Sal ,4* ä "»• » « « * « ® 4 e* etlSrint tfiflltrf) einma(, außer den 3. Rritrtogen. ve,ug»prei«: WdchenNich 58 A. monatlich 250 x, »orauejahlbar, frei in« Hau«. Für iii'hoier 255 X fluch durch die Post zu beziehen. Redaktion: Aehlandftraße 11, erster Stock, «erantwortlicher Redakteur: Paul tdugdahn «Ilona. Expedition: Fehlandstraße 11, Erdgeschoß. Buchhandlung: Erdgeschoß. Buchdruck, rei. Kontor: Fehlandstraßr 11, erster Stock. Si«zel-rei- 10 M KamburgerEcho Bnidera di« zmdllgesbakten, Peiitieile 8H *, unter «»«schluß der ,»«. ichiMichen Rundschau . Slrbcttlmarl» 1 Sx.ortbnl, Famtlienanzeigen 12 X Hleine kl,neigen bi« t, festen die Beile 16 X. rpn 10 di« 15 Heils ’ 22 X Reklame,eile 175 * -Anzeigen. -Annahme Fehlandstraße ii im Erd - geschoß (bi# 7 Uhr abend# fu, den folgenden Lag), in den Filialen (bit 1 Uhr> und IN allen Rnnonc -Bureau«. Platz. und Laienvorschriften ohne Berbindlichkeit Ur. 4o1. Sonnalirnd, den 14. Olitover 10Ä3. 36. Ia!>ryanfl. Wie die Entente Oesterreich „retten" will. Von unserm Wiener Mitarbeiter. Wir haben bereits in dem Artikel „Deu^chösterreichs Schicksal" (Nr. 469 des »Hamb. Echo") die politische Bedeutung des Genfer Paktes dargetan, die Gefahr, die in der Bindung des Parlaments auf Awei Jahre — wobei es in der Praxis nicht blechen würde, weil in diesem Zeitraum die Sanierung schlechthin undurchführbar ist — sowie in der Auslieferung der politischen Gewalt an einen General- gouverneur der Entente gelegen ist. Heute sei die wirtschaftliche Seite der Angelegenheit beleuchtet; denn sie ist der Ausgangspunkt der Politik, welche die bürgerlichen Parteien und ihre Regierung eingeschlagen haben. Diese wirtschaftliche Seite zu verstehen und verständlich zu machen, ist nicht leicht. Stellt doch das neue Oester - reich, wie es aus dem Diktat von St. Germain hervorging, eine solche Absurdität dar, datz sogar seine Schöpfer daraus nicht klug werden können. Wenn sie heute noch so tun, als wenn es die selbst - verständlichste Sache von der Welt wäre, ein Wirtschafsgebiet ohne die erforderlichen Poraussehungen in die Welt zu setzen, dann nur deshalb, weil sie doch beiläufig ahnen, datz sie mit einem Einbekennt - nis ihrerseits die Unhaltbarleit des in Mitteleuropa geschaffenen Svstems von zusammenhanglosen Klein- und Mittelstaaten selbst bestätigen, und datz sie damit olle die kitschigen Verträge zerreißen würden, die sie in tollem Siegerübermut und hysterischem Hasse gegen das deutsche Volk diktiert hatten. Es steht nicht wenig für die Zyniker von Paris und Prag und Warschau auf dem Spiel, wenn cs sich erweisen sollte, daß Versailles und St. Germain auf keinem festeren Boden stehen als Sevres, das die Türken so kräftig ins Wanken gebracht haben. Darum die Bereitwilligkeit der Entente, für Oesterreich Kredite zu garantieren, eine Bereitwilligkeit, die sich auch sonst gut rentieren kann, wenn Oesterreich in eine gemeinsame Kolonie umgewandelt wird, nachdem es sich als untauglich erweist, das Land bloß der Einflußsphäre eines einzelnen Staates zu über - lassen. Allein das wirtschaftliche Problem wird damit keineswegs ge - löst. Weder die rivalisierende Eifersucht der Tschechen und Italiener, noch die Gnade Frankreichs ist imstande,, aus Oesterreich einen lebensfähigen Staat zu machen, und wenn sie eigensinnig an ihrem Vorhaben festhalten, so nur deshalb, weil sie dies gar nicht wollen oder deshalb, weil sie sich auch heute noch nicht über die Unlösbarkeit der Aufgabe klar sind. Besteht ja sogar innerhalb der Parteien Oesterreichs die größte Unklarheit darüber, ob dieser Staat aus eigener Kraft erhalten werden könne und sind doch auch gegen - wärtig die Warnungen hinsichtlich der Frage, ob Auslandshilfe ober Selbsthilfe oder Untergang, durchaus geteilt. Es gibt Politiker, die eine Selbsthilfe ohne Auslandskredit für unmöglich erklären; andere, die den letzteren, da er nur unter so entwürdigenden Bedingungen erhältlich ist, ohne weiteres ablehnen und ein Rettungsprogramm auf die eigene Kraft aufbauen möchten. Dabei haben die Meinun - gen von Anfang au geschwankt und innerhalb der Parteien ge - wechselt. Kurz, es war ein vollständiger Wirrwarr, der immer noch anbauert. Die Wahrheit liegt darin, datz Bürgertum und Landwirte gar nicht fähig sind, in heroischer Anstrengung für die Selbständigkeit des Staates sich zu opfern und daß demgemäß natürlich auch die Arbeiterschaft nicht willens ist, Opfer auf sich zu nehmen. Da aber die besitzenden Klaffen begreifen, daß es ohne Opfer Überhaupt nicht geht, so versucht man wenigstens, die eigenen möglichst gering zu machen und die des Proletariats zu vergröhern. So kam es zur Auslandsreise des jetzigen Regierungschefs, der damit eine Zeitlang das Problem Oesterreich in den Mittelpunkt des europäischen Interesses rückte — freilich nur für kurze Zeit, da die allgemeine Aufmerksamkeit alsbald von einem andern Problem, dem türkisch-griechischen, absorbiert wurde. Immerhin brachte es Dr. Seipel fertig, in Genf sein Geschäft zu finalisieren, und mit einem vollen Sack diesmal anscheinend fundierter Zusagen ist er hrtmgekehrt.Diese Zusagen bestehen in der Uebernahme einer Garantie für die Ausgaben von - Staatsobligationen im Betrage von 650 Millionen Goldkronen. Die garantierenden Mächte versprechen dafür die Zustimmung ihrer Kammern einzuholen und damit die Basis für Kreditverhandlungen mit dem privaten Finanzkapital herzustellen, so daß also — die rasche Durchführung eines von der Entente genehmigten Selbsthilfeprodramms vorausgesetzt — der staatliche Haushalt in (wie man optimistischerweise annimmt) zwei Jahren saniert sein könnte. Selbst angenommen, daß diese Rechnung kein Loch hat, geht schon aus dem ganzen Rettungsplan hervor, datz seine Realisierung selbst bei normalem Verlaus der Dinge noch Monate erfordern wird. Es sind deshalb auch Vorschüsse vorgesehen, die aber ebenso wie die früheren von der Gesamtsumme in Abzug zu bringen sind, so daß für die eigentliche Sanierungsaktion blotz 500 Millionen Goldkronen erübrigen. Damit sollen die Aufwendun - gen des Staates bis zum Eintritt des budgetären Gleich - gewichts bestritten werden. Fragt sich nur, ob dieses Gleich - gewicht rechtzeitig eintritt, ob nicht ein weiteres Sinken der Krone die ganze Rechnung über den Haufen wirft. Man hofft dies durch Einstellung der Notenpreffe und der davon ausgehenden Inflation, die die Geldentwertung zum grotzen Teil verschuldet, vermeiden zu können. Eine neue Notenbank, die jedoch dem Einflüsse der Re - gierung entzogen sein wird, soll eine weitere Stütze der Währung bilden. Dies der Plan in seinen grobumriffenen Grundzügen. Er wird sich — wenn eS zu seiner Ausführung kommt — nur unter schweren Entbehrungen, zumal für die Arbeiterschaft, verwirklichen lassen. Das Abschöpfen der Notenflut wird die Kapitalsknappheit wesenllich verschärfen. Wie die kapitalsbedürftige Industrie diese schmerzhafte Operation überstehen wird, steht dahin. Ebenso zweifel - haft ist, ob die Steuerlast, die dem Einzelhaushalt wie der Gesamt - wirtschaft auferlegt wird, sich auf die Dauer als erträglich erweist. Eine Schuldknechtschaft auf Jahrzehnte hinaus wird die Folge sein. Oesterreich auf das Niveau eine? Vasallenstaates herab - gedrückt — das ist die Zukunft, die uns nach dem Projekte des Völkerbundes erblüht. Aegypten und die Türkei haben die .»Kapi - tulationen" hinter sich; wir haben die Entrechtung vor uns. Politische und wirtschaftliche Erschütterungen sind unausbleiblich. Die knappe Lebenshaltung wird sich noch tiefer senken. Der Wert der Krone dürste so stabilisiert werden, vielleicht sogar steigen; aber dann sind auch die Konsequenzen: erschwerte Ausfuhr, Absatz- Skk Mm, 6er öle SM »Werle. Roman von Even Elve st ad. [42] Als der Advokat die französische Uebersetzung hörte, sagte er erfreut: „Ich verstehe! Ich verstehe! Tas macht mich zum glück - lichsten Menschen auf der Erde, meine Herren! Die beiden Norweger sahen sich verwundert an, und wieder war etwas in ihren Augen, das darauf hindeuten konnte, daß sie die Ehrlichkeit des Mannes anzuzweifeln begannen. Er hatte ja aller - dings seine Papiere, und alles deutete darauf hin, datz er der war, der er zu sein vorgab, und doch . . . „La canne croit dans l’ombre," wiederholte der Franzose ganz entzückt. »Das ist ausgezeichnet. Dann sind alle meine Ver - mutungen richtig. Wissen Sie, meine Herren, was das bedeutet?" „Auf Norwegisch", versetzte Krag, „oder richtiger gesagt: im hiesigen Verbrecherjargon bedeutet es, daß Gefahr droht." „DaS stimmt mit der französischen Bedeutung überein. Aber was für eine Gefahr ist gemeint, was glauben Sie?" „Ja, nicht die Gefahr, in die Sie oder ich kommen können. Ich habe Taschendiebe und andere Gauner den Ausdruck benutzen hören, wenn sie merkten, datz Gefahr drohte, das heißt, wenn die Polizei ihnen auf den Fersen war. Spanisches Rohr ist in Christiania eine verbreitete Bezeichnung für den Konstabler. Spanisches Rohr wächst in der Nähe, heißt also, daß der Schutzmann in der Nähe lauert Es ist ein Warnungsruf." „Dasselbe bedeutet der Ausdruck im französischen Jargon," er - widerte der Advokat. „Hat der merkwürdige Mann keine anderen Aufzeichnungen hinterlassen?" Nun las Krag die beiden andern Ausdrücke vor, die er auf d'AIberis Schreibtisch gefunden hatte. Sie bedeuten etwas Aehnlichcs. Krag übersetzte sie ins Französische und erklärte ihre ^Bedeutung im norwegischen Verbrecherjargon; und zu der großen Freude des Advokaten stellte es sich heraus, datz die Ausdrücke im französischen Jargon verwandte Formen hatten. „Geben Sie jetzt zu," sagte der Advokat, „datz wir der Lösung des Rätsels einen Schritt nähergekommen sind?" „Ja," erwiderte Krag. „Das will ich gern zugeben. Herrn d Alberts intime Kenntnis der Verbrechersprache deutet unzweifelhaft I stockung, Beschäftigungslosigkeit der Industrie, Arbeitslosigkeit, der- mehrtes Elend schier unausblechlich. Noch könnten diese Begleiterscheinungen der kommenden Krise 1 hingenommen werden, wenn sie mit einem Gefundungsprozetz ein - hergingen. Allein gerade das ist nichts weniger als gewitz. Man hat zu viel kostbare Zeit verstreichen lassen, zu viel Versäumnisse — auch von feiten unserer Partei — begangen,als datz nunmehr eine baldige und gründliche Genesung zu gewärtigen wäre. Viel - mehr spricht manches Moment dafür, datz der Uebergang sich ander? vollziehen wird, als man hofft, und datz es nur ein neues Experi - ment der Verzweiflung ist, das da Entente und Regierung in An - griff nehmen. Ein Experiment, welches den strikten Beweis der Undurchführbarkeit und Unhaltbarkeit von Versailles und St Ger- main auch für diejenigen erbringen dürfte, die noch immer Shylock gleich auf ihren Schein pochen und sich an eitle Hoffnungen klam - mern. So selbstverständlich es nämlich ist, daß das^ durch da? Schanddiktat der Sieger zu Tode getroffene Oesterreich seine letzten Kräfte zu seiner Rettung aufbieten mutz, so sicher ist es, datz Oester- reichs Rettung durch die Entente auf einem ganz andern Wege kommen muh, als sich ihn der Völkerbund vörstellt. Uns fehlt nicht bloß^ Kapital, sondern Arbeitsmöglichkeit, Export, Handelsfreiheit, wirtschaftlicher -Spielraum Überhaupt. Oesterreich gleicht heute einem Kerker, dessen Gitterstäbs feine „guten Freunde" und lieben Nach - barn (Tschechoslowakei, Italien, Jugoslawien) ausgerichiet haben. Wir haben eine Industrie, die, eingezwängt und eingeengt von allen Seiten, selbst bei voller Tätigkeit nicht so viel produzieren kann, als zu unserer Selbsterhaltung notwendig ist. Darüber können sich nur diejenigen einer Täuschung hingeben, die schon in der Vorkriegszeit die Schwierigkeiten der industriellen Expansion unterschätzten und heute wieder den kapitalistischen Untergrund des Welt.rieges ver - gessen. Damals — im Frieden — bildete Mitteleuropa ein trotz aller Zollgrenzen zusammenhängendes Wirtschaftsgebiet; heute sind die Zollmauern noch höher und das Wirtschaftsgebiet ist zerrissen. Oesterreich hat zu wenig, die Tschechoflowakei eine zu große Jn- bugrie; wie soll da ein Ausgleich möglich fein? Für die Arbeiter- Saft beider Staaten ist dieser Zustand unerträglich und es ist mit irrer Wahrscheinlichkeit anzunehmcn. daß sie sich dagegen auf- bäumen wird, ja aufbäumen mutz, wenn sie nicht zugrunde gehen will. Welche Folgen dies im allgemeinen und besonderen zeitigen kann, bleibe ununtersucht. Die Entwicklung ist eine zwangsläufige, aber doch so undurchsichtig, daß es nicht viel Sinn hat, darüber Be - trachtungen anzustcllen. So ober so — die Ketten, die die Entente 1818 geschmiedet hat und jetzt in pathologischer Verblendung noch stärker schmiedet, sie werden gesprengt werden. Die Sklaven wer- oen aus dem Gefängnis die Flucht ins Freie nehmen — ins freie deutsche Paterland. Die innerpolitische Lage in Oesterreich hat sich dadurch weiter zugespitzt, daß es die Sozialdemokraten zum Konflikt kommen ließen. Sie haben im Parlament ein Mißtrauensvotum ein - gebracht gegen den Bundeskanzler und auch in dem Ausschüssen die schärfste Oppositionsstellung eingenommen. Unter diesen Um - ständen ist der heute beginnende Parteitag von besonders weit - tragender Bedeutung. Die Klöne Dradbnrys. Es ist verständlich, wenn die Reparativnskommissivn das Bedürfnis hat, sich mit dem neuen Sturz der Mark zu be - schäftigen, der infolge der letzten Teuerungsziffern eine Erhöhung des Papiergeldumlaufs notwendig macht. Seitens der Entente sind Deutschland bekanntlich seinerzeit Zahlungserleichterungen in Aus - sicht gestellt worden unter der Voraussicht, daß es seinen Etat in Ordnung bringt und den Papiergeldumlauf regelt. Die Verhand - lungen zwischen dem Garantiekomitee und der deutschen Regierung, die dieferhalb in Berlin gepflogen wurden, find bekannt. Leider konnte sich die Entente über die Zahlungspause und die Bedingungen für diese Zahlungspause nicht einigen, so daß ein Zwischcnarrange- nient mit Belgien zustande kam, von dem man offiziell nicht sagen kann, daß es ein Mor atorium ist. So verständlich es also ist, wenn der Reparationskommission die neue Markkrise Sorge macht, so inkosequent wäre es, wenn die Reparationskommission aus dem friedlichen Vergleich mit Belgien das Recht herleiten würde, die deutschen Finanzen bevormunden zu dürfen. Aber auch dieses Recht vorausgesetzt, muß ein Verlangen der Entente nach gewaltsamer Beschneidung der Inflation unfruchtbar bleiben. Die Lage in Deutschland ist heute nicht so, daß die Noten - preffe zuviel Papiergeld herstellt, sondern sie kann nicht einmal mehr den dringendsten Bedarf der Industrie eindecken, so daß aus diesem Grunde bereits Betriebseinschränkungen und Arbeiterentlaffungen vorgenommen werden mußten. Das heißt unter dem Gesichtswinkel der Entente betrachtet, daß die Zahlungsfähigkeit Deutschlands auch weiter zurückgegangen ist. Nach dem Verlauf der Londoner Kon- ferenz war das auch gar nicht anders zu erwarten, und von deutscher Seite ist oft genug betont worden, daß eine kurze Zahlungsfrist dem drohenden Unheil in keiner Weise steuern sann. Der Vertreter England? in der Reparationskommission, Sir John Bradbury, dessen Ausscheiden aus der Kommission man be- dauern müßte, hat diese Seite des Problems von vornherein klar gesehen. Er tritt jetzt mit einem neuen Vorschlag hervor, dessen Hauptwirkung die fein soll, Deutschland auchfür d i e Jahre 1924, 1925'unb 1926 von den Golbleistungen zu befreien. Von dem Projekt ist bisher wenig an die Oeffentlich- keit gedrungen. Wenn cs wahr ist, was Pariser Blätter melden, daß die Atempause in ähnlicher Weise wie Belgien gegenüber ge - währt werden soll, baß Deutschlanb auch für dies e Zeit seine Gold- leistungen in Schatzscheinen auszuhändigen berechtigt fein soll, die von jedem Gläubiger einzeln nach Gutdünken verwendet werden dürfen, so wäre das Neue an diesem Vorschlag, daß er die Auflösung des Gläubigerkonzerns in Einzelgläubiger weiter begünstigt. Vom deutschen Standpunkt au? wären Bedenken in der Richtung zu er - heben, daß eine angemessene Entlastung damit keineswegs garan - tiert wäre und daß unser Wirtschaftsleben auch weiter unter der Angst vor dem Verfalltag litte, also eine Erleichterung, aber keineswegs eine Lösung ober gar Erlösung aus einem Zustand, bex. uns immer weiter bem Abgrund zuireibt. Aber vielleicht ist es verfrüht, über ben Plan im einzelnen zu sprechen. Er ist kaum in vagen Linien bekannt, und schon meldet Frankreich seine Opposition an. Dabei steht der November vor der darauf lstn, daß wir uns der Lösung des Rätsels nähern, die die natürlichste zu fein scheint, nach dem, was geschehen ist. Daß der Herr nämlich einer der kühnsten und geschicktesten Verbrecher ist, die hier je tätig gelvesen sind." „Keineswegs," versetzte der Advokat. „Dieser Umstands ist viel - mehr ein Glied in meiner Beweiskette für dak Gegenteil." „Wie wollen Sie das erklären," warf der Polizeichcf ein, „und wie wollen Sie erklären, mein Herr, daß Sie selbst eine so ein - gehende Kenntnis dieser Verbrechersprache besitzen? Sic müssen mit doch zugeben, daß das etwas ganz Ungewöhnliches ist." ~ Hier legte der Advokat wieder sein Gesicht in ernste Falten. „Da? hängt damit zusammen," erwiderte er, „daß ich, um meinen Klienten aus den vielen Schwierigkeiten herauszuhelfen, in die er sich selbst versetzt hat, genötigt war, ihm durch dick und dünn zu folgen. Ich habe mich in sein Leben vertiefen müssen, in seine Ar - beitsmethoden, feinen Gcdankcngang. So habe ich eine ausgedehnte Kenntnis dieser Dinge erlangt, sie dürfen auch nicht vergessen, daß meine Tätigkeit an den französischen Kriminalgerichten eine be - sonders gute Vorbedingung ist zum Verständnis der Geheimniffe und Nuancen der Verbrcchersprachc." „Nun gut, dann schulden Sie uns bloß die Erklärung dafür, weshalb Ihr Klient, der, ihrer Behauptung nach, ein hervorragender Gelehrter ist, auf ben Einfall gekommen ist, hier in der Stadt als Verbrecher aufzutreten!" „Die will ich Ihnen nicht vorenthaltcn," entgegnete der Advokat. „Und damit das Ganze für Sie verständlich wird, mutz ich etwas in der Zeit zurückgehen und die frühere Tätigkeit meines Klienten als Gelehrter in Betracht ziehen. In ben Jahren 1897 bis 1901 bat Herr b'Albert sich in Südchina aufgehalten, in der Provinz Puh-Fuh." Der Polizcichef und der Detektiv sahen einander an. Beide fanden offenbar die Einleitung etwa? weit hcrgcholt. „Mein Klient," fuhr der Advokat unbeirrt fort, „war stark be - schäftigt mit seinen Studien der südchinesischen Dialekte. In den vier Jahren, die er sich in Puh-Fuh aufhiclt, hörte man in Frank - reich überhaupt nichts von ihm. Eine Zeitlang glaubte man bestimmt, daß er tot sei. Aber bann zog man burch die Missionare Erkundi - gungen ein, und die Mitteilungen, die man erhielt, waren wirklich höchst erstaunlich. Es ergab sich nämlich, daß er längere Zeit hin - durch vollständig als Chinese gelebt hatte. Nicht unter Mandarinen und andern hohen Kasten, sondern itp Volke, unter Kulis, in der Tur, und über die große Brüsseler Finanzkonferenz, die feierlich angekündigt wurde und die den Stier bei den Hörnern packen sollte, verlaute: noch immer nichts Positives. Optimismus ist also auch heute nicht am Platze, und wir werden am besten fahren, wenn wir uns vorläufig darauf beschränken, uns selbst zu helfen so gut es geht. WTB. Paris, 14. Oktober. Die Reparationskommission ver - öffentlicht folgenden Bericht: Tie Reparationskommission hat gestern nachmittag in offiziöser Sitzung die Prüfung der augenblicklichen Lage Deutschlands fortgesetzt. Sie besprach dar von Sir John Bradbury unterbreitete Memorandum. Im Laufe der Besprechung kündigte B a r t h o u an, er würde in der kommen- den Woche Vorschläge unterbreiten, durch welche die Ansicht der französischen Delegation ausgedrückt.würde. Die Deichsprölidenlenwalfi und die Rechte. Der Vorstand der Deutschen Volkspartei beschäftigte sich am Freitag mit der geplanten Neuwahl des Reichspräsidenten und kam nach offiziellen Mitteilungen zu der Auffassung, daß nach wie vor versucht werden so», eine Neuwahl hinauszu - schieben. Wie wir weiter aus Berlin erfahren, hat der Vor - stand der Deutschen Volkspartei beschloßen, bei den KoalitionS- i Parteien eine Verschiebung der Wahl zu beantragen. Sollte das Ansinnen abgelehnt werden, dann will die Volkspartei gegen die Wiederwahl Eberts auftreten, ihm jede Unterstützung versagen und mit einem eigenen Kandidaten in den Kampf ziehen. Ueber den Kandidaten selbst ist man sich noch nicht klar. Man sucht immer noch . . . Das Verhalten der Volkspartei muß eigentlich sehr sonderbar berühren. Als vor wenigen Monaten Herr H e r gt aus Agita - tionsgründen die deutschnationa^e Fanfare blies und schleu - nigst Neuwahlen verlangte, fand er die eifrigste Assistenz des Herrn Kahl, der im Auftrage der Gesamt - partei in der öffentlichen Reichstagssitzung sprach. Wie verhält sich diese Stellungnahme zu der heutigen Auffaffung der Volks - partei, obwohl doch eine wesentliche Veränderung der Verhält- niffe kaum eingetreten ist? Die Sozialdemokratie ist nach wie vor der Auffaffung, daß die Neuwahl am 3. Dezember vorgenommen werden sollte. Sie wird diese Stellungnahme auch in der am Montag stattfindenden Besprechung der Parteiführer, an der auch die Teutsche Volkspartei und die Bayrische Volkspartei beteiligt fein werden, vertreten. ■ * # Die Rechtspresse widerruft die Meldung, daß von deutsch- nationaler Seite geplant ist, Hindenburg als Kandidaten zur ReichspräsidentenwaHl zu präsentieren. Dazu schreibt der SPD.: „Wir bezweifeln diese Feststellung nicht und wollen ebenso nicht bestreiten, daß ein offizielles Ersuchen der Deutsch- ‘ nationalen Volkspartei an Hindenburg bisher nicht ergangen ist. Will aber die Rechtspresse vielleicht ableugnen, daß mit Hindenburg anläßlich feiner Anwesenheit in München über feine Kandidatur zur Neichspräsidentenwahl in maßgebenden deutsch - nationalen Parteikreisen Beratungen gepflogen wurden und Herr Kahr, an dessen Kandidatur die Deutschnationale Volkspartei zurzeit noch ernsthaft denkt, sich a n b o t, zugunsten Hindenburgs gern auf den Präsidentensitz zu verzichten?" Kas Mieterschuhgesetz. Ter Dohnungsausschuß der Reichstages gab in seiner Sitzung vom Freitag den §§ 1 und 9 des Mieterschutzgesetze« folgende Fayung: § 1. Mietverhältnisse über Gebäude oder Gebäudeteile können, vorbehaltlich ber §§ 16 bis 19, auf Verlangen des Vermieter? gegen den Willen des Mieters nur aus den in den §§ 2 bis 4 bezeichneten Gründen aufgehoben werden. Tie Aufhebung erfolgt auf Klage des Vermieters durch gerichtliches Urteil. Ist das MictvcrhältniS für eine bestimmte Zeit eiugegangen, so wird cs nach dem Ab - laufe der Mietzeit fortgesetzt, wenn nicht der Mieter spätestens zu dem Zeitvunki, zu dem nach § 565 des Bürgerlichen Gesetzbuches eine für ben Ablauf ber Mietzeit zulässige Kündigung zu erfolgen haben würde, sich auf die Beendigung des Mietvcrhältniffes be - ruft. Ein vertraglich vorbehaltenes Rücktrittsrecht kann vom Ver - mieter nicht gegen den Willen des Mieters auSgcübt werden. Dem Vermieter steht gleich, wer nach dem Abschluß deS Mietvertrages das Eigentum an dem Grundstück erwirbt. § 2. Der Vermieter kann auf Aushebung deS MictverhältnisseS klagen, wenn der Mieter oder eine Person, die zu seinem Haus - stand oder zu seinem Geschäftsbetriebe gehört, ober ber er den Gebrauch be? Mictxaumes überlassen hat, sich einer nicht erträglichen Belästigung bcs Vermieters oder eines Hausbewohners schuldig macht ober den Mietraum in unangemessener Weise benutzt ober burch Vernachlässigung der gebotenen Sorgfalt ben Mictraum ober daS Gebäube ober die Sicherheit im Gebäude erheblich gefährdet, oder wenn die Abnutzung deS Mietraums wesentlich über bas nor - male Maß hinausgeht, ober wenn ber Mieter einem Tritten ben Gebrauch des Mietxgumz beläßt, obwohl er zur Uebcrlassung nicht befugt ist Die Aufhebung ist nur zulässig, wenn ber Mieter, un - geachtet einer Abmahnung des Vermieters, das Verhalten fort« setzt oder es unterläßt, eine ihm mögliche Abhilfe zu schaffen, oder wenn das Verhalte» des Mieters oder einer der vorher genannten Personen ein solches war, daß dem Vermieter die Fortsetzung des Micwerhältniffcs nicht zugemutet werden kann. Die Beratungen werden am Dienstag fortgesetzt. Tas Reichskabinett trat am Freitag nachmittag zur Beratung weiterer Maßnahmen, die zu einer Stabilisierung der Mark führen sollen, zusammen. Besprochen wurde unter andcrm der Plan der W ä h r u n g ö a n l e i h e. Auch die Idee der Gold- anleihe stand zur Debatte. Die Verhandlungen wurden noch nicht abgeschlossen, sondern sollen in den allernächsten Tagen fortgesetzt werden. Ueber das bisherige Ergebnis ber Beratungen herrscht in Regierungskrciscn strengstes Stillschweigen. Glossen Zur Zeitgeschichte. Herr Hergt, der Führer der Deutschnationalen Volkspariei, hat in Berlin eine programmatische Rede zur Frage der Reichspräsidenten, wähl gehalten. Er hat dabei recht offenherzig erklärt, daß man eine Kandidatur Hindenburg beabsichtige, baß aber die Zeil bis zum 3. Degember zu kurz sei, zumal Hindenburg erst aus seiner Reserve heraustreten und seine Kandidatur in den breiten Volks- massen bann selbstverständlich werden müsse. DaS deutsche Volk wird beweisen müssen, ob eS tatsächlich so niedrig einzuschähen ist Hin - denburg hat sich wiederholt in der Oeffentlichkeit, obgleich er von ihm wahrlich geringschätzig genug behandelt wurde, al8 gehorsamer Diener des Hochzeiters von Doorn gezeigt Seine Präsidentschaft bedeutete nichts anderes als eine Platzhalterschaft für den kommenden Mon - archen. Herr Hergt sollte verständig genug fein, einzuschen, daß daS eine Absurdität ist Im übrigen: man kann auf das Bild gespannt fein, das die republikanischeu Parteien bei der ReichslagSberatung des Regierungsantrages über die Wahl am 3. Dezember bieten werden, nachdem der Demokrat Theodor Wolff im „SB. T." und neuerdings auch das offizielle Zentrumsorgan den Moment gerade jetzt für gekommen halten, um an der Zweckmäßigkeit einer Wahl des Reichspräsidenten durch das Volk zu zweifeln. Es ist zum Ver—zweifeln! Die Kommunisten sind auSgeruhie Köpfe. Jetzt haben sie in ihrer Presse den Entwurf eines neuen Programms der KPD. vorgelegt, der in großem Format mehr als 3 ganze Seiten im kleinsten Druck einnimmt. Es geht diesem Programm, da» so ziemlich die ganze Weltgeschichte vom bolschewistischen Adam ab enthält bis in die unabsehbar fernsten Fernen, so wie dem Proletariergehalt von heute: es hört sich riesig an und es ist weniger damit Io» al? mit je einem. Herr Thalheimer, von irgendeinem einmal bet Radek im Westentaschenformat genannt, hat das unverdauliche Zeug ausge» brüiet. Der Zentralausschuß der KPD. wird demnächst fein Votum über das Erzeugnis aussprechen, bann soll es zu allerhöchster Ge - nehmigung dem heiligen Moskauer Konzil unterbreitet unb barauf einem Parteitag anbefohlen werden. Lesen wird c$ feine ber noch vorhandenen Mitglieder. Das ist nur einigen berufsmäßigen GralS- hütern des linken Kommunismus Vorbehalten, die bereits eine Kam - pagne gegen die „reformistischen und oportunistischen" Wünsche des ProgrammbandwurmS eröffnet haben. Wie kann man auch etwas anderes verlangen, als dircktement daS kommunistische Himmelreich?! Dem Deutschen Brauerbund ist der neuerdings auf - lebende Feldzug gegen den Alkohol in die Nase gegangen. Er hielt eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab und beschloß, einen Notruf an die Oeffentlichkeit ergehen zu lassen, den WTB. ver - breitet. Wir ersehen aus diesem „Notruf" („Bier her!"?), daß wir dem Deutschen Brauerbund eigentlich zu Dank verpflichtet sind. Kommt doch von ihm zu „bem beutschen Arbeiter und Bürger das letzte Nahrung?- und Genußmittel, das ihm in ber schweren Not ber Zeit Erquickung spendet". Es sind Idealisten die Herren Er- quicker des deutschen Volkes, wirklich! Wären sie nicht, so würde sich an den Brotmengen, die cs bann mehr geben könnte, der deutsche Arbeiter sicherlich den Magen überladen, und da dieses lächerlich überflüssige Nahrungsmittel dann soviel billiger wäre, wüßten die Arbeiter gar nicht, wohin mit dem Gelde! Jin Ernst gesprochen: die deutschen Brauer sollten sich einen Journalisten anschaffen etwa au? bem aufgeflogenen Redaktionsstab der „Täglichen Rundschau", der ihre Kundgebungen zu frisieren versteht. Dieser „Notruf" ist wirklich recht notdürftig. » Au? dem Unrat auf den (nicht vorhandenen) Anklagebänken m Leipzig ist eine Blume edelster Menschlichkeit erstanden: wie an anderer Stelle berichtet wird, hat 10 Tage nach ber Meuchelung ihres Sohne? bie greife Frau Rathenau an die Mutter bes Mit- mörbers Techow einen Bries geschrieben, den der Verteidiger Techows zu dessen Gunsten glaubte verwenden zu dürfen. Die Tat - sache dieses Briefes allein kann mit all ben unsagbaren Scheußlich - keiten versöhnen, bie in Verbindung mit dem Rathcnaumord ans Licht gekommen sind. Mit diesem Brief werden alle Techows und Konsorten, alle die Racheapostel von Mulle bi? Ludendorff nieder - geohrfeigt, datz sie niemals wieder ihr schamlos trutziges Haupt bis zu einer schlichten jüdischen Frau erheben können. Diese im tiefsten, allertiefsten getroffene grau, die man noch mit Unflat beworfen hat, gehl hin und reicht der Mutter des gefaßten Mordgehilfen ihre Hand zu Trost und Versöhnung: „Sagen Sie Ihrem Sohne, daß ich ihm im Namen und im Geiste des Ermordeten verzeihe!" Wo seid Ihr, Antisemiten, Völkische, Fanatiker eines WortpatriotiSmuS und Buch - stabenchristentums? Die grau aus dem einsamen Haus im Grune- Wald hat den Prozeß in Leipzig glänzend gewonnen. Tie Justiz- und Innenminister von Vaden, Hessen und Württemberg beschäftigten sich in einer gemeinsamen Sitzung in Stuttgart mit der Bildung eines füddcuisen Senats bkim Staats- gerichtShof des Deutschen ReickeS. Man kam überein, in aller Kürze eine weitere Sitzung abzuhalten, an der nur bie Justiz- minister der Länder einschließlich Bayern beteiligt sein sollen. Ter ReichSjustizminister wird gebeten werden, an dieser Sitzung teil- zunebmen. Dollar (vorbörslich) mittlerer Sture: 2765. Hefe ber Städte. Und nicht genug damit, er lebte auch ganz so wie sie. Wohnte in ihren elenden Hütten. Atz ihre Speisen. Und schließlich konnte er auch mit seinem einzig dastehenden Talent ihre Sprache und ihre verschiedenen STialckte sprechen. Es ist eine Eigen - tümlichkeit meines Klienten, daß er, wenn er etwas studieren will, es bi? auf ben Grunb tut. Unb er behauptet, man könne bie Sprache eines Volkes nur kennen lernen, wenn man selbst unter ihm lebt unb einer ber Ihren wird. Soweit ich Herrn b'Albert kenne, zweifle ich nicht baran, daß er sich in diesen Jahren al? Kdli gefühlt hat. Er gab seine Korrespondenz auf, seine Zeitungen, seine europäischen Ge- wohnheiten, feine Kleidung. Er arbeitete, handelte, dachte wie ein Kuli. Der einzige Unterschied zwischen ihm unb ben andern bestand in feiner Wissenschaft. Jede Nacht füllte er feine Folianten mit sprachlichen Beobachtungen. Vielleicht hätte er noch heute vergessen in China gelebt, wenn nicht gerade seine Wissenschaft ihn wieder hervorgelockt hätte. Wie ber stille Forschungsreisende in den Ur- Wäldern de? Festlandes von Pflanze zu Pflanze geht, so ging er von Wort zu Wort, von Dialekt zu Dialekt im südchinesischen Sprach- gewühl. Schließlich verfolgte er einzelne Wörter unb Sprachbüdcr . von Stamm zu Stamm. Und auf diese Weise legte er denselben I Weg zurück, wie ihn irgendeine vorhistorische Völkerwanderung gc- I macht bat. Er kam über die Grenzen von China hinaus und befand sich plötzlich in Indien. Unter einigen Völker,chaften südlich des Ge- birges sand er den Ursprung ber Sprocke wieder. Er war ihrem Flusse gefolgt unb war an bie Quellen gelangt. Da machte er hall unb sah sich um. Er hatte seine Arbeit beendet. Er tauchte auS seinen Stubicn auf unb begann, nach Neuigkeiten au3 Europa zu fragen, nach Zeitungen. Er nahm wieder seine tadellose europäisch« Kleidung in Gebrauch und schrieb im Hotel Imperial in Delhi sein epochemachendes Werk über die südchinesischen Dialekte." Der Advokat hatte sich ganz in Begeisterung bineingerebet und zog aus seiner Aktenmappe einen dicken Band, den er den beiden Herren zeigte. Auf dem Bande stand gedruckt: Tratte sur les patois da la Chine du Sud. Etudes faits dans le döpartemeut de Puh-Fuh. (Eine Ab - handlung über bie südchinesischen Dialekte, dargeslellt auf Grund von Folschungen im Regierungsbezirk Puh-guh.) Der Polizeichef sab fragenb zu Krag hinüber. „Ich beginne zu ahnen," sagte dieser leise, „Preisgekrönt!" rief der Advokat, das Buch in der Hand schwingend. „Preisgekrönt von bet französischen Akademie, meine Herren! Ein epochemachendes Werk, wahrlich ein hervorragendes Werk." „Weiter," bat Krag. „Wr sind noch weit entfernt von dem Diebstahl in der Villa Rosenhain." Schluß folgt. Kunst, Wissenschaft und Leven. Beranstaltung der Tanzbühne Laban vor geladenen (Mästen. Am Sonntag, 15. Oktober, vormittags um 11 Uhr, veranstaltet die Tanzbühne Laban eine Matinee im Hause der Hamburger Volksoper, zu der Rudolf von Saban selbst und eine Gruppe harn- burgischcr Freunde ber Tanzbühne Laban, eine große Anzahl am hamburgischen Kunstleben interessierter Persönlichkeiten als ihre Gäste einge laben hab«u> Es sollen einige charakteristische Proben der Kunst der Tanzgruppe vorgeführt werden, und dazwischen wird Rudolf von Ladan, der Lehrer Mary WigmanS, in kurzen AuS- führungen über das Wesen des neuen Bühnentanzes fetpe fünft, terifcheii Absichten und feine tänzerischen Erziehungsgedankeu ent- wickeln. EinirittSkarten gegen Bezahlung werden nicht ausgegeben, doch stehen für Interessenten, bie Rudolf von Saban selbst über feine Schöpfungen sprechen hören mochten, noch Einladungskarten durch grau Direktor Bartsch, Wandsbek, Waldstraße 6, zur Ver- fügung. Wir werden gebeten, darauf aufmerksam zu machen, daß auf dem Programm für diese Matinee infolge eines Druck- fehlcrs ein falsches Datum aufgeführt ist. ©in Kirchenkonzert in der Kreuzkirche ju Altona- Ottensen veranstaltet der Organist Otto g. Niemand am Montag, 16. Oktober, abends 8 Uhr, unter gütiger Mitwirkung des C ä c i l i e n ch o i eS, sowie grau Fernanda Podam-Re>ch, Sopran unp des Herrn Hanns Reich. Bariton. Zum Vorträge gelangen Lieder a capella, Sologesänge, Duelle und die Variationen für Orgel über: „Wctnen, Klagen" von Liszt. Der Eintritt ist frei. In dem Gotteölästerunqöprozeh wegen des Buches von Carl Einstein: „Schlimme Bolschmt", über den wir jüngst be- richteten, ei farmte das Gericht gegen Einstein auf sechs Wochen und gegen den Verleger Rowohlt auf drei Wochen Gefängnis; die