Nr. 103» Sonntag, den 4. Mai 1913. 25. Jahrgang. Hamburger Echo. Lar »Hamburger ®d)o* erscheint täglich, nutzer Montag?. LbounemeutSpreiS linkt. »Die Neue Welt» und »Di« arbeitende Jugend») durch die Poft bezogen ohne Aringegeld monatlich X 1,20, vierteljährlich x 8,60; durch die Kolporteure mächentlich 30 4 irei in? Hau«. Tinz. Nr. 6 4. Sonntagr-Nummer mit illustr. Beilage »Die Neue Welt» 10 4. NreuMuds-ndungen monatlich x 8,70, für da? ilu?land monatlich x 4,—. Redaktion: A rt mfinrA ‘tß Expedition: zehlandstratz« IL 1. Stock. -VOmunrg OO zehlandstratze 1L Lrdgeschoß. Berantmortlicher Redakteur: Karl Petersiau « Hamburg. Anzeige« die fiebengelpaltene Petitzeile oder deren Raum 40 4, Arbeiismarlt, riermietungö und Jamil,«nanzeigen 20 4. Anzetgen Aunahme Fehlandstr. 11. «rdgeschotz (bis 5 Uhr nachmittag?» in den Filialen, sowie in allen Snnoneen-Bureau?. Platz- und Datenvorschristen ohne Verbindlichkeit, Reklamen im redaktionellen Lell werden weder grati? noch gegen Entgelt ausgenommen. Buchhandlung und Buchdruckerei-Kontor: Fehlandstr. 11. Erdgeschotz. QL* J 2t. Pauli, ohne Amandastraße, bei Franz Würzberger, Annenstr. 17. krmSbüttel, Langeuseib« bei Earl Dreyer, Fruchtall« 42. Hoheluft, GppenSors, tztrost-Borftel und Winterhude bei Ernst Großkopf, Meldorferstr. 8. Barmbeck, Uhlenhorst bei Theodor w| lini i II Petereit,Heinrich Hertzsft. 145. Hohenfelde, Bargseide, Hamm, Harn, Lchtffbeck und Villwärder bei Earl Ortel, Baustr. 96. Hammerbrook bis Ausschläger Billdeich bei Rud. Fuhrman», SüderIaistr.I8. RotendurgSart und Veddel bei Fr. Hübener, Blllh. Röhren \J ^*‘”*^** 4 dämm 213 a, .Hchpt. Wilhelmsburg bei Adolf Bendt, Schulstr. 22 a. tdilbeck, WandSbeck, Hinschenfeld« undvst-Varmdeckbei Fran, Krüger, Kurz« Reihe 34. Altana bei Friedr. Ludwig, Bürgerstr. 22. Ottensen, Bahrenfeld bei Franz Rose, Hohenesch 3, pari. Hierzu fünf Beilagen und das Illustrierte Unter - haltungsblatt „Die Nene Welt". „Gold gab ich für Eisen." Wo sich zurzeit Junker, Protzen und Spießbürger in „patriotischen" Versammlungen zusammensindcn, da wird an die Erhebung und an die Opfermilligkeit von 1813 erinnert. Bis zum Ucberdrnß wird der Spruch abgeleiert: „Gold gab ich für Eisen", und selbst in jenen Kreisen, wo man im Besitze vortrefflicher Aktien dem Volke „Eisen für Gold" liefert, scheut man sich nicht, diese Phrase zu verwerten. Indessen gibt man sich da ganz vergebliche Mühe, das Volk über die Opferwilligkeit der besitzenden Klassen zu täuschen. Die ganze Steuergesetzgebung des Deutschen Reiches zeigt uns, wie man bisher es.immer verstanden hat, die öffentlichen Lasten in der Hauptsache auf die große Masse abzuwälzen. Deshalb märe es besser, die oberen Zehntausend würden von ihrer „Opferwilligkeit" schweigen. Wenn sie wirklich die Opfer gebracht haben, die man jetzt von ihnen verlangt, und die im Verhältnis gegen,das, was bisher der Volksmasse zu- gemutet worden, nur geringfügig erscheinen — nun, dann mögen sie davon sprechen! Vorher aber nicht. • Was in Wirklichkeit in der Tiefe der richtigen Kapitalisten- seclc vorgcht, zeigt uns ein Bekenntnis und Schmerzensschrei in einem Spezialorgan der deutschen Grundbesitzer, welches „Das Eigentum" heißt. Dort steht nichts davon, daß die Herren Kapitalisten mit heißem Drange auf die Gelegen - heit lauern, wo sic sich ihres Goldes für Eisen entledigen können. Dort klingt es ganz anders. Dort spricht man ganz unumwunden aus, daß die Grundbesitzer fester als je den Daumen auf den Beutel drücken möchten „trotz Patriotis - mus" und Kriegsgefahr! Die Herren haben sich in ihrer Angst, auch einmal etwas blechen zu müffen, nach Beispielen ähnlicher „Notsteucrn", wie die heutige Wehrabgabe eine darstcllt, in der Geschichte um - gesehen. Da fanden sie die Rotstcuer von 1701 in "Preußen, die wegen einer Heeresvcrstärkung ausgeschrieben wurde. Der König und die Prinzen zahlten eine Kleinigkeit, die Beamten mußten ein Monatsgehalt hergebcn. „Heute," so jammert das Grundbesitzerblatt, „werden dieselben mit jeder Abgabe von ihrem Einkommen bis zu einer Höhe von .Ä 50 000 verschont." Gibt es denn niemand, der für diese armen Grundbesitzer eine Tellersammlung zu unternehmen sich verpflichtet, ibenn sic durch die Wehrsteuer nm Hab und Gut gebracht sein werden? Dann fanden sie die Wehrsteuer oder auch, wie sie sagen, Notsteuer von 1813. Sie verweisen darauf, daß man damals auch sich über die Einschätzung der Einkommen und Ver - mögen und über die harte Bestrafung falscher Angaben heftig beschwert hat. Auch brachte die auf 20 Millionen Taler ver - anschlagte Steuer statt deren nur 4i/ 2 Millionen Taler ein. Man sieht, die K a p i t a l i st e n v o n. d a m der intimsten _j..j