Nr. 81 Donnerstag, den 8. April 1915. 29. Jahrgang. Hamburger Echo. Da» »Hamburger t»djo* etldjetnt tdglid). außer Montags. «d-uncmenksvrets durch die Post bezogen ohne Bnngegeld monatlich x. LüO, vierteli-hrlich * »A>; hurch die Rotoorteure wöchentlich 30 A frei in» Haus. Einzelnummer in der Expedition und den Filialen 5 4. SonntagSnummer mit .Neue Wels 10 4, bei den Straßenhändlern 10 4. Rreuzbandsendungen monatlich 4 8,70, für da? Aniland nionatlich * 4,—. Redaktion: QC Sxpedition: Fehlandftraß, 11, 1. Stock. .V>a III st Illg •>'> F«hlandstraß, 11. Erdgeschoß. Verantwortlicher Redakteur: I. Reibe in Hamburg. Lnjeiae» die stebengespallene Petit, eite oder deren Raum 40 4. 8lrbeit«mart«, Vermtetungs- un' Familtenanzeigen 804. «nzeigen Rnnabme Fehlandstr. 11. Erdgeschoß (bis 5 Uhr nachmittag»» m den Filialen, sowie in allen «nnoncen-Pureau». Plaß- und Datenoorschristen vbn, Verdindlichkeil. Reklamen im redaktionellen Teil werden weder arati» noch gegen Entgelt ausgenommen. 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März bringt die „Daily Mail" ein Bild, das befürch - ten läßt, die Republik der Justizmorde habe sich einer neuen Schandtat schuldig gemacht. Auf dem Gesicht liegt aus - gestreckt ein toter deutscher Soldat, zu seinen Häupten die Pickelhaube; darunter die Erklärung: „Ein deutscher Soldat von den Franzosen erschossen wegen Gebrauchs von Dumdum - patronen." Wäre es nicht angebracht, Nachforschungen an - zustellen und wenn möglich zu ermitteln, wie sich die Sach« verhält? Ist die Angabe des Londoner Blattes richtig, so kann es sich nur um einen neuen Justizmord handeln." Allerdings! Wenn „Daily Mail" in Bild und Wort wahrheitsgemäß berichtet hätte, würde ein« unter dem Deck - mantel der Justiz begangene Schandtat bewiesen sein, für die kein Ausdruck zu stark wäre. Jedoch haben wir — gerade weil es sich um die „Daily Mail" handelt — Zweifel, ob es sich um einen wirklichen Vorgang oder um ein „gestelltes" Bild handelt, nach der Art, wie für die Kinos sogenannte interessant« Szenen - aufgenommen werden. Wir werden in diesem Zweifel bestärkt dadurch, daß verschiedene englische Blätter seit Kriegsbeginn Bilder vom Kriegsschauplatz gebracht haben, die für jeden, der nur einigermaßen die Verhältnisse kennt, als Fälschung gelten mußten. Wenn also nichts weiter vorläge, als das Bild der „Daily Mail", dürfte man sich zufrieden geben. Leider hat sich aber gezeigt, daß besonders in Frank - reich durch die Hetze der Sensationspresse in großen Teilen der Bevölkerung eine Stimmung erzeugt worden ist, wonach jeder „Boche" (ein in jeder Beziehung sinnloses Schimpfwort für Deutsche) als geborener Verbrecher gilt, für den keine Demütigung, keine Strafe hart genug ist. Die Berichte schweizerischer, also durchaus neutraler Augen- und Ohrenzeugen haben uns belehrt, wie deutsche Verwundete ge - mein behandelt und drangsaliert wurden. Wenn man Gelegen - heit hat, „Echo de Paris" und den „Matin" zu lesen, wird man sich über die Ausschreitungen in Lyon usw. nicht allzu sehr wundern. Ganz anders aber ist zu beurteilen, was die f r a n z ö - zösische Regierung und ihre Organe tun. Für sie kann nicht der Milderungsgrund der Unkenntnis und der Verhetzung geltend gemacht werden, sondern sie sind voll verantwortlich in jeder Beziehung. Und auf sie fällt die Schuld auck für die Taten, die von der französischen Militärjustiz begangen werden. Als Präsident Poincars bei Kriegsbeginn, und zwar ganz gewiß mit Zustimmung des Ministeriums, auf sein Begnadigungsrecht verzichtete, gab er damit den Kriegs - gerichten freie Hand und indirekt die Ermutigung, sich aus - zutoben. Was solche Kriegsgerichte an Rechtsbeugung leisten können, das hat der Fall Dreyfus gezeigt, und wer in den letzten Jahren die französische Arbeiterpresse aufmerksam las, der weiß, wie in Algerien die „rcchtsprcchenden" Offiziere nicht nur vogelfreie Fremdenlegionäre, sondern auch die französischen Soldaten der afrikanischen Bataillone wegen Kleinigkeiten zum Tode verurteilten und erschießen ließen. Von allen Präsidenten der Republik hat nur C a r n o t diesem Mordkoller entgegenzutreten gewagt; grundsätzlich hob er jedes militärische Todesurteil auf. Herr Poincars ist nicht so zimperlich, und es hat ihn offenbar wenig angefochten, was vor dem Kriege die „Humanit6" und die „Bataille Socialist«" über die afrikanische Militärjustiz sagten. Der Verantwortung dafür hat er sich entledigt durch den Verzicht auf das Begnadigungsrecht. In Marokko ließ General Liautey sofort einige Deutsche durch ein Kriegsgericht verurteilen und erschießen. Den bis jetzt vorliegenden Nachrichten zufolge hatten diese Männer nichts weiter verbrochen, als daß sie durch ihre An - wesenheit im Lande und durch ihren Einfluß dem französischen Diktator unbequem erschienen. Der Einspruch der deutschen Regierung durch Vermittlung der amerikanischen Diplomatie kam zu spät. General Liautey nützte seine Vollmachten aus, und die französische Regierung konnte dem verspäteten amerikanischen Botschafter antworten, es ließe sich nichts mehr ändern, denn leider seien die Leute schon tot! Nack dem Vorstoß der deutschen Truppen bis dicht vor die Mauern von Paris und ihrem Rückzug auf die Stellung, die in der Hauptsache heute noch eingenommen wird, berichtete bei- auf französischer Seite stehende italienische Kriegs- iorrespondent Luigi Barzini im Feuilletonstil über die Erschießung von gefangenen Deutschen: man habe bei ihnen französisches Geld gefunden, folglich seien sie Plünderer und dem KriegSrccht verfallen; ein Sergeant habe um fein Leben geschachert mit französischen Generalstabsoffizieren, denen er Angaben über die Stellung der deutschen Truppen machte. Barzini erzählte in demselben Zusammenhang weiter, wie di« franwsische Feldgendarmerie aus den Wäldern bi« ver - sprengten deutichen Soldaten hcrauSholc und standrechtlich behandeln werde. Vielleicht gehörten zur Beute dieser Gendarmerie die deutschen Reiter, die, von der Verbindung mit ihren Truppen - körpern abgefchnitien und hinter die französische Front gelangt, schließlich sich gefangen geben mußten. Tie bei dem Trupp befindlichen Offiziere, die Leutnants v. Schierstädt und Graf Strachwitz, wurden von den französischen Richtern als Räuber behandelt und zur Deportation nach Cayenne verurteilt. Wa« aus den Reitern wurde, ist noch unbekannt; man weiß nur, daß der eine der beiden Offiziere, der mitteilt, daß er mit einem Zuchthäusler zusammengekettet sei, beklagt, daß er vom Los bet Kameraden nichts wisse. Nun, nachdem der „Matin" und andere französische Blätter triumphierend verkündet hatten, daß die „Boches" auf die Teufelsinsel geschickt werden würden, hat die fran - zösische Regierung den amerikanischen Botschafter in Pari» wissen lassen, daß es entgegen der Meldung der Pariser Blätter nicht ihre Absicht sei, die Leutnants v. Schierstädt und Graf Strachwitz deportieren zu lassen. Auch sollen sie nicht weiter als Strafgefangene, sondern als Kriegsgefangene behandelt werden. Es geht aus dieser Erklärung nicht hervor, ob das gegen die beiden Offiziere ausgesprochene Urteil, das auf je fünf Jahre Zuchthaus lautete, damit als aufgehoben zu gelten hat, oder ob lediglich eine Milderung des Straf - vollzugs gemeint ist. Wie dem auch sei, die Tatsache bleibt jedenfalls bestehen, daß die französische Militärjustiz sich nicht gescheut hat, nach dem DreyfuSrezept zu verfahren. Weiter erfährt man aus dieser Mitteilung nicht, woS mit den Sol - daten der Patrouille geschehen ist. Aber nicht nur Justizmorde unter den Formen des Kriegs - rechts leistet sich die Finanzkorporation, deren gefchästSführen- der Ausschuß die französische Regierung ist. Sie weiß auch sonst die „Boches" zu treffen. Der „Figaro", ein Blatt, das die vornehme „öffentliche Meinung" in Paris mackt, schreibt: „Der Frühling naht, der Wald fängt an zu grünen, und Fontainebleau sckickt sich an, 200 deutsche Gefangene zu be - herbergen. Dieser freundliche Landaufenthalt wird sie vom 5. bis 15. April zerstreuen. Man wird sie dazu heranziehen, den großen Kanal zu reinigen. Da« ist «nie iolossale Arben, die sich die Stadt kaum alle hundert Jahre leistet. Zunächst ist sie sehr'teuer; denn man muß eine doppelte Schienenreihe legen, um die Dreckwagen hin- und herzufahren, große hygienische Vorsichtsmaßregeln treffen und mit reichlichem Tagelohn eine Arbeitsleistung bezahlen, die ausnehmend ekel - erregend ist. Kurz, das verursacht unter gewöhnlichen Um - ständen Ausgaben von 100 000 Frank. Zu dieser Ersparnis wird sich der Ertrag des Verkaufs der Fische gesellen, vor allem der ungeheuren Karpfen, die im Ueberfluß darin vor - handen sind. Es kam den Deutschen zu, dieses Werk der Fischzucht zu vollbringen." War würden di« „Kulturmenschen", die die ganze Welt mit ihrem Lärm erfüllten, als angeblich der Dom von Reims durch deutsche Geschosse beschädigt wurde, wohl sagen, wenn kriegsgefangene Franzosen in Deutschland so behandelt würden, wie Deutsche in Frankreich?! Aber die Hodler und Genossen befleißigen sich des tiefsten Schweigens, wenn es sich um deutsche Menschen handelt und nicht um französische Stein- bilver. Dock eine attoer«, viel wichtigere Frage »rängt sich uns auf. Was kann geschehen gegen di« nichtswürdige BehaMung unserer Landsleute, di« in Frankreich der Militärjustiz und sonstigen Niederträchtigkeiten ausgesetzt find? Nach Ver - geltungsmaßregeln wird gerufen und verlangt, daß die in deutscher Kriegsgefangenschaft befindlichen Angehörigen französischer Nationalität als Geiseln behandelt würben. Dagegen haben wir uns stets gewanbt, wie wir auch bas Verlangen bekämpften, die KriegSgefangetten in irgendeiner Form zu bestrafen für vas, was unfern Landsleuten an - getan wird. Aber etwas, für dessen Ausführung es aller - höchste Zeit ist, erscheint uns geboten: die Uebertraguug des Schutzes der Deutschen an einen neutralen Staat. Bei Kriegsausbruch wurden die Vereinigten Staaten ersucht und erklärten sich bereit, da« Völkerrecht für die Reichsangehörigeu zu schützen. Es mag fein — be - sondere Beweise dafür sind uns allerdings nicht bekannt — daß einzelne diplomatische Vertreter der Union sich nach Kräften für ihre besondere Aufgabe eingesetzt haben. Aber wir können es uns nicht vorstellen, daß die Morde iu Casa - blanca hätten vollzogen werden können, wenn ein Vertreter der Vereinigten Staaten auf seinem Recht bestanden Hütte, über das Verfahren gegen seine Schutzbefohlenen zu wachen. Und mir können uns nicht vorstellen, daß in Frankreich kriegs - gefangene deutsch« Soldaten zum Tove ooer zur Deportation hätten verurteilt werden können, wenn eine neutrale Macht durch ihre Vertretung eine sachliche Prüfung des Tatbestandes verlangt hätte. • • Wenn die Schweiz, wenn einer der skandinavi - schen Staaten, wenn Holland ersucht worden wäre, den Schutz der Reichsangehörigen zu übernehmen, so bestände die Gewißheit, daß der Schutz tatsächlich ist. Da aber nach der diplomatischen Tradition nur eine Großmacht in Frage kam, blieb nur die Regierung in Washington übrig. . . . Das ist nun einmal das Zeremoniell! Aber unsere Volksgenossen leiben darunter. Die swse MW Mosel uni Mm. WTB. Berlin, 7. April. Au» dem Grohe ii Haupt - quartier wird uns qeschrieben: Bereit« vor Ostern war zu erkennen, daß die Franzosen zu einet neuen großen Unternehmung gegen die von den DeutsckeR vefestigten MaaShöben. di« Täte» Lorraine», schreiten wurden. Wie anSsichtolo« ein bloßer Frontalangrifs jein würde, hatten Me Erfahrungen de« Winter« gezeigt. Der neue Versuch wurde de« halb gegen beide Flanken der deutschen Kräfte zwischen Mosel und Maa« unternommen; eine neue Armee hierfür war, wie Gk’ fangene autsagen, gebildet worden. Nach den ersten tastenden Versuchen und gleichzeitig von unsern Fliegern beobachtete Per - schiebungen hinter der französischen Front sowie einleitenden Infanteriekämpfen im Priesterwalde und westlich davon, begann am 8. Aprll eine heftige Tätigkeit der französischen Artillerie in: Norden bei dem vielumstrittenen C o m b r e » und auf bet Güd front zwischen Mosel und Maa«. Tie deutschen Vorposten gingen, al« sich feirchliche Infanterie entwickelte, planmäßig von Ncgnie ville und Feven-Have auf die Hauptstellung zurück. Ani Oster montag, 3. April, begann der eigentliche Angriff der Franzosen, auf der Düdfront zunächst nördlich von T o u I, dann auch im Priesterwalde, gleichzeitig am Nordslugel südlich von O r n e sowie zwischen Le» Eparge« und E o m b r e ». Ein Erfolg war den Franzosen nirgend« befchieden; wo kleine Trupp« an einzelnen Dielten bi« an die deutschen Gräben oder selbst in sie hinein gelangten, wurden sie überall wieder hinau«geworfen. Am heftigsten entbrannte der Kampf an zwei Punkten. Zwischen der Maa« und Apreinont kamen in waldigem Gelände die Fran zosen nahe an die deutschen Ttellungen heran, ehr vernichtende» Feuer sie auf kurze Entfernung empfing. Besonder« östlich von Flirev entwickelte sich eine regelrechte Schlacht; den fran zösischen Schützen, die geschickt jede Welänbefalte aurnntzend, ver - gingen, folgten starke Reserven, um den Angriff vorzutragen. Hier fand die deutsche Arttllerie große Ziele und gelangte zn gr wältiger Wirkung gegen sie. Nach kiirzer Zeit waren die Reser - ven in wilder Flucht, während der Dchützenangriff in deutschem Bewehrfeuer verblutete. Bei Flireh selbst war e» nötig, im nächtlichen Kampf zum Dafonett zu greife», um die deutschen Bräben zu behaupten. Dobald der Infaiiteriekainps am 5. April erloschen war, verstärkte sich auf beiden Seiten die Tätigkeit der Arttllerie; mit welchem Erfolg für die deutschen Beschütze, gehl au« der Beobachtung hervor, die am 6. April morgen« gemacht wurde: Hunderte von Leichen wurden au« dem französischen Braben nach vorwärt» hinaurgeworfen. — Am 6. April scheiterten bei Flireh drei neue französische Angriffe. Auch iin Priester- Walde griff der Feind von neuem an. Hier warf sich dein fran zösischen 18. Infanterieregiment ein rheinische« Bataillon, bii „Wacht am Rhein" singend, mit blanker Waffe entgegen und schlug den Feind in die Flucht. Südlich O r n e entwickelte sich am 6. April ein neuer Mampf, der für uns günstig stebt. Fn der Mitte der Sterlingen, läng« der Maa«, war nur Artillerie tätig. Bisher haben die Franzosen nur neue Mißerfolge in dem schon oft umstrittenen Gebiet zu verzeichnen; doch scheint e«, al« fei ihr Angriff noch nicht zn Ende. Amtlich. WTB. Kroß-eS Hauptouarlier, 7. April 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Die von »ns vorgestern besetzten (tzehöfte von Drie- Grachten, die der Ffeind mit schwerstem Artillerie- und Minenwnrffeuer zvfammeufchotz, wnrden deshalb gestern abend anfgegeben. In den Argonnen brach ein Angriff im -euer unserer Jäger zusammen. Nordöstlich von Verdun gelangte ein französischer Vorstoß nnr bis an nufere Vorstellungen. Oestlich und südöstlich von Verdun scheiterte eine Reihe von Angriffen unter aussergewöhnlich schweren Verlusten. An der (komdres-Höhe wnrden zwei französische Bataillone durch unser ^euer ausgerieben. Bei Aillh gingen innere Truppen zum Gegenangriff vor und warfen den Feind in seine alten Stellungen zurück. Auch bei Apremout hatte der Feind keinen Erfolg. Ebenso sind andere franzöfische Angriffe bei Flirey völlig gescheitert; zahlreiche Tote bedecken das Gelände vor unserer Front, deren Zahl sich noch dadurch vermehrt, dass die Franzosen die in ihren eigenen Schützengräben Gefallenen vor die Front ihrer Stellungen werfe«. Am Westrande des Priesterwaldes schlug eins unserer Bataillone im vajoncttkamps starke Kräfte des 13. französischen Regiments zurück. Am HartmaunSweilerkopf wird seit gestern nachmittag trotz starken Lchueesturms gekämpft. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei einem Lorftotz in russisches Gebiet nach Andrzejewo, 30 Kilometer südöstlich von Memel, vernichtete. unsere Kavallerie ein russisches Bataillon, vou welchem der Kommandeur, fünf Offiziere und 360 Mann gefangengeuommcn, 120 getötet und 150 schwer verwundet wurde«. Si« anderes russische» Bataillon, das zu Hilfe etile, wurde zurückgeschlagen. Wir verloren sechs Tote. Russische Angriffe östlich und südlich vou Kalwarja sowie gegen «mere Stellungen östlich von Aug »stow wurden abgewiesen. Sonst ereignete sich auf der Ostfront nichts Besonderes. Oberst« Seetelleitung. Anterseebsst „II 29“ verloren! Amtlich. MTV. Berlin, 7. April. LML. Unterseeboot .V 25»" ist von feiner letzten Unternehmung bisher nicht zurüekgekchrt. -lach einer von der britischen Admiralität ausgcgcbenrn Nachricht vom 26. März soll das Boot mit der ganze« Besatzung untergegangen sein. must danach als verloren betrachtet werden. Drr stellvertrklende Chef de« AdmiralftabeS, gez. Behncke. Oie Kampfe n. der englische Hanüelskrieg gegen öie Neutralen. .Daily Mail" meldet: Der schwedische Dampfer .Japan" und der norwegische Dampfer .StaBon“ wurden zur Untersuchung ihrer Ladung nach Leith «ingebracht. die amerikanische Regierung und Sie britischen Neutralitätsverletzungen. WTB. London, 7. April. Die Blätter veröffentlichen den Wortlaut der amerikanischen Rot«, die noch fol. gcnde Autzführungen enthalt: Die britischen Noten vorn 14. und 15. März stellen eine Bedrohung de« Rechte« der Neutralen bar, mit Kriegführenden und untereinander Hande! zu treiben und zu verkehren. Tie YabinettSorder vom 15. März würde, wenn sie taftächlich durchgesührt werden sollte, faktisch eine Anmaßung unbegrenzter Rechte von feiten der Kriegführenden übet den neutralen Handel der ganzen europäischen Gebiete bedeuten und beinahe die unbedingte Verletzung der souveränen Rechte der - jenigen Nationen, die jetzt im Frieden leben, darstellen. Die Note definiert hierauf den völkerrechtlichen Standpunkt und be - sagt weiter, man erwarte zuversichtlich, daß die britische Re - gierung nicht verneinen werde, daß, selbst wen» eine Blockade besteht und der Konterbandegrundsatz für ein »»blockierte« (Mc biet streng durchgesührt wird, harmlose Lchijssladunge» durch neutrale« Gebiet frei zwischen den Bereinigten Staaten und Ge - bieten der Kriegführenden verfrachtet werden dürfen, ohne daß sie Strafen für den Konierbandehandel und Blvckadebruch auf - gesetzt sind. Wenn die britische Regierung von Perpeltungcinaß regeln spricht, die durch das Vorgehen de« Feinder- nötig wurde», so glauben die Bereinigten Staaten, daß hierdurch nur eine erhöhte Tätigkeit der Terstreitkräste, nicht aber el x «xgezetzliche« Vorgehen gerechtfertigt wirb.