Nr. «ft. IS. Jahrgnnst Hamburger Echo. Das „Hamburger Echo" erscheint tügtich, außer Montags. -sbonnementSPrers (Inti. „Die Neue LLelt") beträgt: durch die Post bezogen ohne SBringegelb monatlich x 1,20. vierteljährlich X 8,60; durch die Kolporteure wöchentlich 80 * frei inS HauS. Einzelne Nummer 6 4. SonntagS-Nummer mit illustrierter Sonntagsbeilage „Die Nene Welt" 10*. Verantwortlicher Redakteur: Gustav Wabersky in Hamburg. Sonntag, den 3. April 1904. Anzeigen werden die sechsgespaliene Petitzeile oder deren Raum mit 30 *, für den Arbeitsmarkt, vermiet»»--- und ^amilieuauzetgeu mit 20 * berechnet. Anzeigen Annahme in der Expedition (bis G Uhr Abends), in den Filialen (bis 4 Uhr Nachmittags), sowie in sämilichen Annoneen-Bureaux. Redaktion und Expedition: Fehlandstrasse 11 in Hnmbnrg 1. WM Tiid-Tt. Pniili bei Carl Lementzom, Davidstr. 35. Nord-Tt. Pauli, Eimsbüttel, Laugenfelbc bei Carl Dreyer, Margarethenstr. 48, Timabüttel. Hoheluft, Eppendorf, Groh-Borstel iinb JPittterhnde bei Ernst Großkopf, Lehmmeg 51, Eppendorf. Barmbeck, Uhlenhorst bei Theodor Petereit, Bachstr. 12, Barmbeck. St. Georg, Hoheufelde, Borgfelde, Hamm, Horn und Schiffbeck bei Carl Ortel, Vaustr. 26, Borg fei de. Hammerbrook, Nothenbnrgsort, BMwärder und Beddel bei Rud. Fuhrmann, Schwabenstr. 33, Hammerbrook. Eilbeck, Wandsbeck und Hinscheufelde bei Franz Krüger, Sternstr. 36, Wandsbeck. Altona beiFriedrich Ludwig, Bürgerstr. 118, Altona. Ottensen, Bahreufeld bei Johannes Heine, Bahrenfelderstr. 140, Ottensen. Hierzu drei Beilagen und das illustrierte llulcrhaltnugSblatt „Die Nene Welt". Des Osterfestes wegen erscheint die nächste Dummer des „Ham - burger Echo“ am Mittwoch. 6. Mil. Zrrm Osterfeste. Unter Sturm und Drang, bezwungen von der Macht des ewigen Lichtes, weicht nun des Winters Macht. Und auf des Lenzes urgewaltigen Schwingen kommt uns das Ostermorgenrot. Die Saaten sprießen und die Knospen schwellen. Ein junges HoffnungSgrün in Wald und Flur, das jubelnd grüßt der Vöglein tausendstimmiges Lied. O schöne Botschaft eines Auferstehens. Eine hehre und herrliche Verheißung, die heißes Sehnen in unendlicher Fülle anfacht und den echten Geist der Osterfeier in uns weckt. Dieser Geist, ihn kündet nicht der Ruf der Kirchen - glocken; er klingt nicht aus den Festgesängen und Gebeten, nicht in der Predigt jener Christen, für die „das Wunder des Glaubens liebstes Kind" ist, die da glauben an die Mythe von des Er - lösers Auferstehen aus Todesbauden. Der echteGeist hat mit theologischen Dogmen und Wundei glaubens - wahn sich nie vereint; er ist ein Kind der Wahrheit und der Wirklichkeit, eine Frucht der sreigeistigeu Erkeuutnis, — ein Geist, aus dem das Leben spricht und der das Leben nährt. Togmenglaube gebiert keinen neuen zündenden Gedanken, keine neue begeisternde Idee. Was er heute lehrt und betet, das lehrte und betete er schon vor mehr denn tausend Jaliren — unfruchtbar wie jetzt! Er kannte nie den unsterblichen und wahrhaft göttlichen Gedanken, daß der Menschheit LoS die Selbst- erlösung, die Entwicklung zu immer höherer Stufe der Humanität und Kultur durch eigene Kraft ist. Alle theologischen „Heils - wahrheiten", auch die Lehre von der „christlichen Liebe" und „Barmherzigkeit" haben stets dem Bemühen gedient, die Fortentwicklung des Menschengeschlechtes zu stören und zu ver - hindern. Die auf Erlösung hoffenden Scharen der Armen und Elenden und Unterdrückten ver - wies der Dogmentext aus das „bessere Jenseits", ihnen zugleich die Lehre von der „Tugend" der Entsagung, der Duldung und der Unterwerfung spendend, indeffen der Hochmut herrschender Macht unter Berufung auf das Märchen von der „gött - lichen Weltordnnng" ihre Menschenrechte verhöhnte und mit Füßen trat. Bis jetzt hat in der vom offiziellen Christentum konstruierten „göttlichen Welt- ordnung" das erhabene Ideal des Nazareners, den das Dogma „Erlöser" nennt, die Gleich - heit und das Brndertnm, seine Verwirklichung nicht gesunden. Das Evangelium der „Erlösung" ist nun bald zweitausend Jahre gepredigt worden und Jahrhunderte haben Völker an diese Bot - schaft geglaubt. Aber durch diesen Glauben ist nichts geheilt worden; immerfort mußte die Menschheit ihr Heiland selber sein. Das ist das der Menschheit eingeborene, unabänderliche und unzerstörbare natürliche Gesetz: sie selbst muß die Unvollkommenheiten, das Schlechte und Schädliche in ihrer gesellschaftlichen Einrichtung überwinden. Und es gibt keine Macht, weder in der irdischen Wirklichkeit, noch in einem Himmel, die der stetigen Wirksamkeit dieses Gesetzes zu widerstehen vermöchte. Das lehrt die Welt - geschichte, deren Gottesurteil im Laufe der Zeiten so viele „göttliche" und „unantastbare" Welt- ordnnngen mit ihren Unvollkommenheiten, Ver - kehrtheiten und Ungerechtigkeiten erlegen sind. Wenn angesichts der geschichtlichen Erfahrnng, diemit„göttlicherWeltordnung"und ihrer „ewigen" Grundlage gemacht worden sind, auch heute noch das herrschende Sonderinteresse es wagt, die Existenz einer solchen Ordnung zu behaupten und vorzugeben, berufen zu sein, dieselbe gegen den „Umsturz" zu verteidigen, so ist das nur eine Wiederholung der in allen großen EntwicklnngS- kämpfen zu Tage getretenen Anmaßung der soge - nannten maßgebenden Autoritäten, dem Fortschritt ein „Halt" zuzurufen, bestehende Einrichtungen des erworbenen Rechtes unter allen Umständen erhalten zu wollen. Der in die geschichtliche Entwicklung und ihre Gesetze eingeweihte Mensch hat für diese Thorheit nur ein mitleidiges Lächeln. Alle staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen und Verhältniffe sind das Produkt des Um - sturzes, etwas historisch Gewordenes, aus materiellen Interessen heraus Erwachsenes. Und wie es stets war, so ist es noch und wird es bleiben: das Gewordene und Bestehende muß, wenn es seine Zeit dahin hat, dem neuen Werden weichen. So ist auch das lebende Geschlecht an der Schwelle eines neuen Zeitalters, einer neuen Ordnung der Dinge augelangt. Auch von der bestehenden Ordnung wird kein Stein auf dem andern bleiben. Längst sind ihre Grundlagen erschüttert und ihr völliger Zusammenbruch ist nur eine Frage der Zeit. Ebenso fest, wie die mathematischen Regeln, wie die Gesetze der Natur, bereit befreiendes Walten im Lenz sich offenbart — ebenso fest und sicher stehen die Gesetze und Ordnungen des lebendigen Menschenwesens. Der Uebergaitg und der Umsturz vollziehen sich unter gewaltigen Er - schütterungen und Umwälzungen sowohl im inneren wie im äußeren Leben der Völker. Alle Kräfte sind im Streit. Klassenkampf und Natio - nalitätenkampf ist die Signatur unserer Zeit. Sterben kann die Menschheit nicht, um wie der „Heiland" der christlichen Sage vom Tode zu erstehen zu neuer Herrlichkeit. Aber das Leben der Völker ist ein permanenter Umwandlungs-, Zersetzungs- und Verjüngungsprozeß mit einem periodischen Auferstehen, einer siegreichen Erhebung der Veruuft und des Geistes der Humanität gegen die Macht des Alten. Der Verkünder und Verfechter dieses Geistes ist in unseren Tagen der demokratische Sozialismus. In ihm begreift sich die An - erkennung des ganzen Menschenrechts, der vollen Menschenwürde. Seine Botschaft ist das echte und rechte Evangelium für die unterdrückten, ausgebeuteteu, mißachteten und mißhandelten Millionen des arbeitenden Volkes. Der Auf - erstehungsgedanke hat sie ergriffen. Sie wollen sich erheben aus der Nacht des Vonirteils und der Unwiffenheit znm Licht der Erkenntnis; die Banden, die sie festhalten in Niedrigkeit, Armut und Knechtschaft wollen sie zersprengen; sie wollen sich emporringen z» einer höheren, meiischenwürdigeren Stufe des Daseins, zu wahrer Freiheit und Gerechtigkeit gelangen. Im ganzen Verlauf der Weltschichte gibt es keine großartigere, keine gewaltigere Erscheinung, als der Emaiizivatiouskampf des Proletariats sie bietet. Aus den Millionen der Duldenden sind Heerscharen der Anferstandenen geworden, die ihre nnverjährbaren Rechte geltend machen und mutig und opferfreudig für dieselben sümpfen. Der belebende Hauch eines Geistesfrühlings ohne - gleichen dringt in die Massen, und was er zeitigt in den Köpfen, das ist keine Utopie, sondern ein absoluter Vernunftschlnß, aus den Lehren Oer Tatsachen heraus, der seine Verwirklichung im Gesellschaftsleben finden muß. Freilich, in den Augen der „guten Christen", der „OrdnungSmänner", sind wir „Rebellen". Ein „Rebell" war auch der Nazarener. Ihn und seine begeisterten Bekenner ließ die Staatsgewalt den Märtierertod erdulden. Für die „rebellischen" Sozialdemokraten hat man Ver- solgnngs- und UuterdrückungSmaßregeln aller Art, Gefäugniffe, die Aechtung, die Hungerpeitsche. Und die Wahrheit, die wir verkünden, wird als „verbrecherischer Wahnsinn" verlästert. Aber: Wenn irgendwo in unsern Tagen Die Wahrheit wird anS Krenz geschlagen Und cingesargt in Erz nnd Stein, Dann wird auch sie ihr Grab zersprengen, Wird neuvcrjüngt zum Lichte dringen Und siegend ihren: Werk sich wcih'nl Das haben wir schon so oft erfahren. Die Wahrheit ist nicht umzubringen! Und ihre Bekeunerschaft ist nicht zu vernichten! Sie entgeht nicht ihrem Golgatha; sie erträgt ein Martyrium, um in strahlender Siegesschöne, alle Banden, alle Ketten sprengend, sich zu er - heben zur Entscheidung der menschlichen Geschicke. So kommt das Völkerfrühlingsfest und mit ihm das ersehnte Heil, das alle Schulden tilgen wird — die Erlösung und die Versöhutiiig der Menschheit! Der Krieg in Dftnftcn. Die traditionelle Verlogenheit der russischen Kriegsnachrichten zeigt sich wieder drastisch. In Nordkorea hat vor einigen Tagen das erste größere Gefecht auf dem Lande stattgefnnden, und zwar bei Tschöngdschu. Der russische General lturopattkin schilderte in seiner Depesche den Angriff der Japaner sehr ausführlich, sagte aber kein Wort über den AuSgang der Affäre. Das zeigte doch deutlich gcnrig, daß die Russen eine Schlappe erlitten hatten. Aber das russische offiziöse Bureau hat nachträglich doch eiiren Sieg daraus ge - macht. Es berichtet: Der Zusammenstoß mit den Japanern in Nordkorea bei Tschöngdschu, der mit dem Siege der russischen Waffen endete, hatte für die Japaner zehnmal größere Verluste im Gefolge als für die Raffen. Nach koreanischen Mel- dungen beerdigten die Japaner gegen 50 Tote. 120 Verwundete wurden mit Hülfe von 500 Koreanern zu der japanischen Hanptniachl befördert. Die Ver- nnrrung der Japaner war so groß, daß sic zwei Fahnen des Roten Kreuzes aushängten zum Zeischen, daß sie sich ergäben. Eine derartige Verivirrnng in den Reihen der Japaner war int Kriege mit China nicht zu Tage getreten. Die in Liaujang stehenden Truppen wurden durch diese Meldung über das erste glänzende Gefecht in Korea in große Begeisterung versetzt. Reuter dagegen meidet: Japanische Privat - nachrichten besagen, die japanffchcn Truppen hätten, nachdem sie am 28. März Die Russen an 8 Tschöngdschu verdrängten, einen Tag Rast gemacht und wären am nächsten Tag« n a>ch Joentschoen vorgerückt, von wo sie nach einem kurzen Gefecht die Rnffen weiter nach Norden drängten utid sich jetzt auf Unsan zurückzögen. Der russischen Telegraphen-Agentur wird aus Port Arthur gemeldet: Das vereinigte russische Geschwader verlieh am 26. März Port Arthur und nahm den Kurs auf die Miantau-Jnseln; dabei wurde ooin „Nowit" ein Dampfer bemerkt, der eine chinesische Dschunke schleppte. Er machte erst nach dem zweiten «chuß deS Torpedobootes „Vuimatelny" vatt. ES war der japanische Dampfer „Hunien Maru", auf dem man 10 Japaner, 11 Chinesen, ver - schiedene Papiere, Depeschen und außerdem zwei Mhitchad-TorpedoS vorfand. Die Mannschafr wurde an Bord der russischen Schiffe genommen; der Dampfer wurde ins Schlepptau genommen und später versenkt. Darauf schloßen sich die „Nowik" nnd die Torpedoboote dem Geschwader wieder an, das nach Port Arthur zurückkehrte. Ueber denselben Vorfall meldet Reuter: Die Untersuchung über die durch russKche Torpedoboote bei den Elliotinseln erfolgte Auffindung und Weg- nat)ine eines unter japanischer Flagge fahrenden Schiffes mit chinesischer Mannschrcht, Munition und Proviant ergab die Bestimmung dieser Kontrebande für eine japanische Truppenabteilung, die kürzlich auf der Insel tzaiando gelandet wurde, die gleich - zeitig mit Port Arthur und Dalm; von China an Rußland abgetreten war und auf der die Russen ein Kohleudepot haben. Das „Bur. Reuter" meldet: Obgleich mm. vor - ausgesehen habe, daß N i u t s ch w a n g in den Schauplatz der kriegerischen Operationen eiichezogen iverben könne, Ivas die Äbl>enifnng der cngli]d)cn und amerikanischen Stationssctnffe beweise, so habe die Erklärung des Bclagermtgszustandes durch die Rnffen doch eine gewisse Ueberrascbung hervor - gerufen. Man weise darauf hin, daß Rußland hier - durch die Verantwortlichkeit für alle Schädigungen übernehme, welche Neutralen wiederfahren könnten. Der neue Stand der Dinge könne Japan zu einem Angriffe auf Nintschwang ermutigen, den es mög - licherweise bisher wegen der in Frage kommenden mannigfachen fremden Interessen zu unternehmen gezögert habe, während es sich jetzt durch das Vor - gehen der Rujsen dieser Erwägung überhoben sehe. Die neuesten Depeschen aus Nintschwang lauten: Der Konsul der Vereinigten Staaten, Miller, hat den hier wohnenden Amerikanern bekannt gegeben, daß die Vereinigten Staaten die russische Erklärung, die den Belagerungszustand über Niu- tschwang verhängt annehmen. — Das amerikanische Kanonenboot „Helena" geht morgen ab. — Das englisclre Kaswnenüoot „Espiegle" wird neue Jn- stniktiouen abwarten. — Die Uebernahme der Ge - walt durch die Rnffen ist ohne Jwisclienfall vor sich gegangen. D'e Bewohner sind ruhig, wenngleich einige ihre Habe in Sicherheit bringe». Es ver - lautet, sobald die hier gegenwärtig liegenden elf Daurpfer geladen und die Zollformalitäten erledigt haben werden, sollen der Hafen und der Fluß geschlossen und Minen gelegt werden. Die Vorbereitungen für die Ver - teidigung der Stadt werden eifrig betrieben. Die Tatsache, daß man in russischen Militär - kreisen zu der Ansicht neigt, die japanisck^ Armee mit Leichtigkeit vor sich hertreiben zu können, hat den Obersten We r e s ch t s ch a g i n , der früher zum Stabe des Generals Kuropatiin gehörte, vermilaßt, seine Landslenre tu einem J.tuu in der „Wieder mosti" vor Unterschätzung des Feinoes zu warnen. In bezug auf die Behauptung, daß die Japaner nicht mehr als 250 000 Mann würden landen können, sagt der Oberst: „Meiner Ansicht nach sind berartige Behauptungen rußerordentlich gefährlich. Sie können uns nur schaden, beim man mutz die Gefahr mit klarem Blick ansehen und darf sie weder über - treiben noch unterschätzen. Man denke daran, wie es int türkischen Kriege zuging. Wir redeten un» ein, die Türken könnten nur 200 000 Mann gegen uns ins Feld stellen. Darauf fußend begannen wir den Krieg mit vier Armeekorps. Wir hatten uns vollständig getäuscht und mußten uns auf 600 000 Mann verstärken. Infolgedessen dauerte der Krieg zwei Jahre und kostete uns zwei Milliarden Rubel. Tie Türkei ist aber nicht Japan. Sie hatte keine 50 Millionen Einwohner und lag uns nahe. Wir brauchten nicht unsere Truppen 10 000 Werst weit zu schicken. Wir sümpften sozusagen zu Hause. Heute spricht alles gegen uns, die Entfernung vom Kriegs - schauplatz und die Nähe des Feindes an dem Kriegs - schauplatz. Nein, wir haben einen mutigen und starken Feind, der sich entschtoffeii hat, seine ganze Existenz aufs Spiel zu seyen. Mit der See im Rücken kann er nicht zurückweichen. Er mutz siegen oder unterliegen. Wie können wir uns eiubilden oder hoffen, daß ein so gewandter Gegner zum Krieg schritt, ohne sich seiner stärke bewußt zu sein? Die Japaner sind nicht weniger schlau als die Buren, aber die letzteren konnten alles in allem nicht mehr als 30 000 Manu ins Feld stellen. Trotzdem zwangen sie die Engländer, eine Armee von 250 000 Mann zu unterhalten. Warum sollten wir leugnen, daß die Japaner 600 000 bis 700 000 Mann gegen uns ins Feld stellen können?" In der französischen Revue „Le Eorrespoudeut" wird eine ausführliche Berechnung der ft o ft e n angestellt, die der japanisch-russische Krieg verursachen wird, wenn er sechs Monate währt, und dabei stützt sich der Verfaffer, wie er jagt, auf Dokumente, die von Fachleuten mit Aenedikliuersteiß hergestellt worden sind. Er schließt mit einer detaillierten Uebersicht ad. Hiernach mürbe das japa - nische Lanbheer in dieser Zeit int ganzen 27137 t 250 Frks., das russische 690 067 500 Franks kosten. Die russische Mobilisierung wird daher mit 161 071 500 Franks, die japanische mit 34 100 000 berechnet. Für die Streitkräfte zur See berechnet der „Korrespondent" im ganzen für Japan 693 172 110 Franks, für Rußland 1 081 167 500 Franks. Nach dein Verfasser hättgeu die Dauer und der AuSgattg des Krieges nicht sowohl von den Iriinpen^jb, welche Rußland niS Feld stelle» kann, sondern von der Solidität der trans- sibirischeit Eisenbahn. Diese hätte in sechs Monaten 921 000 Tonnen Material und ekiva eine Million Sol - daten zu befördern. Im Jahre 1903 verteilten sich eine Million Tonnen (Reisende und Waren) auf das ganze Jahr. Ist die Bahn, die nicht sehr fest gebaut fein soll, einer verdoppelten Leistung gewachsen? Das ist jetzt für Rußland die Hauptfrage. WaS die Finanzen betrifft, so beträgt die russische Staatsschuld etwa i? Milliarden, fein Jahresbudget 6 Milliarden, dasjenige Japans 600 Millionen und seine Staatsschuld 16oo Millionen. Für Rußland machet! eine bis zwei Milliarden mehr wenig aitS; für Japan Hal eine Erhöhung der Staats - schuld um 693 Millionen etwa? Schreckhaftes. Denn Japan ist in finanzieller Hinsicht arm und schwach. Mit seinem Budget von 600 Millionen Franks, seiner Staats - schuld und der Gewißheit einer Mehrausgabe von wenigstens 700 Millionen in sechs Monaten befindet c8 sich in einer verzweifelten Lage. Wie lange wird Ruß - land sich haltend Das frage man die Ingenieure. Wie lange Japan? DaS müssen die Nationalökoitomen sagen, schließt der Mitarbeiter deS „Correspondent". Von der Weltbnhne. Vin politische» Rettnngswerk zu vollbringen, bemüht sich nach dem kürzlich von unS mitgeteilten Bei - spiel eines Schlaubergers in der „Deutschen Tageszeitung" jetzt der Abgeordnete Liebermann von So tut en - de r g in den „Deutschsoztaleu Blättern". Er möchte daS Mandat feines Freunde- und Gesinnungsgenossen Raab für E s ch w e g e - S ch m a l k a d e n vor der Ungültigkeitserklärung bewahren. Für die Ungültigkeits- erklSrung wird bekanntlich die Tatsache geltend gemacht, daß NaabS Segeufanbibat in der Stichwahl, Hugo, Lanbarmennnterstützung empfangen hat. Liebermann wünscht nun erst im Klagewege entschieden zu sehen, ob Hugo wirklich nicht im staube sei, die Auslagen deS Laudkrankenhatffes für seine dort ausgenommen Frau und Tochter zu erstatten. Aber selbst wenn Hugo land - arm ist, glaubt Abg. Liebermann von Sonnenberg eine Ungültigkeitserklärung des Mandals von Raab vermeiden zu können. In § 3 deS Wahlgesetzes heißt eS: „Bon der Berechtigung $um Wählen find ausgeschlossen . . . Personen, welche eine Armenunterstütznug anS öffentlichen ober Öciueinbcuiiltetn beziehen ober im letzten bet Wahl vorhergegangenen Jahr bezogen haben". Nach § 4 des Wahlgesetzes ist wählbar znm Abgeordneten jeder Deutsche, der das 25. Lebensjahr zurückgelegt hat, „sofern er nicht durch die Bestimmung im § 3 von bet Berechtigung zum Wählen ausgeschlossen ist". Abg. Liebermann von Sonnenberg meint nun, daß, weil ber Sozialbemokrat Hugo ntcht gewählt worben ist, sondern ein anderer, die Frage, ob et wählbar wat, ganz aus der Eröttettmg ansscheide. Die Frage, ob Hugo Ätmeunnlerstützung bezogen habe ober nicht, könnte erst geprüft werben, wenn Hugo ge - wählt worden wäre. Liebermann stellt sich, als ob er glaube, die Mehrheit bet WahlprüfnngSkommission werbe sich bie Anschauung zu eigen machen, daß ein Landarmer zwar nicht Abgeordneter toerbeu kann, aber in ber Haupt- wahl gültige stimmen auf sich vereinigen könnte. Et meint, die Wablptüfungskommission habe sich, so lange bet Reichstag besteht, noch niemals mit einem ähnlichen Fall zu beschäftigen gehabt, obwohl mit großer Wahr - scheinlichkeit angenommen werden bars, baß im Lause der Iahte schon öfter auf Kanbidaten Stimmen gefallen siub, die au8 irgend einem Grunde nicht wählbar waten. Die „Freis. Ztg." erinnert daran, daß daS allerdings schon der Fall gewesen ist, beispielsweise bei den Reichs- t >gSwahlen im Jahre 1898 im Wahlkreis Essen. Nach der Logik des Abg. Liebermann von Soitnenberg hätten die dort aus den zu einer Zuchthausstrafe wegen Mein - eids verurteilten Bergmanu Srhtödet abgegebenen 4429 Stimmen damals als gültig betrachtet werden müssen. Alsdann märe, wie es tatsächlich der Fall gewesen ist, der Zentrumskandidat nicht mit 30 103 gegen 27498 Stimmen im ersten Wahlgange gewählt worden, sondern s hätte zwischen Zentrum nnd Freikonservativen, unter Berücksichtigung der für Schröder abgegebenen Stimmen, eine Stichwahl ftatifinbeu muffen. In der amtlichen Wahlstatistik aber sind die für Schröder am 16. Juni 1898 abgegebenen Stimmen von vornherein als ungültig auf» geführt. Gegen AnSnnhmegcsehehat sich der national» liberale Abg. Krause tu einer Versammlung deS Nationalliberalen Vereins in Magdeburg am Dienstag ausgesprochen. Er erklärte nach einem Bericht der „Magd. Ztg": Nicht jede Art der Bekämpfung der sozial- bewvfrane sei anzuerkeunen. So seien seitens der Herren v. Oldenburg, Limburg und Zedlitz v. Neukirch Aus- nahmemaßregelit »erlangt worden. Unsere Partei ist aber entschieden gegen Ausnahmegesetze, weil sie fest davon überzeugt ist, daß durch die Ausnahmegesetze gerade das Gegenteil von dem erzielt wird, ivas man erzielen wollte. Man würd« die Sozialdemokratie dadurch von neuem stärken, während sie doch jetzt verschiedentlich Schlappen, und zwar die größte auf dem Dresdener Parteitage, erhalten habe. Durch ein Ausnahmegesetz würden aber diese Schlappen sofort wirkungslos werden. Man habe eS ja in Sachsen gesehen. Kharakteristisch für den „Liberalismus" des Herrn Krause ist, daß er au8 reinen Zweckmäßigkeits - gründen und nicht aus Prinzip gegen Ausnahmegesetze ist. Eine „Nichtigstellung" vom Lchnrsmacher- verbano. Die „Bert. Politischen Nachrichten" schreiben: „Durch die Presse gehen verschiedene Nachrichten über das Scheitern deS Plane« eines allgemeinen deutschen Arbeitgeberverbandes und über eine Niederlage, die der Zentralverband deutscher In - dustrieller bei diesen Verhandlungen erlitten haben soll. Nichtig ist an diesen Mitteilungen nur so viel, daß die kleinen Jndustriegruppen, die im Bunde ber Industriellen zusaunuengesaßt sind, wahrscheinlich abseits bleiben werden, und daß auch derjenige Teil der chemischen In - dustrie, dessen Führer grtmdsätzliche Gegner jedes Arbeit - geberverbandes sind, selbstverständlich zur Mitarbeit nicht bereit ist. Irn übrigen sind mir in der Lage, zu er« klären, daß die H a u p t ft e (l e der deutschen Arbeitgeberverbände nach den Vorschlägen deS ZentralverbandeS deutscher Industrieller in kurzem ins Leben treten wird. Ihr ist auch schon jetzt die Mitglied - schaft so weiter Judustriekreise gesichert, daß die Sauber« bündele! einiger Berliner Herren für die deutsche In - dustrie ohne jede Bedeutung ist." Also warten wir die Dinge ab, die da kommen sollen. Die Beteiligung der Lozialdemokrnten an den Berliner Landtagswahlen im 9tomiuber v. I. berechnet eine offiziöse ID! a g i fi r a 18 ft a t i ft t f. Danach find von 329 908 bei bett_ Urwahlen im November in Berlin abgegebenen Stirn m e n 56 721 Stimmen auf Liberale, 228 698 auf Sozialdemokraten, 15 757 auf Konservative und 28 732 aus Unbekannte abgegeben worden. Aon bett 228 698 sozialdemokratischen fallen 219 269 auf die dritte, 9052 auf bie zweite und 377 auf die eiste Wählerklasse Bekanntlich sind in den meisten Urwahlbezirken und Abteilungen zwei Stimmen von jedem Wähler für zwei zu wählende Wahl- mäniter abzugebeu. Erschienen sind in der dritten Ab - teilung nach der seinerzeit im „Gemeindeblatt" ver - öffentlichten Statistik 154 859 Wähler oder 38,62 pZt. der Berechtigten, in der zweiten Abteilung 19 706 oder 45,95 pZt., in der ersten Abteilung 4786 ober 45,95 pZt., im Ganzen 179 351 Wähler oder 39,70 pZt. Bei den Reichstag-wahlen stimmten in Berlin 218 236 Wähler ober 66,8 pZt. der Erschienenen sozial - demokratisch. Bei den Landtagswahlen ist die Zahl der sozialdemokratischen Wähler auf etwa 138 000 anzunehuien im Verhältnis der abgegebenen Stimmen zu den Stimmenden. Eine Statistik der Schmach und Schande für die deutsche Nation. Stack einer Zusammen - stellung, welche die Berliner „Volks-Zig." veröffentlicht (sie hat bereits vor einigen Jahren mit derartigen Zn- sammenstelluugen begonnen und setzt dieselben in dankens - werter Weise periodisch fort) wurden im ersten Viertel» jähr 1904 durch die Zeitungen die gerichtliche Aburteilung von 63 militärischen Vorgesetzten wegen M i ß h a >t d- l u n g , vorschriftswidriger Behandlung und Beleidigung von Untergebenen bekannt. An Strafen wurden dabei ausgesprochen 8 Jahre 10 Monate 18 Tage Gefängnis, 1 Jahr 6 Monate 11 Tage mittlerer Arrest, 1 Monat 24 Tage gelinder Arrest, 8 Monate 12 Tage Festungs - haft 1 Monat 21 Tage Stubenarrest, 5 Degradationen, 2 Dienstentlassungen Der Freiheitsentzug betragt tut Ganze» 11 Jahre 4 Monate 26 läge. Auf Preußen treffen 6 Jahre 4 Monate 3 Tage Ge - fängnis, 1 Jahr 1 Monat 4 Tage mittlerer Arrest, 29 Tage gelinder Arrest, 8 Monate 12 Tage Festungs - haft, 14 Tage Stubenarrest, 4 Degradationen. 2 Dienst» eiitlrtffungen (41 Vorgesetzte); auf Basiern 8j Monate Gefängnis, 3 Rlouate 6 Tage mittlerer Arrest, 3 Tage gelinder Arrest, 37 Tage Stubenarrest, 1 Degradation (10 Vorgesetzte); auf Sachsen 1 Jahr 10 Monate Gefängnis, 2 Monate 1 Tag mittlerer Arrest, 22 Tage gelinder Arrest (12 Vorgesetzte). Gegen den Missbrauch der militärischen Dicustgewalt richtet sich ein Erlaß des bayerischen Kriegsministers, den die „Franks. Ztg." veröffentlicht: „1. In der steten Erziechnugs- und Ausbildungs - arbeit wird in allen Standorten tagtäglich die Ge - duld bicuftcifriger, für richtige Dicnstcrfüllung ver - antwortlicher Vorgesetzten zum Teil durch Unge - schicklichkeit, Unaufmerksamkeit, Bequemlichkeit, man - gelnden Sinn für Ordnung und Reinlichkeit, zum Teil durch aiti>cre Fehlet nnd üble Gotvohnheiten, in manchen Fällen auch durch bösen Willen ober geradezu durch Unbotmüßigleit des einen oder an - deren Untergebenen auf harte Proben gestellt. Wenn hierbei bie Geduld einmal reißt und beispielsweise ein derbes, verletzendes Wort gebraucht wird, so sind das Geschehnisse, die trotz aller Belehrung, Warnung und Aussicht schon bei der Raschheit des Vorganges nicht immer verhütet werden können. Der Mangel an Selbstbeherrschung und gegebenenfalls auch ber an genügender Einwirkung und Aussicht bet höheren Vorgesetzten muß auch hier bie den Um - ständen entsprechende Würdigung und Sühne fin - den und ztvar irrn so scharfer, je häufiger sich foldte Vergehen beim einzelnen oder in derselben Abteilung wiederholen. «amtliche Vorgesetzte, insbesondere aber die Kompagnie^ usw. Chefs müssen dahin totrfen, daß rohe Ausdrücke, die sehr häufig ohne weitere Ucbcrlegung und ohne schlimme Absicht, mehr gewohnheitsmäßig gebraucht werden, aber trotzdem geeignet sind, die Untergebenen zu beleidigen, ver - schwinden. 2. WaS aber nicht tritt bekämpft, sondern ausgerottet werden soll und bis auf seltene und kurzlebige Ausnahmen auch ausarrottet iverden kann — wobei ein hierin erreichter Er - folg zugleich den besten Prüfstein für Art und Um - fang ber aufsichtlichen Einwirkung abgibt — das find fortgesetzte C.iiiilrrcieu Untergebener und plan - mässige Roheiten. Le i d e t gibt es ja Naturen, die, fei es in falschem Ehrgeiz ober zur Verdeckung ihrer Uirfähig- keik. mit bett vorschriftsmäßigen Erziehungsmitteln auszureichen, sei es im Aerger über erfahrene ver - steckte ober offene Widerspenstigkeit usw. in einzelnen Fällen, vielleicht auch aus einer Lust ant Zeigen der Macht, es unternehmen unter Hintergehung ihrer eigenen Vorgesetzten Untergebene mehr ober minder zu peinigen. Körperliche Uebungen, Arbeitsdienste, Nachsehen der Belteidungs- und Ans« rii|tung3|riide, sowie andere erlaubte bezw. angeord - nete, an sich notwendige Maßnahmen werden von den Schuldigen bei Ausübung ihrer Delikte miß - braucht, und gerade deren sonstige Zulässigkeit gibt jenen wie bett Deckmantel, so auch ein gewisses Sicherheitsgefühl. Die bloßen Drohungen mit strengster Ahndung haben solchen Neigiingett gegenüber wenig Wirkung. Vorbeugend Hilst nur unermüdliche Aufsicht, bie Einrichtung einer häufigen, unvermuteten und gründlichen Kontrolle. Nur diese und sofortige Meldung jeder auffälligen Beobachtung kann die sonst mögliche Mitverantwortung beseitigen. Die Kontrolle liegt — insbesondere außerhalb ber angesetzten Dienststunden — zunächst dem Feldwebel und best Unteroffizieren vom Tag ob; den jeweiligen Verhältnissen entsprecktend ivtrd aber auch der Kompagniechef teils persön - lich, teils unter Heranziehung seiner Kvmpag- nieoffiziere noch weitere Gewähr gegen Ausschreitungen jener Art sich zu verschaffen habeii. — Oie Ueberwachung muß tunlichst ineinander greifen und kann gefdKüen. ohne daß die den Vor - schriften entsprechende Sclbftänäigfeil der Beauf - sichtigten und das Ehrgefühl leiden. Eine B e s ch w e r d e p f l i ch t in dem Sinne, daß unterlassene Befchwerdeführung strafbar wäre, gibt es nicht; die ständig wiederkehrendeAnfforderung, vom Besck'lverdereckt Gebrauch zu machen, hat fitt- liche Berechtigung nur bann, wenn sie wurzelt in der allgemeinen Ueberzeugung, daß Aus - schreitungen jener Art für den verübenden und leidenden Teil gleich unimirbig und wahrer Dis - ziplin gefährlich finb. Tie Mannschaft soll es innerlich fühlen, baß es das gute Recht des Betroffenen ist, auf bem vorschriftsmäßige» Wege zur Unterbindung des Dieirstgewaltinißbrauchs mit» zutvirkcn, und daß sie in der Ausübung ihres Rechtes des voll st e n Schutzes sicher ist, soll sich aber aiul) stets erinnern, daß ihr eigener Diensteifer und freudige Pflichterfüllung in erster Linie geeignet ist, weitaus den meisten Ausschreibun - gen den Boden zu entziehen. Darüber sann und darf auch kein Zweifel bestehen, daß eS Pflicht der Vor - gesetzten i it, mit allen Mitteln zu ver - hüten, daß ein Bescwverdeführer, selbst wenn eine Beschwerde sich nicht als voll begründet erweisen sollte, toegen Einlegung derselbe» im Verhältnis zu feinen Kameraden zurückgefctzt ober irgend- w i e geschädigt tverde. Hieraus finb ganz besonders seine Vorgesetzten aufmerksam zu ntadten, gegen welche eine Besck4verde gedriftet war. Gegen Ungehorsam, Verleumdung usw. dürfen aber aiiri, Vorgesetzte auf ganz den gleichen Schutz rechnen. Beide Teile müssen, ihrer schweren und hohe» Aufgabe eingedenk, von dem Be - wußtsein burdibrungen sein, daß die gemeinsame Arbeit nicht gedeihe» kann ohne gegenseitiges Vertrauen. Je mehr dies erstarkt, um so ge - ringer ist die Gefahr, daß bei manchen Vorgesetzten a» bie Stelle kraftvoller Festigkeit und Frische schwächliche Zitrückhaltiing tritt, daß statt tüchtiger Soldaten ein zum Teil übeteinpfinblidjet, bei Ver - weichlichung und Verhetzung gleich zugänglicher Nach, wuchs erzogen wird, daß Kameradschaft und Ein- heitSczefühl vom Gegenteil verdrängt tverde» 3. Anlangeiid geisteskranke und fokpe Mannschaften, bei denen Verdacht auf eine s i ch entwickelnde Geisteskranlheii beftehi, loirb auf bestehende Vorschriften verwiese». Dar- r e ch t - zeitige Benehme» mit bem Truppenarzt darf hier seitens der Kompagnie,defS unbedingt nicht versäumt tverde». Geduld in bei Behandlung der wegen öfterer und längerer Krankheit im Dienst zurückgebliebenen SMauiifdiaften wird denVorgesetzten -ur besonderen Pflicht gemacht. Drohung von Narichetzen in ber Ausbildung ober ein Herunier- setzen deö Mannes in den Augen der Kameraden, darf niemals erfolgen. Wegen Behandlung Be- trunkener, toegen Mißbrauchs der Dienstgewalt in Annahme von Geschenken und wegen nachdrucksamer Rkaßnahnten gegen Roheiten der Mannschaften untereincmder, wird auf die bereits ergangenen Ver - fügungen hingewiefen."