eei-ee*»” 1 *****”? “■»°» '-'«°«« ^itnmiiL öeJi'llW««: nd> x •«>- trel ln8 Hau«. UtflybanblniA monatL A C m eBe tl io n : ^.tuonbftrote 11, 1. SloL *tranin>orHf»er iHebattrur: ,arl »embara. ijcrpeb11 ton: geelenbhrab« n.erbfld»* e-dibonblunfl: tttbeefdjofc ”^< n 8igc Ziel, hinter dem alle wirklichen Ausgaben und Nöte der »Zeit unter die Schwelle des Bewußtseins zurücktraten. ist ein tragisches Schicksal, daß die Gewerkschaftsbewegung gerade In diesem Augenblick, in dem die höchsten Aufgaben an ße. her antreten, zu ihrer Leistung durch zerrüttende Richtungs - kämpfe untauglich gemacht wird, daß man sich infolgedessen in lächerlicher Weise um Quisquilien herumstreitet, während für die höchsten Interessen der Arbeiterklasse eine entscheidende Stunde geschlagen hat. Mit Recht sagt man, daß sich tn revolutionär bewegten Zeiten die Stimmungen der Massen rasch ändern. Das Bild, das der Stuttgarter Kongreß geboten hat, entspricht daher auch längst nicht mehr der wirklichen Massenstimmung. Alle, die Gelegenheit haben, die Massen in Betrieb und Versamm - lungen zu beobachten, stimmen überein in ihrem Urteil, daß die Zeit schon wieder vorüber ist, in der die lautesten Schreier sich als unbestrittene Führer aufspielen konnten. Die Er - nüchterung und das wieder erwachende Verständnis für die erprobten Methoden des politischen und gewerkschaftlichen Klassenkampfes machen sich überall bemerkbar. Ueberall be - ginnt man zu begreifen, daß eine soziale Umwälzung ein un - geheures Stück geistiger Arbeit ist, die reifliche Ueberlegung und Zeit fordert. Klamauk aber ist noch lange keine soziale Revolution. 9er krieg gegen die Somieirepnälil. Die deutsche Regierung lehnt die Aucrkeauvng West- rutzlandS ab. Lie sogenannte weüruisische Negierung, in deren Diensten setzt and) die aur dem beutidien SlaalSverband onSgeschietenen Abenteurer- truppen des MojorS Bischoff usw. stehen, halte die Dreistigkeit gehabt, diplomatische Vertreter nach Berlin ,u entienden, um dort die Siner» kenuuug der .Republik Westrußland' und ihrer ZeutralralS durch die deutsche Reichsregierung zu erreichen. Wie au» Berlin gemeldet wird, hat die deutsche Regierung diese Anerkennung rundweg abgelehnt. ES entspricht daS durchaus dem Standpunkt strikter Neutralität, den wir den in Rußlnnd miteinander ringenden Kräften gegenüber eknnehmen müssen. Hindert uns ein Machispruch der Entente daran, diplomatische und wirtschaftliche Beziehung^ zu Cowjetrußland onzukuüplen, so kann unS auch keine Macht der Erde zwingen, mit den konterrevolutionären Kreisen in Verbindnng zu treten, die sich den Sturz der Sowjetregierung zum Ziele gesetzt haben. Der Sammelpunkt dieser koulerrevoMlionären Kreise ist aber die sogenannte westruisische Regierung, die sich anscheinend in ein Abenteuer gestürzt hat. dem sie trotz ihrer heimlichen Hilfsquellen nicht ganz gewachsen ist. Wie die Emenle zu ihr steht, ist einstweilen noch zweiielhaft. England scheint ihr nicht sehr gewogen zu sein, weil sie auf die Wiederausrichlung eine- g oßrujsijchen Reiches hinsteuert. daS für dendritischen Jmperia» liSmuS eine neue Gefahr bedeuten würde. Nur wenn diese .west- ruslnche Republik' mit ihren weißen Garden wirkliche militärische Erfolge gegenüber der bolschewistischen Armee erzielte, würde sich England wohl mit ihr zu verständigen mcheu. Bi» jetzt fehlen solche Erfolge, und wenn .Westrußland' weder bei der Entente noch bei Deutschland Unterstützung findet, ist eS ziemlich wahrscheinlich, daß dqS Aben - teuer über kurz oder lang zmamtnenbricht. Tenn die^Sowjet- rcpublit bcrteidigt mit zäher Energie ihr Leben und iür die Scoen« revolulion besteht offenbar auch in den wetzrussischen Ländern keine große Chuipothie. Eine andere Frage ist e», ob die Sowjetrepublik sich gegenüber den inneren Schwierigkeiten, die sie sich leldst bereitet hat, und gegenüber der Bloekade, die der Trust der kapitalistischen Weltmächte über sie verhängt hat, auf die Dauer halten kann. Deutschland, da» mit seiner eigenen Not genug zu tun hat, und mit ollen Völkern möglichst bald wieder in friedlichem Verkehr treten will, wird sich auch jeder Einutischung in diesen Kampf enthalten. * Die Kämpfe nm Petersburg und Kiew. (Eigener Trahtbericht deS .Hamburger Echo".) Bei dem Berliner russischen Blatt .Prisyw" sind Berichte von nissischen Fronten eingelaufnt unten» 2l.Oktober, wonach die Käm pse in den V o r st ä b ien Petersburgs f o r i da u erii. Die Bolschewisten hatten aus der Richtung von Pskow starke Reserven Herangei iihrt. , Die Truppen D e n i k i S kämpften nach dem gle chen Blatt in den Porstäoten von Kiew mit dem vorrüekendeii Gegner. Nach einer Kopenhagener Meldung der .Vossijchen Zeitung' seien die Truppen deS Generals Judenitsch zu tchwach gewesen, um den Widertiand der Bolschewisten vor Pel?tsburg zu breche». Ver - stärkung für Judenitsch fei unterwegs besonders schwere Kanonen mit Munitionsarbeitern. Judenitich habe einer Delegation Petersburger Arbeiter, die ihm bis ZarSkofe Selo entgegen gekommen waren, zuge- sicheti, daß er von einer Beschießung Petersburgs absehen Merde. Ter .Daily Harald" meldet, Ivo Russen, die Affsang 1919 anS England ausgewiesen wurden und sich in einem Inter- meruugSlager bei Konuaiitinopel befangen, wurden Denikin auS - geliefert Da sich unter diesen Gefangenen verschiedene politische Gefangene befinden, die nicht gern t» Denikin» Hände fallen wollen, wird vorauSsichtllch in der ersten Sitzung de» englischen Parlaments von der Arbeiterpartei Protest gegen die Auslieferung erhoben werdem M gegen öoö) M Washington. Nachdem durch die Weigerung der deutschen Gewerkschaften, Delegierte zur Konjerenz nach Washington zu entsenden, denen dort möglicherweise der Zutritt oder da» Stimmrecht verweigert wird, das Zustandekommen der ganzen Konferenz in Frage ge - stellt war, weil auch die Arbeiter anderer Länder unter diesen Umständen fernbleiben wollten, haben nun die Skranitalter deS Kongresse» ihre Haltung den Deutschen und Oesterretchern gegen - über geändert, so daß deren Beteiligung doch noch möglich ge - worden ist und bet Kongreß voraussichtlich in Anwesenheit von Vertretern aller Länder abgehalten werden kann. Au» Berlin wird darüber gemeldet: Wegen Entsendung deutscher und österreichischer Delegierter zu der bevorstehenden Arbeiterschuhkonfererrz in Washington fanden sowohl von fetten der Regierung wie von den Gewerkschaftsverbänden weitere Verhandlungen statt Nach dem Ergebnis dieser Verhandlungen erscheint er angängig, von der bisherigen ablehnenden Haltung gegenüber der Frage der Be- schilkung bet Konferenz burch deutsche Vertreter abzusehen. Dem deutschen GewerkschaftSbund ging durch neutrale Vermittlung eine E r k l ä r u n g zu, daß der Oberste Nat der alliierten und assoziierten Regierungen die Zulassung der deutschen und österreichischen Delegierten al» vollberechtigte Mitglieder zu der Konferenz empfohlen hat so daß auf diese Zulassung tn bet ersten Sitzung der Konferenz mit Sicherheit zu rechnen ist Die» ist dem Vorsitzenden bet beutschen Friedensbelegation in Pari» be - stätigt worden. Die deutsche Negierung entschloß sich unter diesen Umständen in Uebereinstimmung mit bet Auffassung be8 deut- fchen GewerkschastSverbande» Delegierte nach Washington zu entfenben. Außer zwei Regierungsvertretern und je einem Der- tretet bet Arbeiter und Arbeitgeber werden der deutschen Dele - gation eine Anzahl Sachverständiger angehören. Die Abreise wird voraussichtlich gemeinschaftlich mit ben österreichischen Dele - gierten Ende dieser Woche erfolgen. Da der Beginn der Kon - ferenz, der ursprünglich auf den 29. Oktober angesetzt war, vor- aussichtlich um einige Tage verschoben wird, steht zu erwarten, daß die deutschen und österreichischen Delegierten noch rechtzeitig zum Anfang der sachlichen Verhandlungen in Washington ein - treffen werden. • Der Beschluß de» ReichskabinettS, deutsche Delegierte zur internationalen Mitarbeit an dem Kongreß nach Washington zu entsenden, wird vom .Tageblatt" begrüßt. Die Besprechungen mit ben deutschen Gewerkschaftsführern, die ein günstiges Re - sultat hatten, werden auch die Gegner bewogen haben, ihren Widerspruch dagegen aufzugeben. Die Zusammensetzung der deutschen Delegation steht noch nicht fest. Zu dem wirtschaft - lichen Beirat wird, wie eS heißt, der demokratische Abgeordnete v. Schulze-Gacvernitz gehören. Der .Vorwärts" stellt fest, daß die deutschen Delegierten al» gleichberechtigt in Washington auftreten werden. Die prtutzische versassung. To» .Berliner Tageblatt' schreibt: Der Entwurf bet preußischen Versatsung Ist fertiggestellt und wird in kürzester Frist dem preußischen StaaiSministerinm borgelegt und nach Be- iDred una im Ministerrat der preußischen Landesveriammlnng zugehen. Gleichzeitig mit dem VersassiingSentwiirs ober sogleich nachher wird der LandeSversammlung der Entwurf über die VerwaltungS- r e f o r m vorgelegt. Ter Frankfurter Cifeubahukouflitt beigelegt. Der Konstikt zwischen den Frankfurter Eisenbahnern unb bet Eisenbahndirektion wurde in einer nachinitlagS abgehaitenen Versamm - lung der Teutschen Eiienbahuer beigrlegt. Tie Versammlung nahm eine Entschließung an, worin sie den Beschluß auf Rücktritt deS Eijen- bahnpräsideuten S i a v f. des OberbaitrateS L n e 11 k e - Straßburg aufbett und den Beschluß gegen den Allgemeinen Eisenbahuverband zurücknimmt. Die Kohlensörderunfi steigt. _2)et Vossischcn Zeitung" wird mitgeteilt daß die Kohlenförderung in Oderschlelien auf einigen Gruben die FriedettStörbeiuug teilweise sogar überschritten habe. In allen sächsischen Bratinkohleugruben wird jetzt auch am Sonntag gearbeitet, um die Städte mit Sohlen zu versehen. Das amerikanische tkinwanderanAssiesetz. Ueber das neue amerikanische EinwanderungSgesetz meldet bi« „Deutsche Allgemeine" aus Kooenhagen noch folgendes: Die fremde Bevölkerung in den Vereinigten Staaten soll durch eine durchgreifende Amerikanisierung vermindert wer - den. E» ist beabsichtigt, daß alleFremden während der ersten fünf Jahre ihres. Aufenthalts um bie Einbürgerung nachsuchen müssen, widrigenfalls sie nach Ablauf der fünf Jahr« aus gewiesen werben. Ferner sollen die AuS^ länber in ben 5 Jahren die Kenntnis berenglischenSprache erwerben unb auch ihre Kinder in englischen Schulen unterrichten lassen? 2 a n f i n g teilte dem Kongreß mit, daß die schweb'sehen unb norwegischen Diplomaten gegen die Ausweisungsbejüinmum gen Einspruch erhoben haben. Kleine politische Nachrichte«. fiurrere der deutschen kommunistischen Jung- bursche n bewegn ng wurden an der Schweizer Grenze nb- gefaßt. Sie Balten Briefe bei sich, aitS denen hervorgeht, daß für die Zeit vom 7. bi» 9. November zur Feier bet Revolution in Deutschland eine neue Aktion in den kommunistischen Organi - sationen in Aussicht genommen wurde. — (DaS riecht sehr nach Demagogenverfolgung.) In Straßburg wurden mehrer« Personen wegen a u I o « nomistischer Propaganda verhaftet. Di« Bewegung soll angeblich von Baden-Baden ausgehen, wo Gras Rapp an der Spitze des Unternehmens stehe. Triester Blätter berichten, daß bie italienischen Truppen Gattaro räumen, das zur FlottenbasiS d«S südslawischen Staates bestimmt sei. .Times" meldet aus Alerandrien, daß am Freitag eine große Kundgebung zugunsten der Unabhängigkeit AegvptenS abgehalwn wurde. Die Polizei trieb die Menschenmassen ohne große Verluste (I) an Menschenleben auseinander. Poiitisthe Nachrichten. Die Zuversicht der Reichsregierunsi. Der Reichspräsident Genoss« Ebert gewährte einem spanischen Journalisten eine Unterredung, bie daS .Berliner Tageblatt" veröffentlicht. Danach sagte Ebert unter anderem: Wir betrachten mit tiefem Abscheu bie Blockade, bie gegen Rußlanb angemenbet werden soll. Unsere innere Lage beurteilt Ebert optimistisch. Die Stellung des Blocks der Mitte, der au8 wirklich demokratischen und zur Verteidigung der Republik mit allen Mitteln ent - schlossenen Elementen besteht, sei heute schon so mächtig unb fühle sich so fest, daß die gegen ihn gerichteten Angriffe nichts auS- zukichien vermögen. DaS Volk wolle Frieden auch im Innern, und darum verliere bie Sache der Unabhängigen be - ständig an Stärke. Denn die Reaktion etwas zu versuchen wagt, wird eS ganz erfolglos fein. Wir sind für ben Kampf ge - rüstet unb von dem Endsieg überzeugt. (Sitte Rcichsabttilnnff für StaalSrecht. Wie die .Poliiis>h-?arlameniari>chcn Nachrichten" mitteilen, ist im ReichSmiinsteriu» deS Innern eine Unterabteilung .Claatsrccht" pe- bilvct n-orten ter unter audeiem solgcndc Angclcgenheiien zuceleilt sind: Vollzug der Lerfussuna und Dcrwssnugeänderiingen, Rcichriag und RetchSrat Wahl des Reichstages unb deS Reichspräsidenten, Volksabstimmung, BolkSent cheid und VoUSbegibr, StaatkgerichlShos NeichSverwaitunasaericht, poliiischcs Parieiwesen, ReltgtonS- unb Kirchensragen, ReichSslaggen und ReichSwappen. As des AssUSfies Der AfimloeMmlW. Skat des AnSwärttsikn Amtes. Der HauShaltsausschuß der Nationalversammlung beriet am Dienstag den Etat des Auswärtigen Amtes weiter. Ter Zentrumsabgeordnete Dr. Pfeiffer empfahl die Einrich - tung einer Botschaft beim Vatikan. Der Sozial - demokrat Stückten verlangte energisches Vorgehen zn- gunjien schleunigster Rücksendung unserer Kriegs - gefangenen in Frankreich. Minister Müller teilte mit, daß ein Verbot der Eheschließungen zwischen deutschen Diplo inaten im Ausland und Ausländerinnen bisher nicht erfolgt sei. Tie Sache werde aber geprüft werden. An der Unterhaltung guter Beziehungen zum päpstlichen Stuhle habe die Regierung Interesse und werde in diesem Sinn« handeln. — Nam einer Meldung aus der Schlveiz sei damit zu rechnen, daß bis Weih - nachten der größte Teil der Gefangenen aus Frankreich zurückgekehrt fei. Tas Rtlchsnotopfrr. , Der Ausschuß bet Nationalversammlung für das Reichs» notorfer lehnte bie Anträge der Teutscben Volkspartet und der Teutschnationalen auf gänzliche Umbildung der Grundlage der Vorlage ab. Nach eingehenden Darlegungen des ReichSbaut- präfibenlen wurde die in erster Lesung aufgehobene Abgaben - freiheit der Neichsbank wiederbergestellt und auch für die Tar- lehnskassen die Abgabefreiheit beschlossen. Eine längere Debatte entstand übet einen Zcntrumsanttag, die Abgabepflicht bet K i r ck> e n , die entgegen der NegierungSvorlage in erster Lesung beschlossen worden war, wieder zu beseitigen. Der Antrag wurde auch boul Finanzmmistet unterstützt. Die Abstimmung wurde noch ausgesetzt, da zunächst keine Einigung zu erzielen wat. Auf Antrag Nieset wurde beschlossen, daß nur solche Sparkassen abgabefretfeiii sollen, die sich auf bie Frage beS eigentlichen Spat- verkehr» beschränken. [48] Kubintc. Roman von Georg Hermann.' Und einen Laden hatte Emil Kubinke auch schon in Aussicht Benommen, nicht fünf Minuten von Ziedorns Etablissement. Und wenn er auch nicht an bet Ecke lag, der Laden, so lag er doch bei- nnbe an der Ecke, und einige seiner jetzigen Kunden würden dann ?och sicher zu i h m übergehen, weil es für sie näher wäre. Nun la, ein bistchen teuer war ja bet Laden, und ein bißchen feucht ®ar er auch noch — denn das Hau? toy eben fertig geworden, Q üL tie - m 2t Iur la S en noch bie Hobesfpäne und aus dem Hof lagen noch die Schutthaufen; — aber es war ein Hochherr schaft- . ch"_HauS. und die Küche, bie zu dem Lädchen gehörte, wat nicht größer als eine altmodische Speisekammer, und das Zimmer, °as hinter dem Laden wat, hätte man kristallographisch als «in unregelmäßiges Sechzehneck bezeichnen können. Aber Zentral- halzung war da und Warmwasserversorgung auch — denn ohne hatte seine Pauline erklärt, wurde sie nie heiraten, . . . “>ran wäre sie jetzt zu sehr gewohnt. Doch außerdem waren sogar ganz blanke und geheimnisvolle Bierhähttc tn den Ecken — «tä war der Vakuumteiniger; — und den gab es selbst bei Lö - wenbergs nicht. , . Aun. ja — ein bißchen teuer wat der Laden, — das gab zu moenlen — aber der Vizewirt hatte gesagt, Emil Kubinte konnte, wenn er im Februar einzöge, bis April mietfrei wohnen, . 5 dnnn würde man ihm noch hundert Mark im ersten Viertel- ablassen. Aber der Mietsvertrag könne nicht niedriger auS- «eitellt weben, weil das Haus verkauft werben müsse. Emil Ku- möchte sich schnell entscheiden, denn ei wären schon «me Menge Reflektanten auf dem Laden. Und des Abends gingen oft Emil Kubinke und die rotblonde Pauline nach ihrem Laden und standen nun zehn Minuten vor , '' ?auä ' — das ganz tot, dunkel unb unheimlich im grauen ft’h — tvvhl zehn Bannten, ehe sie roeitergingen; unb sie fnta draußen vor der Tür, wo sie drinnen das Nußbaumverti- ' hinstellen sollte, — denn ein Nußbaumvertikow mußten si» oar e i nmaI äbigte auch Pauline Emil Kubinke eine Schreib- Zn ’ m Schaufenster von Herrn Cccafion, — (Belegen- tn* a • '** r modernes Kunstgewerbe, — staub* . . eine Schreib- . ^garnitur au8 echtem Önyx, mit echter Bronze, die kästlich elf »- roie bcr blaue Zettel besagte, nur noch diese Woche her '"ssfunddreißig kostete — zeigte sie ihm so ganz neben- -J lc if|m (wficle; denn die wollte Pauline Emil Kubinke Weihnachten schenken. lut -ur gleichen Zeit, genau tm gleichen Augenblick. Ur-„, Dl £ ^"ctterloge von Pieseckos eine Dame, lang unb unb doch ein wenig füllig, duftend nach Maiglöckchen, rosig, mit schwarzen Augenbrauen, tote die Wachsköpfe in Sie- dotns Schaufenster, und blond dabei tote ein Kanarienvogel. Und die Dame hatte ein violettes Tuchkleid an, und ein Jackett bis zu den Knien, mit gelben Knöpfpen wie Sonnenblumen. Spitze Wiener Schuhe aus braunem Lack hatte sie, und auf dem Kops trug sie eine Straußenfarm. Und was etwa von der Straußen - farm noch übrig geblieben war, das batte man zu einer Boa ver - arbeitet, die lang und grau, rechts und links bis zu den Fußspitzen herunterflatterte. Und in der Hand führte die Dame einen vio - letten Schirm mit einem Vogclkopf und schwenkte ein Täschchen aus Krokodilleder. Frau Piesecke bekam einen ordentlichen Schreck unb wischte sich verlegen den Handrücken an der Schürze ab. „(sie wünschen?" sagte sie, denn sie dachte, es wäre jemand, der jetzt noch nach der i-cchszimmerwohnung im dritten Stock Häme. „Uber Frau Piesecke," sagte Emma, „kennen Sie mich denn jarnich mehr?" „Ach, Sie sind c8, Frollein!" rief Frau Piesecke unb rubbelte mit dem Handtuch über einen Küchenstuhl, — „setzen Sie sich dock. Ich habe Ihnen bci'8 Licht erst jarnich ersannt! Jott, sind Sie vornehm jeroorben! Aber des is ja nett, daß Se ooch ma’ an uns denken I" „Ich bin bei's Thäter," sagte Emma unb stocherte mit der Schirmspitze in eine Dielenfuge. „So, bei'» Theater?" „Ja, mein Bräutjam will mit sofar jetzt für bie „hohe" Bühne ausbilden lassen." Und bann begann Emma zu plaudern, tote «8 denn hier im Hau» ginge, ma» er — Piesecke — mache, und tov er denn heute wäre, und ob Fran Piesecke denn noch wüßte, wie sie ihr immer Kartoffelpuffer gebacken hätte, und wie sie ihr bie Karten gelcfft hätte. Und waS denn ihr« alte Herrin triebe — ob die noch immer „so" wäre. Und sie war erstaunt, al? sie hörte, daß die vom dritten Stock Knall und Fall gekündigt hätten. „Na — und haben Se denn den Schlächter mal wieder jefeben? Wissen Se, den hibschcn blonden, der immer de? Abenö fragen kam?" „Der is beim Milletärl" „Ach beim Milletär? — Sehn Se an." »Ja, sogar bei be Marine in Kiel. — Und bet neue, der andere, bet schlanke hat jesagt, wenn'» Ihm jefällt, bleibt er janz bei." . „So so — bei de Marine! — Unb was macht beim der kleene Briefträjer?" „Ach Jott, die haben doch nu wieder een Kind jekricht." „Verheirat iS er ooch? Del wußt ick doch jarnich" „Und bet Kaufmann Müller hier in' Hau», bei den hat