Nr. 67. Mittwoch, den 21. M8rz 1917. 31. Jahrgang. Hamburger Echo. ... „Hamburger Echo" erjdjeint täglich, außer Montags. Bezugspreis: durch die Po,t ohne Bringegeld monatlich Ji 1,50, vierteljährlich *4.50, durch di« «ui, träger wöchentlich 35 A frei ins Haus. Einzelnummer in der Lrv-dition und den Filialen 6 A. Sei den Straßenhandlern 10 A, LonnlagSnummer mit „Neue B)elt" 10 A. Kreuzbandsendungen monatlich * 2.70, für dar Ausland monatlich * 4,—, Redaktion: Fehlandstrabe 1L L Stock. Hamburg 36. gel) i anb f tr P a6 , 1L Erdgeschoß. BerantworUlcher Redakteuri Karl Petersson in Hamburg. Anzetaen die achtgespallene PetitzeUe oder deren Raum 46 A, ArbeitSmarkt, BermtetungS- und Familie««»,eigen rS A. Anzeigen.Annahme Fehlandstr. 11. Erdgeschoß (bis 4 Uhr nachmittags), tn den AiUalen (bis 3 Uhr), sowie in allen Annoncen-BureauS. Platz- und Datenvorschriften ohne Berbindlichkeil. Reklamen nn redaktionellen Teil werden weder gratis noch gegen Entgelt ausgenommen. Buchhandlungi Erdgeschoß. 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Nicht freiwillig, sondern durch eine Abstimmung in der Kammer gedrängt. Allerdings hatte er noch eine Mehr - heit für seine Tagesordnung; der Form nach war ihm also in der in Frankreich üblichen Weise die Möglichkeit des Weiter- rcgicrcns gesichert. Aber die Mehrheit war klein und außer - dem auf ziemlich künstliche Weise zusammengekommcn; so ent - schloß er sich zum Abgang, ehe ihm, was jeden Tag durch eine neue Abstimmung geschehen konnte, der Stuhl unter dem Leibe weggezogcn wurde. Wie meistens bei französischen Ministerstürzen, war der äußere Anlaß nicht eben sehr bedeutend. In der Kammer gab es heftige Klagen wegen der ungenügenden Ausrüstung der französischen Flieger. Da cs sich hauptsächlich um technische Dinge handelte, für die Briand — ein Advokat — nicht wohl persönlich verantwortlich gemacht werden konnte, ebensowenig wie sein KriegSniinister Liautcy, der erst seit verhältnis - mäßig kurzer Zeit im Amte war, so hätte der gewandte Briand den Sturm wohl noch einmal beschwören können, wie schon so oft zuvor. Aber der Kriegsminister Liautey war sehr gekränkt und legte sein Amt nieder. Dadurch entstand eine Lücke im Ministerium und die Krisis war da. Briand erklärte für sich und sein Ministerium den Rücktritt. Der Präsident der Repu - blik, P o i n c a r ä, berief nach altem Gebrauch einige der Parteiführer des Parlaments zu sich und auch Deschanel, den Kammerpräsidenten. Dieser, wie auch die anderen, lehnte ab, das Ministerium zu bilden, bis sich endlich Ribot dazu ent - schloß, das neue Kabinett zu bidlen. , Heute wird seine Zu - sammensetzung kundgegcbcn. Wie die „Agence Havas" meldet, wurde das neue Ministe - rium folgendermaßen gebildet: Vorsitz und Acußcres Ribot ; Justiz Viviani; Krieg P a i n l c v ä; Marine L a c a z e; Bewaffnungswescn Thomas; Finanzen Thierry; In - neres M a l v y; öffentlicher Unterricht Steeg; öffentliche Arbeiten D e s p l a s; Handel G l e m e n t e l; Ackerbau Fernand David; Verpflegung Violette; Arbeit und foziale Fürsorge Bourgeois; Kolonien Maginot; Unterstaatssekretär des Flugwesens Daniel Vincent. Einige Minister auü dcm Kabinett Briandsirw geblieben, darunter Viviani und der Sozialist Thomas. Das wichtigste aber ist, daß Ribot den Vorsitz und das Aeußcre übernommen hat, daß er also auf die Politik entscheidend einwirken will. Ribot ist vor allem Finanz mann, und das gibt einen -Fingerzeig nicht nur für das, was unter dem neuen Ministe - rium hervortreten wird, sondern auch für den Grund, weshalb Briand der allgemeinen Unzufriedenheit weichen mußte. Gustave Heros, bisher der treue Schildknappe Briands und unentwegter Verkünder von dessen Ruhm, hat nach der Abstimmung vom 9. März das Sinken von Briands Mehrheit fcstgestcllt und zur Erklärung gesagt: „Denn die Regierung auf die Anklagebank gesetzt wurde, so geschah es wegen deren wirtschaftlichen Politik, oder vielmehr wegen des Mangels an irgendwelcher wirtschaft - lichen Politik, da man ihr vorwarf, keine zu haben. Es ist nicht sehr leicht heuzutage, eine wirtschaftliche Politik zu haben, die das gesamte Publikum und den Urheber dieser Politik selber befriedigen könnte. Jede Regierung muß beute mit Schwierig - keiten ringen, die zum Teil unüberwindlich sind. Der ergiebigste Teil unseres Landes, ergiebig sowohl in landwirtschaftlicher, wie industrieller Beziehung, ist schon seit 30 Monaten vom Feinde be - setzt. Tas ergiebigste Gebiet unserer Eisenerze — die Meurthe- et-Moselle —, das ergiebigste Gebiet unserer Steinkohle — der Norden mit Pas-de-Ealais — ist uns verloren gegangen, wa? den Rest unseres wirtschaftlichen Lebens lahmgelegt hat, und selbst dann, wenn der radikale Abgeordnete Klotz als Vorsitzender des Rates figurierte, derselbe Herr Klotz, der zu den erbittertsten An - greifern Briands gehörte, würden wir keinen geringeren Schwie - rigkeiten hinsichtlich unserer englischen Kohle und unseres ameri - kanischen Stahls ausgesetzt sein, als wir es heute sind, und selbst wenn Frankreich das Glück gehabt hätte, von Herrn Klotz und seinen heutigen Mitkämpfern regiert zu werden, würde nn? die engtische Kohle und der. amerikanische Stahl zur Erzeugung von Kanonen und Granaten, Eisenbahnschienen, Lokomotiven, land - wirtschaftlichen Maschinen ■ und manchen anderen Artikeln, die Herr Loucheur, der Unterstaatssekretär der Industrie, am liebsten in Frankreich hergestellt wisten möchte, nicht minder unentbehrlich sein, wie sie uns heute sind. Die Geißel trifft uns an einer anderen Stelle: Dir haben an der Front eine enorm große Zadl von kräftigen Männern — ein Umstand, der in das wirtschafck:che Problem eine sonderbare Verwicklung hineinträgt. Denn man van 500 000 bis zu einer Million Soldaten der wirtschaftlichen Tätig - keit zurückgeben könnte, so würde sich diese sicherlich eines größeren Aufschwunges erfreuen; da ist aber oben der General Nivelle, der sie nicht freigeben will, indem er behauptet, sie alle, oder fast alle zu brauchen, wenn man den Feind aus den Grenzen Frank - reichs vertreiben will. Man sieht, daß das Problem nicht so ein - fach zu lösen ist. Was tut nun die Regierung? Eines Tages sagt sie dem General Niyelle: „Geben Sie die alten Landarbeiter der Klasse 1888 und 1889, die zwischen 48 und 49 Jahren, dem Grund und Boden zurück, und- ich werde sie ihnen durch jene Genelenden ersetzen, die bei der neuen Besichtigung als tauglich befunden werden." Ein anderes Mal wiederum sagt sie ihm: „Geben Sie nn? die Bergwerksarbeiter aus den Klassen vor dem Jahre 1904, damit wir sie zum Bergbau im Innern des Landes verwenden, und ich meinerseits werde mir die Mühe geben, diese in Ihrem Menschenmaterial geschlagene Bresche auszufüllen — durch andere Genesende oder auch Drückeberger, nach denen zu fahnden ich mich anschicke." lind zur glcidicn Zeit erläßt sie eine Anzahl von Maß- nahmen wirtschaftlicher Natur, das altbackene Brot, die Rationie - rung deS Gaslichtes, des Zuckers, die Schließung der Kinos an ge - wissen Tagen, die der Sckmnspielhäuser, die Einschränkung der Gänge in den Speisewirtschaften, die Schließung gewisser Läden zu bestimmten Stunden. Man könnte sich aber eine andere Po - litik denken, eine Politik, die vor der Antastung privater Interessen weniger zurückschrecken würde, die energischer, brutaler, revolutionärer wäre. Eine derartige Politik würde die ausnahmslose und endgültige Schließung sämtlicher Schauspiel - häuser, sämtlicher Kinos, die Einstellung sämtlicher Luxusbetriebe und LuxuSgcschäfte, der Branntweinbrennereien und Dirt- schaften, der CafeS und Kneipen angeordnet haben. Sie würde daS sofort in Kraft tretende Zivildienstpflichtgesetz für sämtliche an der Landesverteidigung oder dem Wirtschaftsleben deS Landes nicht beteiligte Männer und Frauen erlaflen. Was diese Politik anbetrisft, so bin ich ganz dafür! Allein diejenigen, die gestern daS Ministerium angegriffen haben, hüteten sich wohl, diese bei dem Parlament zu unterstützen. Sie werken dem gegenwärtigen Ministerium einen Mangel an wirtschaftlicher Poli - t i k vor, aber sie selber leiden noch mehr unter diesem ^Rangel, und wenn sie eine solche Politik besitzen, so ist sie von der der Re - gierung nicht zu un^rscheiden. Lastet sie nur an die Macht kom - men: sie werden keine andere treiben." Danach meint HervS, ein Regierungswechsel hätte keinen Zweck, da auch ein neues Ministerium die notwendigen wirt - schaftlichen Maßregeln nicht würde durchsetzen können. Hervä mag recht haben in bezug auf die von ihm besonders ange - führten Fragen. Doch es handelt sich um mehr und die llnzufricdenheit, der Briand schließlich weichen mußte, liegt tiefer. Die Sorge besteht, daßdasfranzö fische Wirt - schaftsleben zufammenbrechcn werde, und die Berufung des hochbejahrten Ribot, deS Finanzkundigen, der sonst eigentlich keine Partei hinter sich hat, zeigt den Umfang dieser Sorgen. HcrvS hat angedeutet, daß der Verlust des eigenen Erz - gebietes die Einfuhr von amerikanischem Stahl, der Verlust des hauptsächlichsten Kohlengebietes die gesteigerte Einfuhr englischer Kohlen, der Mangel an Arbeitskräften in der Land - wirtschaft die Einfuhr von Lebensmitteln bedinge. Von allem anderen abgesehen, hat, das eine ungeheuer rasch steigende Ver - schuldung Frankreichs an das Ausland zur Folge. Im vorigen Jahre schon betrug die passive Handelsbilanz Frankreichs, also der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr, 14 Milliarden Franken! Das ist eine Ziffer, die die französische Bourgeoisie sehr nachdenklich stimmen muß. Ein weiterer Rückgang des Ackerbaues, und der erscheint schon jetzt unvermeidlich, wird diese Bilanz noch weiter verschlechtern. Dagegen soll das neue Ministerium Vorsorge treffen, und deswegen ist der Finanzmann Ribot berufen worden. Vor kurzem noch hat Briand, als er in der Kammer starken Angriffen wegen der Transportkrisis und wegen der Unordnung in der Lebensmittelversorgung au-gesetzt war, von einer „ver - gifteten Atmosphäre" gesprochen. Damit meinte er den 3u« stayd .allacmo-bner Unzufricoenheit. Seine L -• herigen Hilfsmittel dagegen vcrsaaten; Versprechungen zogen nicht mehr. Seit Ende Oktober 1915, das heißt seit er das Ministerium leitete, ist Briand schon in mancher gefährlichen Lage geivesen; er hat sich aber immer durch Versprechungen für die nächste und die fernere Zukunft hcrauszuhclfen gewußt. Bald war es der vermeintlich unausbleibliche Erfolg der Salo - niki-Expedition, bald der Hinweis auf Rumänien, das dem Vierbund den Gnadenstoß geben würde, bald die große Offen - sive, die die Deutschen an und über den Rhein zurückwcrsen mußte — cs waren verfehlte Prophezeiungen, aber sie brachten Briands Schifflcin immer wieder an den Klippen vorbei. Wäre die Methode auch diesmal wieder anwendbar gewesen, so hätte der sogenannte deutsche Rückzug — nämlich die Aende - rung und Verkürzung der deutschen Westfront — Briand die schönste Gelegenheit gegeben, abermals den „glänzenden End - sieg" in nahe Aussicht zu stellen. Aber Briand, der sonst nie versagte, ist müde geworden, und er wußte, daß er die dumpfe, allgemeine Unzufriedenheit nicht besiegen könne. So ging er! Den „Endsieg" überläßt er anderen. Ribot wird, daran ist kaum zu zweifeln, in dem Pro - gramm, mit dem er nächstens vor das Parlament tritt, die Fortführung des Krieges bis zum vollen Sieg Frankreichs und seiner Verbündeten erklären. Und auch er wird irgend etwas finden, was als „sicheres Zeichen des herannahendcn Tri - umphes" angeführt werden kann. Denn ein Minister, der öffentlich nicht die verkörperte Siegeszuversicht ist, kann in Frankreich einstweilen nicht gedacht werden. Aber es ist doch ein Unterschied, ob Briand an der Spitze der Regierung steht oder ein Mann wie Ribot, ob ein Eatilinarier die äußere Politik macht oder der Vertrauensmann der Kapitalisten, die in schwerer Sorge um das künftige Gedeihen ihrer Gesckäfre sind. Ribot ist bei weitem nicht in derselben Weise wie Briand England verpflichtet; er kann innerhalb der Entente ganz anders auftreten und braucht sich und sein Land nicht unbe dingt dem Gebot Englands zu unterstellen; kurzum: er kann, französische Politik macken. Da wird die allgemeine Unzufriedenheit mit der Lage und die besondere Unzufriedenheit der um die Zukunft besorgten kapitalistischen Kreise — und das sind die einflußreichsten — schon dasür sorgen, daß der Gedanke einer Verständi - gungsfriedens vom Ministerium Ribot nickt so glatt und kurzweg abgemiesen wird wie vom Mnisterium Briand. Ribot ist ein viel zu guter Rechner und kennt die Lebensbeoingungen seines, vas heißt des sinanzkapitaliflischen Frankreich viel zu genau, als daß er mit der Sorglosigkeit der demagogische» Advokaten, der sein Vorgänger war, auf die Gefahr des völligen Ruins hin alles auf eine Karte setzte, auf den „Endsieg". Wenn noch dazu kommt, daß die russische Revolution den großen östlichen Alliierten mattsetzt, so wird sich endlich auch in Frankreich die bisher vom chauvinistischen Lärm und Erobc- rungsgcprahlc übertönte Stimme des Friedenswillens ver - nehmbar machen können. Der Sturz des Ministeriums Briand hat wenigstens ei» sicheres Hindernis der Friedcnsanbahnung aus dem Wege geräumt. Das ist etwas! Und die Umstände, unter denen und wegen deren Ribot an die Spitze des Ministeriums kam, geben wenigstens der Erwartung Raum, daß in Frankreich nunmehr wenigstens eine nüchterne Betrachtung der Lage möglich fein werde. WüW MM m 8er Ute und in WMen geifert Amtlich. WTB. Großer Hauptquartier, 20. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. In dem feindlicher Besatzung preisgegebenen Gebiet zu beiden Seiten der Somme und Lise Verliesen mehrere Ke- sechte von Infanterie- und Kavallerieabteilmigen verlustreich für die Gegner. Die Vorbereitung deS in jener Gegend auSersehenen Kampfseldes machte es zur militärischen Notwendigkeit, alles unbrauchbar zu machen, was dem Feinde später für seine Operation zum Vorteil sein könnte. Im Ppern-Vogeu holten unsere Vrkundcr 18 Engländer aus ihrer Stellung. Zwischen Lens und Arras war zeitweilig der Artillerie - kampf lebhaft. Aus dem linken Maaö-Ufer richteten die Franzosen nach - mittags und nachtS heftige Angriffe gegen die von uns am 18. März gewonnenen Stellungen; fic sind überall ab - gewiesen worden. An der Höhe 304 stieß auS eigenem Antrieb eine unserer Kompagnie» dem weichenden Feinde nach und entriß ihm ein weiteres 200 Meter breites Grabenstück, deffen Be - satzung, 25 Mann, gefangengenommeu wurde. Bei einem schneidig durchgesührteu Unternehmen hart südlich des Rhein-Rhone-KanalS fielen 20 Franzosen in unsere Sand. * Ju Luftkämpfeu wurde« 13, durch Abwehrgeschütze 2 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front lies SktieralMmarlitjaHs prinr leopold von Sayern. In einigen Abschnitten regere Gefechtstätigkeil alS in den Vortagen. Von Streife« an der Berestna und am Stochod brachte« unsere Aufklärungsabteilungen 25 Rusten gefangen ein. Mazedonische Front. Der nun seit neun Tagen währende Kampf zwischen Ochrida- und Prespa-See, sowie auf deu Höhen nördlich des Beckens von Monastir hat auch gestern den Franzosen keinen Erfolg gebracht. Ihre Sturmtruppen brachen in breiter Front gegen unsere Stellungen sowohl in der Seen- Enge wie im Norden von Monastir vor; in unserem Feuer, an einzelnen Stellen im Nahkamvi, finb alle Angriffe ge - scheitert. Unsere und die verbündeten Truppen haben sich seh? gut geschlagen. Nördlich des Doiran-SeeS wurde« mehrere englische Kompagnie« durch Brtillerieseuer zerspreugt. Der Erste Gmeralauarticrmeister. Ludendorff.- SefiWeilSisS'MWnUkrMgsbmilil. WTB. Wien, 20. März. Amtlich. Oestlicher Kriegsschauplatz. Fu deu Waldkarpathen, westlich von Luck und am Stochod, erfolgreiche Borselduuternehmungen. Tonst nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Fleimötaler Front bedeutend gesteigerte, sonst nur gewöhnliche Slrtillerietätigkeit. Triest war neuerdings das Ziel seindlicher Fliegerbomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Tcpeleni, an der Wojnsa, rieben unsere Aufklärungsabteilungen eine feindliche Bande auf. Oestlich des Qchrida-Tees wurde» neuerlich starke französische An - griffe abgeschlagen. Tcr Stellvertreter des Ehess deS GcneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. L 11 ■ W WWes ßMkWWß vkkskSkl! Amtlich. rSTB. Berlin, 20. Mäl-z 1917. b'ineS unserer U-Boote, Kommandant Kapitän- Leutnant Morath, hat am 19. März im westlichen Mittelmeer ein durch Zerstörer flefichertcS fran - zösisches Krostkampfschiff der Tanton- Slasse durch Torpedoschus; versenkt. Tas Linien - schiff, das Zickzackkursc lief, legte sich nach dem Treffer sofort stark über und kenterte nach 45 Minuten. Der sshcs deS Admiral stader der »karine. Englische Sestätigung üeutscher Erfolge. Reuter meldet au» London: Tie Admiralität teilt über den gestern abend gemeldeten Uedersall durch feindliche Zerstörer mit, daß der Feind nachdem er das unverteidigte Seebad RamSgate beschossen hatte sich vor den örtlichen britischen Ltreitkrästen in Eile zurück, ze-oaen batte. Ein britischer Zerstörer wurde durch ein Torpedo versenkt und ein anderer durch ein Torpedo beschädigt, jedoch nicht einstlich. Ferner wurde ein englischer Handelsschiff versenkt. ES war nicht möglich, bett den Feinden iugeltigten Schaden fesijustellen. Sie xeöNfliiM io WM. Miljukows Rriegtwille. Französische und italienische Blätter veröffentlichen eine De» pesche « iljukowS an die russischen Vertreter im Auslande in einem anderen Text, als er in den neutralen Ländern erschienen ist, nämlich mit Ein - schaltung folgender Sätze vor dem Schluß: Ruß - land wollte den Krieg, welcher seit fast drei Jahren die Welt in Blut badet, nicht, aber als Opfer des vorbedachten und von langer Hand vorbereiteten Angriffs wird Rußland fortfahren, toie_ früher gegen den Eroberungsgeist einer räuberischen Raffe zu kämpfen, welche sich einbildet, eine unerträgliche Hegemonie über ihr« Nach- barn aufrichten zu können und Europa deS zwanzigsten Jabr» hunderts Schmach und die Herrschaft deS preußischen Militarismus aufzuerlegen. Treu dem Vertrag, welcher Rußland unlöslich mit seinen ruhmvollen Verbündeten einigt, ist Rußlang gleich ihnen entschloffen, bei Welt um jeden Preis b:e BölkerfriedenSära auf der Grundlage einer stabilen nationalen Organisation, welche die Achtung dcS Rechts und der Gerechtigkeit gewährleistet, zu sichern. Rußland wird an ihrer Seite den gemeinsamen Feind bis ans Ende ohne Pause und Schwäche be - kämpfen. Tie Regierung, welcher ich angehöre, wird alle Energie auf die Vorbereitung des Sieges ver - wenden und schnellstens den Irrungen der Ver - gangenheit, welche bisher den Schwung und den Opfergei st des russischen Volke» paralysieren konnten, abzuhelfen suche n." ES fragt sich also nur noch, wie weit die neue Regierung im. stand« sein wird, ihren Willen durckzusetzen. Im englischen Unterhaus erklärte Lloyd George, soweit die britische Regierung unterrichtet ist, sei die ruflische Revolution mit geringem Blutvergießen durchgeführt. Die neue Regierung erhielt die Untersrützund deS ganzen Landes, der Armee und bei Marine, und «5 sei befriedigend, zu reiften, daß die neue Regierung für den ausdrücklichen Zweck gebildet worden sei, den Krieg mit vermehrtem Eifer reeiterzuführen. lBeifall.) Die britische Regierung sei überzeugt, das russische Volk werde finden, daß sich Freiheit mit Ordnung iclbst in den Revolutionszeiten ver - einigen lasse und daß freie Völker am besten die Verteidiger ihrer eigenen Ebre feien. DaS „Allgemeene HandelSblad" meldet