•due* -retunonB« tenetmfl menattte • A. «tbetueei Ärtlonkftref« ti, 1. 6«*t •trantwottttd)«* flebaham BaMir Wto»r.e>e*b*re- »tptbli io«. gebUnb strebe, t,er>««<** ■eAbanblunp er6«et<»<* eem mungSrecht ihm dienen. Da» eine wie da» andere kann aus Unwissenheit, Irrtum, Unverstand weiter Volkskreise falsch angewandt, partei - politisch mißbraucht werden von den Feinden der Demokratie zum Schaden des ganzen Volke». Wir wissen, daß sie sich bereits zu solchem Mißbrauch einrichten. Man verhehle sich niemals, datz der demokratische Geist des Gesetzes nichts «Hue auch den de - mokratischen Geist deS Volkes ober feiner Mehrheit bedeutet. Wa» Lassalle sagte vom allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht, datz e» keine Wünschelrute, da» gilt auch vom Selbsibestimmungsrccht. Die richtige, dem Volksinteresse genü- gende Betätigung jedes dieser bet Demokratie entstammenden Rechte ist abhängig davon, datz der demokratisü;« Geist, die poli - tische Aufklärung, die Lehre der Erfahrung eindringl in die ent- scheidende Mehrheit des Volke». Mühen wir uns andauernd eifrigst um die Erfüllung dieser wichtigsten Vorbedingung des vollen Siege» der Demokratie! politisihe Nachrichten. die latente and die fluslieferuagsfeage. Die Auslieferung»^«-« veruriacht, wie von Tag zu Tag deutlicher wird, auch innerhalb der Entente immer größere Schwierigkeiten und Kops-erbrechen. Nach einer heutigen Meldung drahtet der Pariser Korrespondent bet .BoSter Nauonolzeiinug' daß fickri Frankreich mit seiner Forderung, bem ehemaligen brntfdjcn Kaiser den Prozeß zu machen, nahezu alleinstehend sieht Niemand in bett übrigen Ententelänbern will da» etwa» brenzliche Odium diese» Prozesse» aus sich nehmen. fiuf bet Bolschatterkonferenz in Pari» erklärte her italienische Notschalter nunmehr, et habe die Antwort bet holländischen Regierung sorgfältig geprüft, und e» tei ihm nicht möglich, irgend- welche juristi'che Einwände gegen die holländische« SnSiührungen auf - zubringen. Der japanische Botschafter schloß sich diesen Au», sührungeu an mit der Erklärung, baß die erste Note ohne fein Wissen erfolgt sei, et verzichte aus die Mitwirkung au der bevorstehenden zweiten Note. Der englische Bonchaiter schützt da» Ausbleiben von Instruktionen an» England vor. Der amerikanische Bot- jchasict utrüedr sich dinier 6« m Amertla noch nicht eriolgU Senft- Ui.oit be» Ftiedentvetuage«. Ferner ert&hrt ba» Ri teutsche Bureau mit Bezug auf die Auslieferung be» vormaligen Kaiser» daß Vermutungen bezüglich de» Abbruch» der diplomatischen Be - ziehungen zu Holland ober Verhängung der Blockade unbegrfinbe find. Ei wurde keines von beiden beabsichtigt und noch weniger erörtert. Tie Liste der veichnldifile« überreicht. Nach einer Panier Hava»meldnng litt! ba» Sekretariat bet Friedenskaniereiiz Frecheren von Ler» »et die Liste der Be - schuldigten zngehen. Es verlautet, wie .Meuter* betuti:et, daß die Line n a. die Name« weiterer Salme de» Kai er» enthält, somit die Namen Hindenbuna, Ludendorff, Pi ackern cn Kronprinz Rupprecht und Herzog von Württemberg. Der Kronprinz soll an der Spitze bet Liste stehen, bte insgesamt rOO Personen umiagt ta< KapitalerlrafiSstkuerfiesetz. D.t Aeltestenau»ichuß her Nationalversammlung beendete am TienStaq bte erste Ltinng d » Kapitalertrag» st euergesetze». Gleichzeitig wurde ein zurückgestellter Paragraph drS RetchSeiukomuteii- stkueigetetze» trletigl. bet gewisse Steuer Milderungen für alte unb et roerbeun fähige Personen vor sieht. Ter Para - graph bat jetzt folgenden Wortlaut: .Tie von einem Steuerpflichtigen zu mirichttiide K p't.ilettraa»ft. ucr wird auf Antrag auf b:e von that geschulcete Etnloninunsteuir angerechnet wenn der Steuerpftichtige über 50 Jahre alt ober erwerbSun ähtg oder an der Ausübung ernt» eigenen Erwerbs nicht blcB vorübergehend bebm ert ist unb wenn ta» Ein - kommen sich im wtienilichen au» fiapitaltinfommen und -Bezügen tm § # bezeichneten Art zusammen etzen * In innern Schlitt paragtavi en siebt da» Kapitalemagrfieiiergeiey bte Aufschiebung der Geld- umtatzsteuer aw Gtiitib de» Reichsstempelgesexe» vom Jahre 1913 oor, ne» eine erhebliche Begüningnttg bet großen Bauten wrbeiführt. Gegen diese Absicht woiibte sich ein Antrag Keil, der bte Streichung der Begünstigung verlangt. Für sie Be't inng von bet Abgabe be» Reichsstempelgesetze« sprachen bie Abg Riefer (TBP.s unb Dern - burg (DDP). weil sie darin ritte bopoiüe Belastung sehen. Ter Antrag Keil wurde gegen bie Stimmen bet beiden sozialdemo - kratischen Parteien abgelehnt. — Der Aueschuh wird m seiner nächsten Sitzung da» Lande» st «uetgesetz verhandeln. Der Schandfleck. Dorfgeschichte von Ludwig Anzengruber. [10] .Jetzt halt' ich Dich," sagt« er, .sag', hab' ich Dir etwas getan, d-ß Du nimmer willst mit mir gehen?" .Mein Vater hat gesagt, er schlägt mich, wenn ich mit Dir Gehe." .Dein Batet ist recht grob. Beide Kinder überlegten stille. Ein Ausweg lag freilich nahe, aber da Florian selbst jede 1 körperliche Züchtigung tintig verabscheu!«, so getraute er sich nicht, der Leni den Vorschlag zu machen, sie solle sich nur schlagen lassen, so könnten sie immer miteinander gehen wie früher. Aber wenn sie der grobe Dieinborfer gar nicht auf bem Wege sah, bann konnte er auch keines von ihnen schlagen, und es lag eine Heimlichkeit darin, von der alle Leute int ganzen Orte nichts wußten, und nur sie allein. Das lockte, und wieviel pfiffiger kamen sie sich dabei vor, al- alle die großen Leute. Bis zu bem Busche, wo sie jetzt stauben, war bie Straße für sie sicher, erst wenn sie denselben hinter sich halten, konnte man sie vom Reindorferhofe aus sehen, so wurde denn ausgemacht, dort solle des Morgen» immer eines auf daS andere warten, und auf dem Rückwege wollten sie auch nur bis dahin miteinander gehen, dann blieb eines zurück und kam erst viel, viel später des Weges daher. Ja, verbiete nur einer etwa»! Tie Reintorfer Leni war überhaupt ein pfiffige? Stirb, ba» K auch bet Schulmeister, und er lobte sie oft vor allen anderen ern, und wenn dies gerade vorgekommen war, bann nahm sie auch zu Hause Fibel ober Rechentafel an sich, schlich hinter dein alten Reindorfer her, und wenn er sich in der Scheuer oder im Garten über einer Arbeit verhielt, setzte sie sich in seiner Nähe nieder und las oder rechnete laut, damit sie auch der Vater loben möchte. TaL erst« Mal, wo si« der Bauer gar nicht in ber Nähe wußte, fuhr er unwillig aus, al» aber da» Kind vor D« »ürzi.ng auf dem Flecke sitzen blieb und über bie bittere Enttäuschung leise schluckste, ba besann er sich, datz e» ihm wchl eine Freude habe machen wollen. .Nur nicht ünchriftlich, unchristlich ■bars wa« nicht fein," sagte er vor sich hin, unb baren zur Seinen Senk .Mach' nur weiter fort! Hast schon recht, lernt fleißig, damit Tu ehrlich durch die Welt kommst, weil Du einmal darin bist! Nun, les' nur weiter. Tu Blondköpfe!!" Von ba an bekam der Bauer viel zu hören, auch manches, da« ihm neu war, benn sie lehrten jetzt bte Kinder ganz ander», al» wie ehemal. Au» Neugierde holte et oft da» Mädchen über manches Nähere aus, und ihn wunderte, wie es alle» so gut be - griffen hatte und so richtig aufbehielt. Bald aber wurde ihm jedesmal ganz weh zu Mute, wenn et das Kind sich so bemühen sah, ihm zu gefallen, denn leine Elisabeth hatte feit Jahr unb Tag nicht mehr nach ihren Eltern gefragt und der Leopold, den er immer so gut gehalten, der meinte, das wäre das Wenigste gewesen, ein Vater tonne wohl mehr tun; der Bursch hatte sich in eine Dirne vergafft und wollte nun, je eher, je lieber sein eigener Herr sein. So wußte denn der alte Mann, er war seiner Tochter gleichgültig und seinem Sohne im Wen«. Dafür war zu Anfang mich bie kleine Magdalena mit dem alten Reindorfer nicht zufrieden, andere Kinder sagten, wenn sie ihre Sache brav gemacht hätten, bann spielten ihre Eltern mit ihnen oder schenkten ihnen wohl Sonntags darauf Butterweck ober sonst irgendeinen begehrlichen Gegenstand, aber auf der - artiges hoffte sie ganz vergebens; später kam et ihr gar .ernst- hastig" vor, wie ber Herr Pfarrer und der Lehrer, bie auch immer etwas zu fragen ober auSzufagen wußten, und da verlangte sie nach keinem Spiel und nach keinem Geschenke mehr unb tat sich gerade darauf was zugute, daß er sie nicht wie ein Kind behan- banbclte. . . . auch nicht wie das feine, daS fühlte ja ber kleine Gernegroß in seinem kindischen Stolze noch nicht. V. Wenn Liebe etwas stark geradezu geht, so ist ihr ebenso ju mißtrauen, wie wenn sie auf krummen Wegen schleicht. Der junge Reindorfer wäre vollauf berechtigt gewesen, an die Grün - dung eines eigenen Hausstandes zu denken, in etlichen Monaten hatte er sein dreißigstes Jabr erreicht, aber eben die Plötzlichkeit feine» Entschlußes und der Gegenstand seiner Neigung machten den Alten vorsichtig Leopold hatte seine militärische Dienstzeit hinter sich, sie wurde ihm leicht erträglich, denn sie fiel gerade in gesegnete Jahre, und der Mangel an Feldarbeitern veranlaßte die Krieg», behörde zu zahlreichen Beurlaubungen, mit vielen anderen wurde auch et auf einige Zeit den Seinen wieder zurückgegeben. Später hatte et nur noch bie Verpflichtung, als Landwehr- mann zu den jährlichen Uebungen einzu rücken. AIs Bauerubursche hatt« er nie Empfänglichkeit für die Dorf - schönheiten gezeigt, auch unter seinen militärischen Genossen, denen doch die Langeweile und die schmale Verpflegung den Umgang mit einem weiblichen Wesen, das in einem anständigen Hause locht, so wünschenswert erscheinen liefe, hatte er sich von dieser Schwäche rein erhalten. AIS er aber von der vorjährigen Waffenübung heimgekehrt war, da öffnete er plötzlich fein Herz ber Liebe; dieselbe batte sich seiner Eitelleil als einer allzu willigen Pförtnerin bedient. Kuch Bauernbursche erliegen dieser allgemein menschlichen Schwäche. Wie nach einem gegenfeitgen, stillschweigenden Uebereinkommen hakte sich bisher uut den Reindorfer Leopold, der sich um keine Dirne Mühe gab, auch keine derselben gekümmert, als es aber nun eine übernahm, ihn darüber aufzu klären, daß er mit allen Eigenschaften ausgestattet fei, sie glücklich zu machen, warum sollte er dieser ittiiiieichelhasten Versicherung keinen Glauben schenken und sich böswilligerweis« seiner Bestimmung entziehen? Diejenige, welche den jukgpen Reindorfer also umgewandelt hatte, hieß Jolefa Melzer und bewohnte mif ihrer Mutter dos kleinste und baufälligste Häuschen im Orte, außer diesem konnte die alte .Metzerin' dereinftens ihrer Tochter nichts hinterlassen, al» «inen eben so übel bewahrten Ruf, dessen übrigen» di« Josech gar nicht bedürftig war; denn sie hatte sich schon aus eigenen Mitteln die Beiichafsung eines solchen angelegen sein lassen. Ein Monat mochte versloj en fein, feit Leopold, zur Ver - wunderung ber OrtSeinwohner, öfter in bem verfallenen Häuschen einsprach, als eines Abends Josefa, von ber Arbeit heimkehrend, die Alte sehr mißlaunig fand. .Warst Du heute schon mit bem jungen Reindorfer zu - sammen?" fragte sie keifend. Die Dirne warf den GraSbündel unb die Siebe! beiseite und nahm ben breitkrempigen Strohhut ab. .Nein," sagte sie, aber er wird wohl jetzt nach Feierabend kommen." .So rede einmal mit ihm, dummes Ding, datz es zu etwas führt. Wie lange denkst Du denn, haß ich noch zuwarten sannt Ich mochte doch meine paar Tage auch noch auf dem Sieinboiftr» Hose in Ruh' unb Wohlstrhri rerieben können. Hab' ich Dich darum auf ben Burschen gehetzt und Dir gesagt mach' Dich an ihn. ber sieht nicht nahezu, wenn man ihm nur bie Ware in» Hau» bringt, — damit Du Dich wieder so bumeu anstellit, wie jedes frühere Mal? Weitz Gott, dumme Streiche hast Du mir genug gemocht. 34. ItihrglNig. Hauüklsbkstrhaufikn zwischen Deutschland und Rußland. Tie Anbahnung eine» Äu»tau|