*o«„»am6nrlanbnra6lanbn,a6r n >. Stott. «ntcigcn Mo «kfgcspaNmt VfttOrlt« 2 A, inAÜgUd 50 Prozeui jtntningO. tnfdtlag. ttrdrttsmartt u. rtemtlitnamrigen 1,80 A. •Mn|riflrn«>Hntie6me fteeianbftrale li tm Oib» grtcho» (bte 7 U6r aUcnbi für brn folgend«« lag), in den gtltalrn » einer längeren scharfen Resolution heißt ee u. a.: Die au« Deutschland und Dänemark stammende sozialdemokratische Arbeiter- schäft Nordschleswigs auf beiden Seiten der Grenze wird jedem, der e8 jetzt noch unternimmt, nationalen Haß, Länderhunger, gewaltsame Grenzverschiebungen zu predigen, rücksichtslos und schonungslos «ntgegentreten. Besprechung des Reichsernährungsministers mit Den Behörden des besetzten Gebietes. Der ReichSernährungSministrr Dr. Herme» begibt sich, wie das »Berliner Tageblatt" meldet ant Mittwoch abend mit einigen Referenten feine» Ressorts und in Begleitung de» Vor - standes der ReichSgetreideftelle nach Köln, um mit den Behörden des besetzten Gebiete» eine Anzahl aktueller Fragen der Ernährungslage zu besprechen. Ueber die Lage unserer Ernährung wird er ausführlich auf der in Köln siattstn-denben Tagung bet rheinischen Bauernschaft berichten. Kcuoffe Buck — sächsischer Ministerpräsident. Die sächsische Volkskammer wählte am DienSlag den Mehrheitssozialisten St ad trat Duck mit 63 sozialdemokra - tischen und demokratischen Stimmen zum Ministerpräsi» deuten. Auf den Deutschnationalen Abgeordneten Rufmann entfielen 12 Stimmen, auf den unabhängigen Kandidaten 1 Stimme. 16 Stimmzettel waren unbeschrieben. Bernstorff über den ZickjackkurS des alten Regime-. Nach einer Mitteilung aus Berlin hat Graf Bernstorff soeben im Ullsteinverlag ein Buch »Deutschland und Ame - rika" erscheinen lassen. Darin kommt er zu folgendem Schluß: »AIs Politiker sehe ich den letzten Grund unseres Un - glücks in der Zwiespältigkeit unserer Politik vor dem Kriege wie während desselben. Eine nach Bismarcks Rücktritt rechtzeitig borgenommene entschlossene und klare Entscheidung entweder für die von mir gewünschte we st liche ober östliche Orientierung hält« die Zuspitzung der Weltlage zu unfern Un - gunsten vermutlich verhindert. Im Kriege würd« aber meines Erachtens eine völlige Preisgabe des Ubootkrieges unter tunlichster Annäherung an Amerika uns einen guten KrtegS- auSgang verschafft haben. Indessen hätte auch vielleicht die von mir selbst nicht gewünschte entschlossene Durchführung deS Uboot- krieges ohne alle Zauderbewegung unS nicht einen so völligen militärischen, wirtschaftlichen, politischen und moralischen Zu. sammenbruch gebracht, wie wir ihn zu unsern Schmerzen erleben muhten. Der von uns gesteuerte unklare Zickzackkur» war meiner Auffassung nach daran schuld, daß von allen mög- lichen Ausgängen der Epoche deutscher Weitpolitik der für unS unglücklichste eingetreten ist. DaS wilhelminisch« Zeitalter ging an dem Unstern zugrunde daß nicht rechtzeitig bestimmte Ziele ausgestellt und »erfolgt worden sind, daß sich vielmehr vor dem Kriege, wie während deS Krieges zwei Systeme in der Re- gietung rieben und sich gegenseitig zerrieben." — Die Sünden der wilhelminischen Regierung und ihrer Nutznießer, bet real, tionären Parteien, sind riesengroß. Am schlimmsten be - lastet er ihr Schulbkonto, daß sie er verabsäumten, den vor Entfesselung des unbeschränkten Ubootkrieges noch zu ermög - lichenden VerstänbigungSfrleben abzuschließen. Bei den kommenden Reich»tagSwahlen wird das Volk auch hierüber erneut fein BerdammungSurteil sprechen. Boa der Untersuchung gegen die Hochverräter. Das unter der Leitung des parlamentarischen Unterstaato- sekretärS im Reichswehrministerium arbeitend« Unter- suchungSamt hat nach einer Wolfs-Meldung bisher 14 Fälle erledigt und dem Reichswehrministerium vor - geschlagen : Die Generäle v. Hülsen, v. Lettow-Vorbeck, Strampel, die Obersten Freiherr v. Wangenheim, v. Lede - bur, Oberstleutnant v. Klewitz und Major Mathias unter An- Kunst, Wissenschaft und Leden. Ein schwerer Verlust ssir Hamburgs Kulturleben. Wie wir hören, hat der Senat Herrn Baudirektor Professor Dr. ing. Fritz Schumacher auf seinen Kunsch auf drei Jahre Urlaub erteilt, um in der Stelle des technischen Bürgermeisters die großen Bebauungsplanaufgaben bearbeiten zu können, die der Stadt Köln durch die Umgestaltung des ersten FestungsrayonS und die Aufhebung deS zweiten RayonS erwachsen. Professor Schumacher hat bereits vor einiger Zeit den großen Plan für den ersten Rayon im engeren Wettbewerb bearbeitet, der von den Kölner Stadtverordneten einstimmig zur weiteren Ausführung angenommen ist. Spätestens nach Ablauf des Ur- laubs wird Professor Schumacher nach Hamburg zurückkehren. Wir wollen hoffen und wünschen, daß sich diese Prophezeiung erfüllt. Aber wir können nicht umhin, doch unserem tiefsten Be - dauern Ausdruck zu dieser Wendung der Krisis, die feit Mo- naten bestand, zu geben. Schumachers Weggang ist ein sehr schwerer Verlust für Hamburg, der für unser Kulturleben von nachteiligster Bedeutung sein wird. Fritz Schumacher ist ja nicht nur ein genialer Baumeister, der war der Berater in Kultur- fragen, der und nach Lichtwarks Tode fehlte und nun wieder fehlt. Wie sehr, das wird sich nur zu früh erweisen. «ii die Jngendl Rock diel zu wenig li st unsere arbeitende Jugend ihre Zestschrist, ja, wie vielen Tausenden Lehrlingen und lungen Ard,tt«rii und te» sonders den junge., Mädeln ist die .Aibeiier-Jnpend' noch par nicht besannt geworden. Heute ist die .Arbeiter-Iugend" die verbreitetste Zeitschrift und eine» der größten Jugeuddlätier überhaupt. In mehr ole 60 000 Exemplaren geht sie zweimal monatlich hinan» ins Reich. Si> wird herausgegeben hon dem «Verband bet Ardeiterjugindvereine T rutschiandS", B-rlin SW 68, Liudenstraße 3, der größten Orgont. lasiern der Arbeiterjugend. In jeder Nummer bringt sie Artikel über die verschiedenen Gebiete deS Wissens, nimmt zu allen aktuellen Jagend- fragen Stellung und ist mit guten Bildern belieben. Jugendliche, abonniert die Jugendzeitschrift bei Eurem Postamt oder den Partei, buchhandlungen. Vierteljährlich bei 6 Nummern kostet di« »Arbeiter« Lugend' 3 jlt, bi« Einzelnummer 60 Allgemeines DorlefungSwese«. Der Beginn der öffentlichen Vorlesung von Prof. Tr. Liepmann über »Di« Todesstrafe' ist vom 7. Mai aus den 14. M a t verlegt. Die öffentliche Vorlesung von Prof. Dr. Weygandt über »Vorbeugung bet Nervenkrankheiten und Psychosen' findet eoimabenbe nicht von 9—10 «andern von 7—9 Uhr im Hörsaal C statt. Der französische Sinfängcrfurful von Prof. Dr. Urtel Mo. 6-8 Hörsaal E fällt all». Möglichkeiten deS KinoS lautete da» Thrma eine» Dortrage», den Herr F r ohböse am Sonntag unb Montag im groben Saale de» Curio-HanieS hielt. An Hand einer glänzend auSgewählien Reihe von Beispielen wurden neue technische Eriungenschaiten und dementsprechend auch neue Berw.ndungSmvglichkeiten be» Kino» vor- gesilhri. Wissenschaftliche mikroskopische Präparate lebender Blutproben in tausendfacher Vergröberung zeigten den Erreger der Schlafkrankheit, der Lutz». Hiermit ist das Kino al» Verbreiter wissenschaftlicher Erkenntnis wieder einen Schritt weiter gekommen. Durch Zusammenstellung von vielen Einzelbildern, die in größeren Zeilabständen (5 Minuten) ausgenommen sind, zu 16 Bildern in bet Sekunde, gelingt eS langsame Veränderungen, unmerkbabre Wachs- t n m 6 e 11 rf) e i n u n g e n der Natur, die sich über Tage und Wochen erstrecken, in wenigen Stunden vorzusühren, so da» Sdinen einer Kartoffel da» Er. lüden einer After. Entfalten und Verwelken der Victoria regia aut dem Wasserspiegel. Da» Leben bet Wasser- tierroelt. der Seesterne Medusen. Quallen, Pantgffeltierchen die eigenartige Anmut ihrer Fortbewegung, wurden m herrlichen Aquarium- au ilahmkn vorgesührt an» dem Wassrrticrhan» de» Dresdener Tier - gartens. Auch Untermasserailfnahmen durch Taucher lind jetzt möglich. Tie ilberrarchendste neue Erfindung ist jedoch die Zeitlupe des Leipziger» Dr. Lehmann. Ihm gelang es mit Hrsie einer Spiegelnommel 400 Au>nahm«> in der Sekunde zu machen. Wer en schnelle Bewegungen mit tötetet Vorrichtung iestgehaiien und Cann, der Aut'nahmesähtpkesi de» ine «Huchen Auge» entsprechend, mit Iv Bil - dern in der Sekunde oorg.iuhrt, ,o erreicht mau eine Illnsundzwairzig- sache Verzögerung derBewegung. genaue Beodachi.mg jeder Einzelheit der Bewegring wird so ermöglicht. Resten, Springest, Fai ren so langsam gezeigt, bekommen estvaS Feierliche», cchwedeuCe» Seltsam spatzige Wirkungen entsteh n durch den Gegentatz von Wirklict keil und Bild. Tie Feuerwehr rast nicht um die Ecke, sondern schwankt feierlich herum wie ein Tranerzug. Der Rettung-sprung au» brennendem Hause wird um Älejlstug be» herabichwedenden Engel«, tauben entfalten ihre Flügel mit erhabener Würde. Wird gor ein solcher Fllrn ißcfr Hätt» adgebreht, io ist die lachhafte Wirkung überwältigend. Der Walieriprnng beginnt mit dem Brausen und Wirbeln unterm Sprung- brett. Tann hebt sich mit edler, ruhevoller Strenge der Meisterspringet auS dem feuchten Grund, schwebt cutpor, steckt sich dem Absptungbrett entgegen, steht schließlich oben und verschwindet rückwärts. — Zum Schluß wurden gezeichnet« Films gezeigt. Hier macht bet Künstler den Film völlig unabhängig von bet Wirklichkeit, und so wird da» Unmöglichste möglich: Schlangenmensch, Wüstenflucht, Hofball beim Niggerköntg. ES war mir «in kleiner AuSlchnlit bet Möglichkeit be» Kino», den Herr Frohböse Borfsthren konnte; aber schon angesichl» solcher Proben ergreift an» aus« neue daS tiefste Bedauern, daß eine Io wundertiicke Erfindung durch Unverftai d bet Massen und kapilalistiiche Ausbeutung |um niedrigsten Unterhaltung-schund mißbraucht wird. Grundlegende Verbessirting wird mit nach Verstaatlichung zu boffen fein. Dem Kino al» Lehr- und BildungSmlttel steht bann zweffetlo» noch eint große Zukunft bevor. Hakon. Theater und Musik. Brecher-Sonzert V. Gustav Brecher beschloß seine Konzertreihe mit einer Aufführung der Neunten von Beethoven und fand dabei die lebhafteste Teilnahme musikasticher und saft mehr noch gesellschaftlicher Kreise Tie Dar - legung hielt sich, wie von dem angesehenen Mnsikcr zu erwarten auf hohem Stand, in d t Auffassung großzügig, klanglich von freudiger Schön - heit im einzelnen zuweilen micicffant, wie in dem Paukenkonzert auf dem Höh punkt deS eisten Latze» Tie Ausführung war erfreulich frei von Brecherschen Eigenwilligkeiten, wie sie bei d