Nr. 22. Tonnerstaa, dcn 27. Januar 11) 16. 30. Jahrgang. T>aS «Hamburger '» Fehlandstraße IL Lrdgelchotz. Berantworlltchei Redatteur ®««ft KSpke ie Hamburg. utuzeiaen Bie (lebengeipoUene Petit,eile oder deren iRaum 4u *. 'Arbeitsmarkt, 'iiermtetuiigs- und Famt tenanzeigen 20*. Anzeigen-Annabme Fehlandstr. 11, ErdgeschoK (bis 5 Uhr naftuiittng»), in den Filialen (bi» 4 Uhr), sowie in allen Annoncen-Bureau». Platz- und Dalenvorschriften ohne Perbindlichkeit. Reklamen ,m redaktionellen Teil werden weder gratis noch gegen Entgelt ausgenommen. Buchhandlung; Erdgeschoß, Buchdruckerei-Ronlor: 1. Stock. Fehlandstr. 11. Filialen: St. Pauli, ohne Anmnbastraße, bei Franz Würzberger, Aimenstr 17. (fimObüttel, Langenfelde bei Sari Dreyer, Fruchtallee 43. Hoheluft, Yppendorf, «roi;-Porstcl und Winterhude bei Ernst Großkopf, Meldorferstr. 8. Pnrindcck, Ilhlenl.orst bei Theodor Petereit, Heinrich Hertz,ir. 145. Nord-Barml'cck bei Robert Birr, Poppenhusenstr. 13. Hohenfelde, vorgfelde, Hamm, Horn, Tchiffde« und Vistivärder bei Sari Ortel, Baustr 26. Hammerbrook bi» Ausschläger Billdetch bei Rud. Fuhrmann, Süberfaiflr. 18. RotenburgSort und PeSdel bei Fr. Hüb-ner, Billh. Röhrendamm 213a, Hchpt WilhelmSbura bei H Celleri d), Fahrstr. 59, I. Wilbert, WanSsbeck. Hinlchenfelde und Cit=9arnibc(f bei Fran, Krüger, Kurze Reihe 34. Altona bei Friedr. Ludwig, Bürgerstr. 22. Ottensen, BohrenfelS bei Franz Rose, Friedensallee 46. Rriegsziele. rfahrungSgemüß setzt jedesmal dann, wenn auf militärischem Gebiet die große Koalition einen neuen Rückschlag er - litten hat, eine eifrige Besprechung der Kriegsziele ein. Das ist auch so eine Art, das gläubige Publikum mit Zukunsts- ertoartungen über die unangenehmen Tatsachen des Tages hinweg, zubringen. Denn der gute Mann, der etwa geneigt wäre, in dem Verlust Montenegros ein Zeichen des bevorstehenden Zu- sammenbruchs der Entente zu sehen, wird sofort auf andere Gedanken gebracht, wenn er in demselben Blatt gleichzeitig eine Mitteilung findet, wonach abermals ein wichtiger Punkt der dem Besiegten Deutschland aufzuerlegenden Friedensbedinguugen fest- gestellt worden sei. Zu gleicher Zest mit der notgedrungenen Mitteilung, daß Montenegro, weil in FeindeSgewalt, aus der Reihe der aktiven KoalitionSstaaten ausscheide, veröffentlichte die französische Presse den Bericht der Budgetkommission der Kammer, in dem ganz trocken und geschäftsmäßig die Frage der Kriegsentschädigung, die Deutschland zu zahlen haben werde, erörtert wird. Der Bericht, also ein offizielles Aktenstück, sagt hierüber: „Werden unsere Gegner in der Lage fein, durch die Zahlung einer Kriegs, entschädigung, sei es als Kapital, oder in der Form jährlicher Zahlungen, zur Tilgung unserer gewaltig gestiegenen Staatsschuld beizutragen ? Hierauf bejahend zu antworten oder genaue Zahlenangaben zu machen, wäre anmaßend. Es wäre auch kindisch, sich zu verhehlen, daß unsere Feinde nach Ver - nichtung ihres Außenhandels durch die Blockade und nach Verlust ihrer meisten Absatzmärkte gar nicht mehr völlig aflen berechtigten Forderungen der Verbündeten werden genügen können. Zwar ihr Verhalten würde jede Art Forderung von unserer Seite rechtfertigen; aber ihre Lage wird es ihnen nicht gestatten, denselben tatsächlich zu entsprechen. Daher suchen wir mich Deutschland militärisch, finanziell und wirtschaftlich nieder- zuzwingen. Und klarblickende Männer glauben mit Recht, daß Deutschlands vollständige Vernichtung, bei einer schwachen Kriegsentschädigung, aber einem sicheren Frieden hundertmal mehr wett ist, als seine teilweise Besiegung, wenn wir dann" zwar mehrere Milliarden erhielten, dabei aber die Möglichkest eines baldigen neuen Konflikts bestehen bliebe." Der brave Bürger, der dies liest, denkt nicht mehr an das „kleine Mißgeschick" in Montenegro oder an den Rückzug von den Dardanellen oder gar an die unangenehme Tatsache, daß ein wichtiger Teil von Frankreich in deutschen Händen ist, sondern er erwägt, was besser sei, Deutschland einfach zu vernichten oder ihm auf die Dauer von etwa einem Jahrhundert Kontributionen aufzuerlegen. Und nur darüber wird debattiert, wobei die Presse geschickt nachhilft. So z. B. bringt als Beitrag zu diesem Thema am 21. Januar das „Echo de Paris" eine Auseinandersetzung über „das wunderbare Pfand der preußischen Eisenbahnen". Da wird erklätt, im preußischen Budget für 1916/17 sei der Wert dieser Bahnen mit 10 800 Millionen Mark angegeben und" er werde sich noch steigern, denn in diesem Budgetjahr seien M. 56 641000 für Ausdehnung und Verbesserung des Eisen - bahnnetzes ausgeworfen. „Ein Pfandobjekt erster Güte", sagt der Verfasser zungenschnalzend. Und nun kann es dem biedern Bourgeois gar nicht mehr zweifelhaft sein, daß der Steg nahe ist, wenn matt schon das Inventar aufnimmt, um die Deckung der Kosten zu sichern. In Belgien haben sich in den letzten Tagen Stimmeu hörbar gemacht, die erheblich von den bisher vernommenen abwichen. Es wurde nämlich ziemlich deutlich erklärt, daß es keinen ver - nünftigen Sinn hätte, wenn Belgien, daS fast ganz in der Gewalt der deutschen Truppen fei, der Form nach bett Krieg ned) weiter fortsetze ; viel klüger fei es, eine Verständigung zu suchen, die bett Tatsachen Rechnung trage, aber auch ermögliche, daß sofort die friedliche Arbeit und der Verkehr wieder in vollem Umfang ausgenommen werden könne. Also Friedensschluß. Soivtt aber wurde eine Schrift verbreitet, in der bie Forderungen aufgezählt werden, die Belgien an das besiegte Deutschland zu stellen Hai. Holländische Blätter geben den Inhalt dieser Schrift aus'ührlich wieder. Wir erwähnen daraus nur, daß ein bis an den Rhein sich erstreckendes Großbelgien verlangt wird, wobei auch ein Stück holländischen Gebiets der Abrundung halber aitnekiierl werden soll. DaS sind zwar tolle Phantasien; aber da sie lozusa. en die Antwort auf die ersten schüchternen Fnedtttsstimmeu bilden, werden sie nicht geringen Einfluß ausüben, und zwar gerade durch ihre Ueberschwenglichkeit. Den durch die Erfolglosigkeit der Koaliiionsheere Enttäuschten wird der Gedanke eingegeben, e§ müsse trotz alledem sehr gut stehen, denn man beschäftige sich bereits eingehend mit der künftigen Entschädigung der Entente- staaten aus der Baukerottmasfe Deutschlands. Auch in England tritt das Bedürfnis hervor, die „öffentliche Meinung" abztilenken. Dort hat man nicht nur die Wirkung ber Hiobsbotschaften aus dem Orient abzuschwächen, sondern auch die gärende Mißstimmung wegen des Dienstpflichtgesetzes möglichst zu beschwichtigen. Deshalb wird dort mehr als je zuvor die wirtschaftliche Vernichtung Deutschlands, feine endgültige Ausschaltung aus dem Wettbewerb auf dem Weltmärkte als Programm vettüudct. Nach dem Krieg soll der Handel Teutsch- Ismbs verhindert, sollen seiner Industrie die Absatzgebiete ver - schlossen werden. In der Preffe und auch im Parlament ist al? Rüttel zum Zweck eine Art Einkreisungs-Zollverein, der Großbritannien und seine Kolonien, die anderen Länder der Koalition lind jene jetzt neutralen Staaten, die sich zeitig be - kehren, umfassen soll, vorgeschlagen worden. Nicht so deutlich, aber immerhin verständlich genug hat Lloyd George auf den Plan hingewiesen: „Ein neues industrielles England ist in der Entwicklung be - griffen. Wir haben infolge des Krieges automatische Maschine» im Wette von vielen Millionen eingeführt, die nach dem Kriege eine sehr große Wirkung auf unsere Industrie haben werden, während wir jetzt bie an sich schon große Armee von Jnbustrie- nrbeitern vergrößern, die vor allem notwendig sind, um die Verwüstungen des Striegel künftig wieder gut zu machen. Daher wird England keineswegs verarmen, sondern an allen Dingen, die einen wirklichen Reichtum bedeuten, reicher werden." Da, wie sich in den letzten Jahren vor dem Krieg zeigte, bie englische Industrie von der deutschen überflügelt wurde, und da „automatische Rlaschiuen", selbst im Wert von „vielen Millionen", keine Wendung bringen können — hätte man denn sonst den Krieg gebrauchte — so sann es sich bei dem Ausblick Lloyd Georges in die Zukunft nur um Zwangsmittel handeln. Zum Unterschied von ihren Verbündeten lassen es sich die Engländer aber nicht damit genügen, daß sie ein Kriegsziel ausstellen, sondern sie treffen auch die Vorbereititugen, feine Erreichung zu ermöglichen. So ist vor einigen Tagen im Unter - haus ohne viel Aufhebens ein Gesetz beschlossen worden, daß in ber Hauptsache barauf berechnet ist, deutsche Teilhaber aus englischen Gesellschaften auszuscheiden und ihre Ansprüche englischen Treuhändern zu übertragen. „Es würde so ein ge - wisser seindlicher Besitz sich in englischen Händen ansammeln. England beabsichtige nicht, das kindliche Eigentum zu kon - fiszieren. Aber England müsse erst sehen, wie englisches Kapital im feindlichen AuZlandc behandelt würde und sichere sich auf diese Weise ein Psand, um eine würdige Behandlung feiner Untertanen zu gewährleisten oder diese im schlimmsten Falle zu entschädigen. ... Alle diese Beschränkungen des feindlichen Handels sollten nicht mit dem Friedensschluß automatisch außer Kraft treten. Nach dem Friedensschluß müsse zunächst einmal festgestellt werden, wie das englische Eigentum im feindlichen Auslande behandelt wurde." Viel lehrreicher als dies Gesetz selbst sind die Erörterungen darüber, wobei alle Redner vollkommenes Einverständnis zeigten. Der Abgeordnete Butcher bezeichnete es als das Ziel deS Krieges, England, seine Kolonien und seine Ver» bünbeten bauernb von jeder Art des Handelsverkehr? mit einer Nation zu befreien, die sich durch ihre be - rechnete Barbarei außerhalb des menschlichen KulturreicheS gestellt hat. Abgeordneter Stewart (Kons.) erklärte, nicht zu verstehen, baß man nicht schon lange beutfches Eigentum in England annektiert habe. Abgeordneter Sir G. C. Matt? (Ltb.) meinte, daß viele englische Ermtzattikel für frühere deutsche Waren nach dem Frieden nicht konkurrenzfähig sein würden, wenn die deutschen Erzeugnisse wieder i n das Land kämen. Abgeordneter Sir I. Walton (Lib.) klagte darüber, wie zärtlich man bisher alle Deutschen in Eng - land behandelt habe. England müsse dafür sorgen, daß Deutschland nach dem Kriege nicht wieder in die Höhe käme. Kein Zweifel, daß dieses Lkriegsztel, das Walton so klipp und klar bezeichnete, ganz nach deut Sinn ber Mehrheit ber ein - flußreichen Engländer ist. Und bie minber einflußreichen werden einer Politik auch nicht widersprechen, die ber englischen Jn- buftric wieder eine Vorzugsstellung geben soll. So wird in den Ländern der großen Allianz klüglich das Volk mit Ausblicken auf die Zukunft beschäftigt, damit es nicht die tatsäcklicheu Verhälnisse allzu gründlich erwäge und daraus den Schluß ziel e, au* den Frieden zu bringen. «rarer < :»ML3KHC-- . .TL ** .7 Mlicht Kmgs feMfif’tiÜt Oü MüM SUMstü. Amtlich. WTB G roheS H a u p t q u a r 11 e r, 26 Famiar 1916. Westlicher KriegStchauvtatz. Tie Franzosen Versurvlcn durch eine große Zastl von Gegen« ngrissen die ihnen entrissenen Gräben östlich von Rrnville znrüttzugewinncn. Lie wurden jedesmal, mehrfach nach Handgemenge, abgewiesen. Französische Sprengungen in den Argonnen verschütteten aus einer kleinen Streike nnseren Graben. Pei der Höhe 2b5 nordöstlich von L a Chalade besetzten wir dcn Lprcngtrichter, nachdem wir einen Angriff des Feindes zum Lchcitcrn gebracht hatten. Marineflugzeuge griffen militärische Anlagen deS Feindes bei La Panne an und unsere H eereSsl u g. zeuge die Bahnanlagen von L o o (südwestlich von Dix- umiden) und von Bsthune. Oestlicher und Balkan-KriegSschauplatz. Keine besonderen Ercigniffe. Oberste HeereSleitung. SkNkkWW-UtAüWer erfolg ia MM WWO. fleiet 1100 WWW EkiWM. to MW-AM ttaüenHätf Angriffe tWnMti. Mltto in IWiitoteg in lüMtW-i. WTB. Wien, 26 3er uar. Amtlich. !J! ii i f 11 es) c t Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Stalteri cd e r KriepSichau platz. Am Görzcr Brückenkopf nahmen unsere Truppen in den Kämpfen bei OSlavija einen Teil der dortigen feindlichen LteUuugcu in Besitz; hierbei sielen 1107 Ge - fangene, darunter 45 Offiziere, und 2 Maschinengewehre in nufere Haude. Auch an mehreren Stellen dcr Jf onzo- Front nahm die Gefechlstätigkeit zn. Angriffe und Rn- näherungsvcrfuchc der Italiener gegen die Podgora, dcn Monte Lan Michele und unsere Stellungen östlich von Monfalconc wurden abgcwicfen. Unsere Flieger belegten Unterkünfte und Magazine des Feindes in Borgo und Ala mit Boinbcu. Südöstlicher K r i e g S i ch a u p I a y. Die Vereinbarungen über die LLasscnsircckung des monte - negrinischen Heeres wurden gestern um ft Uhr abends von dcu Bevollmächtigten der montenegrinischen Negierung nn.cr- zeichnet. Tie Onkwassnung geht ohne Lchwierigkcitcn vor sich und wurde auch ans die Bezirke von Kolasin und Andrijevnica ausgedehnt. Ter eicQtiertreicr bc8 ChttS des (VeneralflabeS: v. Höter, Feldmartchalleulnattt. Güter nach England zurückgebracht ober in Dänemark für die Dauer deS Krieges aufgeftapelt wurde. Im Monat Dezember wurde u. a. gestattet, dah nicht weniger als 1700 Tonnen Kaffee und 640 Tonnen Kakao nach Dänemark gebracht wurden. Unter dieser Be - dingung wurden ferner 1000 Tonnen Kaffee für Dänemark in ffngtand gelöscht Diese Cnantiiäten sind aber in die Statistik deS Blattes „Börsen" eingereihl. Tie Erklärung weift ferner auf gewisse Ungenauigleilen hin und führt u. a. an, bah daS ganze Quantum RctS und Mehl, welches in der zweiten Hälste detz IabreS 1915 in Dänemark Angeführt wurde, 8000Tonnen betrug, wovon nur 2200Tounen anS dem Veretmgten Königreich geliefert wurden. Daraus ergibt sich ein lleberschuß von 8000 Tonnen Dieser war hauptsächlich der Preis - erhöhung von ähnlichen Artikeln zuzuschreiben. Aber selbst wenn der gatize lleberschuß nach Deutschland auSgesübri worden wäre, würde e8 nur ein Prozent von dem lein waS Oesterreich-Ungarn und Deutschland gebrauchen. In der Erklärung wird ferner die Aufmerksamkeit auf die Abnahme der Fetteinsuhr in Dänemark gelenkt und bemerkt, daß die Einfuhr nicht über die normalen Mengen hinausgehe. Bei Leinsamen und Del ist daSielbe der Fall. ES wird darauf verwiesen, daß bei ber Einfuhr von Schweinefleisch nach Dänemark eine große Der- besserung zu verzeichnen ist. Von dem lleberschuß wurde vermutlich ein großer Teil nach Rußland weiterbesördert. ES verdient darauf bin- gewiesen zu werden, daß bei den anderen skandinavischen Ländern, von derartigen Uederschüsien keine Rede sein kann. Man vergißt bit' Tatsache, daß in normalen Zeiten die neutralen europäischen Länder große Mengen von Gütern aus Deutschland und Rußland bezogen haben. Weiter wird gejagt, daß den Neutralen zu den Mengen, die sie unter. normalen Umständen entführen und darüber hinaus, noch ein ktetnes PluS für daS natürliche Anwachsen deS Handels zugestanden werden muß. lieber die Baumwolle wird gesagt, es sei wahr, daß sehr große Miiigeu davoii in den ersten Monaten des Krieges eingesührt rourbeji, ehe die königliche Verordnung vom März in volle Wirksamkeit trat. Seit April ist die Einfuhr auf die normale Menge herabgesetzt, dies vor dem Kri.ge eingesührt worden war. — Infolge der Tatsache, daß' in den skandinavischen Ländern und in den Niederlanden die Armeen teilweise mobilisiert sind, braucht eS nicht wunder zu nehmen, daß ihre Einsuhr von Schuhen beträchtlich gestiegen ist. Die Ziffern für bie ganze Einfuhr von Lederwaren nach Skandinavien und Holland weisen na Vergleich zu denen von 1913 keine Zunahme auf. Norwegische Erbitterung über -ie englische 6anüelskontrolle. Nach einer Meldung ber Kopenhagener «BerlingSke xibenbe" au» Christianis herrscht dort allgemein und besonders in den streifen der Jnbuitrte- und GeschästSwelt eine große Erbitterung gegen oie englische HaudelSkontrolle, weil dieselbe recht willkürlich auSgeübt wird und in dkr Tat keinerlei neniteuSwerier TttrchgaugSverkehr nach Deutschland vor sich gcht. Unter bieten Umständen verstimmt eS um so mehr, daß England die N a h r u tt g S m i 11 e I, die von Amerika kommen, und betoudeiS die Rohstoffe für die Herstellung der Mar- raune beschlagnahmt, trotzdem Norwegen ein Ausfuhrverbot hierfür erliefe. Durch die Beschlagnahme von Kiipserdraht werden übrigens auch die elekirtfcheu Anlagen in den fetäbien mit völligem Luilstaiid bedroht. Kcieöensstimrnung? Ter „Neuen Züricher Zeitung' wird anS Le Havre anläßlich der Ernluuuug Baron B e« c tt S zum belgischen Minister des Aeußerii gebt rieben, daß bat n ein Zeichen für die Er» üch?erung zu erblicken sei, die der Verlauf der KriegSereignisfe im Jahre 1916 und in den ersten Siiochui deS Jahre» 1916 in Le Havre dervor- gerufen hat. Matt fühlt dort, daß der Krieg nicht ewig und nicht einmal die ^chn Jahre dauern sann, wie man in England voranS- fagt. Man ist vielmehr überzeugt, daß der Fi jeden, wenn nicht gerade vor der Türe, so doch nicht mehr in allzu ferner >2'3 eite steht, und daß Deutschland bei den kommenden Friedensver. handliingeti die Hauptrolle (Dielen das entscheidende Hauptgewicht in die Wagfchale werten wirb. Belgi ns künftiges Lebeiiiüineresse erheischt, den mächtigen östlichen Nachbatii nicht ewig nun Feinde zu haben, und deSlia o ist gerade Baron Ä'eyenS alS auSgeeeichiieter Kenner bei deutschen Verhältnisse, als Diplomat, der sich früher ber Gunst deS Kaiser Wilhelm erneute, ber alle ausschlaggebenden deutschen etaatfc männer persönlich kennt, die geeignetste Persönlichkeit in der heran- nahenden Entscheidungsstunde Belgiens. Die englische Dlochaüeverschärfung. Ter «Pester L oyd" bespricht in einem Artikel die Folgen der verschärft ii englischen Blockade und fommi -ii dem Schluß, daß die Spitze bieder Manregel nur scheinbar gegen die Mitlelmächte gerichtet sei, sich abir mit bitter ganzen Schärfe gegen den neutralen Handel richte. In England bemetfie man nämlich, daß die neu - trale Schiffahrt, insbesondere die Amerikas, gewaltig im Vonprnng gegenüber der EnglanoS fei. ES iei beschlossen worden, bau in bleiern Kriege eingetretenen Aufschwung ein Silbe zu bereiten. Eine verschärfte Blockade sei tatsächlich ein höchst geeignetes Mittel dazu. Tie Schiffahrt zwischen Amerika und Europa würde anS cvließlich durch Ettglattd ohne Hindernisse besorgt werden; Überbiei wäre England in der Lage, allein pretsbi.oend zu wirken, denn jede Konkurrenz durch bautet aus anderen Ländern wäre auSgeschaltel durch bie allem mögliche engns he Vermin ung. bie infolge der verschärften Blockade en treten würde. ES wäre den Vereinigten Staaten aus viele aahre die Möglichkeit eniwiinben, selbst« näitbig mit anderen Staaten Handel zu treiben Tie verichäifte Blockade bedeute al’b nicht ti efer grünere o. er geringere Hit eque > liefe« leiten, sondern c i tt L e b e n s > n I e r e j i e ber neun als n Staaten, rn-besondere der norbanierifaumten Union. Ed sei nur sie Frage, ob die amertfanii e Union wet.blickend und energisch genug tri um an ber Spitze bet N>nt>alen dieser tätlichen (Wafer zu be - gegnen Zweifellos würde ein allgen eines Ausfuhrverbot Amerikas die britische Regierung zum Nachgeben zwingen. Tamit würde ber neue Bruch bc8 Äöllertecht« durch England hinfällig, die BarzugS. stellung Amerikas die es wäbr.nd deS Krieges er'angle, roäie befestigt und düs entschlossene Auftreten Amerika? würden alle Neutralen sowie Kriegsgegner Englands mit größter Sympathie und Anerkeunnng auinefemen. (ine engsiscke Erklärung über öie Mir^ümkeit ü?r ölock^ör. ?• uler t v et au. ton an: T>iS P ■ ent v iö"eiiillchl eine a m lt.de i.tI. ..rill ' worin bt- t't. •"tim "g über eine un. eitii.i ttoc ,