1t>nmBuegtr rn<>: - itt. ft,50 jt, nionatt. in - f. oraullaMbar trn ine Hau». ,TUI -toSoler 44 - A . ebattton: . nnbftrabe ii, stocr. Ä r introurtltdjcr IHebattcur: Tinimnncv -.Heine, .#>nmlnirg Rrpcbttton: . iitanbfltagcn, lkrdgcscholt. tftuchhanblung: Lrdgeschob. ^udjbrutfcrebftontor: Sef)Umbtlra8c 11, 1. Slots. LamvurgerEcho Un,eigen bie etfocioelUn« Petitie le 6,50 A . unter «uetchluß ber .Ge - schäftliche» Rundchau". Urbcitomarrt n. Homilien anzcigen 3,50 A Meine Anzeigen bie » 3eilen die Zeile 3,75 f> Ilnzeigen-Amnaltme ,’ManbftraBe i' im «Leb getchoß (bi# 7 llhr abend» für bett folgenden Tag), tn den Filialen (bt6 3 llbrt und in allen Annoncen Bureaus. Platz- und Datenvor'chriflen ohne Verbindlichkeit. Ur. 103. Donnerstag, den 2. Warr 1933 — Morgen Ausgabe. 3<>. Jahrgang. Sie SmdiM WeiiAil Dee dir SW AWiiOWelieii. Hamburger Dürgerschast. Die Borst« iidtzwahl nie Preisrätsel. — Neue Proseffnren. — Grundsätzliche Bodenpolitik. — Pressestelle. — Reichtzaufien- tzandclsstelle. Alljährlich ha: sich bie Bürgerschaft ihren Vorstand neu ,;u turii-..'it Die Wahl des Präsidenten, unsere-:- bewährten Genossen Rof>, -vurde in aroßer Sinmiitigleit boUiOßcn, mosiir Genosse Ros; i warmen' mit Humor gewürzten Worten dankte. Ebenso roibtuigs -ü» aurden die beiden Vizepräsidentenstellen mit den bisherigen In - habern, dem Volksparteiler Dr. Mantius und dem Demokraten B! n ri m a ii it, besetzt. Das Ergemii» der Wahl der. biet Schrist- fiif - r ist aber aas reine Preisrätsel. Die Volkspartei stand ans tu Standpunkt, daß ein Kommunist und besonders Urbahn:- nicht in-:- Präsidium gehöre, int» hatte deshalb den Senior des Hauses, 'S cb iinacher, vorgeschlagen, so daß fünf Vorschläge Vorlagen. T : so;ialdemokratische Fraktion batte aus naheliegenden Gründen erklärt, daß sie ihre Stimme nicht dem tapferen Beobachter Dr K uit « Ridderhosf geben würde. Die kleine Koalition Hakenkreuz-. nnd.Sowietsternträger — dagegen hatten sich zur gegen - seitigen Wahl ihrer Kandidaten verpflichtet. Die Abmachungen der ?olkspa :ei und der Deutschnattonalen untereinander sind nicht be - kannt, aber sö viel ist sicher: g.ehalte n sind sie nicht mor ocn. Die Situation war also ziemlich verworren. Nun kam die Ptberraschung.. Die Genossen F r i n g » und H u k würben mit etwa der gleichen Stimmenzahl wie die Präsidenten gewählt; Schumacher und Urbahns erhielten je 63 Stimmen, Ridder- liorf nur 23 Stimmen! Wie hat nun' das hohe Haus ge - wählt ? Von den Volksparteilern ist offenbar geschlossen für Schumacher gestimmt worden, ebenso von den Demotraten, bie ‘rost- lichcn Stimmen müssen aus andern Fraktionen , gekommen sein. Für Urbachns stimmten auch unsere Genossen und für Ridder- boff offenbar nur die kleine Koalition. So kam es, daß Ritter t u n o mit freundlicher Unterstützung der Volkspartei — die ob dies „Sieges" offenbar nicht froh ist glatt in den Sand gesetzt wurde. Ter tapfere Mann hatte das kommen' sehen; er sah der Gefahr aber nicht mutig ins Auge, sondern pachte seine Mappe und eß oor Bekanntgabe dec- Ergebnisses seinen Beobachtungsposten u.-. re i-rr Flügelmann des Präsidiums. Bei den Mannen des so Ges i n berrfchtc t;roße Ratloflgkest, und man geht wohl nicht fee. der Annahme, daß die Sache noch zu einigen Erörterungen '401.15 geben wird. D r- weitere Ausbau der Hamburgischen il n i - v r i i ä t wird tatkräftig betrieben. Zwei neue Professuren — rin- Nationalökonomie und neuere Geschichte — sollen auf Antrag res Senats geschaffen werden. Genosse Balleistaedt nahm :ie Gelegenl rii wahr, um Wünsche vorzutragen, die besonders auf bie Schaffung eines Lehrstuhls für soziale Organ!- s iiüU gerichtet sind. Damit sollen Gebiete erfaßt werden, die bisher wenig oerücksichtigt und doch tn jetziger Zeit ein wesentlicher /-.'jo de. Wirtschaftslebens sind, nämlich Gewerkschafts- und Ge- trtebsräte usw. Wurden bei verschiedenen Punkten Wünsche ge - äußert, so waren die Bedenken aller Fraktionen,Bei der Rachbewilli- ung für einen Kaischnppen so groß, daß die Angelegenheit ein - stimmig einem Ausschuß Überwiesen wurde. Einige vorläufige Be - richte des Haushaltsausschtisses wurden genehmigt; noch nicht reif scheint der Antrag aus Zusammenlegung der Leih - ämter mit dem Gerichtsvollzieheramt zu sein; er wurde ;urückgezogen, nicht ohne einige Bemerkungen Über Die Ton - art, in der die beteiligten Beamten sich zu der Angelegenheit zn äußern glauben mußten. — Ein sehr notwendiger Antrag wurde aus Anlaß mehrerer Anträge auf Staatsgrund-Ver- faitf bezw. Austausch von Der sozialdemokratischen Fraktion ein« gebracht und vom Hau? angenommen. In Zukunft wird also ein . tusschuß alle vorliegenden Anträge zu prüfen haben, was im Inter - ne einer grundsätzlichen Bodenpolitik sehr zu be - grüßen ist. Damit sie nicht nach der großen Wirischaftsdebatte unerledigt blieb, wurde Die zweite Lesung des Antrages auf Einrichtung einer itaat [täten Pressestelle bortoeggcnominen. Die Deutschnationalen zogen ihr hartnäckigstes Pferd, den A. M. I aeob - fen, aus dem Stall, der aber eigentlich nur redete, um Die Hand über ein befreundetes Blatt in Kiel zu halten. Der Demokrat Platen, der mit einer Bemerkung in der vorigen Sitzung den Anlaß gegeben hatte, Diente Dein Herrn aber mit Bewegen von durchschlagender Kraft. Herr Rose von der Volkspartei hatte die ' Aufgabe, Da3 Einschwenken seiner Fraktion plausibel zu machen und erntete dabet das Lob »es Genossen Perner, der ihm sagte, daß, wenn er und seine Freunde schon in der vorigen Sitzung so ver - nünftig gewesen tonten toie heute, eine zweite Lesung gar nicht nötig gewesen sei. Einem volksparteilichen Antrag, der der Press. stelle größere Mittel zuwenden will, wurde zugestimmt und darauf der Senatsantrag endgültig angenommen; nur die Rechts- und Lin -oolschewisten stimmten Dagegen. In später Stunde ging es an die Beratung des demokratischen Antrages, betreffend Die Reichsaußenhandels st eklen. Daß bei diesen Stellen vieles abänderungsbedürftig ist, ist keinem, Der and' nur oberflächlich Die Dinge verfolgte, verborgen geblieben, und be - sonders aus Kreisen aller solider Exporteure sind schwere Anklagen erhoben worden. Boni Standpunkt De» Exporteurs begründete Dann auch Herr Bett Den* demokratischen Antrag in epischer Breite. Der Senat Hamburgs, Der sich der Bedeutung dieser Frage für die größte Hafenstadt Deutschlands wohl bewußt ist, hatte Drei Vertreter entsandt, von denen Senator Dr. Stttb« mann, der Präses der Deputation für Handel, Schiffabri und G- werbe, zu Wort kam.' Er schilderte giuächst Die ganze Entstehung uns Entwicklung Der ÄußenbanDelsstellen, um dann ftflzustellen, daß Die Außenhandelskontrolle in Der heutigen Form nicht mit für Den Kaufmannsstand, sondern auch für die Behörden, ja sogar für die Valutaverhälkusse h e m in end wirkt. In Ham - burg findet die Reichs-mß-ithandelsstelle also wenig^Freundschaft, das bewies besonders and; Die Rede des Präsidenten Der Handelskammer, Herrn Witthoefft, der mit reichhaltigem Material die Gründe seiner Gegnerschaft belegte. — Rach diesen Reden war eS 11 Uhr geworden und das HauS vertagte die Weiterberatung aus nächsten Mittwoch # 10. Sitzung. Mittwoch, 1. März, abends 6 Uhr. Präsident Roß eröffnet die Sitzung mit der Mitteilung von neuen Eingängen des Senats und eines Antrags von Dr. P a r b o (ST.) und Genossen, betreffend den BeschwendeanSschuß des Be irkSwohnnngskommifsars. (Die weiteren Mitteilungen gehen Lei der Htttiilie des Hanfes verloren.) Jann wird in die Tagesordnung eiugetreten. I. Entwurf einer R c i ch s s ck) l i ch t u n g s o r D it n n g. Bou Urpabns ;K.) wird folgende Anfrage an den -senat gestellt: 1. Hat der Vertreter Hamburgs für Den Entwurf gestimmt "2 H ganifation haben. (Ballerstoedt ssD.j ruft: Die haben wir!) Das engverwandte Thema Der Soziologie müßte auch, berück - sichtigt werden, eine neue Professur ist vielleicht nicht nötig. — Hommes (K.) spricht nochmals für Ablehnung des Senats an träges. — Darauf wirb der Senatsantrag angenommen. 6. Abstandnahme von der Enteignung der für das Versuchspumpwerk angemieteten Flächen in Curslack. Der Senat beantragt, daß Der Beschluß, ^>etr. Ent - eignung der für das Versuchspumpwerk angemieteten Flächen in Curslack aufzuheben ist und Dafür einem Vergleich ;uzustimmen. Zur Entfernung eines Bctongrabeus und der auf dem Gelände lagernden Rohre sollen 50 000 Jt bewilligt werden. wird so beschlossen. 7. Badeeinricktungen in r ors. Der Senat beantragt, oatz für Laoeemrichrungen tn k.. vors ein Betrug vou 250 000 .1k bewilligt wird. — Dem At rag to:rD zugestimmt. 8. Rachbewilligung für De it B au eines K ät - sch it p p e n s. Der Senat beantragt, daß für Der Bau des Km schuppens 56 ant Afrikakai die Summe von 30 Millionen Mark nachbewillqst wird. — Hammond-Norden iDVP.) und Ge - nossen beantragen Ausschußprüfung. Es üt erstaunlich- Dar,, nach - dem vor drei Monaten der Bau mit 36 Millionen veranschlagt :st, jetzt schon eine Nacbforderung von 30 Millionen notwendig ist. Da ist ein Fehler im Kostenanschlag, der im Ausschuß geprüft werden muß. Im übrigen hätte das Ergebnis der Ausschreibung ab- gewariet werden müssen. — Brekelbaam iDNP.): Der Antrag muß im Ausschuß geprüft luerDen. Ich bitte um Annahme des Ausschußantrages. — Ellinger (SD.): Die Löhne sind seit Ok - tober nm 50 % gestiegen. Noch mehr aber sind in Der Zeit d:e Matertalpreise gestiegen. Auch mir ist nicht klar, tote diese Nacb- forderung zustande kommt. Denn einige Posten verlangen Nach- forderutigon, die nicht auf Die Erhöhung der Löhne und der Materialpreise zurückzusühreii sind. Wir stimmen daher Dem Aus- schußantrage zu. — Dr. Stubmau n^tDDP.): Auch meine Frak - tion stimmt dem Ausschußantrage zu. sollte aber^daDurch eine Ver - zögerung einireten, so trifft Die Behörden keine Schuld. — Darauf toirD der Antrag einem Ausschuß überwiesen. 9. Grund st ücksaststau sch in Fuh : b ü 11 c I. Ter Senat beantragt Das, unter den Bedingungen des Vertrages Die etwa 2980 Quadratmeter große Fläche Staatsgrund am Füblsbütteler Dnmm an O. R. A. Morr zur Vereinigung mit seinem Grundstück in Fuhlsbüttel überlassen werde. — L c it r c r ; tz (SD.) uiiD Ge - nossen beantragen. Den Antrag einem Ausschuß bon 9 Mitgliedern zu überweisen. Der Den Namen erhält: „Ausschuß zur Prüfung bon Anträgen auf Veränderung Des GrimDbesitzstandes Des Staates". — Leuteritz (SD.): Die Verkäufe und Der Austausch von Staats griindflächeu nehmen einen derartigen Umfang an, daß :n Der Be - völkerung die Frage auftaud’t, ob das in diesem Umfange notwendig iit. Damit Die Bürgerschaft Die volle Verantwortung übernimmt, beantragen wir den Ausschuß. — Rühl (K.): Wir sind gegen den Verkauf von Staatsgrund, stimmen aber dem Ausschuß ;it. — Darauf wird der Antrag Leuteritz angenommen. 10. Ueberlassuug eines Staats Platzes an den „G eorg Buchecker-Wohnungen, c. V." Der Senat be antragt, daß unter den Bedingungen des Vertrages Die Fläche Staatsgrund an der Qhlsdorferftraße und der zukünftigen Verlänge - rung der Bussestraße dem „Georg Buchecker Wohnungen e. V." zur Bebauung bon mietfreien Wohnnugcn für arbeitsiinfähiae alte Leute überlassen werde. — Dr. Sicbettng (TVP.): Es darf nur die Baupflegekommission Den Bau begutachten. Es darf nicht auch noch die Baudeputatioit diese Tätigkeit ausüben. Im hoffe, daß der Vertrag dahin geändert wird. — Daraus wird Dem Anträge zu- gestimint. 11. Verkauf von Skaatsgrundflächen an 6er Feuerbergstraße in Ohlsdorf. Der Senat beantragt, daß unter den Bedingungen der Verträge die Dort itäbcrbcjcidintten Flächen Staatsgrund an der Fcuerbergftrahe 5 Personen käuflich überlassen werden. — Leuteritz zSD. und Genossen beantragen Verweisung an den Ausschuß zur Prüfung von Gruiidstücksver- äitbcrungen. — Es wird gemäß beut Anträge Leuteritz beschlossen. 12. Angliederung der Lombard-Verwaltung an das Gerichtsvoll z'ieherantt. Der Ausschuß .;ur Prüfung des Staatshaushaltsplanes erstattet seinen ersten Bericht und stellt folgenden Antrag: Die Bürgerschaft ersucht den scnnt. die am 1. April srenverdende Stellung eines Leihhausdirektors einstweilen nicht wieder ,u ersetzen und in Erwägung zu ziehen, ob nicht die Verwaltung der Leihhäuser dem Gerichtsvollzieheian^l zu über - tragen ist. 13. Bericht deS StaatshaushaltSausschusseS über Rachbewilltgungen. Der Ausschuß beantragt, daß für die Barkassen des Hafenarztes 64 300 K, für die Landherrenschasten 39 000 . X und für die bauliche Fertigstellung und Einrichtung des Mnsenms für Hamburgische Geschichte als erste Rate 1 000 000 V bewilligt wird. Weiter beantragt der Ausschuß: Die Bürgerschaft ersucht den Senat, sich in der bevorstehenden Staatshaushalts- hcratung bei den Artikeln der einzelnen Behörden durch besondere Sachverständige vertreten zu lassen. Punkt 12 und 13 werden ans Antrag Winkler (DDP-i gemein - sam bcralett. — Winkler (DTP.) als Berichterstatter des Hau-. Haltsausschusses: Die Pensionierung des Direktors der Lombard bcrtortlhtng wird am 1. April noch nicht erfolgen. Ein Won muß nodi gesprochen werden über eine Erklärung des Beain te nanSschn sscs bei Lombardverwaltnng, die von fadenscheinigen Gründen spricht. Die Form des Protestes muß idi entschieden gtrüdroeifen. — Aus dem Anträge des Ausschusses, baß zu jedem Posten des Haushalts sackwerstäudige Verirrter der Behörden erscheinen mögen, wird hoffentlich ein großer Nutzen für die parlamentarische Arbeit ent - springen. — Dr. Nagel (DNP.): Der BeamtenauSfchuß hätte wenigsten» vorher gehört werden müssen. Ich beantrage Zurück» ficrwcifieng dcs ersten Berichts, bctreffeitii Zusermmenlegung ber LombarSverwaltung mit dem Gerichtstwllzicheiamt, au Den Aus - schuß. — Winkler (TTP.): Bei aufmerksame. Lektüre des Berichts ist es ganz ausgeschlossen, irgenDwelche Angüsse dagegen zu unternehmen. Bemerkt sei, daß allen Mitgliedern der Bericht vor der Veröffentlichung Vorgelegen hat. — Durch -Zurückziehen des ersten Antrages wird der Antrag Dr. Rogel gegenstandslos; die weiteren Anträge werden angenommen. Punkt 15 wird auf Antrag Leuteritz vorweqgciioinmen. 15. Einrichtung einer staatlichen Pressestelle. Der Beschluß 1. Lesung lautet: Die Bürgerschaft erteilt Dem Anträge des Senats ihre Genehmigung. Dr. Nagel (TNP.) beantragt, den Antrag einem Ausschuß von 13 Personen zu über - weisen. — Rose :n bestehenden Presseamtsausschuß mit der sofortigen Prüfung der Frage, ob und in welcher Weise durch Ausbau der Pregestelle den :n wirtschaftspolitischer und kultureller Hinsicht vou Der Bürger - schaft geäußerten Wünschen Rechnung getragen werden kann unD welch Mittel voraussichtlich Dafür erforderlich sein werden. Jacobsen (DNP.): Wir halten ein Presseamt noch tnttner nicht für notwendig. Die Groß-Hamburg-Frage ist auch bald ge - regelt, so DOß Deswegen Das Amt nicht nötig ist. Protestieren muß ich gegen die Worte Herrn Platens, daß die Lügen der Deuischnatio- nalcn „Kieler Neuesten Nachrichten" von Hamburger Kreisen aus- gegangen seien, die uns nahejtehen. Ich erwarte. Daß Herr Platen seine Behauptungen zurückmmmt. -Platen (DTP.): Ich erhalte sie aufrecht.) Rose (TVP.): Wenn das Presseamt die Ausgaben erfüllen wird, die ihnen die Vertreter der Regierungsparteien zugewiesen haben, wird es auch den Dcutschnationalen gesallcn. Bei uns be- staird die Befürchtung, daß balD Der Presse mann durch einen Partei mann ersetzt wird. Herr Platen soll nicht immer die Partei angreifen, auf deren Mitarbeit man sehr oft Wert legt. Das bittere Brot der Opposition wird uns weiter sehr gut bekommen, so daß wir Den Dcnnstraten bei Der nächsten Wahl'wieder 10 Sitze abnehmen. Wir find grundsätzlich für Das Presseamt. Stimmen Sie unserm Antrag tu, dann werden toir auch dem «cnat-sanfrag zustimmeti. Dem Lestcr der Pressestelle muß auch der direkte Ver - kehr mit dem Senat gegeben werden. Platen (DDP.): Die Presse ist Der Meinung, daß Das Presseamt baldigst geschaffen wird. Herr Rose, Sie hätten in Den 8 Tagen seit der letzten Sitzung ihren Rückzug mit etwas mehr Geschick an treten müssen. Meine Bemerkung . über Stresemann habe ich zwar im Stenogramm gemildert, doch scheu Sie mach rechts) darin keine Besserung meinerseits. Es kommt nun nicht Darauf an, ob Die „Kieler Neuesten Nachrichten" ein unabhängige-: Blatt find, sondern auf Die Gesinnung Der Zeitung, und die ist in diesem Falle stramm Deutsckmational. Diese?- Watt, das midi einen gewissenlosen Ehrabschneider nennt, schreibt tn einem Artikel bom 21. Oktober 1921 über die verkehrsreichsten Häsen: „Hamburg ist fast ganz tot". Homi urg hatte bekanntlich im August einen Ver - kehr von mehr als 1 Million Registertons erzielt. Entweder haben Die „Kieler Neuesten Nachr chien" gelogen, oder es nicht besser ge - wußt.^ Eine Berichtigung ist auch bis heute nicht erfolgt. Tamil ist die Lüge komplett. lAn weiteren Zitaten der „Kieler Neuesten Nach - richten" weist der Redner dann die Eigenart Der Stellungnahme nach, die wahrer Aufbauarbeit entgegensteheii.) Wir sind uns klar Darüber, daß nur mit Rücksicb: auf die deutsche Gesarntwirtschaft eine Lösung des Groß-Hamburg-Problems möglich ist. (Bravo! bei den Demokraten.) Perner (SD.): Wenn die deutsche Polkspartei schon vor acht Tagen dem ociiatsaiilrag zug ejti mmt härte, wäre eine zweite Lesung überflüssig gewesen. Wenn man grundsätzlidt mit einem Antrag einverstanden ist, wie die Volkspartei, so stimmt man ihm )U, kann bann aber bock» noch einen Ausschuß zur weiteren Prüfung beantragen. Nachdem die Pressestelle da ist, soll man si( erst einmal arbeiten lassen. Dem heutigen Antrag der Deutschen Volkspartei stimmen wir zu. Neberfliftsig find die Sorgen, daß die Pressestelle nicht unabhängig sei. Ter direkte Verkehr mit dem Senat ist durchaus möglich Wir stehen am Anfang der Tätig feit der Aufklärungsarbeit für die Groß-Hamburg-Frage. Die E inheitlichkeit Der Hamburger Presse in dieser Frage ist ein Er - folg des in Aussicht genommenen Leiters des Presseamts, des Herrn Zimt, iBravo!) Ani Antrag Leuteritz tritt Schluß der Beratung ein. — linier Ablehnung des Antrages Dr. Nagel und Annahme be-3 Antrages Rose wird der Senaisantrag tn zweiter Lesung be - stätigt. Darauf wird die Wahl des Präsidiums borgenomitten. Die Wahlen für Verwaltungsbehörden werden bon der Tagesordnung abgesetzt. 2. Wahl des Vorstandes der Bürgerschaft für das mit dem 5. März d. I. beginnende Geschäftsjahr. — Zum Präsidenten wirb mit 13-1 bon 137 abgegebenen Stimmen Roß (SD.) gewählt. 2 weiße Zettel sind abgegeben und einer ist un - gültig. Präsident Roß: Ich danke dem Hause für das mir erwiesene Vertrauen. Ich werde mich bemühen, das Vertrauen zu recht - fertigen. Es ist nicht immer eine ungemischte Freude, Präsident ;u sein. Ich denke da an die vielen Wünsche, die an mich gerichtet werden und besonders Die Tagesordnung äugelten. Ich habe noch nicht das Verfahren gefunden, zwei wichtige Anträge zu gleicher Zeit verhandeln zu lassen, i Heiterkeit.) Wenn die Wogen der Erregung im Hause hoch gingen, habe ich mich bemüht, wie es meine Pflicht ist, beruhigend und ausgleichend zu wirken, und habe dabei wohl keinem Mitglied Boses getan. Ich habe bei diesem Bemühen die Unter - stützung des größten Teile» des Hauses gesunden. Ich danke dem Hause nochmals für das nur erwiesene Vertrauen. (Lebhaftes Bravo! im ganzen Hause.) Als 1. Vizepräsident wird Dr. Man11uS (DVP.) mit 108 Stimmen gewählt. 23 weiße, 1 ungültiger und 1 Stimmzettel für Hirsch (DVP.) werden abgegeben. Dr. SR ant ins (TVP.): Auch ich danke Ihnen für das mir erneut bewiesene Vertrauen, und bitte fernerhin um Ihre Unter - stützung. iftim 2. Vizepräsidenten wird Blinckmann (DDP.) mit 113 Stimmen gewählt. Weiter sind 1 ungültiger und 19 weiße Stimmzettel abgegeben worden. Blinckmann (DDP.): In meiner Wiederwahl sehe auch ich das Vertrauet: des Hauses, für das ich Ihnen danke. Ich werde in meiner Amtsführung bemühen, dessen würdig zu sein. (Bravo!) Zu Schriftführern werden gewählt: Frings (HD. j mit 116, Hut (SD.) mit 112, Schumacher (DVP.) mit 63, Urb ahn ä ao-mm.) mit 63 Stimmen. Weiter hat erhalten Dr. Ridderhoff (DNP.) 27 Stimmen. Zersplittert sind 15 Stimmen. Die Gewählten nehmen die Wahl ic Bank, Chikago, verkauft worden fei“. Der Verkauf cttte- deutscheit Unternehmens, Das von Arbeitern gegründet itlkd erhalten wurde, an eine ausläuDifcke Bank mutet uns recht seltsam an. Mau sann mit Recht gespannt darauf sein, was Die unabhängige Parte zu den neuen Anschuldigungen der „Roten Fahne" zu sagen bot Beschlüsse des Wiluaer Landtages. In der Sitzung des Wilnaer Landtages wurden nachstehend« Pier Entschließungen angenommen: 1. Der Landtag ermächtigt die Regierungstommisston, bis zur Uebernahme der Regierung durch polnische Behörden das Wilnaer Gebiet zu verwalten. 2. Im Hinblick darauf, daß die Bevölkerung der neutralen Zone, die vom Völkerbund gebildet wurde, sich für die Zugehörigkeit zu Polen erklärte, überläßt der Wilnaer Landtag die Vertretung dec polnischen Regierung. 3. Der Wilnaer Landtag betraut die poi nifche Regierung mit bett Schutzmaßnahmen für die politischen Gefangenen polnischer Nationalität, die in Kowna cingetcrfcrl sind. 4. In der Mindcrheitsjrage wird dem Warschauer Landtag und der polnischen Regierung eingetragen, sich für den Schutz der panischen Minderheit in Kowno unb Litauen einzusetzen. Verbote im besetzte» Rheinland. Die interalliierte Rhein llnri) kam Mission verbot Die Wochenschrift „Rheinischer Beobachter", beranogegeben in Berlin, auf 3 Monate im besetzten rhein-ischen Gebiet. Außerdem verbot die Rhctnlandkotnmission ben Vertrieb des Buches „Schrecknisse der französische» Fremdetrtegion", heran. gegeben von Hermann Seharfenslein, Köln, für das besetzte (Hcbiet Sowjet-Russland in Olrnua Der italienische Außenminister teilte dem russischen Volkskommissar für an swänge Ungelegen heiteu telegraphisch mit, daß die Sowjeidclegaticm auf der Xioit serenz von Genua dicscbbett Rechte genießen werde, wie alle übrige» Abordnungen. Die russische Schuld in (?nyland. Dir englische Regierung teilte im Unterhaus mit, baß bte russische Schuld in England 561 500 000 Pfund Einling beträgt, ausschließlich Zinsen seit Dent 31. Dezember 1918. Hamburger Kurse am 1. Mar;. Am Devisenmarkt trat nach den gestrigen Schwankungen eint Abschwächung ein. Im allgemeinen fanden eingehende Kaufam träge schnell abgebet. Gröbere Nachfragen verursachten jedoch wiederum Kurssteigerungen. Vorbörslich wurden gehandelt New Aork mit 227, England mit 1006, Holland mit 8750. Schlußnotierungen Rieben gegen die gestrigen durchweg etwas zurück. Hamburger amtliche Notierungen: Holland 8842 (am Dienstag 8860) — England 1021 (1018) — NewAork 2301 (S30J) Dänemark 4875 (4835) — Frankreich 2112k (21091).