Nr.«. 20. Jahrgang. Das „Hamburger CMjo* erscheint täglich, außer MontagS. iilbonncmentspreis linkl. „Tie Neue Welt") beträgt: durch die Post bezogen ohne Bringegeld monatlich x. 1,20, vierteljährlich x 3,00; durch die Kolporteure wöchentlich 30 4 frei ine Haus. Einzelne Nummer 5 4. Zonntags-Nummer mit illustrierter Sonntagsbeilage „Tie Neue Welt" 10 4. Verantwortlicher Redakteur: Gustav Waderskq in Hamburg. Dienstag, den 9 Januar 190(>. Anzeigen werden die sechsgespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 30 4. für den Nrveitsinarkt, Bermietungs- und ^amilirnan.zeigen mit 20 4 berechnet. Auzetgen-Nnnabme in der Expedition (bis « ttdr iklbendS), in den Filialen (bio 1 Uhr Nachmittags), sowie in fämllichcn Annoncen Bureaux. Redaktion und »xpedilion: ^eblandstraste 11 in Hamburg 1. Jifistfen: Eiid-St. Pauli bei Carl Lementzow, Davidstr. 3b. Nord-Tt. Pauli, Oeimsbüttel, Langeufelde bei Carl Dreyer, Margarethenstr. 12, Eimsbüttel. Hoheluft, (Eppendorf, Petscherrer Klosters befiehlt, dem Volke mitzuteilen, daß der heilige Wladimir, der Rußland getauft hat, aus feinem Grabe aufstche jede Nacht, die Heiligen deS Klosters wecke und mit ihnen unsere von den Polen und Juden beschimpfte Heimat beweint. Mein Gott,so istjeneGlanzzeit hin, dadie mächtigen Heere der fremden Stämme (Andersgläubige) zurückge- schlagen wurden! Schimpf und Schande den Nachkommen des heiligen Wladimir, die sich vor einem Häufchen feiger Juden und einer von diesen angenommeneiiBandeStudeiiten. bengels fürchten! So wisse beim jeder, dem ber russische Name noch teuer ist, daß die Juden und Polen nach unserem Blute dürsten, baß sie uii« gegenseitig aushetzen wollen, um auf unseren Leichnamen zum Throne zu ge - langen unb ben Kaiser niederzuwerfen. Wisse denn, wenn diese? geschieht, so ist eS zu Ende mit unserer Mutter Heimat, in Stücke wirb sie gerissen von ben Polen, Juden, Armeniern und anderen Bösen Im Namen der Petscherrer Heiligen hat der große Heilige folgende vier Sätze zu erfüllen geboten: 1. Alle sollen sich in ihrer freien Zeit in den Kirchengen,äuern versammeln znr Bcratnng, wie man seine Heimat vor den Jude» und Polen verteidigen könnte. 2. Juden unb Polen nicht töten, sondern nur bie von ihnen ge- (anbten Aufrührer jeden nach seiner Art unb Weise (feinem Gerichte) abfertigen. 3. Mit ben Juben nichts zu tun haben unb nichts bei ihnen kaufen 4. Jeher, her so ein Blatt in bie Hanh bekommt, ist verpflichtet, nicht weniger a!S hrei Kopien zu schreiben unb eine ha» von in eine anberc Stabt ober ein Dorf zu schicken, unb ist verpflichtet, dieses Schreiben anderen Menschen vor - zulesen. Derjenige, ber daS alles in sechs Tagen nicht erfüllt, wird von schweren Krankheiten und Unglück (!) belastet. Wer aber mehr als drei solcher Schriften ver - schickt oder verteilt, wird von einer alten Krankheit be - freit und er wird in allem Glück haben. Am Sonntag wird sich viel Volk Versammeln in ber Laura-Sophia- Kirche, Michailow- unb Bruberklöstern, unb von hier ane wirb ein Aufruf an bie Russen erlassen wegen ihrer Vereinigung gegen bie Juben unb Polen firnen! Dir Arbeiter schaffen sich Waffe». Der Korresponbent be« „Evening Stanbarb" unb der „Et. James Gazette" schreibt seinem Blatte, baß die russischen Fabrikarbeiter ber von Shesfielb au? bingierten Fabrik von (Sammel ii. Eo. trotz des Protestes bet Fabrikanten fortfahren, Stahlstangen durch Schleife» in kurze Schwerier und Dolche um- zugestalte». Er versichert, daß die Arbeiter iu anderen Eisen- und Stahlsabriken in ähnlicher Weise tätig sind. Fabrikanten, die energifch gegen diese? Verfahren pro - testierten, erhielten von den Arbeitern die Antwort, daß bk Fabriken nie Eigentum ber Arbeiter erklärt werden würden * • Tie dänische Regierung als Gehülfin des Zarismus. Die dänische Regierung bemüht sich fortbauentb, bie Lieferung von Waffen nach Fiiilanb zu erschweren. Dieser Tage kam aus Amerika ein Tampser von „Dct forenebe Damvskipselikab" in 'kopenhagen an, her unter anderem 1000 Revolver an Bord batte, bie nach Hel- itngforS Derfanbt werben sollten Sie warben aber auf höheren Befehl sofort nach bei» vor dem Hafen liegenden Inselfon „Trekroner" gebracht Hier werden sie wohl einige Zeit lagern, bis' sie. wie ha» in einem ähnliche» Fall vor ungefähr einem Monat geschah, wiederum frei» gegeben werbe». — Offenbar ist diesmal die genannte dänische DampfschiffSgefellfchafi so freunblid' gewesen, bie Behörden sogleich von der verdächtigen Ladung zu unterrichten Bon der Wcltbühne. 5tofakeupvtittk gegen die Tozialdemokrarte verlangen zum so und so vielten Mal die freiwilligen Kosaken der „Hamburger Nachrichien". «ic jubeln daüber. daß cs dem Zaren geglückt fei, die Revo lution niebcrjiitocrfcn — was man wünscht, das glaubt man ja! — und fordern, daß nun auch die beut] el, c Regierung Vorkehrungen gegen bie Revolution treffe. Die Kosaken finden, „daß eS not - wendig ist, dein Eintritt dieses Falle? wegen feiner schweren Folge» tunlichst v o r j u b e u fl e ii. Dazu aber reichen natürlich bie vorhanbene» Machtmittel bee Staates, weil sie nur der Repression, nicht aber der Prävention dienen, nicht aus. Es muß vielmehr etwas geschehen, was die Organi - sation der Sozialdemokratie zerstört unb ihre noch weitere Ausbreitung verhindert; den» wir sind nicht sicher, daß, wenn dies nicht geschieht und die deutsche Sozialdemokratie noch immer mehr Stimmenzuwachs erhalt, auch ihre Bemühungen um die sozialistische Verseuchung unsere: Wehrpflichtigen ungestört fortfetzen darf, die ütcDolutioneparici schließlich doch nicht durch Machtkitzel und eigenes Schwergewicht dazu fortgerissen wird, den Umsturz der bestehende» Berbältniffe auf diesem ober jenem Wege wenigstens zu versuchen. Vor allen Dingen erwarte» wir, daß die Lücken endlich aliSgefüllt werden, welche unsere Gesetzgebung hinsichtlich der Strafverfolgung von öffentlicher Aufforderung zu revolutionären Unternehmen und hinsichtlich der Verherrlichung gemeiner Verbreche», wen» sie politi - schen Zwecken bienen, aufweist. Richt minder not - wendig ist es, Vorsorge zu treffen, daß die deutsche Sozialdemokratie noch länger in der Lage bleibt, de» Revolutionären in einem benachbarten und be - freundeten Staate Hülfe zu leisten und für sie öffent - lich Gelbsammlungen zu veranstalten, und endlich muß die Strafverfolgung von Verbrechen, die vom deutschen Boden aus gegen benachbarte Staaten unb deren Oberhäupter unternommen oder versucht werden, sichergestellt werden, einerlei, ob dies durch Streichung der Gegenfeitigkeiisklauscl in unserem Strafgesetzbuch ober burch Herbeiführung der Gegen- feitigteit geschieht. Die Vorgänge in Rußland haben bewiesen, wie dringend notwendig es ist, die Unter - stützung einer revolutionären Bewegung vom AuS- lande her zu inhibieren, und wie sehr die europäischen Staaten auf Solidarität in dieser Beizehung ange - wiesen sind." In dem Vorschlag der „Hamb. Nachr." vermissen wir ben Hinweis, was mit dem tonsiszierten, aus Geldfammlungen für revolutionäre Zwecke stammen - den Geld« zu geschehen hat. Indessen finden die Leute ber „Hamb. Nachr." es wohl selbstverständlich, daß diese Summen zu Dotationen für hervorragende Scharfmachergcfellen bestimmt werden. So könnte die Lust unb Liebe zur Kosakentätigkeit, bie durch fortwährende Anfechtungen durch profame Gerichts - vollzieher natürlich leiden muß, bedeutend gefördert werden. Im übrigen zweifeln wir nicht, daß in genügen oberen Regionen sehr gern die „Klinke der Gesetz - gebung" in Bewegung gesetzt würde, wenn nur Aus - sicht auf Erfolg wäre. Aber die Entwicklung des KapiialismilS hat eben auch her Arbeiterklasse Waffen in die Hand gegeben, gegen die bie ultima ratio, bie Kanonen, versagt. Das weiß man in jenen Kreisen sehr gut. DaS deutsche Weißbuch über die Marokko- Angelegenheit ist soeben erschienen. ES ist 42 Seiten stark und enthält 27 Nummern. DaS Wölfische Bureau übermittelt telegraphisch folgendes: DaS erste amtliche Schriftstück ist der Bericht deS deutfchen Konsuls in Fez über die Man- datSsrage. In einer Unterredung am 21. Februar 1905 erklärte der Konsul dem Sultan auf die Frage, ob Frankreich sich auf ein europäisches Man b a t berufen könne, benlscherfeitS sei ein solches Manbat nicht erteilt worden Der Sultan sprach seine Freude da - rüber auS, hafe Deutschland sich der sranzösischen Aktion nicht angeschlossen habe. Am 21. April be - richtet ber Konsul über ben Einbrnck ber von Delcaffö am 31 März im sranzösischen Senat ab - gegebenen Erklärung. Der Sultan zeigte sich bcsonberS übet die Behauptung ausgebracht, bie marokkanische Regierung habe bie Ratschlage Frankreichs erbeten unb nach ihrer Erteilung erklärt, sie befolgen zu wollen. Er bezeichnet« diese Behauptung alS eine Unwahrheit. Der Sultan wiederholte, Taillandier habe sich auf ein europäische» Mandat berufen Am 15. Mai meldete Graf v. Tattenbach, der Suita» erkläre, er habe den Franzosen nicht bas geringste Zugeständnis gemacht, sondern die Ankunft deS Grafen Tattenbach abgewartet, um die Verhältnisse eingehend zu besprechen. Am 17. Mai meldet Graf Tattenbach, unmittelbar nach feiner Ankunft habe ber französische Gesandte im Auftrage DelcassöS erklärt, bie französische Regierung werde eS als eine Beeinträchti- qung ihrer Interessen ansehen, wenn die Resormvorschläge heu Signatarmächten zur Kenntnisnahme unb Aeußerung unterbreitet würben. — Der Erlaß beS Reichskanzlers an ben Botschafter in Paris vom 22. Mai saßt den Inhalt unb ben Eindruck dieser Meldungen dahin zu- lammen, bie Vertreter Frankreichs wollen ohne weitere» Beschlag auf Marokko legen unb bem Sultan ben Verkehr mit bett übrigen Vertragsstaaten verbieten. Eine Reihe weiterer Schriststücke bezieht sich ans bie Unterlassung der Mitteilung deS englisch -f r an z öf i s ch eit A h f o m m e n S. <’ in an mehrere Missionen gerichteter (nldfe des Reichskanzler» vom 12 Avril betagt: ES ist falsch, daß das französisch - englische Abkommen der deutschen Regierung zur Kenntnis gebracht (ein soll. Dclcassz habe beut deutschen Botschafter mehrfach Andeutungen allgemeiner Art gtinadii, ihn jedoch auf die Frage über den Inhalt beS Abkommen» auf daS Gelbbuch verwiesen. VIm 14. April bemerkte Deleaffs tu einem Gespräch mit bem Fürsten Rabolin spontan, die verirauliche Unterhaltung im Sommer 1904 sollte keineswegs den Chakaktei einer amtlichen Kom - munikation hoben Der Botschafter erwiderte, er nähme gern Akt von dieser seiner Erklärung, beim zu seinem höchsten Erstaunen hätte die Pariser ossiziöse Presse die Taisache verdreht und ein amtliche? Kommunique auS einem gelegentlichen Gespräch herauskonstruieren wolle», ivas er nicht ohne weiteres hinnehmen könnte Die? be - stätigte Herr Delcassö. Zur Mciivierung bet unter - lassenen amtlichen Mitteilung des Abkonimens i'ührte Tel- caffa an, es sei in Lonbon abgeschlossen unb hort zu gleicher Zeil vcröffenltichl worden. Ter Gedanke iei ihm nicht ge - kommen, der kaiserliche» Regierung dieses Schriftstück mitju» teilen, daS sofort der Oeffentlichteit übergeben worden (ei. Dagegen habe et den spanisch-itanzöslschen Vertrag in Pari? unterzeichne! unb ihn vor ber Veröffentlichn» i bem Freiherr» v. Richthoie» burd) Bihourd mitteilcii lassen Xelcaffe fuhr fort, er habe geglaubt, burch bie Mitteilung dieses aus oem englisch - französischen 21b« kommen entspringenden Vertrages für alle? gesorgt zu bahnt Ter Erlaß des Reichskanzlers nach Paris vom 1. Mai erklärt: Für Eröffnungen von solcher Wichtig - keit sei bie schriftliche Form burch ben diplomatischen Gebrauch konsekriert. Weder die bisherigen ungenügenden Mitteilungei: Delcassök noch auch bie Veröffentlichung im „Journal officiel" konnten direkte Mitteilungen er - setze». Tie amtlich sraiizösischc Veröffentlichung stelle die unbejragte» Mitinteressemen einfach vor vollendete Tat- fache». 'Rouvier erkannte den deutschen Standpunkt in feinem Expos ö vom 21. Juni, welchem er da» Marokko - abkommen beifügte, an. Zentrum und Ltciirrvorlagen Ans beinPattei- tag der ZeiitrumLpartei für Hessen-Nassau gab bei Abg. Trimborn die Stellung des Zentrums zu den Steuer« Vorlagen kund. Danach wäre das Zentrum gegen eine Erhoynng der Tabaksteuer, ausgenommen! Zigaretten und seine Zigarren, gegen eine OuittungSneuer, gegen eine Fahrtartcnsteuer, ausgenommen bei Karten erster unb zweiter Klasse, gegen eine Erbschaftssteuer auf Erb schäften bis.* 160U00 und gegen ein Maximum bet Matrikularbeiträge. Ob die guten Vorsätze drS zum Schluffe vorhalten werden X Gegen den rabakstcurrgesetzentwurf erhebt die „Köln. VolkSztg." immer schwerere Bedenken. Sie weist nach, daß die unvermeidliche Folge bet neuen Vor läge eine Verschiebung her Fabrikation her billigeren jigarrenforten nach Sübheutschland fein wüthe. Damit wäre aber ber noth» unb mitteldeutschen Tabakindusttie, welche noch mehr oder weniger unter den Folgen des Gesetzes von 1879 leidet, wen» nicht ber Todesstoß versetzt, bann doch eine seht schwere Wunde beigebracht. In Konsequenz davon müßten zahlreiche Vlrbeitcrcntlaffungen ftaitnnben. „Eine solche Erschütterung her Tabaksabrikatio» wäre sozial um so bebauctlicfeer, als bis Zigarreu- fabritaiion (neben der Kotksadrikaiion) einer der wenigen Industriezweige ist, die zn einet Verpflanzung auf das platte Laub geeignet sind. Biele Zigarren arbeitet (z. T. Heimarbeiter) im Oldenburger Münster- lande, Westfalen usw. haben einen kleineren landwitt- idiaftlidjcn Betrieb, den sie mit Hülse von Frau und Kindern führen und bem sie sich dank tunlichstem Ent - gegenkommen ihrer Arbeitgeber in ber BestellungS» und ißrittezeit selbst widmen. Diese Verbindung zwischen Industrie und Landwiitschast bau alS eine segensreiche betrachtet werden, sie ist vorteilhaft »ach beiden Seiten. Eine weitere glückliche soziale Erscheinung, bie auf bem Gebiete der Zigarrenfabrikation beobachtet wird, besteht darin, daß eS wohl in feiner anderen In - dustrie dem Arbeiter so leicht wirb, sich selbständig zu machen. Der Zigatrenarbeiler »ersucht eS nämlich nicht selten mit gutem Erfolge, die selbst angefertigten Zigarren mit einem mäßigen 'Nutzen zu verkaufen unb bann all - mählich unter glücklichen llmftänben feinen Betrieb zu vergrößern. Je höher aber der Zoll, desto größer daS erforderliche Betriebskapital und • desto steiler der Weg, der znm selbständigen Miltelstaiide führt." Zum Schlüsse heißt es in bem Artikel: .Erscheint hiernach der wesentliche Teil deS Gesetzentwurfes, die Erhöhung beS Zolles auf henAuslandS- tabak, nicht annehmbar, so fällt damit zu - gleich der andere Teil des Entwurfes, der die ent - sprechende Erhöhung bet JnlanbSsteuer enthält. Ob es sich dann noch lohnen wird, ben Zoll auf ausländische Tabakfabrikat«, welcher der inländischeil Fabrikation jedenfalls nicht schaben kann, zu erhöhen, ist eine Frage, die vorläufig kein erhebliches Interesse bietet. So schwer eS audi dem Staatssekretär des ReichSschatzamtcS werde» mag, er wird sich u. E. damit ubfiuben müsse», daß in Deutschland vom Tabak kein Geld mehr zu holen ist. ES bliebe freilich noch bet öfbanfj an solche Zollznschläge übrig, welche nur die hochwertigen Tabake träfen. Aber die praktischen Schwierigkeiten, welche einem Wertzölle entgegenstehen, werben schwerlich überwunden werben können." Danach scheinen sich diejenigen Herren aus der Zentrumspartei, die einer Tabafwertfteucr daS Wort gerebet haben, nunmehr auch davon überzeugt zu haben, daß tiefer SteuermobuS unbutchsührbar ist Gine auf Veranlassung deS deutschen Tabak- vereinS am Sonnabend in Kol» stattgehabte Ver - sammlung von labatintereffenien nahm Stellung gegen die projektierte Erhöhung der Tabaksteuer. Nach einem eingehenden Referat des Syndikus Schloßmacher wurde eine Resolution angenommen, worin die zuver - sichtliche Hoffnung ausgesprochen wird, daß der Reichs - tag der Vorlage feine verfassungsmäßige Zustimmung versagen würde. Ter bannovrrsckik StäPtrtag, bet am Sonn erbend in i>er Stabt Hannover tagte unb von 47 selbst - ständigen Staotgemeinben der Provinz beschick: war, sprach sich einmütig für die Abwehr unb für Widerstandsmaßregeln aller Hanno p e r f et) e n Städte gegen daS die historische Selb ftänhigfeit ber Staotgemeinben ernstlich bebrohende preußische Schulgesetz aus und beschloß, zur Ab - wendung des Staatseingrisses in die unveräußer - lichen Frciheitsrechte der Städte eine bringliche Ein spruchseingave sämtlicher Städte an den Landtag und die StaatSregierung. In feinem iHeferat machte Oberbürgermeister Struckmann» Hildesheim u. et. folgende öe merkenswerte Ausführungen. Die Sctnilgesetzfrage sei in Preußen sch»» ieit einem Jahrhundert im Gange, habe aber niemals