Nr. 276. Tonnerstaii, den 25. November 1915. 29. Jahrilnitst. Hamburger Echo. Las ,H«mbur»er t^cho" erlcheinl läglich, außer Monlag». Abonnementspreis durch die Poli bezogen ohne Bringegeld monatlich * 1.20, vterleljährlich A 8,60; durch die Kolporteure wöchentlich 30 A frei ins HauS. Einzelnummer in der Erpeditron und den Atlralen 5 4. bei den Siraßenhändlern 10 4. Sonntagsnummer mit »Neue "toeü* 10 4. Kreuzbandsendungen monatlich * 2,70, für das Ausland monatlich * 4.—. Redaktion: Q(t Expedition: Hehlandfkaße ll. l. SloL

Tas emsige was wir woll.u iit Frieden, ihr wollt uns > u den Krieg h i ii e i n z w i n g eu und wollt uns v e r b ii n g er n lasien. Ter Minister zeigte den, Vertreter der .Daily Mait" eine Abbildung in der Zeiiichriü „JUustratioit" auS dem griechisch-bulgarischen Bandenkriege und sagte: sidr wollt, dab wir dasselbe wieder aushalten und wollt, datz wir zu Hilfe (omuieii. während fein englischer Soldat in Serbien sein Blut vergossen und kauin ein eirg!ischer 'Gewehr abgeseuert ist. Tie eiigiische R>gieriuig will, nach - dem sie Fehler auf Fehler und Verzug auf Verzug gehuifl, dan wir e i ii i r c 1 e n und ft e r b e n, während i h r nur ein paar tausend Mann Truppen habt um uns zu unter* stützen. Wir wollen fein zweites Belgien oder Serbien werde II. Rach einer aintlichen Londoner Mitteilung unieruabnicu die Ge - sandte» des VierveibandcS heute einen gemeinsamen Schritt, d.r die Fioge der alliierten Truppm in Mazedonien zuui Gegenstand haue. Ter Schritt trug freundschaftlich>u Ebarafter. Eine reripätet eingetroffe> e Devesche ans Athen sagt: Wie der Berichterstatter des Wolssdureau erfährt, ist die griechilche Regierung geusini, dem Viervcrbande ioiueit entgegenzufommen, wie es mit der Würde und mit bet Neutralität vereinbar ist. Weitere Ausdehnung der englischen hanöelsoormunüjchaft. Von der englischen Gesandtschaft in Ehrijtia- n i a ist ein Zirfular an alle englischen Konsulate und den Lan- dcsvcrein der norwegischen K o b 1 c n i m p o_r t c u r c geschickt worden, in dem cS heitzi: „Wer künftig an ein Schiff oder Fischer - boot, dessen Fang irgendwie einem Feinde Englands zugute kom - men konnte, Kohlen verkauft, erkalt keine englische Kohle." Tie englischen Behörden versuchen auf diese Weise Deutschlands Ein - fuhr norwegischer Konserven, deren Rohstoff durch englische Kohle hcrbcigcschafft wird, abzuschncidcn. Tie Rohjtosfvcrkauisgcscll- schäft der Konservenfabriken, zu der die meisten Fabriken in Sta - vanger gehören, hat cbenfalls Mitteilung hierüber erhalten. Einige Fabriken sind Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit des englischen Konsuls gewesen und inehrerc sind in die »schwarze Liste" Enlands gekommen, weil sie an Deutschland Waren ver - kauft haben. Die Rohstoffgesellschaften haben jedoch noch viel Kohle auf Lager, eine sogar für ein ganzes Jahr, und beunruhi- gesamten Koalition schr wichtiger Faktor, bot es seine äußerst« Kraft auf, um die eindringenden Heere abzuwehren. Nun sicht es sich verlassen und aufgegeben von den alten und neuen Gön - nern und Beschützern, denen es nicht mchr nützen kann. Bloß ein Almosen wird ihm noch versprochen, sonst hat es nicht» mchr zu erwarten. Der großserbische Traum ist ausgeträumt; die Reste eine» Volkes sehen an der Grenze ihres Landes dem Hunger und der bittersten Not ins Auge. Aber die Verantwortlichen werden sich schon in Sicherheit bringen. gen sich deshalb nicht. Die englischen Konsuln haben eine neue Erklärung versandt, die diejenigen, welche englischen Kohle wün - schen, unterschreiben müssen. Tiefe Erklärung enthält viele Punkte, zu deren Befolgung die Importeure sich verpflichten müssen. Nach Verhandlungen zwischen der englischen Gesandtschaft in Stockholm, dem schwedischen Geschäftsmann Freiherr« Bildt und dem finnischen Kommerzienrat Kcogius wurde in Stockholm eine schwedische Gesellschaft namens .Tran - sita" gegründet, in deren Hände der Turchgangsverkehr über Schweden nach Rußland gelegt wird, während gleichzeitig Eng - land und Rußland verschiedenen schwedischen Wünschen entgegen« kommen. An der Gesellschast ist nur englisches und russische» Kavital beteiligt. Sie wird einen Stab von englischen An - gestellten haben, der die Sendungen von dem Augenblick an kon - trolliert, wo sie in Norwegen eintreffen, um nach Schweden weiterbefördert zu werden. Die Waren werden mit bestimmten Schiffen Über die Nordsee geführt. Von Norwegen au5 gehen sie weiter nach Gefle, Sundsvall oder Haparanda, von wo au? ihre Weiterbeförderung mit Schiffen erfolgt. Tie neue Gesell - schaft wird von einer Anzahl schwedischer Zeitungen, unter andern von der „NyheterS Daglight Allehauda" sowie dem .Aftenbladet", scharf angegriffen, die crtläten, die neue Einrichtung bedeute für gewisse schwedische Handelszweige eine schädliche aus - ländische Konkurrenz. Englifthe Zinanzfragen. In der U ii t c r h a u S s i tz ii n ff am 23. November erklärte Mackeitua: Bci der letzten Kriegsanleihe erreichte» die ('imaltlungcn der kleine» Sparer, die bis zum i. Dezember formatiern sollten, den Gesaintbetrag von nur st'utf Million n Putnd Sterling. TaS sei an - gesichts der hoben Löhne, von denen viel geipart werde» sonnte, keineswegs io viel wie man erwartete. Tie Er'abrung lehre, ban die Ärbiiterflaffe Wenp pure, deren Bewertung Schwonknngen mit r« luorien fei, abweise und tbr Geld liebet zu den Sparkassen trage, daß es aber auch an einer organisierten Beeinflussung b e • Volke», die gebotenen Vorteile aiiSzunützen, fehlte Mackenn« t ilte mit, eS fei die Ausgabe eines öprozeiitigen Ein-Pftuid-Bond» geplant. Ferner erklärte Mackenna bei Beantwortung einer Anfrage be» Mitgliedes der Arbeiterpartei T hörne, das Nationalvermögen Englands werde auf 20 Mi »arbeit und da» jährliche Ein - kommen auf 4 Milliarden Pfund Sterling geichätzt. Ein englisches Dementi. TaS Londoner AiiSwäriige Anu teilt mit: Keine griechischen Schisse werden be chlagnahint oder iit den Häfen der Vcreinigten Königreiche zurückgehalten; feine Blockade wurde ei.igeleitct oder ist ui Kraft. Kleinere Erfolge in RuklanS. Pviftina und 2Uitvoivica gensnrinen. Amtlich. WTB. Großes Hauptquartier, 24. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Seine wesentlichen Ereignisse. ♦ Der englische Oberbefehlshaber hat versucht, die amtliche deutsche Richtigstellung, daß alle bei den Kämpfen um Loos am 8. Oktober beteiligten deutschen Truppen nicht, wie von englischer Seite behauptet, 7—8000, sondern 763 Mann verloren haben, anzuzweiseln. Wir haben auf ein solches Unterfangen nichts zn erwidern. Oestlicher KriegSichan platz. Heeresgruppe des Gtueralfeldmurslisalls von Hindenburg. Südwestlich von Riga fielen bei einem Vorstoß ans Versemüude, der die Russen vorübergehend ans dem Otte vertrieb, 6 Offiziere, 700 Mann gefangen in unsere Hand, 2 Maschinengewehre wurden erbeutet. Ein vorgeschobener Posten in IanopoI (nördlich von Illuxt) mußte sich vor einem rusfischett Angriff zurück ziehen; durch Gegenangriff wurde das Gehöft wieder genommen. Heeresgruppe des Generulfcldmarschalls Vrinr ^copoid von Huyern. Die Lage ist unverändert. Heeresgruppe des ^eucruls von tinlingen. Vorstöße russischer 'Abteilungen nordöstlich von Ezartorysk und bei Tnbiszeze (nördlich der Eisenbahn Kobel—Rowuo) wurden abgewiesen; 50 Gefangene und 3 Maschinengewehre wurden eingebracht. Balkan-KriegSschanplay. Mitrowiea ist von österreichisch-ungarischen, Pristina von deutschen Truppen genommen. Die Serben sind westlich von Pristina über die Sitniea zurückgeworsen. Oberste Heeresleitung. * MWe Angriffe unter Weres Verlsffe« Ser Weser sSgmieles. WTB. Wien, 24 November. Amtlich. Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Ztalieniicher Kriegsschauplatz. Der Görzer Brückenkopf stand auch gestern unter lebhaftem Geschütz und Minenwerserfener. In Jnfauteriekämpfen trat jedoch eine Pause ein, da die Italiener nicht angriffen. Um so erbitterter wurde beiderseits deS M o ute S a n Mi ch eie gerungen. Nördlich des Berges drangen starke italienische Kräfte nachmittags in unsere Stellungen ein. Steierische Infanterie und Hvnved schritten zum Gegenangriff nnd warfen den Feind nach wechfelvollen wütenden Nahkämpfen vollständig zurück. Mehrere Angriffe auf den Monte San Michele und im Raume von San Martino wurden unter schwersten Verlusten der Italiener abgewiesen. 'Angriffsversuche gegen unsere Stellungen auf bett Monte Dei Sei Busi wurden sofort durch Feuer erstickt. Gegen die Straßensperre von Zagora warf der Gegner schwere Minenwerferbomben, die giftige Gase eniwickelten. An der Tiroler Sübfrout wurde der Bahnhof und der alte Stadtteil von Riva wieder beschossen. Einer unserer Flieger belegte Baracken und Magazine von Ala mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. An der oberen Trina verlies der Tag ruhig. Bei Pribvj haben unsere Truppen den Ucbcrgang ans daS Südufer des Lim erkämpft. Südwärts von N o v i p a z a r drangen k. u. k. Strcitfräf e gegen die montenegrinische Grenze vor. Die durch das Jbar-D al vorgehenden österreichisch - ungarischen Truppen warfen unter heftigen Kämpfen den Feind aus seinen Stellungen nordöstlich von Mitroviea und rückten in diese Stabt ein. Sie nahmen 700 Mann, unter ihnen vier Offiziere, gefangen. Auch Pristina ist ben Serben entrissen worden. Eine deutsche Kolonne drang von Norden her ein, eine bulgarische folgte von Osten. Der Siellv.rtretcr dcS ChciS deS GeneralstobeS: v. Höfer, Feldmarfchalleutnani.