Nr. 23V. 1». Jahrgang. Hamburger Echo. Da» »Hamburger tkcho" erschrinl iägNch, outet Montag». «bonnementspreis (Inti. »Die Neue Welt«) beträgt : durch die Post bejogen ohne Bringegel» monatlich *.1,20, vierteljährlich A 8,60; durch die Kolporteure wöchentlich 80 ch frei in, Sau». Einzelne Nummer 5 4. Sonnt°g»-Nummer mit illustrierter Sonntagsbeilage »Die Ren« Welt« 104. Verantwortlicher Redatteur. Gustav Wabersky in Hamburg. Sonntag, den 1. Oktober 1905. Anzeige» werden die sech,gespaltene Pelitzeile oder deren Raum mit 30 4. für den Arbeitttmarkt. «ermietnngs> und Aamilienan» eigen mit »o 4 berechnet. Rnzrlgen Nnnahme in bet «rpedtlion ,bts 6 tthr «bend«), in den Filialen (bis 4 Uhr Nachmittags), sowie in sämtlichen iltnnoneen-Bureaul. Redaktton und Lzpedition: Fehtandftraste 11 In Hamburg 1. Klilistn: Tiid-St. Pauli bei Carl Lementzoiv, Davidstr. 3b. Nord-Tt. Pauli, Eimsbüttel, Laugenfelde bei Carl Dreyer, Margarethenslr. 72, Timsbüttel. Hoheluft, Eppeudorf, Mroh.Porstel und Witttcrhude bei Ernst Großkopf, Lehmmeg 51, Eppendorf. Barmbeks, Uhlenhorst bet Theodor Petereit, Vachstr. 12, Barmbeck. Tt. Georg, Hohenfelde, Borgselde, Hamm, Horn und Schiffbcck bei Carl Ortel, Baustr. 26, Borgfelde. Hammerbrook, Noteuburgsort, Billwärder und Veddel bei Rud. Fuhrmann, Schmabeustr. 33, Hammerbrook. Eilbcck, Waudsbeck und Hiuscheufelde bei Franz Krüger, Sternstr. 36, Waudsbeck. Slltoua beiFriedrich Ludwig, Vürgerstr. 118, Altona. Ottenseu, Bahrenfeld bei Johannes Heine, Bahrenfelderstr. 140, Ottensen .Hierzu vier Beilagen und das illustrierte araphitri^ Vluel SUi e f d) c b hier cingegnnm düngen besagen, dost dort zioischcu bi Die Atvolubo« ;n MW als die Ausübung des Koalitiousrechts P r o b u f 11" ii „Er- grober „Die Nene Welt"i Schon lange hat die Sozialdemokratie das Ein - greifen der Gesetzgebung gegen diesen schändlichen Mißbrauch gefordert, so erst vor einigen Monaten wieder in dem Antrag zur Bergwerksgesetzgebung. Auch bürgerliche Parlamentarier (so v. Gerlach, Gothein, Prinz Arenberg) haben sich in letzter Zeit Theorie diese Entwicklung längst voranSgesehen und borauSgesagt. Schon 1894 hat sich unser Frankfurter Parteitag mit dieser Materie besaht und als einzigen Koalitionsrecht und Arbeitsvertraqsrecht icne Mel- ien fl r • beitseinstellung und der Sperre als beii zur Sozialdemokrat; e." Brentanos Rede liegt nun vollinhaltlich vor uns. Sehen wir sie auf ihren Inhalt und ihre Tendenz uns genau an, so finden wir, daß sie mit noch viel größerer Schärfe, als aus den von uns mitgeteilten „Thesen" ersichtlich ist, gegen das absolu- tistische Regiment in den Syndikats- betrieben sich richtet. Er ist da auf einen Punkt von außerordentlicher Wichtigkeit eingegangen. An die Spitze seiner Erörterungen stellte er die Klage, daß unser Arbeitsvertragsrecht in einem unfertigen Z u st a n d e sich befinde. Sein Gedankengang ist in der Hauptsache genau derselbe wie der, den nun schon so viele Jahre die Sozialdemokratie, die ganze organisierte Arbeiter - schaft sozusagen, unausgesetzt zum Ausdruck gebracht hat. Auch wir haben ihn ja oft genug entwickelt. Zwar hat der G e s e tz g e b e r das Arbeitsverhältnis zu einem Vertragsverhältnis gleich - berechtigter, freier Personen gemacht. Er hat den Arbeitern gestattet, sich zu organisieren und zu koalieren, um vom Unternehmertum gün - stigere Arbeitsbedingungen zugestanden zu erhalten, resp, solche von ihm durch Arbeitseinstellung zu er - zwinge n. Aber er hat auch daö Organisations - und Koalitionsrecht schutzlos gelassen gegenüber der wirtschaftlichen Uebennachi des kapitalistischen Jnteresies, so daß diese Ueberntacht im stände ist, dieses Recht zu vergewaltigen, an die Stelle der freien Vereinbanmg der' Arbeitsbedin - gungen die willkürliche Entschließung des so - genannten Arbeitsgebers zu setzen. Mehr noch; der Gesetzgeber hat das Koalitionsrecht, soweit es die Arbeiter angeht, mit Fallstricken versehen, so daß, wer es ausübt, beständig Gefahr läuft, bestraft zu werden. Und Polizei und Justiz haben, offen Partei ergreifend fi'ir daö Unternehmerinter- esse, „redlich" das ihrige dazu beigetragen, durch wlllkilrliche Auslegung des Gesetzes, durch willkür - liche, vom Geist der Klaffenpolizei und Klaffenjustiz zeugende Konstruktion von Straftaten, an die der Gesetzgeber nicht gedacht hat (Androhung der Ar- Nach einet Meldung bet Petersburger Tele - graphenagentur soll ein neuer Kongreß bet Semstwos und Ttäbteverwaltnngen int November b. I. einberufen werben. Bis dahin wer - den die Kandidaten für die Reichsdumawahlen be - kannt sein. Zur Teilnahme an dem Kongreß sollen auch Vertreter der Bauern aufgefordert werden. Wie bereits berichtet, hat der soeben beendete Semstwo-Kongreß beschlossen, sich an den Duma - wahlen zu beteiligen, aber zugleich ein Programm radikaler Forderungen für die Propaganda vor den Dilmawahlen und zur Durchführung in der Duma selbst aufgestellt. Es ist daher von hohem Interesse, die Stimmung der S e m st w o k r e i s e kennen zu lernen, welche fid) tii dem vom tvrganisations- buteau dem Kongresse erstatteten Memorandum widerspiegelt. Gerade die darin enthaltene Motj. Vierung hat der Versammlung zur Nichtschnur ge - dient und ist für die folgensdiweren Beschlüffe kenn - zeichnend. Dori heißt e3: Um eine den Forderungen der Zeit nnb dem Skaatswohl entsprechende Volksvertretung zu 'er - langen, müssen die fortschrittlichen Elemente dmiach streben, in die Duma einzubringen. »Pflicht s cr künftigen Mitglieder der Reichoduma werbe es fein, die Notwendigkeit einer richtigen Statuierung der Volksvertretung zu betonen, ohne welche eine Be - ruhigung des Landes unerreichbar sei, ohne welche es unmöglich fei, die Tätigkeit der Negierung und Gesellschaft in die Richtung schöpferischer Arbeit wirksam hinüberzuleiten . . ." Das Schriftstück er - örtert nun die Frage des B o h k o t t S ; »Nehmen wir den Fall, daß eine fohlte Anschauung in den Kreisen, die am oppositionellsten gesinnt sind, die wirklich eine gründliche Reform unserer Staatsver - waltung erstreben, siegen würde. Was würde nun folgen? Können diese eine in der Tat weitgehende, allgemeine Wahlent- ha lt u n g organisieren ? Können sie es erreichen, das; ein großer Teil der zur Wahl be - rufenen Bevölkerung um des Prinzipes eines rich - tigen, umfaffeuben Wahlmobus halber auf die Wah - len verzichten *ürbe? Offenbar nicht. Denn wäre bieS möglich, so brauchte man nicht einen Boykott zu arrangieren. Man brauchte nur die Wahlen vor ¬ zu dieser Fordrntng bekannt. Und nun gibt ihr Professor Lujo Brentano scharfen Nachdruck, indent er erklärt, eS sei notwendig der Erlaß von kasuistischen, zwingenden Vorschriften, durch die der Mißbrauch der WohlfahrtSc'ir-chtungen als Kampf - mittel ausgeschloffen wird. Von nicht minderer Wichtigkeit ist Brentanos Zustimmung zu der von der Sozialdemokratie ebenfalls stets energisch er - hobenen Fordenmg der Stututriung eines gesetz - lichen Zwanges zur Verhandlung über die Arbeitsbedingungen. Zu der von Brentano weiter erörterten F, ige der Schaffung gewerblicher Zwangs; rganisationen der Arbeiter wollen wir uns in einem beson - deren Artikel äußern. Es sind dabei schwere Be - denken gegen eine solche Einrichtung zu benick- sichtigen. Tas, worauf cs — auch nach Brentano — im wesentlichen ankommt; die Sicherung des kollektiven Ärbei'svertrages mit rechtlicher Gültigkeit, hat solch eine Organisation nicht zur unbedingten Voraussetzung. Der Scharftnacher T i l l e hat Brentanos Aus - führungen, sowie die derer, die sich ihm anschloffeu, als „s o z i a l m o r a l i st i s ch" verhöhnt und das brutale Recht des kapitalistischen Absolutismus gegen sie ausgespielt. ES ist ja teilt Geheimnis, daß das Großunternehmertum nach wie vor mit aller Macht gegen die Anerkennung der Arbeiterorgani sation und ihrer Gnindrechte sich stemmen wird Von der gegenwärtigen Regierung ein entscheidendes Vorgehen zu Gunsten der Arbeiter zu erwarten, wäre Torheit, kl m s o k r a f t v o l l e i muß die 't r be i te r org an i sation sich entfalten und betätigen; sie muß eine Macht werden, vor der die ftioole Anmaßung des Arbeitshcr --ntumü und die Autorität der reaktiv Hären Staatsgewalten nicht sich behaupten können. Die Sicherung des vollen Koalitionsrechts und die dem Geiste des Fortschrittes genügende Ausge staltung des ArbeitSvertragSrechteS ist in erster Linie abhängig von der M a ch t d e r Arbeiter - organisation. und Justiz haben das Unternehmertunt in wahrhaft unerhörter Weise, die dem Begriffe des „Rechts - staates" schneidend Hohn spricht, bewußter-und gewolltermaßen unter st ützt in denk Be- streben, die Arbeiter zu vergewal - tigen, ihnen gegenüber den Stand - punkt des absoluten Herrentums ein - zunehmen, sie in einen Zu stand fak - tischer Sklaverei zu bringen. Eine Stütze an den öffentlichen Gewalten haben sie gefunden, die Herrentums-Prätendenten, die unter heuchle - rischer Berufung auf die „Notwendigkeit der Ver - teidigung der Grundlagen bestehender Ordnung" geltend machen; der Arbeiter habe bei Fest - setzung der Arbeitsbedingungen „nichts m t t - zureden"; über diese Bedingungen habe der Ar - beitgeber „kraft seiner wirtschaftlichen und sozialen Autorität und kraft seiner berechtigten Jntereffen" allein nach eigenem Ermessen zu befinden; unter keinen Umständen sei ein Verhandeln mit der Ar - beiterorganisation resp, deren Vertreten, statthaft; nur mit dem einzelnen Arbeiter dürfe — und das sei das äußerste — verhandelt werden, denn die kollektive Behandlung der Frage des Arbeitsverhältniffeö gehe „wider die persön - liche Freiheit des Arbeiters"; das „Wohl des Arbeiters selbst" erfordere, daß die Unternehmer jeden Versuch der Einmischung der Organisation, um einen kollektiven Arbeitsvertrag zn stände zu bringen, entschieden zurückweisen. Brentano sagte nichts neues, als er in seinem Mannheimer Vortrag bemerkte; es könne kein Zweifel sein, „daß diese Auffassung mit der bestehen - den Rechtsordnung in grellem Widersprüche stehe, mit ihren sittlichen Grundlagen wie mit ihren Einzel- bestimmungen". Aber daß e r das sagte, und zwar den Verfechtern der Arbeitsherren-Autorität in ixiS nimmer schamerrötorde Angesicht, ist von besonderem Wert. Versteift schon das kleine und das mitt - lere Unternehmertum, einschließlich der Zunft- männer, sich auf unbedingte Autorität gegenüber den Arbeiten, — um wieviel mehr erst die Syn - dikatsherrensippschaft, die int Verhältnis zu allen anderen Unternehmern eine ungeheure wirtschaftliche Uebermacht repräsentiert! Schon öfter haben wir darauf hingewiesen, daß die Kon - zentration des großen Kapitals im Syiidikatsweseii, seine Nutzbarmachung für Riesenbetriebe, die auf eine Monopolwirtschaft unter Beseitigung der „freien Konkurrenz" hinauslaufe, die Frage des Arbeitsvertrages in ein ganz neues Stadium bringt. Das Syndikatswesen bringt für die Arbeiter die denkbar zwingendste Notwendigkeit mit sich, die Ersetzung des individuellen Arbeits- vertrages durch den kollektiven mit äußerster Energie zu erstreben. Darin allein begreift sich die wichtigste Gewähr daftw, ihre berechtig'en Interessen der Kapital-Koalition gegen - über mit Erfolg zu wahren. Ohne Ziveifel von diesem '> edankeu.geleitet, sagte Brentano, daß vielen Vertretern der Riesenbetriebe schon die be - stehende Rechtsordnung als revolu - tionär erscheint, als das revolutionärste aber die Ersetzung des individuellen Arbeits - vertrages durch den kollektiven. Und dabei ist das Trust- und Syndikatswesen doch selbst ein außerordentlich revolutionärer Faktor, schon deshalb, weil die Trnstmitglieder sich der freien Verfügung über ihr im Trust- betriebe investiertes Kapital begeben und sich zu einem man, monistischen Kommunismus bekennen, de in ohne Zweifel der sozialistische Kolle.ktivis- mus folgen wird, der eine Vorstufe zu diesem bildet. Für jeden, der sehen kann und u ill, ist es völlig klar, daß die gewerkschaftliche Arbeiter - organisation ihre volle Bedeutung erst int Kampfe mit dem T r u st w e s e n gewinnen wird. Und je mehr diese Bedeutung ihre praktische Be - währung erfährt, je dringlicher wird die Frage der gründlichen und gerechten Regelung des ArbeitSvertragsrechts. Diese Regelung ist Koalitionsrechts nicht möglich. Das hat Bren- ohne vorherige Ausgestaltung und Sicherstellung des tai,o sehr wohl erkannt. Es liegt eine gewaltige, gegen die herrschenden klaffenstaatlichen Zwangs- gewalten gerichtete Ironie in seiner These; „Ge - setzlicher Schutz des Sichkoalierens, zu erschweren. Polizei Pressung", Streikposteiistehen Unfug" x.), den Arbeitern heran, bei" allerdings tn einem etwas anderen Stii gebaut ist, im ®iunbc aucr mit derselben Berech - nung, daß er die Wirksamkeit des genannten Mecha - nismus weder merklich befdiieuuigen noch anfhalien foü." Er Vermag dahei MiljMow auch txirin nicht jujuftim’mcn, daß am 19. August der „Vertreter des ritsfijfchen Volles geboren fei," wie jener freudig ausgerufen hatte. In den letzten Tagen hat nun- mehr audi die ratnfale Zeitung „Sim DtctidiefüixV' den Bohkoltgrundsatz zu bersechten begonnen. Da- durch droht eine Spaltung im wdikalsten Teile der rizssischen Gesellschaft auc^nbrechen, da nicht nur liberale Blätter, wie die „Ruhkja Wjedomosti" u. a„ sondern selbst ein aiisgqspvodienes- radikales Organ wie „Naschn Schistt" und die fozialdemokralisd-e „Iskra" nach Wie vor die Anteilnahme an den Wahlen für iwtweitiiig erachte»,. Welch ein HumbiP das Wahlrecht zur Reichs- buitua ist, beweist die Tatsache, daß von 36 Mitglie- been bet Akademie der Wissenschaften nur fünf das Wahlrecht besitzen. Stein Wunder, daß auch die, denen bas Wahlrecht zusteht, es beuschniäheu. So haben in Odessa von mehreren Tausend Wahlberech - tigten nur 287 sich für die Wählerlisten angemeldet. zunehmen, und die unter solchen Bedingungen ge - wählte Duma, bauend auf eine weitgehende und bewußte Unterstützung der Bevölkerung, würbe keinen Wiberstaub ftnbeu können unb alles Erwünschte er - reichen Ja mehr. Würbe die öffentliche Stim - mung so einmütig unb energisch fein, baß ein allge- meinet Boykott ber Duma möglich wäre, so gäbe cS diese Duma, baS Gesetz über eine solche Duma über. Haupt nicht. Gewiß gibt cs aller Orten eine starke oppositionelle öffentliche Meinung, die mit größter Bestimmtheit für eine grundlegende Umgestaltung der Staatsordnung eintritt, aber diese öffentliche Meinung ist noch nicht hinreichend organisiert, nicht hinreichend konsolidiert zu dein Zwecke, um einen allgemeinen Doistott verwirklichen zu sönnen. Ein Boykott von ernster unb nachhaltiger Wirkung ist unmöglich. Wenn ein gewisser, fortschrittlicher Teil bei Wähler von einer Beteiligung an bcn Wahlen sich fernhalten Würbe, so würbe bies nur folgendes Ergebnis haben; bic Wahlen Würben doch zu staube lummen, bie Reichsduma würbe einberufen werben, sie Würbe aber ihres oppositionellen Eharakters fast ober auch ganz bar sein unb hauptsächlich auS dem Mniisterium gefügigen Personen bestehen. Dies würbe bas Sehnen der jetzigen Regierung erfüllen; beim sie würbe in der Reichsduma ein folgsames und lautloses Werkzeug erhalten und damii das bureaukratifche Regime befestigen, für die Willkür ber Bureaukratie, für ben bureankratischen Terror einen Halt -'chaffen. Wir seyen, daß die Polizei - regierung in jeder Weife bemüht ist, eine regelrechte Vorbereitung zu den Wahlen zu verhindern, wir be - fürchten. daß sie einen erhöhten Druck auf die Wah - len ausüben wird, wir haben von einem Plane gehört, der dahin geht, verschiedene aktive Personen durch Einleitung einer Untersuchung wegen politischen Vergehens von den Wahlen sernzu-f Vvn der rveltbtthne. Kartelle und Trust» im Verein für Sozial - politik. Der Geist der Mitlelstaudsbewegung schwebte über der Mittwoch-sitzung bet General - versammlung b e 8 Vereins f ft v Sozial - politik in Mannheim, bie übet Kartelle unb Trusts vethmtbelie. Diesen Siiefengebilben bet neuesten wirt - schaftlichen Entwicklung stehen die akabemtschen Leuchten, wie Schmollet unb Liefmami, ähnlich gegenüber wie bie Führer der Mittelstand-bewegung dem Großbetrieb in Industrie unb Haube! Wie biefe sträuben sie sich gegen die Erkenntnis, baß solche- wirtschastliche Wachstum und Bereinigen ins Große unb Monströse ein UnvermeiblicheS ist, von ber Ueberlegenbeit b e S Großen übet bcn Kleinen, bet Vereinigung über b t r Zersplitterung bifliert. Unb wie biefe geben sie sich bet Illusion gefangen, mit gesetzlichen Maßnahmen könnte solchem Wachstum Einhalt getan unb könnten die üblen Wirkungen für bie Gesamtheit beseitigt werben. DaS Problem macht sich in zwei Richtungen geltcnb: im Verhältnis zu ben Konsumenten unb zu den Arbeitern. DaS Kartellweseu in seiner konseyuetiiesten Form, bcn Trusts — bic Stufenleiter ist: Ringe, Kartelle, Zynbikate, Trusts — schließt alle Konkurrenz aus unb setzt an bereu Stelle baS Monopol. Damit sind bic Ttustherten souveräne Diktatoren ber Preise. Die Kohiensimbikate haben bie Kohlenpreise ganz autzer- orbcutlidj in bic Höhe getrieben. Die Kohlenaktien sind von 40 -50 auf 3 -400 Prozent int Mur? gestiegen, konstatierte Schmöller, der hauptsächlich die erst - gedachte Seile des Problems behandelte. ES ist noch nicht gar lange her, daß Schmöller sich sympathisch über bie Kartelle äußerte. Jetzt lamentiert er: „SBcnn bas so weiter gehl, bann ge - langen Wir wider Willen in bcn fojiali« stischen Zukunft-staat." Der liberale Grunbsatz vom freien Spiel bei Miafte gehe babei uoUftänbig in bie Brüche Der Fürst BniiNo wirb nicht sih> erbaut feilt von SchmolterS Diktum: „Hätten wir einen Minister von ber Tatkraft und ber Entschlossenheit Bismarck«, baun würben ziun mindesten bie Kohleufelber iui Ruhr- rebter verstaatlicht werben." Unter ben Pallialivmiltelcheit, bie Schmöller vor- werlschaften, anch mit bett christlichen bcrljanbeli er nicht, bie sozialbeniokratischen Organisationen hält er sogar für minder gefährlich, weil sie offen bcn Umsturz prebiaen — sollen wir das als Kompliment ober als Sottise einftreicheu '< — Man sieht auch barmt, baß baS Scharfmachergefchrei über bcn »Umsturz" nichts als ein Wauwott-Schwinbel ist; nicht ber Ziikiiuftsstaat macht ihnen Sorge, sondern die Schmälerung ihrer Gegenwartsprosite und bic Dämpfung ihre» MachlkollerS Dieser Kirborff ist ber würbige Nachfolger SlntttmS; glaubten wir an Scclemvanberimg, so würben wir sagen, bei Geist Stumm« fei in biefe» maßlos ge- blähten Ketlettlräger Mamtucnt« gefahren. Tie ganze Trustbebattc hat wieder bewiesen, w i e g ü 111 o I die bürgerliche Wirtschafts - politik bcn immer verheerender aus- tretende» Kat teil«» gegenüber steht und mit weicher dämonischen Uebermacht diese ökonomischcii Gebilde den Staat selbst überrage», so baß er ohn - mächtig ist gegen ihre AttSwüchse, selbst wenn er bttt guten Willen hätte, sie tiiuubäntmcu. Die Sozialdemokratie hat auf Grund ihrer moniern, die russische Untertanen sind, und den an Zahl bedeutend stärkeren Mohammedanern ein feindseliges Verhältnis herrscht, bao starke Gefahren für bic Armenier befürchten läßt. Die Lage fei sehr gespannt; bas russische Kon - sulat gebe ben Ehristen ben Rat, Persien zu ver - lassen Der »Russ. Corresp." wirb aus Moskau, 28. September, berichtet: Eine außerorbentlich interessante Ergänzung zu bem Semsiwokongreß bot die (Soiree, bie heute im Hause bes Fürsten Dolgo - rukow für bie ©emftwoleutc unb gelabcnen Gäste veranstaltet Würbe. William eteab setzte vor diesem Kreise seine Ansichten über bic Reichöbuma unb über die Haltung des Zaren auseinander. E r rühmte den Kaiser unb Trcpow. Der Inhalt ber Rebe, bie Witzelube Form unb bic Tat - sache, baß ein Englänber zum Interpreten bes taifcrlidien Willens unb bazu ausersehen war, Trcpow zu glorifizieren, mißfielen ans bas a u ß c ist e. Die Entrüstung war sehr stark unb führte bazu, baß man in loibeuschaftlichcn Erivibe rangen Herrn Stcab entgegentrat. Besonders scharf sprachen der Historiker Kowalewski, der Herausgruer der.Pravo" Nabokolv, Rechtsanwalt Mandel st a m m, bei Soziologe b e Roberts, der frühere Hofpriester Petrow, unb einen Sturm der Zustimmung riefen bic Worte Robitschews, eines ber Führer ber Semstwopartei, hervor, welcher sagte: »A iisHänben, bie russisches Blut vergossen haben, können wir bie Freiheit nicht erwarten. Wir gehen in bie Duma wie auf ben Kampfplatz — gerüstet zur Schlacht! Bezeichnenb ist, daß ben Zeitungen burcti Trepolv verboten worben ist, irgtnb etwas Nachteiliges über William Stcab zu veröffent - lichen. Die Antipathie gegen biefe auölänbifdic Ein- Mischung int Interesse bes Zarismus ist baburdi nur noch gewachsen. Aus Obessa, 29. September, wirb tele - graphiert : Die beiben Universitäten Obessa unb Warschau befinben sich infolge bei be - willigten akabemischen Autonomie in hülfloser Lage. Die Professoren siub bereit, ihre» bereits neun Monate anbauernben Streik aufzugebeu unb die Vorlesungen zu beginnen, boch ist es unmöglich, weil bie Stubenten nicht zusammenkommen können. schlägt, ist woh! do« radikalste ein Gesetz, daß diese Gesellschaften die Hälfte ihres 10 Prozent überschreitenden Gewinnet au Reich und Staat je hälftig abgeben müssen. Tat ist echt mitlelständlerisch gedacht und hat ähnliche Wirkung wie die Vezatiou der Warenhäuser; wozu noch kommt, daß alSdaun der Staat selber, ber Klasse» unb Militärstaat, an der Steigerung ber Profite interessiert ist unb baß er biefe Abgabe ganz gewiß »ich! fstr Kultur- aufgaben verwende», sonder» dem Moloch iiiib Aegir in bcn Rachen werfen wirb. Nebenher kam Schmöller auch auf baß A'ibeitcr- Verhältnis zu sprechen. Noch voi kurzem hat er erklärt: man sage oft, bei einzelne Großindustrielle hat ein Herz, baß Kapital in ber Aktiengesellschaft unb im Kartell nicht. Et aber sage, baß sei eine ber falschen Antithesen, bie man Marz nachspricht usw., unb er schloß: „Ich mochte sage», in bet Aktiengesellschaft nnb int Kartell regiert nicht leicht an trgcnb einer Stelle ber bloße Egoismus eine« JtidivibututiS, saubern an jeber bcfenlvnbcit Stelle wirb biefer bind) eine Mehrheit von Willen regiert' Seitbcm scheint diese seine Meinung von geringerem EgoiSmu« der Kartelle eine» Stoß erlitten zu haben, beim er forbetle von bcn Kartellleitern bic Anerkennung der Arbeiter- o r g o n i f a l i o ii e» und die Bereitwilligkeit, mit ihnen zu verhandeln. Da« Gleich« wurde ja Tag« zuvor von Brentano und anbereit verlangt unb von bem famose» Dr. Tille brüsk abgewiesen, ber daS Prinzip ber ttn- vcrschäiutesteii llntcriiebmeraittofralic vertrat. Ihm trat mit herzersrischenber Derbheit der Heidelberger Pro - fessor Map Weber entgegen, der unter anderem aitsührte, daß zur Zeit der NeichStagSwahieii sich Arbeiter veranlaßt sahen, in der Presse zu vetfichern, daß sie nicht für eint bestimmte Partei gestimmt hätten. »Kanaillen! sage ich. Aber wer erzieht diese Kanaillen r Da« Systeni, das Tille Bertritt. Ich kenne bic Stickluft, welche im Saorrebicr herrscht, auS eigener Erfahrung. Alle« zittert vor ber Großindustrie I" Er kam auch auf die Klassen - justiz zu sprechen, bic bett Arbeiter bestraft, wenn er einem „Arbeitswilligen" zürnst: Meine Minna tanzt nicht mehr mit Dir! »DaS ist glatt unb einfach eine Schanbe! Das Recht auf Feigheit wirb geschützt." — Nebenher fei nicht unerwähnt gelassen, baß Brentano von bcn geliebten Schützlingen der Klaffetijnfiiz, den Arbeitswilligen, zu deutsch Streikbrechern, sagte, sie seien meisten« itüttber- toertige Arbeiter! In ber Zruftbcbaite nun trat ber Gcncralgewaltigc Kirborff nach Schuwller auf, ber natürlich gegen lebe Einschränkung der Selbstherrlichkeit ber Kartelle protestierte unk mit lakonischer Brutalität erklärte: »3 e b e Ver - bau b l u n g ui i t Arbeiterorganisationen lehne ich ab." Aber nicht bloß mit ben freien Gc- Jn vorletzter- Nummer haben wir berichtet über den vom Professor L »j o B r e n t a n o am 27. Sep - tember auf der Generalversammlung des Vereins für Sozialpolitik gehaltenen Vortrag, betreffend „Das Arbeitsverhältnis in den pri- paten Riesenbetrieben", sowie über die Debatte, die sich daran knüpstc. Unter den wenigen bürgerlichen Sozialpolitikern, die seit nun bald vierzig Jahren redlich um die Sicherung des Koalition Srcchtes der Arbeiter und die Anerkennung der Arbeiterorganisa - tion als gleichberechtigten wirtschaftlichen Faktor sich bemühen, steht Brentano neben Professor Schmöller obenan. Allem cntgegenstehenden Einfluß hat er, der in hoheni staatlichen Lehramt stehende Mann, stets das Wort der Verteidigung geführt für die Arbeiterklasse gegen die Versuche des Unternehmertums und der ihr verbündeten öffentlichen Gewalten, sie einem kapitalistischen Ar - bei tsheiren-Recht, der Willkür der Arbeitgeber zu uuterwerfci!. Bereits Ende der sechziger Jahre findkn wir ihn auf dem Kauipfplatzc. Wo immer es notwendig erschien, die „Frage" des Koalitions - rechts und der Gleichberechtigung der Arbeiter richtig - zustellen, der Anmaßung des Unternehmertums wider die Arbeiter und der Bereitwilligkeit der Re - gierungen, .dieser Anmaßung Konzessionen zu machen, entgcgenzutreten, hat Brentano energisch seine mahnende und belehrende Stimme erhoben. So auch gelegentlich der Z u ch t Hausgesetz - vorlage. Stets konnte die Sozialdemokratie in diesem Punkt sich auf ihn berufen, als auf einen ehrlichen und sehr ernst zu nehmenden wissenschaft - lichen Gewährsmann. Und oft genug hat man ihn denn ja auch beschuldigt, ein „Bnndesaeiwsse und Schrittmacher der Umstürzler" zu sein. Die Wiederholung dieses Vorwurscs von seilen der ArbeitSherrentums-Fanatiker wird ihm jetzt nicht erspart bleiben. Er hat ihn ziemlich nnver- blüml schon während der Mannheimer Verhand - lungen aus dem Muude des großkapitalistisch be - diensteten Dr. Tille zu hören bekommen, der ihm zurief: „Die Kathedersozialisten trei- halten. Diese Bestrebungen der Regierung nach einer tun ft liefen Auslese bei Mitglie - der bei Duma müssen im Lande auf Widerstand stoßen unb zu nichte gemacht wer - de». Dies wirb jeboch nicht eintreten, wenn bie s)ppositionsclemente auf bcn Kamps verzichten unb selbst zurücktreten werben; ein solche? Zuiückweicyen würbe ber größte Fehler für bie Sadie bei politifdien Reformen fein." .... „Im bevorstehenden Kampfe sönnen einzelne Personen unb selbst Gruppen einer bestimmten Ver- • olgmifl verfallen, aber solche Befürchtungen biirfen uns doch wahrlich in keinem Falle vom Kampfe zu- rückhvltcn. Der Vergewaltigung seitens per Polizei haben wir unser Recht unb bie Wahrheit, sür welche wir kämpfen, e n t g e g e n 3 u ft c 1 1 c n , und bei energischem, kon- fcqucntciu Rückschläge seitens der Bevölkerung wird die polizeiliche Willkür sich nur cnbgflitigt kompromit - tieren, unb im Endergebnis zur Hebung und sitt- tichen Stärkung ber Oppositioiisveftrebiingen führen." Diese Aambfcvflimmuiifl soll auch innerhalb oct Duma zur Gcidung kommen. Selbst wenn bic Vertreter des fortschrittlichen Programms wahrend der Wahücn uidjt bie Majorität erlangen werden, so sei audi dann bie von ihnen vertretene Sache nicht verloren. Eine konsolidierte einmütige Minorität vermöge vei Abstimmnugen in widjtigen Fragen doch noch günstige Resultate zu erzielen. Jedenfalls werde es möglich sein, mit motivierten allgemeinen Er - klärungen hetvorzuircleu, die auch bann ihre Be - deutung haben werden, wenn sie von ber Du nm ab- gclehnt werben sollten. Die Hauptarbeit in ber Duma müsse ha rau : gerichtet fein, zunächst die politischen Volks - rech t c zu erlangen, wenn auch daneben noch ein großesfozialcs P r o g r a in m ausgestellt wer» ben müsse. Wie bie „Russ. Korresp." berichtet, spitzt sich jetzt in ber Gesellschaft die Frage, ob man an d e n Wahlen in b i e & o f f u b a r ft iw e n n a j a Duma teil nehmen ober sie boykot - tieren solle, immer schäefer zu. Während noch vis vor kurzem alle BläUer cniiwdber mit Entschie - denheit für eint positive Lösung dieses Problems einirtiten, oder wenigstens bestimmte Aeußerungen nadi dieser Richtung hin vermieden unb nur allge- meineS von den Wahlen sprachen, ist nenevdings eine starke Wendung cingetrcten. Als erste im Reigen bet Boykott a »hängt r trat die hodia«gesehene Zeitschrift ..Rußkoje Bogatstwo" auf. Fn einer lan - gen Abhandlung wanbte sich barin Iber Historiker und Publizist Mjatotin gegen Pros. Miljntow, weil biefer nach Veväffcnllichnng des Dumaerlasses in bet Zei - tung „Sun Otetschestwa" unb in ber Wochenschrift „Ptaivo" eifrigst für eine Beteiligung an ben Wahlen jitt Zuma rmgetrekn war. Mjakotii, vertritt die Ansicht, daß der Akt boiu 11». August teineeivegs die Aufhebung bes vuteauttatifchen Regiirnes noch öle Ankündigung eines neuen politischen Prinzips ent« hält. „Dieser i’lft fügt an den hcrvfdienden hurcau« Italischen Mcd/misniris nur einen neuen Anbau Distriktsgerichte in JckaietlnoSlaw zu m Tobe b u r di ben Strang verurteilt. Et war eines Anschlages auf ben Polizeileutnant Schischko angeklagt; bet Pulizeileutnant ist mit leichten Ver - wundungen baüongcfoinmcn. Der Verurteilte, bet auch Offizier bet Reserve ist, nahm baS Urteil mit voller Kaltblütigkeit entgegen. Aus Askabab, :>0. September, Wirb leit» um eine entsprechenbe Entscheidung zu fällen, ba bet Kriegszuftanb strengstens jede Versammlung verbietet. Ihn blutige Konflikte mit ben Kosaken $u bctineiben, werben bie Professoren mit bem Beginn ihrer Vorlesungen Hinhalten, bis bic Aushebung bes Ktieg-zuftanbcs erfolgt ist, was aber die Regierung systematisch ablchnt. Dew Beispiel der Petersburger Universität und des Warschauer Polylcchuikums folgend, hat das hiesige Professoren- Kollcgium beschlossen, die Regierung um unverzüg - liche Aushebung der ungerechten folgenschweren Ein- fdjränfungen unb um Ausnahme sämtlicher silbischen Ahiturientcn, anstatt 10 pZt. wie bisher, zu er - suchen. ... . Der Privatbozent ber Petetsvutger Uni- Parteitag mit dieser Materie besaßt und versität, Tach-Tschogla, wurde lürzlich vom;AitSweg die S ozialisierung oer P nicht nur des Sichnicht koalierens." In der Tat: während diese Gewalten (siel)« Zucht- tz a u s g e s e tz v o r l a g e!) in der Arbeiterkoalition, obwohl sie g r u n d s ä tz-l i ch rechtliche An - erkennung für sich hat, eine Art „Verbrechen" gegen die bestehende Ordnung sehen und unter diesem Vor - wande sich bemühen, sie zu unterdrücken, gewähren sie den sogenannten „Arbeitswillige n", den Streikbrechern, den Elementen, die sich vom Unternehmertum dazu mißbrauchen lassen, ihren für gemeinsame berechtigte Interessen kämpfenden Be - rufs- und Klasiengenossen den Erfolg zu erschweren arid unmöglich zu machen, allen nur niöglichen Schutz, der ebenso sehr wahrhaft sittlichen Grund - sätzen wie dem positiven Recht widerspricht. Wie oft und eindringlich schon haben wir hin- gewiesen auf den wahrhaft schändlichen Miß - brauch, den Unternehmer mit sogenannten „W ohlfahrtSeinrichtnngen" für „ihre" Arbeiter treiben! Durch Gewährung von Wohnung resp. Hauskaufrecht, durch Gründung von Unter - stützungskassen 2C. versuchen sie, die Arbeiter an die kapitalistischen Interessen zn fesseln, in die voll- komnienste Abhängigkeit von sich zu bringen. Der - artige Einrichtungen dienen ihnen als Macht - mittel gegen die Arbeiter. Wenn z. B. der Arbeiter weiß, daß ihm, wenn er sich an einem Streik beteiligt, das Schicksal droht, vom Unter- nehnler zum verlassen der Wohuuug gezwungen mit Weib und Kind auf die Straße gesetzt zu iver- den — so ist das unter Umständen ein sehr erheb- cher Grund, daß er auf die Ausübung des Koali - tionsrechtes verzichtet.