Nr. 98. Freitag, 28.Fel>rnar1S1S. — MenÄ-AvSgave. 33. Jahrgang. KamMWrEcho. La» .r^nmburet» Wd)»' ma«ini 104110, »Iveimal. »onnlog« ane ea* ^«imagtn tau «huwal <'*4Ugeprft»: monailtd) A 1.6O otetieliaBuid) a 7^0 fid tat fc.u« •tnielnummei m bei 6ipeötlion. tn een Filialen and bei den eitertenbonbieen W4> 'Mrutbanblenbunaen monatlich X 4.—. Buchdanbluna: Erbaelchot Buchdrucker e>.KnnIoe l. Stock. Wtblenbfh. tu , Rebatitoai A**.h*r e Rft •: »e bltleei e*knb«tr*N 1L k «to* HaMVllrg 00. Ml«nb6ro»e IL Betentwertll*« Reeoheet: Barl Orter«fen m Baatbav«. «n 4 rtaea tu nean e dpeUntr Bettl«eil< obet beten Baum SO *. «ebeifmar t «ermietuno«. an» »nmiitenanjeigen M4 «njü«Uch »enernnn#*n(d) og non »O 3 . «njeigen Dnuabme Fehlanb. fhoti 11. Gtbae'cho» (bis 7 Unr abend» für btn folgenden tagi. tn oen Filialen t bt» e UbtX in allen «nnoneen.Bureau» Blos, und loien"n>ntnlUn «bnr Verbind!,chtelt. ReNamen I» eedaktionellni 1dl werden weder arahl noch gegen Entgelt etdaenomm'n. LVählev und Wählerinnen 2lltsnar! Arbeitet unermüdlich für den Tieg der Lifte Thomas! Niemand darf am Sonntag sein Wahlrecht versäumen! Zül Still! -es vklWNWNlMlsS. I. Der am 24. Februar der Nationalversammlung in Weimar vorgelegte „Entwurf einer Verfassung de» Deutschen Reiches" hat nicht nur uns Sozialdemokraten, sondern auch weite bürgerlich-demokratische Kreise stark ent - täuscht. Dies Ergebnis einer Vereinbarung zwischen Reichs - regierung und Slaatenausschuß ist ebenso aufreizend nüchtern und bar alles revolutionären Schwunges, wie bk mündliche Be - gründung, die ihm der Reichsminister des Innern, Dr. Preuß, mit aus den Weg gab. Dieser Verfassungsentwurf hat ja, mit hem Frankfurter Vorbild vor 70 Jahren verglichen, nicht gerade übermäßig viel Zeit gebrauch! zu seiner Fertigstellung, die zähe VerhanVlungSarbeit im EtaatenauSschuß hat unter äußerstem Druck gestanden. Aber seine Mutter, die Novemberrevolution, verleugnet er ganz und gar I Er ist, wie bk Begründung selbst betonen mußte, von so stark kompro mißlicher Natur gegenüber dem früher und leider auch neuerdings tnimer und immer wieder beredeten und berühmten „bundesstaatlichen (föderativen) Charakter" des deutschen Staatswesens, daß er auf dem Wege zur endlichen Ueberwindung der Vielstaaterei und Kleinstaaterei, zum Ein- heitsstaat (U n i t a r i » m u s) nur recht zaghafte, kleine Schritte macht. Die alte Reichsverfaffung von 1871 entsprach ja schon lange nicht mehr den lebendigen Kräften der wirtschaft - lichen und politischen Volksentwicklung, sie war eigentlich schon zur Zeit ihrer Entstehung rückständig. Nun, nachdem die Nutz - nießer dieser Rückständigkeit, bk zwei Dutzend Dynastien, mit einem Schlage beseitigt und der Hauptblock de» Hindernisse«, die agrarische Grundbesttzerklasse, seine« politischen Schwer - gewichts entkleidet waren, konnte das deutsche Volk hoffen, iohne viel Verzug und Schwierigkeiten zu einer Verfassung nicht nur größtmöglicher Freiheit, sondern auch größtmöglicher Einheit zu gelangen. Ein« solche Versnffung bringt dieser Entwurf nicht! Unter Beiseitelassung aller Nebensächlich - keiten und unter Uebergehung auch mancher nicht unwichtiger Einzelheiten, die in der am Freitag begonnenen ersten Be - ratung ohnehin ausgiebig zur Sprache kommen, wollen wir einige besoktder» hervorstechende Mängel de« Entwurf« auf- zeigen. Zunächst eine Vorfrage: Warum spricht dieser VerfassungS- entrourf vom Februar 1919 immer noch von dem deutschen „Reich"? Ans innen- und außenpolitischen Gründen hätten wir die neuzeitliche und der historischen Wahrheit bester ent - sprechende Benennung: deutsche „Republik" lieber gehört und gelesen. Zwar bezeichnet sich die Versastung in ihrem Bin» leiiungSsatz selbst als „f r e i st a a t l i ch e", indcsten verlangt uns doch nach einem deutlicheren Scheibestrich zwischen dem allen und dem neuen Deutschland. E« handelt sich hier um mehr als um den Namen! Jin Artikel 2 heißt es sehr verheißungsvoll: „Die Staats - gewalt liegt beim Volke." Allein unmittelbar hinterdrein werden die „D l i e d st a a t e n" in fast der ganzen alten Macht - fülle der bisherigen Einzelstaaten wieder eingeführt. Vor acht - undvierzig Jahren ist das Reich in feiner einheitlichen Ent - wicklung ans hall>em Wege stecken geblieben. Damals hatte das feinen Grund darin, daß diese- Reich von den siegreichen Fürsten im Feldlager, wesentlich nach Bismarcks Idee und Dikiat, ziirechlgezimmert nnirde. Wahrhaft Liberale jener Zeit waren damit tief unzufrieden und hofften und kämpften — frei - lich vergeblich — um eine weitere Vereinheitlichung und um die Ueberwindung „dieses kurzlebigen mililärischen Provisoriums". Die politische Rückstänbigkeit Preußens schuf den historisch un - fertigen Zustand, indem es nur zu solchen partikularistischen Bedingungen den Beitritt der süddeutschen Staaten zu dem Bunde der Regierungen erkaufen konnte. Und Preußen« Be - harren in seiner Junkerherrschaft erklärt auch die seitherige eifersüchtige Wachsamkeit der Mittel- und Kleinstaaten auf ihre Reservatrecht«. Der preußische Partikularitinu« war «den der schlimmste, der entscheidende. Aus dieser Zwickmühle hat nun bet große Umschwung des vorigen Herbstes da» deutsche Volk befreit. Der Krieg war, neben anderen Ursachen, auch deshalb mit verloren ge - gangen, weil dem deutschen Volk die volle Ein - heit fehlte. Die Revolution räumte mit den „verbün - deten Regierungen" auf. Wie ist eü da nur gekommen, daß trotz alledem mit den einzelstaatlichen Reservatrechlen nicht ein fröhlicher Kehrau» gehalten worden ist, sondern st« in den wichtigsten Verwaltungszweigen sich in dem jetzigen Entwurf« wiederfinden?? — Da« ist zum Teil noch übermächtige diach- wirkuiig der alten Besorgnis vor der preußischen Vorherrschaft und Bureaukratie, die sich' gerade in der KriegSgesellschast«- wirtschaft der letzten und allerletzten Zeit schlimme Verstöße hat zuschulden kommen lasten. Zum anderen Teil stoßen wir dabei auf die eigenartige und nachdenkliche Tatsache, daß die sozialdemokratischen RegierungSmänner, die al« Parlamenta - rier in Bayern, Württemberg, Baden usw. schon früher größe - ren praktischen Einfluß und Einblick gewonnen hatten al« unsere Vertreter in Preußen, und die seit der November - revolution dort an bet Spitze stehen, selbst tempera - mentvolle und geschickte Verfechter eine« ge - wissen Partikulart«mo« geworden sind. Eben weil sie im demokratischen Süden früher zur Mitregierung und dadurch in die Verteidigungsstellung gegen die preußische Spitze kamen! (Nebenbei gesagt ist das ein hübsche« Beispiel für die staats stärkende Wirkung der Selbstverwaltung und freiheitlichen Slaaisorganisation überhaupt.) Auch ist ja die Revolution nicht von Berlin au«gegangen, sondern drunten eher siegreich emporgeflammt al« im Zentrum de« Reiche«. Darum sind auch die „Unabhängigen" in Bayern am strammsten partikuiaristisch; der einstige Dr. Sigi vom „Vaterland" könnte seine Freude an ihnen haben! Wären deutsche Nationalversammlung und deutsche Ver- faflung bald nach dem 9. November, jedenfalls noch vor Weihnachten zustande gekommen, so hätten wir mit der sicheren rein sozialistischen Mehrheit auch den reinen Einheitsstaat. Um beide« hat uns der tragische Zerfall der Ein - heit in der politischen Arbeiterbewegung ge - bracht. Da« kann füglich nicht mehr bestritten werden. Aber sollte da« Versäumnis nicht wenigsten« in bezug auf die Verfassung In wesentlichen Punkten noch einzuholen sein? — Da« muß und wird gelingen, wenn mit der Entschlußkraft, die da« bedeutsame Ziel wert ist, noch jetzt in der National - versammlung und in der VerfaffungSkommission eine ener - gische unitarische Strömung einsetzte. In den jüngst verflosie- nen Monaten und Wochen hat wahrhaftig der Partikularis- mu« sich weit tüchtiger und zugreifender gerührt al« die Ver - treter des Einheitsgedankens, bk sich eigentlich auf die Abwehr beschränkten. Das muß ander» werden. Wenn un« nicht alle« täuscht, geht eine neue revolutionäre Stimmung«, welle durch Land und Soli. Nuyen wir sie für die Propagierung einer Stärkung der republikani - schen Zentralgewalt im Jnterefle de« Proletariat» wie des gesamten deutschen Volke«. ■ 1 ■■w Die neue Nevolutionswelle. Vom Rätekongres; in München berichtet die .Treibeis: Donnerstag abend ist auf dem Stofe« Kongreß eine Resolution eingebrach! worden, über die heute ab« gestimmt wirb und wodurch Ser Räte-Kongreß bie Souveräns« tät de« Bolte« erklärt und solang« bleibt. 6i» alle«, waS da« Volk will, durchgeführt ist. In erster Linie wird eine andere Wohnungsreform gefordert, eine weitere Reform auf dem Gebiet M Trnährungtwefen« und der Justiz. Die Einigkeit de« Proletaria:», so sagt da» Telegramm der .Freiheit", befinde sich auf dem besten Wege. ES gibt keine wesentlichen Unterschiede mehr. Der äußerste linke tftügel wurde mit sehr großer Ruhe ongehörl. Bei den Siebt« heitSsozialisten habe ein großer Ruck nach lins» statt« gefunden. Die Atmosphäre der zweiten Revolution werde an - scheinend überall klarer und deutlicher werden al» bei der ersten. Ueber die Verhandlungen bei Rätekongresse« in Münwcn wird noch berichtet: Im Gegensatz zu Dr Löwenfeld forderte der Kommunist Tr. Lewin die rasche und endgültige Sufrichning bet Diktatur de» Proletariat« in Form bcr Anerkennung bei Rätesystem». Er ermahnte die Versammelten, nicht hinterher zu marschieren, sondern dem Volk ooranzugehen. Die Versamm - lung habe zu wählen zwischen einem Kompromiß und dem Wunsch de» bewaffneten Proletariat». Er fügte aber hinzu, daß die Kommunisten den Kongreß nicht terrorisieren wollten. Jim Schluß der AachmittagSsitzung stellte sich herau». daß 76 Dele, gierte anwesend waren, deren Mandate recht zweifelhaft sind. Infolgedessen wurde die Abstimmung auf Freitag vormittag bet. schoben. Nach Lewin sprach der Unabhängige Brehm au« Augsburg, der eine vermittelnde Haltung einzunehmen ver« suchte. Er schlug vor, die Entickieidung zwischen demokraii« schem und Ratesystem der Volksabstimmung zu überlassen. Nack, Dem Kampf in Duisburg. Der „vorwärts" meldet au« Duisburg, daß bei der De- fetzung der Stadt durch die Regierungötruppen drei Spart atmen- führet geflohen sind. Der Oberbürgermeister und der städtische Bus zwei Quellen. Von Jakob Loewenberg. r«j Wir gaben unsere Aufsätze gewöhnlich um Wochen zu spat ab. Zur Strafe dafür mußten wir einmal ein Ertrach.ma be - arbeiten . Crbnunfl ist da« Halde Leben. Ich hielt mich an den Wortlaut und suchte mit großem Sckwrfsinn und noch größerer Frechheit zu beweisen, wie verderblich — die Ordnung sei. Alle Menschen, und ginge e# ihnen noch so schlecht, hätten da» Bestreben, ihr Leben ganz zu leben; aber die Ordnung ge- währe un# nur. wie da# Sprichwort so wahr und klar sage, da# Halde Leben. Darum müsse inan sich oor ihr hüten und ei mit der Unordnung halten, die un# ungezählte Freuden biete. Wofür denn mäiiiüylid) Beispiele angeführt wurden. Und da# Prädikat? »Das Thema ist verfehlt." Merkte er e# nicht, oder wollte er e» nicht merken, wie wir Ihn mit unverschämtem Gesicht anglotzten, wie ihn unser Hohn erbarmungslos traf? über sollte er vielleicht im tiefsten Innern die ganze Sache und sich selber dazu humoristisch ange - sehen haben ? Dem größten Uebeltäter unter_ und. dem frechsten Spötter, dem Anführer bei allen dummen streichen, schrieb er In# Semesterzeugnis: Der Sinn für Humor ist zu stark bei ihm entwickelt. Und trotz alledem lernten wir. Au# allen Ecken und Winkeln unserer alten Stuben, au# den Rissen und Spalten der morschen Mauern guckte bald lächelnd und zustimmend, bald ermahnend und drohend ein guter Hausgeist herau» und rief un# zu: Vor - wärts. jungen«, vorwärts! Und nun tat ich auch zum ersten Mal einen tiefen Blick in dle Welt unserer Dichtung. Nicht, daß mich die Lehrer hin- gefuhrt hätten; aber ich fand die Werle der großen Dichtei vor, und sie begleiteten mich auf meinen einsamen Spaziergängen. — Als ich einmal au« den Seminarferien heimkam. saß vor unserer Sur ein kleine#, freundes Mädchen. Hatte da» Kind AugenI Ihr zarte#, blasses Gesicht, ihre blau-schwarzen Haare sah man erst, wenn man aus btejen großen leuchtenden Augen M>itber herauskam. - „Wie heißt Du?"' .Al# wir noch auf dem Dorf« wohnten, hieß ich Hinde, jetzt heiße ich Helene." .Wie alt bist Du?" „C, ich geb schon in die «Eefnife.* .Wa# willst Du denn hier?" .Wir haben Mama» Grab besucht.^ »Wer war denn Deine Mama?" »Meine Mama war, war — mein« Warna. Und da ist sie fortgereist, und da sagen die Leut« ans einmal, sie ist tot, und fit kommt nie wieder. Und da stnd wir zu ihr gegangen." Em Schatten flog über di« bellen Augen, und bet Mund zuckt«, als ob si« meinen wollte. Zch fotzte ihr Händchen. Da trat ihr Vater au# unserm Hau«, ein grotzer robuster Mann, man hätte ihn für euren Bauern halten können. »Achten Sic mir auf da» Grab. Frau Lennhausen, e» kommt mir auf da» Geld nicht an. Wenn da« Jahr rum ist, soll ein Denkmal darauf, echter Marmor. Komm, Kind!" Ich war zur Seite getreten. Erst al« sie beide fortgegangen waren, sah mich die Mutier. , - .Was wollten bi# hier? fragte ich nach ber ersten Be- ßrühunru »Das ist eine eigene Geschichte, Kind. wollt'» Dir nicht schreiben. Du erinnerst Dich koch noch miieoes arten Lehret», weißt Tu. der hier gestorben ist." »Gewiß, gewiß, Mutter." _ »Sieb Kind, wie ich da vor einigen Wochen den Wafferberg rmrter komme, hält da unten eine Kut'che. Und in der Kutsche sitzt eine bleiche, wdkvanke Frau. Sie muß mal schön gewesen sein. Si« fragt mich, ob ich ihr wohl bas Grab von dem Lehret Stein zeigen sann. Ich geh nu natur- lich mit. Sic kann kaum den B^-rg rauf, aber wie sie bei dem Grab ist, bittet sie mich, ich soll sie allein lasten. Di# darf man ja nun nit, aber sie kuckt mich mit so gottserbärmlichen Augen an. datz ,ck zuriickgeh. Und wie sie wieder runterfommt, gehl sie aanz gerade und aufrecht; aber ihr Gesicht ist weiß wie der Kalk an der Wand, ^lch versteh so wa« nit und sie merkt, daß ich wit gern fragen will. . » , »Er war Hauslehrer bei un# gewesen, sagte sie da ganz r»hig, »er bat mir viel Gute« getan Und ich wollt ihm noch einmal danken." Und da taun \w nicht mehr wertet und bricht BuTtaubirehot worden unter dem Berdacht, 6te Spartakisten- Herrschaft unterstützt zu haben, vorübergehenh in Schutzhaft ge - nommen, sind |«bie »Leipziger volk»z«itnng'. Edeni« ist «» w Erfurt, w» euch nur bie .Tribüne" erbtunm bad. Die »Roi« Rohne' lurichtct, bah «ine e»ldaten-BerfammIun« ber Lhcmn i tzer Garvüon in ktirke von HOOO Mann für sofortige Absetzung btt Offiziere unb lür Beibehaltung der Lolbarenröte btaionütirtl hat. Au» Weimar meldet bet »tag': Die Negitrunggtrupvni haben tn Eauflfinalia drei »tote schwere Mlliiör-Laitwagen mu Munition und Waffen die sich im v-ffy btt Spartakisten betonben, beschlag - nahmt E« waren barunur tu ichwere Masch nengeivthrt. Eintt Miittirnng bet .Voss. Zig ' znialgt in bit Absottrung hu mstleldeul'chcu Eisenbahn verlehr nicht le sehr aut btn Gtneralftrtlk al» autAdlptrrunglMahnahmtn b e 111 1 *» ttg i ttung zurückzulührtn. In Mogdtburg berfuchltn am Donnerslaq einigt hundert flemuiumfim. Denen sich eine t.bieilung Kuriere augtidjloflen Halit, da» Kruov-Ütrnson-W»rk zur €liei(teiinebmt zu zwingen, liefet Versuch mißlang. Die Äommunifitn zogen mit der Ttohuiig ab. die Weite zu fiütmen, fall« tue Athmet ti« Freitag nichi in btn Generalstreik gtiieun wären. Die mtifiA Eiienbahner in Magdeburg do btn den ‘Limit wieder ausgenommen. Dit Züge nach Hallt lohten miedet, doch nur bi« zur zwen en € in nee vor Halle. In Jena, E ! 11» a ch unb Weimar letzten btt Mehrhtil»- lazialitim gegenüber den Unabhängige« bei der Abstimmung bulch, bah bet G e n e r a l ft r e t k nichi t r 11 i r 1 wurde In Gotha wurde bit Vtrlängi'ung bt« Generalftreil« mit 4WU gegen 400 Stimm n b < (<6 I e 11 e n. Auch tn Holl« wirb tlx Bioieftürtii ber Burger- Ichast, btt Irrte» 8).ruft nftv. oorbctttid. Dis öeiiroe ziMMdsm rot to StleitM- loomlilioo. iFunkspruch bet F. D-Leitung be« A.- unb B.-Rate» Hamburg. Leewarr«.) Au« brn verotungen ber Frieben-kommifston. Bericht für .New yorl Woilb'. Ta« HaupUnlereffe wai.d e sich heute be: Finanzkom Mission za, al# e« bekannt wurde, bah ba# Komitee zu einem Beschluß über bie Höhe ber Schadenersatzsorberungen. Die Deut fchl ai.b bezahlen Jann, gekommen jein soll. Sachver - ständige, welche von dem internationalen Komitee zur Prüfung der Finanzsrage aufgeforten worden sind, sind xu einer vor - läufigen Verständigung über bie approximativen Akiita im Besitz bcr Zeniralmächte gelangt, bie verfügbar find, um die Krieg», verpflichlungen zu entlasten. Die Summen, die genannt wer - den, fallen zwischen 26 unb 40 Milliarben Dollar» Tie end - gültige Summe wird wahrscheinlich bet 80 Milliarden Dollar» liegen. Diese Angabe soll von höckn'iei Zuioritäi stammen. Die Jnsormation wirb burch bie Tatsache beschleunigt, daß, weil die prinzipielle Frage noch nicht geordnet ist, allerhand falsche Ge - rüchte unb Verbrehungen eniiianben finb, bie auf Verzögerung berechnet sind unb ber Rachsorschungdarbeit Argwohn gehen. Von bet Toialsummt, die von Teutschiand unb seinen Verbündeien verlangt werden muß. soll ein Teil in bar ober sofort fälligen Zinsscheinen bezahlt werden und ein Teil maß über eine Reihe von Jahren verteilt werden, wofür bie Teutonen Zinsen bezahlen müfftn. Ter Zinsfuß muh in solcher Höhe bestimmt werden, bah in ihm Spielraum für Amortisation btt Schulb tnlhaiten ist. Der gegenwärtige Plan, ber noch adgecinberl werben kann, ist, Deutschland zu zwingen, sofort etwa 6 Milliarden zu zahlen. Deutschland kenn triefet durch Nutzbarmachung eine* Teile# ber Liquiden-Aktivo innerhalb bei Land«#. Man wirb im allge - meinen dem deutschen Beispiel au# dem französisch-deutschen Krieg von 1870,71 folgen, al# Deutschland auf die französische EntschäbigungSanlethe zeichnete. Amerika, Englanb. Frankreich, Italien und andere Länder werden aiisgeforderi werden, ihren Anteil an der deutschen Anleihe aufzunehmen, welcher garantiert werden wirb durch einen Mechani#muS in Form einer inter - nationalen Wiederhen'tellungSkommift'ion. Ich kann ferner sagen, daß et Höcht, wahrscheinlich ist, daß ba# Prinzip ber devorrech» tigten Ansprüche anerkannt werben wird. Die Zerstörungen, die Frankreich, Belgien, Italien, Serbien und Rumänien burch feinblicht Invasion erlitten habtn, roerbtn zuteil gezahlt wer - ben muffen. Der oben mitgeieilte Rahmen eine# Finanz- adkommcnS muß noch an ba# Plenum der Wieberherstellung#- kommission unb schließlich auch noch an btn grotztn Zehnerrat gehen Bei der Prüfung der Diedorherstellungdtrag« hat sich boS Komitee bavon leiten lasier, wieweit Deutschlaiib fähig ist, zu bezahlen, und deSioegen ist die Frage, ob nur Schaben be - zahlt merben sollte, wie die Amerikaner e# wollten, oder Sckaden zuziiglich gesamter Kriegskosten, wie die Alliierten es wollten, lediglich eine akademisch« Frage, und seihst wenn sie im breitesten Sinne angenommen wäre, würd« sie nur ein Recht ohne irgend einen Rutzen gebracht haben. Die Anstrengungen bet Komitees gehen fetzt dahin, von allen vnterkommissionen so rechtxrtttg Be - richt zu erhalten, daß mar. der Plenarsitzung am 8. Marz vollen Bericht erstatten kann. Die militärischen Bedingungen für den Frieden-vertrag werben bi» dahin fertig fein. Tatsächlich Ist bet endgültige Entwurf am Donnerltag fertiggestellt, damit er dem Obersten Äriegltai am Freiiag unterbreitet werden kann. Er be - steht wesentliche Uebereinstimmung übet die hauptsächlichen Klauseln mit gemiflen Einschränkungen, die Amerika macht, j B. im Nords st jeekanai, Helgoland, d t ci l s ch e n Ka - beln unb anderen Gegenstände». Die etibgfllHge Aktion in den Rhetnprvvinzen sieht ihre Entmilitarisie - rung oor, aber stört nicht di« deutsche Souverä - nität. Diese Mitteilung gilt nicht für da» Saarbecken, welche» Fionkreich völlig für sich beansp.rucht. Diese Frage wird jetzt von bem xertilortalfomitee geprüft. In ben nächsten gehn Tagen werden die Resultate ber Arbeit nicht an ber Oberfläche zu sehen sein, aber di« Arbeit wirb boch fruchtbringenb fortgesetzt werden. UeberaC ist ein lebhafte» Ge - fühl bemerkbar, schnell zu einet Verständigung zu gelangen, und da» Evangelium herrscht: »Denn Du nehmen »ulst so gib." politisihe Nachrichten. vudntdorff- RkchlftrltffynffSverlvch. Die vor einigen tagen ongrfünbigte »VebenlutbeU' be» furW» gekehrten Generat« Ludenborsi Ist zwar noch nicht etfchienen, doch hui sich bet General bereit» von einem Berliner Pceffcventeter aulfroge» lassen. Bal er babei fiter ben Inhalt feiner 8led)tferligunglfei'«en unter Bewilligung de# «setzlichen Wartegeld«# in den Ruhestand versetzt werden. Sie erhalten al# Wartegclb während oe# Zeiträume* von fünf Jahren den vollen Betrag, nach Ablaut des fünfjährigen Zeitraumes aber drei Viertel ihre# rubagthaltsfabigen Dienst» einkommenS. Rach § V haben die auf Kündigung angrstellten Beamten Darlegeld nur zu beanspruchen bi# zu dem Zettpunki, ba bi« Rünbigung zulässig war«. Für bie späierc Seit kann mir unter den Händen zusammen. Ich laß sie nach unserm I Hap# bringen; aber eh wtr ben Doktor rufen konnten, wat si« toi. Lie bat auch nix andere# mehr gesagt, al# wie sic heißt, und daß sie am Wasserberg liegen mu. so nab itri« mö,stich bei kirrem Grab. Da siegt sie nun auch, Mann war gleich hier, unb nu ist er nochmal gekommen, west da# ftinb ihm keine Ruh gelassen hat Wo« mag >» arm« Weib üi ihrer Todes - angst hergetrieben haben?" —- Mu ahn« ci. »ber ich sagte leie tBoefc I m Amte. .Benn ich erst einmal im Amte bin*, dal war da# End« von hundert Gesprächen unb ber Anfang von hunderi Hoffnungen, Plänen und Versprechungen. .Wenn ich erst einmal im flirt« bin", da# war bie Zauberformel, mit bet wir ben Berg Sesam ber Zukunft öffneten unb frohbeglückt bie schimmernden Gold - schätze anftuunten. Und nun war ich im Amte. Mit noch nicht achtzehn Jahre» Lehrer, Prediger und Vorbeier in einer kleinen Gemeinde in einem kleinen Dörfchen, ba», wie ein Vogelnest im Gebüsch, ver - steckt zwischen ben Bergen lag. Wär ich nicht gar so jung gewesen, ich »Sro der Bwrd« unb Würbe meiner vielen Aemter erlegen; aber ich fühlt: mich so stark unb txbeufenb, baß ich mit Freuben noch ein Halde! Dutzend binjugenommen hätte. Zwar da# Verbeten machte mir einige Schwierigkeiten: aber el fiel mit gar nicht ein, daran zu denken. n>« läcbttiidi el war, daß ein blutjunger Mensch, ein grüner Junge, einem Brautpaar bei bet Trauung von der Heiligkeit und den hohen ftufgcilvn unb PfsickUtn der Ehe sprach ober ben alten ergrauten Mannern Reden von ben Kämpfen unb Versuchungen bt# Leben# hielt. ES fiel mir gar nichi ein, und roo6 noch merk - würdiger war, e# fiel auch ber Levien nick» ein. Li« Hanen Respekt vor bem Amt unb ber gebilbeicn Bucher spräche. Und auch die Kinder hatten Respekt vor mit, ror dem .Herrn Lehrer". SS waren Knaben unb Mädck-cn unter ihnen, bie nur um einige Jahre jünger waren als icki, und hätten sich ihrer zivei ober drei verschworen, zu revoltieren, ich wäre verloren gewesen. Sie verschworen sich aber nicht- Sie blickten mich mir neugierigen, erwartungsvollen Äugen an, unb td> gab ihnen allus, was ich jtlber befaß: Frische unb Freud« und Jugend! Unsere ©djulftubt war klein und dürftig, aber der Bergwalb guckte herein, unb wir lernten frisch darauf loJ und waren so fröhlich wi^die Vögel, die von den nahen Zweigen herübersaneen. Dar eS $u heiß, oder hatten wir Naturgeschichte, Geograph«, Turnen, io Gingen wii »teiach in ben Wald, und wenn wir zurück - kehrten, wiihien wir ost selber nicht, bähen wir nun gelernt obei gespielt? Wir. denn ich lernte und spielte mit ihnen wie ihres - gleichen. höchsten« wie der Anführer im Spiel. Ich war ja ihnen auch nur um einige Schritte Borow«. Die Blumen unb Sttüii.hec, bi« ich mit Hilf« mein«» Buche# am frühen Morgen mühsam kennen gelernt batte, zeigte ich ihnen oft wenige Siutzden später al# UnterrichtSobjekl an Ori unb Stell«, und keiner ahnte, wi« blutjung meine Weisheit war. IL konnte ja führen, ich wußt« ja, wa sie wuchsen, und wie gut wußt« ich halb tn Busch unb Waltz Bescheid! So trieben wir alle# frisch unb fröhlich, wa« in der einklassigen Volkückntle zu treiben ist, neben- unb bnrcheinander Leien, Rechnen and Schreiben, Geschichte und Geographie unb Natur- geschichte, auch Religion natürlich. Manchmal zivei» dreierlei in einer Stunde. Kämpfte ich im Beginn ber Stunde mU den Abc- schützen gegen di« kleinen schwarzen ftidelzwerpe, to la« ick mit ber Lberklosie oft unmittelbar daraus ber. Teil, unb e« war ein beglückender Gedanke: Diesen ganzen laugen Weg gehören sie dir, unb alle«, wa» sie r.iiS der Schul« «rnft miinehmeti, halt du ibr.eit allein gegeben. — Rue an der einklassigen Volksschule kann man gang Lehrer fein 1 Lag e« an der Gegend, oder waren die Jahrgänge einmal -alle gut geraten? Ich hatt« in der ganzen Schule kaum einen faulen ober dummen Schüler. Lernen muffen, schien ihnen so selbstver - ständlich wie Effen und Sielen, und wollte e# einem sauer werden, und schien et zu verzagen so batte er doch eins est einen glücklich-ir Augenblick, wo ich !hm kxi einer treffenden Antwort bis geben und ihn heranziehen konnte: .Siehst Du »oh!. Tu kannst, so laß un« mal rüstig weiter wandern." Und die Großen h<:!'en den Kleinen, unb bie Kleinen spornten bi« Großen an. Kein Samenkorn warbe verweht, fiel e« bei bem einen nickst tn die Furche, so wurzelte e« bei dem andern, und oft geschah el. daß «ich ein Knirv« au« bcr Unierkiojs« meldet«, wenn den Großen bi« Antwort fejzite. teigig