ü?r. 67 fort. bei J 1 ?? "Ichtinl tiöltd), oufter Montag«. ? ' AuStrügt! wöchentlich 40 4. monatlich a. 1.76. vteileljrhrUch ä 6,t0 ft,! in« e ° ’ Laus, «tnjelnummet In 6et Expedition und den Filialen 8 *, bei den «tratzenhündlern 10 4. Ionnlagsnuntmer 10 4. Kreuzband,endunqen monatlich X 2.70. für das Ausland monatlich A4,—. Marites, um den sich alle Industriestaaten der Welt streiten. ?!n erster Linie Japan mit England und Amerila. Japan, das noch im Jahre 1916 sich Rußland zum Freunde zu machen suchte und mit ihm im Juni 1916 einen Vertrag abschloh, in dem bis spätestens 1921 ein gemeinsamer Krieg gegen England und Amerika in Ostasien vorgesehen war, hat nunmehr eine totale Revision seiner Stellung vorgenommen. Es sucht sich durch Annexion von Ostsibirien für die kommende Entscheidung in China zu stärken. _ So hat die russische Revolution, dieses Kind der deutschen Liege, in der kurzen Frist eines Jahres bereits ungeheure Um - wälzungen nach sich gezogen. Dabei ist da» Ende dieser Um - wälzungen noch gar nicht abzusehen. Der Weltkrieg ist die Weltrevolution. Champagne zeitweilig auf; au der Nordfront von Berdnu nahm cd au Störte zu. Wir setzten unsere Crkundungcn Lächsische Slbtcilungeu brachten ans dem Cftufcr der Maas 5<> Gefangene eim hollan-s Kapitulation in -er Schiffsraumfrage. Wic schon gestern gemeldet wurde, bat Minister Loudon in der zweiten holländischen flammet eine Erklärung abgegeben, die eine vorläufige Unterwerfung Hollands unter den Willen Eng - lands, sfrankreichö und Amerikas bedeutet. Der entscheidende Teil dieser Erklärung lautet: Die niederländische Regierung teilt nach reiflicher lleberiegung den alliierten Regierungen mit, daß sie sowohl anS politischen wie au? wirtschaftlichen Gesichtspunkten die ernstesten Bedenken gegen die gestellte Forderung habe, schob jedoch ihre endgültige Beantwortung auf, da sie mit einer Wei - gen n ot, die unserem Lande im kommenden Sommer droht und mit der Wahrscheinlichkeit, daß die Weigerung die A b s ch n e i • dilng aller überseeischen Zufuhr zur Folge haben würde, zu rechnen hatte. Sie hielt e? nämlich für ihre Pflicht, sich vorher zu vergewisiern. ob in diesem Kalle Brotgetreide von den Bi i 11 e l m a ch t e n zu bekommen sein würde. Sie wandte sich an die deutsch« Regierung mit der Frage, ob auf eine Lieferung von 100 000 Tonnen Weizen biniien zwei Monaten ge - rechnet werden könnte. Die Antwort war entschieden ver - neinend. Die deutsche Regierung erklärte, daß sie. so gern sie auch bereit sei, den Niederlanden zu helfen, doch mit Rücksicht auf den Bedarf einiger ihrer Bundesgenossen nicht imstande sein würde, unserem Verlangen zu entsprechen, während sogar hinsicht - lich einer späteren Abgabe einer kleineren Menge keinerlei Sicher - heit gegeben werden konnte. Unter diesen Umständen glaubte die Regierung sich gezwungen, die Forderung, die von den alliierten Regierungen mit einer Lieferung tzpn 100 000 Deutscher Heeresbericht. Amtlich. WTB. Großes Hauptguartier, 19. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. sturmtruppen preußischer, baierischer und sächsischer Divisionen führten in Flandern erfolgreiche Erknndnngen ans «ab nähr en dabei mehr als 300 Belgier gefangen. Bon der Küste bis znm La Basse-Kanal war der Fener- kantpf am Abend gesteigert, an der übrigen Front blieb er in mäßigen Grenzen. Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Gallwitz. Bei Juvinconrt holten brandenburgische Ttosttrupps nach hartem Kampf 20 Gefangene aus den feindlichen Gräben. Das Artilleriefener lebte veiderfeits von Reims und in der vermischte Kriegsnachrichten. Der österreichische Generalstab meldet: Keine Er- eigtnsie von Belang. Einer Reniermeldung zufolge ist festgestellt worden, daß die Ruism Odessa vor der Räumung in Brand zu setzen versuchten, aber wegen der zu schnellen RachdrängcnS der Deutschen ihren Zweck nicht erstlllen konnten. Im Unterhaus« fragte Hunt, ob keine deutschen h ö b e r e n O f f i z i«r e an Bord der H o j p! t a l j ch i f f e und der dewaifneien Schiffe nntergebracht werden würden. Bonar Law antwortete, die Frage wäre zwar von englischen Marine« und Mft litärbehörden sorgfältig erwogen worden, man habe aber nicht die Absicht, den Plan auSzufnhren. 80 Offiziere, die am längsten in Frankreich an der Front gestanden haben, sollen beim Generalstab in Washington anaestkllt werden. Ter Plan ist, in Washington einen Generalstab zu Haden, der gründlich mit den Verhältnissen und Bednrsniflen des 'tricgcS bekannt ist, an der Front einen Generalstab, der ebenso mit den heimlichen.Verhältnissen imd Problemen bekannt ist. NuPsche Soldaten, die nicht zur Koten flrmee gehen wollen. Reuter meldet: Die PreobraschcnSkische Garderegimcnter in Peters - burg und Moskau wurden entwaffnet, ebmso aßt Übrigen Truppen der Petersburger GarilisoN, welche ihre Einverleibung in die Rote Armee verweigerten. Spaniens militärische und wkrtschafüiche Rüstungen. Bei der Eröffnung dcS spanischen Parlaments verlas der König eine Thronrede, weiche die herzlichen Beziehungen bownte, die Spanien mit allen Böllern der Welt aiiirechr erhalte und erklärte, daß Spanien in offenbarer Uebereinstimmung mit dem Wunsche des Landes an der Neutralitätspolitik fest- Heeresgruppe Herzog Albrecht. An bieten Stellen der lothringischen Front, in den Bogeserr und im Sund^au rege Tätigkeit der Franzosen. Wir schossen gestern in Luftkämpfen und von der Erde ans 23 feindliche Flugzeuge und zwei Fefselbalious ab. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Renes. Der Erste Generalquartlermeister: Ludendorff. Rus den feindlichen Kriegsberichten. Im französischen Heeresbericht vom 18. Marz abends wird u.a.folgender oemeldtt: Zwei feindliche Hand - streiche, von denen einer südlich Fuviatomt und der andere siid- östlich Eorbeny angesetzt war, wurden nach lebhaftem Kampie, der die Deutschen merkliche Verlust- ' te, zurückgewtesen. Wir machtet. Gefangene. Der b elg isch e B eri cht vom 18. März tagt: Die Tätigkeit, die sich seit einiger Zeit an der belgischen Front zeigte, äußerte sich heute früh bei Tagesanbruch durch verschiedene Angrifffe, die mit starken Mitteln von dm Eturmtruppen in bet Gegend Nieuwport, Dirmntde, Noroken nach Nieuwport zu vorgetragen wurden. Die Teutschen iahten in einigen vorgelegenen Teilabschnitten Fuß, wurden aber teilweise in Richtung nach Dirmuidc zurückgedrängt. Unter dem Schutze heftigen Bomdardements dranyeu sie tu unsere vorderen Stellungen ein und setzten sich östlich von Reiierk- vulfiet und StuymchenSkerke in einem Teil des Grabens am Westuset der Wer fest. Im Gegenangriff am hellen Tage wurden alle diese vorübergehend verlorenen Stellungen und Grabenstücke gesäubert. Mehrere Gesangene und Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Unabhängig von diesen Inianteriekämpsen war heftige« Arlilleriefeuer gegen unsere Verbindungsstrahen gerichtet. Ter Artilleriekamp? ioar an der ganzen Front sehr lebhaft. Zahlreiche Granaten m i t giftigen Gasen wurden abgeschoffen. W W UW Woll Bon Dr, Paul L«nsch, Mitglied des Reichstags, Drr Unterfesbootskcirg. Amtlich. WTB. Berlin, IS. März. Am Sperrgebiet um Eugloud vernichteten nufere Untersee - boote 19 000 Srutto-Kegistn-Tovnen feindliche» HandelsschiffSranmes. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Anzeigen p» neungeipa’.iene Petilzeckk oder deren Raum 46 4. Arbeitsmarkt, Vermietung», unb Fawilienonzeigen 26 4 zuzüglich 20 oZt. Teuerungszuschlag. Anzeigen Annabme stehlandftr. 11. *rbp? od ibiS 4 Ubr nachm.», m den Filialen tdlSN Uhr), sowie in allen Annoncen,»' r»au4, Platz, u Taten« oorf «triften ohne Verbindlichkeit. Reklamen im redaktionellen Teil werden weder gratis no-d gegen Entgelt ausgenommen — Buchhandlunm Erdoekchob. Buchdruckerei-Kontof I. Stock ^fhlanMrr. 11 In diesen Märztagen ist gerade ein Jahr verflossen, daß fr Ruhland die Revolution ausgebrochen ist. Sie war schon so oft angekündigt worden, daß die ersten Meldungen über das nu n endlich eingetretene unvermeidliche Ereignis in Deutsch - land anfangs auf starke Zweifel stießen. Aber sehr bald be - stätigten sich die Meldungen und rasch bewies die Bewegung ourch den fast widerstandslosen Zusammenbruch des Zarismus und die Absetzung des Zaren selber, daß es sich diesmal um mehr handelte, als im Jahre 1905. Immerhin wird man zugestehen müssen, daß die Ereignisse, Me wir nunmehr nach Verlauf eines Jahres überblicken können, alles weit übertreffen, was im März 1917 auch weit - blickende Politiker als die wahrscheinlichen Konsequenzen der russischen Revolution erwartet haben. Man kann sagen, es ist in jeder Hinsicht anders gekommen, wie man sich, und wenn man auch noch so verschiedene Möglichkeiten sich ausmalte, die Zukunft Rußlands vorstcllte. Die Ententestaaten begnißten zunächst den Ausbruch der Revolution, an der man von eng - lischer Seite besonders eifrig und verschwiegen mitgearbeitet hatte. Der alte Zarismus stand im Verdacht, Frieden mit den Mitelmächten machen zu wollen, und deshalb sollte er ge-. Zungen werden, sich seine Vertrauensmänner ans den Kreisen Nr imperialistischen Bourgeoisie vom Schlage Miljukows zu jolen. Allein die Arbeiter und Soldaten Petersburgs machten aus der englisch-russischen Bourgeoisrevolte rasch eine rich - tige Revolution. Der Zar verschwand,-an die Stelle der bis - herigen russischen Regierung trat ein Ministerium Miljnlow- AerenSki. Auch von den Mittelmächten wurde die Revolution bei - fällig begrüßt, erblickte man in ihr doch ein Unterpfand eines baldigen Friedens, zumal der deutsche Reichskanzler jede Ein - mischung in die inncrrussischen Verhältnisse von vornherein ablehnte. Allein die Hoffnung trog. Der Einfluß Englands »nd besonders der frisch in den Krieg eingetretenen Vereinigten Staaten von Amerika nahm eher zu als ab, und als int Westen »ie großen Offensivschlachten der Anglofranzoscu einsetzten, da begann die große Juli-Offensi-c in Galizien, die sich die fran - zösischen Sozialistenführer als ihr besonderes Verdienst zu- schrieben. Aber es war nur ein militärischer Altweiber - sommer. Die Offensive brach vollständig zusammen und die Ijecre der Zentralmächte säuberten die vom Feinde besetzten Miete' voUtommen. Im Roroen aber erfolgte die Einnahme soiiMaa sowie später die der sehr wichtiger Inseln am Ausgange der Rigaischen Bucht. Es wurde offenbar: die militärische Kraft Rußlands war zu Ende. Nur noch ein schleuniger Frieden konnte dem nnglücklichen Lande helfen. Jnzwischm hatte der innere Zersetzungsprozeß stark zu- genommen. Die Disziplin der Armee war verschwunden, die wirtschaftliche Rot stieg immer höher und war infolge des Verkehrselends ans den Eisenbahnen auch durch die neue Ernte nicht zu heben. Gleichzeitig erhob sich jene verhängnisvolle krscheinllng, die zur völligen Auflösung des Niesenreiches jühren sollte: die Fremdvölker erklärten sich für unabhängig oder zum mindesten für autonom, gründeten neue Republiken innerhalb des gesamtnissischen ReichöverbandoS unb verlangten Abschluß des Friedens. Die Organisationen der Arbeiter- und colbateiträtc bemächtigten sich der politischen Gewalt. Kerenski wurde gestürzt und die Vertrauensmänner der Sowjets, Lenin, Trotzki, kamen an die Spitze des Stcmtes. Ihre historisch ge - gebene Ausgabe war, für Brot und Frieden zu sorgen. Allein iie verschafften den verzweifelten Massen weder das eine noch das andere. Sie proklamierten zwar als ihr Programm einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen nnd Anerkennung bes Selbstbestimmungsrcchts der Völker. Allein ihr wahres Ziel war die Entfachung der internationalen Proletarierrevo- iution in allen Ländern. Hieran scheiterten int Grunde die ctflen Verhandlungen von Brest-Litowsk, wie man auch das Verhalten der deutschen Delegierten be- oder verurteilen mag. Allein schon war die geschichtliche Entwicklung über die Sowjets hinausgegangen. Ilnabhängigkeitsbestrebungen öer Ufraina hatten Erfolg gt'l-ibt, der neue Staat sand inter - nationale Anerkennung. Sobald die Republik von der Zen- tralraba, in Kiew proklamiert war, war sie von England und Frankreich anerkannt worden. Der Vierbund schloß mit ihr einen Sepraratfrieden und erkannte dadurch den neueti Staat ebenfalls formell an. Auch Finnlands Unabhängigkeit wuroe Unstete Tatsache. Dazu kamen die im zweiten Frieden von Vrest-Likowsk anerkannten Lostrennnugen von Polen, Litauen s^nd Kurland, sowie die Autonomie von Livland und Estland. Tantit hatte das alte Rußland endgültig aufgehört, zu eristicren. Ter große Prozeß der selbständigen Staatsbildung, ron dem bisher die unterdrückten Fremdvölkcr durch den Zaris - mus systematisch gehindert waren, setzt nunmehr ein, und bumit steht der gesamte Osten an der Schwelle Ziffer neuen Epoche.-- Ob und in welcher Zeit sich die nunmehr selbständigen Staaten wieder mit Großrußland zu- sanimenfindcn, ist zunächst gar nicht abznsehen. Der Zer- '.uil Rußlands ist viel weniger ein deutsches ?^cgsziel, als vielmehr das Ergebnis der snncrpoliti schen EntwicklungdeL Zarenreiches U l b e r g c w e s e n. DaS muß man bei der Beurteilung deö -Friedens von Litauisch-Brest wohl beachten. Die Sozial- dcinokratie hat keinen Anlaß, gegen diesen Frieden, wic es in °" Parteipresse mannigfach verlangt winde, zu stimmen. Ebenfalls ist die Bcdcntmtg dieses Friedensschlusses von sö Ungeheurer Tragweite, daß erst spätere Generationen imstande Kin werden, sie voll zu ermessen. . Aber nicht nur int Westen, auch im Osten hat die Äuf - nung bes alten Zarenreiches bereits begonnen. Japan ist in ^wirien eingerückt, der wichtige Hafen Wladiwostok ist besetzt, “"ö cs heißt sogar, daß scindliche Truppen im Marsch auf jckuisk in der Nähe des Baikal-Sces sind. Hier hebt eine ■ nn d neue Wendung i m f erit en Dftcn an, wo sich Kb° u lange ein neuer Kriegsherd zu entwickeln begonnen hat. 6 handelt sich um die Beherrschung deS großen chinesischen zutzalten entschlossen sei. Denn sie aber auch dem Bei - spiel bet friedlichsten Nationen folge, so fei die Regierung doch aufmerksam bebaajt, die Streitkräfte z u Wasser und zu Landezu verstärken. Das Kabinett würde dem Parlament eine Vorlage zu der Amnestie für alle politischen und sozialen Vergehen unterbreiten. E? werde dem Parlament etn Entwurf zugehen über geeignete Maßnahmen zur 18 e r b e f f e r_tt n g h e <• Eisenbahnnetze» durch den Bau neuer Limen, Steigerung der Kohlenförderung, Erhaltung der Wälder, Hebung der Land- wirrfchaft und zur Vorbereitung der Häfen und Schiffahrt mir starke Entwicklung de? lleberseebandele-. Die wirtschaftlichen und finanziellen Mittel sollen durch Nnleiden beschafft werden, um eine Abwanderung von Kapital und Arbeit in-:- Ausland zu verhüten. «enmtwortlicher »U6a«w flerl Petersson in Hamburg. Sonnen Weizen für die niederländische Bevölkerung vorn 16. April verknüpft wurde, anzu nehmen. Sie hat jedoch ihre Zu - stimmung von folgenden Bedingungen abhängig gemacht: An erster Stelle muß feitstehen, daß die Niederlande auf eine Verlei - tung des niederländischen Schiffsraumes oder auf die Versorgung der Lander auch nach dem in der Londoner Basis of Agreement angegebenem Maßgabe, über welchen die Regierung jetzt auch ihren endgültigen Vorschlag den alliierten Regierungen in den Grundzügen mitgeteilt hat, rechnen könne. Auch mutz wohl t>er- itanben werden, daß Bunkerkohle, für die Anfuhr der für die Nie - derlande entsprechend der oben erwähnten Versorgung der zur Rationierung bestimmten Güter den niederländischen Schiffen ge - geben wird, sowie ferner, daß in der gefährdeten Zone von den alliierten Regierungen folgender gewährleistet werden mutz: 1. daß die Schiffe keine Truppen oder Kriegsmaterial transportieren; 2. daß sie nicht bewaffnet werden; 3. daß eS den Bemannungen vollständig freigestellt bleibt, an den Fahrten teilzunebmen ober nicht, und endlich 4, daß die eventuell vernichteten Schisse sofort nach dem Kriege durch andere ersetzt werden. Soweit glaubt die Regierung gehen zu müssen. Sie bat sich dazu mit Rücksicht auf die Not nicht nur hier im Lande, sondern auch in den Kolonien ge - nötigt gefühlt, während sie sich außerdem einen bedeutenden Teil unserer Flotte, der für die Gegenwart und Zukunft unsere» Vol - ler von äußerst großer Bedeutung ist, ft «Herr. Weiter kann und darf die Regierung nicht gehen. Wie nachträglich aus dem Haag gemeldet wird, ergab die Kammersitzuna keine Klarheit Darüber, ob die hollän - dischen Schiffe in Holland frei aukf ähren sollen oder ob der deutsche Vorschlag des Pendelverkehr? ange - nommen wird. Der „9lieuroe Rotterdamsche Courant" Dom Montag berichtet: Heute mittag wurde hier auf der Börse allmählich bekannt, daß unsere Regierung die llebereinkunfi mit England und Amerika angenommen hat. Die Rotterdamer Reeder hielten e- für so gut wie zweifellos, daß die Niederlande die gestellten Bedingungen nicht annehmen würden; da c8 jetzt doch geschehen ist, ist dadurch für ihre materiellen Interessen besser gesorgt, als wenn die Alliierten unsere Schiffe ohne weiteres in Beschlag genommen hätten. Allerding:- glaubt niemand, daß England und Amerika nicht imstande sein werden, die torpedierten niederländischen Schiffe zu ersetzen, aber man rechnet jetzt in jedem Falle aus eine entsprechende Geldentschädigung, bet die Reeder aber be« greislicherweise nicht zu viel Wert beimcüe.a, weil er für? erste wohl nicht möglich fein wird, dafür neue Schiffe bauen zu lassen. Aller hindert aber nicht, daß auch in den .Steuert der Reeder Miß - stimmung über die getroffene Entscheidung herrscht, die allgemein als Erniedrigung und al» nicht gut beareifliöher Entschluß empfunden wird. Uebrigen? herrscht in diesen Kreisen Unruhe übet das Schicksal der niederländischen Besatzungen der in Amerika liegenden Schiffe, die vermutlich in ein schwie - rige» Verhältnis geraten werden und von denen sicher eine An - zahl sich weigern wird, auf bewaffneten Schiffen im Sperrgebiet zu fahren. Inzwischen hat Reuter au» Washington das Folgende ge - meldet: Die Grötkrungen über die Verwendung der holländischen -Schisse durch freiwillige Uebereinfumt oder auf dem Wege Der Requisition dauern fort, während die Regierung die holländische Antwort abwartet. Die Wegnahme ist jedoch aufge - schoben worden, bis die Antwort hier eingegemgen ist, was nicht vor Dienstag der Fall sein wird. Vie frsozSsifther: EoziaUfl-n und die Kriegskredite. Die französische £epuiierknfammer bat tun letzten Mittwoch die Verhandlungen über die K r I e g 8 a u B g c fc e n für 6k Monate Avril, Mai und Juni zum Abschluß gebracht. Vor der Abstimamng erklärte der Slbg. Jobert im Namen der sozialistischen Fraftion, daß die Sozialisten für daS Budget stimmen, damit man ihnen nicht den Vor - wurf machen könne, da? ssegreiche Ende deS Krieges auch nur um eine Minute verzögert zu haben. Da? Budget wurde fodonn mit 470 gegen 5 Stimmen angenommen. Nur die Zimmer» walder haben gegen die Kredite gestimmt, dagegen hat die Gruppe Longuet sie angenommen. deutfth-franMsHe Vereinbarung über die Kriegsgefangenen. DaS politische Departement der Schmetz teilt mit: Trr fran - zösische Botschafter nnd der Kaiserlich Tentschr Gewndte haben dem Bundcsprändenleu aiigeteiit daß ihre Regierungen den im Verlauf der in Bern gepssogenrn Verhandlungen aufgestellten Entwurf einer Vereinbarung zwischen der deutschen und fran - zösischen Regierung über die Kriegsgefangenen genehmigt haben. Diese Vereinbarung ist demnach in Kraft getreten. die Lösung der rumänijchen rNinifterkrise. Au» B u k a.r e st wird vom 19. März gemeldet: Marghiloman ist zmn Ministerprändente« ernannt worden. Au» Bukarest wird noch geschrieben: Alexander Marghiloman hat bekanntlich, al» die FriedenSverhandlungcm mit Ruhland in Bcest-Litowsk begannen, an die d amalige Jassyer Regierung, Bratianu und Take Ioneöci^ eine Denkschrift gerichtet, in der er in dringlicher Weise darauf hinwies, daß der geeignetste Augen- blick gekommen ist, um die Friedensverhandlungen mit den Mittel- Mächten z:t beginnen. Die Bevölkerung Moldau» hat erst durch eine kürzlich veröffentlichle Unterredung Marghiloman? mit dem Vertreter der -Jaffyer Zeitung" von dieser Denkschrist Kenntnis erhalten. Tie Aeuherungen Marghiloman? haben, w:e. au» Yassfer Blättern deutlich ersichtlich iit, in allen Kreisen Moldau-j tiefsten Eindruck gemacht und die Erbitterung gegen de» früheren Machthaber in? Grenzenloie gesteigert. Bratianu sowohl als Take Ionescu haben sich unter diesen Umitänden genötigt gescb.m. aus die Erklärungen Marghiloman? zu erwidern. Die Blatter Dra- timtu? geben zu, da? Marghiloman an den früheren Min-.nar- präsidenten die Mahnung gerichtet habe, die günstige Lage aiiSzu- nutzen und so rasch als möglich Frieden zu schließen. Bratimiu aber hätte dielen Rat nicht befolgen können, solange noch ein Schatten von Hossnung vorhanden war. daß die Front im Osten Widerstand leisten sönne. Die von Take Jone-eu geführten eutente- freundlichen Konservativ-Demokraten erklärest, daß sie von der Mitteilung Marghilomans keine Kenntnis batten, daß Bratiam: iie wahrscheinlich deshalb nicht verständigt habe, um nicht schon damals eine Kabinettskrise berbeizusübren, da er wußte, t-i£ d:e Konservativ-Demokraten entschlossen feien, den Abschluß de» ,yr:e« den?, selbstverständlich auch den Eintritt in Friedensverhandlungen, unter keinen Umständen zuzugcben. Daß nun unter Marghilomans verantwortlicher Leitung die rumänische Regierung die Friedensverhandlimgen wieder mif« nehmen und sie im -sinne einer Verständigung mit den Mittel - mächten zu Ende führen wird, kann al» selbstverständlich gelten. Lenins Rede auf dem Sowjetkongreß. »Taily News" eriährt auB MoBkau vom 15. März: Ans dem sowjetkongrtb waren 1094 Abgeordnete vertreten, von denen 737 Sol- chewiki und 238 Sozialtevolutionäre warm. Swertow verlas ein BegrüßungSielegramw, u. a. die Botschaft WiljonS. Tschtlscherin berichtete über die FriedmSbedütgimgen: danach hielt L e n i n, der mit einer Ovation empfangen wurde, die bewies, wie wenig lerne Stellung erschüttert ist, eine lange Rede, in der er seine Auffassung über Rußlands Bedürfnisse aiiSemandersctzte. Nach der Rede von Lenin wurde die Versammlung vertagt. nicht mehr an die Zcntralinstanz, sondern an den Feststellung», ausfchutz zu richten find. Die Beschwerde mutz eingelegt werden bei dem EinberufustgSaiiSsckmtz, der die Strafe verhängt hat. Der Einher u fungSau ° schlitz mutz die Beschwerde dann wcitergeben; er ist aber /tu«5 berechtigt, au? eigener Entschließung die Strafver - fügung abjuänbetn. Die Beschwerde hat aufidiiebenbe Wirkung Dieser Verordnung wurde vom Ausschuß zugestimmt. Abg. Bauer referiert dann über die Petition eine» Hilft- dienstpflichtigen uns bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß vielfach HilfSdienstpflichtige in Giftfabriken beschäftigt werden und ssch dort in kurzer Zeit völlig ruinieren. Tie Unfall- fürsorge tritt in diesem Fall nicht ein, weil die Folgen dieser Ver- giftungscr|cbeinuno'n nickst ni-i Betrieb-AmiaHe angesehen werden. Der AuSschuh beschloß, die Petition dem Reichskanzler zur Be- rückfichtigung zu Überweisen mit der Maßgabe, dah um ?u? dkhming der llnsallfürsorge auf diese Arbeiterkettegorien ersuch: wird. ?lbg. Studien referiert dann über eine Reihe von Proto - kollen, die bet Magistrat Berlin dem Hilfsdienstausschuß über - mittelt hat. Au» den Protokollen ergibt sich, daß Agenten der Tiefbauunternehmer, die in den besetzten Gebieten Erd- arbeiten auSzuführen haben, Arbeitskräfte anwerben, und zwar vielfach junge Leute von 16, 17 unb 18 Jahren, und sie in die besetzten Gebiete hinansfenden. Die Agenten erhalten für jeden Kopf, den sie vermitteln, -st 8 bis -st 12 EntscbSdiguiig. i«hre BnremiS haben fie in Gastwirtickiasten aus: .schlagen, wo ihnen junge Leute zugeführt werden. Diese jungen Leute werden dann drmitzen zum Teil mit vielfach vorbestraften Menschen zu- sannnengelegt. Die Unterkunstistdiedenkbarschlech- teste, e» wimmelt überall von Ungeziefer, die Verpflegung ist außerordentlich mangelhaft und die Behandlung läßt überau :• viel zu wünschen übrig. Die Leute sind vollkommen rechtlos^ die Unternehmer haben mit ihnen Verträge abgeschlossen, die direkt gegen da-? Gesetz verstoßen. Dje Baoacken, in denen die Arbeiter untergebracht sind, werden nacht? von Militär- posten bewacht. Die Folge dieser ganzen Zustände ist, daß die Fluchtversuche außerordentlich zahlreich sind. Werden die Leute' Don den Feldgendarmen aufgegriffen, dann werden sie mit Arreststrafen belegt. Da? Material, das der Referent tiortritg, wirkte geradezu erschütternd, und er stellte die Frage an daS KriegSamt, was es zu hin gebenfte, um biefent ungeheuerlichen Skanbal schleunigst ein Ende zu machen. Die Vertreter des Kriegsamts erklärten, daß ihr Amt sofort, als c5 Kenntnis von den Zuständen erhalten habe, durch den ■ Generalqirartiermeister Erhebungen veranstaltet habe. DaS Vor - gehen der Agenten fei in keiner Weife zu billigen. Soweit sie den Arbeitern schwindelhast Angaben gemacht haben, seien sie bereit- der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Die Verträge feien vom KriegSamt nicht geprüft worden, beim dazu fei eine andere Stelle zuständig gewesen. In der Aussprache traten sich alle Redner darüber einig, daß solche Zustände geradezu ungeheuerlich feien und daß die Militär - verwaltung die Pflicht habe, schleunigst für Abhilfe zu sorgen. ———— Noch fine Nnobhänqigtn-Niedkrlage vor den Toren Berlins. Bei den am Sonntag vollzogenen Gemeiirbevcrtretetwahlcn in Martendorf bei Berlin wurde die Liste der Sozialdemo • fräste mit 141 bis 143 Stimmen gegen 100 bis 101 Stimmen, die, auf die Liste der „Unabhängigen' fielen, gewählt. Mariendori' war eine Hochburg der Unabhängigen ober würbe vielmehr J- Dafür gehalten, bi? bie erste Wahl nach bet Spaltung den wahren Sachverhalt entschleierte. Wie in so vielen anbereit Orten und Kreisen! Bf einer WWg WWe? lPrivatielegramm des „Hamburger Echo".) Englische Front, 18. März 1918. Vom klaren Frühlingswetter begünstigt, scheint die seit Wochen an der Westfront dauernde Hochspannung jeden Augen - blick sich lösen zu können. Dabei steht ourchaus noch nicht fest, wer von den beiden furchtbar gerüsteten Gegnern der Ackgreiser sein wird. Ich habe in den letzten Tagen den Frontabschnitt zwischen Lille und Ouentin besucht. Alle Beobachtungen an diesem Abschnitt lasten den Schluß zu, daß hier mit größeren Aktionen deö Gegners zu rechnen ist. Darauf neu ter nicht nur die immer lebhafter werdende Aufklärungstütigkeit seiner Flie - ger hin. Es herrscht drüben besonders im Abschnitt Ouentin dieselbe Unruhe und Anspannung aller Kräfie, wie wir sie aus den Tagen vor ’nen großen Offensiven vom letzten Jahre her kennen. Was für Endabsichten der Engländer mit seiner er - höhten Tätigkeit gerade in dem mit Blut getränkten Abschnitt Lille—Quentin im Auge 'hat, sei dahingestellt. Sollte er hier eine neue Durchbruchsschlacht wagen wollen, so findet er unsere Armeen gerade hier wohlgerüstet. Leitung und Truppe — davon konnte ich mich besonders bei den Divisionen in der Ge - gend Quentin überzeugen — sehen seinen Absichten mit der - jenigen Ruhe entgegen, zu der wir bei dem heutigen Stande unserer Vorbereitungen, unserer Menschen- und Material - reserven mehr als jemals ein gutes Recht haben. Von den be - nachbarten Abschnitten ^ichnet sich die Flanvernfront durch fast völlige Ruhe aus. Das dortige tiefe Gelände hat sich in den blutigen Schlachten des letzten Jahres für beide Teile an - scheinend so ungünstig erwiesen, daß mit einem Wiederauf - nehmen ernsthafterer Kämpfe dort kaum zu rechnen sein dürfte. Dr Köster, Kriegsberichterstatter. Vie Vorbereitung zur Offensive. Reuter metbet amtlich: Zufammenlünfte beS Obersten Stieg!« rateS, eben so wie wichtige politische Besprechungen unter Vorsitz der Premierminister würben abgehalten, die letzteren in Lonbon am 14., 15. unb 16. Mörz. Sie fanden im Beisein bet Premierminister Englands, Frankreichs unb Italiens und in Gegen - wart anderer Minister nebst ihren militärischen unb sonstigen Sach - verständigen statt. — In der letzten Woche torntkn Clemenceau unb Ortanbo vom König unb der Königin von England empfangen. Clemenceau soll nach seiner Rückkehr in Paris erklärt haben, e§ fei „bolle Einigkeit" zwischen bin BerbanbSmächten erzielt. WWW »Mn. Ans vem HilfSdienstansschufl. Ter Bundesrat hat eine Verordnung erlassen, wonach künftig Beschwerden gegen Festsetzung von Strafen die Beschwerden Mittwoch, i>cit »0 Mär; 1918. 32. Jahrgang Mmvurger Echo