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Der Gewaltfriede, der uns nach dem Diktat der Versailler aufgezwungen werden soll, ist die beste Rechtfertigung der Haltung der deutschen Sozialdemokratie zur Landesverteidigung. Wir wußten immer, was dem deutschen Volke drohen würde, wenn die Imperialisten der Entente ihm den Frieden dik - tieren würden. Deshalb wollten wir mit allen Mitteln verhindern, daß dieser Zustand eintrat. Sozialisten aller Länder, versteht Ihr jetzt unsere Haltung? Die Imperialisten der andern Länder sind nicht besser als die unsern. Der Sieger- friede, der uns heute aufgezwungen werden soll, trifft die deutsche Republik mitten ins Herz. Er soll nach der Absicht der kapitalistischen Regierungen Frankreichs, Englands und Amerikas das Aufblühen eines sozialistischen Deutschlands unmöglich machen und damit zugleich den internationalen Sozialismus treffen. Wir deutschen Sozialdemokraten sind während deS gnnzen Krieges für einen Frieden der Versöhnung und Verständigung der Völker eingetreten, der so beschaffen sein sollte, daß er nicht den Keim zu neuen Kriegen in sich trug. Von den Staatsmännern der Entente wurde während des Krieges so oft in alle Welt posaunt, daß sie nur für Recht und Gerechtigkeit streiten, daß sie gegen den Kaiser und die Junker kämpften, nicht aber gegen das deutsche Volk. Der Versailler Friede aber richtet sich gegen das deutsche Volk! Wenn all die vorgeschlagenen wirtschaftlichen Knebelungen und finanziellen Vergewal - tigungen auSgeführt werden sollten, würden die deutschen Arbeiter auf ewig versklavt werden und den Nutzen davon hätten lediglich die Kapitalisten der andern Länder. Das deutsche Volk ist bereit, den Schaden zu ersetzen, der auf Geheiß seiner durch die November-Revolution gestützten Machthaber völkerrechtswidrig angerichtet wurde. Es will für den Wiederaufbau Belgiens und Nordfrankreichs aufkommen. Aber dazu bedarf eS geordneter wirtschaftlicher Verhältnisie. Der vorgcschlagene Friede jedoch be - deutet das Todesurteil einer geordneten Volkswirtschaft. Seine Bestimmungen sind un - erfüllbar, und deshalb wird der Versuch, sie im einzelnen durchzuführen, zu ewigen Reibe - reien führen. Dadurch wird die Quelle des Hasses in Fluß bleiben, und das im vierjährigen Kampf gemarterte Europa wird nie mehr zur Ruhe kommen. 1 Der Versailler Friedensvorschlag ist in jedem einzelnen Kapitel der reine Hohn auf die 14 Punkte Wilsons. Für das deutsche Volk soll es kein Selbn bestimmungs - recht geben. Rein deutsche Gebiete, wie Danzig, der Netze-Distrikt und andere sollen vom Boden der deutschen Republik weggerissen und ihre Bevölkerung soll, ohne im ge - ringsten befragt zu werden, unter das Joch der Fremdherrschaft gezwungen werden. Ebenso unerträglich ist die verschleierte Annexion des Saargebiets. Wahrlich, Bismarck war ein elender Stümper gegen die Gewallmenschen, welche heute die Zerstückelung Deutsch - lands betreiben, und die uns noch dazu raten, zu einem Völkerbünde Vertrauen zu haben, den sie allein gründeten und den sie weiterhin zur dauernden Niederhaltung des deutschen Volkes beherrschen wollen. Solche aller Gerechtigkeit Hohn sprechenden Friedensbedingungen können keinen dauernden Frieden bringen. Sie züchten den tzaß. Sie würden den Reaktionären die nationalistischen Aktionen erleichtern und dem Sozialismus die Aufklärung der Massen erschweren. Sie würden zu einer ewigen Gefährdung des Friedens werden. Den Weltfrieden zu erhalten muß nach Abschluß jener greulichen mehr als vier - jährigen Menschenschlächterei aber die vornehmste Aufgabe der Arbeiter aller Länd-r sein. Das haben die Sozialisten der kriegführenden Länder erkannt. In Bern haben sich die Sozialisten der neutralen Länder mit den Sozialisten der Entente-Länder und mit denen des Zentral-Europa auf ein geeignetes Friedensprogramm geeinigt. Sie haben gegen jede Verfälschung der Wilsouschen Grundsätze protestiert und für die Streitfragen, wie zum Beispiel die des Saargebicls und Danzigs Lösungen gesucht, die nicht den Keim zu neuen Kriegen enthalten würden. Die Sozialisten aller Länder haben feierlich anerkannt, daß deutsche Volksteile das Recht haben müssen, bei Deutschland zu bleiben, und daß die Deutschen Oesterreich- das Recht haben, sich mit ihren deutschen Brüdern zu vereinigen. Die Entente- Regierungen pfeifen auf solche Versuche, einen wirklichen Dauerfrieden zu sichern und ziehen es vor, sich auf die Gewalt zu verlassen. Wird die sozialistische Internationale ihre Stimme gegen einen Gewaltfrieden so laut e heben, daß in den siegreichen Ländern die Machthaber von heute auf sie hören müssen? Wir erwarten es! Aber es ist die höchste Zelt! Das deutsche Volk soll zugrunde gerichtet werden. Aber es handelt sich schließlich um mehr, um das Schicksal Europas! Nach Abschluß dieser entsetzlichen Weltlragödie werden in allen Ländern die Massen ungeheure Leiden auszustehen haben. Wird da ein Volk gänzlich zugrunde gerichtet, so trifft das auch alle andern Völker schwer. Deshalb, Proletarier aller Länder, vereinigt Eure Kraft, um einen Gewaltftieden zu verhindern, der Europa nicht zur Ruhe kommen lasten würde und die sozialistische Bewegung in allen Ländern auf das schwerste schädigen würde. Berlin, 9. Mai 1919. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Sos Amtzell oer Bölter gegen Oie Infamie. Franziiflicht Proteste. Der „Prchulairc" setzt feinen Feldzug gegen den FriedenSvertrng mit verstärkter Energie fort. Er erklärt, das internationale Proletariat müsse s i ch z u s a m m e n s ch l i e ß e n, um den Kamps gegen diesen Frieden zu führen und den einzig mög» lichen Frieden zu schließen, den Frieden der Völker. Deutschland werde niemals diesen Berg von Milliarden bezahlen können. ES lohne sich gar nicht, darüber zu sprechen. Nachdem man Deutsch, land auSgeplündert, ihm seine Kolonien und einige Provinzen und seine Flotte genommen habe, i * ->. c Alliierten nochdie Vorsicht einer stän - digen Kontrolle. Kurz, dieser infameFriedeist nichts als ein Fetzen Papier, den die Böller niemals gut- heißen werden. I • In Paris man stürmische Arbeiterdemonstrationeu für den morgigen Sonntag. Die italienische Presse verurteilt einmütig d i e Deutschland zugemute- ten Bedingungen und ifjt Unmut wird durch bie offenkundige Rücksichtslosigkeit der Alliierten gegen Italiens Beutegelüste noch gesteigert. De- sonders bitter empfindet .Seeolo" den Deutsch-Oesterreich be - treffenden Artikel, der die unbegreifliche Zustimmung zu ge. wissen französischen Forderungen bedeute und sowohl Oesterreichs Rechte als Italien? Interessen offen ignoriere. Der Protest Oer englischen Arbeiterpartei. AuS Amsterdam wird gemeldet: Die Kundgebung de» nationalen Vorstandes der englischen Arbeiterpartei hat fol. Senden Wortlaut: Der nationale Vorstand der Arbeiterpartei ist der Meinung, datz der veröffentlichte Komplex der Friodensbedingungen in verschiedenen wichtigen Punkten in Widerspruch mit den Erklärungen WilsonS, der A l l i i e r l e n - K o n » seren; und der Berner Tagung stehen. Er ist vom ElefichtSpunkte de? Weltfriedens au« gesehen, auberordentlich mangelhaft und trägt den Stempel eine? Kompromisse» auf der Etirn, da» unter dem Etnfluh de» Kapitalismus und Imperialismus dadurch zustande gekommen ist, das, die organisierten Arbeiter nicht bei der Festsetzung der Friedensbedingungen ver» treten waren. Der allgemeine Geist der FriedenSbedin- gungen steht in keinerlei Uebereinstimmung mit der Auf - fassung, die der Arbeiterstand von Frieden, Gerechtigkeit unb Recht hat. W i r können nicht die Verantwortung für dte Verletzung der Grundsätze auf un» nehmen, die bet der Regelung begangen wurden und setzen daher unsere Hoffnung aus dar Volk und die Kräfte der organisierten Demokratie, um den Gedanken einer friedlichen Gemeinschaft “Her Nationen z u schützen und zu entwickeln. Rur unter dem Einfluß deS Arbeiterstandes, der in der Inter- nationale organisiert ist, können die Gebrechen de» heutigen Vertrage» vollkommen ausgerüstet und seine Bestimmungen durch den Völkerbund mit der For - derung einet wechselseitigen Ausfuhr in Europa tn Uebereinstimmung gebracht werden. Da der Krieg teilroeife die Folge vereitelter kolonialer Wünsche gewesen ist und der Vertrag keine Bestimmung für die gleiche Behandlung de» Handel« aller Nationen enthält, die den Frieden schließen, mutz die dauernde Fernhallung Deutschland» von der Mitgliedschaft de» Völkerbünde» eine Ur« fache neuer Störungen und Unruhen werden, die zu abermaligen internationalen Schwierigkeiten führen und im Zusammenhang damit eine Erhöhung der Lasten in maritimer, militärischer unb abminiftratioer Hinsicht für bie alliierten Völker mit sich bringt. Datz DeutschIanb für bie Sieber» Herstellung bet zerstörten ©ebäube Sorge tragen unb Entschäbigung auffommen muß, für Zerstörungen, bie e » im Luft-, Lanb - unb Seekrieg bem Eigentum bet Bürger jugefügt hat, kann nicht in Zweifel gezogen werben. Skeptische Auffassung tu England. WTB. 9mfterbam, 10. Mai. Wie bet Telegraph au» London meldet, schreibt die »Westminster Gazette": Tie ver- hältnirmätzig klein« Aenderung in der Karle Tentschlands feiln Wirklichkeit gewaltig. Tie ganze wirtschaftliche Struktur werde dadurch verändert. Tie Alliierten müssen bedenken, daß sie bie Lchabenvergütung nicht von dem alten Deutschland erhalten, sondern von dem Deutschland, bah seiner wichtigsten Hilfsquellen beraubt ist. Tie Alliierten müßten jetzt zeigen, bah unter bem Bölkerbunb bet Grunbsatz bei freien Zuganges zu ben mineralifcken Hilfsquellen in jedem Ge - biet Europas auf alle Völker angewandt werben wirb. Teulfch- lanb wird geltend machen, daher in seiner veränderten Lage keine Schadenvergütung zahlen kann. Aber wenn der Vertrag loyal auSgeführt wird, ist baS nicht bet Fall. Sesistze Boten on Olt ziteOtnskonterm. Stuipruch gcgru Sie vrvtnguugeu. — Bülkerbuuv- rniwuif. WTB. Versailles, 10. Mai 1919. Der 1. Delegierte bet deutschen FriebenSdelegation, Reichsminister de» «eustrrn Okas Brockdorff-Rantzau, hat heute abend folgende Roten an ben PrSsibentrn der Friedenskonferenz gerichtet: Versailles, 9. Mai 1919. Herr Präsident! Die deutsche FriebenSdelegation hat die erste Durchsicht der Überreichten FriebenSbedingungen vollenbet. Sie bat erkennen muffen, daß die entscheidenden Punkte bie vereinbarte Baff» be» RechtSfrieben» »ertasten. Sie war nicht herauf vorbereitet, haß bie auShrllcklich bem deutschen Volke unb her ganzen Menschheit gegebene Zusage aus hiese Weise illusorisch gemacht wirb. Der Vertragsentwurf enthält Forberungen, bie für kein Volk erträglich sinh. Viele» ist außerdem nach Ansicht unserer Sachverstänbigen unerfüllbar. Dir brutsche FriehenShelegnlion wirb heu Nachweis im einzelnen erbringen unb ben alliierten unb assoziierten Regierungen ihre Bemerkungen unb ihr Material fortlaufcnb zugeheu lassen. Genehmigen Sie, Herr Prisibrnt, ben AuSbruck meiner vor - züglichen Hochachtung. gez.: Vrockdorfs.Rantzau. «T* Versailles, 9. Mai 1919. Herr PrSffbent! Die deutsche Delegation beehrt sich, zu her Frage he» Völker - bundes Stellung zu nehmen, indem sie hebet ein beutscheS Pro - gramm überreicht, haß ihrer Meinung nach zum Problem beS völkerbunheS wesentliche Anregungen enthält. Die heutsche FricbknSdclkganon behält sich vor, sich noch eingehenh zum Ent. wurf her alliierten unb affoziierten Regierungen zu äußern. Sie macht jedoch schon heute auf ben Widerspruch aufmerksam, bet darin liegt, daß Deutschlanh zwar ha« Statut he» Völkerbundes al8 einen Bestandteil bei un» überreichten Vertragsentwürfe? unterzeichnen soll, aber nicht sich unter den Staaten befindet. Die zum Eintritt In ben Völkerbund eingelaben finb. Die heutige Delegation stellt bie Anfrage, ob für un», gegebenenfalls unter welchen Umständen, eine solche Einladung beabsichtigt ist. Genehmigen Sie, Herr Präsident, ben AuShruck meiner aus - gezeichneten Hochachtung. gez.: Brockdorff-Rantzau. Notiz: Das in der 2. Note erwähnte Programm ist der seinerzeit in der deutschen Presse veröffentlichte Entwurf einer Völkerbünde». • Ter Weqrnenlwurf für die FrtedenSbedinsiunffeu, den die ReichSrcgierung auSarbeitet, stutzt sich auf bie Wilsonschen 14 Punkte unb auf bie Erklärung be» Staatssekretär» Lansing vom 6. November. An ben Berhanblungen, bie jetzt täglich In bet Reichskanzlei ftatifinben, nehmen als Vertreter ber preußi - schen Regierung bie Minister Hirsch, Heine unb Fischbeck teil. Politische Nachrichten. Immer noch Penailler Details. Hu» dem Haag wird berichtet, daß Graf Drockdorff-Rantzau von Berlin auS da» Einverständnis eingeholt habe, um mit der österreichischen Delegation in einen Gedankena: -tausch zu treten. Da» Sitzenbleiben Graf Brockdorff» während seiner Red« häi>^e mit der Tatsache zusammen, daß auch Clemenceau sitzen blieb, während «r bie beutsch« Delegation .begrüßte". Die Deutschen würben nicht burch ben C bersten Henry, sondern durch einen Diener hineingeführt. Die Düne« lehnen zu viel Segen ad. Der .Temp»' veröffentlicht ein« Aeußerung be» bänischen Gesanbten in Paris, ber seine BebenIen übet e n Um« fanb ber von ber Entente gewollten Anschlic - tzung Schleswig - Hol st ei n» an Dänemark nicht unterdrückt. Er erklärt Übrigens, daß die Alliierten bc» Ge - biet ber Volksabstimmung erheblich weiter nach Süden gelegt baden al» die dänische Regierung vorgeschlagen hatte. Di« Dänen Baben keine GebietSangliederung der dritten Zon« zwischen Schlei- Dannewerk—Husum gefordert. Nationalversammlung im Umherzieheu. Unser Berliner Mitarbeiter schreibt un»: Die nächste Vollsitzung der Deutschen verfassunggebenden Nationalversammlung findet am Montag, 12 Mai, 8 Uhr, in der Aula der Universitär auf dem Kaiser Franz Fosepb-Platz Unter ben Linben statt. Die Verlegung der Nationalversammlung in ein höchst ungeeignete», mit den notwendigen Telephon unb sonstigen Behelfen nicht ausgerüstetes Ge- bä u be i st eine unglaubliche Torheit. Man hätte sehr gut im Abgeordnetenhause abwechselnb mit bet preußischen Lanbesvetsanimlung tagen können. — Cljne Zweifel ist dieser Vagabundenleben sehr fatal. Hoffentlich kommt e» nicht noch schlimmer. Nationalpersaiumlungen haben schon allerlei .«an- belnbe" Schicksale gehabt. Ruisiich-nlrainiichkS Ultimatum au RnmSnie«. Nach französischen Blätterrnelbungen haben bie russische unb Me ukrainische Sowjetregierung an bie rumänische Regierung ein Ultimatum gerichtet. Es wirb barin ausgeführt, baß rum«» Slrrikultimaium der Poliztidfpite« vou Rendsburg. Die Polizelbearnien von Renbsburg haben ben stäbtischen Kollegien ein befristetes Ultimatum gestellt, worin sie bie Ein - reihung In eine höhere Gehaltsklasse unb Erhöhung des Kleider» geldeS mit der Drohung fordern, daß bei einer nicht restlosen Bewilligung die Polizeibeamten den Schutz der Personen und de» Eigentum? nicht mehr in der bisherigen Weise sich angelegt* sein lassen können. Die städtischen Kollegien haben den Antrag einstimmig ab» gelehnt, weil das Gehalt der Polizisten dein keiner anderen Stadt nachstände und man die Initiative be? Staates abwarten woll». Kleine politische Mitteilungen. WTB. Kiel. Soweit bie Küstenschiffahrt in ber Nord» unb Ostsee wieder freigegeben ist, wirb bet öffentliche Funken» Nische Truppen von allen Seiten gegen bi« ungarische Rote Armee Vorbringen, nachdem sie zuvor vergeben» versucht haben, gegen die ukrainische Rote Armee vorzustvtzen. Die Sowjetregierungen in Ruhland unb bet Ukraine wollen nicht warten, bi» ben Gewalttätigkeiten unb Provokationen ber rumänischen Regierung ein Enbe gemacht wirb. Dl« btibew Sowjetregierungen verlangen unmittelbare Räumung Bessarabien?, Aburteilung aller Urheber notorischer Ver - brechen gegen bie bessarabische Bevölkerung unb gegen da» rumänische Proletariat vor einem Volkstribunal, Herausgab« alle? russischen Hceresgutek, Wiedererstattung an die Bewohner Bessarabien? alles dessen, was ihnen gestohlen ober konfisziert mürbe. Binnen 48 Stunben wirb klare unb un- zweibeutige Antwort geforbert unb im Ableh- nungefalle volle AktionSfreihelt hinsichtlich Rumäniens Vorbehalten. Da» Ultimatum ist unter - zeichnet: Tschitscherin. Rakow»ki. Das ReichsverivertungSamt vcrtkidigl ffch. Wolff» Telegraphenbureau »erbtettet folgenbe halbamtliche Mitteilung: c , In ber letzten Zeit sinb in ber TaneSpress« wiedcrhmt An- griffe gegen bie Verkaufspolitik be« ReichsverwertungSamteS ge» richtet worben, di« von irrigen Voraussetzungen auSgehen. JnS» besondere wirb die Höhe bet Verkaufspreise beanstandet unb ha - be i bie Forberiing erhoben, daß ba« Amt, heute bie Abteilung III be? RelchSschatzmlnisieriumS, bei ben Vorkäufen aus Heere», bestäuben ben Einkaufspreis zugrunde legen soll. Hierzu sei bemerkt: Ter Verkauf einiger der besonders ge - nannten Artikel, wie z. B. der von Arzneimitteln, ist Born .Krieg«. Ministerium überhaupt noch nicht freigegeben worden. Bdi andern Artikeln, wie z. B. Wein und Zigarren, sind die Verhand - lungen über deren Verwertung unb in Sonberbcit auch über bereu Preise zurzeit noch nicht zum tnbgültigen Abschluß ge- kommen. Wa» speziell Wein arlangt, so ist im Gegenteil bem ReickSvcrwertungsamt bei seiner ersten Fühlungnahme^ mit ben Interessenten ber Vorwurf gemacht worben, batz es seine Be. stände zu Preisen veräußern wolle, bie zu niedrig seien. Da» Amt müsse die Interessen ber Allgemeinheit wahren unb bürfe seine Deinbestänbe auch schon au? bem Grunbe nicht zu Schleuberpreisen abgeben, weil e» sich hier nicht um ein absolut notroenbig?» Nahrung-mittel, saubern in erster Linie um ein Genußmittel Hanbelt, unb weil weiter bie Gefahr besteht, batz sich andernfalls der Schleichhandel auf Kosten her Allgemeinheit bereichert. Gerade diese beiden letzten Gesichtspunkte finb übrigen» für da» Reichsverwertungkamt die Richtschnur bet der Veräußerung von Spirituosen gewesen. Di« Preiie wurden hier so normiert, baß bie Haupteinnahmen au* ben Verkäufen nicht dem Schleichhandel, sonbern von vornherein bem Reiche zustelen. Im übrigen wirb ba» Reich-vern>ectung»amt in gar nicht seltenen Fällen noch unter bie Einstandspreise hernnterqehen müssen; denn bie Preise, bie bie Militärverwaltung in hen letzten Monaten be8 Kriege» anjulegen hatte, waren zum Teil wesentlich höher all in ber Vorzeit unb al» bie» allgemein bekannt ist