-x« „»eine arger <$4e* erscheint tiqlich tinmeT. auSer den 2. Feiertagen. «rtugspreiS: Wöchentlich ®OO X, monatlich 870 X. »orauazadldar, frei in« Hau«. Wit Atholer 8,30 X kluch durch die Poft zu beziehen. Redaktion: peblanditraße 11, erster Stock. Verantwortlicher Redakteur: Pauk Bugdahn, Altona. Expedition: Fehlandstrabe 11, Srdgeschoh. Buchhandlung: Lrdgefchos. vuchdruckerei.Ikontor: Fehlandstrahc 11, erster Stock. MmburgcrEcho Anzeigen d:e zwöllaefpalteno 'deti,«eile ,20 H, unter «ueschluh der .'iiefchtst. I>cheu Rundlchau". Arbcit.'markt 4.h.n. private ^amilirnanzrigeii IOX Oleine Anzeigen Ui» » nuten die Leite «O .1, von 10 bi« 1.» Zeilen 80 n Reklamezeile,KM»x Anzeigen muffen im oorau« oder lofurt bezahlt werden. An, eigen >« nnaduie shedtandftrade II Im Erb- getchan (bi# 7 HUr abend» für den folgenden Lag», In den Filialen (die s Ubr> und in allen Annonr.-illurenu«. Platz- und Datrnvorjchrtsten ohne Lerdindlichkeit. Ur. 585. Krritag, den 8. De;emder 1D88. 36. Jahrgang. Kornkammern des Keichs. Auf einer Jubiläumstagung des Oberbayrischen Christlichen Bauernvereins hat kürzlich Dr. Heim, der beinahe Reichs- ernährungsminister geworden wäre, über die Sicherungdcr Brotversorgung gesprochen. In dieser Rede stellte er den Satz auf: Die Sicherung unserer Vorräte an Brotgetreide müsse unbedingt durch die öffentliche Hand, das heißt durch das Reich geschehen. Dr. Heim erkennt also an, daß man die Ver - sorgung der Bevölkerung mit dem wichtigsten Nahrungsmittel nicht mehr der Willkür des freien Handels überlassen kann. Die Frage, auf welche Weise die Sicherstellung erfolgen soll, beant - wortet er so: Neben der Einschränkung der Handelserlaubnis vor allem dadurch, daß die Reichsgetreidestelle Mühlen pachten und das .Getreide bis zur letzten Hand selbst verwerten soll, um so den ganzen Getreidemarkt zu kontrollieren und preisregelnd zu wir - ken. Dr. Heim berechnet aus diesem Plan, verbunden mit dem Wegfall der Bankkredite und der Umsatzsteuer eine Ersparnis von 25 %. Schließlich fordert Dr. Heim noch die Einführung einer deutschen Kornmark durch die Herausgabe von Kassen - scheinen mit Pfandcharakter auf der Basis der Getreidevorräte der Neichsgetreidestelle. Wie wir von gutunterrichteter Seite erfahren, hält man es für wünschenswert, daß Dr. Heim sich etwas konkreter und be - stimmter ausdrückt. Dem Vorschlag an sich steht man nicht ohne Sympathie gegenüber. Vor allem betrachtet man den Satz Dr. Heims, daß die Landwirtschaft die Sicherung des Brotes durch die öffentliche Hand für notwendig halte, als wertvolles Bekenntnis. Die Einschränkung des Handels, die Dr. Heim fordert, ist bereits durch eine Verordnung des Neichsernährungs- ministeriums geregelt. Bedenken aber hat man gegen den Vor - schlag über die Pachtung von Großmühlen durch die Reichs - getreidestelle. Wir haben in Deutschland 47 000 Mühlen, davon sollen 300 Großmühlen gepachtet werden. Deren Stand - ort liegt zum Teil an der Ostgrenze, an der Wafferkante und am Rhein (bis Mannheim). In Bayern, Württemberg und auch in Thüringen stehen bereits solche großen Mühlen. Weil nun diese Großmühlen nicht gleichmäßig über das ganze Land ver - streut sind, ist auch eine Beeinflussung des Marktes schwer; denn die Transportkosten spielen in diesem Punkt eine große Rolle. Es ist sehr fraglich, ob die Reichsgetreidestelle bei eintretender Knappheit infolge der Transportspesen, die sie haben muß, bald da, bald dort auf den Markt drücken kann. Und die Betriebs - kosten der gepachteten Mühlen? Die Mühlen sollen voll be - schäftigt sein. Das bedeutet fortlaufende Warenbeschaffung und starke Unfreiheit beim Einkauf. Die kleinen Dtühlen können leicht ab und zu den Betrieb einschränken, nicht so Mühlen in öffentlicher Hand. Ob also hier sich eine große Verbilligung bewerkstelligen läßt, ist sehr die Frage. Ob bei der Steuer- und Geldfrage große Ersparnisse gemacht werden können, ist eben - falls nicht ausgemacht. Bisher ist die Reichsgetreidestelle nicht umsatzsteuerfrei. Ferner aber weiß niemand, wie es auf dem Geldmarkt aussehen wird, wenn man an die Durchführung des Heimschen Vorschlags einmal Herangehen würde. Vor Jahr und Tag gab es Geld genug, heute nicht mehr. Die Dinge sind also zu labil, um irgendwelche feste Kalkulation anstellen zu können. Das muß auch bei der Schaffung einer sogenannten Kormnark berücksichtigt werden. Auch für diese Kornmark gilt, was für jede doppelte Währung Geltung hat: Alles würde sich zunächst auf das gute Papier stürzen, und die Deckung würde schmelzen. Die Kornmark setzt bestimmte Getreidebestände in der Hand der Reichsgetreidestelle voraus. Gerade hier sind die Voraussetzungen schwieriger und unsicherer als in allen andern Fällen der Stabilisierungsfrage. Ein vorübergehender Not - stand, irgend ein nicht vorherzusehender Schicksalsschlag zwingt zur schnellen Verminderung der Bestände und damit zur Ver - minderung der Deckung. Soll aber dann das Loch in der Deckung gerade in der ungünstigsten Zeit wieder aufgefüllt werden? Wie man also die Dinge betrachtet, auch für den Vorschlag Dr. Heims gilt das gleiche wie für die meisten unserer Probleme: Erst Stabilisierung der Mark, bann Pläne; denn das Risiko geht auf Kosten des Reichs. • Dies soll uns aber nicht abhalten, den Vorschlag Dr. Heims reiflicher Erwägung allen in Betracht kommenden Stellen, ins - besondere den politischen und wirtschaftlichen Organisationen zu empfehlen. Es ist übrigens nicht zum erstenmal, daß der bayrische Bauernagitator, zu dessen politischen Ansichten wir sonst in schärfster Opposition stehen, in Fragen der Volks - ernährung einen Standpunkt einnimmt, dem wir unsere Sym - pathie bezeugen können. Als er vor mehreren Jahren als Gast der schleswig-holsteinischen Landwirte auf einer Tagung in Rendsburg sprach, hat er über den agrarischen Eigennutz und die Not der städtischen Bevölkerung mutige Worte gesunden, die unvergessen bleiben sollen. Selbstverständlich spielte auch dabei seine auf Stärkung des staatlichen Einflusses der bäuer - lichen Bevölkerung gerichtete Politik mit hinein. Aber wir wollen auch kein Hehl daraus machen, daß die so ungeheuer brotoerteuernben Praktiken des Zwischenhanbels schließlich nicht anbers beseitigt werben können, als eben badurch, daß eine direkte Verbindung zwischen Produzenten und Konsu - menten, zwischen landwirtschaftlicher und städtischer Bevölke - rung geschaffen wird. Und diese Verbindung kann nur der Staat schaffen. Dem Handel mag dies höchst unerwünscht sein, zumal dem Handel, der nur Spekulationsgeschäfte be - treibt und seine Gewinne nicht aus irgendwelcher volkswirt - schaftlich notwendiger Arbeit, sondern lediglich aus wucherischer Ausbeutung der Volksnot zieht. Diesen Beutemachern ist jede Verständigung zwischen Landwirtschaft und Arbeiterschaft ein | Dorn int Auge. Woraus es sich denn auch erklärt, daß die • Artikel eines landwirtschaftlichen Sachverständigen über die Reform unserer Ernchrungspolitik, die zu Anfang dieses Monats int „Hamburger Echo" erschienen, vom Organ der hiesigen Börsenjobber, dem „Hamb. Correspondent", sehr un - gnädig ausgenommen worden sind. Wir entnehmen daraus nur, baß biese Artikel den richtigen Weg gewiesen haben, zwischen ber Arbeit auf dem Lande und der Arbeit in der Stadt eine Verständigung darüber herbeizuführen, wie die Volksernährung, vor allem die Brotverforgung, ant besten ge - sichert werden kann. Herme» über die Fina«;lage. Reichsfinanzminister Dr. Hermes hat am Donnerstag im Hauzhalisausschuß des Reichstags eine großangelegte Rede zur Bc. gründung bei Nachtragsetats ber allgemeinen zinanzverwallung ge - halten. Allein im ordentlichen Haushalt müssen 343 Milli. arbenMarknachgesorbertwerben.sobaßbie Ausgaben dieses Postens auf 442 Milliarben Mark steigen. Auch ber außer- orbentliche Haushalt hat sich wei'enllich erhöht. Durch die kata- strophale Geldentwertung, deren Gründe der Rejchssinanzminister eingehend darlegte, ist bet Haushalt, wie er am Beginn bes Rech, nungsjahres aufgestellt wurde, vollkommen illusorisch geworden. Rapide Preissteigerungen, über deren drückende Last die Schein- gewinne ber Jnbustrie nicht hinwegtäuschen können, haben über weite Bebölkerungskreise, insbesondere über den Mittelstand, große Not gebracht. ,Das ganze Volk zehrt von der Substanz des Vermögens. Angesichts dieser Tatsachen sind die Aus - gaben des Reichshaushalts wesentlich angewachsen, während die Ein - nahmen zwar auch, aber nicht im gleichen Tempo, gestiegen sind. Hat man vom ursprünglichen Haushalt erwarten können, daß bei einem Dollarstand von 300 das Gleichgewicht hergestellt war, so hat sich das Bild jetzt vollkommen verkehrt. Die schwebende Schuld stieg von Ende März bis Anfang Dezember von 272 auf 8 8 0,9 Milliarden Mark. Die Last der Reparationszahlen ist infolge der Valuta-Entwertung ganz ungeheuerlich gestiegen. 61.3% Milliarden Mark, etwa das Dreifache des ursprünglich vor - gesehenen .Betrages, müssen dafür in den Haushalt eingesetzt werden. Luter diesen Umständen fordert der Minister einen Ausbau bet Steuerverwaltung, um bie Steuern rascher unb wirksamer einheben zu können; baneben verlangte er die Neuregelung des Verhältnisses zwischen den Ländern und Gemeinden durch die Novelle zum Landersteuergesetz, um ber Not bet Kommunen zu Hilfe zu kommen. Wichtiger noch als biese allgemeinen Dralegungen, bie ein er- schütternbes Bild von der finanziellen Notlage del Deutschen Reichel geben, war der außenpolitische Teil seiner Rede. Unter Hinweis auf die große Passivität der Handels- und Zahlungsbilanz, die vor allem durch das Versailler Diktat heroeigefuhrt woroen ist und bie auch durch das Moratorium nicht beseitigt werden konnte, weil es an Gegenleistungen geknüpft war und weil es bie Unsicherheit für bie Zukunft nicht von Deutschland nahm, verlangte er eine Regelung bes Reparationsproblems, bie es Deutschland erlaubt, aus ben Ueber- schössen seiner Wirtschaft Zahlungen zu erfüllen. Hierzu sei die Stabilisierung der Mark erforderlich, ober ohne Hilfe des Auslandes nicht dutchzuführen. In Uebereinstimmung mit den Zusagen der Regierung in ihrer letzten Note an bie Reparation?- Kommission erklärte er, bie Reichsregicrung sei bereit, an einer ver - nünftigen und sachlich möglichen Zwischenlösung mitzuarbeiten und betonte, daß sie kein Mittel zur Lösung der gegenwärtigen Schwie. rigkeiten unversucht lasten werde. Nur wenn bie Reparationsfrage sachlich behandelt würde, könne Ruhe und Vertrauen in Europa und in der ganzen Welt wieder einkehren. Man sann in diesen letzten Erklärungen einen offiziellen Hin - weis darauf erblicken, daß die Regierung jetzt wieder an neuen Reparationsvorschlägen arbeitet. Sie wird hier bie Unterstützung ber Sozialdemokratie nur solange finden, als sie bie Note vom 13. November zur Grundlage ihrer künftigen Reparationspolitik macht. Im übrigen hätten wir noch ein stärkeres Bekenntnis zu ber deutschen Währung erwartet, bie zu sanieren auch bann versucht werben muß, wenn bie Entente ben beutschen Vor- schlügen nicht das notwendige -Verständnis enlgegenbringt. JnS- besondere hätten wir gewünscht, daß der Minister sich auch über feine Auffassung von ber Bekämpfung ber Devisenspeku - lation äußerte. Man weiß, welche Einflüste am Werke sind, um die Stabilisierung der Mark zu hintertreiben oder wenigstens auf die lange Bank zu schieben. Um dagegen vorzugehen, genügt nicht die Kritik, die Herr Hermes in äußerst gewandter Form geübt hat. El gehört dazu der Wille, unter allen Um ft an bin bem Speku- lationstaumel mit ber Kaufkraft des beutschen Voltes wirksame Riegel vorzuschieben. Darüber hat Herr Hermes nichts gesagt. Wann soll das nachgeholt werden? Die Sozialdemokratie erwartet jedenfalls auch zur Bekämpfung ber Spekulation bald energische Maßnahmen, wie sie von bem vergangenen Reichswirtschaftsminister geplant waren. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages, bet bekanntlich am Sonnabend Zusammentritt, wird sich in der Hauptsache mit bem Ost Problem beidjäftigen. An Stelle bes infolge ber Neuwahlen in Oberschlesien ausgeschiebenen Abgeordneten Dr. Horsfeld hat bie flentrumsfratiion bes Reichstages ben früheren Reichskanzler Dr. Wirth in ben Ausschuß entfanbt. Die spanische Regierungskrise. Marquis A lhueemaZ hat ein liberales Ministerium gebildet. Htmtotiooslorgtn wen und müden. Die Reichsregierung ist sich bis heute über die neuen Repara- tionsvorschlage noch nicht endgültig schlüssig geworden. Auch dal Problem der Reparationen, dal heißt bie neuen Vorschläge an die ReparationSkommisjion, will sie, ebenso wie bie Antwortnoten über bie Sühneforderungen und dal militärische Garantiekomitee, unter bem Gesichtspunkte del Schutzes bet Rheinlanbe behanbeln. Augenblicklich wird innerhalb.ber Regierung ein Reparation!- plan eines bekannten Bankfachmannes erörtert, der auf die Ver - bindung einer äußeren mit einer inneren Goldanleihe hinauSläust. Die Erträgmste dieser Anleihe sollen zur Hälfte Frankreich zugute kommen und zur andern Hälfte zur Stabi - lisier ii.n g ber Mark Verwendung finden. Eine bet - artige Lösung würde dem von der Sozialdemokratie wiederholt ver - tretenen Standpunkt entsprechen. Noch unter der alten Regierung haben Vertreter der Reichstagsffaktion in interfraktionellen Be- sprechungen und bei andern Anlässen immer wieder darauf hin - gewiesen, daß eine äußere Anleihe nur möglich fein wirb, wenn sie zugleich auch eine gewisse Befriedigung ber finanziellen Notwendig - keiten Frankreichs bringt. Eine gewisse Befriedigung der finan- ziellen Wünsche der französischen Regierung bleibt die Voraussetzung für ein langfristiges Moratorium, und wir begrüßen es deshalb, daß man endlich auch in Bankkreisen zu dieser Auffassung gekommen ist. Bei ber Verwirklichung bieser Pläne scheint ein bankähnliches Institut, baS Barzahlungen unb Sachleistungen finanzieren soll, eine gewisse Rolle zu spielen. Diesel Bankinstitut soll in enger Zu - sammenarbeit zwischen Regierung unb Industrie geschossen werden. DaS Kapital soll also durch das Reich und durch Garantieleistungen ber beutfchen Industrie aufgebracht werden. Vorläufig ist allerdings außer einer mehr ober minder platoni - schen Erklärung ber Bereitwilligkeit zur Mitarbeit von Opfern bet jnbustrie nicht! zn sehen. Tie Abschüttelung aller jener mehr ober minder maßgebenden Persönlichkeiten aus den Kreisen der Schwerindustrie, bie hinter bem Rücken der damaligen Regierung Wirth mit Barthou verhandelt haben und ihm, Ivie man be - stimmt weiß, bestimmte Reparationsvorschläge ber Industrie gemacht haben, hat jedenfalls keinen guten Eindruck im Jnlande sowohl al! auch im Auslande erwecken können. Inzwischen gehen die Vorbereitungen für London weiter. Die französischen Kreise sind bezüglich der Möglichkeit bei Einvernehmen! ber Alliierten, bas erst bie Einberufung ber Brüsseler Konferenz rat - sam machen würde, äußerst pessimistisch. Ter Besuch PoincarLl in London, ber ursprünglich mit der Aufrollung der gesamten Repa- rationSplanel in Verbindung gebracht wurde, wird heute all ein »kleiner Höflichkeitsbesuch" aufgefaßt. Eine Pariser Persönlichkeit von politischem Gewicht hat gemeint, die Premier - minister würden „Übereinkommen, verschiedener Ansicht zu sein, und sich nach einigen Tagen Lebewohl sagen, ohne die Absendung von Einladungen zur Brüsseler Konferenz zu beschließen"^ Mag man diese Ansicht auch für allzu pessimistisch halten, so ist sie doch zweifel - los ber Ausdruck eine! allgemeinen französischen Zweifels an der Möglichkeit einer Annäherung zwischen der französischen und der britischen Ansicht. Anderseits ist es aber auch bekannt, daß man in England ber Höflichkeitsbesuche müde ist und sachliche Arbeit zu leisten wünscht. Dazu kommt, daß, wie die „Times" berichtet, M u ff o < i n i den aus - drücklichen Wunsch geäußert hat, daß die gesamte Frage ber Wicber- gutmachungen auf der bevorstehenden Zusammenkunst der Premier - minister gründlich erörtert werde. Er sei der Ansicht, daß sich die Alliierten nicht mit einem oberflächlichen Uebereinkommen begnügen dürften — damit würden die wirklichen Schwierigkeiten nur verschoben unb vermehrt. Sie müßten die Gelegen - heit ergreffen, um einen gesunden Plan aufzustellen, der die Mei - nungen uno die Einigkeit oet alliierten Regierungen jedem Zweifel entrücke. Wenn bie Alliierten in der Frage Ser Reparationen eine geeinte Front barstellten, so wäre ihnen bie Macht gegeben, die Wiederherstellung Europa! zu beschleunigen. Wenn die! mißlänge, würde Europa von einer S?rt)e in bie anbete taumeln. Die Lösung könne nicht gefunden werden durch die Annahme von Maßnahmen, bie nur im Interesse eines ber Alliierten und nicht im Fnteresse aller liege. Ein Uebereinkommen könne nur dadurch gesichert werden, daß jeder der Alliierten bie nationalen Interessen des andern anerkenne und daß sich jeder über bie gemeinsame Gefahr klar sei. Eine Stärkung ber Entente zwischen Großbritannien, Frank - reich und Italien biete die einzige Sicherheit gegen die Gefahr, Sie Europa immer noch bedrohe. Niemals sei bie Notwendigkeit ihrer Einigung größer gewesen all jetzt. Da man noch nicht beurteilen kann, welche! Gewicht Muss o- lini bei ben Verhanblungen wird in die Wagschale werfen können und vor allem au! solchen allgemeinen Erklärungen nicht auf seine konkreten Pläne und Vorschläge schließen kann, muß man sich jeder Voraussage über den Einfluß Mussolini! auf die Entwicklung ber Gestaltung enthalten. Eine Erleichterung bet Situation für Deutschland ist aber durch fein Dazwischentreten nicht zu erhoffen. , Antwort an Frankreich. Das Kabiirett Cuno erfüllt. Die Reichsregierung ist von der anfänglick>en Absicht, die von der Entente geforderte finanzielle Sühne ber Städte Passau und Ingolstadt einem internationalen Schiedsgericht in Genf ober im Haag zur Entscheibung zu überweisen, abgegangen. Sie be. absichtigt, jetzt nicht nur die geforderten moralischen Genugtuungen zu erfüllen, sondern auch die finanziellen Sor - tierungen von 1 Million Goldmark zu erledigen. — Die Note wird voraussichtlich am Freitag abend abgefanbt. Sie soll im Laufe des Freitags den Parteiführern zur Kenntnis gegeben werden. Die Haltung der Reichlregierung, alles auf die eigene Kappe zu nehmen, scheint in der gegenwärtigen Situation verständlich. Welche Garantien aber bietet Bayern, daß sich in Zukunft Vor- koinmnisse, wie sie sich in Passau und bei Fngolstadt ereignet haben, nicht mehr abspielen? Solange bie Hitler-Garben ihr Un- wesen treiben, ist el klar, baß loir immer wieder neue Komplika. tionen erleben werden. Die Reichsregierung muß beihalb von Bayern mit aller Entschiedenheit verlangen, baß el gegen bie na - tionalistischen Elemente vorgeht unb neue Vorfälle erlebter Art > für die Zukunft unterbindet. Schließlich find die Steuern der deutschen Steuerzahler nicht dafür da, die Rüpeleien der bayrifchen Nationalso - zialisten zu bezahlen. Holsforderunge» unb Holürrfcrungcn. Für 1922 waren, wie den Blättern mitgeteilt wird, von den Alliierten angeforbett worben: Für Frankreich 200 000 Telegraphenstangen; für Belgien 1700000 Stück Hartholzschwelleii, 41 700 Telegraphenstangen, 6000 Kubikmeter Schnittholz, 140 000 Festmeter Rundholz; für Italien 242 000 Fejtmeter Schnittholz, 15 000 Festmeter Rundholz, 150 000 Telegraphenstangen, 1000000 Eichcnschwellen; für England.3700000 Kubikmeter Schnittholz, 1000 000 Kiefernschwellcn, 50 000 Tele - graphenstangen. Deutschland war bereit zu liefern: An Belgien 840 000 Hartholzschwellen, 210 000 Kiefernschwellen, die verlangten Telegraphenstangen, da! verlangte Rundholz und Schnittholz; an England: Probelieferung von 10 000 Kubikmeter Schnittholz und 70 000 Schwellen; an Frankreich: die geforderten Telegraphenstangen; an Italien: sämtliche verlangten Holzarten. Dabei wurde betont, daß wir mit Rücksicht auf bie verspäte!» Anforderung nicht in der Lage fein würden, die geforderten Holz - arten zurzeit zu liefern. Von unserm Angebot sind rund 5 0% geliefert worden. Von Berlin aus wird jetzt in Pari! versucht, ben Lieferungstermin vom 31. Dezember auf ben 31. März 1923 z u verlegen. Man hofft, bis ba- hin den größten Teil be! beutschen Angebotes burchführen zu können. Ueber die Preise ist eine endgültige Einigung noch nicht erzielt. ES wird angestrebt, daß unseNLiescrungen auf da! Wiedergutmachungs- konto gutgeschrieiben werden. Für 1923 hat bie ReparationSkommission angeforbert: 0.6 Mil - lionen Festmeter im ganzen. Deutschland glaubt technisch liefern zu können 1,44 Millionen Festmeter. Die Reparationskonnnisjion bat ihre Forderung später auf 4,8 Millionen Festmeter herabgesetzt. Die von un» angebotenen 1,44 Millionen Festmeter würden 200 Milli - arden Papiermark losten. ES kommt hinzu, daß wir unsern eigenen Bedarf fast ganz und gar au! bem Inland decken müssen, also er - heblich mehr schlagen müssen all in Friedenszeiten, wo wir zu er - träglichen Preisen Holz einführen konnten. Einigung in der Mcerengenfrage. In der Konferenz von Lausanne ist ein wichtiger Fortschritt zu verzeichnen. Die Alliierten haben in bet Meerengenfrage ein Proto - koll ausgefertigt, da! den Wünsckien der Türkei weit entgegenkommt. ES sieht vollständige Freiheit der HandelSschiffahri in Krieg! - und FriebenSzeiten vor, beschränkt die Durchfahrt für Kriegsschiffe in Friedenszeiten und unterwirft den Verkehr für Kriegsschiffe im Kriegefalle einer genauen Regelung. 2'a? Protokoll ist von England, Frankreich und Italien unterzeichnet. England unternimmt damit eine bewußte Schwenkung in seiner Orientpolitik. Es verzichtet auf eine offene oder versteckte Sonder- stellung und nimmt damit bie Haltung ein, die, wenn sie früher ein - genommen worden wäre, einen großen Teil der Orientwirrcn ver - hindert hätte. Das wird wahrscheinlich daö wichtigste Ergebnis der Orientkonferenz bleiben. Daß Italien nach dieser Schwenkung seine Bedenken hinsichtlich bet Regelung der Meerengenfrage nicht mehr aufrechterhält, ist nur folgerichtig, und Rußland gerät ein wenig in eine exponierte Stellung, wenn el sich päpstlicher zeigen sollte als bie Vertreter der Türkei selbst. AIS eine Art Sensation würbe e? ausgenommen, daß ber Ver - treter Amerikas, Chilb, mit e ner längeres Rede in den Verlauf bet Meerengendebatte eingriff. Er plädierte für bie völlige Freiheit oct Durchgangsjtraße sowohl luao oie-Hanoels als auch die jiriegs- schiffahrt anbelange. Die Kriegsschiffe, so erklärte er, seien in diesem Falle nicht nur Vertreter einer bewaffneten Macht, sondern auch „Kulturträger". In ber Ententepresse macht man sich viel Kopf - zerbrechen barübet, wa! die Regierung der Vereinigten Staaten mit diesem Auftreten ihre! VerwetetS bezweckt. Man würde wahr - scheinlich in die Rede zu viel Hineingeheimnissen, wenn inan daraus nur den Schluß ziehen wollte, Amerika beabsichtige, sich wieder aktiv an der europäischen Politik zu beteiligen. Vielmehr scheint el richtiger zu sein, von der Tatsache aulzugehen, daß bie Ver - einigten Staaten in der Frage der-Erdölvorkommen von Mossul aus eine V e r st ä n d i g u n g mit England h > n a r b c: t c n und baß sie infolgedessen auch an der Lösung der Meerengensrage von wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus lebhaft beteiligt sind. Eine poli - tische Bedeutung kommt dem Auftreten Child! jedoch kaum zu. Es ist erklärlich, wenn die Vereinigten Staaten den Wunsch hatten,, den englischen Standpunkt, wie er in dem Protokoll zum Ausdruck kommt, noch einmal zu unterstreichen, einen Standpunkt, der vielleicht nicht ganz unbeeinflußt von amerikanischen Einflüsterungen ist. Amerika verficht hier wie überall ben Grundsatz ber Offenen Tür, und es wäre kein Schaden, wenn sich England auch im Orient zu diesem Grundsatz bekehren liehe. El ist vielleicht nicht überflüssig, in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, daß auch Deutschland vor dem Kriege sehr starke Interessen im Orient hatte. El ist eine der Brutalitäten des Ver - sailler FriedenSvertrageS, wenn Deutschland nicht nur seine ge - samten Interessen im Orient liquidieren mußte, sondern wenn e! ihm auch durch Paragraphen unmöglich gemacht wurde, von neuem handelstechnische Beziehungen zu der Türkei anzuknüpfen. Wenn also bie Vereinigten Staaten auf bet Konferenz von Lausanne bem Prinzip ber Offenen Tür zum Siege verhelfen unb wenn England seinerseits nun auch im Orient dieses Prinzip als rechtmäßig an - erkennt, dann sollte man in Zukunft auch Parägrapben anSinerzen, bie dem Recht auf die „Offene Tür" in! Gesicht schlagen. Der PostgebührenauSschnst deS Reichstags bestimmte am Donnerstag oen neuen Post- unb Telegraphengebühren, die im wesentlichen une Verdoppelung erfahren, zu. Pressetelegranune werden nur um die Hälfte ermäßigt unb der Teuerungszuschlag zu den Fernsprechgebühren auf 290G", erhöht. Angenommen wurden Entschließungen zur Vereinfachung der Organisation des Baubetriebes, zur Erleichterung von Annteldnnger für Pressegespräche und auf künftige Berücksichtigung der wirtschaftlich .chwachen Dollar (vorbörslich) mittlerer Kurs: 7900 WHWr. «WISMI Der Zufall. Von John Jönsson. I«] Friedl sah sie an. Er lächelte. „Ich habe gar nicht an feie gedacht — verzeihen Eie! Mich nur wohl gesuhlt — so wohl, wie man’s nur tut, wenn man gar nicht denkt." Aber was sie nun von ihm halte? DaS war ja etwas ganz anderes. Sie kannte ihn doch — wußte, wer war — Friedl sah sie fragend an. Aber selvswerständlich. Im Cafe sei man über jeden orientiert Und vor allem habe sie ihn monatelang beobachtet — ob er denn glaubte, daß sie ihn sonst so gut hätte zeichnen können? Aber viel - leicht war es am Ende gar nicht gut? „In der Tat," erwiderte er und wurde ernst. „Ich habe mich gewundert und ich fing gerade an, mich für die Sache zu inter - essieren, als plötzlich bie beiden Flegel — „Lassen Siel" unterbrach sie ihn. „Und verderben wir uns nicht unsere Laune." Dann sollte sie aber von sich erzählen. „Gut!" willigte sie ein. „Aber auf meiner Bude, wenn Sie eine Tasse Kaffee bei mir trinken wollen?" Sie sah zu ihm hinüber. „Unb," fügte sie schnell zu, „voraus - gesetzt, baß Sie meine Einladung nicht — übel aufnehmen!" Friedl fühlte sich durchschaut und er schämte sich: doch wußte er nicht, ob er für sich selbst gefürchtet ober ob er etwa seinem Gegenüber mißtraut habe Sie zahlten und gingen. . Nach einigen Straßenbiegungen traten sie in ein „hochherrichaft- Uches" Hau?, mit dem Fahrstuhl vier Stockwerke hoch, bann eine läuferlose Treppe zu Fuß. „Hier hört ber Luxus auf — bort oben wirb „ber Mensch zu Hause fein," dachte Friedl, von bem weichen Läufer aus die nackte Treppe weitcrsteigend. . Der Gedanke an die Schwägerin huschte über feine wohlige Stimmung. _ Einen überraschend stilvollen Raum betretend, suhlte er sich wieder aller Gedanken lebig. Wie in alten Tagen, wo Minuten Er- lebnisie fein konnten und man nicht unschlüssig den Kopf schwenkte, wenn Neue! einen packle. Nach ihren eigenen Entwürfen ge - zimmerte, naturfarbene Holzmöbel: eingebaute Wandbänke, groß - flächige Tische, Truhen, niedere Sessel — farbige Wandteppiche, Tischdecken, Kisten und Lampenschirme aus Batik — schließlich: eine wunderbar lebendige, japanische WachSmaske, müde im Ausdruck, in der Wirkung vornehm, wte eine Perle, aus erlesenem Stoffe lugend. „Mein bester Freund!" hatte sie ihm ben müben Japaner vor - gestellt, ein seidenes Tüchlein behutsam von ihm entfernend. Friedl war noch-ganz von dem Zauber des Schweigsamen ge - bannt, als die junge Hausfrau ihm eine türkische Kaffeemühle reichte. „Bitte, fleißig fein!" ermunterte sie ihn. Und während er ba! kleine ziselierte Metallbing drehte, holte sie aus einem Nebenraum alles Nötige, um in einer Atelierecke den Kaffeetisch zu decken. _ Ihm gingen Fragen durch ben Kopf. Aber erst als sie bie ge- leerten Tassen von sich gestellt unb, eine Weile wohlig schweigend Zigaretten gepafft hatten, raffte et sich auf, das neue Gegenständ - liche um sich auszukundschaften. * „Wie kommen Sie zu diesem beschaulichen alten Herrn?" frug er und deutete auf ben zeitlosen Orientalen. „Unb wer sind Sie felber?" entschlüpfte es ihm; er bereute bie Worte, kaum ge» fprochen. „Sind nicht Namen unb Daten Fütterung gleichgültiger Neu - gier?" gab sie lächelnd zurück. Ernster fuhr sie fort: „Daß ich weiß, wie Sie heißen unb wer Sie sind, verdank ich bem Cafe» gesckzvätz unb meinen guten Ohren, aber es interessiert mich weniger als bie beiben Gesichtshälften, die ich auf den Marmortisch zeichnete." Sie ging zum Ofen und schürte das Feuer. Tann breitete sie ein paar Decken davor, ihren Pelzmantel darüber. Und holte Kisten von Wandbänken und Sesseln. „Nennen Sie mich Bea, wie die Eltern und GeiHvisier, wenn da! „Sie" Ihnen nicht genügt. Von rechtswegen heiß ich Beate, habe ich auf dem Taufschein gesehen." Sie iiredte sich rücklings auf den Pelz, ein Kisten unter den Kopf drückend. Langsam fing sie an zu erzählen. Sie war die Tochter eine! braven Ghmnasialprofessors in einer größeren Provinzstadt: Papa und Mama, zwei Brüder und drei Schwestern waren noch ba. Ihr kam die Sehnsucht nach ber Welt mit bem. Grohwerden. Und da sie in bet Schule bie Beste im Zeichnen war, setzte sie e! burch, daß sie erst bie Gewerbeschule zu Hause, bann zu weiterer AuSlildung nach der Hauptstadt durfte. Seit einem Jahr war sie Lehrerin bet ber Kunstgewerbeschule, lieferte aufjetbem Entwürfe für eine Kunsthanblung. besonders für Gewebe und Batik — Proben dessen sehe er um sich herum. Auch den nachdeiiklichen Japaner verdankte sie ihrem Fleiße: als sie sich gesträubt hatte, ihren Vertrag mit bem Kunsthänbler zu erneuern, hatte der Geschäftsmann, der von ihrer Liebe zu bet kostbaren Maske wußte, sich schließlich dazu bequemt, gegen biese! Opfer sich chre weitere Mitarbeit zu sichern. Sie hatte sich ihm zugebreht, um bester sprechen zu können. Jetzt ließ sie ben Kopf in den Aisten zurücksinken. Ein Arm lag geradeaus gestreckt und die Hand war offen, wie zum Nehmen eine! Geschenke!. Friedl saß lange unb sah zu ihr hin. Und es war ihm, al! zöge sie ihn an. Er überlegte nicht, kein wacher Entschluß war in ihm, al! er sich neben sie hinstreckte. Und wie eine fremde Stimme mutete ihn die an, so nach einer Weile aus ihm heran! die Frage stellte: „Was wollen Sie von mir?" Ihre Antwort klang fern, wie belauschte! Selbstgespräch. „Wenn Sie allein so im Cafe sitzen, sehen Sie so fürchterlich unglücklich aus — so dunkel, daß c! mit manchmal schauderte, wie al! Kind, wenn ich Tunkelangst fühlte, ich möchte'Ihnen so gern ein bißchen Glück zutragen, ein klein wenig Helligkeit wenn ich nur wüßte, wie?" Er fühlte ihre Finger über seinem Haar und ihm wurde so leicht, als würde ihm alle Bürde genommen. Hinter den geschlosse - nen Lidern tat sich Offenbarung auf: Sonnen unb Sterne, farbige Ausstrahlungen, Sa Staben von Lichtern, in die Höhe steigend, Dun - kel durchbrechend, Weltraum erhellend, erschließend — Wieder hörte et sie sprechen. Und cs war Beantwortung feines ewigen Grübeln!: hatte er Fragen gestellt ober hatte sie in ihm gelesen Sich be! Leben! freuen, hatte sie gesagt. Zu wissen unb füh - len, baß man sich besten freue — bas sei wohl bet ganze Sinn — — In dieser innigen Lebensfreude sei bet Bote bc! Zeitlosen . „Plötzlich wat er aufgesprungen unb, sich selber Wibcrstand, hatte er geschrien: „Aber der Einzige sein — unb auch bann ist es bie Frage, ob ich nicht Bettler bin!" Frage nach Verantwortung und Rechten füllte ihn toieber mit Zweifel. Et griff nach Mantel und Hut unb stürzte zur Tur. „Ich muß herumlausen — mit klar werben ." „Verzeihen Siel" fügte er kleinlaut zu unb toanbte sich eilig zur Flucht. (8od!e8una folgt.) 6lü @688 ÖH!Ö) ölt MWWMSWW. Man muß bie Feste feiern, wie sie fallen. Dies alte Sprich - wort bewahrheitet sich in den heutigen nicht gerade trostreichen Zeiten ganz besonders. Die Teuerung und alle sonstigen trüben Zeichen ber Zeit lasten e! manchen Proletarier fast vergessen, daß er kurz vor bem schönsten Familienfeste bc! beutschen Volkes steht. Schon melbeit sich bie Vorboten des von jebem Kinbe mit großen Erwartungen herbeigewünichten Weihnachtssestel. Ter Tom wat ber erste Vorbote ; ihm folgt jetzt bie ebenfalls alljähr - lich wiebetkehrende Weihnacht sau! st ellung bc! Bit- bungsausschusseS, bie am 6. Dezember in den oberen Räumen bei Gewerkschaftshauses eröffnet wurde. Ein erster Blick in bie geschmackvoll aufgebauten Ausstellungsräume zeigt schon, baß mancher Artikel fehlt, ber sonst immer bort zu finden war. Die Teuerung läßt vieles Born Markt verschwinden, weck eS dein schaffenden Volke trotz emsiger Arbeit an Mitteln fehlt, alle schönen und begehrenswerten Singe ber Welt zu crschwin,en. Dennoch hat bie Mannigfaltigkeit bet Ausstellung dadurch nicht gelitten. Für da! Fehlende hat sich reichlicher Ersatz und wahrlich nicht schlechtester, gefunden. Es sind bas die in diesem Jahre be - sonders stark vertretenen H a n b f c r t i g t e i t ö a r b e i t e n unserer Jugend, bie man gleich beim Betreten der Aus - stellung wahrnimmt. Wa! die Jugend hier geschaffen hat, über - trifft zweifellos alle Erwartungen. Mit primitivsten Mitteln weiß sie sich zu helfen. Siebearbeiten, Modellier-, Knet-, Zeichen,