"L <(n t >«»>>»» mttmol, eonniao« u. na» ‘ekrloqen ~. r einmal. 'b-.Aitfl#t>rel8: Ud) * 13.-in« van«. m«u»vand>md. monalL Ae. iHeealtton : ffeylandstrabe 11, 1. Elock. ■eranin>orlll»cr iMebattcurt Barl ‘yrirrifoiL Hamburg, it r p e b 11 t o n: gt0lonbflra6e i i.SrbfitfdioK Bu»honbluna: Urbaelcpok V5u*bruderct<Äonior: geblanbinabe n i Stoa Siuzeluvmmer «orgeal 10 4, avead» 15 4, erEcho eegHgra M» »ebuRtfpatteni VrtttiHle »o 4, ,u, ügllch 60 Prozent Trutruua^n* schlag. »lrbritSmarkt, Per« mietungs« unb Familie» anzeigen «o 4 jlnzeigen- Mnnabart Fetzlanbslrabe it im «rbgelchoß (bl# 7 Ube abends für den folgenden ?og>, in den Mllalen (bt* S Ubt) u. in allen Annoncen» Bureau*. Platz- und Dalen- vorschrUlen obneverbindli»« leit. Reklamen im rebattlo» nellen Jet; werben auch gegen Enlgeil nichl ausgenommen. Ur. 406. Mittwoch, den 3. Septem der 1919. - Morgcn-Ausgnde. 33. Jahrgang. Die „friedliche Eroberung" Westdeutschlands. Während die Engländer in dem von ihnen besetzten Teil der Rheinprovinz vor kurzem öffentlich den Absonderungs - bestrebungen einzelner deutscher Bevölkerungsteile entgegen« getreten sind und ausdrücklich vor ihnen gewarnt haben, be - mühen sich die französischen Generale, Gerard in der Pfalz unb Mangin In Hessen, unausgesetzt um die Organisierung von hochverräterischen Putschen zum Zwecke der Begründung rheinischer Republiken. Die Staaten würden, wenn es zu ihrer Gründung käme, bald in völlige Abhängigkeit von Frankreich geraten; sie haben auch nur einen Sinn, wenn sie als Vorbereitung zur französischen Eroberung des linken RheinuferL betrachtet werden. Das linke Rheinufer ist aber — von Basel bis Emmerich — kerndeutsches Land. Richt einmal die von rachsüchtigen und beutegierigen Imperialisten geleitete Friedenskommission in Versailles hat das zu be - streiten gewogt, und sie hat daher den von französischen Revanchepolitikern seit Jahrzehnten geforderten Anschluß der linksrheinischen deutschen Gebietsteile — außer Elsaß-Loth - ringen und Eupen-Malmedy — an Frankreich und Belgien abgelehnt. Aber was der „Friede" von Versailles ihnen versagte, suchen die französischen Gewaltpolitiker während der Be- setzungSzeit durch nichtsnutzige Intrigen und durch offene Ver - leitung irregeführter oder geld- und machtlüsterner Deutscher zum Hoch- und Landesverrat zu erreichen. Daß über diese schändlichen Bestrebungen weder in der deutschen noch in der neutralen Presie mit genügender Deutlichkeit gesprochen wird, ist eine Folge des ebenso brutalen wie raffinierten Ab- sperrungS- und Abschreckungssystems, unter dem die besetzten deutschen Gebiete zu leiden haben. Nur von'Zeit zu Zeit bringen die Schmerzensschreie der vergewaltigten deutschen Bevölkerung an unsere Ohren, nur selten hören wir, wie treue deutsche Beamte durch ihre französischen Quäler ge - peinigt, ihres Amtes entsetzt und unter nichtigen Vorwänden Ihrer Freiheit beraubt werden. Nicht so schlecht unterrichtet wie wir in Deutschland Ist inan inLrankreich über die Taten der Gerard und Mangin. Im Gegenteil: In den französischen „Patriotenblättern" findet man andauernd Hinweise aus die „Erfolge" der im linksrheinischen Gebiet betriebenen — im offenen Wider - spruch zu den Bestimmungen des Friedensvertrages bs- triebenen! — pdnötration pacifique, das heißt fried - lichen Eroberung. Ueber den unbestreitbaren Mißerfolg der hastigen und rücksichtslosen Französierungsversuche im Elsaß und im Saargebiet suchen sich die französischen „Pa - trioten" durch solche ErfolgSreklame-Notizen aus dem be - setzten Deutschland hinwegzulügen. Es ergeht daher an die französischen Sozialisten, denen das nicht verborgen geblieben sein kann, die Frage, was sie bis beute getan haben oder von heute ab zu tun geoenken, um dem schamlosen Treiben ihrer imperialistischen Generale und Ihrer weißen und schwarzen Helfershelfer ein Ende zu be - reiten. Oder wollen die französischen Sozialisten warten, bis Mord und Totschlag int linksrheinischen Gebiet herrschen, wo gerade die Sozialdemokratie den Zusammenhang mit Deutsch, land aufrechterhalten wissen will? Sie bilden sich doch wohl nicht ein, daß die Anziehungskraft der kapitalistischen fran - zösischen Republik auf Freiheit liebende Deutsche so stark wäre, daß es über das Gefühl der StammeSangehörigkeit und über die Kraft uralten und wertvollen Kulturzusammenhangs obsiegen könnte? Sie glauben doch wohl nicht, daß die linksrheinischen Deutschen sich widerstandslos dem Säbel- regiment französischer Siegeslümmel beugen werden, nach - dem sie die Fesseln des eigenen Militarismus abgeworfen haben? Jedenfalls bietet gerade das Kapitel dieser „fried - lichen Eroberung" für die französischen Sozialisten ein über - aus wichtiges Arbeitsfeld für wirkliche Völkerversöhnung. die Sozialisierung, ihre /lufgabe und ihre Zorm. Unter diesem Titel hat Dr. Eduard Heimann, vormals De» schäftsführer der im Frühjahr zurückgetretenen SozialisierungS« kommission, einen Vortrag vor Berliner Arbeiterinnen gehalten, der jetzt im Verlag „Gesellschaft und Erziehung" im Druck er - schienen ist. (Preis etwa Jt 1.) DaS wertvolle Schrifttum übep diese brennendste Frage der Gegenwart ist keineswegs umfang - reich; um so mehr mutz eine Arbeit willkommen sein, die in all - gemeinverständlicher Form und doch auf streng wissenschaftlicher Grundlage die hier auftauchenden Probleme erörtert. — zumal dem Verfasser das reiche theoretische und praktische Material zur Verfügung stand, daS die aus unseren besten sozialistischen Sie fiiriigurtet- m MUMM- Sriwm. Die Kleingartenbewegung hat infolge del Krieges und wohl auch durch das Wiedererwachen der Sehnsucht nach Sigenbesttz einen autzerordentlich großen Umfang angenommen. Um alle stiroßstadte zieht sich eilt breiter Gürtel Kleingärten, aber auch jedes Stück unbebaute Land im Weichbild der, Stadt ist durch die fleißigen Hände beS Kleingärtners auSgenutzt. Auch in Hamburg ist fast aller durch Stadtbewohner erreichbarer Grund und Boden mit Kleingärten bebaut. Neben den etwa 8000 Fa- milien, die ihr Land auf Staatsbesitz durch die „Patriotische Ge - iellschaft" gepachtet haben, sind im „Schieber- und Kleingarten» bund" zurzeit etwa 10 000 Kleingärtner in Vereinen organisiert. Daneben aber bestehen eine große Anzahl Kleingärten, die die amtliche Statistik bisher nicht zu erfassen vermochte, weil jeglicher Lusammenhalt auf den einzelnen Koppeln fehlte. Durch die Behörde ist die Bedeutung der Kleingartenbewe- Sung für die Gesundung unseres schwer geprüften Volkes voll erkannt. Bereits in diesem Frühjahr wurden durch die Dornänen- derwaltung der Finanzdeputation im Verein mit dem ©arten» toefen etwa 50 Hektar Land, da? sind etwa 800 Gärten, erst - malig dem Kleingartenbau zugeführt. In diesem Herost werden fts EteilShop, Klein-Borstel, Groß-Borstel und Horn weitere 100 Hektar, also 1600 Gärten, für Kleingarten hergerichtet. Die Srotze Nachfrage nach Land hat nun leider mit der Zeit große Mißstände gezeitigt. Die Pachtpreise wurden alljährlich höher. Da eS den Grundstücksbesitzern zu umständlich war, an viele einzelne Kleinpächter zu verpachten, bildete sich da« System der '«eneralpächter, die zur Verteuerung des Lande» beitrugen. Die ruhige Entwicklung der Kleingärtner war ständig bedroht durch °>e Kündigung, die alle mühselige Arbeit und alle Opfer an Geld u nb Gut zunichte machte. x , In richtiger Würdigung der Bedeutung des Kleingarten- °"US hat nun die Nationalversammlung ein Gesetz erlassen, da« ® m 31 Juli veröffentlicht und nvt für da» Quadrat - meter als Pacht zu entrichten haben, deshalb nicht teurer auf ihrem Land sitzen, weil die unhaltbaren, unsere Vaterstadt ein- engenden Grenzpfähle noch nicht gefallen sind. Die Festlegung ber Pachtpreise für Groß-Hamburg muß beShald nach einhe't- lichen Gesichtspunkten erfolgen. Sollte die entscheidende untere Verwaltungsbehörde dazu gelangen, Höchstpreise für bie Ber- Pachtung von Sleingartenlanb festzusetzen, so btbarf es ber Ein - schränkung, baß trotzdem kein Besitzer, ber bisher fein Land unter biesem Preis an Kleingärtner abgegeben bat, nun in Zu - kunft biefe» Höchstmaß beansprucht. Denn es heißt in § 2 be» Gesetze» nur, daß sich bie bestehenden Pachtpreise auf Grund der Festsetzung nach bem* SrtragSroert ermäßigen. Von einer Erhöhungsmöglichkeit im umgekehrten Falle sagt bie Cerorbnung wohlweislich nicht». Würde diese Einschränkung bei der Fest- setzung von Höchstpreisen nicht gemacht, so wäre bie nächste unb notwendige Folge, daß alle Kleingärtner, bie ihr Sanb, bisher unter biesem Höchstpreis gepachtet hatten, bi» auf diesen ge - steigert werden. Da» Ge;etz will aber nur den Kleingärtner vor unmäßigen Pachtforderungen schützen, Nicht aber ben Klein - gärtnern billige» Land verteuern. Weiter steht zu fürchten, daß bei Ausschaltung be» Zwischen- pächterS mancher Verpäckter versuchen wird, von ben Klein- gärtnern nunmehr benfetben Preis zu verlangen, ben bisher der Zwischenpächier erhoben hat. Hierdurch würde der Vorteil ber Ausschaltung ber Zwischenpacht nicht bem Kleingärtner, son - dern dem Besitzer zufallen, war nicht tm Sinne des Gesetzgebers gelegen haben dürfte. E» muß also verlangt werden, daß den Pächtern keine höhere Summe abverlangt werden darf, al# ber Besitzer bisher vom Generalpächter erhielt. Nun kann es aber dem Besitzer nicht zugemutet werben, mit jedem Kleingärtner selbst Pachtverträge abzuschließen. E» wird notwendig sein, daß die Pächter sich zu Vereinen zusammenschließen oder sich ge - schlossen bestehenden Vereinen anschließen. Die Satzungen dieser Vereine müssen allerdings unzweifelhaft erkennen lassen, daß es sich um ein gemeinnützige» Unternehmen zur Förderung des Kleingartenbau» handelt, denn nur in solchem darf bie untere Verwaltungsbehörde bie Weiterverpachtung an Kleingärtner ge - statten. E» ist anzunehmen, daß mancher Generalpächter, dem da» Gesetz eine mühelose Einnahmequelle abschneidet, versuchen wird, auf dem Umwege der Vereinsgründung sich seine Pfründe zu erhalten. Bis zum Erlaße der HuSfübrungSbeftimmungen durch die LandeSzentralbebörde und bie Einrichtung ber unteren Per- waltungSbehörde empfiehlt e» sich, keine Abmachungen ent- scheibender Art zu treffen. Wo BereinSgtünbungen in Bildung begriffen sind ober sonstige Fragen, die neue Verordnung be- treffend, eine aisbilbigc Entscheidung erheischen, wolle man sich an da» ©arten lo ejen, G r. Bleichen 63, Z i m m e r 9, wenden, wo jederzeit in allen Fragen dg? Kleingartenbaus Aus - kunft unb Rat loftenlo» erteilt wird. Drplom-Gartenmeister Rosenbaum. Kunst, Wissenschaft und Leden. Fachkurse für die Angestellte« der Kraukeukaffe«. Die deutschen Krankenkassen al» die wichtigsten Träger b« volksgesundheitspflege erstreben bie Zusammenfassung aller ihre« Kräfte zur Erweiterung unb Vertiefung ihrer Aufgaben in bet sozialen Fürsorge. Zur Erfüllung ihrer Ausgaben aber be - dürfen sie vor allem eine» Bcamtentu - », da» soziales iCerftänbnt» für feine Aufgaben unb lebendige» Gemeinschaftsgefühl mit ben versicherten Berbinbet mit guten allgemeinen unb fachlichen Kenntnissen. An bicsen fehlte eS aber einem sehr großen Teil bet Angestellten bisher. Ihre grünbliche Ausbildung und Fortbildung ist daher dringendste» Erfordernis. Der Krankenkassenausschuß will zu diesem Zweck mit Unterstützung ber Versicherungsbehörden Fachkurse einrichten, durch die allen Angestellten die Möglich - keit gegeben wird, die für ihre Tätigkeit und ihr Fortkommen unbedingt nötigen Kenntnisse zu erwerben ober zu ergänzen unb zu vertiefen. E» soll zunächst nur ein Kursus eingerichtet werden, ber allen Angestellten offensteht. Nach seiner Beenbignng sinb zwei Kurse einzurichten, von benen ber zweite für bie älterem Angestellten bestimmt ist unb für solche, bte ben ersten Kursu» mit Erfolg be - sucht haben. Der erste Kursus beginnt mit Montag, ben 29. Sep - tember 1919 unb endet mit Sonnabend, ben 29. Mai 1920. Ei teilt sich in zwei Semester; bas erste endet mit dem 31. Januar, da» zweite beginnt am 1. Februar 1920. Die Kurse finden Montags unb Freitag» abend» statt. An jedem Abend werden zwei Unterricht»stunben von —8Vi und voit 3,25—9,10 abgehalten. Im ersten Semester soll Montag» von erfahrenen Lehrern be« Fortbilbung»schulwesen» Unterricht in der deutschen Sprache erteilt werben, um die Kenntnisse in bet Rechtschreibung unb Satzlehre zu verbessern, sich im mündlichen unb schriftlichen AuSbruck unb in ber folgerichtigen Entwicklung ber Gedanken zu üben. Freitag« sollen von Juristen be» Versicherungbwesen» Borlefui. 'n zur Einführung in bie Sozialversicherung gehalten werden; im ersten Semester wirb nach einer geschichtlichen Einführung in bie Entstehung unb bie Crganifation ber deutschen Sozialversicherung da« Recht ber Krankenversicherung behanbelt werden; im zweiten Seme st er wirb eine kürzere Uebersicht übet die Unfallversicherung, bie Invaliden- unb Hinterbliebenen- Versicherung gegeben, an bie sich eine eingehendere Behandlung der Beziehungen dieser Versicherungszweige zur Krankenversiche- fing und der Organisation bet VersicherungSbehördey sowie be»