Nr. 30 Dienstag, Vcn 6. Februar 1912 26. Jahrgang Hamburger Echo Bernntroorlltdier fflebafteur CFrnft Köpke in Xinmbutfl. Da? ,Jt>dinburflCt (Prt)o“ erscheint ISalich. oufier Monlaq? Nbonnrnieni-pretS (Inti. „Tie Nene It'elt“ und „Tie arbeitende Ju-irnd") durch die Post bezogen ohne Brnigegeld monatlich *- 1.20, vierteljährlich A 3.i>0; durch die ktolvorleure ivochenllich SO frei ins tzauS ein«. Nr. 6 *. SonntagS-Nummer mit illuftr. Beilage »Tie Rene Tüelt" 10 4 Kreuzbandsendungen monatlich A 2.70. für das Ausland monatlich A 3,50 Anzeigen die sechSgespaitene Petitzeil» oder deren Naum 40 4, tlrbeitemorft, BermietungS- und Rouii ienanzeigen 20 4. Anzeigen Annaltme Nehlandstr. 11, Lrdgeschok (bis 5 llbr nachmtttagSt, in den Filialen, sowie in allen Annoneen-BureauS. Platz- und Datenvorschriften ohn« Verbindlichkeit. Reklamen im redaktionellen Teil werden weder grau? noch gegen Entgelt ausgenommen. Buchhandlung und Buchdruckerei-Kontor: Fehlandftr. 11, Lrdgeschotz. 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Die Unetrennung der Soüolöemolraile öutm ihre (Segnet, Die Habsburger hatten einst mit ihrem hergebrachten Hoch - mut bei den Kämpfen mit der französischen Revolution erklärt, daß chnen eine Republik Frankreich nicht bekannt sei. Da« wurde anders, als der junge, damals noch republikanische Napoleon Bonaparte in Italien die österreichischen Armeen eine nach der andern schlug und plötzlich nur noch 36 Stunden von Wien stand. Die Habsburger flüchteten samt ihrem Hofe in toller Haft aus Wien und ließen um Waffen - stillstand bitten. Sie ließen dem siegreichen repMikanischen General jetzt auch von freien Stücken die Anerkennung der fran - zösischen RepMik anbieten. Allein Bonaparte antwortete mit Stolz: „Die französische Republik ist durch sich selbst an - erkannt. Sie nicht anerkennen, würde ebensoviel heißen, als das Dasein der Sonne am hellen Mittage leugnen." Die österreichischen Diplomaten waren wie mit kaltem Wasser begoffen, und die Habsburger von Gottes Gnaden mußten diesen überlegenen Hohn ruhig einstecken. An diesen historischen Vorfall mußten wir denken, als dieser Tage wieder so viel von der Anerkennung der Sozialdemokratie bei politischen Gegnern die Rede war, und zwar von der An - erkennung durch Leute, welche bei den herrschenden Klaffen eine hervorragende Stellung als Staatsminister usw. innchaben. Wir überschätzen unsern großen Wahlsieg nicht und sind nicht der Meinung, daß durch ihn unsere Gegner in eine so prekäre Situation gedrängt worden seien, wie einst der Wiener Hof durch die Siege des Generals Bonaparte. Das wäre Größenwahn. Mer es ist durchaus kein Größenwahn, wenn wir sagen: „Die deutsche Sozialdemokratie ist durch sich selbst anerkannt." Wieweit uns unsere Gegner anerkennen, das ist uns je nach der Region, aus der die Anerkennung kommt, entweder gleich - gültig oder von untergeordneter Bedeutung. Wenn cs hochstehende Leute gibt, die angesichts der großen sozialen Bewegung unserer Zeit den Kopf ganz in den Sand stecken wollen, so haben sie selber die Wirkungen solchen Gebarens zu tragen. Nun hat in diesen Tagen ein badischer Minister Rede stehen müssen für die harmlose Aeußerung, die Sozialdemokratie sei .Tise grotza^igc.^cweaungzur Hebuna jes ricr- ten Standes. Die Reaktionäre aller Schattierungen haben ihn wegen dieser „Anerkennung" der Sozialdemokratie wütend angegriffen. Es ward ihm darob ein wenig schwül zumute und er meinte, er habe in der Erregung nicht genau das gesagt, was er sagen gewollt. Er habe unter der „großartigen Bewegung" nicht die Sozialdemokratie allein, sondern die ganze Ar - beiterbewegung unserer Zeit, einschließlich der christlich - sozialen, verstanden. Gern sei unserseits anerkannt, daß dieser Minister damit mchr Verständnis und Aufrichtigkeit gezeigt hat, als man von Leuten in seiner Stellung gewöhnlich erwarten kann. Allein es kann unsern herrschenden Klaffen kein schlechteres Zeugnis aus - gestellt werden, als sic es selbst tun, indem sie eine solche Aeuße - rung zu etwas ganz Außerordentlichem stempeln wollen. Eine Bewegung, wie die sozialistische, die der ganzen Epoche, in der wir leben, ihren Stempel ausgeprägt hat, mit welcher sich die ganze geistige Welt beschäftigen muß, und der soeben über virr Millionen Wähler ihre volle Sympathie bekundet haben, das muß doch eine großartige Bewegung sein. Diese Tat - sache zu leugnen, dazu gchörte ja ein außerordentliches Maß von Dummheit. Aber die herrschenden Klassen wollen in ihrer Jagd nach Gold und nach Genuß durch solche Worte nicht gestört sein. Sie verletzen ihre Ohren. Oder sie zaubern ihnen ein Menetekel an die Wand, ähnlich dem, das den König Belsazar erschreckte. Die Sozialdemokratie hat im Laufe der Jahre weit mehr „Anerkennung" erfahren, als der badische Minister ihr hat zuteil werden lassen; zum Teil sogar von ihren erbittertsten Gegnern. Liebev. Don Gustaf Janson. Nur dem Schwedischen bon A. Lütjohann. „Wasser, Schwester, Wasser! Und ein bißchen Eis . . . nein, viel EiS, viel! Mein Kopf brennt und durch meinen Leib fließt ein Strom von geschmolzenem Blei! Der brennt mich aus, er - stickt mich . . . bringt mich um . . . Ich will leben, hören Sie, Schwester! Und ich kann es nicht länger, halt' es nicht aus . . WaS sagte der Doktor, ebe er wegging? Nichts, gar nichts! Aber er machte ein ernstes Gesicht, nicht wahr? Schwester, Sie sind es gewohnt, in seinen Zügen zu lesen, Sie sollen mir aufrichtig sagen, ob er glaubt, daß mein Ende naho ist! Sie müssen es tun, Schwester. Sie tragen ja das Zeichen der Barmherzigkeit um Ihren Arm, und Ihre Augen sind so gut . . . Sie sollen mir ehrlich sagen, wie lange ich noch nach habe? Ich will nicht sterben, und ich will auch nicht leben. Kann ich das überhaupt? Sie brauchen nicht zu antworten^gar nichts zu sagen . . . Ricken Sie nur, wenn ich frage . . . Sic schütteln den Kops . . . Sic lächeln . . . Danke, Schwester, danke! Und dann noch ein bißchen Wasser ... O, das tut wobl! — Aber Sie bittren nicht weggeben! Seh'n Sie . . . Kommen Sie dichter heran! Ganz dicht! Fch will Ihnen etwas ins Ohr flüstern. Die andern dürfen cs nicht hören, auf keinen Fall. Ich bin ja Offizier . . . kenne meine Pflicht. Aber Ihnen will ich cs sagen, Sie gehören ja nicht zu den Kämpfenden. Ja, e? sinb ein paar Gedanken. Sie liegen mir wie feurige Kohlen im Gehirn, sie leuchten, aber sic ver - zehren mich auch. Blasen Sie sic aus. Blasen Sic tüchtig! Rein, gießen Sie Wasser drüber, Wasser! Hier drinnen, gerade hier aus der rechten Seite liegt die eine. Bisweilen glüht sie nur ein wenig, es ist nichts als bißckcn Rauch und Dunst. Aber dann stammt sie wieder aus, die Glut leckt bon innen ant Gewölbe bom Gebtrn . . . von innen, Schwester. Wenn -sic auch das ganze Mittelmeer über meinen >tops gießen, kann der Brand doch nicht gelöscht werden. Hier drinnen liegt er versteckt, niemand' außer mir weiß das Ge - heimnis. Und die (---danken sachcn die Glut wieder an, daß sie in Flammen ausschlagt. Seh'n Sic, die Gedanken sind das Schlimmste. Die krwchen ein und auS im Gehirn und geben Feuer . . . Feuer, -sie schleichen heran, ganz.wie die Beduinen in der Wüste. Man siebt sie nicht, ahnt nicht ihre Nähe, vis es plötzlich laum fünf Schritte vor einem knallt. Und dann donnert es ohne Äusenthalt. . Können Sie stck das vorsteuete Säuvenet. wie spannend und turchterlick t» ist, wenn man weiß, daß bet_ Feinb überall ter- itedt liegt* Wohin Sie den Blick wenden. Sanbriffe, Hohlwege, Gruben, hier und da ein bißchen dunkles Grün. Und unter den Blättern versteckt, int Sand ci»gegraben warten die Gegner; mit dem Finger aus dem Hahn de-- Gewehres liegen iic und be Bismarck haßte die Sozialdemokratie infernalisch, weil sie sich zu den demagogischen Experimenten, die er ihr zumutete, nicht geblMchen ließ. Nachdem er das Sozialistengesetz durch - gedrückt, kam er mit den sozialpolitischen Gesetzen, um die Ar - beiter, denen er sich verhaßt gemacht, damit wieder für fick zu gewinnen. Die Sozialdemokraten stimmten gegen das „Linsen - gericht", für das die Arbeiter den Klassenkampf dmngeben sollten. Dennoch zollte Bismarck den Sozialdemokraten das Lob, daß nur durch ihr Drängen und Schieben überhaupt eine sozial - politische Gesetzgebung zustande gekommen und daß die Sozialdemokratie in diesem Sinne ein nützliches Element sei. Ein größeres Kompliment konnte der Sozialdemokratie bei der Schäbigkeit, die unter den oberen Zchntausend so groß ist, gar nicht gemacht werden. Nach seinem Sturze sagte Bismarck in seinen Unter - haltungen über die Kläglichkeit der bürgerlichen Presse, daß die sozialdemokratische Presse allein Mut habe. Der zweite Reichskanzler. Caprivi, machte der Sozial - demokratie ein noch weit größeres Kompliment. Er sagte, daß alleVorlagen,die seine Regierung den Parlamenten mache, genau geprüft würden darauf, wie sie auf die Sozialdemokratie wirken würden. Das heißt doch, die Bedeumng der sozialdemo - kratischen Bewegung rücksichtslos anerkennen. Und der vierte Reichskanzler, Bülow, hat der Sozial - demokratie das Kompliment gemacht, daß sie die st ä r k st e Friedensbürgschaft sei, indem er ausplaüverte, daß die europäischen Mächte durch die bloße Existenz dieser „großartigen Bewegung" sich veranlaßt geschen hätten, sich dahin zu ver - ständigen, einen großen Krieg so lange als möglich zu vermeiden. Oder sollen wir daran erinnern, daß nach der Abwchr der Lex Heinze durch die Sozialdemokratie aus den deutschen Gelchrtenkreisen die Anerkennung kam, Kun st und Wissen- schafthättensich „unterdieFitticheder Sozial - demokratie" geflüchtet? Das könnte noch weiter ausgedehnt werden. Aber damit sei es genug. Man wird überzeugt sein, daß der badische Minister eigentlich weit weniger in „Anerkennung" der Sozialdemokratie geleistet hat, als andere Staatsmänner. Jedenfalls hat diese Anerkennung, die uns widerfahren, den Wert, daß das Gebaren gewisser Elemente von minderer Be - deutung um so lächerlicher erscheint. Wenn zum Beispiel ostelbischc Junker jener Art, die chr einstiger Gesinnungsgenosse, der bekannte Wagener, als „Ochsen von Geburt oder Ochsen aus Prinzip" bezeichnet hat, uns die „Gleichberechtigung" mit andern Parteien hinwcgnäseln wollen, so lachen wir darüber. Und wenn bürger - liche Literaten vierter bis siebter Güte uns „Bildung" und „An- stüiiL" ahsprechön mnlcik i? lachen w^rMrchocr auch, aatt’.^tli* wenn wir sehen, daß gewisse „Schmocks" uns gar noch mit ihren blöden Schimpfereien zu imponieren glauben. Es mag sonach unter den herrschenden Klassen viele Elemente geben, die einer solchen „Anerkennung" der Sozialvcmokratic eine eminente Bedeutung beimessen; wir haben keinen Grund, uns viel damit zu beschäftigen. Denn diese „Anerkennung" wird nicht hindern, daß die oberen Zehntausend ihre Vorrechte, so lange sie können, verteidigen und befestigen, und daß sie dabei alle die häßlichen und brutalen Mittel anwenden werden, welche die Angst um den Besitz und die Macht ihnen eingibt. Das lchrt uns der Verlauf der ganzen Weltgeschichte. Die beste An - erkennung, die uns unsere Feinde zollen, ist ihre innere Ueber - zeugung, daß uns eben doch die Zukunft gchört. Politische Uebersicht. , Ueber 100 Millionen! Zu den neuen Heeres- und Marinevorlage n erfährt die „Frankf. Ztg.", baß die hierfür jährlich aufzubringen- ben neuen Steuern 10 0 Millionen Mart überschreiten werben. Gegenwärtig werbe in den beteiligten Ressorts noch über diese Entwürfe und über die neuen Steuergesetze verbandelt, so daß es ausgeschlossen sei, baß bis zum Zusammentritt beS Reichs - tags die Gesetzentwürfe zur Einbringung fertig sein sonnten. Ten Angaben über die Höhe bet anjuforbernben Summe wird in den Scherlblättern folgende Erklärung entgegengesetzt: „Die von anderer Seile gebrachte Mitteilung, daß die neuen Heer- und Mariitevorlagen einen jährlichen Mehrbedarf von Steuern von mehr denn 100 Millionen Mark erfordern würden, entbehren nach Mitteilungen zuständiger Stellen jeder festen Unterlage. Denn zurzeit befindet sich die Vorlage noch in der Bearbeitung des Reichsschatzamtes und dic Bearbeitungen sind noch nicht abgeschlossen. Man kann also nur Vermutungen Über den etwaigen Mehrbedarf äußern und daher differieren denn auch oie Angaben, dic in verschiedenen Blättern darüber gemacht wer - den, um 70 bis 80 Millionen Mark." Die Tatsache, daß dic neuen Vorlagen kommen, steht somit fest, und die bestellenden Meinungsverschiedenheiten beziehen sich nur noch auf die Höhe der Kosten. Als die letzte Militärvorlage, die einen Aufwand von 142 Millionen Mark erforderte, im Reichs - tage beraten wurde, haben die sozialdemokratischen Redner sofort darauf hingewiesen, daß diese Vorlage nur der Vorläufer einer größeren sei. Von der Heeresverwaltung ist dies ganz ent - schieden bestritten worden; heute, nach kaum Jahresfrist, ist die neue Militärvorlge schon ziemlich fertig. Solche Vorlagen pflegen aber nicht aus dem Aermel geschüttelt zu werden, sie bedürfen im Gegenteil meist einer langen und gründlichen Vorbereitung, und es wäre ganz interessant, zu wissen, wann mit diesen Vorberei - tungen begonnen worden ist, und wann sich das vor einem Jahre noch bestrittene Bedürfnis zu einer weiteren HecrcSvermehruug l ’erau6geitent hat. Die sozialdemokratische Presse hat damals be - hauptet, daß ein neues Armeekorps ausgestellt werden soll; wie jtdi jetzt zeigt, waren die uns damals gewordenen Informationen richtig, nur daß sie sich nicht auf die Militärvorlage von 1911, (andern die von 1912 bezogen. Amtliche Dementis sind in der Regel als Bestätigung auszu- :affen. Daß die Regierung jetzt, wo die Wahlen vorüber sind, nch nicht mit „Kleinigkeiten" begnügen wird, erhellt auch au8 einer Mitteilung der „lägt. Rundschau", wonach die neue Flottenvorlage auch eine VermehrungdesFlotten- Personals um 1 5 000 Mann verlangt, so daß eine Personalstärke von rund SO 000 Mann erreicht würde. Tas neue Personal werde zum Teil für die Besetzung des dritten Ge - schwaders, zum Teil für das PluS an Wchrbesahung, die die neuen UcberbreadnoughtS und modernen Torpedo- und Unter - seeboote bedürfen, verwendet werden. — Nach demselben Blatte sollen die Wehrvorlagen in der Thronrede angekündigt werden. Tie Konservativen als Schützer der Ttaalsautorität. Ter Sanmielruf des Herrn v. Bethmann-Hollweg ist 'bei den Dahlen ungehört verhallt und der Zorn derer, zu deren Gunsten die Sammclpolitik inS Werk gesetzt werden sollte, der Junker und Agrarier, ist so groß, daß sie nicht abwarten konnten, bis der Reichstag zusammentrat, sondern gleich im preußischen Treiklaffen- hause die Gelegenheit vom Zcnin brachen, um ihr volles Herz auS- zuschütten. Dabei hat sich gezeigt, daß die den Konservativen nächststehenden Freunde, die Freikonservatjven, zwischen beiden Parteien einen Trennungsstrich zu ziehen für notwendig halten. Die Freikowservatrven sind ja bei den Wahlen bös mitgenommen worden und scheinen das dem Umstande zuzuschreiben, daß sie zu eng mit den Deutschkonservativen liiert waren. Diese Absonderung der nächsten Freunde hat aber der ..Kreuzzeitung" völlig den G!au^ i?cn an die Möglichkeit einer Sammclpolitik geraubt. Verzwei - felnd erklärt sie in ihrem üblichen sonntäglichen Ueberbltd: „Die Zeit ist doch vorbei, in der eint Verständigung der bürgerlichen Parteien noch möglich war. Für die wichtigsten StaatSnotwendigkeiten werden sich parlamentarische Mehrheiten von Fall zu Fall guiammenfirrben. Aber die. K l u s t jwischcn der Rech'ten und Linken überbrücken zu wollen, ist nach einemjoldjen Wahlkampfe ein aussichtsloses Unternehmen. Schon schwenken ja auch manche Freikonservative zur Linken ah. wie die Reden der Abgeordneten v. Zedlitz und v. Kavdorfk beweisen. Der letztere trat für das „moderne Empfinden" und für „neues modernes Material" ein, was von der Linken als eine Anmeldung für den Großblock aufgefaßt wurde — ironisch vielleicht, aber nicht ohne eine gewisse innere Berechtigung. . . . Wenn der Abgeordnete v. Kardorfs namens seiner Parteigenossen versichert, sie hätten den e r n ft e n Willen, aus ihrer Niederlage zu lernen und morsch Gewordenes durch neu£6 und modernes Material zu ersetzen, so kann das nur in dem Sinne einer Abkehr von der autori - tären Weltanschauung in unserer Politik verstan - den werden." „Unsere" Politik, damit ist selbstverständlich dic Politik der Junker und Agrarier gemeint. Sie beanspruchen für sich und ihre Politik den Schutz der Staatsautorität, indem sie sich selbst gleich - zeitig als Schützc'r dieser Autorität aufspielen und die Regierung rüffeln, weil sie angeblich die sog. StaatSautorität nicht ausreichend wahren. Den Vorwurf ergebt die .Krcuzzeitung", nachdem sie vorher noch andern Parteien und Ministern eine schlechte Zensur erteilt hat, auch gegen den Reichskanzler und die Minister Preußens, indem sie schreibt: „Die konservativen Redner im Mgcovdnetenhause haben wie- der einmal ausgesprochen, daß nach ihrer Ansicht b a S Verhal - ten der gegenwärtigen Regierung den Fordern n- gen der erniten Zeit nicht entsprochen Habe. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat am Montag die Blätter, die für die Stärkung der StaatSauiorität eintraten, ermahnt, sich „solcher unbilligen Vorwürfe gegen die Regierung" zu enthalten. Aber Pres'e und Parlament sind der Kritik wegen da, und wir würden unserer Pflicht nicht nachkommen können, wenn wir tue (staaiSautoritär mit der Person des jeweiligen Ministers identifizieren, wenn wir nicht, wo eS uns nötig erscheint, sogar d i e Minister zur kräftigen Wahrung der StaakSautorität auffor - dern wollten. Der König und seine Minister sind noch nicht ganz machtlos gegenüber dem immer allgemeiner werdenden Ab fall, wenngleich die konstitutionelle Verfassung und daS die begehe- lichen nie zu befriedigenden Massen geradezu herauSfor dernde allgemeine Wahlrecht ihren Einfluß sehr be - schränken. Darum ist auch die Sehnsucht nach dem wahren Führer deS Volkes bei unserm Kaiser sehr begreiflich, und wir bertrauen mit ihm, daß Gott zur rechten Zeit unserm Staat und Volke auch den rechten Führer geben wird." Herr v. Bethmann-Hollweg ist also nach Meinung der Konser - vativen der „rechte Führer" nicht. Sie möchten ibn so schnell wie möglich bei feite schiebe, nachdem er sich im Wahlkampf nicht einfach zum Handlanger der kom'ervativen Partei ha, bergebeu wollen. Die Sehnsucht nach dem „wahren Führer" ist aber bri den Konservativen noch stärker geworden, seit besannt in, daß Herr v. Bethmann-Hollweg sich mit der Absicht tragen soll, die stcuerscheuen Junker und Agrarier mit der Erbschaftssteuer auf eine neue Probe zu stellen. Nachdem sie schon einen Reich - kanzler um deswillen gestürzt haben, muß es die „ataatSauiotitäl" ja aufs schlimmste erschüttern, wenn der Nachfolger nochmals solchen Versuch macht. Also: Fort mit ihm, damit die „Staats autoritär nicht leide! Die Ueberwindung der Sozialdemokratie ist noch Amicht deS offiziösen KanzlerolatteS eigentlich eine «[einig feit. In dem Artikel, auS Lem der Telegraph schon am Sonnabcn.' abend einen Teil übermittelte, befaßt sich die „Nordd. Allgem. Ztg." auch mit dieser „Frage", und schrcrbt dazu: „Da, wo man bei den letzten Stichwahlen über die Schranken der Parteivcrhittcrung einmal hinübergesehen und die großen cinigenben Momente über den kleineren trennenden nicht vergcsscit hat, sind fast überall gute Erfolge gegen die Soziafdemokrattk zu vcrzeichncit gewesen. ES ist wahrlich an der Zeit, daß man hier aus eine Lehre zieht und sich daran gewöhnt, bestehende Meinuitg-- verschiedeiihctten ohne unnötige, ein späteres Zusammengehen her hindernde Schärfe zu behandeln. Von den zehn Mattdaiett, die sie in Nachwahlen während der vorigen Legislaturperiode ge - wonnen hatte, konnte die Sozialdemokratie selbst bei der jetzigen, ihr so günstigen Parteikonstellation b ie Mehrzahl nicht b c h a u p t c n. Tas ist doch bezeichnend für die wechselnde Stimmung ihrer Wählerschaft und beweist, daß e v möglich sein würde, ihr auch die jüiigst eroberten S i tz e wieder abzu nehmen. Sie fühlt das selbst sehr wohl und kennt jetzt feine größere Sorge, als die „Mitläufer" zu vollbewitnien und zu verlässigen „Genossen" zu machen. Dollen die bürgerlichen Par feien das verhindern, so müssen sie vor allem die Wrünbe aut- der Welt schaffen, d i e jene Mitläufer den roten Stimmzettel haben wählen lassen: bte unnötige und ungerechtfertigte Verärgerung am Reich und die gegenseitige Dkt hctzung und Verbitterung. Je früher damit begonnen wird, desto sicherer wird ein neuer Aufschwung der 'bürgerlichen Parteien auf Kosten der Sozialdemokratie zu erwarten lein." Also Sammlung! Tann roirb der große Wurf gelingen. Ta» Kanzlerblatt macht sich mit der Exemvlifizierung auf die in den Nackflvadlen gewonnenen und bei den eckten. Wahlen, wieder 1 :r lorcnen Sitze den Beweis sehr leicht. Tse „Nordd. Allgem. Zitz." vergißt nur alle Erfahrungen der bisherigen Wahlen: Tie „Mi: läufer" der Sozialdemokratie bleiben dieser bi6 auf wenig: An - nahmen auf die Dauer treu; selbst im „patriotischen" Wahl rirmmel von 1907 gelang cS nicht, einen wesentlichen Teil- d . „Mitläufer" von her Sozialdemokratie wieder abzitspliitcro: T<. > ist cS eben, was die Sozialdemokratie von den bürgerlichen Pir feien bei den Wahlen untcricbeibet. Bei letzteren pci ■- .n d:' Wähler immer zwischen den Parteien hin und her, je nachdem br momentane politische Stimmung cs mit sich bringt. Tic P ' i feien sind dort eigentlich nur die Führer und ein kleiner An bang. Tie bürgerlichen Wäblerinaffen sind überhaupt nur Mitläufer. Die Frage der Wahlprüfungen. In einem anscheinend offiziösen Artikel der „Köln. Ztg." wird Stimmung für eine Aenderung des heutigen Wahlprüfungsnwdiis gemacht. Es wird erklärt, die Prüfung durch den Reichstag, wie sie beute verfassungsmäßiges Recht ist, werde ihre Mängel haben, solange eS Menschen gebe, die durch Parleizugehorigteit bc cinfhifet feien: Es fei zu verstehen, daß gegen jede Verminderung bcr Rechte deS Reichstags Front gemacht ‘ werde. Anders ab'ci läge die Sackte, wenn der R e i ch s t a g f e I v st durch Schaffung eines Gesetzes die Wahlprüfung einer andern Stelle übertragen würde. Bemerkenswert seien dic Vonchlägc, dic Wahlvrüfungcn als der gegebensten Instanz dem Reichsgericht zu übertragen, daS von der Parteien H iß und Gunst unbeeinflußt fei, oder eine . besonderen Gerichtshof für diese Prüfungen zu schassen. Für den preußischen Landtag käme daS CaerDcrtoattnngS g e r i ch t in Frage. Selbstverständlich müßte nach der Fällung deS Urteils die Akten dem Reichstag zur Kenntnisnahmn zur Ver obachten Ihre Schritte . . . sicher versteckt . . . unsichtbar. _ Unb sie kommen spähend . . . vopsichfig . . . Kein Laut stört die Stille. Es ist nur der Wind, der durch das Gras rauscht, und der Sand raschelt leise unter Ihren Füßen . Und gerade, wenn Sic sicher wissen, daß keine Gefahr droht, gerade bann knallt der Schuß. Jeder Nerv in Ihrem Körper zieht 4'ich zusammen, jede Muskel erstarrt einen Augenblick. Dann fühlen sie einen brennenden Schmerz in der Brust ... int Magen ... im Gehirn... überall. Wo bin ich getroffen? Wo? Wasser, Wasser . . . Danke!_ Sie liegen plötzlich auf dem Sand, Sie, der eben noch aufrecht stand, stark und mutig unb kampflustig, Sic liegen da hilflos, verwundet, ohnmächtig. Sie wissen, daß Sie auf Gnade unb Ungnade einem fanatischen Feind auSgeliefcrt sind, den Sic nicht entdecken können. Er ist irgendwo in der Nähe, lauert auf jede Ihrer Bewegungen, ladet sein Gewehr aufs neue. Sie können ihm nicht entrinnen, sich nicht abwenden, jein Gewehr zeigt auf Sie, er wählt langsam den Platz an Ihrem Körper, wo die nächste Äugel treffen soll. Seine Augen glänzen vor Morblust, sein . . . Mehr Wasser, Schwester! Sic sind in seiner Gewalt, er kann mit Ihnen machen, waS er will . . Ihre Pulse klopfen, die Brust gebt keuchend. Wo liegt dieser braune Teufel eingegraben, wo versteckt er sein grinsendes Gesicht? Wo? . . . Wo? Er ist da . . . irgendwo . . . hinter Ihnen. Er freut- sich über Ihre Angst, er liest Ihre Qualen in Ihrem krampfhaft verzerrten Körper. — Wasser . . . nein, daS Meer. Schwester, daS ganze Meer. 'Seine Kugel kommt rasch, unfehlbar ... Sie trifft ihr Ziel, pflügt einen Weg durch sic, öffnet einen Kanal, durch den Ihr Lehen verrinnt. Alles, was Sie besitzen, verschwindet, Ihr Blut mischt sich mit dem Sand . . . Schwester, der Mann tat nur seine Pflicht, genau so, wie ich meine getan Hätte, wenn ihn ein gnädiger Zufall zu einer unvorsichtigen Bewegung verführt hätte, daß ich ihn zuerst ent - deckt hätte. __ Danke, Schwester, sie sind gut! Die Kompresse kühlt mir so schön dic Stirne. Das lindert für eine Sekunde. Aber die Glut da drinnen tann sie nicht löschen. Und in ihrem Schein sehe ich ein riesiges Fragezeichen. Warum? Warum? frage ich ohne Unterlaß. Des Nachts leuchtet das Fragezeichen wie eine Feucr- |äule, tagsüber verdichten es sich zu schwarzem Ranch. Sehn Sie, da unten ant Fußende, da steht es. Der Punkt darunter ist in dem Eingeweide der Erde versteckt, feine gewundene Linie ringelt sich nach oben wie eine Schlange, die sich tu die Höhe reckt, unb iein Kopf stoßt au die Wolken. Sein« Höhe tst un - geheuerlich. unfaßbar. Seh'n Sie, es wackelt ... eö droht mir . . . fällt! Hilfe, Hilfe, cd fällt . . . zermalmt mich . • . ich . . . Danke, Schwester, Ihre Hand ist tiihk und wc-ch. Jetzt hängt da» Zeichen nach der andern Seite übet, nvt. dauert #•- eine Weile, bis es wieder . . . Seh'n Sie, Schwester, dies Warum ist fürchterlich. Wenn es schließlich über mich fällt, zertrümmer es mir den Schädel und dann kriegt die Glut Luft. Tann brenne ich auf, von meinem eigenen Feuer verzehrt. Schwester, wissen Sie, was der Glut Nahrung gibt? Bückn Sie sich näher heran, noch näher! Ich bin ja Offizier und darf keine Geheimnisse verraten. ES wäre nicht gut, wenn die Mann - schaft cs erführe. Seh'n Sie. wenn ein Dieb cinbricht, ein Haus plündert, wird er bestraft. DaS schreibt das Gesetz vor, und das Gesetz hat recht. Diebstahl ist eine ehrlose Handlung, und gleichviel, ob der Dieb wenig oder viel stiehlt . . . das begreifen See doch. Ich habe keine Zeit, um mich bei Kleinigkeiten aufzuhalten . . ich . . . na, also, ein Dieb ist ein Dieb. Und wenn er beim Stehlen Helfer hat, sind das auch Diebe. Das Gesetz nimmt keine Rücksicht auf die Anzahl . . . das Gesetz ist . . . ist das Gesetz. Aber, seh'n Sie, Schwester, wenn eine Nation bet einer andern Einbruch begeht, bann ... ja, was sagen Sie selber? Wenn die Glut flammt, sehe ich eS klar und deutlich. Ueberall cm Gewölbe meines Gehirns steht Dieb . . . Dieb . . . Dieb . . . Es ist unbegreiflich, daß das Gehtrn Plan für so viele Worte hat. Und noch dazu so große! Sie sind mannshoch, eine richtige Armee von Buchstaben. Und immer nur diese vier. Sie sind durch - sichtig, sic glühen und verbreiten eine unerträgliche Hitze. Schwester, nehmen Sic Jhrc Hand nicht weg. Wenn ich Sie jetzt frage, schütteln Sic Ihren Kovf wie vorhin; richtig lange sollen Sie ihn schütteln! Schwester, bin ich ein Dieb? Tanke, Sic sind gut, Sie versteh n mich! Was hab' ich mit dem Gesetz zu schassen? Ich bin kein Jurist, ich bin Soldat. Hob weiter, reichen Sie mir Ihre Hand . . . beide Hände! Halten Sie sic fest um meine, fest! Jetzt flammt die Glut auf. ?as Fragezeichen wankt so drohend! Was ist das für ein Lärm da draußen, warum klirren die Fensterscheiben so ängstlich? WaS sagen Sie, Schwester? Ich kann eS nicht versteh'n. ?hre Stimme bringt nicht durch den Lärm. Und das Frage - zeichen fällt über mich . . . Hilfe . . . ! Kanonen, sagen Sic. Ha. ha, ha, Kanonen? Ach io, ein Gefecht . . . nichts weiter. Es ist ivohl wieder bei Bu Mcliana? Ein Gefecht, ha, ha, ha, so komisch! Jener Beduine, von dem ich Jhnetc eben erzählte. Ich habe ihn nie geseh n. DaS ist schade, Schwester, aber ich muß Ihnen da» sagen. Ich habe nie einen Beduinen geseh'n. Ich bin ja erst feit ein paar Tagen hier, und dann ... da» Aranksetn. Schon auf dem Transportdampfer befand ich mich nicht gut, aber krank wurde ich erst, nachdem wir an Land gegangen waren. (£« wird doch wohl nicht die Cholera fein, meinen Sk? Die Kameraden redeten manchmal darüber, aber hinterher lachten sie . . . ganz so wie ich jetzt. Nein, Cholera ist < :■ nicht. Sie hoher, recht, Schwester, ironrm soll ich an so etwas denken. Ich trage auch nicht meiner selbst halber, sondern wegen meiner Mutter. Sie sollten sie sehn, Schwester. Eine so feine alte Tamc. Ihre Hände zitterten, als sie Abschied von mir nahm. Ihre Augen glänzten von Tränen. Ich versprach ihr. wieder zukommcn. Sie begreifen wohl, daß ich mein Versprechen halten muß. Dao ist recht, Schwester, nieten Sie unb lächeln dabei, nick .1 und . .. Noch etwas, Schwester, haben Sie vorhin das Dort Ttcb g-, rannt, oder tot ich das? Dic Sache ist gräßlich. Wer (sieb' - , ist ehrlos, und wer ihm hilft, ist gleickstalls ehrlos. Und d:.. Gestohlene, fei es, das man cS im geheimen ober offen Gewalt genommen hat, bars man nicht behalten, nicht 10ab - . Wenn ein einzelner einen Soldo stiehlt, verfällt er beut Gest r. wird ehrlos, aber wenn eine Nation einer -nhern Land un? Leute rocgitieblt, gewinnt sie Ruh. und Ebre und Betete . . . Wie kann man das erklären? Seh n Sie. da steht wieder mein großes Warum. Da- Fragezeichen ist abermo!. da . . . -r ist rot . . . wie Blut . . . wie Feuer . . . Seine Flammen lecken am Firmament des Himmels. Ich brenn' auf . . . Wasser . . . eineiig Ozean, um den Höllenbrand zu löschen. Schwester, Sie sind ein lebendiger Beweis daiür, daß Biarmherzigkeit in der Welt gibt, darum will ich ,Ihnen erzählen, was ich weiß, was ich soeben erfahren habe. Seh'n Sie, brt Koloß, der über mir hängt, über Ihnen, über uns allen, das ist -- hören Sie wohl — das ist der Krieg! Er hat die Form eines Fragezeichens, denn niemand tann fein Warum cra'irr ;. wenn auch alle ihr Darum schreien. Einen Augenblick hängt . drohend über unserer Nation, im nächsten über unserm Nackw.tr. Er kann jede Minute vorüber oder auch rücklings fallen, uns» oder die Nachbarn zermalmen. Aber seh'n Sic, Schwestei, seh'n Str, da an seinem Fuß tiyen die Führer und spielen Karten, wie Roßtäuscher auf einem Jahrmarkt. Ich seh', waS iic auflipiclen: Stolz unb Ehrsucht, Einfältigkeit und Empfindlichkeit, und die Welt steht daneben und wartet geduldig ab. Dell den Schwachen, denn Mangel an Kraft ist etwas Unverzeihliches! Nimut du diese?, dann nehm' ich jenes, beißt es hier, und man tauscht und teilt sich ohne Bedenken in das Eigentum anderer. Tas nennen sie moderne Sfaatskunst. Menschen, wie könnt ihr so einfältig fein und ihnen den Einsatz zum Stiel bestehn? Schwester, halten Sie sich die Ohren zu, ich will üu Wen c- heit sagen! Die Menschen sind tein Mitleid inect, kaum Vcr achtung. Sie glauben . . . ha, ha, Hal Und glauben ist gefühc lich, solange sie nicht richtig glauben Sie appellieren umsonst an ihr« Vernunft, sie haben re.ne. Wenden Sie sich nicht un ihr« besseren Gefühle! Woher füllten sie die 1 riefle;. Beten Sie um Leiden, die läutern unb reinigen . . . Lautern unb reinigen . . . sagte idi >0, Schwester? flrnuti. vollständiger Irrtum. Alles Leiden mache die Menschen lwshaf.. Wer ■selber leidet, will auch andere leiden sehen. CSIrb'n Sir »»»