I «a*„e •«»««•« «rtdjetnt täflttd) «wetmel. eoantag* u. nach Rettno gen «tu« etnmaL vtzugsvrei.i Btonatltd) A l,«o, oterteltat)» Itd) A 7,80 tret tn* Hau». g in «in« Tchackttel packen und damit bie Stadt zum Bürgermeister fahren. leinen hielt. „Ueber morgen," sagte er, -soll ich Bürgermeister kommen. Wenn ee doch erst übcrmoraei A!-°. er sich dann nick: an den gedeckten Tisch, sondern an dem kalten Ofen in den Lehnstuhl geletzt hatte, standen to-.r alle um ihn ber. bis er endlich zu erzckblen anbub. — In dem Studier- zimmer des Bürgermeister», al» er mit dem jungen Siever? doinhinkam, war eben bet alte luftige Apotheker Hennings zu - gegen gttoefen. Der hatte geraten, ben Finger erst ein paar xage in Spiritus zu setzen, bauv.t 'ich ber Ueberzug von Hefe löse unb dann gründlich untersucht werden könne, ob er zu der Hand de» Hingerichteten gehöre oder nicht. Kack der Znstnn- mmifl bei Bürgermeistern war er selbst nebenan in >c:ne .loothe.e gelaufen unb bald mi: einem vollen (itloÄafen guriirtgetrimmen. Sehr genau halte er hieraus den Finger begehen, dann gerieben und ge'chabt und ibn um unb nm gewandt. „Aber ein wnnder- l cher .stanz." sagte mein Vater. ..ist ber alte Henning« doch; denn er ichmunzelte dabei, «als cb er eilten stLern-eltSspaß ui den Händen drehe!" - ..Mau sollte kaum meinen." hatt« er zu- „Unb ba3 hier," fragte et ben Bauern, ^aM Ihr in meinem Bier gefunden?" ..... .Ich sagte e» schon," versetzte dieser; .al» wir da» letzte au» bet Tonne zapfen wollten, da hat'» den Hahn verstopft." .Run, Marr Sirvers. Ihr könnt wohl denken, daß ich mir die» Unheil nicht' selber angerichtet habe! Ihr seid sonst al» ein gerechter Mann bekannt, so bitte ich Euch, fahrt jetzt gleich mit mir zum Bürgermeister und gebt 6a Zeugnis, wo und wann Ihr dies Ding gefunden habt; denn jeder neue Tag ist mir zu Spott und Schaden!" „ . Der Bauer hatte sich breit in seinen Lehnstnh, nwdergclaffen. .In» Gericht, .Herr Ohrtmann? Zum Bürgermeister? Ja, wenn meine eigene Obrigkeit mir da» befiehlt; sonst nicht, ^ch habe Spott und Schaden auch in meinem Hau»; fl^tn« Frau tst heute noch krank vor lai»:r Abscheu!" Mein Ba ’r mußte sich das alles bieten lassen; denn der Finger lag leibhaftig "vor ihm, und die SieverS waren ap wahr- hakt-ge Leute überall besonnt; er stand, wie et selber sagte, da als ein geschlagener Mann. Endlick, wurde dennoch ein Abkommen getroffen; der Sohn durste bat- unheimliche Ding tn eine Schachtel packen und dam:: unb mit meinem Batet in die Stadt zum Bürgermeister fahren. Daß bteS geschehen war, aber von weiterem auch nichts, erfuhren wir zu .Hause schon durch Lorenz, der zu Fuße wieder ankam während wir noch immer mit dem Dttttag roarrtitn uttb vor Angst unb Spannung nichi wußten, wie tost unsere Zeit verbringen ,'ollten. . , . .. - „ „Endlich kam unser Vater, unb tdb faß, tote seine Hand zitterte, al? et die unserer Rutter drückte unb lange in ber --— -- " sagte er, „soll ich roiefcer zum in wäre!" letzt gesagt und dabei meinen Batet ganz listig durch seine runden Brillengläser angesehen, „daß Peter flickdootn bet seinen Leb- geilen mit diesem Daumen allzu biete Hükmeräugen hätt« ope - rieren können!" SRcttertS war au» ihm nicht herauSznbtingen gewesen; aber übermorgen sollte mein Batet wieder zum Bürgermeister kommen. Der ginget wat in ben mit Spitttu» zefülllen Ola»- basen getan und dieser, nachdem man ihn mit dem Gerich:»- petschaf: versiegelt hatte, in dem großen Aktenschrank verschlossen worden. — — Nun, e» wurde denn auch übermorgen; — langsam genug. —• llm elf Nht vormittags ging mein Vater au» bem Hause. Während meine Mutter und sch uns durch Putzen und Scheuern die Angst von ber Seele weazuarbeiten suchten, kam unsere alte Ärautfrau zu uns in die Küche und erzählt«, Peter Liekdoorn habe heute nacht in ber Bürgermeisterei an» Fenster geklopft; denn et habe feinen Daumen wiederhaben wollen, der jetzt dort in bem großen Schrank verschlossen liege. ^Letzten Sonntag," tagte sie, „haben bi« Diebe ibn über bie Türschwellr dem Bürger - meister in das Haus geschoben, weil sie vor bem Sespenst teine «acht mehr Ruhe hatten; aber heute vormittag ist groß Verhör, ' unb bann kommt alles an den Tas; und hernach mögen slle Reue unb Leid geben, bie so ihre bösen Mäuler über unfern Herrn Ohrtmann haben laufen lasset^! ®otl soll mich bewahren, daß ich an so roal nur gedacht hätte! „Ich iel-c da» alte dumme Dein noch vor mir," sagte uriet: treffliche Airtin, .wie sie da» alle» wie Kraut unb, Rüben durcheinmiberwelschte; Gott weiß, w» ste e» ,sich auf-esammelt hatte! Mr freuten uns nur, ba sie «shlteh fort wer und wir wieder, wie am Sonntag, hangend und bangonb allein beielnander in ber Stube saßen." ■ ’ Ta end! ch .orten wir die öauStur gjoattiem «ufretßen. ,Da» nt Christian!" sagte meine Mutter. „x8a5 wird der wieder zu erzählen haben!" Aber «8 war unser Baier, dem freilich" Christian mit seiner Vechentase! auf bem Fuße folgte. „Tun," rttf meine Mutter, „haben sie gestanden? Sind die L.ebc festgenommen?" er schüttelte den Kopf unb schwenkte, ganz außer Atenr,; ein beschriebene?- Papier' in seiner Hand. „Mutter, Kinder!" tief er endlich, . cs ist lauter Dunst gewesen; nun wird alle» wieder gut! AVer bem alten Hennings, bem Mann hätte ich i>ie Füße tiisikn mögen! Und baS. das hier — das kommt in» K«hL»- Matt!" Seine Augen glänzten, seine Stimme bebte; uns war, als »b er alle? durcheinander spräche. Aber bann gab er mir ba» Blatt unb sagte: „2tc3, Rane: aber laut unb deutlich! Liebst Tu, beS Bürgermeisters Name steht darunter, und da» Siegel ist auch dobeigedrückt!" Qortt'tmm Mgt )