Montag, bcn 3. lloucmbrt 191t) Abrnd-Ansgave 33. Jalsrgaug SerjBlrolifeSooflöesSrleiiensBertroges liegen di« Dinge so, doh die schlechte Hbbtfötb*» inte auf da« völlige Versagen de« Wasserstraher»» ron«pr-rte suh ihr lud dann schweigend ich Eie hier Mels Ladeir. starke $>ctnb. einsam Seien Renale Clvershoi tk^ählung von Wilhelm Lodstea. ncbietcn in diesem Jahre eine wesentlich kleinere ist, oi» tin Vor» sahre. Jin Vorjahre sind in dieser Zeit durchschnittlich 8000 bi« 10 000 Wagen täglich für Kartoffeltransporte gestellt worden, wogegen in diesem Jahre die Zahl der Kartoffeltransportwage« zwischen 6000 und 7000 schwankte. Bezügilch der Kohlen« Lu« Versailler wird unterm 2. November berichtet: Der Aünserrat beschäftigte sich in der heutigen DormittagS.» sttzung unter Clemenceau« Vorsitz wiederum mit den Matznahmrn» um den FriedenSvertrag von Versaille» in Kraft zu setzen. In Anwesenheit Marschalls Foch wurde beschlossen, durch eine Note die deutsche Negierung «ufzufordern, in kürzester Frist Delegierte nach Pari» zu senden, die gemeinsam mit den Vertretern der alliierten Mächte und de» interalliierte,i Generalstab« die einzelnen Mastnahmen beraten sollen, die sosort nach Inkrafttreten de» FriedentverlrageS von Versailles getroffen werden müssen. Laut .$emp»* hauptsächlich wegen der Räumung und Besetzung der abzutrelenden Gebiete und der Tätigkeit der interalliierten Kommissionen, auch müsse die deutsche Negierung vor Inkrafttreten de« Friedentvertrage» ein Protokoll unter - zeichnen, in dem sie erklärt, dast die noch nicht völlig erfüllt!« Waffenstillstand-bedingungen erfüllt werde» mühten. Nach dem .TempS" ist e» unmöglich, die Ratifizierung«« urkunde am II. November auszutauschen. Von anderer Seite wird gemeldet, dast der Auitausch am 12. November jtattsindetr soll. rung in erster Linie auf . verkehr« zurückzuführen ist, der durch den schlechten Wasserstand, zurückgestellt worden sind. Wenn bisher eine stärkere Versorgung der Städte noch nicht erfolgte, so liegt da« einmal hieran, ferne«, aber daran, dast die Anforderung von Wagen in den Produktions - gebieten in diesem Jahre eine wesentlich kleinere ist, al« im Vor- ewi«l*r« M» Itenflffpatttn« WliieUf *6 4. vnüflim SO Vroirtn ««emiun#tit» jl tut Hr6flrld)ol (*1# 7 llpr •tmb« tür »cn lelflenbcn ?an), le btn FNtal.n (bi« s ttttki u tn allen «enoiteen» Bureau«, via», und Baien» vorlchittiee chneveibtnstlch- teet. Rellamen im rebati*.«» neuen Teil weiden oud,flefle« •ntaeli nld>i ausgenommen. .Ilm eins bitte ich Sie, Fräulein ElverShoi, habe« Sie Ge - duld mit meiner Frau. Ste ist leidend.' Und dann mit gänzlich veränderter Stimme: .Treten Sie ein und seien Sie willkommen auf Sünoog.' Die schwere Cidxnlür öffnete sich, und ein groster, breiter Flur nahm Nennte Over-Hoi auf. Wohltuende Kühle kam von den bunten Kachelwänden her, und die tiefe Stille, die in dem Raume lag, wurde noch fühlbarer durch da» lang nachzitternde Summen der Turglocke und da» langsame, ganz langsame Tik- Tal der grasten Standuhr, die in ihren schieferblauen Farben seltsam von den Wandkacheln abstach. -Hier links wohnen wir. Bittel- Mels Taben führte sie ins Wohnzimmer. Es war ein groster, halbdunkler Raum, belfen schwere Hokz- beife von grasten, mächtigen Balken getragen wurde. Die Wände, au» alter Eiche hergerichtet, innren ganz dunkelrot gehalten und warfen das durch die mit weißen Gardinen verhangenen Fenster sollende Licht warm und weich über die leppichbelegle Diele. DaS L>ai>Sgerät war alt und wuchtig, da» Soso sowohl wie die breiten, behaglichen Stühle mit setbstgeknüpsten Decken geschmückt. An den Wänden hingen Bilder von giosten. stolzen Segelschissen, und auch von der Decke herab hing a!« ein Erinnerungszeichen de« Berufe» der früheren Bewohner de» Hause» ein großes, aufgetakeltes Schiff. Renates Lugen konnten sich nicht gleich an da» seltsame Licht de« flimmer» gewöhnen, und so dauerte e» eine kurz* Weile, bi» sie die Frau entdeckten, die in einem in die E.'e gerückl-n Stuhle säst, eine angefangenc Häkelarbeit miistig in den Händen hallend. .Ach, Sie sind Fräulein ElverShoi. Fräulein Renate!" Sie sprach den Namen ganz langsam, jede Silbe wie etwa» Kostbare» wägend und weitergebend, und ihre Stimme hatte einen feinen Siebenten hoffnungsloser Müdigkeit, so daß Renate im ersten Augenblick kein Wort de» Gruße» fand. .Seien Sie «ilNemmen auf Sünoogl" .Ich danke Ihnen, Frau Taben, für Ihren Brust und für die Aufnahme, bi« e-ie mir gewähren wollen." .Denn es Ihnen nur bei uns gefallen wirb. E« ist hier brausten so einsam, und ich kann Ihnen nicht» fein." .DaS dürfen Sie nicht sagen. Ich suche Einsamkeit und Stille, und die finde ich bei Ihnen. Und ich denke, wir werden un» beide etwa» sein können." Frau Taben lächelte müde. Dann erhob sie sich und tagte: -Kommen Sie, ich will Ihnen Ihr flimmer zeigen. Der Tag ist Heist, Sie werden sich freuen, etwa» ruhen zu können." Mels Taben hatte sich an den Tisch gesetzt und sah den beiden Frauen nach, wie sie nebeneinanber über die Diele schritten, die eine hoch, stolz, leichl, die andere müde und gebrochen. Er reckte die Arme weit, schüttelte die großen Fäuste und ging bahn in bi« Küche unb befahl den Mägden, da» Mittagessen auf« zu tragen, die fremde Dame würde gleich zu Tisch komme«. politifthe Nachrichten. Die Sinstellansi deS PersonrnderkkhrS zugunsten einer besseren Beförderung von Kohlen und Kartoff «In ist, wie die halbamtliche »Deutsche »llgem. flciiuim' schreibt, schon seit langem vorbereitet worden. Schon bei Aufstellung de» Winterfahrplan» sind die Züge, die al» bi» auf weitere» verkehrend durch einen Stern bezeichnet wurden, so aus - gesucht worden, dast auch noch ihrem Au»fall aus jeder wirtschaft - lich notwendigen Strecke eine einigermaßen ausreichende Be - dienung gewährleistet wurde. Es war auch schon seit längerer Zeit wiederholt die Frage einer gänzlichen Einstellung de» Per - sonenverkehr» erwogen worden, aber die Verwaltung hat wegen der austervrdentlich einsiicheidenden Wirkungen, die diese Maß - regel für alle aewerbStätigen Bevölkerung-kreise sHandel, In- buftrie) mit sich führen mußte, solange e» irgend möglich war, von ihr abgesehen. Sie ist nunmehr ober doch vor die Notwendigkeit !gestellt worden, für die Zeit vom 6. bi- «uni 15. November die voll- tändiae Einstellung 6c» Personenverkehr» aus sämtlichen, dem öffentlichen Verkehr dienenden vollspurigen Haupt- und Stieben- eisendahnen anzuordnen, wobei Ausnahmen nur zugunsten de» unbedingt notwendigen Arbeiterverkehr» und des Vorort-verkehrs der Großstädte zulässig sein sollen. Die Reichsregierung entspricht mit dieser Verordnung einem dringenden Verlangen der Einzel- regierungen, da e$ nur aus diesem Wege möglich erscheint, die Versorgung der Städte mit Kartosfeln und Kohlen sicherzustellen.' Bei der K a r t o f s e l v e r s o r g u n g ist zu beachten, daß ans verlangen des ReichSwirtschoftSniinisteriums bis zum 13. Oktober dieKartoffeltranSporte hinter die GetreidetranSporte-. .Mein Leben? Verbracht? Sie mögen »echt haben! Nein, doch ganz nicht. Fünfzehn Jahre lang bin ich durch alle Meere gefahren, von einem Hasen zum andern. Da» war eine herrlich« fl«tt! lind nun bin ich seit einigen Jahren wieder auf der Hallig, bin ein Halligbauer geworben und habe Weib unb Heim." .Und sehnen sich nach der großen See zurück?" Er tat, al« höre er ihre Frage nicht, sondern wie» mit dem Peitschenstiel aus das Watt hinaus. .Sehen Sie dort den Steinhausen? Da hat vor vielen hundert Jahren ein HauS gestanden. ES ist in einer großen Flut unter- gegangen. Aber in jeder Ebbe kommt eS wieder zum Vorschein. Hier draußen geht nicht» unter. Die' Nordsee behält nicht-, alle» gibt sie luieÄr heraus Richt einmal die Toten behält sie. Selbst au» den utnergegnngenen Kirchhöfen wühlt sie sie heran». So ist e» hier draußen bei un» in der Nordsee, hier geht nicht» völlig unter." Die letzten Worte hatte er ganz leise und tief gesagt und saß nun steif und steil und sah grabe au». .Und barutn haben Sie bie Welt hier draußen so lieb, nicht wahr?" Wieder schlug er hart unb hastig mit bet Peitsche und trieb die Pseebe zu gröberer Eile an. Erst al» sie nahe vor bet Hallig waren, wandte er sich zu ihr und sagte: .Man kann bie Welt hier brausten lieben ober hassen. Wehe bem, ber sie liebt unb hastt." .Da» verstehe ich nicht." Da» Watt, ba» eine weit« Strecke Hinburch weich unb schlam - mig gewesen war, würbe fester unb stieg langsam zum Halliguser empor, unb bann lief ber Wage» wie auf Sammet Sie waren auf ber Hallig. Ein weicher, grüner Gra-ieppich umgab bie Warft, auf bet, von hohen Bäumen umrauscht, ein schneeweiße», strohgebeckte» Hau» stanb. Ein gut gepflegter, von einem weißen flaun um - grenzter Garten lag davor, au» dem eine Welle süßen Rosendufte» ihnen enlgegenschlug. .Wie ichön!" sagte Renate, al» sie vor der grünen Hau-tür mit den blanken Messingsternen stand und bie Hanb über bie nickenden, schneeweißen Blüten gleiten ließ, die zu beiden Seiten der Tür hcrabhingen. .Hinter dem Hause ist r» noch schöner. Kommen Die, wir wollen gleich um da» Hau» herumgehen." .Da» ist ja wie ein Park," rief sie erstaunt au», al» sie in den Schatten der hohen Bäume trat, bie einen großen Teich um - gaben unb sich in seinen Fluten spiegelten. .Wie schön!" wiederholte sie. .Sünoog ist die einzige Hallig, die solchen Schmuck hat. Aber nun lassen Sie un» in- Hau» gehen, meine Frau wartet auf Sie." Vor der Hau-tür hielt et wieder an unb sagte mit tiefem Ernst in der Stimme: -Ich hab e« mir gleich gedacht, al» . "I den Koffern stehen sah. Ich btn e rotllfu,'innen hier draußen. iln. ».reichte ihr die Hand, eine große, .J 1 ’ Augenblick prüfend in» Gesicht und ' • i-^päck aus den Wagen. , .'“" 6 nun kommen Sie. Wir muffen lan n e au f Dünoog?' ba geboren." I.. Leben da verbracht?" Wtf'nn, '"he die Peitsch« auf die Gäuk« niebet, baß ft« sich ** «in Bin» j t ’ cm letzten, unb e* dauerte eine Weile, bi» * 'ch veräußerter Stimme sagte: t«'" । idaltOL «n-ftmat, w-'"' na d) flrrtapm aL « .v«""'- «ui _ otfrlfliol)»- _ w te« C-au«. nwnalL A C 1 »rpattion ; * tc n: dreaf'd..». 11 1 °""r , • nun lonimen eie. zrir mugen gleich wieder zurück, " überrascht uns bie tzee, unb mit unserer Nordsee ist nicht •» ’Pnfeen!“ fiel Ihr auf, wie tief feine Stimme klang unb daß er ' "irre Nordsee" sagte. ■viejicbcn bie See wohl sehr, Herr Taben.* lächelte still unb versonnen. tm« nillc ' n ElverShoi. bie See ist doch unsere Heimat, ist uni " und Mutier, Freund und Braut." $ ffiie er da» sagt, dachte sie, so selbstverständlich, nnd ihr doch ii,i»"lchcnd, da sie nicht glaubte, die Wolle seien seiner Seele rmn, sondern er habe sie irgendwo gehört ober uelcfeit. ist viel aus einmal, Herr Taben." ?L* v,e Und aus dem Diiineiilande und kennen die See nicht, »un sollen Sie sie kennen lernen." r>, ’ huli ihr in Den Wagen, setzte sich neben sie. nnd bann fjj » fünfem Trabe auf» Wall hinaus. E« war eine evene, i-j Nur mitunter kam eine Stelle, ,oo dec Boden wech M"ei 1,1 n, iß ,pnc und Die Pscrbe ties einsJ ifett. oder e'ne t'i iu?.t“ ne ' tlH Pliel, ba» langsam durchfahren würbe. Weiter ki:,'rn 'ernten sie sich vom Festlanb«, mehr und weh' ner- kt i,z,'°-"'tt!chwanb Der Seebeid), unD immer Deu'ücher unb klarer iiunoog aus Dem Watt herauf. liw. , '"heil schweigend nebeneinander, keiner wußte andern '°g. ,i .»! dte Hallig ganz deutlich zu sehen mir, sagte Renate: T ttoi eüiioog?- ( *V 5' r.l og. *^' l e ugen da» so besonder». Da» bedeutet ber Name?" fiifle. Fast alle Halligname > «nbigen iuf Sog, auf hiftg ^hrr. wenn Die Flut gekommen ist. werben Sie i# be- Eq - ' <«nn liegen bie stillen Inseln wie Augen in btt weiten In einer Nnterrebung mit bem Derichterstalter be» .Petit Parisien" erklärte bet Cberlummifjar für bie befehlen rheinische» Gebiet«, T i r a r b, «r sei ber Ansicht, baß mit dem Jnkrasttreien de» griedensvertrage« die gesamte Verwaltung des besetzten Ge - biete» in die Hände der deutschen Verwaltung übergehe. Bis zum Tage ber Ratifizierung habe bei jedem Landrat ein Sssizier die Verwaltungsmaßnahmen der deutschen Beamten über - wacht, die mit vollem Recht für verdächtig gegolten hätten, weil sie nicht nur Deutsche, sondern Preußen oder Bayern gewesen seien, da» heißt fremd int Rheinland und ergebene Diener be» ZentralorganiSmu» von Berlin ober München. Er stelle sich be»« halb die Frage, ob mit dem Inkrafttreten de» FriedenSverlrage» bie französischen Kontrollofsiziere verschwinden sollen. Solange die Behörden dieser Länder durch fremde Beamte geleitet Werdern fei c» unmöglich, daß sich Frankreich um diese Politik nichy, kümmere, die ausgesprochenen preußisck>en Eharakter trage unb sicher die Mittel anwenden werbe, einer Okkupation enlgegenzu- arbeiten unb bie Sicherheit ber alliierten Armee in Gefahr zu bringen. Der FriebenSvertrag enthalte übrigens- Paragraphen, bie ber französischen militärischen Autorität das Recht geben, über; ihre eigene Sicherheit zu wachen Tirard wolle übrigen» den Ver - trag im Geiste absoluter Loyalität, ja selbst im Geiste be» Wohl - wollen» gegenüber ben Bevölkerungen, von denen viele Frankreich freundlich gesinnt seien, auSführen. Die Mitwirkung der Cffi- ziere sei ihm lieber al» bie von flivikbeamlen; auch bie wirtschaft», lichen Sektionen, bie bie französischen Offiziere gebildet hätten» sollen beibehalten werden. Springflnt. Zvm IahrcStkist der Sieler Malroseverhrdu«s. Von Bernhard Rausch. Am 4. Nov.mber deS vorigen Jahres fiel die Gewalt übet , mit een Befehlsbereich Der Ostjcestalivn in Die HänDe DeS j tier SolDatenialc», des ersten SolDalen- ^ ,cs der Deutschen Revolution. Von Der Kielet rxjjf gus setzlc sich die Welle in Bewegung, die in Den ersten