IM eddeini lOfllld) inximel, Conniafl» u nach r Mrrloftm nui einmal. n-vrelOr monaiUdi.» 2,iro. etcrieität)» llch M 7.8# tret le» H->u«. •Iniclniimmei :o » Rieu» hanblenbungen monalL * 4 9t e ba 111 on: Yedlanbtlrabe 11, l. Statt. Beioniwortlt*et Ätebatleur: Rnrl Peter«lou. »oetbum. 1; es war ein Hopsenhändler auSfFranken, der um diese Zeit zt> kommen pflegte, um neue Bestellungen entgegenzunehmen und sein Geld für dte alte Ware einzitkassieren; er hatte vor zwei wahren sogar einen Abend bei uns zugebracht. „Geh." sagte meine ^Mutter, »hol« Deinen Vater und sag' ihm, daß Herr Abel da sei." Die alte Dam« machte eine Pause. „Ich glaube." sagte sie bann, „dem Angedenken meine» seligen Vaters nicht zu nahezu- »eten, wenn ich auch die» wenige noch erzähle; denn wo todte der Mensch, der der Rot de» Leben» in jedem Augenblicke stand-' gehalten hätte! — „Herr Adel hatt« sich gesetzt; ich ging in# Braubau», weil ich dachte, daß mein Vater dort beschäftigt sei; aber er war nickn dort. Auf dem Rückwege begegnete mir der neue Knecht; auch er wußte nichts; er war im Keller bei der Gerste gewesen; viel - leicht, meinte er, sei der Herr hinten auf den Weg hinausgetreten. Ich kehrte deshalb noch einmal wieder uw; aber da ich auch dort ihif nicht gewahren konnt«, lief ich in» Haus zurück. Ich suchte im Pesel und in allen Stuben, stieg halb die Bodentreppe hinauf und rief so laut ich konnte: „Vater! Vater!" Aber e» war alletz umsonst. „Vater muh auSgcgangtn sein," sagte ich, al» ich wieder in di« Stube trat. „Ei waS!" rief meine Mutter. „Dort hängt ja sein Hut am Tiirhaken; ihr Kinder versteht nur nicht zu suchen!" „Damit ging sie zur Tür hinaus; unb ich hörte sie im Hause und vom Hof her rufen. Aber auch sie tarn kopfschüttelnd zurück. „Ich kann da» nicht begreifen," sagt« sie. „Herr Abel stand auf. E» habe fein« Eile, er solle jetzt noch weiter nach dem Norden; aber um drei Wochen werde er auf hier zurückkommen; er könne ja auch dann seine Geschäfte mit Herrn Qhrimann regulieren. ' „Ich weiß nicht weshalb; aber a!8 der Mann da» sagt«, war mir, al» wisse ich jetzt alle?, wa» noch kommen müsse. — — „Ein paar Minuten, nachdem er fortgegangen war, trat mein Vater in daS Zimmer. „Wo bleibst Du denn. Sofia» f' rief mein« Mutter. „Herr Abel ist eben da gewesen; wir haben Dich durch« ganze Hau» gerufen!" „Ich weiß da»." erwiderte et — unb e» war gar nicht, al» ob da» seine Stimme wäre — „ich hab« es gehört; ich hatte den Mann auch kommen sehen." „Meine Mutter starrte ihn an. „WaS sagst Du, Sofia»t — Mein Gott, und wie Du aussiehst!" «Sch bemerkte daS nun auch; sein Haar und seine Kleider waren ganz bedeckt mit Staub und Spinngeweben. „So sprich doch!" rief meine Mutter wieder. „Um Gotte? kdillen. Sofia», was ist Meschehen? Wo bist Du gewesen?" „Da riß mein Vater uns mit beiden Armen an sich und drückte uns heftig gegen seine Brust. „Mutter — Rane!" — «t sprach leise aber hastig, als ob er es von sich stoßen müsse — »ich hatte mich versteckt! — Es war das erstemal, daß ich nicht zahlen konnte!" Er wollte weitersprecheii; aber der starke Mann brach in laute» Schluchzen au5. „Meine Mutter hatte ihre Arme sanft um seinen Hal? gelegt; mein junger Kops aber war vor Schrecken über das Ge - hörte ganz von Sinnen; ich klammerte mich mit beiden Handen an meines Vater» Arm; denn mir waU als müßten 'wir nun alle fort ins Elend wandern. Da hörte ich feine Stimme und fühlt« sein« Hand auf meinem Kopf«: „Laß, Rane!" sagte er ruhig; „hole mir den anderen Rock, mein Kind! Herr Ab«! wird noch in der Stadt fein, ich will jetzt zu ihm gehen." „Wie betäubt tat ich, was er mir befohlen hatt« : bann lief ich in die Küche und setzte mich in einen dunkeln Winkel. Erst al? ich meines Vater» Schritte über den Hau»flur und dann gleich danach die Türschelle läuten hörte, überfiel mich da» Leid um ihn, und ich weinte mich von Herzen satt — — „Wie die Verhandlung mit Herrn 8bei ausgefallen, habe ich nicht erfahren: ich weiß nur, daß wenige Tage darauf die beiden Meerschaumköpfe von der Wand verschwunden waren und daß ich unsern Vater niemals wieder weder feine Abend- noch feine Sonntagspfeife habe rauchen sehen. Den Kalender mit dem rot eingestrichenen Festtage bewahrte ich noch lange unter meinen alten Sachen; gefeiert ist der Tag nicht worden, aber wir konnten ihn deffenungeachiet nicht vergeßen." Die Erzählerin >chloß nach diesen Worten ihre Lippen, und ihre Augen blickten feitmärt», al» fei da» nicht für fremde Ohren, wa» jetzt noch au» der Bergangenheü an ihr vorüberziehen mochte. Ein junger, eifriger Prediger, ihr Neffe, welcher mit in der Gesellschaft war. hatte schon zuvor durch «in vergebliche» „aber liebe Tante!' zu erkennen gegeben, wie notwendig er seinen Beispruch zu dieser Geschichte halte; jetzt begann er mit merklicher Unruhe auf seinem Stuhl zu rucken. Aber unsere Wirtin war selber eine zu unerschütterliche Christin und fühlte zu genau, wo er hinauswollte, als daß sie seinem diohcnden Ein- wände nicht sogleich die Spitze abgebrochen hätte. „Lieber Hieronymus," sagte sie, „ek ist wohl niemand hier, Ler an Gotte» Barmherzigkeit einen Zweifel hegen möchte, obwohl — Ne Wahr- heil zu sagen — Dein« Großeltern in ihrem langen Leben wenig genug davon erfahren haben; aber wir wissen ja auch, daß sie oftmals im verborgenen ihre Ader fließen läßt, um bann am rechten Orte desto segensreicher aufzusprudeln. Freilich, der Segen kam zumeist auf ihre Kinder; und auch ich mußte später, als meine kleine Schwester groß und kräftig geworden war, bei fremden Leuten dienen; aber dadurch" — und sie warf einen unaussprechlich herzliche:: Blick auf ihren alten neben ihr sitzenden Mann — „tarn ich zu Dir, mein Vater, und die fremden Leute mürben meine eigenen! Und wir ek dann gekommen, daß mein Bruder, der wilde Christian, ein stattlicher Bürger und gar der 1 zweitgrößte Bauer in unserem Land« wurde — um das zu er - zählen, bin ich eine viel zu gehorsame Ehefrau." Der Neffe wollte wieder etwas sagen, aber feine Tante lieh ihn wieder nicht zu Wort« kommen. „Gewiß, lieber HieronmnuS," sagte sie, „Deine ieligey Großeltern waren Leute, welche die Wohlfahrt ihrer Kinder für ein größeres Glück erachteten als ihre eigene; und dahin — bai wolltest Du wohl sagen — hat jener Finger doch bin Weg gewiesen! Auch hast Du selber ja noch beide mit ihren stillen unb zufriedenen Anoesichtern hier in diesen Lehnstühlen, worin nun ich und Tein alter Onkel sitzen, Bon ihrer harten Lebensarbeit ruhen sehen! An seinem ersten Geburtstag«, den Dein Großvater hier in unserem Hause lebt«, Die Streiklage. Verhaftung einer stanzen Dttegierleakonfertaz. A«ö Vsien meldet der „Lokalanzeigrr". dast die De- leaicrtenkonferenz der Streikende«, di« gestern nachmittag zusammenzutreten versuchte^ in Kettwig von RrgicrniigS truppen ausgehoben wurde. Sämtliche Teilnehmer, etwa 300, wurden festgenomwen. * Hu» Esten wird gemeldet: Di« Sireikziffer geht in feder Schicht mehr zurück. Di« Zahl der Äulftänblgen errrichte d«n Höhepunkt am 10. April mit 167 005 Mann. Sn der gestrigen Frühschicht betrug ft« noch 127 629 Mann. Die Kohlenförderung, di« in den normalen KriegSmonaten täglich 280 000 Tonnen betrug, erreichte in der vergangenen Woche nur 85 000 Tonnen unb am 10. April nur 12 000 Tonnen. Die Anforderung an Eisenbahnwagen ist von 25 000 auf 8600 zurücky«ga,gen. SonkurSverfahren der Bochumer vergwerk-« Äkkieustejellfchafr. WTB Bochum, 16. April. Am 14. April ist über da» Vermögen bet Bochumer BergwerkS-Aktiengefellfchaft. da» der Zerbe .Präsident' gehört, da» Konkursverfahren eröffnet. Die Gesellschaft kam infolge de» dauernden Streik» unb der immer großer werbenden Forderungen* der Bergarbeiterschaft zu so großer. Verlusten, daß ein flonkur» nicht abzuwenden war. LudkudorsiS WrjchästSsiaa- Der „Vorwärts" berichtet, daß da» Ludendorff - KriegSbuch .< 25 pro Exemplar kosten soll. Ludendorff hab« sich für da» Buch ein« Garantie von X 200 000 ausbedungen. Frautnlikve nttb poUltjche Leidenschaft. Sine Versammlung von Meiallarbeilerinnen In Berkin be - schloß u. a.: ... mit allen Kolleginnen, die mit einem Ro»ke- Gardisten verkehren und sich nicht von diefem lo»sagen, nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen. Tachvrrständigtural sür Lohleuwirlfchaft wurde di« Beratung über die Organisation der zu schaffenden Selbstvertoaltungkkörper fortgesetzt. Der ReichSrohlenrat wird sich danach mit geringen Erweiterungen und Abänderungen au» Mitgliedern de» Sachvcrständigenrate» unb, wie bietet, paritätisch au» Arbeitgebern und Arbeitnehmern zufammenfetzen. Der gesetzlich vorgeschriebene Gesamtverband der Kohlenerzeuger wird al» ReichSkohlenverband in der Form einer Aktiengesellschaft ge - gründet werden. Seine Mitglieder sind die bestehenden ober neu zu hilbenben BezirkSsyndikatc. Der ReichSkohlenverband wird für die gesamte Kohlenwirtschaft allgemeine Richtlinien aufstellen und eine Berufungsstelle für die Fragen bilden, über bi« in den B«- zirkSsyndikaten Streitigkeiten entstehen- Angelegenheiten, welch« mit Besonderheiten der einzelnen Bezirke zufammenhängen, sollen »ach Möglichkeit bei diesen selbst entschieden werden. Lebhafte Diskussion herrschte über die Art der im Gesetz vorgesehenen Be - teiligung der Arbeitnehmer an der Verwaltung de» ReichSkohlen- oerbaubeS, Man einigte sich dahin, bah die Arbeiter drei Äuj- sichiSratSstellen, die Angestellten eine solche besitzen, und »aß die Arbeiter außerdem ein Mitglied eine» dreiköpfigen vorstanbeS stellen sollen, da» mit allen Rechten und Pflichten an der Leitung de» ReichSkohlenverbande» teilnimmt. ' ter «eustewählle Zealralral, der au» 16 Mitgliedern der Mehrheit»sozialdemokvtftie, 2 Dol- datenvertretern. 1 christlich-sozialen. 1 Bauernvertreter unb 1 De- moftaten besteht, konstituierte sich. Al» Borsitzenbe wurden gewählt: Cohen und Faaß. Außerdem wurde ein engerer Arbeit. auSjchuz von v Personen gewählt, der au» 8 Mitgliedern der Mehrheiissozialdemokratie, Cohen, Faatz. GrzesinSN, Knoo- lauch, Reue. Schaefer, Schimmel, Zwosta und dem Demokraten Fluegel besteht. Der Solbatenvertreier Scholz soll vorläufig diesem ReunerauSschutz für die Erledigung soldatischer An - gelegenheiten solange beigeordnet werden, bt» die Entscheidung über den Reichssoldatenrat gefallen ist Der AktionSaukschiitz von S Mitgliedern wird alle Geschäfte de» Zentralrates führen. Sein Sitz ist nach wie vor da» ehemalig« preußische Herrenhaus. Di« Plenarsitzuingkn de» gesamten Zentralrate» sollen nach Bedarf ftatlfinden. Man wird wohl mit regelmäßigen Sitzungen alle 4 Wochen rechnen können. fliehte politische Mitteilungen. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung beschloß gefierr auf Antrag der bethen sozialdemokratischen Fraktionen die Ent. fernung der Hohenzollernbilder au» den städtischen Schulen unb Gebäuden. Wegen der Verhaftung von Rühle und Kimmich in Pirna sind bie Arbeiter einer Anzahl Fabriken in der Umgegend vor. Dresden in den Streik getreten. Au» Wien wird dem .Vorwäri»" gemeldet: Ter flabinett»- rat hat den 1. Mai als allgemeinen Amt»- und Schulftiertag erklärt. WTB. M a d r i d. E» wird versichert, baß Romanon«» in - folge der au» Katalonien «ingeiroffener Nachrichten zurück - getreten ist. Eonzale» Hantoria ist Minister de» Aeußern, La. cierva Finanzminijter geworben. Di« in Berlin eingetroffen« Kommission zur Ueberwachung der au»ländischen LebenSmiltelverteilung wird beut« «in« B«- sichtigung»sahrt der großen Berliner Lebenimittelfpeicher unter - nehmen. hatte Dein Onkel ihm sogar «ine neue M-c-rschaumpfelft bei ieinem Morgenkaffee binneltgt, wie er so schön sie früher nie «festen hatt«. Der alte Mann wurde heftig dadurch bewegt; et nahm da» schwarze Eammetkäppchen von seinem ehrwürbigeU Hctupte, und feine Lippen bebten, al» wiederhole er jetzt da» Heitz« Dankgebet, ba» er vor dreißig Sohren wohl zuletzt gesprochen hatte. Er lieh sich auch von mir ein Seideniüchlein geben, um sorgsam den schönen Kopf doreinzuhüllen; geraucht aber hat er nicht barau»; bas, meinte er, habe er in der lan^n Zeit verlernt." Der junge Gottesmann batte sich mit etwa» strengem Aus - druck, aber dennoch, wie es schien, nicht völlig unbefriedigt in seinen Stuhl zurückgclehnt. Dagegen versuchte ich e» noch mit einer Frage. „Und Lorenz?" sagte ich. „Blieb er in der An - stalt 1 3ft er dort gestorben?/ „Stein,* erwiderte unsere gute Wirtin, unb ihr Antlitz ge - rn ann auf einmal wieder seinen alten Ausdruck heiterer Behag - lichkeit. „Er ist glücklich wieder herausgekommen und hat noch jahrelang in meine» Bruder» Hau» gelebt. Slut ein wenig wunderlich war er geblieben; et hatte, wie Christian sagte, sich eine ganz glückselige Dummheit zugelegt; denn wie er einst ge - glüht hatte, daß unsere altmodische Brauerei durch ihn zugrunde gehen werde, so glaubte er jetzt, daß diese neumodische, von bet er nicht» verstand, nicht ohne ihn bestehen könne. .Al» derzeit bri einem Besuche mein Bruder mit alle feine grotztzn Anstalten und Gelegenheiten zeigte, klopfte et in einem Durchgänge, der von dem Wohngebäude in die Brauerei führte,, an eine der seitwärts befindlichen Türen. „Und hier wohnt unser* Lorenz!' sagtest. „Et hätt« e» mir nicht zu sagen brauchen; denn übet der Tür, in Ermangelung eine» Wandbett», da» er -hier in der Kammer nicht besaß, stand mit Kreide der alte Spruch geschrieben; nur hatte er jetzt seinen Kamen mit dem feine» alten Herrn verwechselt, und so lautete t» hier: „Sofia» Cbrtmann iS mein Sam’; Gott hilf, daß ich in’n Himmel tarn'" „Fetzt sind sie beide schon seit lange dort; unb so endet diese Geschichte wie hoffentlich auch'alle anderen Geschichten auf dieser Erbe. Aber das habe ich meinem Bruder doch gesagt, daß er e» ■mit seinem Gest in Obacht nehmen solle." Sic schwieg und reichte ihrem alten Ehe Herrn die Hand, bet sie wie daS flleinob jeines Leben? in die feine nahm. — Und dafür, indem wir jetzt die Feder fortlegen, halten auch wir bk Hand einer jeden wahrhaft guten Frau. Runst, Wissenschaft und Leben« Deutsches Schauspielhaus. „Die Wölfe" von Romain Rolland, werden am Tienswg, den 1u. zum ersten Ma e w- derholt. Die brüte Ausführung suchet am Sonnabend, den uv. April statt.