch für die Handwerker obligatorisch zu niachen, erfüllt wird. Er erklärt ihnen: „Man kann den selbständigen Handwerkern kau m einen größeren Schaden anlnn als durch solche AuSbehimlig der VerficherungSpflicht. Die Novelle von 1899 halte bett Handwerksmeistern eS gestattet, sich frei - willig an der Reichs-Invalidenversicherung zu beteiligen. Der Antragsteller für die Resolution aber klagte bitter darüber, daß diese freiwillige Teilnahme in ganz Deutschland überaus gering sei. Es wurden letzt - hin nur 2785 derartige Karten gezählt, in Hessen int Jahre 1902 107 Karten, die aber auch nur Gemeinde- hebammen betreffen. Diese N b it e i g u n g , von jener Versicherung Gebrauch zu machen, ist in unseren Singen durchaus ehrenvoll für das Verständnis deS Handwerkerstandes, daß eine solche Ver- icherttng für sie nicht paßt. Der Meister, ber kleine Unternehmer steht ganz anders da wie der Arbeiter. Wenn ein kleiner Unternehmer Geld übrig hat, so soll er eS nicht in bie VerficherungSanstalteit für Invalidität tragen, sondern in daS eigene Ge - schäft stecken, damit er seine Geräte, seine In - strumente verbessert, als Landwirt seinen Acker melioriert, ei» Stück Land zukauft, überhaupt sein Geschäft mehr in die Höhe bringt. DaS ist seine beste Invaliden - versicherung, die ihm in späteren Jahren eine Stütze gewährt." Diese ntanchesterliche Weisheit durfte den Handwerks - meistern nicht sonderlich imponieren. Sie wissen, daß ihnen die 3(i bis 54 4 pro Woche, die sie für die Ver - sicherung erübrigen, für die Ausdehnung ihres Geschäfts so gut wie nichts nutzen können, daß dazu viel größere Mittel erforderlich wären, 11 in sie konkitrrenz- sähig zu niachen. Weil sie diese nicht haben, bleiben sie eben mit ihrem kleinen Betrieb rückständig und haben gegenüber der Konkurrenz deS Großkapitals keine Aus - sicht mehr, vorwärts zu kommen. Darum sordern sie die Ausdehnung ber Versicherung auf ihre Kreise, wie eben jetzt auch ber Handwerks- unb Gewerbe- ammertag in München bestätigt hat, nachdem der Mainzer Verbandstag der Getverbcvereiue voraus- gegangen ‘ ist. Die Resolution des Mainzer Verbands- tageS ist nach Richter „schon nicht mehr Staats« s0 zi a Ii S m us, sondern befindet sich bereits auf betu abschüssigen Wege zum SozialiSmu» . Und darum versucht er den Handwerkern schlotternde Angst vor der Sozialdemokratie einzustößett: „Je mehr derart die Verantwortlichkeit deS Privaten aufgehoben wtrd unb die StaalSunterstützung für ganze Volksklassen au bie Stelle tritt, best 0 näher kommt man bem sozialistischen ZuknnstSstaat. ES gibt freilich naive Leute, welche glauben, durch solche» Ent - gegenkommen die Sozialdemokratie bekämpfen zu können. Im Gegenteil. Die Sozialdemokratie wird alSdald bie Invalidenrenten, wie sie immer auch normiert werden, wegen ihrer Geriitgfiigigkeit verhöhnen uub verspotten und dadurch neue Unzufriedenheit gerade in den Kreisen erregen, denen man glaubt Wohltaten zuwenden zu können. Die Sozialdemokraten toerdeu auch sofort die Rentenbeträge und die Reichszuschüsse durch Anträge ü b c r b i e t e n. Sie brauchen ja keine Rücksicht zu nehmen. Je mehr Privatbetriebe durch Beiträge über - lastet werden, desto besser für die Agitation zur Untwandlung solcher betriebe in Staatsbetriebe. DaS Wachstum der S0zia Idem0 krat ie bat in der Hauptsache keineswegs politische Ursachen, sondern erklärt sich ans dem Wachstum einer Begehr - lichkeit in ben Arbeiterklassen gegenüber dem Reiche unb dem Staate, die durch bie neuere Gesetzgebung geradezu grofegejogen und fortgesetzt noch gesteigert wird. Hier treiben wir inneren Krisen zu, die jeden Vaterlandlsreuud mit ernster Sorge erfüllen müssen.“ Eugen Richter ist also schon ganz inS Fahrwasser der großindustrielleit Scharfmacher geraten, die auch die „neuere Gesetzgebung" als Förderungsmittel für die Sozialdemokratie verfluchen. Richter über das AgitationS- bebürfnie der Sozialdemokraten schimpfen zu hören, reizt nur zum Lachen. Wer betrachtet wohl mehr als er alle politischen Fragen vom kahlsten engherzigsten Fraktions- standpunkt anst! Nachgerade scheint eS, als ob Richler und bie Seinen, wenn sie nur von Sozialismus hören, allen Verstand verlieren. Ilm de» Sozialdemokraten einS anSzuwische», komnit eS auf eine Handvoll Lügen nicht an. Diesem „edlen" Zweck wird alles dienstbar gemacht. Die „Köln VolkSzlg.", die so gern mit ihrem katholischen Ehristenlum prunkt, benutzt zur Befriedigung ihres brlugenben Be - dürfnisses die Verhandlungen de» Verbandes ber Gewerbe- gerichte über baS Proportion alwahlfystem, im speziellen die bort gehaltene Rede MasstniS Da» fromme Blatt sagt darüber solgendeS: „Ritr oon einer Seite wurde gegen die Proportional - wahlen zu Felde gezogen, unb zwar von dem Arbeit- nehiuerbeisitzer M a s s s n i (Berlin). ES ist nalnickich jedem unbenommen, sein eigenes Urteil über die Zweckdienlichkeit ber Proportionalwahlen bei ben Gewerbegerichten zu haben und zu äußern; die Art und Weise aber, wie dieser Arbeititehnierbeifitzer seine Ab - neigung gegen die Verhältniswahlen be - gründete, mußte auf das höchste frappieren und ist eilt neuer Beweis dafür, daß die Sozialdemo - kratie die ganze Arbeiterfürsorge wesentlich nach dem Gesichtspunkt be - wertet: welche» Vorteil hat die ozialdem akratische Partei von ihr? Herr Massini erklärte sich gegen bie Verhältnis - wahlen, weil sie die „freien" Gewerkschaften schwächten. Es koimut eben der Soiialbcmohatie weniger daraus an, daß bie Slrbeitcriiitercfsen gefördert werden, gleichviel durch wen, sondern ihr Bestreben geht dahin, andere Kreise von der Arbeitersürsorge a u s z u s ch l i e ß e n, um mit um so größerem Aplomb den Arbeitern sagen zu können, daß einzig die Sozial - demokratie die Geschäfte ber Arbeiter besorge." DaS heißt, die Wahrheit birekt auf den Kops stelle n. Weder Massini, noch einer der übrigen Arbeiterbeisitzer ist gegen das Proportionalverfahren Im Gegenteil, sie haben sich für bie obligatorische Einführung der Verhältniswahl ausgesprochen. Wogegen sie sind, daö ist die bei der jetzigen fakultativ« Zulassung deS Verfahrens geübte Ungerechtigkeit, daß eS nur dort eingeführt wird, wo eS den sozialdemokratischen Arbeitern schadet, aber nirgends, wo eS diesen Arbeitern als einer Minorität nützen könnte. Unsere Genossen haben sich an mehreren Stellen, wo sie bie Majorität haben, ans G e r e ch i i g k e i t s g r Ü n b e n für bie Einführung deS ProportionalversahrenS bei den Gewerde- gerichtSwahlen anSgefprochen. Von gegnerischer Seite {ft diese Gerechtigkeit noch nirgend geübt worden. So liegt die Sache und nicht so, wie die fromme „Köln. VolkSzlg." sie zur demagogischen Förderung ihre» Partei- interesses zu recht zu fälschen sucht. Die Landtagswahle» in Lachsen Weimar sind auf beu 5. Oktober nuberaumt. hastig an das Auslleiden. Behutsam legte er sich auf tc 9 tc sich nicht, damit nicht etwa die Bettstelle ftolmte oder knarrte. Seine Vorsicht Ivar überflüssig: Albina hatte einen festen Schlummer. Ein Erdbeben konnte neben ihr eine Welt zertrümmern, ohne daß sie erwachte. Der Vizewachtmeister lag und lauschte. Nur das .stlopfen seines Herzens hörte er, und von drüben klang daS Weinen des Kindes, durch die Türen gebäinpft, herüber. „Witwe unb Waise" kam ihm in den Sinn. Die^klägliche Stimme verklang allmählich. Der Knabe war tvohl eingescklafen. Vielleicht hatte ihn auch die Mutter an die Brust genommen. Der Vater aber lag oben auf dem Wege, mit dem mächtigen Körper die ganze Breite des Pfades sperrend. Tas Licht des Mondes verblich in der Morgen - dämmerung, und die Sonne stieg hinter den Hügeln jenseits deS Tales auf. Ueberall verbreitete sie Licht unb Leben, Glanz unb Schönheit. Auch in dem Antlitz des toten Mannes verrichtete sie ihr freiinblidjeß Werk. Das Entsetzen, das in der Nacht darauf aus - geprägt gewesen war, milderte sich in ihren Strahlen und machte im warmen Tageslicht einem fast fried - lichen Ausdrucke Platz. Der dicke NegimentZzahlmeister Schellhorn, dem Oberstabsarzt Andreae die alljährliche Karlsbader Frühlingskur verordnet hatte fand bei seinem ge - mächlichen Morgenspaziergang den Weg plötzlich durch den Leichnam verlegt Er eilte zur Kaserne und schlug Lärm. Nach Feststellung des Tatbestandes wurde der Tote aufgehoben. Vier Kanoniere trugen auf einer Krankentrage den schweren Körper den Berg hinab und legten ,hn tn der Wohnung auf das Bett. arme Stob sah ihnen mit irren Augen zu. Wstn konnte über den Fall gar nicht tn Zweifel sein. Es handelte sich um Selbstmord. Die Schuß - richtung, die bei der Sektion des Leichnams festgestellt wurde, sprach mindestens nicht gegen diese Möglich - keit. Aber das untrüglich Betveisende lag darin, daß der Beweggrund zur Tat nur zu klar war. In den verschiedenen Abteilmtgen der von dem Toten ver - walteten Kasse fehlten insgesamt etwa einhundert - undzwanzig Mark. Wachtmeister Heppner hatte sich aus Furcht vor Entdeckung erschossen. Und Nachts drei Uhr war die Tat geschehen. Das war durch die Meldung festgestellt, die sich im Wacht- buche fand: „Der Posten am Hintern Tor, Kanonier Vieweg, meldet, daß er beim Schlage drei Uhr int Wäldchen hinter der Kaserne einen Schuß hat fallen hören. Irgend welche Geräusche vor- ober nachher hat er nicht vernommen." Der Oberst, Major Schrader und Hauptmann von Wegstetten kamen überein, den Fall, abgesehen von dem unerläßlichen Bericht an die höheren Kommando - stellen, nicht laut werden zu lassen. Schrader ersetzte stillschtveigend die fehlende Summe. Die Spielkumpane Heppners tvurden ernstlich ver- ivarnt. Wachtmeister Blechschmidt, der ant stärksten belastet schien, erhielt die bienstliche Mitteilung, bah er auf weitere Kapitulation nicht rechnen dürfte. Der Witwe endlich redete man vor, ihr Mann habe sich in einem Anfall geistiger Umnachtung das Leben genommen. Tie kräfttge Frau schickte sich mutig in ihr Los. Sie hatte zwei starke Arme, und aus dem Lande wartete immer irgend eine Arbeit. Wer sich nicht scheute, herzhaft zuzugreifen, der fand da sicher ein Unterkommen, und bei einer so tüchtigen Wirtschafte - rin, wie sie es war, nahm man auch gern ein Kind mit in Kauf. Und aufrechten Hauptes schritt sie durch das Safernentor. Das Kind trug sie im Arm. Um bie Zukunft war ihr nicht bange. Vizewachtmeister Heimert rückte wenige Tage nach dem Begräbnis in die Stelle Heppners auf. Es machte ihm eine ganz ungeheure Mühe, sich in die neuen Obliegenheiten einzuarbeiren, und doch konnte es nicht leicht einen Menschen geben, der seinen Geschäften eifriger und gewissenhafter nachkam. Hauptmann von Wegstetten verging manchmal vor Ungeduld, wenn ihm fein Wachtmeister so gar nicht entgegenkam. Mit bloßen Andeutungen oder Hin - weisen war dem schwerfälligen, lvohl auch etwas be- schräntten Kopse Heincetts zu viel zugemntet. Man nutzte ihm alles bis in das kleinste barlegen und zeigen. Wenn er aber einmal etwas begriffen hatte, erwies er sich als der verlählichste und pünktlichste Ausarbeiter. Arn liebsten saß der Wachtmeister im Dienst- zimmer vor seinem Schreibtische. Um Albina küm - merte er sich seit seiner Beförderung wenig. Er legte ein sonderbares, scheues Betragen gegen sie an den Tag und vermied es, mit ihr länger als nötig allein zu sein. Die Frau ließ ihn bei seinen seltsamen Launen und entbehrte die früher nur allzu häufigen Zärtlichkeiten des ungeliebten Gatten ohne Bedauern. 9lodT lange nach Zapfenstreich brannte die Lampe im Batteriedienstzimmer. Die Schildloachen blieben stehen, wenn sie unter dem erleuchteten Fenster vor - überpatrouillierten, unb dachten verwundert: braucht denn dieser Wachtmeister mit der Riesennase gar keinen Schlaf? Und Heimert schrieb, stundenlang, bis tief in die Nackt hinein, langsam Buchstaben an Buchstaben, Zahl, an Zahl reihend. Die Listen und Meldungen von seiner Hand stell - ten zugleich kalligraphische Meisterwerke vor. Käppchen, ber Batterieschreiber, der doch selbst auf feine saubere Handschrift stolz war, betrachtete sie mit Bewunderung. »Alle Ächtung, Herr Wachtmeister," sagte er, -das sieht wahrhaftig aus, als ob es gestochen wäre." Heimert nickte und antwortete gleichgültig: „Run ja, wenn man sich Zeit nehmen kann." „AVer Herr Wachtmeister sollten doch in der Nacht nicht so lange wach bleiben l" fuhr Käppchen fort, „Herr Wachtmeister sehen schlecht ans!" „Wieso T „Run, um die Augen und so. Herr Wachtmeister müßten sich mehr Gdflaf gönnen." „Ich brauche nicht mehr," erwiderte Heimert. 1 Nun, wenn oer Wachtmeister guten Rai nicht an - nehmen loollte — Käppchen war es zufrieden. Er konnte sich feine bequemere Zeit wünschen. Heimert schrieb am liebsten alles selbst uub ließ sich ohne Widerstreben immer mehr Arbeit zuschieden. Um so mehr durste sich dann der Batterieschreibec auf die faule Laut legen. Allmählich gelangte Uappcheu zu der Meutung, bei dem Wachtmeister müßte irgendwo int Kopse eine Schraube oder ein Schräubcken locker fein. Ein ver - nünftiger Meissch rieb sich doch nicht so ohne Not auf. Und bann hatte Heimert gewisse Schrullen.. Er konnte rasend werden wenn man ihm den bunt - bemalten Federhalter hintegte, ben noch Heppner be - nutzt hatte, ober ivenn das Erbstück Heppners, der Briefbeschwerer aus dem Bodenstück einer Granate, bot ihm auf dem Pulte lag. Einen richtigen Wut- anfall bekam er dann. Gleichwohl rührte er die Gegenstände nicht an. Der Hülssschreiber mußte sie sortnehmen, und er verbat sich streng, daß der Halter oder der Briefbeschwerer noch einmal auf seinen Platz zu liegen kämen. Käppchen indessen machte sich zutveilen ben Spaß, ihm zu einer eiligen Unterschrift „aus Versehen' den bunten Federhalter in die Hand zu spielen. Der Wachtmeister sah mit ben wütenden Augen und mit bem geröteten Gesicht, in bem bie Stofe ber dunkel- roteste Punkt war, gar zu drollig au». — Aber die Tage waren bem Wachtmeister immer sU W torttewm