*a<„.t*amknrn«r<' trtd.etni ia«lld. itettmal, ennntaa» u nad> ‘rtrrlaeen Nin »Inmol • u:p#t>tri*: toöd>fn*i>di 1^10 <. monut» lut 5,05 w Tri ine f>oii«b eteUAdaiihim». menatl. 0 * iH rbe Ilion . ttettianBflrate n. 1. ttod. WkranirooHh*« lürbatifun toairbf nUktor. tiaebnrn- r el'^arte. ganr l-ich " S^uh". Tiber ber Schuster sagt ihnen immer wieder: ich mache nur > feste Stiefel mit Doppel, ohlem nur die hol en etwas aus, bleibt konsequent und macht lieber b nfro't. als leich e Sch che." „?,h da!" rief Oldshatterhand und sprach mit den Händen mit „Mechaniker Tritt arbeitet ein Vierteljahr lang an einem seiner elektrischen Türschlösser, auf die er stolz ist. Der Bezahlung nach müßte er so ein Schloß aber in einer SBixbe fertig haben.' „lind macht natürlich bankerott Ja, daß man da» nicht darf, meinte die Dame." '„Ja . . . aber der Herr Tritt heiratet ja bann immer wieder eine Fran mit Geld." „Und macht seine elektrischen Türschlösser weiter." , .Ja." „DaS ist ein Lebenskünstler." „Der Herr Tritt ist aber gar kein . . . kein LebenSkünskler, sondern er ist ein hundsgemeiner Sump." , „So ein gant kleines bißchen gemein ist jeder Lebenkkünstler. Und wer keiner ist, wird an sein Kreuz genagelt ... di gibt unendlich viele, verschiedenartige Kreuze, und an allen hängen Menschen taran." Da erbleichte iöldshatterhand bi», in die Bippen; zurück - weichend sah er den Fremden an, denn er glaubte, sich selbst lachen zu hören. „Hil hihihal" hatte der Fremde da» irrsinnige Lachen L"ldshatterhand» gelacht. Und ganz.nahe, hergebeugt, mit dem langen Zeigefinger deutend, flüsterte er jetzt: „Vlt>er e» g:bt ein Kreuz in grauer, teuflischer Gin'amleit. An diesem furchtbaren Kreuz hängt der krumnigenagelte Mensch, der nickt mehr rach - süchtig fein, sich nicht mehr wehren kann und will, weil et weiß, daß alle, die ihm Böse» antun, daß auch der brutalste Mörder nur rin armer Sump und ohne Schuld ist Weil man ja auch ihn so lange gepeinigt, gebemütigt, geschlagen hat, bi» er ein bösartige», gefährliches Tier würbe ... Der Mensch, bet ba» weiß unb danach handelt, der hängt an dem schaurigsten Krenz, auf dem schaurigsten, einsamsten Gipfel. Tenn ihn quälen alle, weil sie fühlen, daß er nickst zurückschlägt." „Da» ist Jesus Christus." sagte CLbfhatterbanb ganz langsam. „Höre einmal, Du." Der Fremde sagte Lldshatterhand an die Schulter; seine Stirn wurde tiefrot und sprang vor. „Es gibt viele (khristusse." „. . . Nur einen hat'» gegeben." „Nein, nein! Immer leben llbristnsse, aber man kennt ne nicht." Die Stirn de» Fremden wurde sichtbar weiß; et richtete sich auf. „Cber, sehen Sie nach, ob der Brief jetzt gekommen ist." Der Kellner eckte von Tisch zu Tisch. „Stiaaa," fang ein Gast laut und langgezogen und breitete dabei langsam bie Arme au». „G-Dur, verstehen Sie," schloß et brüCenb. Der zuckerkrank«. Wirt saß regungslos an feinem Platz neben dem Büfett. Nur manchmal gab er beut Cber mit beut Augenlid ein Zeichen. So faß er feit dreißig Jahren. Sein G.nckst war aus Wachs, und die schwarze>Haiit unter feinen Augen sank faltenbitbcnb übereinander. Gäste wechselten die Plätze unb besuchten sich. Ein Trupp neuer Gäste schob?jich burchs Sokal. , Hälse reckten sich, alle nach einer Ecke hin, Adamsapfel stachen hervor ; fächerartig schob sich eine Anzabl Gäste auf einen langen Italiener zu, der eine Zeichnung hochhielt. fluch der Wirt wandte langsam wie eine JahreSuhr den Stopf unb sah wieder vor sich hin. „Jh kannte zwei Maler", der Fremde faß bequem zurück- gelehnt, -sie waren beide ganz arm, sehr begabt unb ungeheuer kunstbegeistert... Der eine hat sich in Paris erschossen... Ter andere malt jetzt Postkarten in Berlin — Schweine! en, bie ein Auto lenken, unb Feldbasen mit Stn.penstieseln, Säbel und Helin, die vor einem Postenhäuschen sieben unb das Gewehr pra en- tieren vor einem lonal dankenden Feldhasen in Generalsuiiisorm ... Dieser Maler lebt zufrieden, eS geht ihm gut, denn er ver - dient mit seinen Postkarten genug Gelb... Ganz selten wird ein Tcitfd) geboren, der fein Leben lang nie einen Kompromiß schließt." , * „Ich werde niemals Schweinchen malen, die ein Auto lenken. „Sie n. S e ni' t." sagte der ft-ernte im se den Tonfall, tn dem er damals auf der Höhe von Lürzbnrg gesagt hatte: nein, L-ie bitb uiü)t faiiLua). „Da erschließe ick mich lieber auch." Oldshaiterband warf den Kops in den Nocken. „Das glauben Sie nicht? ... Da kennen Sie mich nicht, schloß er geringschätzig. „Toch ... ich kenne mich." „.... Unb bann, überhaupt, ich räche mich." Oldsdotterhands zusammengepreßte Sippen wurbi n ein Strich. „Der Setter Mager hat mich einmal ins Gefich geschlagen mit dem Rohrstock, Eine neue Selaftungsprode. Der Appell an den Irrsinn. Unsere Berliner Schriftleitung teilt mit: Syndikalisten. Anarchosyndikalisten, bie verschiedenen Truppen der Kommunisten und auch bie unabhängige Partei machen ihre Anhänger mobil, vor einiger Zeit schon schrieb bie „Freiheit": .Di« zweit« Lesung der Vorlage b<» BetriebsrätegesetzeS im Plenum bet Nationalversammlung steht devot, und unsere Ge - nossen werden ba» unmögliche Eebilbe ablehnen müssen. Zu. vor muß bie Arbeiter schäft jedoch noch einmal z u einer großen Bewegung ansetzen, um ihre Räte- fotberung mit wuchtigem Nachdruck zu vertreten." In Berlin wurde dieser Tage begonnen, bie Stoßtruppen für den hier angefünbigten Kamps zu organisieren. Tie Perkehr»- arbeiter haben ein neue» revolutionäre» Organ, wie sie e» nennen, einen HauptauSschuß von 33 Mitgliedern eingesetzt. In bet Gründlings versalnmlung referierte der Unab - hängige Maltzahn, bet in bem unglückseligen Berliner Metall- arbeiterstreik eine bedeutende Rolle gespielt hat. Lu» bem üblen Geschimpfe ging deutlich hervor, zu welchem Zweck bie» neue revolutionäre Ctgan geschaffen wurde. Maltzahn sagte u. a.: Da» Gebäude der jetzigen Staates ist morsch und sieht unmittel - bar vor dem Zusammenbruch Tie Bestrebungen de» sozialistischen Proletariats gehen deshalb dahin, jetzt endgültig b;e Ulattit be» Kapitalismus zu sprengen. Tie Gewerksck>af:en wurden von diesem Proleu» bet neuen Gewerkschaftsslrategie in Grund und Boden verdonnert. Maltzahn meinte, die Arbeiterschaft dürfe sich weder in Gewerkschaften noch in politische Parteien zerglie - dern. Tie Arbeiterschaft müsse jetzt da» äußerste wagen, sie müsse zutückgefchlagen werden ober enbgültig ben Kapitaliimu» be - seitigen. Helle Freude halten diese revolutionären Arbeiter an der zunehmenden Not. Er rechnete bereit» damit, daß Ober- schloffen un» verloren gehen werbe und dadurch die Ar- beiiSlofigfeit und die Notlage der Arbeiter unerträg - lich werden würde. Taher gäbe e» für bie Arbeiterschaft kein Zurück mehr, sondern nur einen „frischen, fröhlichen Kampf". Noch so hohe Löhne könnten bie Notlage bet Arbeiter nicht beseitigen. Tie nächsten Monate würben über Sein ober Nichtsein entscheiden. Taher müßten die VerkehrSarbeiter einheitliH und geschlossen int Interesse de» gesamten Proletariat» handeln. Zum Schluß forderte Maltzahn die Funktionäre auf, Vorbereitungen zu treffen, damit zur gegebenen Zeit wuchtige Proteftegegenda»Be- triebSrätegesetz erholen werden können. Mit den Unabhängigen im Bunde stehen in diesem Falle die Kommunistcn, so sehr sie unter sich zerfallen und zergliedert sind. Besser noch al» bie Unabhängigen verstehen sie e», mit Phrasen bie Gehirne der Arbeiter zu umnebeln. Die ..Rote Fahne" bringt in ihrer neuesten Nummer einen schwulstigen Aufruf, in dem e» u. a. heißt: Nur Cure Tat sann die Trümmerlegung der Produktion und be» Verkehr» durch die Hyänen be» Kapital» unb eine unfähig« Bureaukratie aufhalten. Ihr müßt jetzt darum fämpfen, daß Produktion und Berkehr ihren zerstörenden Händen entrissen werden. Nur ihr seihst könnt die zerfallende Wirtschaft noch reifeji, nvr Cure Kraft und Cure Köpfe können sie wieher aufbauen. Der erste Schritt auf diesem Wege, der getan werden» muß, ist die Erkämpfung von Betriebsräten, die die Kontrolle jeglicher Produktion und de« gesamten Bcrkchrrwesens in die Hand nehmen. Er ist hohe Zeit, daß in jedem Betriebe, in jedem Geschäft, in jeder Werk - statt Arbeiter unb Angestellte revolutionäre Betriebsräte er - kämpfen. Tie Millionen der Arbeitenden,, die Hunderttausenden der Hungernden müssen den Schlachtruf vernehmen: Kontrolle der Produktion durch revolutionäre Betriebsräte! Die breiten Massen der gewerkschaftlich organisierten Ar - beiter wollen die Berliner Unabhängigen gegen die Regierung in» Feld führen. Die von Unabhängigen beherrschte Berliner Gewerkschaft-kommission hatte am Mittwoch eine Ver - sammlung der Delegieren unb Gewerkschastrvorstände von Berlin einberufen, die zum Betrieb»rätegesetz Stellung nahm. Nach längerer Diskussion wurde gegen 6 Stimmen eine Resolution an- i genommen, deren Inhalt bereit» im heuiigen Morgenblatt be» ' „Echo" mitgeteilt ist , • Ueber die Lane im Ruhrrevier haben wir vorgestern bereits berichtet. Wir müssen un» klar sein, daß wir ernsten Tagen ent» gegciigehen. * • * Tie Auffassung der Regierung. Ein Vertreter unsere» Berliner Buveau» holte die Meinung । eine» führenden sozialistischen Politiker« in hoher Regierung». . stell« über bie sich zuspitzenbe schwere wirtschaftliche unb politische Krisis rin. Der Genosse äußerte sich bahin, daß alle Mit - glieder der Regierung selbstverständlich wüß - ten, wie sehr kritisch bie nächsten Wochen und Monate fein werden, jeboch fei ihre feste Ueberzeugung, daß den Unabhängigen und Kommunisten ein Sturz der Regierung nicht gelingen werde. Die Massen bet immerzu, bi» ich am Boden lag. Weil ich meinen Schulfreund nicht auf dem Stuhl sestgeha ten habe, für ihn. Bi» ich am Boden lag. Wenn er jetzt ba wäre, der Lehrer... hier an bem Tisch, wenn er säße." .... Vielleick: ist ber Lehrer so, lebt so. geht so in dieser i Stobt herum, weil e» die Atmosphäre der Stabt ander» nickt zu'äßt.... Der Katholizismus, die Klöster, Mouche und Priester, I die engen Kurven ber Gaffen mit den feuchten Schatten, die I gotischen Kirchen, die hoben, grauen Mauern, au» denen unver - mittelt gotische Fratzenbkldweike springen, all die» zusammen wirkt auf den Menschen von Jugend au ... So eine Stabt bringt Bose hervor, die schon al» siebenjährige' Kinder Sünden beichten mußten. Verblödete, religiös Irrsinnige, Ehrgeizige, bucklig Ge - borene. heimliche Mörder, Krüppel, Asketen, Kinderschänder... auch Künstler. Unb Menschen wie den Lehrer Mager... Daß ber Herr Mager von Ihnen verlangt, Sie sollen Fhren Freund zur Züchtigung auf bem Stuhl festhallen, ist, wie Sie sagen, gemein." „Gemein, habe ich nicht gesagt." „Nun gut, aber es ist so... Unb doch hat vielleicht nur die Stabt den Herrn Mager zu so einem harten Lumpen gemacht, zu einer Strafmaschine. Er rückt sich dafür» bah ihm die Stadt unb ba» Leben seine Seele verkrampft und verdunkelt haben, an seinen Scbü'ern ... Er selbst ist ganz unschuldig." „Glauben Sie?" fragte Olbfbatterbanb tief betroffen." „Haiti" brüllte da ber Fremde entsetzt. „Nein, nein, nein! Rächen Sie sich! B'ehren Sie sich! Prügeln Sie! Mit dem Rohrstock in? Gesicht! Bi» er am Boden liegt!" Der Fremde beobachtete Clbfhatterbanb angstvoll unb scharf, unb al» er sah, daß dessen Mund wieder hart wurde, schloß er, er lacht« sogar unb e# klang übcrzeugenb: „Da» braucht Sie gar nicht zu küm - mern, roa» ich da von der Stadt gesagt habe . . . Da» habe ich nur so gesagt. Ein Gespräch. Man muß sich natürlich wehren, den Herrn Mager beim Chr nehmen unb sagen: Herr Mager, Sie sinb ein Lninpl Ein Lump sind Sie!" Der Fremde sah Cldshatterhand fest an und lange, unb al» Cldshatterhand endlich nickte, nickte der Fremde auch. „Du empfindest nicht mathematisch," sprang die wütende Stimme de» Maler» au? dem Fremdsprachengetöse heraus. .Lege einen Zirkel an, mit der Spitze in den Nabel meine» FrauenakteS, und Du wirst sehen, daß die Drei- und Vierecke, die Ctiate unb Diagonale als Synthese mathematisch genau zum Nabel stimmen. Womit natürlich auch vollkommen bie GefiihlSivwthese de» We be», der Liebe und aller menschlichen Beziehungen überhaupt — klassisch, plvchologifch bargestell: sind." Der Kellner trat an den Tisch. Da» zusammengebrückie Gesicht de» Künstler» war stolz unb höhnisch geworben. „Klasjisch-psnchologisck?" Der Dialer errötete. „Ja, so sagtest vorhin Du . . . Sei« Arbeiter, Angestellten unb Beamten feien infolge der wirt - schaftlichen Rot, zum Teil auch wegen bet Unzufriedenheit mit ber jetzigen Fassung be» Betriebsrätegesetze» in großer (Erregung. Di« Ziele ber Kommunisten unb Unabhängigen fänben aber doch nicht ben Beifall, von bem bie lautesten Führer träumen. Man bürst bestimmt hoffen, baß Regierung unb Reich auch noch bie bevorstehende schwerste Belastungsprobe ertragen würden. Die MM« des MserMW-MMIns. Wie au» Essen gemeldet wird, sprach dort bet Wiebet- aufbauminifter Geßler im Saal be» KaiserhofeS vor einer Versammlung ton Arbeitgebern und Arbeitnehmern be» unbesetzten Teile» be» Regierungsbezirk» Düsseldorf unb bet Provinz Westfalen über bie Frage be» Wieder - au f b a u e » Nordfrankreichs, bie wohl bie wichtigste un» im Friedensvertrag gestellte Ausgabe ist Der Minister ent» w'ckelte in längerer Rede bie äußeren unb inneren Schwie- rt g f e 11 e n der Sache. E» werde sich um Schwierigkeiten in dreifacher Richtung handeln: Aufräumung der zerstörten Ge - biete, Wiederaufbau ^der zerstörten Ortschaften, Anlagen und Gebäude unb die industrielle Wiedergutmachung. Politisch sei hktvorzuhcben, daß Deutschland zur Hilse i m weite - sten Umfange bereit sei; aber ganz ungewiß seß ob und in welchem Umfange unsere Leistungen unb Lieferungen von der anderen Seite überhaupt gewünscht werden. Bekanntlich bestehe in Frankreich eine starke Gegenströmung gegen die Srichästigring deutscher Arbeiter und deutscher Unter - nehmer Noch schwerer sei bie Lage im Innern. Wenn wir für Frankreich arbeiten sollen, müssen wir arbeitsfähig sein. E» fehle un« aber am Wichtigsten, an Lebensmitteln unb Rohstoffen. Der Minister ging auf die Kohlen - frage im besonderen ein. Solange wir an Kohlen so viel ab» liefern müssen, baß nicht einmal da» aOcrnotroenbigfte für bett heimischen Bedarf übrig bliebe, werben wir keine wirksame Hilfe leisten können. — Der Minister ging sodann auf die mehr technischen Fragen be» Dieberaufbaue» ein, auf bie Fragen der Vergebung unb Bezahlung, ber Organisation und Vee« kehrSnot und gab die Versicherung ob, baß er die deutschen Ge - werbezweige frei unter eigener Verantwortung arbeiten lassen wolle. Die Schaffung eine» neuen, großen Behördenapparake» komme für ihn nicht in Betracht. Sehr störend unb ber Sache hinderlich seien gewisse private Bureau», die von Ge- 1 winnsüchtig« n in aurländischen Interessen geleitet würden. Zum Schluß ging ber Minister auf bie sonstigen Aufgaben feine» Ministerium» ein. Er hob besonder» bie furchtbare Lage ber Au«lanb»deutschen unb der Deut - schen in den abgerissenen Reichsteilen hervor, denen Heimat und Habe genommen sei. , In ber sich anschließenden Debatte wurde eine Anzahl von Einzelfragen eingehend erörtert. Ma» hob allgemein btt schwierige innere Lage hervor, bie e» mit sich bringt, daß et un» selbst am Nötigsten fehlt. politisthe Nachrichten. Losialdkmokratifchkr Appell tm die Meubahaer. Ter Werbeaulschuß ber sozialdemokratischen Eisenbahner Groß-Berlin» veröffentlicht im „Vor-, wärt»" einen Ausruf an alle Eisenbahner, in bem e» beißt:. „Tie gewissenlose Hetze, bie unter der Flagge der Wirt - schaftspolitik getrieben wird, ist weiter nicht» all eine politisch« Maßnahme. Sie ioll der Einführung de« Rätesystem» nach kommunistischem Muster auf ber Eisenbahn bie Wege ebnen. Ein BerkehrSstreik im jetzigen Augenblick wäre eine Un»' Verantwortlichkeit, ein Verbrechen am ganzen Volke. Eisenbahner, bewahrt kalte» Blut! Zeigt, daß Ihr Euch der. Tatsache bewußt seid, daß Ihr am Wiederaufbau be» nieder- gebrochenen Wirtschaftsleben» den tätigsten Anteil nehmen wollt! Laßt die gewissenlosen Hetzer nicht triumphieren, um so weniger, al» die Vorschüsse auf bie noch in der-Beratung befind- liehen Tarife schon jetzt gezahlt werden." — Diese zur Ver - nunft mahnenden Worte verdienen, allseitig in Eisenbahner- kreisen beachtet und beherzigt zu werden. Wie an» Duisburg gedrohiet wird, beschlossen die Eisenbabn- ardeiter Groß- Duisburgs, Rre fag früh in den Streik z treten. Notstand-arbeiten sollen auSgesühn werden. Zur Temonstrotio« der vrrltuer Arbeitslose« meldet un» ein eigener Drabtbericht. daß e« sich um die I Million Mark Weihnachtsfpende handelte, welche bie Erwerbs - losen von ber Kommune verlangen. Die Sache ist indessen vorn stehst Du, mathematis«!, ist ba» so: Ich besitze eine Million, der Zinsfuß " „Möchten Sie nicht bezahlenk Ich übergebe jetzt," sagte der Kellner zum Maler unb hieb feine Serviette unter ben Arm. „Ucbergeben Sie meine Schuld bem anderen Cber." „Da« ist gegen mein Prinzip." „Dann kreditieren Sie mir bl» morgen." „Ich brauche aber mein Geld. Da« ist doch logisch." „Sie bekommen morgen ba» Doppelte von mir." Der Kellner zählte an den Fingern ab: »Vergangene Woche sagten Sie da» Doppelte, am Freitag ba» Doppelte vom Doppel - ten, gestern wieder da» Doppelte, heute noch einmal . . . Wer soll das ausrechnen. Von versprochenen Verdoppelungen kann ich nickst leben . . . Das ist doch logisch. Und bann habe ich bret ftinber unb ein Weib. Da» ist boch logisch." »r breitete über - zeuge nb die Arme au» und ging. „Sie hätten nicht heiraten, sich nicht verdoppeln sollen, dann könnte« Sie mehr kreditieren. Da» ist boch logisch," rief ihm ber Maler nach, „fllfu, mathematisch gesehen, ist bie Sache so — ich besitze eine Million . . . vierprozentig verzinst, bekomme ich eierjigtaufenb Mark jährlich. Da hast Du bie Synthese de» Gelde», die zugleich alle Cual, Not unb alle» Elend de» Nichigeld- haben», das beißt ... die GefühlSsvnthese be« Selbe» in sich schließt . . . Sin Bewei» also, daß man mit mathematisch-genaue« Dreiecken unb Diagonalen sehr wohl auch bie Gefühl»svnthee« be» Weibe» berechnen unb darstellen kann," schloß der Ma .r, packte sein Bild unb verließ da» Gase. „War da» der Architekturplan zu einem Backstrinhau»?" fragte Oldshatterhand ben Fremhen. „Nein, ba» war ein Frauenakt!" „Die furchtbare Tragik be» mobernen Menschen . . . ist ba9 möblierte Zimmer!" rief ein junger Herr, der allein Billard spielte, hartstimmig einem anderen zu. Er trug eine Loden- pelerine, nur mir bem obersten Knaps gehalten unb über die Schultern zurückgeschlagen, so daß sie ihm lang unb schmal am Rücken hinuntcrhing, wie ein Prinzenmantel. Oldshattterhand sah ihm schon eine Weile interessiert zu unb fragte endlich, warum der Herr seine Pelerine nicht adnehmc beim Spiel. „So spielt er schon vier Monate lang, täglich, den ganzen Winter. Er bat ein Loch in ber Hose." „Gin Loch? x. . . Wissen Sie, ich werde dem Herrn Magee boch lieber . . . rrur ans bem Wege gehen, wenn ich ihn triebet einmal sehe auf ber alten Brücke. „Soook" fragte der Fremde, unb sah erbleichend starr auf Lldshatterhand, wie auf sein Schicksal. „Ja, da sieht er immer unb sieht auf da» beleuchtete Ziffernblatr" , tgorttteux; feiet)