»jir.lSO. k '-'v.iHtuHrmuiiinicu mu „vceuc xyeit** UrcuAbanb enbungen monatlich A 2,70, für bar Äurianb * 4,—. : AH AtüvjFF “."ij «J hT ’ “ . \ i>r JTJAz »JYT’!9 C * , 2S»« r roe*«tiii» «0f nambura 36 Expedition: 8ihfanbftr-ß« 11. 1. Stock. *V tult a *' Kehlanbstratz« 1L Erbgefchotz Verantwortlicher Redakteur: I. Reitze in Hamburg. Anzeigen die neun gespaltene Petitzerle oder deren Raum 45 4 zuzünlich 33' > vZt. leverun «»ufct',: f. Arbeitsmarkt, BermietungS- uno ssamilienanzeigen 85 4. Aii;rtge« Annabme lanb'tr. 11. rrdgefchotzfbis LUyr nachm.i, mdenFiIialen (bi»3 Uhr), sowie tu allen '.»nnoncen-Buieau«. .»la», u. Taten, oorschristen ohne Berdindlichkeit. Reklamen nn redaktionellen Lei! werden weder gratt» noch - ,en Entgelt ausgenommen. — Buchhandlung: Erdgeschoß. Buchdruckerei-Kontor: L Stock. Kehlandftr. 11. Al M Wme-W. Lord Lonsoownc gilt, seitdem er im November des vorigen Jahres jenen Bries im „Daily Telegraph" erscheinen ließ, 'der wie ein Schlag ins Kontor her großbritannischen Kriegspolitik wirken mußte, als der künftige Ministerpräsident des weltum - spannenden Jnselreichs. lZchon damals wurde mit dem bal - digen Rücktritt Lloyd Georges gerechnet, dessen Laufbahn man als gescheitert betrachten mußte, nachdem alle seine Siegesver - heißungen sich nicht erfüllt und die Ereignisse im Osten eher schon die Gefahr einer Niederlage der gesamten Entente her - aufbeschworen hatten. Gegenüber dem krampfhaften Fest - klammern an her Krieg-bis-zum-Sieg-Parole, die Lloyd George nod) am 19. November vor dem Unterhaus wiederholt hatte, wies Lord Lansdowne mit kühler Gelassenheit in seinem Brief darauf hin, daßder Krieg schon zu lange gedauert habe und daß bei noch längerer Fortsetzung des blutigen Rin - gens die Völker zuletzt so sehr erschöpft sein würden, daß sie kaum noch die Hand nach den Segnungen eines Friedens, wie ihn Englanhs Sieg der Welt ohne Zweifel verbürgen würde, ausstreckcn könnten. Das war eine sehr milde, sehr vorsichtig formulierte und doch vernichtende Kritik der Phrasen, mit denen Lloyd George bislang operiert hatte, und von dem Schlage dieser Kritik hat sich die englische Kriegspolitik auch bis heute noch nicht völlig erholt. Lloyd George ist in der Folge merklich sorgsamer in seinem Auftreten geworden, er hat die rüdesten Anpöbelungen Deutschlands und die Auspeitschung der Kricgsstimmung seinen minder bedeutenden Ministerkollegen überlassen und l>at bei alledem doch nicht vermocht, die hauptsächlich mit durch Lans- downes Brief rebellisch gewordenen kriegsüberdrüssigen Be- völkerungskreise zu beruhigen. Er hat nur gestützt auf Wil - son und Frankreich die Herrlichkeit seiner Ministerprästdent- schaft bis heute aufrechterhalten können. Nun hat am Beginn des fünften Kriegsjahres, das aller Voraussicht nach ebensowenig wie seine Dier Vorgänger der Entente den „Endsieg" bringen wird, Lord Lansdowne aufs neue einen Vorstoß gegen die von ihm bekämpfte Richtung der englischen Politik unternommen. Er tat es wieder in Form eines Briefes, den er an seine aus einer Konferenz versammelten Anhänger richtete. In diesem Briefe sagt er u. a.: Das.fünfte Jahr des Kampfes für die Freiheit fängt jetzt an und wir werden in der nächsten Woche unser feierliche? Gelübde, den Kraftaufwand nicht erschöpfen zu lassen, bis ein ehrenvoller Frieden erreickit ist, aufs neue bekräftigen. Inzwischen wird die Bürde, die der Krieg uns auferlegt, jeden Monat schwerer. Aber lieber, als daß wir einen unehrenhaften Frie - den anerkennen, werden wir alle bereit sein, bis zum sicheren Inde weiterzukämpfen. In unserem Lande gibt es keinen Mann md leine Frau, die sich die Tragik dieses Niesenkampfes nicht ver- S-grnwartigen, und c* gibt wahrscheinlich auch keinen Miuijter, der ntcht anerkennt, daß es frevelhaft wäre, den Krieg noch ^meinen Tag zu verlängern, wenn einehrenhafrer Friede erzwingbar ist. Soweit ich beurteilen kann, be - steht in den feindlichen Ländern ein g r o ß es V e rlangennach dem Frieden, und ich bin davon überzeugt, daß man ernstlich nach einer neuen Auseinandersetzung der Bedin - gungen verlangt, zu denen wir bereit wären, nicht den Frieden zu schließen, sondern Besprechungen anzubahnen, die znm Frieden führen können. Es gibt aber auf beiden Seiten offenbar gewisse wesentliche Punkte, die den Verhand - lungsbeginn hinauszieben. Wir müssen bedenken, daß wir nicht nur mit unseren Bundesgenossen, londern auch mit unseren Dominions zu rechnen haben und daß sehr große Fra - gen , die aus dem politischen Grenz - und Rass engebiet entstehen, zu lösen sind. Während unsere erneuten Erklärungen über unsere Kriegswünsche noch schweben, haben wir das Recht- zu fragens wie es damit steht. Für lange Feit ist die Not e der Alliierten vom 10. Januar 1917 das Dokument gewesen, auf das wir uns stützten, aber seit Rußlands Abfall ist diese Note veraltet. Die denkwürdige Rede des Präsidenten Wilson vom 7. Januar über die Kriegsziele der Alliierten wird als autoritativ erklärt, aber das Volk möchte gern wissen, o b diese Versprechungen erfüllt werden können, bevor die Mittelmächte bekanntgegeben haben, daß ße bereit sinv, sämtliche damals von Llovd George ausgestellten Bedingungen anzunehmen. Es ist bemerkenswert, daß der Premierminister vor einigen Tagen in einer Rede zu den kanadischen Journalisten sagte: „Wir müssen alle dieses Problem aufs neue im Lichte der Ereignisse ansehen, die seitdem vorgefallen sind." Von großem Interesse ist auch Wilsons R e d e v o m 4. I u l t. Ihre Wichtigkeit wurde noch größer durch die Tatsache, daß Lloyd George ihr sofort von ganzem Herzen zu - stimmte und sagte: „Die Mittelmächte können morgen den Frie - den haben, wenn sie die Bedingungen,'die der Präsident stellte, an - nehmen." Wilsons Rede aber war keine Darlegung von Friedensbedingungön, sondern eine in erhabenen Worten abgesaßte Darstellung desjenigen, wofür die alliierten Böller kämpfen. Sowohl unsere Freunde wie auch unsere Geg - ner werden billigerweise von uns nicht ver - langen, daß wir öffentlich die Bedingungen be - kanntgeben, unter denen wir bereit sind, der Diplomatie Gelegenheit zu geben, ihre Kräfte zu entfalten. Die Rede, die General Smuts am 17. Mcn in Glasgow hieb, behandelte die Theorie der Knockout-Poli- i i k. Er hat dieser Politik damit ein Ende gebracht und den Weg gewiesen, der darauf hinausgeht, keine bewaffnete Üebermacht zustande zu bringen, sondern eine dauerhafte T i ch e r h e i t, die die Pläne Wilsons zur Verwirklichung bringen kann, zu garantieren. Der Prüfstein für die Vollständigkeit dieses Sieges wurde die Bereitwilltgkeit des Feindes sein, die A n sch a u u n g e n der äußersten Militaristen beiseite zu schieben und bieBedtngungenanzunehmen.dieer nicht in Erwägung liehen konnte, als er fein wahnsinniges Abenteuer begann. Ich f?nn nicht eine positive Versicherung geben, daß wir in ein solches Stadium eingetreten sind und daß Aussichten auf ein vorläu - figes Abkommen bezüglich der hauptsächlichsten Punkte be- stehen. Aber es sind gewisse A n z e i ch e ir dafür vorhanden, daß sich derartige Gelegenheiten in der nächsten Zukunft bieten können. Wir müssen bereit sein, diese Geleztenheiten 'n verständiger Weise zu benutzen, um den Feinden die Mög- nchkeit zu geben, zu zeigen, ob ihre Vorschläge aufrirfi- ‘‘S gemeint stnd oder nicht. Wir müssen uns von der Frage ter vorläufigen Bedingungen zum Unterschied von den ?'iegszielen eine klare Vorstellung machen. Wenn ein -lugenülick dafür günstiger ist als ein anderer, dann ist e# der Augenblick, in dem die glänzenden Erfolge im Felde fleieiflt-Sahen, daß die Gefühle, die uns beseelen, n i ch t d t e ® e - kuhIesdes Zweifels sind, ob mir imstande sein werden, im '^ampf auf Leben und 3oh auszuhalten, falls wir diesen 'anipf fortzu setzen wünschen. Es wäre ein verhängnisvoller Irrtum auf deutscher Seite, wenn man eine tiefgehende Meinungsverschiedenheit über die Atzten Kriegszie'e Englands zwischen Lansdowne und Lloyd ’Seorge anuehinen wollte. In dieser Beziehung ist der vor- uegenve Brief wohl noch mehr als jener vom November v. I. ^eignet, falsche Vorstellungen zu zerstören. Genau so wie alle r .° n maßgebender englischer Seite ausgehenden Kundgebungen hi auch öiefer Brief Lansdownes durchdrungen von der abso- Uiten Gerechligkei! oco großen „Kampfes für die Freiheit", den .istsiand führt, und genau so wie jede Rede Lloyd Georges ksttzselt auch er in der Forderung, daß der deutsche M i I i - 1Q r i 3 m u s überwunden werden muß, wobei für ganz selbst- . verständlich gilt, daß die Seeherrschaft Englands, die doch auch nur auf der bewaffneten Uebermacht der größten Kriegsflotte beruht, unangetastet bleiben muß. Ueber das äußerste Kriegsziel sind also Lloyd George und Lord Lans - downe wie alle guten Engländer sich vollkommen einig. Der Unterschied zwischen ihnen, der allerdings bemerkens - wert genug ist, besteht nur in dem, was Lansdowne die vor - läufigen Bedingungen des Friedens nennt, über die sich die Diplomaten „in nächster Zeit" unterhalten könnten. Wie General Smuts, auf besten Glasgower Rede er sich ausdrücklich beruft, ist Lord Lansdowne der Meinung, daß ein entschei - dender Sieg einer der beiden kriegführenden Parteien ausgeschlossen ist. Das ist bekanntlich dieselbe Mei - nung, die merkwürdigerweise an demselben Tage im deutschen Reichstag auch Herr v. Kühlmann ausgesprochen hat und die auch durch dessen Entlastung aus dem Amt nicht widerlegt worden ist, sondern als die Ueberzeugung aller vernünftig ur - teilenden politischen Kreise in Deutschland betrachtet werden muß. Darauf stützt offenbar Lord Lansdowne seine Meinung, daß es in absehbarer Zeit zu einer Gelegenheit kommen könnte, wo man es den Diplomaten überlassen könnte, ihr Glück zu versuchen. Er hütet sich wohl, diese Meinung mit allzu über - schwänglichen Hoffnungen zu begründen, aber schon darin, daß er sie äußert, liegt eine Absage an die Politik Lloyd Georges von mindestens dem gleichen Gewicht, wie es die Rede Kühl - manns gegenüber der alldeutschen Schwertfriedensparole hatte. Der obige Bericht enthält natürlich nur die gekürzte tele - graphische Wiedergabe des Inhalts von Lansdownes Brief. Es ist daraus noch nicht zu erkennen, was Lansdowne unter den Punkten angeführt hat, die man nach seiner Meinung auch heute noch auf beiden Seiten einer Erörterung nicht unter - werfen will und die daher auch heute noch als Friedenshinder- niste fortwirken. In seinem vorjährigen Brief bezeichnete Lord Lansdowne, nachdem er die Vereinheitlichung und Herab - minderung der Kriegsziele gefordert hatte, die Wiederher - stellung Belgiens als das Hauptziel der Alliierten, das an erster Stelle stehen, bleiben müsse. Nun sann nach den jüngsten Erklärungen des deutschen Reichskanzlers Belgien kein Vorwand mehr sein, hinter dem sich der Wille zur Fortsetzung des Krieges verbergen könnte. Davon ist sicher auch Lans - downe überzeugt und wie es scheint, hat er diesmal von Belgien überhaupt nicht gesprochen. Dafür taucht nun in seinem Brief die Frage der deutschen Kolonien auf, für die Belgien bekanntlich als Faustpfand dienen soll. Da macht Lord Lans - downe nun das interessante, wenn auch nicht verblüffenhe Ein - geständnis, daß England in dieser Frage nicht mehr unbe - schränkter Herr feiner Entschlüsse sei. Die deutschen Kolonien sind den D o m i n i o n s, den überseeischen selbständigen Kolo - nien Englands, als Lohn für ihre Kriegshilfe versprochen, und darauf „müssen wir Rücksicht nehmen", sagt Lansdowne. Damit berührt er einen Punkt, der allerdings sehr kitzlich für die a r te ehrliche Seemacht ist und der in der Tat den Eintritt in ernst - gemeinte Friedensverhandlungen auf? äußerste erschweren kann. Daraus erklärt sich weiter auch, weshalb Lord Lansdowne so nachdrücklich betont, daß man eine öffentliche Be - kanntgabe der Bedingungen, über welche die Diplomaten verhandeln sollen, nicht verlangen dürfe. Wie Herr v. Kühlmann, ist also auch Lo^d Lansdowne für „Besprechun - gen im kleinen Kreis" unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Das ist wieder ein entschiedenes Abrücken von der vulgären Dema - gogie, mit der Lloyd George bisher den Einladungen zu diplo - matischen Friedensbesprechungen aus dem Wege gegangen ist. Ueberhaupt ist das nächste Ziel, das Lord Lansdowne mit seinem Briefe verfolgt, ja unzweifelhaft dies, daß er selbst an die Spitze der Regierung kommt, die nach seiner und sicher auch nach der Meinung sehr vieler anderer Engländer durch Lloyd George in eine Sackgasse geführt worden ist. So frei wie Sir Grey vor vier Jahren beim Eintritt in den Krieg die Stellung Englands schilderte, ist sie heute schon längst nicht rnchr. Die Rolle, die es damals spielte, ist je länger desto mehr auf Ame - rika übergegangen. Dieses führt heute den Krieg in der Hauptsache mit fremder Hilfe zum eigenen Vorteil, so wie es England in den ersten Kriegsjahren getan hat. Nun aber blutet England mit dem übrigen Europa nur noch für Ame - rika. Das ist's, was eine Fortsetzung der bisherigen Regie - rungspolitik in England unmöglich macht. Und darum hglt Lord Lansdowne seine Zeit für gekommen. Ihm ist vor allem daran gelegen, die eigene Partei, die Konservativen, die durch Lloyd Georges skrupellose Demagogie stark in den Hintergrund gedrängt war, wieder ans Ruder zu bringen. Wenn Lloyd George sich die Gunst der Volksmassen bis heute erhalten konnte, so verdankte er das neben der faszinierenden Bered - samkeit, die freilich nach dem Versagen seiner Siegesprophetie nicht mehr recht verfangen will, seinem entschiedenen Eintreten für Arbeiterschutz, Bodenreform und andere liberale Forde - rungen, die den Konservativen selbstverständlich zuwider sind. Wollen diese nun wieder zur Macht gelangen, so müssen sie die Volksgunft durch andere Mittel für sich einfangen. Das nächst - liegende ist, daß sie sich zu Wortführern der Verständigungsidee machen, von der Lloyd George michks wissen will. Wie weit sie selbst zu einer ehrlichen Verständigung bereit sind, kann sich erst zeigen, wenn es ihnen gelungen ist, die jetzige Regierung zu verdrängen und sie sich am Verhandlungstisch mit Vertretern der Mittelmächte zusammengefunden haben. Diese werden dann allerdings vor einer ungleich schwierigeren Aufgabe stehen als in Brest-Litowsk und Bukarest. Von einer Neigung zum endgültigen und dauernden Frie - densschluß läßt auch Lansdownes neuer Brief herzlich wenig spüren. Immerhin ist er ein Zeichen dafür, daß drüben ein - flußreiche Kreise darauf binarbeiten, dem blutigen Völkerselbit- rnord wenigstens ein vorläufiges Ziel zu fetzen und eine Lösung auf diplomatischem Wege zu versuchen. Wie ßclfour und Llopö George vom ZrieSen reden. Am 24. Juli bat her britische Minister beS Aeußern, Bal - four, vor Gewerkschaften eine Rebe gehalten, bie bamit schloß, daß der Krieg nicht mehr lange bauern werbe, ba sich bereit? Frieden-zeichen bemerkbar machten. Am 31. Juli sprach LIoyb George in London über die D i r t s ch a f t s p o I üt i k und den Völkerbund, wobei er sich gegen eine Auflösung heS Verbandes, der sich wäh - rend de? Kriege? gegen Deutschland und seine Verbündeten bildete, aussprach. Er wiederholte seine schon früher geäußerten Ge - danken, daß bei der Verteilung der Rohstoffe nach dem Kriege da? britische Reich sich, seine Kolonien und seine Kampfgenossen zuerst versorgen müsse, ehe von einer Wiederherstellung der Handelsfreiheit die Rebe fein könne. Die wirtschaftlich enBedingungen, die man Deutsch- ?and auferlegen würde, mußten um so härter werden, je langer biesee sich weigere, den Kampf gegen bie Alliierten auf» zugeven. Mit Amerika sei noch kein Abkommen über die W* rifer Beschlüsse (Fortsetzung de» Wirtschaftskrieges gegen Deutsch- lanoi getroffen, aber er sei voll Hoffnung, baß alle Alliierten damit einverstanden sein wurden, die wirtschaftliche Zu - lun f t d e r W e l t den Händen des Völkerbundes anzuvertrauen, dessen Mittelpunkt das britische Weltreich sei. Müße jnfonterie- nnö lantangriffe. W feinöMjes NmiliWlMi mMlel. Amtlich. WTB. Großes Hauptquartier, 2. August. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Tie Artillerietätigkeit lebte am Slbend vielfach auf. Rege Erkundungstätigkeit während der Nacht. Heeresgruppe Teutscher Kronprinz. Zwischen Soisions und Fsre eu TardenoiS fetzte der Feind gestern feine vergeblichen Augrifie fort. Nach ihrer Abwehr und nach Anfräumnng des gestrigen Lchlachtfeldes haben wir während der Nacht in der großen Nachhutschlacht nufere Bewegungen plangemäß fortgezetzt. Starker stlrtiUeriekampf ging deu feindlichen Angriffe« vorans, die sich am Vormittage gegen «ufere Frout beider - seits von Villemontoire richteten und sich am Nachmittage bis südlich von Hartenues ausdehnten. Sie wurden vor unseren Linien teilweise im Nahkampf abgewiesen. Ohne jeden Eeländegewinu hat der Feind hier wiederum einen vollen Mißerfolg erlitten. Unter Einsatz stärkster fttäfte griffen englische und französische Divisionen am frühen Morgen aus der Linie nördlich von Grand Posoh — Före cn Tardenois an. Beiderseits vou Beugneux konnten ihre Panzerwagen über nufere vordere Linie hinaus die Höhe« nördlich des Ortes gewinnen. Hier schoß unsere Artillerie sie zusammen. Nach erbittertem Kampf wurden auch die Jnfanterieangriffe des Feiudes an den Nordhäugen der Höhen zum Scheitern gebracht. Auch am Nachmittage er - neuerte feindliche Angriffe wurden hier blutig abgewieseu. Zwischen Eramdille nnd Fere en Tardenois brachen die ebenfalls sehr starken Infanterie- und Panzerwagenangriffe de» Feindes bereits vor unseren Linien zuiammeu. Starkem feindlichen Feuer zwischen Fsre en Tardenois und dem Meuniere-Wa>de folgten Jnfanterieaugriffe nur nördlich von Eierges. Sie wurden abgewiesen. An der übrigen Kampffront herrslhte Ruhe. In der Ehampagnc erfolgreiche Vorfeldkämpse südlich vom Fichtel-Berge und östlich der Suipves. Nordwestlich von Perthes drängten wir im örtlichen Vorstoß den Feind ans seinen vorderen Linien zurück und wiesen nördlich von Le MeSnil Teilaugriffe des Feindes ab. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Erfolgreiche Jusanteriegefechte westlich der Mosel nnd an der Selle. Wir schossen gestern 14 feindliche Flugzeuge und vier Fesselballons ab. Hauptmann Berthold errang seinen vier- zigsten Luftsieg. — Unsere Bombenstieger waren während der Nacht sehr tätig und vernichteten u. a. ein großes fran - zösisches Munitionslager nördlich vou Ehalons. Der Erste Generalquarliermeister: Ludendorff. Ergebnisse öes Seekriegs. Amtlich. WTB. Berlin, 2. August. Im Kanal und an der Westküste Frankreich,.' wurde« fünf Dampfer ans teilweise stark gesicherte« Geleitzüge« herauSgefchosseu, zusammen 16 000 Srutto - Register - Tonnen. Der Chef des Admtralstobes der Marine. Im Laufe dieser vier Kmegsjahre haben die feindlichen Flotten verloren: 25 Linienschiffe, 26 Panzerkreuzer, 45 geschützte Kreu - zer, 187 Zerstörer und Torpedoboote, 87 U-Boote, 23 Kanonenboote und Monitore und 75 Hilfskreuzer. Da? sind weit mehr Schtffs- einheiten, als unsere Hochseeflotte bei Kriegsausbruch besaß. Sie bestand am 1. August 1914 aus 33 Linienschiffen, 12 Panjerireu- zern, 83 geschützten Kreuzern, 10 Kanonenbooten, 166 Torpedo - booten und 28 U-Booten. Gegenüber den großen Verlusten der Gegenseite braucht nur darauf hingewiesen zu werden, daß Deutschland seit Krieg-beginn nur ein Linienschiff verlor, die in der Skagerak-Schlacht gesunkene „Pommern". De- weiteren ist die große Zahl verlorener feindlicher Zerstörer, Hilfskreuzer und U-Boote bemerkenswert. Von ihnen wurden allein im vierten Krieg-jahr von den Flotten der Mittelmächte oder durch andere Ursachen versenkt: 63 Zerstörer, 25 U-Boote, 24 Hilfskreuzer. Ter Unterseebootkrieg macht also besonders irr diesen Einheiten der uns gegenüber steten ben Flotten sich bemerkbar. Rücktritt hoitzendorffs. fidmiral Scheer sein Nachfolger. Wie das Wolfffche Bureau hört, hat der Chef des Admi - ral st a b e ? , Admiral v. Holtzendorff,sich aus Gesundheits - rücksichten genötigt gesehen, den Kaiser um seinen Abschied zu bitten. Als Nachfolger ist der Cbef der Hochseeftreitkräfte, Admi - ral Scheer, ausersehen. MmMW-llaggWkl SklessöMl. Amtlich. WTB. Wie«, 2. August. Italienischer Kriegsschauplatz. Geschüvtätigkeit an viele« Stellen andauernd rege. Iu den Jndiearieu bei Bezeeca, südwestlich von Asiago und südlich von C.ucte wurden italienische Erkundungen vereitelt. . Albanien. Beiderseits des Serenics dort ringende Truppen des Generalobersten Freiherrn von 'Vstanzer-Bastin gelangte« in der Verfolgung bis glatt an die Linie Vieri Berat. Weiter östlich am oberen Bevöli Tal und auf den dieses begleitenden Höhen stießen unsere tapferen Bataillone ans heftigen Protest. Mehrere Stüvpunkte wurden im Sturm genommen. Der Feind weicht nun auch hier zurück. In best Kämpfen der letzten Tagen hat sich daS bosnisch - ster, egowinische Feldjägerbataillou Nr. 3 besonders ausge - zeichnet. Unter den anderen braven Truppen heben die bis - herigen Mcldungeu das bosnisch - herzegowinifche Jäger- bataillon Nr. 2 und 2lbteilungen der Regtmeuter Bosnisch 7, österretchifcher Landsturm 32, ungarischer Landsturm 4 so - nne Bataillone der EebirgSartillerie-Regimenter 5 und 13 hervor. D e r Chef beS General st aber. Vie Kriegsbeute nach vier Jahren. Die Zahl der in den Lagern bet Miitclm.iänc befindlichen Gefangenen beträgt nach Mitteilung des WTB. am Ende bei vierten Jahres über 3 800 060 Mann, davon ftr.b allein in Deutschland rund 2 300 000 Mann. DaS letzte Kriegsjabr bat die Gefangenenzahl um fast 840 000 Mann vermehrt. Das er - oberte Kriegsmaterial des vergangenen Jahre? hat die bisherige Beute auf folgende ungeheuren Zahler, erhöht: An Stelle der bis zum 2. August 1917 erbeuteten 12 156 G eschütze sind es nunmehr fast 23 000. anstatt der 8352 Maschinengewehre fast 38 000, Vos heißt das Viereinhalbiache. während sickt die Zahl der Fahrzeuge von 10 649 mit einer Erhöhung um 65 000 versieben- fadht bat. rin Panzerwagen sind, ungerechnet bie vernichteten, 365 in beutsche Hund gefallen, barem allein im letzten ,'abrc 300. Dazu kommen feit dem 1. August 1917 rund eine Million Ge - wehre, über sechs Millionen «chnß Artillerie- und 200 Millionen Schuß Jnfanteriemunition, rund 3000 Lokomotiven, und 28 000 Eisenbahnwagen. Zahlenmäßig gar nicht festzulegen sind bie durch bie beutschen Cffcniincn tm Weiten und fiten seit einem Jahre den Feinden »ugefugten ungeheuren Verluste in eingebautem Material aller Art, Eilen, Beton, Draht, an Baracken, Feldlagern und Laza - retten, Pionierparks, Bekleidung-; und Ausrustungsmagazinen, Feldbahngorät und Brennstoffen. Aus all diesem ergibt sich, wie weit bi« deutsche Heeresleitung ihr Ziel, bie Schwächung ber Kampfkraft beS VerbanbcS, erreicht hat. Zugleich ist daS VostS vermögen beS Verbandes um biete Milliarden Werte verringert. feindliche Kriegsberichte. Englischer Heeresbericht vorn 1. August abends. Im Saufe der Nacht machten unsere Patrouillen in ber Urngegenb von Merrir mehrere Gefangene. Außer ber fic- wöhnfichen Tätigkeit der beiderseitigen Artillerie ist beute nickstc- zu melden. Die Zahl ber durch uns während d«S Juli gemacht Gefangenen betaust sich auf 4803, barunter 89 Offiziere. Französischer Heeresbericht vom 1. August. Nördlich be6 Ourcq warfen unsere Truppen in Gemeinst! aft iri: englischen Einheiten den Feirch aus seinen Stellungen, in denen er mit Energie festhielt, in ber Gegend zwischen Le Plessier- Huleu und dem Flusse. Wir eroberten bie Höbe nördlich Grande- Rozoh, rückten über daS Dorf Bonn Gnoux (t) hinaus vor, er reichten Tramorjelle und Eremsille und erzielten auf diesem Punkte einen Fortschritt von ungefähr 3 km. 600 Gefangene blieben in unseren Händen. Mehr südlich bemächtigten wir unS CicrgeS uni des MounierwalbcS. Nördlich ber Straße Dorman» nach Reim:- eroberten wir nach scharfem Kampfe bas Dor? Rumignh und machten ungefähr hurrbert Gefangene. Die Gefamtzabl der an ber Front ber Marneschlacht unb in bet Champagne während ber Zeit zwischen dem 15. Juli, Anfangsdatum der deutschen C rfer. sive, und dem 3. Juli gemachten Gefangenen beläuft sich auf 33 400, darunter 674 Offiziere. Vie neue englische Rrcdftootlagc angenommen. Bonar Law brachte eine Kreditvorlage von 700 Millionen Pfund ein unb sagte: Glücklicherweise sei diesei große Betrag nicht auf die Steigerung ber Ausgaben, fanbent auf parlamentarische unb Zweckmäßrgkettsgrrrnbe zurückzuführen. Die Zunahme in ben HeereSauSpaben fei darauf zuruc' ,ufübren, daß bie Heeres stärke größer fei, als zur Zeit ber Aufstellung bes Bud - get?. Er schloß, tm Laufe be6 letzten Finanzjah :!• (kibe ber Eng - land von den Verbündeten geschuldete Betrog 1 !2 Millionen Pfund und der von den Dominien geschuldet« Boti 1 . Millionen Pfund betragen. Jetzt seien die Verbündeten 1 ' ti u unb bie Dominien 20834 Millionen schuldig. Ruß a n : -e 5f ■. &rankreich 462, Italien 318 unb die kleine:cn idetcn tonten 118 Millionen Pfund. Bonar Law teilte werter mit, daß der Prrmic, ii: . tm 7. August eine Uebersicht über die Kriegslage m! Im weiteten Verlauf der Rede im Unterbaust sagte Bonar Law u. a.: Der ben Alliierten gewährte Bei staub war r eine Fra« bei Geldes, sondern des durch Gelb vertretenen Mann- schaftsetsatzeS. In gleicher Weise geschah bie Arbeit, die bie eng - lische Flotte verrichtete, so in bet Stille, daß keiner in vollem Um - fange verstaub, waS sie bebeutete. Im Juli 1916 ermöglichte es bi« englische Regierung, außer anderen Vorschüssen dem italieni- sehen Schatzamt einen Monatskredtt zu gewähren, dessen Haupt - zweck die Stärkung des italienischen Wechselkurse? wat. Kürzlich wurde dies« Erleichterung auch von den (Bereinigten Staaten unb Frankreich gewährt. Das Ergeb tri» ist bie (Befestigung des italieni - schen Wechselkurses. Vorschüsse im Betrage von 313 Millionen Pfirnb mürben an Italien alle in Golb gaoährt. Ohne biete Krebite hätte Italien seine Anstrengungen nicht weitet fortsetzen könne«. Bonar Law gab bann einen Einblick in b>' . gaben unb schloß: Die Kriegsanleihe von 1917 wat bie erhv i-stc An - bet Welk; ihr Gesamtbettcm erreichte 1 080 ivei'-i . o.< vollständige Ergebnis des Stiftern? ber fortbauernben Anst ba» am 2. Oktober 1917 begann, betrug bi» zum 27. Juli 1918 1028 380 000 Pfund. Die Ärebittortage wurde ei n ftim m i g angenommen. Englands Zollpolitik. Reuter meldet: Lloyd Georg« hat gestern, ais er eine Abordnung von 200 Fabrikbesitzern im Unterbaust entzning. eine wichtige Mitteilung übet bie wirtschaftliche Politik der Regierung gemacht. Er soll ber Abordnung klar gemacht haben, daß di, ReicbsvorzugSzölle endgültig dutchgeführt wc> ben müßten. Eines seiner Argumente toar. baß nur durch sie EnAanü imstande sein könnte, bestimmt fern Bedürsni - an Roi> stoffen aus den überseeischen Provinzen zu befistdigen. Llovd George gab deutlich zu verstehen, daß, je länget bet Krieg dauere, um so ungünstiger die wirtschaftlichen Bedin g ungen würden, welcke Deutschland von En^and und ben Alliierten erlangen dürfte. Bonar Law war bei ber Unterr.stung zugegen. — Der „Nieuwe Notterbarnsche Courant" berichtet aus London: Die .Westminster Gazette" druckt mit große« Vuchstcl-cn eine gestern tont kanadischen Premierminfftet Borden abge - gebene Erklärung ab, in der et sagt«, daß bie Vorzugszölle inner - halb beS Reiche» Weber beim ReichSkrstgSkabinet:, noch bei der ReichSkriegSkonsttenz in Behandlung gewesen seien unb baß Knnaba keinen Sonbervorzugerstreh«. Da» Blatt begrüßt dies« Erklärung al« ein Argument in dem Kampf, ben bie liberalen Blätter gegen die tot kurzem durch die Reg-etung angetretene Vorzug^ollpolitik führen. Einberufung der Iahresklaifd 1920 in Frankreich. Reuter meldet auS Pari»: Tie Kammer nahm mit 358 gegen 61 Stimmen ba» Gesetz über bie Einberufung der JahreSklasse 1920 an. Awangskrkegsanleihe in Neuseeland. Hollaudsch Nieuwsbuteiau meldet aus London: In Neu - seeland wurde ein Gesetz eingeführt, laut welchem Steuer - zahler, deren steuerpflichtiges Einkommen für ba» am 31. De - zember 1916 endende Iaht nicht weniger al» 6000 Dollar betrug, bis zu einem gewissen (Pcrra ; te Kriegsanleihe zeichnen müssen, und zwar den breifadhen (Betrag der Grund- unb Sir kommensteuer. Ter ßonboner .Economist" bemerkt hierzu: -~u- Frage einet Zwangszeichnung auf Kriegsanleihe würbe tn vielen Säubern bereit« erörtert. In Neuseelanb ist der Fall zum ersten Male während deS Krieges praktisch durchgeführt worden." Russtfthe Nachrichten. Treuschwnr der Arbeiter. Petersburg, 29. Juli. (P. T.-A.) Auf der,in Tauru: schloß stottgefundenen Vetsammlungder mobilisierten Arbeiter haben Sinewjew, Lunatscharskij, KuSmin und andere Redon gehalten. Auf der (Berfammlung ist eine Resolution folgenden Jnhast« angenommen worden: .Die Versammlung der mobilisierten Arbeiter schwört, ein mutig b i s zum leiten Blutstropfen für die Ziele der großen Oktober - revolution, für die Arbeitcr-Räteregierung. für be-:- Land bet armen Bauern, für ben Sozialismus zu fämpfen. Wir lei - den einen Brudetgruß ben ersten mobilisierten Arbefiertruppen in Moskau. Wit fordern alle mobilisierten Genossen zur fameritb- schaftlichen Disziplin auf. Astrachan, 29. Juli. (P. T.-A.) Auf einem Arbeiter- meeting ist die energische Politik bef Volkskommissarie.?, Weick e im Namen der Oktoberrevolution dem erschöpften Lande den Frstden sichert, gebilligt worden. Bom Kampf flcflftt die Tschecho-Tlowake«. Kasan. 29. Juli. (P. T.-A.) In Omsk werden frühere Offiziere mobilisiert, bie auSeinanber gelaufen waren oder iich geweigert hatten, an bet inneren Front zu kämpfen. Da« Konnt«« „geschulter Frontsoldaten" hat sein Amt Hiebet gelegt; bie Tscheche- Slowaken mobilisieren sie gewaltsam. Dio :yeruna" en: nationalisiert bie Fabriken. Auf ben arbeitenden Favriken sind die Arbeitslöhne bedeutend verringert worben, insslgedeffcn roätb’i bie Unzufriedenheit. Viele werben verhaftet und erschossen. Tie Arbeiter erwarten mit Ungeduld di« Räteiruppen. Die öolschewiki gegen den Terror. Ein Vertretet der „Völkischen Zeitung" batte eine Unter« rebung mit .Herrn Josse, dem rufmücn Bo.' jaf.fr in De n. Der Botschafter erklärte ba^ci: ,Wir Ha n -n Terror stets veiurrtilt und auch in den R oft'! : pac: . :n oi cn unseren Standpunkt mit großer Folgert. :ir i: verfock .n. . v- gesehen also von rein menschlichem Ästgejühl, über wc-chcs kein