»o»„»ambnra«r* n1d etnt täpltd, »Ivetmal, eonnioflt u. nach Aetfrtoaen nur einmal. « tuginrei»: »Schennich 1,30 H. monut» Uch 5.05 A ire. Ine Haus. Xreiut’anbltnb. monatt. 8 A iH t ba t lio n : Reblanbflrati tt, i. Steif. veraniwarUlcher iHtbaftnir: IBalttier'Uirtor, Onniburn- w ( D < D 11 i o n geblonhftrQbeil .Srbaelchotz. Bndibaiioliinfl: (trhqeldjot. «uchbruc1erct-Ko,uer ?rtlanbftia8e ii >. Sielt. Ur. 13. Cmzelnummer morgevS 10 4, nütttiS sowie Sonn: und Festtags 20 4. entflgen Me lebqfltfeatlfne Sftlortle 125 4. sunügll* 00 Prozent Xtntningb* fiifibUg. Arbeitswarkt u. ^amilienanzeiaen 150 4- «nz«i«en. Annahme Rf6lanbflra6e >> Im Srv- qelchod (bl# 7 Uhr abend» für den folgen den Xaa), In den giltalen (bU » Uhr, unb In oüen «nnoncen- Bureaus. Platz« unb Palen» eorfchrifien ohnePerdlnblich» tot. Meklamen tm redaktio - nellen Leu werden auch gegen Pniaelt nicht auigenommen. Freilag, den 0. Jammr lOSO.-Worgen-Ausgalie. 34. Jahrgang. Minister-Sefprechung über Sie wirtschaftliche Lage. Wie auS T t u t t g a r t den zuständiger Lsite mitgeteilt wird, fanden am Mittwoch und Donnerstag in dem Landtagtgebäude Besprechungen des Reichswirtschaftsministers mit den Ministern von Bayern. Württemberg, Baden und Hessen über wirtschaftlich« Fragen statt. Ter Neichswirtschaftsminister gab zunächst einen Ueberblick über die gesamte wirtschaftlich« Lag«. Bezüglich der Er- vährung ist der Minister der Ansicht, datz zunächst di« Wir - kung (6er eben jetzt in Kraft getretenen L i e f e r u n g S p r ä » mien abgewartet werden muffe; zu übertriebenen Befürchtungen liege trotz des Ernstes der Lage kein Grund vor. Menn die Prämien nicht die erhoffte Wirkung hätten, würden rechtzeitig Matznahmen getroffen, wobei in erster Linie eine Herab - setzung der Ration und eine Erhöhung deS AuSmahlsaheS, daneben aber auch in den nötigen Grenzen eine Steigerung der Einfuhr in Betracht komm«. Nachdem der Minister die Lage in der Textilindustrie und die Notwendigkeit der Unterbin - dung der wilden Preistreiberei und des Schleichhandel», sowie die bedauerlichen Berhältniffe auf dem Hgute» und Leder- markt, die ztvar ein Eingreifen forderten, wenn auch die Rück - kehr zur Zwangswirtschaft nicht mehr möglich fei, besprochen hatte, führte er an Hand von statistischen Angaben au», datz di« Klagen SüddeutschlandS über eine Benachteiligung in der Kohlenbelieferung nicht begründet seien. Di« Klagen über mangelhafte Kohlenbelieferung seien allgemein im ganzen Reich, und auf den Ausfall des Saarg^bieteS, sowie di« geringe Produk- Hon ht den verbliebenen Kohlengebieten zurückzusühren. Die ReichSregierung wendet diesen Problemen ihre volle Aufmerk - samkeit durch eine grotzzügige Regelung der Wohnung»« und Unt^rbringungSverhältnisse der Berg - ar b e i t e t, in Bergmannrheimstätten zu. Schlietzlich besprach der Minister die Frage der AuS - und Einfuhr, insbesondere de» Ausverkaufs Deutschlands, dem durch ein« Verschärfung der Ausfuhrkontrolle und einer Preisprüfuny durch di« Eelbstver- waltungSkörper begegnet werden solle, sowie die Valutafrage. In der ErnuhrungSfrage wurde von den süddeut- fchen Regierungsvertretern eine Steigerung der land - wirtschaftlichen Produktion durch Bereitstellung von Düngemitteln und., eine gereckte Verteilung von Kleie aus den Beständen der ReichSgetretdestelle gewünscht, waS der Vertreter de» ReichSwirtschaftSministerium» weitgehendst zu berücksichtigen ver - sprach. Für ein« Heraufsetzung deS Preise» für Pflichthafer konnte sich her Minister nicht erwärmen, doch wird diese Frage erneut geprüft und besprochen werden, auch die der Prämien für Kartoffelablieferung und der Verwendung von Gerste bei den selbstwirtschaftenden kommunalen Verbänden zur Drotstreckung. Bezüglich der Kohlenproduktion und Kohlenversorgung wurden von den süddeutschen Vertretern di« Mittel zur Hebung dieser Produktion und Wege für «ne ^eichmätzig« Verteilung der Kohlen aus alle Gebiete des ReickeS besprochen und die Zu- ziehung der LandeSbrennswffämter bei der Verteilung der Zndu- strie- und Haußbrandkoble verlangt, ebenso die Kontrolle t« Wafferfrachten, die durch ihr ständiges Steigen die süddeutsche Industrie in unerträglichem Matze belastet. In Anbetracht der Wichtigkeit der Beförderungsfrage wurde Wiederholung der Personenzugsperre aus 10 bis 14 Tage erörtert und gefordert, datz der Personenzugverkehr.an den Sonntagen im ganzen Reich eingestellt fvird. Amtlich wird au8 Berlin gemeldet: Tie Nachricht eine» hiesi - gen KorrespondenzbureauS, nach der da» R«ich»verkehr»min^te- rium eine neue Verkehr»sperre zu verhängen beabsichtige, entbehrt jeder Begründung. » Der Amsterdamer .Telegraaf" berichtet, datz zwischen den Niederlanden und Deutschl'and Verhandlungen über den Abschluß «ine» Wirtschaftsabkommens stattfinden. Auf holländischer Seite besteht der Plan, einen Kontrakt abzu- schließen, der den Niederlanden für mehrere Jahre gesicherte Kohlenzufuhr verbürgt. Große Schwierigkeiten bietet die Frage, ob Deutschland durch den Abschluß eines Kohlenkontrakte» nicht in einen Gegensatz zu den verschiedenen, die Kohlenlieferung betreffenden Bestimmungen de» ^riedenSvertrageS gerät. Die niederländischen Unterhändler sind nicht Bevollmächtigte und leisten nur Vorarbeiten. Tas Abkommen müßte voy den General- staaten gutgeheitzen werden. PolittMe Nachrichten. Sie bevorstehende FrtedenSratifikation soll nach ncukster Meldung noch weiter hinouSgeschoden imtbtn. Ein Pariser Bericht Ipricht davon, datz der Austausch der SiatisizicrungSurkmiden weder am 10., noch cm IS Januar, sondern srü heften» am 1». Januar ftaitsiiiden könne. Ferner meldet .Chicago Tribune" zur RatifikaliouSsrage, Amerika nehme weder an der Unterzeichnung des Proiokoll», noch an der Zeremonie de» ARstausche» der Ralisizierungsurkundcu. »och an d>r ©iguitfl de» tmriühreuden Rate» de» PSckerbuudeS teil. Die Zeitung .Jntrausizrant" sagt. daS kennzeichne die augenblickliche diplomatische Lage. • Wie .Jntransigeart' zu wissen glaubt, wird der ehemalige Seneral- gouverneur von Algier. Senator I o n n a r t, zum Vorsitzenden der WiedergutmachungSkom Mission ernannt werben. Ter Reichswirtschastsminister siegen übertriebene «chwai Uthei et. lDrahtbcrickt unserer Berliner Schriftleitung.) Der Magistrat Berlin gstit bekannt: Die dem AufjichtSrat der Reiche-getreidestelle angehörigen Vertreter der deutschen Städte haben beim Vorsitzenden deS AufsichtSrateS beantragt, letzteren schleunigst einzuberufen, um über den Vorrat und über die Zufuhr der Reichsgetreidestelle im einzelnen unterrichte: zu sein. Die deutschen Städte erachten die bisher abgegebenen Erklärungen picht für ausreichend, um Sicherheit in der Mehl- versorgung auch nur für die nächste Zukunft zu bieten und halten es für ihr« Pflicht, sich davon zu überzeugen, ob die Eingang« in der Reichsgetreidestelle sich entscheidend heben. Bisher liege dafür ein Anzeichen nicht vor. iLptimistischer als die Städte ist nach wie vor der Reich»- Wirtschaftsminister Schmidt. In eines Besprechung, di« in Stuttgart mit den Ministern von Snljern, Württemberg, Laden itnb Hessen stattsand, gab bei Minister Auskunft über den Stand unserer Mehl- unb Brotversorgung. Er führte u. a. au», daß zu übertriebener Schwarzseherei trotz de» Ernste» der Lage lein Grund vorliege. Bevor ein endgültige» Urteil ge - fällt werde, müsse man di« Wirkung der Lieferungtpramren ab* warten, bei deren Versagen entsprechende Maß - nahmen bereit» vorgesehen wären. In erster Linie wäre in diesem Notfälle die Erhöhung de» AukmoblsatzeS, die Steigerung der Einfuhr unb schlimmstenfalls schließlich auch noch eine Herabsetzung der Ration in» Auge zu fassen. Um das Belrtrbsrätesiesetz. «uS Berlin wird uns gemeldet: Die Berliner Gewerk, s ck o f i S k» m m i s I i o n ha« geaen wenige Stimmen da» B e t r i e b »- rätegesry verworfen. Die »ommisiion hat folgende Forde - rungen auistellt: Alle Kontrollrechte und MitdeslimmungSrechte im Produltiontprozeß, insbesondere bei der Einstellung Entlotnmng Ler- fetzung und Be'örderung und bei der Einlassung von Ardeilskrästcn, bei allen, die LeinungSsähigkeit de» Bctriebe» berührenden Fragen, z. B. bei technischen Verbesserungen. Aenderung der Arbeitsmethode und sonstigen Maßnahmen iür die Be chästigten, (iinfittluabme in die Lohn - bücher, sowie die Biwnzen und die dazu gehörigen Unterlagen, sozial au»- gleichende Slratdestlmmimgen für die BetriebSIeikung und Arbeiler- vertreier. gemeinsame Jttteressenvertretuug der Arbeiter, Angestellten und Heimarbeiter, die Möglichkeit der jrderzeiligen Abberufung der gewählten Vertreter durch ihre Wöhler, uneingeschränkte» Streik- und Koaliiionirecht der Arbeitnehmer, KoalilionSsreiheit auch für die Arbeiter- Vertretungen. , Die .Freiheit' kündigt an, daß die Unabhängigen bei der Beratung deS B e i r t e b » r ä i e g e s e tz e» in den önentlichen Sitzungen der Nationalversammlung eine .Unzahl von For - derungen'' stellen würden, um die Agitation zu beleben. — Dem- gegen ist seftzustellen. daß die Herren Unabhängigen sich an der sachlichen KommissionSardeit nicht beteiligt haben. Jdr Verhalten ist außtrordenllich bezeichnend für ihre ganze, rein auf da» Agitatorisch« eingestellte Partcitaktik. Temoustratio» der Berliner Arbeitslosen. (D-rahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) Der Arbeitcrrat der Arbeitslosen von Berlin hatte Donnerstag nachinitlag die Arbeitslosen zu einer gemeinsanteii Kund- geduttg vor beut Berliner RaihauL veranlaßt. NachmiltagS sammelten sich große Mengen von ArbeilSIoien vor dem Ratdau» an. Welche Forderungen von den Arbeitslose» erhoben wurden, war nicht |u erfahren. Keine LtaatSgelder fSr parteipolitische Propasiandazwecke. Der Präsident de» p r e u ß i s ch e n ® t a a t» m i n i n e r i u m 8 hat, wie gedrahtet wird, der LaiideSversammlung die Mitteilung zu» gehen lassen, daß nach einer Untersuchung in den preußischen Ministe - riell seit Äuebruch der Revolution für parteipolitische Propa» gandazivecke StaatSgelder niemals verwendet worben sind. — Also wieder einmal eine reaktionäre Behauptung at» Schwindel entlarvt. Für die Freiheit tm Rheinland. (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) Die Abgeordneten P r o f i»t - Ludwigshafen and Soll - mann - Köln sprachen am Donnerktag vormittag bei dem Reichs - kanzler Bauer vor, um ihm die schweren Besorgnisse der Rhein - länder gegen die von bet Hohen Kommission überreichten Ver - ordnungen vorzutragen. Die beiden Abgeordneten wiesen darauf hin, daß zwar alle Schichten der Bevölkerung unter diesen Ver - ordnungen schwer zu leiden haben würden, insbesondere fühle sich aber die große Masse der Arbeiter^Ange st eil - ten unb Beamten bedroht, deren Presse, mühsam aur- gebaute Organisationen und deren Koalitionrfreihcit in großer Gefahr schweben. Nach der Auffassung der rheinischen «bgeorb» neten aller Parteien ständen die Verordnungen der Hohen Kommission in vollem Widerspruch zum Frieden-vertrag und dem Rheinlandabkommen, die den fremden Möchten kein« Souveränität über bi« deutschen Rheinland« eingeräumt hätten. Der Netchskanzler zeigte sich über die Verhältnisse und die «tim- mutig im Rheinland durchou» unterrichtet und gab die Verstche- rung, daß die Reichsregierung, ebenso wie die preußische, baye - rische und hessische die staa t» bürger li che n Fre t he t i.en der Rheinländer nach besten Kräften schützen werden. Da» Reich»« labinett wird sich sofort mit den Verordnungen der Hohen Kom - mission beschäftigen. Es ist anzunehmen, daß diplomatische Schritte und parlamentarische Kundgebungen zum Schutze der bedrohten rheinischen Freiheit bevorstehen. Die Amtsenthebung M Generals v. Sstorff beantragt. Der sozialdemokratische Parteisekretär in Tilsit, Abgeordneter Theodor Wolfs, gegen den General - leutnant v. E st o r f f Strafantrag wegen Beleidigung der Baltikumsoffiziere stellte, reichte ein Schro ben an den Reichs- Kanzler ein, in dem et um sofortige Entfernung diese» Generals als Befehl»Haber tstpreußen» bittet. Ein General, bet eine disziplinlose Offizier»- kast« verteidige, die von bet Reichsregierung al» föhnen- flüchtig erklärt wurde, könne nicht mehr auf seinem Posten bleiben, wenn die Nationalversammlung nicht zu einet Possenfigur werden solle. Außerdem kündigt Wolff in der Tilsiter .Volksstimme" an, daß er dazu beitrage, baJ Baltikum»- abenteuer mit einem Skandalprozeß abzuschließen. Alage TcheibrmannS und WissellS gegen die „Deutsche Zeiknusi^. Wie uns ein eigener Drahtbericht au» Berlin meldet, haben >bie Genossen Scheidemann und Wisse ll gegen die .Deutsche Zeitung" wegen eine» Artikel» über Korruption Strafantrag gestellt. E» ist ba» bereit» die achte Klage, die wegen der Affäre Sklarz von den Beschuldigten erhoben wor - den ist. Ablehnung eines deutschen «ntragS durch den Lbcrsten Rat. Wie da» .W.D.V/ erst int von zuständiger Stelle bört wurde am 14 C Höber von der deutschen Regierung eine Rote an den Obersten Rat in Pmis gesandt, in der er ucht wurde, der inicraliunten üstei zlommtstipu für die deutlch-polntiche Grenze er wen er le Vollmachten, evtl die Lböglichkest zu ged.n. von der im Friedei »vertrag voraesebenen Ärenitime abzuwerchen. Simson brachte diese Angeleaeuhest küizluv tn Pari» normal» zur Sprocke. Tarausbtn wurde ihm in einer Note vom o. November iiiitpcietlt daß die teu den Povcksiä e die den Friekeiisv-iirag von PermilleS in Frage stell n mfmen ntcht Folge gegeben werden kdi'ue, mb tast die alitierien Mächte sich an tic Vedingungen be« Friidcnsvertragrl halten müßstn. Der srauzösüche WerderZkanöal in Frankfurt a. M. - Wie die .Frankfurter volksstimme" meldet, setzen die französischen Agenten im Frankfurter Haup.bahnhof die Werbungen für die Fremdenlegion mit großer Schamlosigkeit fort. Die Opfer werden halb betrunken gemacht unb bann unter blendenden Versprechungen in ba» französische Truppenlager Griesheim bei Darmstadt oder nach Mainz isum Abtransporl nach Afrika geschafft. — Da» Borgeben dieser französischen Werber fordert schärfste Kritik betau». Die deutsche Regierung wird sicherlich ©elegenbeit nehmen, gegen dieses Unwesen erneut in Pari» zu protestieren. ♦ Da» französische Kriegsgericht in Aachen hat den französischen Soldaten Emi!» Sorbet, der am Abend be» fit. Dezember den Metallarbeiter Köppen durch einen Gewebr- schuß getötet hatte, zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteikt. Der Anklagevertreter hatte lebenslängliche Zwangs - arbeit beantragt. « * Ein neuer Erlaß der französischen Regierung warnt französische und elsässische Schuldner vor Zahlung an die deutschen Gläubiger. — Diese Verfügung bedeutet natür - lich eine neue schwere Schädigung deutscher wirtschafilichcr Interessen. Ttratzbursi uud Metz für die dritte Jnleruattonale. Hu» Basel wird dem »Vorwärts" gemeldet: Die .Freie Presse" in Straßburg unb die .Volkstribüne" in Metz sprechen sich für den Anschluß an die 8. Internatio - nal« au*. E» sollen nur solche Delegierte zum französischen Sozialistenkongreß nach Straßburg gewählt werden, die für die dritte Internationale eintteten. — Auch ein .Erfolg" der fran - zösischen .Erlöfung»"methode. Slaatskauzler Reuner über Oesterreichs Lage. Km Finanzausschuß der österreickischen National - versammlung erklärte Staatrtanzler Renner, nach der' Pariser Reise könne man erhoffen, daß bi« wesentlich st en Voraussetzungen für ba 1 wiri - sch a f t l i cke und staatrfinanzielle Dasein Lester- reich» sicherge stellt werd«. Er verwies auf die Erhöhung der LebenSmiltelhilse auf 40 000 Tonnen, und erklärte, daß es durch di« alliierten Mächte möglich sein werde, diese Hilfe noch weiter zu steigern. Er kündigte Vie Vorlage über die große Vermögensabgabe für den nächsten Mittwoch an, sowie weitere Vorlagen, die bezwecken, di« alten Steuern der Verände - rung de» Geldwerte» anzupaffen. Hinsichtlich der moralischen Wiederherstellung Lesterreich» sei die Pariser Reis« «in wesent - licher Erfolg. Die Regierung beabsichtig«, auf dem einmal eingeschlagener Weg fortzufahren und die Ver - bindung mit dem L bersten Rat in Pari» ständig aufrecht zu erhalten. Von besonderer Wichtigkeit sei natürlich, mit den Nachbarstaaten in guteBeziehungen zu kommen: diesem Zwecke pelte die Reise der Mitglieder der Regierung nach Prag. Wirtschaftliche Verhandlungen feien auch mit D e l - grab angebahnt. Da» Ziel dieser Verhandlungen fei zunächst die Herstellung eine» erträglichen Zustand«« dei wirtschaftlichen Nebeneinanderleben». Die auswärtige Politik lege selbstverständ - lich ba» größte Gewicht auf da» beste Einverständnis mit dem Teutschen Reiche. Tie gan$e auswärtige Politik könne in erster Linie nur Wirtschaftspolitik sein. Die revolutionäre Bewrsiunsi tu vulsiarie«. Ein HavaS-Bericht meldet au« Saloniki: In Bulgarien sprengten die Sireikenden die Eiienbohnbrücke Sofia- Warna in die Lust. An anderen Punkten wurden ähnliche versuche gemacht. 800 hieran Beteiligte wurden verhaftet, wovon 4 erschossen wurden. Ein arabischer Staat vo« Frankreichs Gnaden. Der Pariser .TempS" glaubt zu wissen, daß dar zwischen dem Emir F e i s a l unb der französischen Regierung abgeschtogene Abkommen, da» der Konferenz unterbreite: wird, auf folgenden Punkten beruht: Emir Feisal schließt sich dem französischen Mandat übet ganz Syrien an, wonach Frank - reich in die Bildung eine« arabischen Staate» ein- willigt, bet die Städte D am a »ku » , Hama und Aleppo umfaßt und von Fersal mit Hilse von französischen Beiräten und Inspekteuren verwaltet wird. In der Gegend von Bekaa», di« gleichzeitig vom Libanon und vom arabischen Staat bean - sprucht wird, ioll bi« Polizeigewalt durch arabische Gendarmerie und von französischen Militärinspekteuren auSgeübt werden. Die endgültig« Zuteilung dieser Gegend wird durch eine Konferenz erfolgen, aber el scheint, daß der Anspruch Libanon» alle Aus - sicht bat, durchzudringen. Feisal nahm die finanziell« und wirk« sö^iftliche Mitarbeit Frankreichs unter Ausschließung jeder an - deren an. Die bevorstehende Steif« nach Syrien verfolgt den Zweck, die Stimmung für die Zusammenarbeit zwischen Frank - reich unb den syrischen Muselmanen vorzubeveiten. Kleine politische Mitteilungen. Die Schweizer linkssozialrstischen Nationalräte Schnei - der (Basel) unb Grimm (Bern) finb nach sechsmonatige» Haft au» bem Gefängnis, wo sie wegen des Generalstreik« ge - soffen hatten, entlassen worden. Die Arbeiterschaft hat ihnen einen herzlichen Empfang bereitet * Auf Veranlassung de» Rcichrftugamte» werden in größerem Um - fange Prtvatslugzeuge in den Dienft dc» ü a a t l t ch e tt 8 er-- kehr» gestellt werden. Das ReickSluswmi bat die eintelnen Luft - verkehrs-Firmen aufgefardcrt. ibre PreiSdedingungen für die Juan» fprucl, nähme von Flugzeugen ün LwatSinierefte besanntzugcbc». Arbeiterbewegung. kamburg und Umgegend. verbindlichkettSttklärunsi vrS Tarftvet träges tm Hamburger Lürichurrgewkibe. Der zwi'cken d»m Slrbeitgeberrerbanb der Pelzbrancke für Nordwest-Tculschlanb. Sih Hamburg, und dem Dcutichen Äürsch» nerverband, Zahlstelle Hamburg, am 7. August 1910 abgeschlossen« Tarifvertrag zur Regelung ter l'ohn» und Arbeitsbedingungen der Kürschner wird gemäß 8 8 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (.Reicksgesetzblatt Seite 1456) für bal Gebiej der Städte Hamburg, Altona und Waiibsbeck für allgemein Erbindlich er - klärt. Di« allgemeine Verbindlichkeit beginnt mit bem 1. No - vember 1919. z Deutsches Keich. Der Streit tm velsicheiunsisgewerbe. In Berlin streiken etwa 10000 VersicherungSangestellte. E» gab einige Zusammenstöße mit Arbeitswilligen. Di« Polizei braucht« jedoch nirgendwo einzugveisen. Morgen sollen bereit» Verhandlungen ftattsinben. Di« .Vossisch« Zeitung" meldet: Der Zentralderband der Angestellten und der Gewerkschaftsbund hätten dahin sich geeinigt, den Arbeitgebern da« Ultimatum zu stellen, sich bis mittag» 12 Uhr zu Einigungsverhandlungen bereit zu erklären, widrigen - falls sich der GewerkfchaftSbund dem Streik anschließen würde. Zur »ohlkuvkriorgung der Verliurr (Sr>f$6drule. WTB. Berlin, 8. Januar. Tie Kohlenversorgung von Berlin erfuhr wieder eine kleine Besserung, so daß bei Ludwig Löwe & Go. di« Arbeit wieder ausgenommen »er - ben konnte. Auch bei ben SiemenSwerken gingen beichränkt« Mengen von Kohlen ein. Mit Rücksicht auf bie Donnerstag abtnb zu erwartenden Kahnlabunaen wiib ber Betrieb in den stillgeleg - ten Werten am Freitag früh wieder ausgenommen. ElilielliniKB 085 klA tzglMMkO tillkLMWliNWUIl. von den unter Plarkenzwang bebenden Ledenkmitttln bürten in bei n(tarnen Wocke abgegeben unb entnommen werden: Brot unb Mehl: ») tfoUbtoKane: Aut bie Gutscheine E unb 7 je MX) Kramm Brot, auf den o-utjckein G 750 Gramm Brot, out die 8 Gul cheme A, B, C und D je 50 0’ratmp Brot, auf die juiiaiumenbönpendm Kutlchenie M 1 und M V zu ammen 150 Gramm Brot oder 126 Gramm Mehl. Weizeuauhl 86 pZt. Au»»adlnug. mithin in»ge amt -2300 Gramm Broi oder L1--0 Gramm Brol mib 125 Granini Mehl. Bi« Dienstag abend ,eder Woche darf nur out bie Sutscheine A. B, C. D und G tue allgemeinen Biottarte Brot abgegeben und entnommen werden. flut die zu ainmeiibän:enden Sutscheine M 1 unb M 2 ber Brot- Vollkarle dürfen au Stelle von 125 CJta i m Wei;enmebl 80 pZt. Aueni-ibluug 250 Gramm Weizenmehl 94 pZt. flulmahlung zum ^reiie van 19 4 abgegeben unb entnommen werben, fotetn ber Äleitt- Händler über Beiiände an l'tehl 94 pZt flnkinahttm« berlüflt. Diu Stelle von Vrot und Mehl biir-cn auf die mfaiiimeiibängmben Gutscheine M 1 unb M X drei Rundstücke auS Weizenmehl nach Bor- auebeiieliunp adgegediU werden. b) Brotkarte für Kinder: Aus ben Gutschein K 450 Gramm unb die tmt 2 dezei-neten Gutscheine it 600 Gram u Brot, am die beiden Gutscheine M 1 nnb M 2 je 800 Gramm Brot oder je 200 Gramm Mehl, mithin insgesamt 2060 Gramm Brot oder 1450 Gramm Brot und 400 Gramm Mehl. c) Mehl- und Zuckerkarte für Säuglinge: Auf den Gutschein 1 (Mehl) unb den Gutschein 2 (Mehl oder Nährmittel) je 300 Gramm Mehl. d) Zwieback- und Kek»bezug»schein über 240 Gramm für Säuglinge in Verbindung mit dem mit M l (Mehl) bezeichneten Abschnitt der Mehl- und Zuckerkarte für Säuglinge: 240 Gramm gerösteter Zwieback ober 300 Gramm weicher Zwieback ober 2 Pakete Ätl» im Gesamt - gewicht von etwa 350 Gramm. e) Zwieback» und Keksbezugsschein Über 800 Gramm für Kinder im 7. bi« 86. Monat: 1. AM den Bestellabschnitt über 800 Gramm in Verbindung mit den beiden mit Z bi zeichneten Broiguiicheinen der Brotkaric für Kinder: insgesamt 640 Gramm gerösteter ober 800 Gramm weicher Zwieback. 2. Auf den über 87» (5ramm lautenden Destellabschnitt in Ver - bindung out dem mit K bezeichneten Gutschein bet Brotkarte für Kinder 8 Pak.te Kel» im Gesamtgewicht van etwa 375 Gramm. f) ZwiedackbezugSscheine für Kranke auf den über 400 Gramm lautenden BefteUabidmitt in Verbindung mit Gutscheinen der Brot - karte Über 600 Gramm: 400 Gramm gerösteter oder 500 Gramm weicher Zwieback. Auolandömehl: 100 Grämn: zum Preise von 14 4. Die - jenigen Kleinhändler, die noch Über Bestände an ametif. Weizenmehl verfügen, Haden diese» zum Preise von 17 4 für 100 Gramm ab - zugeben. Kartoffeln: Kinder im 7. bi» 86. Monat: 8 Pfund, alle übrigen Personen, außer Schiffern, 8 Pfund, unb zwar aus bie Abschnitte a bi» c je ein Pfund. Kartoffelcrfatz r 300 Stamm Brot auf Abschnitt d unb e ber Rartoffeirane. AuölaudSmatgarine: ISO Stamm zum Preise von 2.60 X. Vollmilch: Soweit ber infolge de» erheblichen Rückgänge» der Milchzt,fuhren seht beschränkte Vorrat die» zuläßt: Auf die Vollmitchkarien der Kinder, täglich: % Lil. Vollmilch auf reibe Karten bet Kinder im 1. u. 2. Lebensjahre, */t . , , grüne , , . , 3. , 4. , */< - . . orange , , . , 5. „ 6. , Huf bie DoSmilchkarteu ber Kranken r Möglichst die auf die Milchkattenadschnitle ausgedruckte Milchmenge. Soweit die Milchknappheit auch die obige beschränkte Belieferung sämtlicher Milchkarten nicht gestatten sollte, steht den Kindern im 1. und 3. Lebensjahre, nächst ihnen den kranken Personen da» Vorrecht zu. Zucker: Für Erwachsene 150 Gramm zum Preise von 42 4, fflt Kinder 400 Gramm und für Säuglinge 400 Gramm zum Preise von 1,13 * Zuckerhaltig« Anfsirichmittel: Auf bem Matmeladenabschnitl Nr 44 125 Gramm AusftrichmuS ober 12b Gramm tViarmelabe ober 126 Gramm Kunsthonig ober 125 Gramm Speifeftrup, soweit noch Vorräte bei ben Klelnhanbletn vothanben find. Fleisch: 160 Gramm Schlachtviehsleisch ober 160 Gramm Pike fletsch. Wurst: 40 Kramm Htischwmst. Pferdcfleifchkouscrveu: Eine l Icx-Dose zum Preise von 6* mattemtei bei ben Roßschlachtetn und bet den PferbesteiichverkausSftellen ber HandklSgesellschaft .Produktton, und ber Reuen Gesellschaft zur Betteihmg von liebtitebebürinifien. Muhlenerzeugmffe: Auf bie Abschnitte 44 a, 44 b und 44 c 100 Gramm Graupen. Suppcumasse unb Dörrgemüse: Markenfrei in den ein - schlägigen Geschäften. Seifenpulver: Monatlich 135 Kramm Seiienvulver. Fcucrungsmaterial auf Kohlenkarten A rind 11: Aut A-Karien je 50 Psunb Eteiukodlen, Briten», Anthrazit, Koks oder böhmische Braunkohlen oder 70 Pfund deutsche Rohbraimlohlen gegen Abschnitt 43, soweit beyelbe noch nicht beliefert werden sonnte, unb gegen Abschnitt 44. Vtuf B-Ratien je 50 Psunb Steinkohlen, Briketts Anchrasit, Koks oder böhmische Braunkohlen oder 70 Pfund deutsche Rohbraunkohlut gegen Abschnitt 43/44. Tages-Sencht. > Hamburg. u. S. P.-Patavc. Die VSP.-OrtSverwaltung der Hamburger MetallarbeiieH. hat fick ihren größten P a r a d e g e n e e a l verschrieben. Am Sonnabend» 10. Januar, soll in den Sälen des .Volkegarren in Altona, Große Freiheit 89/93 (früher .Englischer Garten") der jetzige Verbandivorsitzende R. Dißmann in einer Mitglieder - versammlung sprechen. Soll Dißmann den verfahrenen Karren wieder au« dem Dreck herausholen k — Die letzte Wahl zur Crt?« betroaliung hat bei den leitenden Personen der ESP. lange Gesichter erzeugt. Wie hart« man den Mund so völl genommen. Wie tagte doch Sickert in der Bersqmmlung: Die Mag« hat für UN» «nt-chieden; die Masse gehört zu. uns. Wo sind nun tue USP.-Maffen der Hamburger Metallarbeiter? Trotz der eitrigsten Werbetätigkeit hat man noch keine 3000 Stimmen auf fick Ber - einigt. ' Unser Protest gegen die Wahl, auf Grund der. unrecht - mäßigen Aufstellung der Kandidaten, und der damit verbundene Aufruf, sich an hiescr Wahl nicht zu beteiligen, hat gezeigt, auf welcher Seite die Massen find. Diese Massen haben durch Wahl- enibaltung gezeigt, daß sie mit der e i n s e i t i g e n p 0 l, t r s ch en Tätigkeit der USP.-Verwaltung nicht einverstanden sind. Luch Dißmann wirb el nich' möglich sein, ben Karren wieber flott zu machen, wenn e« ihm nicht vorher gelinak, eine U S P-G e n 0 f s e n zu veranlassen, ben Mit- gliebern, bi« unserer Partei angeboren, bas ihnen zustehende Recht gufommtn zu lassen. Wie schreibt bie .Volkszeitung": .Es wird sich ja nun zeigen, mit welchen Mitteln bie .Rechten" ben Betbanb weiter in ber Ent - wicklung unb Entfaltung Hinbern wollen. Durch bie Wob - «nthaltung haben bie RechtSsozialisten bewiesen, baß sie loyale Mittel in ihrem .Kampfe" nicht benutzen wollen." Die USP.< Führer im Meiallarbeiterverband find dreist. Sollte man e» für möglich halten, daß diese Kollegen den Mut aufbringen, un» unloyale KarnpfeSweise vorzuwerfenk Wer hat ben ®e- banken ausgeheckt, bie unserer Partei angehörenben Angestellten zu maßregeln? Daß ber Plan schiefgegangen ist, baran sinb bie USP -Schieber sicher nicht schuld. Reinl Tiefer Plan war selbst einem großen Teil ber Kollegen, bie bet USP. angeboren, »ii oemein. um sick mit bemselben einverstanbcn zu erklären. Mr hoben immer wieder betont und betonen e» heute nochmals: SS i t sind bereit, gemeinsame gewerkschaftliche Arbeit zu leisten, wenn bi« C 11 8 b e r to a 11 u n g paritätisch zusammengesetzt wird. Will bie ander« Seite dieses nicht, will si« di« Diktatur gegen uns anwcnden, nun, dann werben wie un« zu wehren wissen. In ber Cerlamm- lang am Sonnabend soll auch die Wahl zur Bezirkskonferenz neu Doogenomroen werden. Wie verlautet, hat der Dbrstand in Stuttgart bie Wahl der Delegierten für ungültig erklärt. Wer bi« Haltung b«r USP -Mehrhett auf bem verbanbltage in Stuit- gart kennen gelernt hat, der wirb sich natürlich nicht darüber wundern, daß dieser BerbandSvorstand die Hamburger Kon- ferenzwahl für ungültig erklärt«; denn c« waren ja zwei Del«, giert«, di« ber SPD. ange böten, gewählt, und der Zweck heiligt die Mittel. E« muß nun Aufgabe unserer Kol- legen sein, dafür Sorge zu tragen, daß am Sonnabend die drei Kollegen unserer Parte! gewählt werden. Deshalb ermahnen wir unsere Kollegen, sich durch nicht» abhalten $u taffen, in der Versammlung zu erscheinen. Da» Lokal liegt ja ungünstig, trotzdem muß alle» aufgeboten werden, daß unsere Kollegen di« Versammlung besuchen; denn von der Wohl der Delegierten zur Dezirkskonferrn« häng, viele» ob. Deshalb nochmals 1 Erscheint vollzählig in der Versammlung. (Vht bedauerlicher Irrtum ist der Redaktion unterlaufen. In Nr. 603 berichteten wir von einem Buch des Hamburger Frhr. v. Steinäcker .Mit der Eisernen Division im Baltenland". Wir sprachen daran ansckließend bie Annahme au», baß es sich um denselben Hamburger Offizier bandele, von dem wir vor einiger Zeit (Nr. 536) in einem Bericht ehemaliger Baltcnkricger eine durchaus unmenschlicke Handlungsweise melden mußten. Veranlaßt durch bi« Ungelegenbetten, die Deutschland aus dem Baltenabenteuer erwuchsen und bi« ununterbrochenen Meldungen