Rr. 228. Sonnabend, den 29. September 1917. 31. Jahrgang. Kamvurger Echo. Das ^Hamburger Echo" «icheint täglich, außer Montags. Bezugspreis r durch die Post ohne Bringegeld monatlich * 1,50, vierteljährlich *. 4,50, durch di« Austräger wöchentlich 86 A frei ins Laus. Einzelnummer in der Erpedition und den Filialen 6 A. bei den Stratzenhändlern io A. Sonnlagsnummer mit »Neue Welt" 10 A. Kreuzbandsendungen monatlich ä 2,70, für da? Ausland monatlich * 4,—. Beraniworllicher Redakteur: Karl PeterSson in Hamburg. Redaktion: f . oz« Erpedition: Fehlandstraße IL L Stoch HalllvUrg OO. Fehlandstraße 11, Erdgeschoß. Anzeigen die achlgesvaltene Petit, eile oder deren Raum 45 A. «rbeitsmarkt, AermirtungÄ. und ffamiiienanzeigen 25 A zuzüglich 10 vZt. Teuerungszuschlag. Anzeigen-Annabme Fehlandslr. 11, ErdgeschoßtbiS sllhr nachm.f, in den Filialen (dir 3 Uhr), sowie in allen Annoncen-BureauS. Platz- u Daten- Vorschriften ohne Verbindlichkeit. Reklamen im redaktionellen Teil werden weder gratis noch gegen Entgelt ausgenommen. — Buchhandlung: Erdgeschoß, Buchdruckerei-Kontor: 1. Stoch Fehlandstr. 11. . WWW IKÖ MMM 06K Oie dMe» WSW. Der heutige Freitag, hat im Hauptausschuß des Reichs- iages die mit Spannung erwarteten Reden des Reichskanzlers Dr. Michaeli S und des Staatssekretärs Dr. Kühlmann gebracht. Im wesentlichen eine Erläuterung der deutschen Antwortnote an den Papst, erschöpft sich der Inhalt der beiden Reden, die wir im folgenden nach dem Bericht des Wolff- bureaus wiedergeben, in allgemeiner Beteuerung der deut - schen Friedensbereitschaft ohne Angabe nähe - rer Bödingungen. Es fehlt auch jetzt noch jede Klarheit über das belgische Problem, das dieser Tage wieder von der englischen Regierungspresse als Grundstein für die Einleitung von Friedenserörterungen bezeichnet worden ist. England fordert bedingungslose Räumung und Wiederher - stellung des belgischen Staates, ohne selbst auch nur die geringste Bereitwilligkeit, seinen Einfluß auf Belgien auf - zugeben oder den deutschen Kolonialbesitz wieder herzuitellen, erkennen zu lasten. Demgegenüber betont Dr. Michaelis, daß Deutschland -feine Konzession ohne .Gegen - leistung machen könne. So gehen die leitenden Staats - männer, statt wenigstens zu sagen, was sie unter allen Um - stünden nicht wollen, hüben wie drüben um die belgische Frage herum wie Katzen um den heißen Brei. Möglich, daß cs dem Papst oder anderen Neutralen noch gelingt, den Bann des Schweigens über diesen dunklen Punkt zu brechen und damit den Stein ins Nollen zu bringen, der dann vermutlich rasch alle sonstigen Hiuderniste für Friedensverhandlungen aus dem Wege räumen würde. Die Rede des Staatssekretärs Dr. v. Kühlmann hat zwar höheren weltpolitischen Schwung als die Kanzlerrede, aber auch sie hält sich in dem Rahmen abwartender Zurück - haltung, den die Reichsleitung ihren Wortführern gezogen hat, und den sie auch dem Reichstage auferlegen möchte. Nur in den Worten Kühlmanns, daß die nächsten Wochen die Völker Europas noch einmal vor die Möglichkeit stellen werden, die blutbefleckten Waffen niederzulegen, leuchtet ein Hoffnungsschimmer, daß der neue, entscheidungs - schwere Winterfeldzug zu vermeiden sein sönnt». Die Stellung der Fraktionen zu den beiden Reden -ist aus | dem Bericht ersichtlich. 'j WTB. Berlin, 28. September. ! Der Hauptausschuß des ReichSraffeS begann heute die Be - ratung der Fragen der auswärtigen Politik. _ Anwesend waren Reichskanzler Dr. Michaelis, sämtliche Staatssekretäre und viele. Bevollmächtigte zum Bundesrat. Wie groß das Interesse in Abgeordnetenkreisen war, bewies der ge - füllte Sitzungssaal. Der Vorsitzende Abgeordneter Fehrenbach eröffnete kurz noch 10 Ubr die Sitzung mit der Bitte, in Rücksicht auf die Fülle des Beratungssioffes au? den Erörterungen Angriffe auf- die Reichstagsmehrheit auszuschalten, da sieb in der Vollver- sammlitng bei Beratung der sozialdemokratisckien Interpellation, betreffend Agitation im Heere gegen die Beschlüsse des Reichs - tages, Gelegenheit bieten luerbe, darauf zurückznkommen. Der Hauptausschuß einigte sich dahin, die Behandlung der belgischen Frage im Anschluß an die Aussprache über die deutsche Antwort auf die päpstliche Note stattfinden zu lassen, und zwar in streng vertraulicher Erörterung. Am Schlluffe der Beratung soll ein vereinbarter Bericht darüber ausgegeben werden. Als erster nahm der Reichskanzler das Wort. Er be- sprack; den befriedigenden Stand unserer Beziehungen zu den Neutralen, die auch durch die unerhörten Anstrengungen der feindlichen Preßhetze nicht gestört werden konnten. Er hob hervor, daß wir die den Neutralen durch den Wirtschaftskrieg der Entente zugefügten Leiden lebhaftest bedauern und stets bereit sind, an der Versorgung der Neutralen teilzunehmen. Die wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten Frank- . re ichs nehmen rasch zu; noch schärfer macht sich die wirtschaft - liche Not mit den innerpolitischen Begleiterscheinungen in Ita - lien fühlbar. In England übt der U - B o o t k r t e g eine sichere, unerbittliche Wirkung aus. Nur die trügerische Hoff - nung auf einen Zwiespalt bei uns läßt die leitenden britischen Staatsmänner heute noch an den Kriegszielen festhalten oder doch solche verkünden, die mit den politischen und wirtschaftlichen Lebensnotwendigkeiten Deutschlands völlig unvereinbar sind. In den Bereinigten Staaten suchte die Regierung mit allen Mitteln, auch durch unerhörten Terrorismus, bisher in den weitesten Kreisen fehlende Kriegs - lust aufzustacheln. Dem angekündigten militärischen Kräfteein« satz der Vereinigten Staaten sehen wir ruhig und zuversichtlich entgegen. In Rußland herrscht eine schwere Wirtschaftskrise, insbesondere sind die Transportmittel den Aufgaben in keiner Weise gewachsen. Zur Papst note führte der Üieichskanzler aus, die deutsche Note sei bei unseren Freunden und Verbündeten beifällig und bei der Mehrzahl der Gegner offensichtlich der- • legen ausgenommen worden. Es sei schwer verständlich, wie ein Kenner der internationalen Lage und internationalen Ge - bräuche jemals glauben könnte, wir würden in der Lage sein, in der einseitig gegebenen össentlichen Erklärung die Lösung .so wichtiger Fragen, die in einem unlösbaren Zusammen - hang mit dem ganzen bei den eventuellen Friedensverhand - lungen zu besprechenden Fragenkomplex stehen, durch eine ein - seitige Erklärung z n unseren Ungun st en festzu - legen. Jede derartig öffentliche Erklärung könnte gegenwämig nur verwirrend wirken und die deutschen Interessen schädigen. Wir wären dem Frieden nicht einen Schritt näher gekommen und hätten bestimmt kriegsverlängernd gewirkt. Der Reichs - kanzler suhr fort: Ich nehme für die Reichsleitung das Reche in Anspruch, das die leitenden Staatsmänner in allen seindlichen Staaten für sich in Anspruch genommen haben und noch bis in die neueste Zeit in Anspruch nehmen. Ich muß den Standpunkt der Reichsleitung klar seststellen, von dem wir uns nicht abdrängen lassen werden, daß ich es zurzeit ab lehnen m uß, unsere Kriegsziele zu präzisieren und unsere Unterhändler sestzulegen. Wenn sich die Mitglieder des hohen Hauses und der Presse mit uns aus diesen Standpunkt stellen wollten, würde die Situation unendlich erleichtert und gefördert, und der Weg zum Frieden würde zum Segen des Vaterlandes von vermeidbaren Hemmnissen befreit werden. Zum Schluß wandte sich der Üteichskanzler gegen die W i l s o n s ch e Antwort auf die Papstnote. Der Versuch Wilsons, zwischen Volk und Regierung in Deutschland Zwiespalt zu säen, ist aus- sichtslos. Die Note hat das Gegenteil dessen erreicht, was sie wollte. Sie hat uns fester zusammengefugt in dem harten Willen, jeder ftemden Einmischung entschlossen und kraftvoll Trotz zu bieten. Die flammenden, aus dieser Empörung heraus geborenen Proteste, insbesondere der des Reichstagspräsidenten, haben dies bestätigt. So ivenig wie die Wilson-Note wird irgend ein anderer feindlicher Versuch int deutschen Volke den Geist des 4. August überwinden: dieser Geist wird leben und ^siegen, so lange uns der Ning der Gegner zur Verteidigung unseres Daseins und unserer Zukunft zwingt. Staatssekretär v. K ü h l m a n n: Anschließend an die Ausfüh- rungen des Herrn Reichskanzlers möchte ich mir gestatten, noch einige Punkte der Lage Europas näher zu beleuchten. Vor allem will ich auf die in den heutigen Morgenblättern erschienenen Nach - richten eingehen, es existiere eine deutsche Note über Belgien. Es ist eine der dreistesten Erfindungen, die mir jemals in meiner politischen Praxis vorgekommen sind. Sie ist wahrscheinlich fran - zösischen Ursprungs. An der ganzen Sache ist kein wahres Wort. Der Telegraph hat niis gestern abend und heute früh die von Reuter übermittelten Auszüge ans einer Rede gekrackt, die der Führer der Opposition im britischen Unterhause, Mister Asquith, gehklten Hal. Ein Landsmann von Mister Asquith, ein distinguierter politischer Schriftsteller, hat einmal den gegen - wärtigen Zustand der europäischen Diplomatie dahin gekenn - zeichnet, daß sie darin bestände, daß leitende Staats - männer verschiedener Nationen sich von öfftntlichen Redner - tribünen aus gegenseitig anschrien. Wenn die Reuterschen Auszüge ein getreues Bild besten geben, was Mister Asquith ge - sagt hat, so glaube ich jedenfalls behaupten zu können, daß er unS auf dem Wege, der für Europa möglich ist, um keinen Schritt gefördert hat. Ich toiH' aber nicht in die schlechte Gewohn - heit verfallen, auf erfahrungsgemäß recht unzuverlässige tele - graphische Auszüge hin meritorisch auf den Inhalt der englischen Rede einzugehen. Ich komme nun^zum eigentlichen Thema unserer jetzigen Debatte: $ur Note Sr. Heiligkeit des Papstes. Wie immer auch das unmittelbare Ergebnis des päpstlichen Friedensschrittes sich gestalten möge, dies eine stehe ich nicht an schon jetzt zu sagen: Daß diese mutige Initiative des Papstes, der, auf hoher Warte stehend, gestützt auf die ehrwürdige Tradition eines mehr als 1000jährigen Priesteramtes, besonders zum Mittleramte sich berufen fühlte, einen Abschnitt in der Ge - schichte dieses ungeheuren Völkerkampfes bedeutet, daß sie als unverwelkliches Ruhmesblatt in den Annalen der päpstlichen Diplomatie erscheinen wird. Es war eine Tat, da der Papst das Wort von Frieden in das ©ctüfnmel eines Kampfes geworfen hat, der droht, Europa in eine blutgetränkte Trümmer - stätte zu verwandeln. Gerade das deutsche Volk und die deutsche Regierung, denen das Bewußtsein ihrer 'Stärke und inneren Sicherheit es immer leicht gemacht hat, ihre Bereitwilligkeit zu einem ehrenvollen Frieden zu betonen, haben allen Grund, die Initiative der Kurie dankbar zu begrüßen, die es ihnen ermög - licht hat, die nationale deutsche Politik aufs Neue in klarer und unzweideutiger Weise darzulegen. Ich sage mit Absicht: Nationale Politik; denn ich hoffe und glaube, daß die Antwortnote der deutschen' Negierung sowohl in ihrer Entscheidung als ihrem Inhalte nach, soweit dies überhaupt für irgend ein politisches Dokument gesagt werden kann, den Willen der über - wiegenden Mehrbeit der'Deutschen verkörvert. Nicht nur international ist die Pavstnoie ein bedeutsames Dokument; auch für unsere reindeutscke Entwicklung bedeutet sie einen Mark - stein. Ist sie doch das erste Ergebnis eines Zusammenwir - kens zwifchen allen Faktoren der Regierung und den Ver - tretern des deutschen Parlaments, da? hier zum ersten Male versucht worden. In solcher Intimität ist das Zusammenarbeiten, wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, selbst ein rein parlamenta - rischen Ländern niemals versucht worden, tiöerabe dieses Zu - sammenwirken, fein Verlauf und seine Ergebnisse können, dies darf ich Wohl aussvrechen, einen Staatsmann, dem die deutsche Politik am Herzen liegt, zuversichtlich und hoffnungsvoll stimmen. Eine auswärtige Politik, die nicht in ihren breiten wesentlichen Grundlagen von der Z u st i m m n n g d e S Volkes, von der Zustimmung der erwählten Vertreter des Volkes getragen ist, die nicht im Parlament unter - stützt wird durch täftges Eingreifen im geeigneten Augenblick, durch staatsmännisches und weise? Gewährenlaffen der Exeku - tive, kann den schweren Kampf gegen das Ausland nicht durchführen. Im AnSlande wird heute mit der Legende operiert, es gäbe in Deutschland eine Politik der Re - gierung und eine Politik des Volke?. Dies ist heute ganz be - stimmt Legende, und r-ickrS kann diese Legende gründlicher zer - stören, als wenn auch Sie, meine Herren, sich geschloßen der in unserer Antwort an Sr. Heiligkeit niedergekegten -Politik an« schließen. Auch die törichten Behauptungen, als beständen im Schoße der Regierung selbst weit anseinandergehende Au f fa s su n grn . als zeigten sich Differenzen unter den lei - tenden Männern selbst, oder abex zwischen der Reich?leitn"g und jenen genialen. Heerführern, denen wir nächst Gottes Hilse ver - danken, dast Deutschland da steht, wo eS heute steht: diese Aenste- rungen sollen der verdienten Lächerlichkeit preis- gegeben sein. Alle genannten Stellen arbeiten täglich und stünd - lich in voller Harmonie aufs Engste zusammen. Eine Entschei - dung bei wirklich vitalen Fragen, bei denen der Konsensus fehlen würde, ist nicht denkbar. Nun, meine Herren, ick stehe nicht an, zu erklären, daß ich von dem harmonischen Zusammenwirken, wie e? sich in dem engen Zusammenarbeiten für die Pavstnoie zwischen Parlament und Regierung ergeben hat, die besten, für die Zukunft hoff - nungsvollen Einblicke gewonnen habe. Ich kann bei der Ver - traulichkeit, die wir au5 schwerwiegenden Gründen für die Ver - handlungen des Siebener Ausschusses festgesetzt haben, auf Ein - zelheiten nickt eingehen, halte es aber doch für wertvoll, festzu - stellen: Es liegt darin keine Indiskretion; denn dieselbe Fest - stellung ist vor einigen Tagen in der Tagespreise erfolgt, daß die Grundlagen der deutschen Antwortnote, so wie sie von der Negierung vorgelegt worden sind, den Vertretern aller. Parteien annehmbar erschienen, und somit kann ich, glaube ich, mit vollem Recht sagen, alle Versuche unserer Gegner, in den Grundlagen unserer auswärtigen Politik zwischen die deutsche Regierung und das deutsche Volk einen Keil zu treiben, die Fiktion, als stehe das deutsche Volk in der Auswärtigen Politik nicht geschlossen hinter Kaiser und Kanzler, sind al? Fiktion und Erfindung zurückzuweisen. Die deutsche Politik schöpft gerade aus dem Bewußtsein ihrer vollkommenen Einigkeit mit dem deutschen Parlament und dem deutschen Volke die Kraft, mit Ruhe, Würde und Zielbewußtsein die Weg« zu geben, die für die Größe und die Entwicklung Deutsch - lands nötig sind. Es würde Bedenken haben, auf die Einzelheiten der Note näher einzugehen. Sie steht als festgefügter Bau. Stein ist an Stein so fest verklammert, daß jeder Versuch, Einzelnes heraus - zuheben, Einzelnes zu kommentieren, die Wirkung nur ab - schwächen könnte. Ich will aber kurz versuchen, darzulegen, au? welchem Geiste die Note hervorgegangen ist und welches die Be - deutungen für ihre Wirkungen sind. Im vierten Jahre des gegenwärtigen Krieges hat Se. Heiligkeit der Papst mit noch größerem Ernst und noch größerem Nachdruck als vorher unter die Völker Europas das Wort geworfen: Frieden auf Erden! Europa! — DaS Wort klingt uns heute als Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Und doch ist es kein Märchen, sondern auch heute noch mehr als ein geographischer Begriff: Die Summe eines in Jahrtausenden gewachsenen Zustandes. Die kleine, an den asiatischen Kontinent angelegte Halbinsel hat bisher die Herrschaft der Welt fest in Händen gehabt, machtpolitisch und handelspolitisch. Es steht uns allen noch klar im Gedächtnis, das alte Europa, und ich sage nicht zu viel, wenn ich behaupte, daß für keinen der Staaten in diesem alten Europa der Zustand, wie er in den letzten 40 Jahren be - standen hat, so unerträglich war, daß er auf die Gefahr der Selbst- vernichtung eine Abstellung derselben brauchte. Daß Europa nicht zugruiide gegangen, ist vielleicht heute noch mitten in diesem gewaltigen Kriege ein gegenseitiges Interesse aller G rohst aaten. Der endgültige Zusammenbruch wird jeden Einzelstaat, welcher Gruppe er auch angehören möge, schwächer und zukunftsärmer hinterlassen. Manche ganz zerbrechen und jeder großen nationalen ZukunftShofftlung bar. Als die junge Großmacht Deutschland vor bald 50 Jahren in den Kreis bet Großmächte eintrat, ist sie von keiner Seite zärtlich begrüßt wor - den. Aber diese 50 Jahre haben, scheint es mir, bewiesen, daß Europa mit dem mächtigen Deutschland in seiner Mitte leben könnte, daß Europa mit dem mächtigen Deutschland in seiner Mitte mächtiger und lebensfähiger wäre als vorher. Wenn heute von unseren Feinden noch viele glauben, es ließe sich die Geschichte rückwärts revidieren, es lassen sich neben einem tödlich verstümmel - ten Preußen vage bundesstaatliche Gebilde wieder in? Leben rufen, so sind das I l l u s i o n e n, bic bei historischen Phantasten schwer verzeihlich, bei verantwortlichen Staatsmännern aber verbrecherifch sinb- Der Papst verkündet den Frieden auf Enden. Doch auch heute noch gilt das Wort: Frieden denen, die guten Willens sind! Der riefe Grundgedanke der deutschen Note war, dem Heiligen Vater behilflich zu sein, diejenige Atmosphäre zu schafftn, welche überhaupt für eine frudnbare Besprechung der zahlreichen, bic Völker trennenden Streitfragen unbedingt nötig sind. Jeder diplomatisch Erfahrene weiß, daß bei der- artigen Verhandlungen die Atmosphäre, die umgebenbe Luft, die Stimmung häufig unendlich viel wichtiger ist, als selbst weit auSeinandergehende Forderungen. Wenn man die Stimmung unserer Feinde nach den Öffentlichen Aeußerungen ihrer Presse und ihrer leitenden Männer beurteilen wollte, so könnte man nur zu sehr trüben Ergebnissen kommen. So lange unsere Gegner von dem Wahn ausgehen — die Klügeren unter ihnen wissen, daß es ein Wahn ist —, es könnte ein Augenblick kommen, in dem das deutsche Volk in «ack und Asche Buße tun, reumütig an die Brust schlagen und unter da? laudinische Joch veräcktlicher Forderungen kriechen konnte, so lange, meine Herren, mite dem Schwerte das Wort bleiben müssen. Es mag ja nicht leicht sein, den durch die Legenden, die sich um die Anfänge dieses Kriege? gewoben haben, aufgehetzten Völkern der Entente die Wahrheit unbeschränkt zu zeigen. Es ist aber notwendig, denn sonst kann ein neuer G e i st nicht entstehen, und die Entstehung dieses neuen Geiste? ist die un - bedingte Voraussetzung für einen glücklichen Abschluß diese? furchtbaren Völkerringens. Das deutsche Volk ist im innersten fest überzeugt: es fuhrt einen gereckten Krieg, und aus dieser Ueberzeugung heraus quillt ihm die Kraft, die ungeheuren Opfer freubig zu bringen, bic täglich von ihm verlangt werben. Dte päpstliche Kundgebung hat die Volker Europas noch einmal an den Scheideweg gestellt; noch einmal vor dem ent- scheidungsvollen Wntierfeldzug ist ihnen die Möglichkeit gegeben, zwar aus vielen Wunden blutend, aber mit blankem Schilde, den Wiederaufbau Europas zu beginnen. An Deutschlands Gegnern ist es nun, zu beweisen, ob auch sie einen Hauch des neuen Geistes verspürt hab iw. Die nächsten Wochen dürsten die große Frage entscheiden, ob Freund und Feind in Achtung vor den Waffen der gewaltigen Gegner die blutigen Degen senken, oder weiter die eherne Eittscheidung der Waffen anrufen wollen. Gin einiges Deutschland kann nicht geschlagen werden. Unsere Einigkeit in den Fragen der großen Politik, wie sie in unserer Antwort auf die Papstnote verkörpert ist, bildet die Voraussetzung für unsere ganze Einigkeit, und gerade, daß diese Einigkeit in unseren Beratungen erzielt werben konnte auf dem Boden eines klaren . und auftichtigen Friedensprogramms, das gibt ihr dovvelt wirk- same Kraft. So steht denn das deutsche Volk in dieser ent - scheidungsvollen Schicksalsstuiide stark aber still, mächtig aber gemäßigt, bereit zum Kampfe, wie nur je, aber auch bereit, mitzu arbeiten zur Verwirklichung des Worte? vom Frieden auf Erden. Im Anschluß an diese Ausführungen des Staatssikretärs der Auswärtigen Amtes sprach zuerst ein Redner der sozialdemo - kratischen Fraktion Er bedauerte, daß der Reichskanzler auch beute nicht die deutschen Friedensziele näher umschriebe» habe. Er könne nickt zugeben, daß ihre Bekanntgabe im Jnlande bertoirrenb und kriegeverlängernd wirken würde. Was Elsaß-Lothringen anlange, so habe seine Partei niemals einen Zweifel darüber gelassen, daß dieses Land den französischen Plänen nicht geopfert werden dürfe. Aiiderseits verlange er, daß der Reichskanzler offen und unzweideutig von den annexionistischeii Plänen und KriegSzielen abrücke »nd nochmals betone, daß er völlig einig gehe mit der ReichStagsmehrheit. Sin Fortschrittler erkannte voll die militärischen Leistungen an, bezweifelte aber, ob mit den Waffen daS Ende des Krieges herbei- geführt werden könne. Der Krieg als ultima ratio: Diese Auf- Murtfl f*eine nach den Erfahrungen des, gegenwärtigen Krieges nicht m'enr haltbar zu fein. Redner begrüßte die Aiitwartiiote an den Papst als Fortsetzung der Politik der Mehrheit vom 19. Juli 1917, alS Be - kundung einheitlichen Willens und einheitlicher Politik aller in Betracht kommenden Faktoren der Regierung, des Reichstages, der Obersten Heeresleitung. Seine Freunde feien auch damit einverstanden, daß in der Antwort an den Papst terriloritale Fragen so zurückhaltend be- handelt worden seien. Die Gegner müßten da schon warten, wie auch wir auf manche Frage an sie heute noch die Antwort erwarteten. Unser Erfolg hänge davon ab, daß wir uns nicht durch innere Zwistig. feiten zermürben liessen. Aber davon könne keine Rede sein; die Ein - heitlichkeit in Fragen deS Friedensschlusses fei gewährleistet unter Führung der Kaiserlichen Regierung, im Zusammenwirken mit den Bundesregierungen und dem llieichstag. Ein Mitglied der Deutschen Fraktion wandte sich gegen diejenigen, welche im Lande die Wirkungen des U-BootkriegeS herab - zusetzen suchten. Es sei richtig, daS deutsche Volk wolle den Frieden, aber feinen Verzichlftieden. Er freue sich darüber, daß auch der sozial» demofratische Vorredner erflärt habe, daß eS für UNS Deutsche eine elsaß-lothringische Frage nicht gebe. An eine Verständigung mit Eng - land sönne er nicht glauben, denn es bestehe auf der Niederwerfung Deutschlands. Dieses aber müsse sehen, daß es zu seiner wirtschaft - lichen, militärischen und politischen Sicherung Land erhalte. Er könne nicht zngeden, daß diese Forderung den Krieg verlängern könnte. Eilt Zentrumsabgeordneter bezeichnete die Antwort auf die Note des Papstes als das bedeutsamste Dokument, das seit langem zustande gekommen fei. Die Bedeutung liege neben dem Inhalte hauptsächlich darin, daß Regierung, Heeresleitung und Reichstag in völliger Einigkeit die Antwort abgegeben hätten. Diese Zusammen - arbeit sei zu begrüßen, wie eS auch der Staatssekretär deS Aeußern mit Nachdruck getan habe. Der Inhalt der Antwort habe ebenfalls befriedigt, da sie zurückhaltend fei, mit ihrer Bezugnahme auf die Papstnote aber doch viel Konkretes enthalte. In bezug auf die Friedensziele müßte der Burgfriede, Einigkeit herrschen. Nachdem Regiernna und Reichstag mäßige Ziele ausgestellt und sich geeinigt hätten, sollten alle sich diesen anschließcn und einmütig für sie kämpfen. Ein einiges Deutschland könne nie geschlagen werden. DaS solle man Überall bedenken. Ein unabhängiger Sozialdemokrat wünschte eine bestimmte Erklärung über die Friedensziele und die Erklärung deS AnnexionsverzichlS. Der Redner der Konservativen sagte: Der Note deS Papstes sei der sittliche Ernst und der ehrliche gute Wille nicht abzuiprechen; objektiv trage sie den Lebensintcressen des beutldjen Volkes aber nicht genügend Rechnung. Die Antwort auf die Note habe die Zustimmung aller Mitglieder des Siebener-Ansichnsses gesunden. Er habe jedoch Vor- behalie gemacht in der Frage der Abrüstung. Für eine Verständigung dar - über ließen sich geeignete Grundlagen kaum schaffen. Der Entwurf der Ant - wortnote an den Papst habe dadurch einen anderen Charakter erhalten, daß die ReichSiagSentschließung vom 9. Juli darin ausgenommen wurde. Dieser Aufnahme habe er imSiebener-Ausschuß widersprochen und er halte sie noch beule für nicht richtig, denn dadurch sei einer Auslegung der Note Raum gegeben, al8 hab? Deutschland von vornherein die Vorteile preiSgebeii wollen, die es für dte Verhandlungen in der Hand habe. Er halte eS für schädlich, daß die öffentliche Diskussion geeignet ge - wesen sei, diesen Eindruck hervorzurufen. Sie habe bisher zu nichts Gutem geführt. Auch er müsse den Wunsch auSiprechen, daß die Meinungsverschiedenheiten über die Friedensziele, vor deren Vorhanden - sein man die Augen nicht verschließen könne, sachlich ansgetragen und verletzende Polemik dabei vermieden würde. Darin seien alle einig, daß der Friede durch Schuld unterer Feinde noch nicht geschlossen werden könnte, so daß wir zusammenstehen und kämpfen müßten, bis ein ehrenvoller Friede erstritten fei. Ein Nationalliberaler hob erneut hervor, daß alle Parteien ihre Zustimmung zu den Grundlagen der Papstnote gegeben hätten. Der Aufnahme des HtiiweiseS auf die ReichstagSenlschließung habe die Minderheit allerdings nicht zustimmen können. Die Zustimmung zur Abrüstung und zum Wellschiedsgericht lei in der Note erfolgt mit dem Vorbehalt, daß dadurch die LebenSinteressen des deutschen Volkes nicht in Frage gestellt werden dürsten. Die Abrüstung so zu gestalten, daß die Wehrkraft nur mehr zur Austewierhaltung der Ordnung im Jnnem ausreicht, so weit könne man nicht gehen. Er habe nichts dagegen, wenn der Gedanke der Schiedsgerichtsbarkeit mehr zur Geltung komme, dem Deutschland im Grunde nicht wider - strebe, denn eS habe Schiedsgerichte zur Entscheidung internationaler Streitigkeiten wiederholt angerufen. Auch hier müßten aber alle LebenSinteressen gewahrt bleiben. ES sei außerordentlich wichtig, wenn daS ganze deutsche Volk darin einig würde, daß die Erörterung formulierter Kriegsziele unS au8einanberfü6rc. ,ES komme praktisch darauf an, daß die Regierung auf Grund unserer glänzenden militäri - schen Lage den Frieden auf her Grundlage der Sicherung unserer vollen politischen Zukunftsentwicklung anstrebe. Durch die fortgesetzte Wiederholung unserer Friedensangebote schwächten wir unsere Situation. Selbst wer manche der besetzten Gebiete nur als Faustpfänder ansehe, dürfe sie nicht dadurch entwerten, daß er von vornherein darauf ver - zichtet; die Zeit arbeite für uns. Manche unserer Gegner ständen vor dem Zusammenbruch. Hielten mir den Frieden im Innern, dann würden wir der heutigen weltpolitischen Situation am meisten nützen. In der weiteren Erörterung erklärte der Reichskanzler: Ein freisinniger Abgeordneter hat richtig ausgeführt, daß die Stellung der Reichsleitung zu den KriegSzielen durch meine Antwort auf die päpstliche FriedenSnote klar um - schrieben wird. Da in dieser Antwort die Friedenskundgebung vom 19. Juli ausdrücklich erwähnt ist, bedarf es weiterer Klarstellungen nicht mehr. Im übrigen hab« ich fol - gende? zu erklären: Die in den letzten Wochen lebhaft erörterte Nachricht, daß die Reichsleitung bereits mit dieser ober jener feindlichen Regierung in Verbindung getreten fei, und daß hier - bei nach einer, wie ich Hore, ziemlich weit verbreiteten Auffassung die deutsche Reichsleitung von vornherein besetzte Gebiete und so - mit die wertvollsten Verhandlungsvorteile für kommende Frie - denserörterungen preisgegeben haben soll, ist unzutreffend. Ich stelle fest: Die Reichsleitung hat für mögliche Friedensverhand - lungen freie Hand. Dies gilt auch für Belgien. Der Staatssekretär des Aeußern erklärte auf die Anfrage eines nationalen Abgeordneten: Der Artikel in den „Münchener Neuesten Nachrichten" über die belgische Frage ist eine RedaktionSarbeit, für die daher naturgemäß seitens der Reichsleitung eine Verantwortung nicht übernommen werden kann. Seine Verbreitung durch WTB. ist ohne Kenntnis des Reichskanzlers oder einer anderen leitenden Reichsstelle erfolgt. Ein sozialdemokratischer Redner war mit der Siebe und der Antwort beS Reichskanzlers nicht züfrieben, da dieser sich nicht klar und deutlich genug über die Friedensziele der Regierung aus - gesprochen habe. Er stimme dem Redner zu, der gesagt habe, der Krieg könne nicht mehr wie ultima ratio sein. EB wandte sick sodann gegen die Vorredner, die die Entschließung de? Reichstage? vom 19. Juli als nichtfriedcnSfördernb bezeichnet hätten. Ter Beschluß habe, wie ber Reichskanzler selbst bestätige, gut gewirkt; bie feinblichen Regierungen seien baburch in Verlegenheit ge - bracht unb die Friedensbewegung im AnSlande sehr gestärkt wor - den. Damit daS weiter geschehe, müßten alle Zwiespältigkeiten, Reden und Handlungen vermieden roetben. Der Kampf mit ber- gifteten Waffen im Innern trage ebenfalls nicht dazu bei, die eigene Position und den Glauben zu stärken, daß die Regierung wirklich ernsthaft den Frieden wolle. Der Redner der Polen hob die moralische Bedeutung der Papstnote hervor, und glaubte bestimmt, baß sie auch praktische Bedeutung in allen Landern gewinnen würde. Er erachte cS als bemerkenswert, daß bie beutfche Regierung sich auf den RechlS- siandpunkt, den auch der Heilige Vater in feiner FriedenSnote ent - wickelte, gestellt habe. Er hoffe und vertraue darauf, daß dieser Grundsatz deS Rechtes auch dem polnischen Volke zugute kommen werbe, baS mit feinen 25 Millionen nicht bie letzte Stelle unter den Volkern Europas einnehme. Da? polnische Volk sei dem Papste zu innigem Danke verpflichtet dafür, daß er in seiner Note mit solcher Wärme darauf hingewiesen habe, daß eine gerechte Regelung der Zukunft de? polnischen Volke? eine der wichtigsten Ausgaben des Friedenskongresse? sein werbe. Ein unabhängiger Sozialbemokrat polemisierte erneut gegen Aeußerungen beS Kanzlers unb forderte offene Aussprache über die Frievensziele und bie sonstigen einschlägigen Fragen in der Vollversammlung beS Reichstages. Durch Ab - rücken von den Annexionisten werde bie Friedensbewegung in anderen Ländern sehr gestärkt. Ein Redner de? Zentrums hält eS für falsch, leentt durch eine weitere Erklärung der Äegiciung zur FrteSeNSfrag« ein Schatten in das völlig klare Bild hineingebracht würde. Dte Stellungnahme der Regierung fei vollkommen klar und ganz einig mit ber Mehrheit des Reichstages. Die sehr erfreuliche Er - klärung deS Staatssekretär? des Aeußern zeige deutlich, daß die Regierung eine andere Politik als bie des Reichstages nicht treiben wolle. Die Politik unb die Friedensziele seien festgelegt in der Antwort auf bie Note beS Heiligen Vater?. Der Kon - servative habe in seiner heutigen Rebe ja gleichfalls festgestellt, baß durch Aufnahme der Reichstagsentschlreßung vom 19. Juli 1917 in der Antwort an den Papst diese einen wesentlich anderen Charakter erhalten habe. Sonach stehe fest, daß eine Abweichung ber Politik ber Regierung tiort ber beS Reichstages nicht möglich fei. Eine rückwärtige Revidierung würde die Unglaubwürdigkett und Unzuverlässigkeit der Reichsleitung in einer Weise dartun, daß ein ferneres Verhandeln mit ihr unmöglich würde. Eines ber wichtigsten Mittel, zum Frieden zu kommen, sei die volle Ein- mütigkert zwischen Volk und Regierung. Diese sei gegeben. Die Opposition gegen die Antwort der Regierung vom 19. September, bie sich auf bie Reichstagsentschließung vom 19. Juli stütze, er - schwere bie Lage. Das bürfc niemanb außer Acht lassen. Er bebaute deshalb die Haltung der Konservativen und begrüßte bie entgegenkommendere Stellungnahme ber Nationalliberalen, wie sie ber Webner dieser Fraktion heute bekundet habe. Nach einer kurzen Feststellung de? Redners der National- liberalen bezüglich feiner Ausführungen Über Belgien wurde die ftrage bet Gefangenenbehanblung beraten. Der Berichterstatter, Prinz Schonaich-Carolath, dankte einleitend neben an- beten Stellen der Schweizer Regierung für die fürforgenben Schritte unb Maßnahmen zugunsten ber Gefangenen. Die weiteren Verhandlungen waren vertraulich. Sesleizellec Waiudi in Müm. EnMe leiloDQtifle MefWM Amtlich. WTB. Gr o ßeS H aup tq uartier, 28. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heerrsgruppk Lronprm; Lupprecht. Auf dem Schlachtfeld in Flandern steigerte sich von mit - tags an der Feuerkampf wieder. Abends lag Trommelfeuer auf dem Gelände östlich von Hpern. Dort schritten die Eng- läuder zu starken Teilangriffen nordöstlich von Frezenberg und an der Straße nach Meni«. Auf beiden Angriffsfeldern wurden sie durch Feuer und im Nahkampf zuriickgeworfen; am Wege ?)peru—Pafchendaele sitzt der Feind noch in einigen Trichtern nuferer Frontlioie. An der Küste war abends die Artillerietätigkeit lebhaft; auch in mehreren Abschnitte« der Front im ArtoiS nahm sie' zeitweilig zu. -hkkttsgruM Srntldjrr LroupM!. Nördlich der AiSne und in der Champagne schränkten schlechte Sicht und Strichregen die Gefechtstätigkeft tagsüber ein; abends lebte sie auf. An mehreren Stellen hatte« unsere Erkundungen gute« Erfolg. Vor Verdu« wnrde am Nachmittag der Arftllerie» kampf stark. Bei erfolgreichen Kampfflügen schoß i« de« letzten Tagen Oberleutnant Berthold feine« 585., Leutnant Wüsthoff den 582. und Leutnant doa Bülow den 21. Gegner ab. Oberleutnant Waldhausen gelang e» gestern, ein Flug - zeug und zwei Feffelballone zum Absturz z» bringe«. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nur i« wenige« Abschnitte« ztzvifche« Ostsee u«d Schwarzem Meer erhob sich die beiderseitige Feoertättgkeit über das gewöhnliche Maß. Mazedonische Front. Aufklärungsgeplänkel im Skumbi- und Struma - Tal; starkes Feuer nur im Becken von Mouaftir und südwestlich des Doiran-Sees. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.