EchSL nettmil, ennntaa« u. na» Retettaaflt nur rtrtnai. B-zug«t>r,i4 V0»entL H, monatL 38.— A, Dorau«iat)lbat fr«t tn* Han«. wer Cb» ölet W- A Rebettiee: Wrttanbttrobe u, i. et«L BerantroonUAer Sebattent: 9md Bagdahn, «Hone. • r»«bitton: Fetzlaadftra den, Erd« kschab. ■e»6enblimfl: atMcr »ärgert 50 *. rtewfc« s»»k Coinr» m,d Festlag« 70 4. LamvurgerEcho Ciyetflrn bW «Naesoaltene 'Deltue ' ff, SO x unirr viu«f»tub her ,Oe- IchLIiUchen 9üino »au*. Krbeitfniarft u. ^amUieifc an.ietgen .3.50 X kleine Lu,eigen t>f«e Seiten die Seile .3.7.» A An,elgener Pensionen (ungefähr 79 von 139 Milliarden) und der interalliierten Schul - den, die sich für England auf 1806 Millionen Pfund Ster - ling und für die Vereinigten Staaten auf ungefähr 11 Milliarden 84 Millionen Dollar belaufen (zusammen etwa 80 Milliarden Goldmark) . . . Die Herabsetzung der deutschen Schuldenlast auf ein Maß, das wirklich erträglich ist, würde die internationalen Kreditoperationen erleichtern, die ermöglichen würden, an Frankreich und Belgien die zur Deckung der Neparationslast nötigen Summen sofort zu zahlen. Wenn man dem die bann mögliche Verminderung bet Besetzungskosten hinzufügt, ba» Ende des „Dumping", das die Zahlung übertriebener Jahres - raten Deutschland aufnötigt, die Verminderung der Arbeits - losigkeit, die Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen den Völkern, und wenn man mit dieser Politik de» Frieden» und der Vernunft die Politik vergleicht, die alles mit den Bejonetten glaubt machen zu können, selbst sich darauf zu setzen, — wahrlich, wir fürchten diesen Vergleich nicht! * Soweit Vandervelde. Er hat zweifellos recht, die in Frankfurt vorgeschlagene Lösung des Problem» der Wieder - gutmachung eine Politik des Friedens und der Vernunft zu nennen. Aber seine Voraussetzung, der Verzicht Amerikas und Englands auf die Zahlung der interalliierten Schulden, ist weit entfernt, erfüllt zu sein; das beweist die n e u e S i t u a - tion in der Reparationsfrage. Während Amerika nämlich abgelehnt hat, in Genua an den Fragen des weltwirtschaftlichen Wiederaufbaues mitzuarbeiten, da die R e p a r a t i o n s f r a g e von der Diskussion aus - geschlossen sei, macht es der Entente anderseits aus jede Weise fühlbar, daß so ober so eine Aenderung in der engstirnigen Behandlung des Problems durch die in Paris tagenden Finanz - minister und Mitglieder der Reparationskommission eintreten muß. Die Maßnahmen Amerikas sind wie ein dauerndes den-Finger-auf-die-Wunde-legen, ein ununterbrochener Hinweis: so wie Ihr die Sache anfaßt, kann die Welt nie gesunden. So ist es zu verstehen, daß die amerikanische Regierung kurzer - hand ihren in Paris sitzenden „Beobachter" Boyden beauf - tragt hat, die Kosten für das amerikanische Be- satzungSheer am Rhein im Betrage von nicht weniger als 1020 Millionen Goldmark einzufordern und die so - fortige Bezahlung von 240 Millionen Gold - mark als Anzahlung zu verlangen. Als Mittel zur Herein - holung der deutschen Verpflichtungen ist dann schließlich — wie schon gestern nachmittag mitgeteilt — eine internationale An - leihe ins Auge gefaßt worden. WTB. meldet unter dem 11. März aus Paris: Wie »Petit Parisien" mitteilt, ist die Forderung BoydenS auf Erstattung der Kosten für die amerikanische BesahungSarinee am Schlüsse der gestrigen Vormittagssitzung der alliierten Finanzminister erfolgt und hat wie ein Theatercoup gewirkt. Bonden, der bis jetzt nur die Rolle des Beobachters spielte, verlas eine Note. Die von ihm verlangten Kosten seien bis zum 1. März 1921 berechnet. Nach dem »Echo de Paris' beläuft sich der von Amerika verlangte Betrag einschließlich der Zinsen auf ungefähr 1 Millarde und 20 Millionen Goldmark. ' Die richtige Antwort. WTB. Berit«, 11. M»r». von zuständiger Sette erhalten wir de« Wortlaut de» von Kapp gestellten Anträge» auf. freie» Geleit und Verschonung von Untersuchungshaft. ES heißt darin: „Hiermit beantrage ich auf Grund der 85 117 und 337 der Strafprozeßordnung, gegen Stellung einer Sicherheit von 190 000 JL und gegen die Ueber - nahme der Verpflichtung, mich jederzeit zur Verfügung de» Ge - richt« zu halten, mir freie» Geleit und verschon»«, von der U«terf»chung»haft unter Abstandnahme von jeder Durchsuchung meiner Person und meine» Reisegepäck» bei Nebertritt der deutschen Grenze und während meine» Aufenthalt» in Deutschland bi» zum Abschluß de» Hauptverfahren», sowie von Beschlagnahme der bet mir geführten Reifeeffekten, Bücher und Schriftstücke im genannten Zeitraum, jedoch unbeschadet der zoll, amtlichen Bestimmungen, zuzustchern. Zur Empfangnahme von Zustellungen ist Justizrat Goldebreck in Leipzig bevollmäch- tigt Die Entschließung über meinen Antrag bitte ich der deut- schon Gesandtschaft in Stockholm zur Weitergabe an mich mit»«, teilen." Dieser Antrag Kapp» wurde auf Antrag de« Oberreich»« anwalt» dnr» Beschluß des Untersuchung-richters abgelehnt, weil allein die bedingungslose Gestellung de» Angeschuldigten al - ber Sachlage entsprechend erachtet werden kau«, im übrigen bie Gründe für de« Erlaß de» Haftbefehl» fort« dauer«. Der ReichStagSauSschutz zur Untersuchung der gegen Herme» erhobenen Borwürfe beschloß einstimmig, die Untersuchung auf tie neuerlich erhobenen Vorwürfe gegen Hermes, wegen Liefe - rungen des Winzerverbandes an ihn, auszudehnen. Der Mini - ster stimmte diesem Beschlusse zu. Ein Dementi. Die von uu» au» der Berliner Presto über - nommene Mitteilung über eine Rünoiamtg von Hilferding und Dr. Herz bei der .Freiheit" wird von der Hamburger Tribüne aut Nachirage in Berlin für unrichtig erklärt. TaS mag stimmen. 2B.i» aber das .Einvernehmen" belangt, jo ist jede Nummer der .Freiheit" ein Beweis dagegen. Folgen der indischen Unruhen. Dor Führer bet indischen Selbständigkeitsbewegung, Gandhi, wurde von den englischen Behörden verhaftet. Laut »Pall Mall and Globo" wird der Vize - könig von Aegypten, Lord Reading, zurücktreten, voraus- sichtlich aber erst nach der Abreise des Prinzen von Wales an« Indien. Keimarbetterinnen. Sind wir nicht auch für die Sonne geboten und müssen im Dämmer der Stuben näh'nl Wir haben die Ruhe des Schlafes benoten, Im Traume noch heißt es nach Arbeit späh'n. Wir haben Kinder und müssen sie geben den steinernen Straßen in Zucht und Bann, so wächst au» unserm verschatteten Leben nur wieder etn lichiarmeS Dasein heran. Blickt suchend umher, nicht eine der Schwestern kann einmal bekennen: .Ich glückliche- Weib!" E- ist das Heute für uns wie da- Gestern, ein immer gehetzter, geknechteter Leib. Schwestern, ich hab' eine Kunde vernommen von einem Leben in Freiheit und Licht! Schwestern, ich glaube der Tag ist gekommen, wo sich zur Sonne hobt unser Gesicht! Alfons Petzold. Die Lavdes;entrale Hamburg der Deutschen Dercinignng für Säuglingsschutz- Ob «oh. in der Oefsenilichkeit genügend bekannt ist, welche Riesenarbeit zum Beiten Ser Kiitdet hier geleistet wird? Biele Hamburger haben wohl schon gehört, daß eine große Fürsorge- organisation besteht, aber es fehlt noch nnmer an Interesse weiterer Kreise dafür, nämlich derer, Die nicht seibjt fütfoigebe.ürftig iinb, ober deshalb um so mehr verpfl chlet fein, tollten, Diese Arbeit zu unterstützen. Eine große Schar von Fürsorgeschwestern, etwa 80, ist in Hamburg tätig. Die besuchen alle neugeborenen Minier, unterstützen die Mütter mit Rat und Tat, halten )ie an, ihre tssaug« llinge und K.einkinder in die Beratung-stunde zu bringen, wo die Entwicklung der Kinder fachärztlich becufsichitgt wird und die Mütter gu vernünftiger Ernährung und Pflege ihrer Kinder gngelettd werden. Hausbesuche der Fürsorgerinnen unterstützen noch die ärzt - liche Tätigkeit. Der große Rückgang der Säuglingssterblichkeit in den letzten Jahrzehnten ist zu einem großen Teil der Fürsorgetätig. keif zu verdanken. Durch die Fürsorgerinnen werden auch alle erholungsbefürstigen Kinder in den von ihnen besuchten Familien herausgegriffen und der ärzllichon Untersuchung zugeführt, nach der dann in allen notwendigen Fällen ein Kur- oder Erholungsaufenthalt gewährt wird. Auch in wirtschaftlicher Not will die Fürsorge helfend eingreifen, und zwar soll ihre Arbeit jetzt ebenso dem Mittelstand wie der Arbeiterbevölkerung zugute kommen. Unter den gänzlich ver- änderten Verhältnissen, die uns der Krieg gebracht hat, leidet der Mittelstand ja ganz besonders, und auch au» seinen Kreisen sollte keiner sich scheuen, zum Besten feiner Kinder Rat und Hilfe der Fürsorgeorganisation zu beanspruchen. Wer woher kommen nun die Mittel, um diese Arbeit zu be- treiben ? Es ist klar, daß dazu^ riesige Summen nötig sind, die zu einem Teil der hamburgische Staat und die Ortskrankenkasse be, streiten. Aber trotzdem reichen die SK ttei bei weitem nicht au», und der Vere.n, aus dem die ganze Fürsorgeorggnisation hervor- gegangen ist, »Tie Hamburgische Landerzentrale der Teutschen Ver - einigung für Säuglingsschutz", bedarf dringend bet privaten Unter - stützung seiner Freunde. Und zu den alten Freunden müssen neue gewonnen werden; denn eine solche Arbeit darf nicht nur durch den Staat geleistet werden. Nicht nur als Steuerzahler müssen wir daran beteiligt [ein, sondern ali persönlich interessierte Menschen. Ihr (Eltern, denen gesunde Kinder geschenkt wurden, die im eigenen Heim woh.bebütet heranwachsen dürfen, gedenkt der unendlich vielen Kinder, die unter ungünstigeren Bedingungen zur Welt kommen, helft dazu, daß auch sie zu gesunden Menschen aufwachsen. Und wenn im Sommer Euch und Euren Kindern eine Erholung gönnen könnt, darin bedenkt, ob Ihr nicht noch ein Scherflein übrig habt, das dazu bienen sann, ein b.assc§, unterernährtes Großstadt- kind aus einer dumpfigen Wobnung für ein paar Wochen in Licht, Luft und Sonne zu bringen. Es wird jetzt so viel vom Wiederauf - bau gesprochen, hier wird auch Aufbauarbeit geleistet, die der weitest - gehenden Unterstützung wert ist, gilt sie doch unsern Kindern, unserer Zukunst. Tie praktische Arbeit in der Fürsorge kann nur von erfahrenen Männern und Frauen geleistet werden, aber diese müssen füllen, paß hinter ihnen ein grosser Kreis von Mithelfern strht, die ihnen Lurch nie versagende Anteilnahme immer neue Mittel zusühren, ihren Mut und ihre Arbeitsfreudigkeit stärken, um den immer größer und dringlicher werdenden Aufgaben gerecht zu werden. Augenblicklich drückt Len Verein eine besondere Sorge: Die Zahl her Fürsorgeschwestern muß beständig vermehrt werden, und bei der heutigen Wohnungsnot fehlt e» so oft g« Unterbringung»« 250 Kündigungen wegen de» Eisenbahner- streik». Nach einer Mitteilung des ReichsverkehrSminisierium» wurde von den kündbaren Angestellten und Beamten im Gebiet der Reichsbahn etwa 250 Beamten bai Dienstverhältnis wegen schwerer Verfehlungen beim Streik ge - kündigt. Außerdem schwebt das förmliche Disziplinar - verfahren zurzeit gegen 340 unkündbare Ange- stellte und Beamte. .Bedauerlicherweise," so heißt es in der Verlautbarung, »ist die Zahl der Beamten, die nach dem bisherigen Ergebnis der Untersuchung sich schwerer Verletzungen ihrer Beamtenpflichten schuldig machten, so groß, wie eS den obigen Angaben entspricht, anderseits sind die Zahlen geeignet, das Märchen von einem Rache seldzug des Reichs- verkehrsministers gegen die Reichsgewerkschaft endgültig zu zerstreuen. Die Disziplinarverfahren werden, wie der Reichs- Verkehrsminister von vornherein anordnete, mit größter Be- schleunigung durchgeführt." Wetterführung der Keamleuverhaudlungen. SPD. Berlin, 11. März. (Drahtbericht.) Am Sonnabend vormittag verhandelte der geschäftsführende Ausschuß der Verhandlungskommission der Spitzenverbände mit vem Retchsfinanzminister Hermes über die Fortführung der Besoldungsverhandlungen. Die Gewerkschaftsvertreter fegten gegen die Ablehnung eines Mitgliedes der Verhandlungs- temmiffion noch einmal Verwahrung ein. Im Laufe der Verhandlungen wurden verschiedene Vorschläge zur Bei - legung des Konflikts gemacht, von denen schließlich einer in der VerhandlungSkommtssion zur Annahme gelangte. Da- nach werden die weiteren Verhandlungen aus dem Reichsfinanz. Ministerium in die Reichskanzlei verlegt, aber mit Rück - sicht auf die Notwendigkeit schneller Erledigung der neuen Ver- 'handlungen über die Besoldungsverhältnisse der bereits zu Be - ginn der Verhandlungen am Freitag von den Gewerkschaften be - stimmte zwölfgliedrige Ausschuß mit der Weiter - führung der Verhandlungen beauftragt. Aus dieser Basis sind die Verhandlungen am Sonnabend nachmittag 3% Uhr wi e d e r ausgenommen worden. Um 9 Uhr dauerten die Beratungen noch fort Der „Slock der Vernunft". SPD. Berlin, 11. März. (Drahibericht.) Der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie fordert in einer Rundschrift einen »Block der Vernunft". Dieser Block kommt der von den Deutschnationalen geforderten Einheits - front gleich und wird damit begründet, daß Deutschland unrett - bar verloren ist, »wenn es nicht gelingt, alle Kräfte des deutschen Wirtschaftslebens in positiver Leistung zusammenzufassen". Unter a oberm wird auch verlangt, daß die Parteien »bie wirtschaftlichen Notwendigkeiten bes Tages erkennen". »Geschieht die» nicht," so heißt eS zum Schluß, »so wird die ungeheure Not der Zeit dazu führen, baß die deutsche Wirtschaft über bie Parteien hinweg s i ch eigenen Woben sucht". Das Bestreben der deutschen Wirtschaft-kreise geht schon lange dahin, sich alle Macht anzueignen. Neu an dem Rund - schreiben beS Hansabunbes ist nur die Drohung, eventuell eigene Wege zu gehen. Jedenfall» wird die Sozialdemokratie wissen, einer Verwirklichung in be» wirksamsten Weise entgegen» zuwirken. Doch ein bayerischer Orbnungobiock? SPD. München, 11. März. sDvahtbericht.) Die heutigen Münchner Pvesselriormen lassen den Schluß zu, daß die Gefahr be» Wiedereintritt» der Deutsch- nationalen in bie bäuerische Regierung keineswegs beseitigt ist Die »Staatszeitung" bedauert den Abschluß bet Koalitions- Verhandlungen und fordert neuerdings den Zusainmenschluß einer bürgerlichen und »wahrhaft staatserhaltenden" Koalition. Das Blatt schreibt: »Wit hoffen auch jetzt noch, daß bie Fäden zwischen den Parteien wieder geknüpft werden, die unerwartet gerissen sind." Auch bie Organe der bayerischen Volkspartei aller Richtun - gen stellen sich auf Sen Standpunkt bet Erneuerung bet Koalition zwischen Deutschnationalen und unter Aus - schluß der Demokraten. Der »Regensburger Anzeiger" glaubt, bie Demokraten hätten mit ihrer Taktik einen dummen Streich gemacht, bet ihnen noth teuer zu stehen kommen werde. Noch deutlicher wird der »Bayerische Kurier". Der bezeichnet die schwere Erschütterung der Koalition als eine Folge des unklugen und unrichtigen Schrittes der Demokraten. Selbstverständlich fordern bie scharfmacherischen Organe »Münchener neuesten Nach - richten" und »Fränkischer Kurier" die baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen unter diesen Umständen. — Man kann daher mit der baldigen Wiederaufnahme neuer Ver- Handlungen übet bie Erweiterung bet Koali - tion rechnen. Alliierte Warnung nor Annexion an Polen. Die Gesandten Italien», Frankreichs und England» erschienen gestern beim Minister des Aeußern, um namens ihrer Regierun - gen die Aufmerksamkeit bet polnischen Regierung bahin zu lenken, daß bet Beschluß der Angliederung von Wilna durch den polnischim Sejm in Form einer Annexion den schlechtesten Eindruck Hervorrufen würde. Der Minister Siirmuni nahm bie Mitteilung mit dem Bemerken zur Kenntni», daß er sie den maßgebenden Faktoren bekanntgeben würde. Aussperrung in England. Die Blätter glauben, daß von bet Aussperrung in bet M e t a l 1 i n d u st r i e insgesamt eine Million Arbeitet betroffen werden. Prrnszischrr Landtag. (Telephonischer Bericht.) 113. Sitzung. Sonnabend, 11. März, vormittag» 11 Uhr. Ein Antrag der Deutschen Volkzpattei auf Bereitstellung weiterer Mittel für bie Regelung bet Hochwasser-, Deich- und Vorfluwerhält- nisse an bet oberen unb mittleren Ober wird dem Hauptausschuß überwiesen. Es folgt die Beratung be» Antrages ber Deutschnationalen gegen die Lozialisirrung von Handwerk und Gewerbe. Christange (USP.) spricht sich gegen ben Antrag aus. König-Weißenfels (K.) verlangt baldige Vorlegung des Kommu - nalisierungsgesetzes. Meyer-Rhein (SD.): Wir haben nichts dagegen, daß der An - trag dem Ausschuß für Handel unb Gewerbe überwiesen wird. Wir haben auch nicht» dagegen, wenn dem Handwerk geholfen wird, aber wir fürchten, daß im Ausschuß nicht viel dabei herauskommen wirb. Ich muß mich gegen die beiden ersten Punkte dc» Antrages wenden. Wir können uns nicht gegen jede Sozialisierung auSsprechen; auch läßt sich Die Gewerbesteuer nicht al» besondere Kategorie ändern. Das Großkapital hat das Handwerk zurück- gedrängt, ein Gesetz ändert daran nichts. Ueber die gesetzliche Regelung des VerbingungswesenS läßt sich leben. Gegen die Ausdehnung der '.Regiebetriebe können mir uns nicht allgemein aussprechen. Wir fordern nicht eine Sozialisierung de» Handwerks, sondern bei den Kohlen, den Bergwerken, beim Kali unb bei den Monopolbetrieben. SB i r sind dafür, dem Handwerker- stand zu helfen, aber keine Privilegien I (Beifall bei den SD.) Der Antrag geht an ben Ausschuß für Handel und Gewerbe. Hieraus berät da» Haus den Antrag Leid (USP.) auf Auf - hebung de» Erlasse» de» WohIfahrtSministeriumS über bie Neu - regelung der Besoldung der Ko sie nan gestellten. In Verbindung damit wird der Antrag Braun (SD.) über die Neuregelung dieser Besoldung und bie Aussetzung ber Ausführung de» Erlasse» beraten. Bock (UTP.): Da» Sperrgeseh, da» von Preußen auch auf bie Kassenangestellten angewandt wird, soll nach einem Gutachten de» NeichSjustizministerium» auf Angestellte keine Anwendung finden. Die Anwendung Preußens ist danach rechtswidrig. Sdiolig (SD.) begründet den sozialdemokratischen Antrag. Kein Staat beobachtet die Bestimmungen de» SperrgesetzeS, nur Preußen tut es. Nach dem Sperrgesetz dürfen bie Krankenkassen- ange st eilten keine höheren Gehälter beziehen al» bie Reichsbeamten. Dagegen wurde ben Krankenkassen anfänglich zugebllligt, ihre Beamten und Angestellten nach ihrem eigenen Gutbünken in bie vom Reichsbesoldungsgesetz festgesetzten Gruppen einzurechen. Den OberverjicherungSämtern wurde eS zur Aufgabe gemacht, dringend darauf Au allsten, daß die Vorschriften des Sperrgesetzes nicht überschritten wurden. Daraufhin hat ber Haupt- verband der Krankenkassenangestellten einen ReichStarif auf- gestellt, in dem er für die einzelnen Beamten unb Angestellten die Gehaltsgruppe festsetzte. Damit war nun wiederum das Wohl - fahrtSministerium nicht einverstanden, unb somit nahm man den Krankenkassen überhaupt dieses Recht. Die An - wendung des SperrgesetzeS aus die Krankenkaffenangestellten und Beamten ist ein Eingriff in bie Selb st Verwaltung. Diese Verordnung ist ein Ausnahmeerlaß gegen die Kranken kaffe n- vorstände. Hinzu kommt, daß einige OberversicherungSämter und Versicherung-ämter die Tätigkeit ber Krankenkassen so erschweren, daß sie ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen sind. Viele Kranken - kassen sinb heute infolge der behördlichen Schikanen nickt imstande, rechtzeitig ihre Jahresabrechnung zu machen. Größtenteils liegt das am Wohlfahrtsministerium. Der Schlendrian ber Geheimräte im WohlfahrtSministerium muß endlick aufhören, sonst gehen die Krankenkassen zugrunde. (Beifall bei ben tzD.j Regierungskommissar ». Gelder«: Den Krankenkassen steht das Selbstverwaltung-recht nur zu innerhalb der Bestimmungen ber ReichSversicherungSorbnung. Wenn die Oberversicherungsämter nicht zufriedenstellend gearbeitet haben, so liegen die Schwierig - keiten auf sachlichem Gebiet. Die Verordnung wird vor dem neu zu errichtenden LanbeSschiedSgericht geprüft werden. Alle Anträge werden dem Hauptausschuß über - wiesen. ES folgt die Beratung be» kommunistischen Antrages übet lie HunqrrSnol in Richlanv. Dr. Meyer, Ostpreußen (K.) begründet den Antrag. Danach sollen 2 0 Millionen Mark zur Linderung ber durch eine Naturkatastrophe hervorgerufonen Hungersnot in Rußland ber russischen sozialistischen Föderativ - Sowjetrepublik zur Verfügung gestellt werden, ohne irgendwelche Bedingungen baran zu knüpfen. Die Mittel sollen durch Streichung eines großen Ausgabenposten« für bie Schupo gewonnen werden. Die Sammlung der beutschen Gewerkschaften mürbe mit ber Geste der Verachtung und be» Hohnes abgetan. Nicht einmal ber »Vorwärts" hat den Aufruf ber Amsterdamer GewerkschaftS- internationale bekanntgegeben. Die deutsche Regierung muß gnblich eine ehrliche Politik Sowjetrußland gegenüber treiben. Hamburger Börse am 11. itlän. Eine weitere Beiestigung der Devisenkurse trat ein. Bereits gestern nachbörslich machte sich eine Versteifung bemerkbar. Bei sehr ruhigem Geschält blieben die Kurse dann fast unbeiänoert Auftallend ist die Entwicklung der österreichischen Devise. Diese ist in den letzten Tagen weiter gefallen und bat einen Stand von 4 erreicht. Hamburger amtliche Notierungen: Holland 9735 (am Freitag 0670) — England 1121 ( (1114) — New Dork 2571 f453|) — Dänemark 6380 (5;80) — Frankreich 23124 (2297|). Möglichkeiten, besonders für solche, bie von auswärts kommen. Die Arbeit ist anitrtngenb unb ermüdend — man bedenke nur, wicvieie Treppen es täglich zu ersteigen gibt — und erfordert viel Spann - kraft und Frische. Aber die bleibt nur erhalten, wenn nach bet Arbeit ein AuSruheu unb Erholen in einem freundlichen Zuhause möglich ist. Wer kann Helsen, Schwestern unterzubringen, ober wer unterstützt den Verein, wenn er an die Gründung eines zweiten Schwcsternheime» denken muß? Möchten alle, die jetzt noch in ber Lage sind, zu geben unb zu Helsen, Herz unb Hand auftun, um bie Fürsorgearbeit an ben Sinbetn zu unterstützen! Tie Geickästsstelle ber LsnbeSzentrale Hamburg der Teutschen Vereinigung für SäugünaS- und Kleinkinderschuh befindet sich Raboisen 30. Bankkonto: Deutsche Bank, Deposttenkasse R. Krauka-Veriammlnnssku ttnö -Zusammenkünfte finden in dieser Wocke statt in den Distrikten St. Georg-Nord und - Süd, Neustadt, ® L Panli - Nord. Eim » düttel, Eppendorf. Winterbube, R o i e n b n r g » o r t und '!>< Ohe! ist. he Parteiaujeige in ber aefitigen Adend-AiiSgabeX sowie in Altona (siehe Anzeige in bet heutigen Nummer). Knust. Wissenschaft und Leden. Konzert der akademischen Orchcstervercinigung. Eingang« brockte da« Orchester e n bisher in Hamburg noch mdit gehörte« Werk von Haydn, die Symphoi ie in T»Tur ©p. 81 (mit dem Ho nfignai: Stiu dem Anstand) zum Porirag. eine leicht programmatische Musik, wenn auch nur in den Ecksätzen al« solche erfennbar. Lie» einfach- fröhliche Werk halte der Dirigent, Dr. B u l ch k ö 11 e r, imt dem im 18. Iadrbmidert allgemein üblichen Klavierakkonipagnement versehen, wo» itmrr historischen Gen issenhastigkett zwar alle Ebre macht, aber ans ästhetischen Gründen dnrchanS nickt zu verteidigen ist. DaS lullende Klavier war bamul« ein Ersatz für fehlt noe Orchener- insttiimente und ist beute, wo ein gut besetztes Orchester zur Ber iiguna steht überftütfig Tie stump en «wvierakloroe ver - binden sich weder mit den Lireicheru noch mit den Bläsern. Beim Gerranch deS eben al« übl <1 en Cembalo« wird <« Damit bistet bestellt geroeien lern, ü Dynamik freilich lüi te äh kümmerlich be - handelt wo den Irin. Die T-Tur-Lerena e von R Fuchs ist ob ihrer graziöien Rhythmik und eine» >ehr getchtckieu Slreicherfaye« ein schätz- ba e« Werk unterhatttamer Natur besten Romantik indessen ein wenig nach jener Art schlägt, die mit de« Nan en «rieg mittler - weile in Verruf gekommen ist. Die wertvollste (Sahe de« Abend« war emfchtedeu die Lherubinische Ouvertüre .LodotSla", wenig be - kannt u”b doch wegen be« strast-klassüchen Bane« und ihrer auSdruckS- vonen Tbeuwiik uns Instrumentierung ben häufiger g spielien Werken be« Meister« ebenbürtig. Tie AuSführuna durch da» Orchester war überall sehr lobenswert. Freie und iiiiprovifierende Darstellung wird ui an bei einer £iletiantenberenitgung, bie auf ein Musizieren übenben Ebaraktei« angewiesen ist, nicht erwarten. ES muß aber zur Anerkennung de« Tiiigenien neiagt werden, daß er in fleißiger Arbeit sein Örchest.r ganz berentend über das Niveau ähnlicher Znstitution»n hinauszuheben vermocht bat, und da« will schon etwa« Meisten. Die langsamen Zeitmaste wurden fast überall etwa» verschleppt. In den Bariationeii der Symphonie fehlt- rS an der Sauberkeit der AuS- füariiiifl. A!» Solist fügte der Cellist Satorn sich mit dem Vortrag von VolkmaniiS Cellokonzert stilistisch gut in die Vortrag«folge ein und erzielte mit kraitvoller Tongebung und seiner Distermzierung einen großen Erwlg. Weem. Die neuen Lehrgänge der sozialen Franenschnle beginnen am 20. April. Ta die tiosten der Lebenshaltung bei den ntzigen Teueiuu Sverhältnissen iür au«iväriige Sckülertnneu fast unerschwing - lich sind, jo weicket sich die Schule nm diesem Aufruf an solche Haus - haltungen. bie bereit und imstande sinb, bie Beiuisausbiidung bau' Frauen zu fördern, indem sie Unter (uni t«mäglid)feiten schaffen. Die Sckule Hai einen Mittagsiy'ck für ihre Schülerinn»» eiugeri.rtet; ge- wüiischt wirb daher nur ein Zimmer mit Frühstück, einer Abendmahl - zeit ober noch lieber nur flomgelegcnbrit Volle Pension wird nickt dean prucht. da die Schülerinnen durch eine sehr intenuoe Arbeit, auch in der legalen Praxi«, oit den ganzen Tag vom Haufe fern find und tick an keine feite Haueorbnung binde» sönne». — Meldungen nimmt entgegen die Geschäftsstelle Mooriveidenstraste 24. Kleine No ize«. Tie in weiten Rreifen Hombiwgs ae'chätzte Cfic- stmaSrünftlerm unb Pädagogin Stau Fohhag-Tehröder feiert am 15. März ihren 60. (Scbur.stag. Ursprünglich Cixrnfängcrln, toibmetc sie später ihre Kunst ganz Der Kirche, auch sonst war keine lleranftaltuna. Der sie nicht opferbereit ihre Mitwirkung jur Ver - fügung fteslte. — Sin Diolinirdend unter Milwirknng von Sri. Grita Besserer findet am Montag. 13. Mürz, oben Dl 8 Uhr, im Altonaer Museum statt. Am Kiavier Fräulein M.nna Stillten». Karlen für I X ab 10. Marz an Der iSarberode De» Museums sowie Bahnhv str. 40 uns oben*» an der Kasse. — Verein Ham- b u r g i cher Musikfreunde. Tas Valks.üinl che fion»ert am Sonntag 12. Mär,, leitet Herr Horst Platen. U. a, werden geboten: 3ärneitib: »Lor-beim" (symphonische Dichtung), d'Aldert: zihantasie aul »lieflanO*. Strauß: .Wem, Weid und Gesang". Solifti ch be» te ligt sich Herr Jacob Etirnn, bet das Lello-Konrert von Volkmann rum Dortrag bringen wird. Für Das Dolkstüinlick-e Konzert am iJi:tbi>om 16. Mati, ist ein Mszart-Beethoveu-Adend vorgesehen. — 3 u m Besten bei Hamburger Serienlager« liest Oan» Langmaack Sonntag. 12. Mär>, abend» 74» Uhr, in bet Aicka be Kunstgewetbeschule ant Lerchenfeld.