Nr »7. F-rcitlig, den 27. April 1917. 31. Jahrgang. amvurgerEcho. tag ,.vnmburg?r b-rtio* fii*t m taqtitf). aufttr IHonuiq«. Bk,uq-pret»r duich Die Bou ohn? »ungrgelb monalltd) * IA). »itUtljährlld) A 4 60. durch btt glueltagei roöäenUtd; _«6 * stet In» Laus, ttinzelnumme, tn bet (Eipebitton unb ben Filialen 6 * bet Den EtraAenfiänbletn 10 4. Sonnlaabnummer mit »Neue SBell" 10 4 RteuAbanbienbunflen momtli* M 2.7 ". für Da« AuSIanb monnlttrb ä 4.-. Revaltto»: Aumhnrn iti 6er die fernere Entwicklung, der Dinge,' selbst unter unerhörten neuen blutigen Opfern, diese Aussicht noch eröffnen könnte darüber scheint man sich aus der Seite der Kanzlerfeindc nicht viel Kopfzerbrechen zu machen. Für das Verlangen von sozialdemokratischer Seite ist im gegenwärtigen Moment natürlich die auswärtige Poli - tik wesentlich entscheidend, vor allem der brennende Wunsch, baldigst zum Friedensschluß zu kommen, den nicht nur das deutsche Volk mit allen Fasern seines Herzens her- beischnt; wir dürfen sicher sein, daß bei den übrigen in den Krieg verwickelten Völkern und bei den Neutralen das gleiche Sehnen besteht. W i e die Sozialdemokratie den Frieden be - schaffen wünscht, das ist in dem jüngst veröffentlichten Beschluß des Partciausschusies und des Partcivorstandes klar aus - gesprochen worden: ein Friede ohne Annexionen und Kriegs - entschädigung, der kein Volk in eine demütigende und unerträg - liche Lage drängt. Nur ein solcher Friede verspricht Dauer zu haben, well er allen beteiligten Staaten die Möglichkeit fer - nerer freier Entwicklung gewährleisten kann. Auch nur, wenn sich die Negierungen auf diesen Boden stellen, ist einige Aus - sicht vorhanden, daß es bald zum Frieden komme und nicht erst die ganze Welt dem vollständigen wirtschaftlichen und kul - turellen Ruin ül'erantwortet werde und noch ungezählte Men - schenopfer gebracht werden, bis die völlige Erschöpfung zum Frieden zwingt. Selbstverständlich gilt die Forderung nicht nur unserer Re - gierung, sondern allen Regierungen der am Kriege betei- tigten Staaten. Der klare Verzicht auf jede Eroberungspolitik muß von allen ausgesprochen merben. Von der neuen provi - sorischen gtcgicrung Rußlands ist das ja geschehen, freilich erst auf Drängen des revolutionären Arbeiter- und Soldaten- rateS und erst, nachdem Herr Miljukow vorher noch ein weit- schichtiges Kriegszielprogramm ausgestellt hatte. Der deutsche Reichskanzler hat ja schon am 4. August 1914 ausge - sprochen, daß Deutschland keine Eroberungen machen wolle, sondern nur zur Abwehr der Feinde kämpfe. Er hat das später mehrfach, wenn auch in weniger klarer Form, wieder - holt, in Rücksicht auf die furchtbaren Opfer des Krieges aber reale Garantien dagegen gefordert, daß Deutschland noch einmal überfallen werden könnte, wie das durch die Einkrei - sungskoalition geschehen ist. Unter solchen Garantien kann man sich ja sehr Verschiedenes denken. Die AiinexionSpoli- tiker haben die Worte dahin ausgelegt, daß Darunter alle mög - lichen Annexionen verstanden werden müßten und die „Sozial - demokratische Arbeitsgemeinschaft" hat, um einen Grund zur Opposition zu haben, behauptet, daß. auch die Regierung solche Annexionen wolle, und hat damit Den alldeutschen Er - oberungspolitikern Den Rücken stärken helfen Anoere haben unter Den realen Garantien gewisse wirtschaftliche Sicherungen verstanden, unb mit einem gewissen Recht könnte man auch in einer überstaatlichen Organisation zur Erhaltung des Friebens in bet Welt eine solche Garantie sehen. Auf Die Wil sonsche sog. Friedensnote, bie auf bas Friedensangebot der Mittelmächte vom Dezember v. I. folgte und bekanntlich D ; e Bildung einer Liga von Nationen anregte. Die Den Frieden und die Gerechtigkeit in Der ganzen Welt gewährleisten sollte, hat die Deutsche Regierung geantwortet, daß sie bereit sei, an Der Verhütung künstiger Kriege mitzuar beiten, was ihrer An - sicht nach jedoch erst nach Veendigung des Krieges möglich fei. Nach Dem späteren Verhalten Wilsons ist leider der Verdacht «iHt unberechtigt, daß die von ihm propagierte Friedensliga nur den Zweck haben sollte, vor diesem Weltforum Deutsch - land mS Unrecht zu setzen und es eventuell zu überstimmen. Die Entente hat bann bekanntlich als Antwort auf bie sog. FricdenSnote Wilsons, die auch bie Anregung enthielt, die kriegführenden Staaten möchten ihre Kriegsziele bckannt- geben, ihr geradezu wahnwitziges Eroberungspro - gramm belanntgegcben, das ebenso auf Kosten Deutschlands wie Osterreich-Ungarns und der Türkei durchgeführt werden soll, obwohl das deutsche Friedensangebot ausdrück - lich erklärt hatte, daß die eigenen Rechte und begründeten An - sprüche der Mittelmächte „in keinem Widerspruch zu den Rech - ten der anderen Nationen stehen"; daß die Mittelmächte „nicht daraufauSgehen.ihreGegnerzuzerschmettern oder zu vernichten", und daß die Vorschläge, die sie zu Den Friedensverhandlungen mitbringen würden und die daraus gerichtet seien, Dasein, EhreundEnrwicklungSfrei- heit ihrer Völker zu sichern, nach ihrer Ueberzeugung eine geeignete Grundlage für die Herstellung eines dauerhaften Friedens bilden. Die „Staatsmänner" Der Entente aber haben in ihren eigenen Parlamenten daraus mit ben wütendsten KriegSreden geantwortet und jede Friedens - verhandlung abgewiesen, bevor nicht Deutschland zerschmettert am Boden liege. Die Friedensbereitschaft der Mittelmächte ist aber auch hinterher noch mehrmals sowohl von deutscher wie von österreichischer Seite bekundet worden. Die Aus - lassungen des österreichischen Ministers des Auswärtigen, Gra - fen Czernin, und die letzte Rede des deutsche^ Reichskanz - lers über bie Stellung zu bem neuen Rußland waren in der Hinsicht so deutlich, daß niemand an deren ehrlichen Absichten, bald zum Frieden zu kommen, zweifeln kann. Wenn trotzdem auch mit dem neuen Rußland, das offiziell den Verzicht auf Eroberungen, für deren Erreichung das Zarenregiment den Krieg herbeiführte, ausgesprochen hat, FriedensverhaMungen noch nicht haben angebahnt werden können, so mag das mit daran liegen, daß man immer noch nicht weiß, wer in Ruß - land befugt und gewillt ist, Frieden zu schließen, und ob die provisorische Regierung, wenn Den Willen auch die Macht dazu hat. Sie hat zunächst einen Sonderfrieden ab - gelehnt und erklärt, den Verpflichtungen gegenüber den anderen Ententestaaten treu bleiben zu wollen. Das ist nach dem russischen Verzicht aus Eroberungen eine durch die eigenem russischen Znlere> ien nicht gevotrik« Stellungnahme, die auch den Verdacht rege machen könnte, daß die imperialistische russische Bourgeoisie .unter Führung 'Milju - kows noch die Hoffnung hegt, ihre vorläufig begrabenen Pläne wieder aufleben lassen zu können, wenn es England und Frankreich doch noch gelingen sollte, in den Kämpfen im Westen einen durchschlagenden Erfolg zu erringen. Ist der Friedenswille in Rußland aber wirklich ernst, so wäre die logische Konsequenz "des eigenen Verzichts auf Eroberungen, nun auch England und Frankreich zu veranlassen, von ihren EroberungSpIänen abzustehen, um bald einen allge - meinen Frieden zu ermöglichen. Von solchen Einwir - kungen hat man bisher aber nichts vernommen; dagegen wissen wir, daß von den Sendboten der „westlichen Demokra- tien" in Rußland fortgesetzt Darauf gegränzt wird, baß Ruß - land ben Kampf gegen die Mittelmächte mit aller Schärfe wieder aufnehmen solle, um den Engländern unD Franzosen Hilfe zu leisten, für welchen Zweck die ehrliche Neigung Deutsch - lands zum Friedensschluß mit den gemeinsten Mitteln ver - dächtigt wird. So ist die Situation gegenwärtig. Man muß sie sehr genau beachten, wenn man nicht in politische Fehler verfallen will, die eventuell verhängnisvoll werden können. Daß im Moment, wo im Westen der blutigste und opferreichste Kampf dieses Krieges tobt, wo mit der Vernichtung unserer Söhne unb Brüoer auch Deutschlanbs Zuiunft ver - nichtet werben soll, wo von unseren Feinben bäs Letzte Daran gesetzt wirb, dieses Kriegsziel zu erreichen — daß in solchem Moment unsere Regierung nicht leicht einen ooll = l'tänoigen Verzicht auf jeden Ersatz für all Die furcht - baren Opfer des Krieges aussprechen kann, liegt auf Der Haub. Wir wollen gar nicht Davon reDen, daß dies wiederum, wie schon früher, als Schwäche ausgelegt werden könnte, wodurch Der Kampfeswille der Gegner erneut bestärkt 'werden lönnte. Ader es hieße für die Friedensverhandlungen — wenn die Gegner sich darauf einlassen — jede Möglichkeit aus der Hand geben, Die FrieDenSbedingungen für Deutschland einigermaßen günstig zu gestalten. Und bei den Bedingungen des Friedens kommt auch ohne Annexionsbestrebungen so viel in Frage: Freiheit der Meere, zukünftige Handelsbeziehungen, Möglichkeiten für den Wiederaufbau des Wirtschafts - lebens usw., daß Die deutsche Regierung nicht schon im ooeauS alle Trümpfe aus der Hand geben kann. Das ist es im wesent - lichen, was die Regierung Dieser Tage in der „Nordd. Allgem. Ztg." offiziös hat erklären lassen, indem sie gleichzeitig als ihre Aufgabe bezeichnete, fobalD wie möglich den Krieg zu einem glücklichen Ende z u bringen. Wenn man davon auf der Rechten wie auf der Linken nicht befriedigt ist und auf die positive Erklärung der Regierung über ihre Kriegszielbestrebungen bringt, so ist bas bei ber Rechten viel mehr verstäiiDlich als bei der Linken. Die Rechte, die den Reichskanzler möglichst weit zu ben Annexionspolitikern binüberbrängen oDer noch lieber ihn beseitigen möchte, um Raum zu schaffen für ben „starken Mann", hat ein Interesse Daran, bie stille Arbeit für ben Frieden zu stören und die Gegensätze zu verschärfen, in der törichten Hoffnung, daß sich ihre ErobernngSpläne doch noch verwirklichen lasten könnten. Die Linke bat aber sicher nicht die geringste Veranlassung, diesem frivolen Spiel noch in die Hände zu arbeiten dadurch, - Daß sie im geaenwärti-'en Moment auf .Erklärunaen bräunt, Die in Der gewünschten Offenheit beute kaum abgegeben werben können, ohne Deutschlands Interessen zu gesährDen Daß selbst der weitestgehende Verzicht Deutschlands im jetzigen Augenblick nach Westen wirkungslos bleiben würde, scheint uns außer Zweifel zu stehen. Ob die erhoffte Wirkung nach Osten aber eintreten würde, ist unter den in Rußland jetzt obwaltenden Verhältnissen aber fraglich, so lange der Westen nicht sriedenSreif ist und Engländer und Fran - zosen nicht friedensbereit sind. Selbst bei der Frie - densneigung unb dem Friedensbedürfnis in Ruß - land ist es zu verstehen, wenn die Russen, zumal die imperia- ssistischen Bourgeoiskreise — sofern nicht die äußerste Not das Gegenteil gebietet — erst abwarten wollen, wie das schwere Ringen im Westen verläuft. Unter solchen Verhältnissen darf man sich für die schnelle Herbeiführung des Friedens selbst von einem vollständigen Verzicht der deutschen Regierung nicht viel Wirkung ver - sprechen. DaS muß unseres Erachtens die friedensfreundliche Linke, vor allem die Sozialdemokratie, im Auge behalten. Sie darf sich nicht verleiten lassen, in guter Absicht, für unser Volk uno die anderen Völker das Beste zu leisten, die friedens- und volksfeindlichen Pläne der konfervativ-ollD<'"tichen Annexions - politiker zu fördern. - M SwMlIN ßl Hie Simei geil lies Keimes. Die Generaltommission ber Gewerkschaften Deutschlands richtete im Verein mit den Vertretungen der christlichen, Hirsch. Dunckerschen und polnischen Arbeitervcrbände, der kaufmänni- schen, Angestellten» und technischen Verbände an den Thes des KriegSamteS, Generalleutnant Groener, folgendes Schreiben: 6ro. Exzellenz danken wir für die UeBermittlung deS Schrei - ben» des Herrn Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Mit dem leitenden Gedanken der Darlegungen erklären wir un» völlig einverstanden. Arbeitseinstellungen in der gegenwärtigen Stunde sind zu vermeiden. Die Erhaltung der Sicherheit de» Reiche» steht an erster Stelle. Nach allen Kundgebungen der Gegner Deutschland unterliegt es einem politisch reifen Menschen keinem Zweifel, daß nicht eine Verminderung, sondern nur eine Erhöhung der Widerstandskraft Deutschland» un» den baldigen Frieden bringen kann. Wo diese politische Erkenntni» nicht vor - handen ist, sollte zum mindesten da? Mitgefühl mit unseren an • bLN,.ZrüKl^rz ihr. Leben ein seienden Söhnen unh Brüdern die Arbeilnehmerschaft von den Handlungen fernhalten, die geeignet wären, die Kraft der Kämpfenden zu lähmen. Seit Jahresfrist 'Haden England und Frankrei'ch, ui ,r stützt von dcn Vereinigten Staaten Nordame- rika», ungeheure Mass.en von Geschützen und Munition an der französisch-belgischen Front angehäuft. DaS Unngeheuerlichste, was ein Menschenhirn sich auSzumalen vermag, ist über unsere dort kämpfenden Volks - genossen hereingebrochen. Nur ein herzloser unb ge - wissenloser Mensch kann bazu raten, btefen bte erforderlichen Verteidigungsmittel z u ver - sagen. Diese Auffassung beherrscht nach unserer innersten Ueber - zeugung auch die BevölkerungSkreise, die durch unsere Orga - nisationen vertreten werden. Unserseits wird alle» geschehen, sie nicht nur /u erhalten, sondern zu stärken unb zu erweitern. Bon unverantwortlichen Leuten ist, glücklicherweise mit ganz vereinzeltem Erfolg, versucht worden, die Arbeitseinstellung der Waffen- und Munitionsarbeiter politischen Zwecken dienstbar zu machen. Der Wunsch nach einer baldigen Beendigung de» blu - tigen VölkerringenS ist, ebenso wie in ben anderen kriegführenden Ländern, auch im deutschen Volke groß. Er ist menschlich erklär - lich und verständlich. DaS Bestreben, ein Mittel zu finden, die Beendigung deS Krieges herbeizu - führen, beherrscht auch die arbeitende Bevölke - rung. Bedauerlich ist e», daß einige, wenn auch unbedeutende Kreise, dieses Mittel in einer Verweigerung der Herstellung der zur Landesverteidigung erforderlichen Waffen erblicken. Solche Ideen hätten jedoch die beklagten ArbeitSeitistellungen im cingetretcnen Umfange nicht herbeiführen können, wenn nicht bestimmte VorauSietzungen für eine Mißstimmung in ber arbeitenden Bevölkerung vorhanden wären. Die we - sentlichste Ursache, welche die Stimmung für die arbeit»- niederlegung schuf, ist in unzureichenden Maßnahmen auf dem Gebiete der ErnährungSpolitik zu er- blicken. Den Arbeitern und Angestellten ist bekannt, unb bte Tatsache läßt sich nicht bestreiten, daß immer noch verhält - nismäßig große Mengen wichtiger Nahrung», mittel außerhalb der Rationierung, jedoch nur z u Preisen, die von der erwerbstätigen Bevöl - kerung nicht gezahlt werden können, erhältlich sind. Diese Nahrungsmittel werden gerade vielfach von Kreisen konsumiert, die nicht ihre volle Arbeitskraft in den Dienst der Landesver - teidigung zu stellen genötigt sind. DaS Verlangen, Maßnahmen zu restloser Erfas. fung und gerechter Verteilung der vorhandenen Nahrungsmittel schleunig st herbeizuführen, bat im wesentlichen den Anlaß zu den Arbeitseinstellungen ge - geben. Deshalb erwarten wir bestimmt, daß bie in Aussicht ge - stellten unb zum Teil in Angriff genommenen Maßnahmen zur Sicherung ber Ernährung der Bevölkerung der Städte unb« ber Indu st riegebiete mit ber nötigen Schärfe und Rücksichtslosigkeit unb dem dann zu erwar - tenden Erfolg durcbgeführt werden Damit würde der wesen!» lichste Grund zur Beunruhigung ber arbeitenden Bevölkerung genommen sein. Im weiteren muß aller vermieden werben, wo» geeignet ist, bei den Arbeitern und Angestellten dar Gefühl auffommen zu lassen, daß sie nicht bte volle Beachtung und Wertschätzung ihrer Leistungen finden. Die unzureichende Entlohnung, die Weige - rung vieler Unternehmer, die Arbeitsleistung unter Berücksichti - gung der für den Lebenrunterhalt erforderlichen Aufwendungen zu bezahlen, unnötige Härten bei der Durchführung de» Hilfs - dienstgesetze» und die vielfaehen Versuche, bie durch Gesetz bet Arbeitnehmerschaft zustehenden Rechte einzuschränken oder zu be - seitigen, sind geeignet, große Mißstimmung und steten Konflikt- stoss zu erzeugen. Leider haben viele Unternehmer, vornehmlich in der Großindustrie, auch während der langen Dauer de» Krie - ge» sich nicht von den Methoden der Behandlung ber Arbeitnehmer freigemacht, bie schon in Friedenszeiten zu großer Unzufriedenheit unb scharfen Kämpfen führten unb auch jetzt unausgesetzte Rei - bungen hrrvorrufen. Hier eine Aenberung herbeizuführen, soll - ten bie Staat»- unb Heeresleitung sich nachdrücklichst angelegen sein lassen. Wir werben immer wieder darauf Hinweisen, daß diejenigen sich an unserem Lande versündigen, die durch willkürliche Herab - minderung der Lieferung von Verteidigungsmitteln bte Wider- stanbSkrast unserer Truppen schwächen. Auf Der anderen Seite muß aber auch alle» getan werden, waS erforderlich ist, die Leistungsfähigkeit der Heimarmee zu erhalten. Werden die Pflichten mit tiefem Ernst, welchen bie gegen, »artige Zeit erfordert, von allen Seiten er - füllt, so wirb unser brutsche» Volk auch diese schwersten Wochen de» furchtbaren Weltkriege» bestehen. Ew. Exzellenz Bitten wir, Herrn Generalfe ldmarschccll von Hindenburg von diesem Schreiben Kenntnis zu geben. Generalkomniission der Gewerkschaften Deutschlands, gez. Legien. Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften, gez. Franz B e h i e n S. Verband der deutschen Gewerkvereine (H.-D.), aez. Gustav Hartmann. Polnische BeruiSvereinigang. gez. Rumor. Arbeitsgemeinschaft für kaufmännische Verbände, gez Dr. Koehler. Arbeitsgemeinschaft für ein einheitliches Angestellten- recht, gez. ?t u f b 8 u f er. Arbeitsgemeinschaft der technischen Verbände, gez. Dr. Höfle. Ellsüslüe unö WWW IklWkiffe Meniielen. Amtlich. DTB. Großes Hauptquartier, 26. April. Westlicher Kriegsschauplatz. fjcrrtbflnippr Lronpriur Llipprrcht. Gestern raffte sich der Feind bet Arras nur noch z« Tcilaugriffeu auf. Südlich der Lcarpc stürmten feine LlngriffSwelleu dreimal gegen unsere Linien, dreimal fluteten sie zurück. Der Artillerie- kampf hielt i|t einigen Abschnitten in beträchtlicher Stärke an. Bei Gabrelle liegt unsere Stellung am östlichen Dorfraude. tzttttsgruppe Drnlfdjrr Kronprinz. Die Gesamtlage ist unverändert. Der Fcuerkampf beschränkte sich aus begreuzte Froutstreckcu. Bei Hurtcbise Fe. und östlich wurden durch Vorstöße, bei denen wir 3 Offiziere und mehr als 16» Franzosen zu Gefangenen machten, unsere Stellungen aus dem <5hemiu- deS-DameS-Riicken verbessert. Am Abend griff der Feind nach heftiger Fenersteigerung beiderseits von Braye in 3 Kilometer Breite an; er wurde blutig zurückgewiescu. In der Champagne kam eS nur zu Haudgranateukämpfeu. tzkcrksxruppk tzmoz .UbrtdjL Keine besonderen Ereignisse. Gestern verlor der Feind 6 Flugzeuge, von betten Leut - nant Schaefer 2, seinen *Z2. und 23. Gegner, abschost. OtstIicher Kriegsschauplatz. Südlich von Riga, bei Iakobstadt, Smorgon. westlich von Luck, östlich von Zloezow an Zlota Lipa und längs Puma uud Sereth hat die russische Feuertätigkeit und ent« sprechend unser VergeltungSseucr zugeuomme«. Viazebontiche Front. Aussagen von Ge angeueu an» dem Kampf am Doiran^ Tee am 24. April ergaben, daß dort die Engländer mit starken Kräften auf schmaler Front einen in fernen Zielen weitgetteckten Angriff geführt haben. Die wackere bulgarische Infanterie hat eine« schönen Erfolg davongetragen, alle ihre Stellungen behauptet und dem Feind im Verein mit deutschen und bulgarischen 2)la« schinengewchrcn und Batterien schwere Verluste zugeiügt. Ter Erste ttencralquartiermcifiet. Ludendorff. MmeWUüWlWk KWSMW. WTB. Wien. 26. April. Amtlich. Oest l icher Krieg - schaupiatz. Die russische Artillerie forderte an mehreren Stellen daS VergeUuugdfeuer unserer Geschütze heraus. Keine besonderen kampsereiguiffe. Ziaiieniicher unb Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der SliQDertrder be» CdefS des GeneralstabeS: p. H ö f e r, Felduiatschalleutnant. der englische rm. Der Anteil der Heimat,ront am Deutschen 6 ege. I m Felde, 25. April. Der Dienstag brachte die energische Fortsetzung des eng - lischen Gcneralstucms an Der Arras-Front. Dabei verschob sich Das Zentrum Der Kämpfe weiter südlich. Während der ge - schlagene Gegner im Raume von Lcns unD Oppy und in dem Schutze starten ArtillerieseuerS gestern seine Verbände neu ordnete, brach er zu beioen Seiten der Searpe-Nicdcrung in mehreren Wellen und Dichten Kolonnen erneut gegen unsere erste Linie vor. In Der Ärgena von Cavrelle, "nordöstlich Arras, entspannen sich nach leichiem englischen Vorrücken er - bitterte Nahlämpfe, Die noch nicht abgeschlossen sind. Hier richtete da» deutsche Sperrfeuer in Den dicht massierten eng - lischen Sturmkolonncn besonders große Verheerungen an. Tolllühne Versuche englischer Artillerie, ihren Infanterie- massen zu folgen, endeten westlich von Cavrelle mit der völligen Zusammenschichung dieser frisch ausgesahrenen Batterie. Süd-