Frcitaq, Sen l. Dezember I !> 1 (i :$0. Zahrftimg Zivil-ienstpflicht unö Gewerkfthasten Ambreit. Von Paul in krieg begann. Bcson- baS Llatt des be- Tas ,-vamburger todio- enchetnt tdqlidj, ouStr Wiontnq«. Bezugspreis: bmd) die Post ohne Bringegeld monallich * 1,50, vteneljährlich x. 4.50, durch Du Austräger wöchentlich 35 A frei ins HciuS. Einzelnummer in der Ervedilion und den Filialen 6 4, bei den Etrastenliändlern io *. SonnlaaSnummer mit »Neue WcU« 10 4 Kreuzbandiendungen monatlich * 2.7o. für das Ausland monatlich x 4.—. Der „Cemps" über Rumänien. In einer miliiätiictieii Beliacüuing schreibt ter »T n>vs" zur Lage Nliinänieu u. a.: T>e Einnohuie der ruuiäniiden Haupman wäre Italienische Klagen um das „edle Rumänien. Buzcigeii o, vchlgewantne Penizeue ooer oeren Maui» r5 Arbeitsniar e, Bermietuugs ^nu Fauii ieiiaiizeigen 25 4. Auzeigen-Annavm« Fehlandstr. 1t Erogeichos (vis 4 U >r un hniittags», in den Filialen (visS UHr), iowie in allen Annoncen- Bureaus. Platz- und Lateiivorichrnten ohne Berdinolichkeil. iHetlamen >m redaltionellen len werden weder gratis noch gegen omtgeli angenommen. Buchhandlung Erdgeichob, Buchdruckerei-Konior 1. Stock. Fehlandstr. 11. Tcr (5rü Generalguarlicrmeister. t' ii h c n 6 o r f Auster PiteSei ist gestern auch Campulung ge- nommcu und dadurch der Weg über dcu T ö r z b u r g e r Past geöffnet worden. Tort fielen 17 Offiziere, 120» Ge - fangene, 7 Geschütze und zahlreiche Bagagen in die Hand bayerischer Truppen. Von Ihrer Aiajcstät flürttificr Regiment »Königin" nahm die Eskadron des Rittmeisters von Vorekc bei E i o l a N r st i eine feindliche Kolonne mit I 7 Offizieren, 1200 Mann ge - fangen und erbeutete dabei 10 Geschütze und 3 Maschinen - gewehre. hkkttsgrHppr drs 6rucralfdiiuiar;il;nll6 vsii ’Hadimlcii. Die Donau-Armee ist kämpiend im Vordringen. Bei den 2lngriffcn gegen die Rumänen zeichneten sich unter Führung des Majors Alchaucr schleswig-holsteinische, büeke- burgiiche und bayerische Rcicrvejägcr aus. Leit dem Donauübcrgang hat die Armee dem Feinde 43 Offiziere, 2421 Mann, 2 schwere und 36 Fcldgcichütze, 7 kleine Kanonen nnd 7 Rraschinengewehrc, sowie 32 Muni- tionSfahrzcugc abgcnommcn. Mazedonische Front. Nordwestlich von Monastir mistglürkic ein feindlicher Vorftost. Vom Wcsthang des Nu.ncn-Brrgeö bei Grunistc, dessen Gipfel in den letzlcn Tagen ostma S vergeblich durch den 6-cgncr angegriffen wurde, sind die Lcrben wieder vertrieben worden. ein bedauerliches Ereignis bis der gegenwäiligen Lage, ;ebo(ti von durchaus sekundärer üe culinifl. Will lig dagegen ist, daß die rinnä- nilchr Ara ee tun gegen sie gerichleiei: Manöver entschlüpft und — die rniüscheii Triipvcn erieirtit. Lind aber feine rmsischen Krä'te über l'ufateit nach Alexandria nnierwegS so ist der rninänische Feldzug geiährdet. An lWe pesfiii-istiicheit Aurfubrnngen fnüp'i der »Ten PS" die Ben erkling, die alliierten Truppen in Mazedonien könnten ziemlich probe Derstärlniigen brondnn, da zu befüichleu fei, daß die Teutschen, iveiin fie den eniicheideiideu Sieg in SHumänien errängen, gegen Saloniki nmtidjiiien wurden. Zu einem Leiiariikel führt der „T.-nw8“ zur rumänischen Lage nn3: Tie tumöuiicueii Truppen bauen zwar noch Schlaglraft aber Reservemangel. Solchen die 81 affen rechtzeitig eintreffen, so könnten sie die vanplnabt retten. Rußland habe ein unmittelbares Interesse da, an, den Oesterreichern tittd T titschen den Weg zu ver Perrett. Tie <5nt- setnuitgeu sowie die ttiigeititgeiideu Eisenbahnen feien der Verwirk - lichung der Absichten hinderlich. Nach der überwiegeiiden Bedeuiniig, die Hindenburg bau rumänischen Kriegsschauplätze auidrücke, sönne man bieten Kriegsschauplatz mehl mehr als selundär bez ichtten. Mit ber Invasion in die Walaa ei wolle Hinbeuburg nicht nur ent gelreibe - reiches Land nnd ein neue« Pfand in die Hand befomnien, sondern er erwarte davon den unmittelbaren Vorteil, die Front um 60u km verkürz n zu sönnen. Ter Artikel schließt: Tie Notlage NnmänienS ist nur vornbergelend. Auf keilten Fall wird sie den Utniaug des terdlsch n llnglüeks vom Voijal re erreichen. Wir leiben gegenwärtig unter den Prüm gen unserer Alliierten. Wir dürfen jedoch j-tzt nicht den Mut verlieren ioiibern wollen ruhig Blut behalten, um zu hauoeln und balbtnöglichst die Lage wieder atiSztigleicheti. .sönlichkeit. Eingriffe dieser Art sind ohne Mithilfe der Wirt - schaftsorganisationen nicht durchführbar, und in solchen Mo - menten muß die Organisation sich nicht bloß dem Vaterlande zur Verfügung stellen, sie muß auch die Rechne und Interessen der betroffenen Staatsbürger wahrnehmen. Sie muß mit dem Schutz der Nation zu - gleich den Schutz der einzelnen als Staatsbürger verbinden. Ter staatliche Arbeitszwang verwandelt alle männlichen Staatsbürger zwischen 17 unö 60 Jahren, soweit sie nicht der Wehrpflicht genügen, in Lohnarbeiter und Angestellte. Jeder muß sich nach seinen Straften an einen Arbeitsplatz im Getriebe der Landesverteidigung stellen. Angesichts dieser Tat - sache hat die Organisation der Arbeiter und An - gestellten das größte Interesse und die P f l i ch t», auf die Bedingungen, unter denen sich dieser vaterländische Hilfsdienst vollzieht, Einfluß zu gewinnen, sowohl zum Schutze der bis - herigen Arbeiter, als auch der Neubeschäftigten und endlich im Jnteresie der jetzt erheblich erweiterten Gesamtarbeiterschaft, deren natürliche Vertretung sie ist. Sie muß sich um die Festsetzung der Löhne und Arbeitszeit, um die Schlichtung der zahlreich zu erwartenden Differenzen aus diesen für die meisten völlig ungewohnten Arbeitsverhältnissen, um die aus - reichende Fürsorge für die Unterkunft der in andere Bezirke verpflanzten Arbeiter und für die Erhaltung ihrer daheim- gebliebenen Familien, um Arbeitslosigkeitsfragen, um Ent - schädigungsfragen für schwcrbetroffcnc Arbeiter und dergleichen kümmern, denn dafür ist sie eben die Gewerkschaft. Es mag manchem diese Konsequenz der staatlichen Arbcitspslia-c wenig angenehm sein, der den Gewerkschaften bisher ablehnend oder feindlich gegenüber gestanden hat. Aber als Arbeiter im Dienste der Landesverteidigung steht er vollkommen hilf - los den vollziehenden Gewalten, mögen sie militärisch oder bureaukratisch sein, gegenüber, und als einzelner Arbeiter bedarf er des Schutzes der Organisation. Das haben unzähti^ Heimarbeiter «nd Heimarbeiterinnen erfahren müssen, die einst bessere Tage gesehen hatten und die der Krieg zwang, Heim - arbeit anzunehmen. Sie haben den Weg zum Verband und zur Schlichtungskommission rasch gefunden, wenn sic sich vom Unternehmer oder Zwischenmeister betrogen fühlten. Auf allen Gebieten der Vertretung der Arbeiterinteressen und Kriegsfürsorge haben die Gewerkschaften ihre Pflicht er - füllt und sich als Sachwalter der Arbeiterschaft ebenso bewährt wie als öffentliche Wohlfahrtsorganisation. Sie sind deshalb bei Einschränkung der Arbeitsfreihcit die berufene Ver - tretung der Arbeiter und ihre Forderungen sind keines - wegs von irgendwelcher Anmaßung geleitet, sondern not - wendiger Schutz für alle von diesem Gesetz betroffenen Staatsbürger. Sie sind auch notwendig für die Landesver - teidigung selbst, denn kein Arbeitszwang vermag Arbeits - leistungen höherer Art zu erzwingen, und freudige Anteilnahme am Erfolg der Arbeit kann nur durch eine Organisation der Arbeit erreicht werden, die den Betroffenen vor Härten schützt und ihm einen festen Rückhalt gibt. Diese Organisation sind die Gewerkschaften für die Arbeiter und die Unter - nehmerverbände für die Unternehmer. Sie sind in Deutsch - land so hoch entwickelt, daß es töricht wäre, sie auszuschalten oder zu ersetzen. Man kann sie nur anerkennen und im Dienste der nationalen Wohlfahrt verwenden. Und wer ihre Forde - rungen, unbeeinflußt von früheren Zu- oder Abneigungen, vom Standpunkte deskünftigenLohnarbeitcrSim Bereich der künftigen Arbeitsorganisation für Landesverteidigungs - zwecke rein sachlich prüft, muß auch deren Berechtigung zuge - stehen. SeilcllkilSN-uMWk SiiegmtM WTB. Wien, 30 November. Amtlich. Ceftlicher Kriegsschauplatz. tzkkttsgrufpk bfj ssrmrMirniiir'chlllls von lllad!nikn. Tic erfolgreich vordringcndc Tonan-Arniec hat feit dem Ltro nübcrgang 43 rumänische Offiziere, 2421 Manu, 2 schwere und 36 Feldgeschütze, 7 ttcinc Kanonen und 7 Maschinengewehre eingcvracht. httttssront des KklirralobrrUkii Ersljmog Joseph. Truppen dcS Generals von Falkenhayn nahmen gestern PiteSci und Eampulung in Besitz. In Eampuluug fielen 17 Offiziere, 1200 Mann, 7 Geschütze und zahlreiches Kricgsgcpärk in die Saud der Bayern. Zwischen dem Uz- Tale und dem Tartarcn-Passe setzten die Russen die zur Enk- lastung ihres arg vcdrängten rumänischen BniidcSgcnofien bestimmten -Angriffe unter großem Massenanigebot fort. Die Armeen der Generale von Arz und von Köven standen fast an ganzer Front bei Tag und bei Nacht in erbittertem Ringen gegen den immer wieder nnfd neue vorstostenden Feind. An vielen Ltellen wurde Mann gegen Mann gekämpft. Der russische -Ansturm brach zusammen. Kleine örtliche Vorteile köttneu nichts daran ändern, dast die grasten Opser des Feindes auch gestern vergeblich waren. Der Kampf geht fort, hrrrrsfrontdtsihkittralfkidmarichalls Prins lkopold von öaycri!. Nichts von Belang. Italitnifcher KritgSlcbauplag. Oestlich von Görz und ans der Karst-Hochfläche war der Artilleriekamps zeitweise sehr kebhast. S ü b ö ft licket Kriegsschauplatz. In -Albanien unverändert. Tet StcUvcrtretcr bc8 EhefS bcS (SeneralfiabcZ: v. Höfer, gtlbmar^alltuinaiit. holländische Stimmen zum rumänischen Zcldzug. Ter »Niemi c Notterbauifckc Eonraiii" schreibt: ES muß mgegebeit werbem bau bk deutsche Armeeleming während des ganzen FetbzugeS geg.n Nun äincn nnni.r wieder dort die ineisten Truppen zuiaiuinaim- zi.hen b.rftunb, iio mau die größte Wirki g erwarten sonnte. Mait erlernn barau bie Füdiung Hindenburgs icr früher tu einem Intet- rcicii) sagte, baß es niett baiauf antommt. ob man über mehr ober weniger Truppen verfüge als biedirgntr, wenn mau nur baiür lorgc, an den Stellen techizeiiia eme Plehiheti zu ha.en, wo bet Gegner mit der piot, wir AuSfiet t au> einen Erfolg getroffen wcibcii löunic. In einem .Züchtigung Rumäniens" betitelten Artikel icltreibt bet militärische Mifatoester bet „T ijb": -Man taun ruhig sagen baß das, waS bie iDiitielmädt tme 3 11 a f t £ P e 1111 o it gegen Rumänien nennen, jetzt tut tihuw ist. -sie nauiu piütfiiA eia überraidii'iib schnelles Tempo Man fühlt sich lebhaft an den Herbst von I9tn ei innert, als Serbien eicbert wurde. Rumänien büßt schwer. AIS kurz vor der »rtcgrerkiäriiug der öfierreictiiid)‘•ungarische öfefanMe bem rumänischen Ministetpräsidenten 4'ratianu bc3 Los Serbiens als abschreckendes Bei viel vor Augen hielt, wird i’ratianu iuo.,1 nicht gedacht haben, bau Rumänien so rasch unb so vollständig von demselben Schieksal ereilt werden würde. 3m Kessen wiiflie Wisse o6semielen. saniere tiiiflifle Derluffe in o n mnitnntniitBeo. 3b Suißäßlen «Oek Biiesti an® kliiiiplliiilig genomnieii. Amtlich. WTB. Großes Hauptgitartier, 30. November 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Armee des ßrnrrnlfdbmnrsdjalls hmog Albrecht von Württemberg. Im N p c r n b o g c n griffen nach starker Slrtilleric- vorbcrcitnng feindliche Abteilungen in etwa drei Kilometer Breite unsere Stellungen an; sie wurden dnrch Feuer, au einzelnen Stellen im strahkamps, abgewiescn. cheeresgruppe Lronprin; Lupprecht. Bei nebeligem Wetter nahm der Geschiitzkamps nur zwischen Serre und der Altere sowie im Frontabschnitt beiderseits des 2t. Picrrc-Baast-Waldes zu. Okstlicher Kriegsschauplatz. Front dks Ktnrralseldmnrlchitlls prinr lropold von tingrni. Gröstcrc Kampfhandlungen fandest nicht statt. Front dks Gkllkrotobrrüru Erihrrzog 3ofrf. In den Waldkarpathen and den Efreiizgebirgen der Moldau fetzten die Russen ihre Angriffe fort, ohne wichtige Ergebnisse zu erzielest. Der Russe hatte schwere Verluste nnd milsttc sich mit kleinen örtlichen Vorteilen begnügen. Wir drängten in Wcstrumänicn die feindlichen Nachhuten zurück. ES war vorauSzusehcn, daß dar rasch sich crsiillendc Schicksal Rumanicus gerade in Italien großen Kummer erregen wurde. Rumänien ist ja nicht nur eine «allerdings zweifelhafte) „Lchwener- nation", eS ist mit Italien auch darin verwandt, da» cs wie dieses unter Treubruch einen dreisten Eroberungskrieg begann. ni derS elegisch bejammert „Popolo d'Italia", b*” - L '“ saunten Exsozialijten Musiolint, daS beschick Rumäniens. Dieseo mache überall an der italienischen Front, aber auch in ganz Italien den größten Eindruck, zumal Rumänien sich nicht wie Griechen^ land geweigert habe, am Kriege teilzunehmen, sondern a u 5 freien Stücken sich dazu entschlossen Hobe. Nur ein leicht- sinniger Machiavellismus könne behaupten, Rumänien habe nur in eigenem Interesse die Wassen ergriffen, um nationale Ziele zu erreichen. Es habe vielmehr der Sache der Menschlichkeit sivirklich ein origineller Gedanke, die Sache der Menswlichkeit und Rumänien zusammenzubringenü dienen und den iBerbünbetcn Hilse leisten wollen, was tatsächlich auch geschehen sei. Darum könne bei den Verbündeten heute auch niemand seinem Schicksal teilnahmslos gegenüberstehen, zumal dabei traurige Erinnerungen an die Jahre 1914 und 1915 mit bem Unter yangBelgienS und Serbien? aussteigen müßten. Rumänien sei mit dem Tobe bedroht, und eS müsse ihm daher geholsen werden. DaS Blatt wendet sich dann scharf gegen die Kritiker der Entente, vor allem gegen den Obersten Repington, der immer wieder behaupte, die rumänische Front sei nicht die Hauptsront, und fragt, welches denn eigentlich die Hauptsront sei, wenn nicht diejenige, wo sich jebt Schlag um Schlag der Feldzug entscheide. Während bie Militär schriftsteller nach der Art der alten Theologen spitzfindige Gründe aufzählten, marschierten die Deutschen mit ihrem eisernen Tritt gegen Rumänien, und c8 fei nicht ausgeschlossen, daß morgen • schon Hindenburg den fünften Staat der Entente zu Boden ge worsen haben werde. Ilm das zu verhindern, müßten auf der russischen, julischen Id. h. italienischen) und mazedonischen Front nachdrückliche Angrifssunternehmungen eingeleitet, zu Waffer und zu Lande müßte Kriegsmaterial abgeschickt, aus Besiarabten Verstärkungen herbeigesührt werden, um Rumänien zu retten. Inzwischen melde man die Ankunst dcS Großsürsten Nikolai Niko- lajewitfw. dem der Rus eines tüchtigen Heerführers vorangehe. Hoffentlich bedeute dieser Name nicht eine weitere Ent. täufdjung der Ententevölker in dieser tragischen Stunde. Ler blülfUiflSe KMMWrsk Wer RMÄkll llilö Olt WWliW. AuS Sofia wird berichtet: Finanzminister Tontschew gab gestern in der Sobranjc eine Darstellung der Finanzlage Bulgariens. Hierarus ergriff Ministerpräsident Radoslawow das Wort, um die politische Lage des Landes fett der letzten Ta - gung der Sobranje darzulegen. Die bulgarische Regierung be - mühte sich, stet? mit Rumänien freundschastliche Beziehungen zu unterhalten, selbst noch nach dem tiesen Schmerz, den dieses ihm durch, das feindliche Eingreifen 1913 und durch die Abtrennung der Tobrudscha bereitete. Diese Bemühungen schienen ansangsich so guten Erfolg zu haben, daß 1915 bei Eröffnung ber Feinbselig- teiten mit Serbien die rumänische Negierung in Sofia bie formelle Versicherung abgab, daß sie Die Neutralität biS zum Enbe bes europäischen Krieges beobachten werde. Bald jedoch begannen sich seitens Rumäniens wenig freunbschaftli.tll! Anzeichen bemerkbar zu machen, und im August 1916 hatte die bulgarische Re- gicrung, vollkommen unterrichtet darüber, was bei ihren Nach- barn im Norden vor sich ging, keine Illusion über besten ?Ib- sichten. So mußte sie benn ihre Vorsichtsmaßnahmen treffen unb bie Verteidigung der bulgarisch-rumänischen Grenze ver- stärken, wobei sie Rumänien noch versicherte, daß die von ihr ge- troffenen Maßnahmen nur auf den Schutz bulgarischen GecheteZ flogen einen cttoniflcn Giniirud) ob^iclten. C^cflcn Cnbc oe§]eiben Monats kam der rumänische Gesandte Derussi, der feit einiger Zeit abwesend war. nach Sofia und begann daS Gerücht zu ver - breiten, daß feine Regierung, in dem Wunsch, in guten Beziehun - gen mit Bulgarien zu bleiben, bereit sei, ihm bie 1913 annektierte Dobrubscha zurückzuerstatten gegen die Verpflichtung, Jur den Fall einer militärischen Aktion Rumäniens gegen Oesterreich- Ungarn eine passive Haltung zu beobachten. Die,e heuchlerische Freunbschast, durch die bie Rumänen Zeit zu gewinnen trad,toten, um ihre höllischen Pläne gegen Bulgarien burchzufuhren, übte in Sofia einige Wirkung aus. Die Regierung fedoch, bie den durch diese Machenschaften »erfolgten Zweck wohl kannte, ließ sich nicht in die Schlinge locken, und als Derussi um eine Audienz bet Radoslawow bat, lehnte dieser ab, ihn zu empfangen, denn er hatte selbst eineinhalb Jahre vorher Rumänien, und allen Re- gierungen der Ententemächte, die damals ängstlich vermieden hatten, diese Frage zu erörtern, einen atfnltesten Vorschlag gemacht. Unterdessen erklärte Rumänien Oesterreich-Ungarn den Krieg, seine Truppen verletzten die bulgarische Grenze. Bulgarien, ent schlossen, seinen Bündnisverpflichtungentreu „u bleiben, konnte nicht länger zögern, obwohl es auf zwei fronten zu sümpfen bähe. Seine Lage ist gegenwärtig in jeder Beziehung befriedigend. Zwar mußten die bulgarischen Behörden Bitolia vor dem Vorstoß der dank der Schwäche der griechischen Politik au$ sämtlichen Ver- bünbeten der Entente gebildeten Saloniki-Armee raumen. Aber dies ist ein augenblickliches Zuruckweichen, da? in Erwartung deS Augenblicks, in dem man bas verlorene Gebiet zuruckgewinnen, sogar noch weiter vorstoßen können wird, zur Verhütung unnötiger Opfer beschlossen wurde. Dieser Augenblick naht, denn bte vom Kriegsschauplatz in Rumänien kommenden Nachrichten, too unsere Truppen bereit? die Donau auf der ganzen Lange ihres Laufes überschritten und die auf Bukarest zuruckweichenden rumaniimen Truppen verfolgen, lasten erhoffen, daß die dort im Gange befinb- lichen Operationen sehr halb mit einem glücklichen endgültigen Ausgang abschließeii werden. Der Ministerpräsident kam sodann auf die Vertreibung der Vertreter der verbündeten Machte ui Athen durch den französischen Admiral zu sprechen und sagte: Wir stehen nach wie vor in guten Beziehungen zu der rechtmäßigen ic Gewerkschaften aller Richtungen haben sich an - gesichts des neuen Zivildicnstpflicht-GefetzentwurfS auf gemeinsame Anträge geeinigt, in' denen sie eine Reihe von Garantien zum Schutze der Arbeiter gegen Härten und Mißbrauch bei der Durchführung dieses Gesetzes verlangen. Sie fordern die Anerkennung der Gewerkschaften, Unternehmer- und Angestclltenvcrbände als kriegswirtschaftliche Organisationen, die Einsetzung eines vom Reichstag gewählten Beirates des Kriegsamts, die Errichtung von Arbeiterausschüffen, Einigungs - ämtern, Schiedsgerichten und technisch-wirtschaftlichen AuS- schüsien, die Sicherstellung des KoalitionS-, Vereins- und Ver- sammlungsrcchts, die Gewährung von Familienzulagen für Ar - beiter und Angestellte, die außerhalb ihres Heimatortes beschäf - tigt werden, die Schaffung ausreichender Arbeiterschutzvor - schriften und Unterkunftsräume für Jugendliche und Arbeite - rinnen nnd die Gewährleistung der Rechte der Arbciterversiche- rung. Einzelne dieser Forderungen sind in den bisherigen Bera - tungen des HauShaltsauSschusseS bei dem Staatssekretär Dr. Helfferich, wie auch bei den Konservativen auf erhebliche Widerstände gestoßen, während bezeichnenderweise die Vertreter der Militärbehörden in den vorhergehenden Verhandlungen mit Gewerkschaftsvertretern nichts daran auszusetzen fanden. „Be - zeichnenderweise", darf man sagen, denn nicht nur in diesem Falle, sondern in unzähligen Gelegenheiten hat sich während dieses Krieges offenbart, daß die Militärbehörden für alle Kriegsnotwendigkeiten des Staatswesens mehr Verständnis und weniger ängstliche Bedenken an den Tag legten, als die zivile Bureaukratie. Kommt noch hinzu, daß sie im allgemeinen auch den Einflüssen der Industrie- und Kapitalsmagnaten und der agrarischen Scharfmacher weniger zugänglich sind, so erklärt es sich, daß die Arbeiterschaft der Militärbehörde ein größeres Maß von Vertrauen entgcgcnbringt als dem Reichs - amt des Innern und dem preußischen Ministerium. Da aber die Ausführung des Gesetzes über den vaterländischen Hilfs - dienst von den bürgerlichen Behörden ganz wesentlich beein - flußt werden wird, so können die Gewerkschaften auf weit - gehende Garantien zum Schutze der Arbeiterschaft nicht verzichten. Der Staatssekretär hat gegenüber diesen Forde - rungen an das vaterländische Gefühl appelliert und ein Kon - servativer meinte, die gewerkschaftlichen Forderungen ent - hielten manches, was nicht unmittelbar durch das Gesetz bedingt sei und mehr der Aufrollung grundsätzlicher Fra - gen zur Erzielung von Wirkungen nach dem Kriege diene. Auf der gleichen Linie bewegt sich auch der Widerstand des Reichsamts des Innern, das, anstatt den Gesetz - entwurf so zu gestalten, wie er durch die vorherigen Beratungen zwischen den mllitärischen Stellen und den Gewerkschaftsver - tretern substantiiert worden war, jede einzelne Position zu einer Machtfrage gestalten und sich durch parlamentarische Kämpfe und Gruppierungen abringen lassen möchte. Warum haben die Gewerkschaften bei diesem Gesetzcs- werk so einmütig diese Forderungen erhoben? Schon diese Ein - mütigkeit beweist, daß cs sich um Lebensfragen für alle Gewerkschaften ohne RichtungSunterschicd handelt, aber auch um wichtige Interessen der Gesamtarbeiterschaft. Es han - delt sich darum, ob die Organisation in dem Augenblicke, da der Staat die freie Persönlichkeit aus der seitherigen Rechts - ordnung herausnimint und sie zu staatlich vorgeschriebener Ar - beit verpflichtet, sich ebenso als Sachwalter der Ar- bciterrcchtc wie als staatserhaltcndc Kraft bewährt. In der bürgerlichen Rechtsordnung ist die Einzelpersönlichkeit durch die Vcrtragsfrciheit in weitestgehender Weise geschützt. Abge - sehen von einem engbcgrenzten Kreis staatlicher Pflichten kann sie sich nach allen Seiten hin vollkommen frei auswirken. Die Organisation hat in dieser Rechtsordnung nur sehr be - schränkte Anerkennung gefunden. Sie wurde geduldet, verein - zelt auch gefördert, soweit sie den Interessen der Unternehmer diente, aber argwöhnisch behandelt und oft sogar mißhandelt, wenn es sich um Arbeiterorganisationen gegen Unternehmer handelte. Der Krieg hat alle früheren Rechtswerte umgewertet. Er hat tiefe Eingriffe in die Vcrtragsfrciheit rorgenommen; selbst das geheiligte Privateigentum blieb von seinen Beschlag - nahmen nicht verschont. Der StaatSbegriff wurde in einem bisher unerhörten Maße ausgeweitet, der Widerstand des freien Individuums gebrochen. „Gut und Blut für das Vaterland!" In keinem Kriege wurde dieses Wort so sehr zur Staatsnotü»cndigkcit, wie int gegenwärtigen. Aber mit jedem weiteren Schritt in der Ausschaltung der Vcrtragsfreiheit des Individuums gewann die Organisation als Vertre - tung der Einzelnen neues Staatsbürgerrccht. Nur durch voll- kommcnere Organisationsarbcit war das kunstvolle alte Gc- tiicbe des freien Wettbewerbs aller Kräfte zu ersetzen nnd nur die Organisation konnte die AuSgeschaltetcn in das neue Ge- triebe der sozialisierten Bedarfswirtschaft einfügen und ihre 3ntc reffen wahrnehmcn. So erweist sich die Organisation zu - gleich als staatSfördernde und als volksvertretende Kraft. Das neue Zivildicnstpflicht-Gcsetz bringt uns den solgcn- schwersten aller Eingriffe während dieses Krieges in die Ver- lragsfreiheit — die teilweise Aufhebung der Ar- beitsfrcihcit, des freien ArbeitsvertragcS. In Verbin - dung damit stehen Aufhebung der Freizügigkeit, Tren - nung von Familie und andere Beschränkungen der freien Per- Regierung und dem König bon Griechenland, die 0 fine Macht war, diese Gewalttat zu bcrhinbcrn, doch sind wir ohne Verbin - dungen mit ihnen. Schließlich erklärte Radoslawow, er hoffe, daß in einiger Zeit bie Verbündeten Regierungen ihren Parlamenten glückliche Nachrichten besannt geben sönnen, die die Zustimmung aller bcrbünbten Nationen finden werden. Auch die ganze römische Presse verlangt angespannteste Tätig - keit der Verbündeten angesichts der Sage in Rumänien, nament* lieh aber Verstärkungen au? Rußland und ein ent - schlosseneres Vorgehen der Armee Sarrail. Ter „Eorriere della Sera" schreibt, der deutsche Vorstoß boll, ziehe sich mit ber Regelmäßigkeit eine? FriedenSmanöber?, und bie Sage in Rumänien könnte kaum schlimmer sein. In der bet« bünbeten und feindlichen Presse rede man rief bon ber russischen fiiilfe und spreche auch von Bukarest al? dem Sammelpunkt einer grossen Hilfsarmee, aber in Wirklichkeit wisse niemand etwa? Be - stimmtes darüber zu sagen, wa? bie Russen für Rumänien tun könnten. Man wisse nicht einmal, unter wa? für moralischen und materiellen Bedingungen da? rumänische Heer nach Verlauf bei letzten harten KriegSmonats sümpfen müsse. Man sehe lebiglicc auf allen Seiten den feindlichen Vormarsch, WaS aber hinter diesem Schleier borgehe, könne man unmöglich erkennen. Die römische „iribuna" schreibt: Rumänien? Eintreten in den Krieg, da? in dem gewaltigen europäischen Kampfe eine wert - volle Reserve hätte barstellen können, fei tatsächlich völlig mißglückt, ba es in einem unglücklichen Augenblick erfolgt sei, al? die großen Offensiven in Ost und West gerade bei einer Gr- schöpfungs- und Ruhepause angelangi waren. Die gegenwärtige Lage werde von der öffentlichen Meinung — „es wäre töricht, das verschweigen zu wollen" — als ein rapider Zusammen - bruch des rumänischen Widerstande? und al? eine moralische Niederlage der Verbündeten betrachtet, und man rede bereit? in einer Weise davon, al? oh bie Eroberung eine? neuen Staate? durch den Feind tatsächlich bereit? erfolgt fei. In militärischen, in diplomatischen Kreisen dagegen, die ja besser unterrichtet sein müßten, gebe man allerdings zu, daß die Lage schwierig sei, aber man bestreite immer die Gesahr einer Katastrophe. Dabei führe man auS, eine strategische Verteidigung der ganzen gewaltigen rumänischen Front wäre ohnehin unmög - lich gewesen, und auch Rußland, da? zu Hilse geeilt sei, habe vor allem an die Sicherung der Moldaulinie durch Vorstöße gegen die Redaktion: fcotbura Spedition ifetjlanöftrahc II. L Stock. ' stetUandltrotz, 11. Eidgeichotz Verantwortlichei tXeOntieui I. Reitze in Hamburg. (X 9 < * i St. Paull, ohne Anianbastraßc, bei Franz Würzborgcr, Anncnslr 17 t-tmSbüttel, Langenfelde bei Earl Drcpn, Fnicktallee42. Hoheluft, Eppendorf, tztroß-Borftel und Winterhude bet Ernst Grohkops, Meldorlerstt 8 Baruibeck, Ilhleu orit bei Theodor Pcicicn, tpetnrid) ’?trt*:r. 145- Nord-Barmbeck bei Robert Birr, Poppcnhnscnsti. iS. Hohenfelde, Borgfelde, Hainnt, Horn, Schifflteck und Billwärder bei Earl Onei, vaustr M Hau.uierbrook b>» Anschläger Billdetch bet Mo. Fuhrmann, Süderkaistr. 18. Äeteelergeert m» bet Rr. Dübener, »4»44^4 Billh Nöbrendanim 213», Hchpt WfthelniShnro bet H Oeverich, Rährftr. 59, I. (ftlbctf. Waudslieck, Hfuickenfelde und Llt-Vartnbeck bet Fran, lkniqer, iturze Reibe 3t Altona bet Friedr, i'udwtq, Bürgerstr 22. Cttenieil, Bahrettteld bet Franz Role, FriedenSallee 46. «I»^I ■■ ■ ■ ii i» n i ■ iin..u4u nM ■■ III■UIMTOMI in— miin » gaTEaumaim j-'raro— «X lacrei . ret:;j t? ■’ rieit kalt ♦ c Ite frage tmeni . den : bet ’ essen tschä ■ ber feste j statt 7 1 surr 5tt f or, an -: < abri den ne. I au