Nr. 34. Sonnabend, den 10. Februar 1917. 31. Jahrgang. KamvurgerEcho. Das »Homburger Gcho- eticbeint täglich, außer Monlngs. vezugSPrei»: durch die Post ohne Sringtfielb monatlich •*. IM. vieiteljährlich A 4.50, durch di« Austräger wöchentlich SB A frei in» Haus, 'wqelnummc: in der Eivedilion und den Kiltalen R A. bei den Straßenhöndlern 10 4. SoniilegSnummer mit »Nene SMell* io 4. R-.tUAbatiBknbunflen monatlich * 2.7», für dar Ausland monatlich A 4,—. «nzeigeu 0;r achlgeivairene Petit,eile oder deren A-um 45 4. «rbeitSmartt. «ermietung«. und Äaml.lennn, einen 85 4. 'Anzeigen Annahme Fehlandftr. 11. «rdgeichoß (bis 4 Uhr nachmittagSl. in den ztlralen (bi» 5 Uhr), sowie in allen «nnoncen-Pure-uS. Plaß, und D-len°°rfchr,ften ohne «erbmbl;d;trit. Reklamen im redaktionellen Teil werden weder gratis noch gegen Entgelt ausgenommen. Buiddandluna Erdgeschoß. «uchdruckerer-Nontor L eiotf. Ätblanbftr. 11. 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Die NIMeil Des Zur Zeit der heftigsten inneren Kämpfe in Albanien kam, so erzählte damals eine Zeitung, der amerikanische Konsul in einem benachbarten Balkanstaat auf den Gedanken, hier müsie etwas getan werden; er, als Vertreter der Vereinigten Staaten, habe die Pflicht, einzugreifen und die Ruhe herzustellcn. Also warb er ein paar Führer und Dolmetscker an und ein feierlicher Zug, unter Vorantragung des glorreichen Sternenbanners, begab sich der Konsul mit Gefolge in das Kampfgebiet, um Frieden zu gebieten. Die Albaner aller Parteien betrachteten den Fremd - ling und seine schöngestreifte und besternte FlaW erst mit Ver - wunderung; als er ihnen aber eine Rede hielt und verlangte, daß sie sich seinem Willen fügten, war für sie und auch den Konsul der Spaß zu Ende; dieser war froh und in jedem Sinne des Wortes erleichtert, als er wieder jenseits der albanischen Grenze war. Die von ihm so hoch bewertete magische Macht des Sternenbanners hatte versagt. Wenn die Geschichte nicht wahr ist, so ist sie doch jedenfalls gut erfunden; vor allem zeichnet sie die völlige Unkenntnis euro - päischer Verhältnisse, die den Durchschni'ttsamerikaner auS- zeichnet, und den naiven Glauben, er brauche nur die Flagge mit den Streifen und Sternen zu schwenken und alle Welt roerbe ihr Reverenz erweisen. In Wilson steckt, trotz seiner professoralen Gelehrtheit oder vielleicht gerade deswegen, ein gut Stück dieses Amerikaner- tums; ja, er kann beinahe als dessen Verkörperung angesehen werden. Nur diesem besonderen amerikanischen Selbstbewußtsein muß es zugeschrieben werden, wenn Wilson, als er dem Kongreß den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland mitteilte, so zuversichtlich der Erwartung Ausdruck gab, die andern Neutralen würden seinem Beispiele folgen. Er hatte ja das Sternenbanner geschwenkt, und das mußte genügen. Aber den neutralen Staaten imponierte das Banner keines - wegs in dem Maße, daß sie sich nun hinter den Präsidenten der Union gestellt und Deutschland die Freundschaft gekündigt hätten. Nicht einmal die großen südamerikanischen RepMiken, über die die Pankees auf Grund ihrer Monroedoktrin eine Art Schutz - herrschaft auszuüben meinen, folgten dem Beispiel der Union. Sogar die Reuterdepeschen lassen erkennen, daß man weder in Rio de Janeiro, noch in Buenos Aires, noch in Santiago gewillt ist, die diplomatischen Bezichungen mit Deutschland abzubrechen, sondern daß man sich mit Protesten gegen die deutsche Seesperre- .tftarwrg begmigt. Vielleicht, daß Wilson die Genugtumtg erlebt, Haiti und Sau Domingo in seine Gefolgschaft zu bekommen, aber das würden wir mit Würde zu ertragen suchen. Die euro - päischen Neutralen, an die Wilsons Appell in erster Linie gerichtet war, haben darauf alle ablehnend geantwortet, teils in Noten, teils in mündlichen Erklärungen ihrer Minister, und der Grundton, der mehr oder minder deutlich hewortrat, war überall der, sie befänden sich in ganz anderen Verhältnissen, als die Union jenseits des großen Wassers, und sie würden sich demgemäß in ihrer Weise mit der Sperrgebietserklärung abfinden. Zu - weilen fand sich auch die Andeutung, mit dem Schutz der Neu - tralen, der jetzt Wilson so sehr am .Herzen liegt, hätte früher begonnen werden müssen. Wilson konnte sich hinzudenken: als England mit der Durchbrechung des Seercchts vorging. Geradezu ein Meisterwerk höflicher Abfertigung ist die schwedische Antwortnote auf Wilsons Ansinnen. Minister Wallenberg betont darin (und mit vollem Recht) die strenge unparteiische Neutralität Schwedens. Das wird Wilson hoffentlich verstehen! Noch deutlicher wiro Wallenberg, wenn er von den früheren Bemühungen spricht. Die neutralen Mächte zur Zusammenarbeit bchufs Aufrechterhaltuiig der Prin - zipien dcs Völkerrechts zu veranlassen: „Insbesondere unterließ die (schwedische) Regierung es nicht, der Regierung der Ver - einigten Staaten Vorschläge zu diesem Zwecke zu unter - breiten. Mit Bedauent stellte die Regierung des Königs fest, daß die Interessen der Vereinigten Staaten ihnen nicht er - laubten, sich diesen Vorschlägen anzuschließen. Die so von der Regierung des Königs gemachten Vorschläge führten zu einem System von gemeinsamen Maßnahmen zwischen Schweden, Dänemark und 9torwegen gegenüber den beiden kriegführenden Parteien." Hier wird also die Gesamtheit der skandinavischen Staaten der bisherigen Isolierung der Union gegenübergestellt. Aber Wallenberg geht noch etwas weiter. Er erinnert an die Friedensinitiative Wilsons und sagt darauf, daß zwar Wilsons jetziger Vorschlag (näinlich Mbruch der Beziehungen mit Deutsch - land) als Ziel Die Abkürzung des Kriegsübels angebe, „aber die Regierung der Vereinigten Staaten wählte als Mittel, zu diesem Zweck zu kommen, ein Verfahren, das durchaus im Gegen - satz zu den Grundsätzen steht, die bis zur gegenwärtigen Stunde die Politik der Königlichen Regierung leiteten. Die" Regierung Des Königs, die sich auf die Meinung der Nation stützt, wie sie durch die einstimmigen Resolutionen ihrer Vertreter dargetan hat, will zukünftig wie in der Vergangenheit den Weg der Neu - tralität und Unparteilichkeit gegenüber den beiden krieg - führenden Parteien weiter verfolgen und wird nur bann ihn zu verlassen geneigt fein, wenn die Lebensiuteresscn des Landes und die Würde der Nation sie zwingen, ihre Politik zu ändern". iyör den Fall, daß Wilson die Bedeutung dieser Antwort nicht recht begriffen, wäre es wünschenswert, daß seine Gesandten ihm die ganz und gar unmißverständlichen Aeußerungen neutraler, namentlich ikandinavischer Blätter übermittelten. Er könnte daraus erfahren, wie man in unbefangenen Kreisen Europas über den Charakter der bisherigen „9leutralität" der Vereinigten Staaten denkt und wie man die Zumutung aufnimmt, die euro - päischen Neutralen sollten für Wilsons neuestes Projekt die Kastanien aus dem Feuer holen. Nachdem der Präsident so feierlich vor veissammeltem Kon - greß die sichere Erwartung ausgesprochen hat, daß seinem Bei - spiel Die europäischen Neutralen folgen würden, und nachdem ihm von allen Seiten eine Absage erteilt worden ist, wird er in die schwerste Verlegenheit geraten, wenn er weitere Schritte in der eingeschlagenen Richtung, tun 'soll. Als 'ihm der Senat auS- Drücklich die Billigniig seiner Politik aussprach, war die Ab - lehnung der europäischen Nemralen noch nicht, bekannt, und die Zuversicht Wilsons wurde wohl allgemein geteilt. Denn warum sollten die Senatoren Europas Verhältnisse besser kennen als der Präsident, der doch vordem Geschichtsprofessor'gewesen ist? Ader selbst in der Senatsverhandlung, die mit der Billigung schloß, batte sich Opposition geregt. Der Republikaner unD Friedensfreund Works griff das Verhalten Wilsons an, das er als unneutral bezeichnete,' weil es.überall die Meinung MM Dillon. fördere, der Senat unterstütze den Präsidenten unter allen Um - ständen, solange er nur innerhalb der Grenzen seiner staats - rechtlichen Befugnisse bleibe und im Namen des Landes handle. Tatsächlich stimmten denn auch fünf Senatoren gegen die Billi - gung von Wilsons Schritt — eine kleine Minderheit allerdings, aber sie wird ein Echo im Lande finden. Zumctl als der frühere Staatssekretär Bryan begonnen hat, in entschiedener Weise für die Aufrechterhaltung des Friedens zu agitieren. Bryan äußerte die schr verständige Meinung, die amerikanischen Schiffe sollten sich einfach außechalb des von Deutschland genannten Sperrgebiets halten, dann liefen sie ja keine Gefahr; im übrigen könne die Auseinandersetzung mit Deutschland um ein Jahr verschoben werden. Hier spielt Bryan auf den amerikanisch-englischen Vertrag an, der bestimmt, daß Streitfragen ein Jahr Zeit zur Erledigung haben sollen. Bryan übt großen Einfluß auf alle Friedensfreunde in der Union aus und er ist ein um so gefährlicherer Gegner für die Politik Wilsons, als dieser gerade wegen seines Friedensprogramms wiedergewählt worden ist und die Enttäuschung in der. nicht am Kriegsgewinn beteiligten Schichten der Bevölkerung natürlich groß ist und nur eines Führers bedarf, um eine Macht zu werden. Daß bereits ein Kongreßmann den Antrag gestellt hat, Bryan zu internieren, ist ebenso charakteristisch für die amerikanische Frei - heit, wie für die Verlegenheit, in der sich die Draufgänger befinden. Auch von anderer Seite her gerät Wilson in Bedrängnis. Auf die Anfragen der Reeder, wie sie es mit der deutschen Sperre halten sollen, hat er ausweichend geantwortet. Die Reeder ver - langen aber eine bindende Erklärung; denn sie wollen wissen, ob sie "ober Uncle Sam den Schaden zu tragen haben, wenn ein Schiff im Sperrgebiet zugrunde geht. Die Sache wird noch ver - wickelter dadurch, daß es sich ja nicht nur um die Gefahr durch Unterseeboote handelt, von der allein bisher Wilson gesprochen hat, sondern um die vielleicht noch größere durch Minen. So drängen die Reeder auf eine Entscheidung, und die kann und mag Wilson nicht treffen, da sie ja gewissermaßen seine künftige Politik im voraus festlegt. Noch eines kommt hinzu, die Verlegenheiten des Präsidenten zu mehren. Zur Entente, an deren Seite sich die Union auch in der Form stellen würde, wenn sie zum Krieg gegen Deutsch - land überginge, gehört auch Japan. In den Weststaaten der Union hat man aber feil Joh-zehnie". eine feindselige HaU mg gegen die Japaner angenommen und lokale Gesetze beschlossen, die den Gelben die Einwanderung und den Aufenthalt mtöglichst erschweren sollen. Eben noch hat Wilson an die Staaten Oregon und Idaho das dringende Ersuchen gerichtet, doch auf die beabsichtigte Verschärfung der Anti-Asiaten-Eesehe in Rück - sicht auf die Weltlage einstweilen zu verzichten. Cb die Staaten dem Wunsche folgen werden, ist ungewiß. Sicher aber ist, daß das Bundesparlament soeben, nach Willons Bruch mit Deutschland, das Verbot der Einwanderung von Analphabeten endgültig angenommen hat. Dieses schon früher beschlossene Gesetz hatte der Präsident mit seinem Veto belegt, was zur nochmaligen Verhandlung nötigte. Jetzt treten die Vorschriften in Kraft, die nicht nur die russischen und italienischen „Freunde" treffen, soweit sie Analphabeten sind, sondern auch alle Japaner; denn es wird Kenntnis des L-'ens und Schreibens in einer europäischen Sprache zur Bedingung der Zulassung gemacht. Seit Jahren schon besteht ein Kon - flikt zwischen den Vereinigten Staaten und Japan wegen der Einwanderungsbeschränkungen; werden jetzt die Japaner sich die gänzliche Ausschließung gefallen lassen? Und die Japaner sind die Bundesgenossen Englands, also in Wilsons Sinne demnächst auch die Bundesgenossen Amerikas. So ist Wilson in eine böse Klemme geraten, und es ist nicht abzusehen, wie er herauskommen könnte. Die Ablehnung, die Wilsons Ansinnen bei den europäischen Neutralen gefunden hat, ist mindestens eine schwere diplo - matische Niederlage des Präsidenten, die sein Ansehen im eigenen Lande schwächen muß. Ihm selbst scheinen auch schon Bedenken gekommen zu fein, Denn er ist auf einmal vorsichtig geworden. Die Beschlagnahme der deutschen Schisse, auf die England so sehr gerechnet hat, ist nicht erfolgt, wenn auch ver - schiedene „Sicherheitsmaßregeln" getroffen worden sein sollen. Auch von anderen Schritten, die den Konflikt mit Deutschland verschärfen könnten, scheint Wilson trotz des Lärms der eng- landfreundlichen Presse Abstand nehmen zu wollen. Kurz, man gewinnt den Eindruck, daß die in Worten so gewaltige Zu - versicht Wilsons schon stark ins Wanken gekommen sei. Aber man soll daraus nicht schließen, daß damit der „Zwischenfall" abgeschlossen sei. Zu laut hat Wilson in die Kriegstrompete gestoßen, als daß er nun einfach sagen könnte: „Es geschieht weiter nicht!" Bereits hat sich bet IricgStotte Roosevelt an ihn herangemacht und sucht ihn weiter zu schieden. Auch die Engländer werden sich bemühen, auf irgend eine Weise ein Ereignis herbeizuführen, das Wilson auf der einmal .eingeschlagenen Bahn vorwärts Drängen soll. UebrigenS ist man vielfach der Meinung, daß Wilson durch einen Geheim - vertrag an England gebunden sei. Nur eines ist wohl sicher: den Ruhm des Friedensstifters wird Wilson nicht gewinnen. Wir Haden seine Kundgebungen immer mit kritischer Kühle ausgenommen, wenn wir sie auch, wie alle irgendwie für die Erörterung der Friedensfrage dienlich erscheinenden Auslassungen, der Beachtung empfahlen. Nun hat Wilson selbst eine Lage geschaffen, in der et als Führer der Neutralen einfach unmöglich ist. Ihm selbst muß diese Einsicht mittlerweile gekommen sein. We im Somme-Miel. EaHWe im WM. Amtlich. WTD. Grobe» Hauptquartier, ,8. Februar 1917. Westlicher KrieqSichau platz. Im 9)pctn« und Wytchacte Bogcn sowie von der Aucrc biS zur Somme herrschte lcbhaster Artilleriekamps. Bormitrag« griffen die Engländer bei Serre an; sie wurden abgewiesen. Aus dem Norduser der Anere seyten nach kurzer Unter - brechung neue Angriffe ein, in deren Berlanf wir bei B ailleS- eonrt etwas Boden verloren. Nördlich des St. Pierre-Ba asi WaldeS ist von einem tot ganzen gescheiterten Borstotz den Engländern eine schmale Einbrnchstelle verblieben, die abgeriegelt ist. Zwischen Maas und Mosel stietz bei Flirey nach wirk» samrr Feuervordereitung eine Kompagnie bis in die dritte französische üinie vor und brachte bei geringem eigenen Ver - lust SS Gefangene zurück. Lkstlrcher Kriegsschauplatz. von der Düna bi« znr Donau keine grStzeren Kampf - handlungen. Mazedonische Front. Nicht« Neue«. Die Flieger erfüllten im Januar trotz strenger Kälte ihre wichtigen Beobachtungs-, Erkundung«- und Angriffsaufgabcn. Wir verloren im versiosieuen Monat 34 Flugzeuge. * Die Engländer, Franzosen und Ruffen bützten in tfnft- kämpfen und durch Abschntz von der Erde 55 Flugzeuge ein, von denen 29 jenseit« der Linien erkennbar abgestürzt, 2<$ in unserem Besitz sind. Antzerdem wurden 3 feindliche Fesselballon« brennend znm Absturz gebracht; wir verloren keinen Ballon. Dn Erst» (MeiieralfluaritermeiHer. Ludendorff. « MemllM-MlikWr MWkkW. WTB. Wien, 9. Februar. Amtlich. Oestlicher Kriegsschauplatz. An einigen Stellen der Front lebhaftere Artillerketätig- keit und für tut« günstige Patrouilleunnternehmungen. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Reine Ereignisse von Belang. Der Slellvertreler des Ehe°S des Eeneralstabe«: H v» n f r T TpfSnmr'rfwntutnnnl T uden. M MSklkM WlW Bisons. Sine Tepefche der »Associaled Preß" au6 Washington meldet: Wilson habe Schrille getan, damit die Halmiig der Regierung während dieser gespannten Wartezeit die Haliung ruhiger Uederleguiig und über jede Kritik erhaben bleibe. ES wird anitlicb bekannigegeben, daß die amerikanische Regicrung sehr daraus sehen wird, daßDeutschland und alle anderen fremden Länder keinen gerechlf erli gten Grund zur Klage haben sollen. Allgemeine Aiiweitungen ergingen an alle Beamten der Bilndekregierimgen in allen LaiideSteilen, um jede übereilte Handlung zu vermeiden und nichts zu tun, was nicht gesetz - mäßig ist uub in das Gebiet der Regierung fällt Von den Beamten wird erwartet, daß sie jede Tat Beweiben werden, die irgendwie zweifelhaft erscheinen könnte. Die amerikanischen Schiffe und die öeutsche Seejperre. Der „Motin" übernimmt eine Tcpeiche de» .Newyork Herold' auö Washington, in der die Regierung erklärt, eS sei äugen, blicklich materiell unmöglich, alle amerikanischen Schiffe, die da« See - sperrgebiet beruht eil, begleiten zu lassen und betont ausdrücklich, daß die Frage, ob amerikanische Schiffe die deutschen Borschriften übertreten und in die Gesahrzone einbringen sollten, von den Reedern selb st gelöst werden müsse. Tie amerilanischen Schiffe seien berechtigt, der deutschen Bekanntgabe nicht Rechnung zu tragen. Tie Reeder ihrerseits möchten, daß die R.gierung einen endgültigen Entschluß fasse und es fei ungerecht, ihnen die Verantwortung für Handlungen zu überlassen, welche den Krieg entfesseln könnten. Ter frühere Staatssekretär Brpan verlangte in einer Versammlung unier dem Benall seiner Judörer. ameri» ko ii iiche Schisie tollten sich außerbaid der Sperr - zone ballen. T>e NuSeinanderiitzung mit Teuischlano könne auf ein Johr verschoben werden. Die lr>egsfeiitdliche Partei im Kongreß werde durch eine mächtige GrulPe unterstützt und könne für die Regierung ein Gegenstand der llto'merkfamkeil werden. lhaul »Pvtsi cher Teilung' hol der tl.bgeardm te Miller die Internierung PrnanS verlangt, den er dcS Hochverrats beschuldigte. Die öeulschen Schiffe in amerikanischen Häfen. Der Vertreter de« Wolfi-BureauS meldet aus New Aork: Wall ingloiier Tepeschei! sinden eS im Hinblick auf die übertrie - benen uub irreführenden Berichte über die ein'ochsieu. leit Abbruch der Beziehungen zu Teuiichland ergiiffenen BerwaliuiiqS. maßregeln bezeichnend, bau die barinöckmen Meldungen über eine be^ vorstehende Beichlagnabme der durch den Krieg in amerikanischen Häfen festliegenden Schiffe die autorisierte tLrklärung hervorgeruien haben, daß ein solcher Schritt nicht einmal erwogen werde. Rach einer in Berlin eittgegangenen direkten Meldung bet .New Dork Times" ordneten weder die Militär- noch die Marine- behölden die «erbaHmig deutscher Matrosen au. Die Matrosen, die ihre Schiffe verlassen wollten, wurden ou'geforbert, sich zur (hm wandereisiation zu begeben und da« Land auf diesem gewöhnlichen Wege zu betreten. — »Kronprnizessin Cecilie" belegte man in Bonon int Verlaufe des feil langem anhängigen ZimlprozrsseS mit Be - schlag. Tien- Maßnahme ist aber nur g>troffen worden, um einen eventuellen Schaden zu verhindern, der den Wert des Schiffes als Sicherheil für den Kläger berabmiii'cni fönnie. Was die anderen deutschen Schiffe betrifft, erklärte die Regierung offiziell, daß sie diese nicht beschlagnahmen werde uub daß die D titschen über die Schiffe nach Belieben verfügen könnten. Tie Mannschaften bet internierte ii deutschen Kreuzer wuiden au- SicherheitS- gründen von dort rnifernt. Sie sind gut aufgehoben. TieS ist Der vollständige Talbestand der dortigen Sreigniife im Ziiiammen- hang mit den Deutschen und mit den beutidjen Schiffen. Freies Geleit für den deutschen Botschafter. Reuter meldet ouS Washington: Amtlich wird bekannt ge - geben, daß Großbritannien und Fiankreich dem Grafen Bernstorff nnb dem Personal freies Geleü gewährten. Die Antwort der schwedischen Regierung auf Wilsons Vorschlag. SvenSka Telegrambyran meldet: Die Note, die der schwe - dische Minister deS Aeutzern dem Gesandten der Ber - einigten Staaten, Nelson Morris, in Beantwortung des Vorschlages Wilsons an die Neutralen übergab, hat folgenden Wortlaut: In - dem ich Bezug nehme auf ihren Brief vom 5. Februar, wodurch Sie der Königlichen Regierung die Ansicht Wilsons mitteilen, das; es im Interesse des Frieden? angezeigt fei, au? Anlaß der neuen Seesperre, die von der deutschen Regierung erklärt wurde, eine der Haltung der Vereinigten Staaten ähnliche Haltung eingu« nehmen, habe ich die Lhre, Ihnen folgende? zur Kenntnis zu bringen: Die Politik, die die Regierung de? König? während bet Krieges befolgte, ist eine streng unparteiische Neutra - lität. Tie Regierung tat alles ihr mögliche, um treu allo Pflichten zu erfüllen, die ihr diese Politik auserlegt. Gleichzeitig machte sie, soweit möglich, die Rechte geltend, hie daraus abzu leiten sind. Um ein praktische? Ergebnis zu erzielen und die Prinzipien des Völkerrechts aufrechtzuerhalten, wandte die Regierung sich mehrmals an die neutralen Mächte, um zu einem Zusammenarbeiten zu dem genannten Zwecke zu gelangen. Insbesondere unterließ die Regierung es nicht, der Regierung der Vereinigten S t a a t e r. Vorschläge zu diesem Zwecke zu unterbreiten. Mit Bedauern stellte die Re - gierung des Königs fest, daß die Interessen der Vereinigten Staaten ihnen nicht erlaubten, sich diesen Vorschlägen anzu« schließen. Die so von der Regierung deS Königs gemachten Vor - schläge führten zu einem System von gemeinsamen Maßnahmen zwischen Schweden, Dänemark und Norwegen gegenüber den bei den kriegführenden Parteien. Zn der Politik, die die Regierung des König? zur Aufrechterhaltung ihrer Neutralität und zur Sicherung der legitimen Rechte de? Lande- befolgt, ist die Re - gierung deS Königs, die ein Herz bat für die unbeschreiblichen Leiden, die von Tag zu Tag grausamer auf der ganzen Menschhcii lasten, bereit, jede sich darbietende Gelegenheit zu ergreifen, mit zur Herbeiführung eines nahm, dauernden Friedens betzutragen. Sie beeilte sich daher, sich der Initiative dek Präsidenten anzu- schlietzen zum Zwecke, die Möglichkeiten zur Herbeitführung von Verhandlungen zwischen den Kriegführenden zu prüfen. Ter Vorschlag, der den Gegenstand deS (tegcnfcärtigen Schriftwechsel:- bildet, gibt als Ziel die Abkürzung des KriegSübelS an, aber Die Regierung der Vereinigten Staaten wählte ein Mittel, zu diesem Zweck zu kommen, ein Verfahren, das durchaus im Gegensatz zu den Grundsätzen steht, die bis zur gegenwärtigen Stunde die Po litis der Königlichen Regierung leiteten. Tie Regierung bei König?, die sich auf die Meinung der Nation stützt, wie sie durch die einstimmigen Resolutionen ihrer Vertreter dargetan hat, will zukünftig wie in der Vergangenheit den Äegder Neutrali- tät und Unparteilichkeit gegenüber der beiden kriegführenden Parteien weiter verfolgen und i2ui> um iöiut .hn zu verlassen geneigt sein wenn die Sieben intereffen deS Lande? und die Aiirde der Nation sie zwingen, ihre Politik zu ändern. (geg.) K. «. Möllenberg. holländische Slätterftimmen. Die Amsterdamer ..Tijd" schreibt zur Erklärung des niederländischen Ministerpräsidenten in der Zweiten Kammer, man habe kaum eine andere erwarten können. Bisher schien et. daß Wilson der Friedensvermittler werden werde. Hoffentlich werde es nun den Neutralen vergönnt fein, die Arbeit Wilson« wieder aufzunehmen. E? sei der stille Wunsch des niederländischen Volke?, daß daS, waS in Amerika begonnen wurde, im Haag vollendet werde. In einem anderen Artikel schreibt daS Blatt „Tijd", eS werde täglich deutlicher, daß die meisten neutralen Staaten nicht Wilsons Vorbild folgen würden. DaS Auftreten Brasiliens sei ein Theater. DaS »Allgemeene HandelSblad" ist mit der Re - gierungserklärung nicht zufrieden und schreibt: Das gemeinsame Auftreten der kleinen neutralen Staaten hätte mehr Wirkung ge- ’ habt. Tie selbständige Politik der Regierung würde schön und gut fein, wenn der selbständige, nachdrückliche Protest auch nur die geringste Wirkung gehabt hätte, aber jedermann wisse, daß eS nicht der Fall fein werde. Die Haager Zeitung »V aber land" schreibt nach einem Telegramm de? fiorrefponben^bureauS: Wir stimmen vollständig mit der Antwort der niederländischen Regierung überein. DaS Blatt schreibt weiter: Man verweist uns auf die Seite der En - tente, und zwar aus höheren Motiven diese? Krieffes, aber to'.e Niederländer haben jetzt zweieinhalb Jahre immer wieder gehört, wie von beiden Seiten höhere Motive angeführt wurden. Selbst wenn wir nicht daran zweifeln, welche dieser Motive am meisten unsere Beherzigung und Zustimmung verdienen, vergessen wir doch nicht, daß ihre Erstrebung für uns absolut keine Bedeutung mehr hatte, sobald wir selbst in den Krieg gerieten und unser Land verwüstet würde. Unsere eigene Existenz kommt für uni in erster Linie in Betracht. Tie dürfen wir weder für die höheren Ziele der Entente, noch für die der Zentralen auis Spie! setzen, und das gewährt uns eine Genugtuung, daß dies auch bet den Alliierten nicht ganz übersehen wird. Wir sind völlig überzeugt, daß dieser Standpunkt unserer Regierung die Zustimmung un - serer Landesgenossen findet. Unser Volk verlangt »chts anderes, als von den Schrecknissen des Krieges bewahrt zu bleiben. Diesem Wunsch trägt die verständige Antwort der niederländischen Regierung Rechnung, und danach wird sie nach unserer Ueberzeugung allgemein anerkannt werden. 5nr Rede Sonor Lows im englischen Unterhaus« ist noch nackzuiragen: Bonar Law kam am Schluß kurz auf teil Abbruch der Beiielmnaen zwilchen den Union- finalen und Deutschland zu sprechen und sagte, Wilson zeigte stets, daß ct die Neutralität und den Frieden zu erhalten wünsche. Zwar nicht unter allen Bedingungen, a^er unter allen Bedingungen, denen die Alliierten sich aisschlieben könnten. Tab die Regierung der Union'iaalen die Beziehungen zu Deutschland abgebrochen haben, fei an und für sich das beste Zeugnis für die Gerechtigkeit her Sache bet Entente und für die 'Methode, durch welche b:r Feind den Sieg ju erringen trachtete. Schließlich zog Law einen Vergleich zwischen der Lage Deutschlands von Henle und der Napoleons, der immer wieder Erfolg halte, für den aber bie Zeit gekommen war, wo das Gefühl der ganzen Welt sich gegen ihn empörte und er ans Europa vertrieben wurde. TaS sittliche Gefühl werbe Heute gegen Englands Feinde wirken und das Ergebnis werde dasselbe fein. Der englische Schiffsersatz. Im Unterhaus teilte Sir Leo Money in Vertretung bei Schiff- fahrlsdiklaiors mit, daß Abmachungen getroffen worden sind, um ein umfangreiches Bauprogramm für HandelSfchitfe nach mehreren geeigneten Typen diirchztifiibreu und daß außerdem alle Anstrengungen gemacht würden, den Bau geeigneter Handelsschiffe, die gegenwärtig in Arbeit sich befinden, zu beschleunigen. Wie Neutrale in öen englischen 9ann- warenüienst gezwungen werden. Gin neues Beispiel der Vergewaltigung der neutralen SLissahrt durch England gibt der Bericht des Stoinmaubaiiun eines unserer dieser Tage von einer Unternehmung zurückgekehrien U-BooieS. TaS U-Boot halte Anfang Januar einen auf der Reise von Buenos Aires über Falmouth nach Ainfterdani bestimmten Holländischen Dampfer angehalten, Ler unter anberein auch eine für die englische Regierung bestimmte Labung von 16 000 Kolli Tomaten und Bananen